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<strong>RWGV</strong> INTERN<br />

Foto: Roman Mensing<br />

<strong>RWGV</strong> erwartet Gründungsboom<br />

in Rheinland und Westfalen<br />

Modernisiertes Genossenschaftsgesetz erleichtert Neugründungen.<br />

Münster. Zum Start der seit langem<br />

von der Genossenschaftspraxis<br />

geforderten Modernisierung des<br />

Genossenschaftsgesetzes begrüßte<br />

der <strong>RWGV</strong> mit Nachdruck, dass das<br />

Gesetz endlich dem heutigen Wirtschaftsleben<br />

angepasst worden sei.<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz<br />

Krawinkel: „Das ist nicht nur von<br />

großem Nutzen für unsere über 600<br />

eingetragenen Genossenschaften<br />

mit drei Millionen Mitgliedern in<br />

Rheinland und Westfalen. Das neue<br />

Gesetz bietet auch dem starken Mittelstand<br />

in Rheinland und Westfalen<br />

neue Chancen und wird die Neugründung<br />

von Genossenschaften<br />

erheblich erleichtern.“ Schon jetzt<br />

ist die Zahl der Gründungsanfragen<br />

beim <strong>RWGV</strong> vor allem aus dem<br />

Gesundheits- und Dienstleistungssektor<br />

überdurchschnittlich hoch.<br />

Ausgesprochen attraktiv werde die<br />

genossenschaftliche Rechtsform<br />

künftig für Zusammenschlüsse von<br />

Bürgern und Unternehmungen, die<br />

soziale oder kulturelle Förderzwecke<br />

verfolgten, zum Beispiel für Betreiber<br />

von Sportstätten, Theatern und<br />

Bibliotheken. Mit Nachdruck und<br />

großem Erfolg hat sich, so Moritz<br />

Krawinkel, der <strong>RWGV</strong> mit seinen<br />

20 GB 4/2006<br />

Modernisierungsvorschlägen beim<br />

Gesetzgeber Gehör verschafft:<br />

„Letztlich sind nahezu alle Vorschläge,<br />

die wir in den zuständigen Gremien<br />

auf Bundesebene unterbreitet<br />

haben, übernommen worden.“<br />

„Nahezu alle Vorschläge wurden<br />

in das Gesetz aufgenommen“<br />

Die wesentlichen Veränderungen im<br />

modernisierten Genossenschaftsgesetz<br />

sind:<br />

1. Der genossenschaftliche Förderzweck<br />

wurde erweitert. Nun können<br />

auch Genossenschaften gegründet<br />

werden, die soziale oder kulturelle<br />

Förderziele verfolgen.<br />

2. Künftig können bereits drei Personen<br />

(bisher sieben) eine eingetragene<br />

Genossenschaft (eG) gründen.<br />

Damit eignet sich die eG zum Beispiel<br />

für „kleine“ Kooperationen von<br />

drei Handwerkern, Journalisten oder<br />

Ärzten. Bei Genossenschaften bis zu<br />

20 Mitgliedern müssen nicht mehr<br />

zwei Vorstands- und drei Aufsichtsratsmitglieder<br />

gewählt werden. Es<br />

genügt ein Vorstandsmitglied. Auf<br />

den Aufsichtsrat kann in diesem Fall<br />

ganz verzichtet werden.<br />

3. Für Genossenschaften, deren Mit-<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstand Moritz Krawinkel: „Das neue Gesetz bietet<br />

auch dem starken Mittelstand in Rheinland und Westfalen<br />

ganz neue Chancen.“<br />

glieder überwiegend Unternehmen<br />

sind, kann das Stimmrecht unterschiedlich<br />

gewichtet werden. Bisher<br />

galt: eine Person – eine Stimme.<br />

4. Für die Kapitalbeschaffung einer<br />

Genossenschaft können zukünftig<br />

„investierende“ Mitglieder aufgenommen<br />

werden, die weder die Produkte<br />

und Dienstleistungen der<br />

Genossenschaft nutzen noch erbringen.<br />

So kann beispielsweise ein Bauunternehmer<br />

Mitglied einer Molkereigenossenschaft<br />

werden.<br />

5. Grenzüberschreitende Kooperationen<br />

können weiterhin als nationale<br />

Genossenschaften nach deutschem<br />

Genossenschaftsgesetz betrieben<br />

werden, aber auch als Europäische<br />

Genossenschaft oder Societas<br />

Cooperativa Europaea (SCE).<br />

Moritz Krawinkel: „Die Neuregelungen<br />

stärken die Genossenschaft als<br />

eine flexible und solide Rechtsform.<br />

Unter den jährlich circa 13.000<br />

Unternehmensinsolvenzen in Rheinland<br />

und Westfalen gibt es keine Genossenschaft.<br />

Die 45.000 Arbeitsplätze<br />

bei unseren Mitgliedsunternehmen<br />

sind und bleiben mit der<br />

Novellierung besonders sicher.“<br />

Sabine Bömmer/Wolfgang Koschny

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