4,8 MB - RWGV
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DAS THEMA<br />
><br />
Getränke-Ring eG. Die Gründungsunternehmen beschäftigen<br />
über 700 Mitarbeiter und bündeln einen Zentralregulierungsumsatz<br />
von rund 3,2 Milliarden Euro. Sie versprechen<br />
sich mit ihrem Engagement, zukunftsfähige<br />
Mitgliedsunternehmen durch Kapitalunterstützung fördern<br />
zu können und zugleich Risiken besser streuen zu<br />
können. Moritz Krawinkel, Vorstandsmitglied des <strong>RWGV</strong>,<br />
stellte anlässlich der Gründung heraus, dass die FMU eine<br />
bundesweit beispielgebende Gründung sei: „Durch ihre<br />
innovative Verknüpfung von stiller Beteiligung und<br />
Mittelstand im Blick<br />
8 GB 4/2006<br />
genauen Unternehmenskenntnissen kann sich die FMU<br />
zum wirksamen Förderer des Mittelstandes entwickeln,<br />
der enorme Wachstumspotenziale aufdeckt.“ Er betonte,<br />
dass die neue Genossenschaft eine Marktlücke für kleine<br />
Eigenkapitalbeteiligungen schließe. „Die Beteiligten bleiben<br />
damit in bester genossenschaftlicher Tradition: Sie<br />
haben sich zusammengeschlossen, um die Förderung und<br />
Betreuung ihrer Mitglieder zu ermöglichen.“<br />
Wolfgang Koschny/Thorsten Weiland<br />
Zur Positionierung der FMU – Fördergesellschaft Mittelständischer Unternehmen, einem<br />
Zusammenschluss von Verbundgruppen<br />
Köln/Münster. Die Eigenkapitalquoten der mittelständischen<br />
Handelsunternehmen in der Bundesrepublik<br />
Deutschland sind unterdurchschnittlich. So belegt eine<br />
Studie der Universität Oldenburg, dass die Eigenkapitalausstattung<br />
der Unternehmen am geringsten bei einer<br />
Unternehmensgröße bis etwa 2,5 Millionen Euro Bilanzsumme<br />
ist.<br />
Eine fehlende Eigenkapitalausstattung erschwert somit<br />
zunehmend die Finanzierung von sinnvollen und erforderlichen<br />
Investitionsvorhaben mittelständischer Unternehmen<br />
– vor allem vor dem Hintergrund einer nicht selten<br />
restriktiven Kreditvergabe besonders der Großbanken.<br />
In einem Umfeld erschwerter Bedingungen für die<br />
Fremdfinanzierung wird die Nachfrage nach Eigenkapital<br />
oder eigenkapitalähnlichen Finanzierungsmitteln erheblich<br />
ansteigen.<br />
Die Verbundgruppen in Deutschland sind regelmäßig<br />
Zusammenschlüsse mittelständisch geprägter Unternehmen,<br />
die selten eine höhere Bilanzsumme als 2,5 Millionen<br />
Euro ausweisen. Diese mittelständischen Handelsunternehmen<br />
benötigen zur Finanzierung ihres Lagers, der<br />
Einrichtung ihrer Geschäftsräume et cetera kaum größere<br />
Volumina als 70.000 Euro. Für diese Gruppe gibt es<br />
jedoch zurzeit keine adäquaten Finanzierungsgesellschaften.<br />
Hier positioniert sich die FMU – Fördergesellschaft Mittelständischer<br />
Unternehmen, die ein Zusammenschluss<br />
von Verbundgruppen ist, um den jeweiligen Händlern<br />
der Verbundgruppe Eigenkapital in Form von Risikokapital<br />
zur Verfügung zu stellen. Die FMU unterstützt dabei<br />
gezielt kleinere mittelständische Unternehmen und verbessert<br />
die Darstellung der Eigenmittel. Da teilweise die<br />
Refinanzierung aus dem Gesellschafterkreis erfolgt, ist<br />
eine kostengünstige Kapitalüberlassung möglich.<br />
Dadurch, dass die Gesellschafter der FMU Verbundgruppen<br />
aus allen Bereichen der Wirtschaft vertreten sind,<br />
entstehen keine Klumpenrisiken. So ist die jeweilige Verbundgruppe<br />
als Gesellschafter an dem Eigenkapital der<br />
Genossenschaft beteiligt.<br />
Mit dieser Fördergesellschaft können die Verbundgruppen<br />
zukunftsfähige Mitglieder und auch Gesellschafter<br />
durch Kapitalunterstützung fördern. Es werden mittelbare<br />
Beteiligungen an den Mitgliedsunternehmen oder die<br />
Begründung von Regiebetrieben vermieden.<br />
Dass die Entscheidung über die Rechtsform zu Gunsten<br />
der eingetragenen Genossenschaft ausging, hatte folgende<br />
wesentliche Gründe:<br />
- Der Förderauftrag ist gesetzlich festgeschrieben und<br />
kann nicht durch Satzungsänderung umgangen werden.<br />
- Die Verteilung der Risiken der Verbundgruppen erfolgt<br />
in unterschiedlichen Märkten.<br />
- Kapitalbeteiligung und Stimmrechte sind festgeschrieben.<br />
- So genannte feindliche Übernahmen sind bei der<br />
Genossenschaft ausgeschlossen.<br />
- Eine Beherrschung der eG durch einzelne Verbundgruppen<br />
ist bei dieser Rechtsform nicht möglich.<br />
- Die Erreichung einer gemeinsamen Zielsetzung kann in<br />
der Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft besser<br />
realisiert werden.<br />
- Die eingetragene Genossenschaft ist eine offene<br />
Rechtsform, die einen leichten Gesellschafterwechsel<br />
ermöglicht.<br />
- Die genossenschaftliche Rechtsform ist öffentlich im<br />
Hinblick auf Prüfung, Bericht Aufsichtsrat, Generalversammlung<br />
und Veröffentlichung Jahresabschluss.<br />
- Die Fach- und Sachkompetenz der Regionalverbände,<br />
um so Mitglied eines starken Verbundes zu sein.<br />
Bruno F. J. Simmler, <strong>RWGV</strong><br />
Beratung und Betreuung gewerbliche Ware