4,8 MB - RWGV
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GENOSSENSCHAFTSBLATT<br />
4/2006<br />
Modernisierung des<br />
Genossenschaftsgesetzes<br />
Seite 20<br />
<strong>RWGV</strong>: Studie zur Sportstättenfinanzierung<br />
Seite 21<br />
für Rheinland und Westfalen<br />
Deutscher Brunnen mit<br />
Rekordzahlen<br />
Seite 56<br />
Gründerzeit<br />
Neue Genossenschaften im <strong>RWGV</strong>
Fortschritt braucht frische Ideen.<br />
Daher bedeutet voller Einsatz auch<br />
Mut zur Veränderung.<br />
Ab sofort präsentieren wir uns Ihnen<br />
in einem neuen Look. Unser frisches<br />
Erscheinungsbild spiegelt das junge Gesicht<br />
der WL BANK und unterstreicht die<br />
Zugehörigkeit zum genossenschaftlichen<br />
FinanzVerbund und zur WGZ BANK-<br />
Gruppe.<br />
Im FinanzVerbund der<br />
Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
Pfandbriefbank seit 1877<br />
Außen frische Ideen.<br />
Innen reife Leistungen.<br />
Ein Unternehmen der WGZ BANK-Gruppe<br />
Zwar kommt unser Namenszug künftig<br />
ohne Bindestrich aus, ansonsten jedoch<br />
ist uns nichts verloren gegangen:<br />
Kontinuität, Verantwortung und Erfolg<br />
sind nach wie vor unser Markenzeichen.<br />
So stehen wir auch im neuen Gewand für<br />
reife Leistungen und bleiben ein starker<br />
Partner – ganz nach Ihrem Geschmack.<br />
WL BANK<br />
Münster I Düsseldorf I Berlin<br />
Sentmaringer Weg 1<br />
48151 Münster<br />
Tel. 0251 4905-0<br />
info@wlbank.de<br />
www.wlbank.de<br />
www.vr-bankenportal.de
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
da liegt er nun, schwarz-rot-golden wie ein übrig<br />
gebliebener Autowimpel der Fußball-Weltmeisterschaft.<br />
Was er verspricht, sind aber keine wehmütig-ballseeligen<br />
Erinnerungen – sondern die deutsche<br />
Rechtschreibung, wieder einmal neu. Die 24.<br />
Auflage des „Duden“ will uns als „umfassendes<br />
Standardwerk“ den Weg weisen durch die Trümmerwüste<br />
der Rechtschreibreform, die seit dem<br />
1. August amtlich ist. Gleichsam auf Adlerschwingen<br />
schien die Sprachwissenschaft vor zehn Jahren zu neuen Ufern<br />
der Rechtschreibung aufzubrechen: Nach fast 100 Jahren staatlich geregelter<br />
Rechtschreibung sollte alles leichter und einfacher werden. Das klang<br />
nach Heldenmut. Der Adler entpuppte sich aber als großsprecherischer<br />
Zaunkönig. Leichter geworden ist jedenfalls kaum etwas: Konrad Duden<br />
konnte 1880 noch auf zwölf Seiten erklären, wie man zur richtigen Schreibung<br />
findet. Der erste „Reformduden“ führte 1996 auf 63 Seiten in die neue<br />
Rechtschreibung ein. Jetzt sind es 90 Seiten, und aus 136 Regeln sind in nur<br />
zehn Jahren 169 geworden. Das sind allerdings Dudenregeln. Das amtliche<br />
Regelwerk kommt mit „nur“ 112 Paragrafen aus. Weshalb diese Überregulierung?<br />
Der Duden ist ein klug kalkulierendes Wirtschaftsunternehmen. Und<br />
er betreibt das Geschäft – offenbar ein gutes Geschäft – mit der Angst. So<br />
problematisiert Dr. Matthias Wermke als Leiter der Dudenredaktion auf<br />
einem beigelegten Blatt: „Aus den letzten Regeländerungen ergeben sich<br />
jedoch zahlreiche neue Fälle, in denen es den Schreibenden selbst überlassen<br />
bleibt, zwischen zwei zulässigen Schreibungen zu wählen.“ Tatsächlich<br />
können Rechtschreibprinzipien zueinander im Widerstreit stehen: Majonäse<br />
oder Mayonnaise? Erlaubt ist, wie gesagt, beides.<br />
Mit solcher Leichtherzigkeit kann man allerdings keine Rechtschreibwörterbücher<br />
verkaufen. Dr. Wermke weiter: „Wer nicht wissen will, wie er<br />
schreiben kann, sondern wie er schreiben soll, dem hilft das amtliche Regelwerk<br />
allein nicht weiter.“ Wohl aber die Dudenredaktion mit dem erhobenen<br />
Zeigefinger: Wie mit einem Textmarker gelb unterlegt, verraten uns die<br />
Dudenmacher den geheimen Willen der Regeln. Mayonnaise soll es sein.<br />
Welch ein lausiges Bild müssen wir, die Gemeinschaft der Duden-Nutzer,<br />
abgeben. An jedem Morgen sind wir als freie Menschen in der Lage zu entscheiden,<br />
ob wir blaue oder schwarze Socken anziehen, wir kaufen Autos<br />
und heiraten gar Mitmenschen aus einer verwirrenden Angebotsfülle<br />
heraus. Nur ob wir Fertigsoße oder Fertigsauce – beides ist erlaubt – schreiben<br />
wollen sollen: Da brauchen wir den Textmarker der Dudenredaktion.<br />
Fazit: Allen, die sich morgens nicht zwischen schwarzen und blauen Socken<br />
entscheiden können, sei der neue Duden wärmstens empfohlen. Allen<br />
anderen bleiben die Freiheit der Wahl und die Verantwortung für gute und<br />
verständliche Texte. Aber mit der Kombination von Freiheit und Verantwortung<br />
macht die genossenschaftliche Organisation ja seit 150 Jahren<br />
gute Erfahrungen. Die deutsche Einheitsschreibung hat sie damit bereits<br />
um 50 Jahre überlebt.<br />
Thorsten Weiland<br />
GB 4/2006<br />
INHALT<br />
Das Thema<br />
Handwerker schließen sich<br />
zusammen 4<br />
FMU eG hilft Mittelstand 6<br />
Schülergenossenschaft gegründet 10<br />
Zukunftsprojekt „Sonnenwall eG“ 12<br />
Hintergrund & Analyse<br />
LOOP – ein Pool für Mittelstandskredite<br />
16<br />
<strong>RWGV</strong> Intern<br />
Hans Pfeifer übernimmt<br />
Vorstandsvorsitz des <strong>RWGV</strong> 18<br />
<strong>RWGV</strong>-Verbandstag 2006 19<br />
Impressum 19<br />
Genossenschaftsgesetz<br />
modernisiert 20<br />
Studie zur Sportstättenfinanzierung 21<br />
Aus dem Verbund<br />
GAD-Mitgliederversammlung 2006 24<br />
WGZ BANK in Bestform 25<br />
WL BANK in neuem Look 26<br />
Pensionskasse mit Dreierspitze 28<br />
„Ängste der Deutschen“ 29<br />
Banken<br />
Forum „Banksteuerung“ 31<br />
VR Kreditwerk: Eine gute Idee? 32<br />
Berufsstarterin trainiert soft skills 34<br />
„terre des hommes“ dankt Banken 36<br />
Förderpreis für Ahlen 37<br />
Die Besten im Vertrieb 38<br />
IJW 2006 startet 40<br />
Schülerakademie erfolgreich 41<br />
Kurz gemeldet 42<br />
Funjobberin als Naschkatze 48<br />
Landwirtschaft<br />
Winzer erwarten guten Jahrgang 51<br />
Minister bei „Naturland“ 52<br />
Saftige Apfelernte 54<br />
Kurz gemeldet 55<br />
Gewerbe<br />
Deutscher Brunnen mit<br />
Oberwasser 56<br />
Kurz gemeldet 57<br />
Namen und Nachrichten 58<br />
Zu guter Letzt 62<br />
3
DAS THEMA<br />
Fotos: Marco Stepniak<br />
Heinzelmännchen präsentieren sich<br />
in modernem Gewand<br />
Gründerzeit im <strong>RWGV</strong>: Gewerke schließen sich zu Genossenschaften zusammen.<br />
Marl/Castrop-Rauxel. „Wie war zu Köln es doch vordem<br />
mit Heinzelmännchen so bequem …“ Wohl jeder Rheinländer<br />
und Westfale kennt das Gedicht über die fleißigen<br />
Zwerge, die – wie mit Zauberhand – klopfen, zimmern,<br />
hämmern, bohren und so über Nacht Haus und Hof in<br />
Ordnung bringen. Auch die Heinzelmännchen kannten<br />
schon den Wert von Zusammenschlüssen, in denen<br />
Handwerker Hausbesitzern ihre Leistungen aus einer<br />
Hand anbieten. Das Geschäftsmodell der Heinzelmännchen<br />
hat inzwischen seine moderne Fortsetzung in zwei<br />
Genossenschaften gefunden. So wurden jetzt in Marl die<br />
Domestico Vest eG und in Castrop-Rauxel die Kompletthandwerker<br />
eG gegründet.<br />
Die Mitglieder der jeweiligen Genossenschaften sind alteingesessene<br />
Handwerksunternehmen, die sich – vom<br />
Schreiner und Tischler über den Installateur, Heizungsbauer<br />
und Klempner bis hin zum Maurer, Maler und<br />
Dachdecker – als Anbieter mehrerer Gewerke auf dem<br />
Markt positionieren wollen. Hierdurch wollen sie sich<br />
neue Kundengruppen erschließen und die Gewerke übergreifende<br />
Zusammenarbeit fördern.<br />
4 GB 4/2006<br />
Beide Genossenschaften nehmen mit ihren neuen<br />
Geschäftsmodellen an einem Forschungsprojekt mit dem<br />
Namen „eLife“ der Technischen Universität Darmstadt,<br />
der Wohnungsbaugesellschaft TreuHandStelle GmbH<br />
(THS) Gelsenkirchen und der Handwerkskammer Münster<br />
teil. Ziel der Genossenschaften ist es, für ihre Auftraggeber<br />
regionale Leistungen zur Bestandserhaltung und<br />
-verbesserung von Wohnungen zu erbringen. So wird die<br />
Genossenschaft der Kompletthandwerker für die Wohnungsbaugesellschaft<br />
2.212 Wohnungen mit einer<br />
Wohnfläche von 128.245 Quadratmetern in Castrop-Rauxel<br />
und Umgebung betreuen, die Domestico Vest 3.324<br />
Wohneinheiten mit einer Fläche von 195.520 Quadratmetern<br />
im Raum Marl.<br />
Neben der Treuhandstelle werden die Genossenschaften<br />
ihre Dienstleistungen weiteren Auftraggebern aus der<br />
Wohnungswirtschaft und dem privaten Sektor anbieten.<br />
Als Dienstleistungsunternehmen nehmen sie die Aufträge<br />
der Kunden entgegen und leiten sie dann an die beteiligten<br />
Handwerksunternehmen weiter. Sind die Auftragsarbeiten<br />
erledigt, melden dies die einzelnen Handwerksun-<br />
Kompletthandwerker eG: Die Gründungsmitglieder freuen sich auf eine erfolgreiche Zukunft.<br />
>
Domestico Vest eG: Gemeinsam in die Zukunft!<br />
ternehmen an die beiden Genossenschaften zurück. Sie<br />
erhalten dafür einen jährlich garantierten Pauschalbetrag,<br />
der alle anfallenden Arbeiten in der Größenordnung<br />
bis zu einem Reparaturbetrag von 500 Euro abdeckt.<br />
„Das Modell wird<br />
Schule machen“<br />
„Die Wohnungsbewirtschaftung durch Handwerkerkooperationen<br />
ist in dieser Form in Deutschland noch nicht<br />
verbreitet“, informierte Gerd Reinke vom <strong>RWGV</strong> bei der<br />
Gründungsversammlung und bescheinigte den Handwerkern<br />
in diesem Pilotprojekt Wettbewerbsvorteile gegenüber<br />
anderen Handwerkskooperationen. „Das Modell dieser<br />
Genossenschaften wird Schule machen“, ist sich Reinke<br />
sicher. „Weitere Gründungen zeichnen sich noch in<br />
diesem Jahr in Westfalen ab.“<br />
Der Markt in der Wohnungswirtschaft sei schwierig und<br />
werde durch kritische Kunden geprägt. „Mieter gehen nur<br />
noch dort vertragliche Bindungen ein, wo Wohnkomfort<br />
und -umfeld den Ansprüchen genügen“, betonte er.<br />
Untersuchungen zeigten zudem, dass die demografische<br />
Entwicklung in Deutschland mit einem Rückgang der<br />
Bevölkerung um 18 Millionen Menschen bis zum Jahr<br />
2050 zu einer Verschärfung der Lage von Wohnungsbau-<br />
gesellschaften führen wird. Neben der Gewinnung von<br />
neuen Mietern gelte es deshalb für die Wohnungswirtschaft,<br />
besonders auch ältere Mieter durch eine Immobilienaufwertung<br />
und ein erweitertes Serviceangebot wie<br />
haushaltsnahe Dienstleistungen zu binden. „Gerade hier<br />
haben Handwerkskooperationen die Chance, ein gebündeltes<br />
Leistungsangebot für Vermieter und Mieter anzubieten“,<br />
so Reinke.<br />
„Mit unserem Zusammenschluss haben wir jetzt die Möglichkeit<br />
für eine gemeinsame Marketingarbeit und können<br />
so auch für andere Auftraggeber interessant werden“,<br />
blickt der frisch gekürte Aufsichtsratsvorsitzende der<br />
Domestico Vest, Malermeister Harald Laß, in die Zukunft,<br />
die glänzende Perspektiven biete.<br />
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Kompletthandwerker,<br />
Maurermeister Frank Nickel, begrüßte, dass die Genossenschaft<br />
nicht nur Unterstützung vom <strong>RWGV</strong>, sondern<br />
auch von der Handwerkskammer Münster erhalte. Diese<br />
unterstützt die Betriebe auch weiterhin bei der Strukturierung<br />
der Aufbau- und Ablauforganisation.<br />
Sabine Bömmer/<br />
Karl E. Rinas, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro für Südwestfalen und<br />
östliches Rheinland<br />
DAS THEMA<br />
GB 4/2006<br />
5
DAS THEMA<br />
Foto: Joachim Busch<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Mit der neu gegründeten FMU – Fördergesellschaft Mittelständischer Unternehmen eG<br />
nehmen Handelsunternehmen die Eigenkapitalausstattung selbst in die Hand.<br />
Moritz Krawinkel, Vorstandsmitglied des <strong>RWGV</strong> (r.), freute sich zusammen mit den Gründungsmitgliedern der<br />
Genossenschaft: „Die FMU ist eine bundesweit beispielgebende Gründung.“<br />
Neuss. Der Mittelstand investiert<br />
wieder, er expandiert und gibt florierende<br />
Unternehmen an die nächste<br />
Generation weiter – und nun nimmt<br />
er auch die Eigenkapitalausstattung<br />
selbst in die Hand. Verbundgruppen<br />
unterschiedlicher Rechtsformen haben<br />
dazu in Neuss die „FMU – Fördergesellschaft<br />
Mittelständischer<br />
Unternehmen eG“ gegründet. Mit<br />
der FMU, die bereits zum Start mit<br />
einem Eigenkapital von rund einer<br />
Million Euro ausgestattet ist, wollen<br />
sie ihren Mitgliedern – mittelständischen<br />
Handelsunternehmen – durch<br />
das Zeichnen von stillen Beteiligungen<br />
bei der Existenzsicherung helfen.<br />
Nach einer Laufzeit von zehn<br />
Jahren sollen die stillen Beteiligungen<br />
in einer Summe und zum Nominalbetrag<br />
wieder an die FMU zurückgezahlt<br />
werden.<br />
6 GB 4/2006<br />
Der Ablauf der Transaktionen zwischen<br />
den Mitgliedern der Genossenschaft<br />
(Verbundgruppen), den<br />
Anschlusshäusern (Mitglieder der<br />
Verbundgruppen) sowie die Refinanzierung<br />
sind klar umrissen: Zwischen<br />
den Verbundgruppen und<br />
ihren Gesellschaftern, den Anschlusshäusern,<br />
muss ein je nach<br />
Rechtsform variierendes gesellschaftliches<br />
Verhältnis bestehen.<br />
Bei kleineren Unternehmen<br />
macht das Eigenkapital zwei bis<br />
sieben Prozent aus<br />
Die Anschlusshäuser – zumeist mittelständische<br />
Unternehmen mit<br />
einer Bilanzsumme von bis zu fünf<br />
Millionen Euro – haben so die Möglichkeit,<br />
über ihre Verbundgruppen<br />
einen entsprechenden Antrag auf<br />
Unterstützung durch die FMU einzureichen.<br />
In einem banküblichen<br />
Ratingverfahren prüft die FMU diesen<br />
Antrag, über den dann Vorstand<br />
und Vergabeausschuss, der sich aus<br />
Praktikern der Verbundgruppen<br />
zusammensetzt, entscheiden. Die<br />
Finanzierung erfolgt letztlich über<br />
eine stille Beteiligung der FMU am<br />
Mitgliedsunternehmen der Verbundgruppe.<br />
Um die Risiken für die anderen<br />
Gesellschafter zu minimieren,<br />
wurde von den Gründervätern der<br />
neuen Genossenschaft ein Sicherungssystem<br />
eingebaut: Ergänzend<br />
beteiligt sich auch die Verbundgruppe<br />
ihrerseits mit 50 Prozent an der<br />
Höhe der Beteiligung an der FMU –<br />
ebenfalls in Form einer stillen Beteiligung.<br />
„Mit dieser Ausgestaltung<br />
der FMU haben die Verbundgruppen<br />
einen richtungsweisenden Schritt<br />
>
zur Finanzierung des Mittelstandes<br />
an der Seite und in Ergänzung durch<br />
die mittelständischen Kreditgenossenschaften<br />
gemacht“, zeigt sich<br />
<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz<br />
Krawinkel von der neuen Genossenschaft<br />
überzeugt.<br />
Joachim Siebert, Gründungsmitglied<br />
und Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
FMU, zugleich Präsident des Zentralverbandes<br />
gewerblicher Verbundgruppen<br />
(ZGV), erläuterte auf der<br />
Gründungsversammlung: „Studien<br />
belegen, dass die Eigenkapitalquoten<br />
mittelständischer Handelsunternehmen<br />
unterdurchschnittlich sind. Der<br />
internationale Durchschnitt liegt bei<br />
einem Anteil von 35 Prozent Eigenkapital<br />
an der Bilanzsumme, auch<br />
der gehobene Mittelstand in<br />
Deutschland bringt es durchschnittlich<br />
nur auf 17 Prozent. Bei kleineren<br />
Unternehmen macht das Eigenkapital<br />
vielfach nur zwei bis sieben<br />
Prozent aus. Unternehmerisches<br />
Wachstum ist aber ohne ausreichende<br />
Eigenkapitalbasis nicht denkbar.<br />
Fragen & Antworten<br />
Insbesondere liegt diesen Unternehmen<br />
an einer Verbesserung der<br />
Unternehmensbewertung bei ihren<br />
Kreditgebern. Genau das beobachten<br />
wir bei vielen unserer Mitglieder. An<br />
dieser Stelle gilt es deshalb anzusetzen.“<br />
Langjährige Branchenkennnisse<br />
der Mitgliedsunternehmen<br />
Eine Marktanalyse der FMU-Gründer<br />
hat ergeben, dass existierende Beteiligungsgesellschaften<br />
für kleinere<br />
Unternehmen zu bürokratisch und<br />
zu teuer sind, umgekehrt finden die<br />
Beteiligungsgesellschaften bei kleineren<br />
Mittelständlern nicht die<br />
gewünschten Losgrößen.<br />
Die FMU erwartet, durch die langjährigen<br />
fundierten Branchenkenntnisse<br />
der Mitgliedsunternehmen<br />
maßgeschneiderte Vergabeentscheidungen<br />
treffen zu können, um flexibel,<br />
schnell und günstig Eigenkapitalverbesserungen<br />
bei mittelständischen<br />
Unternehmen erzeugen zu<br />
Wer kann Gelder der FMU erhalten?<br />
Mitglieder von Verbundgruppen, die Gesellschafter der FMU eG sind.<br />
DAS THEMA<br />
können. Aktionsfelder der FMU sollen<br />
insbesondere Existenzgründungen,<br />
Unternehmenssicherungen<br />
oder Expansionen, Unternehmensnachfolgen<br />
sowie Investitionen in<br />
Technologie und Innovation sein.<br />
Für die stille Beteiligung der FMU<br />
müssen die Unternehmen ein<br />
schlüssiges Unternehmenskonzept<br />
vorlegen und über ihre Verbundgruppe<br />
bei der FMU einreichen. Die<br />
betriebswirtschaftliche Prüfung und<br />
Refinanzierung der Beteiligung übernimmt<br />
die DZB-Bank. Unter der Leitung<br />
der FMU-Vorstände Josef Billen<br />
und Jochen Richter entscheidet<br />
letztendlich ein kompetent besetzter<br />
Vergabeausschuss über die Zuteilung<br />
der Mittel an förderungsfähige<br />
Unternehmen.<br />
Gründungsmitglieder der FMU sind<br />
die seit vielen Jahren erfolgreich am<br />
Markt agierenden Unternehmen:<br />
anwr-Schuh GmbH, SPORT 2000<br />
Deutschland GmbH, Branion eG,<br />
Vedes AG, ARDEK Arbeitgemeinschaft<br />
der Kinderausstatter eG und<br />
Welche Rechtsform müssen die Verbundgruppen haben?<br />
Die Mitgliedschaft in der FMU eG für Verbundgruppen ist rechtsformunabhängig. Sie können aus Handel,<br />
Handwerk und Landwirtschaft kommen.<br />
Wie müssen sich die Verbundgruppen an der FMU beteiligen?<br />
Der Geschäftsanteil beträgt 100 Euro und ist sofort voll einzuzahlen. Jedes Mitglied ist mit mindestens einem<br />
Geschäftsanteil beteiligt. Sind die Mitglieder Verbundgruppen, so sind sie verpflichtet, Geschäftsanteile wie<br />
folgt zu zeichnen:<br />
- Mitglieder mit bis zu 50 Verbundgruppenmitgliedern: 200 Geschäftsanteile<br />
- Mitglieder mit 51 bis 250 Verbundgruppenmitgliedern: 300 Geschäftsanteile<br />
- Mitglieder mit 251 bis 500 Verbundgruppenmitgliedern: 600 Geschäftsanteile<br />
- Mitglieder mit 501 bis 800 Verbundgruppenmitgliedern: 750 Geschäftsanteile<br />
- Mitglieder mit 801 bis 1.200 Verbundgruppenmitgliedern: 900 Geschäftsanteile<br />
- Mitglieder mit mehr als 1.200 Verbundgruppenmitgliedern: 1.000 Geschäftsanteile<br />
Wie steht die FMU zu den Aktivitäten der kreditgenossenschaftlichen Banken?<br />
Die FMU eG kann mit ihrem Risikokapital die Spitze eines Risikos finanzieren, um so den Banken eine weitergehende<br />
Finanzierung mit zu ermöglichen.<br />
Können sich auch andere Handelsunternehmen an der FMU eG beteiligen?<br />
Nach der Satzung grundsätzlich ja, sie müssen sich jedoch dann mit 100.000 Euro an der FMU eG beteiligen.<br />
GB 4/2006<br />
><br />
7
DAS THEMA<br />
><br />
Getränke-Ring eG. Die Gründungsunternehmen beschäftigen<br />
über 700 Mitarbeiter und bündeln einen Zentralregulierungsumsatz<br />
von rund 3,2 Milliarden Euro. Sie versprechen<br />
sich mit ihrem Engagement, zukunftsfähige<br />
Mitgliedsunternehmen durch Kapitalunterstützung fördern<br />
zu können und zugleich Risiken besser streuen zu<br />
können. Moritz Krawinkel, Vorstandsmitglied des <strong>RWGV</strong>,<br />
stellte anlässlich der Gründung heraus, dass die FMU eine<br />
bundesweit beispielgebende Gründung sei: „Durch ihre<br />
innovative Verknüpfung von stiller Beteiligung und<br />
Mittelstand im Blick<br />
8 GB 4/2006<br />
genauen Unternehmenskenntnissen kann sich die FMU<br />
zum wirksamen Förderer des Mittelstandes entwickeln,<br />
der enorme Wachstumspotenziale aufdeckt.“ Er betonte,<br />
dass die neue Genossenschaft eine Marktlücke für kleine<br />
Eigenkapitalbeteiligungen schließe. „Die Beteiligten bleiben<br />
damit in bester genossenschaftlicher Tradition: Sie<br />
haben sich zusammengeschlossen, um die Förderung und<br />
Betreuung ihrer Mitglieder zu ermöglichen.“<br />
Wolfgang Koschny/Thorsten Weiland<br />
Zur Positionierung der FMU – Fördergesellschaft Mittelständischer Unternehmen, einem<br />
Zusammenschluss von Verbundgruppen<br />
Köln/Münster. Die Eigenkapitalquoten der mittelständischen<br />
Handelsunternehmen in der Bundesrepublik<br />
Deutschland sind unterdurchschnittlich. So belegt eine<br />
Studie der Universität Oldenburg, dass die Eigenkapitalausstattung<br />
der Unternehmen am geringsten bei einer<br />
Unternehmensgröße bis etwa 2,5 Millionen Euro Bilanzsumme<br />
ist.<br />
Eine fehlende Eigenkapitalausstattung erschwert somit<br />
zunehmend die Finanzierung von sinnvollen und erforderlichen<br />
Investitionsvorhaben mittelständischer Unternehmen<br />
– vor allem vor dem Hintergrund einer nicht selten<br />
restriktiven Kreditvergabe besonders der Großbanken.<br />
In einem Umfeld erschwerter Bedingungen für die<br />
Fremdfinanzierung wird die Nachfrage nach Eigenkapital<br />
oder eigenkapitalähnlichen Finanzierungsmitteln erheblich<br />
ansteigen.<br />
Die Verbundgruppen in Deutschland sind regelmäßig<br />
Zusammenschlüsse mittelständisch geprägter Unternehmen,<br />
die selten eine höhere Bilanzsumme als 2,5 Millionen<br />
Euro ausweisen. Diese mittelständischen Handelsunternehmen<br />
benötigen zur Finanzierung ihres Lagers, der<br />
Einrichtung ihrer Geschäftsräume et cetera kaum größere<br />
Volumina als 70.000 Euro. Für diese Gruppe gibt es<br />
jedoch zurzeit keine adäquaten Finanzierungsgesellschaften.<br />
Hier positioniert sich die FMU – Fördergesellschaft Mittelständischer<br />
Unternehmen, die ein Zusammenschluss<br />
von Verbundgruppen ist, um den jeweiligen Händlern<br />
der Verbundgruppe Eigenkapital in Form von Risikokapital<br />
zur Verfügung zu stellen. Die FMU unterstützt dabei<br />
gezielt kleinere mittelständische Unternehmen und verbessert<br />
die Darstellung der Eigenmittel. Da teilweise die<br />
Refinanzierung aus dem Gesellschafterkreis erfolgt, ist<br />
eine kostengünstige Kapitalüberlassung möglich.<br />
Dadurch, dass die Gesellschafter der FMU Verbundgruppen<br />
aus allen Bereichen der Wirtschaft vertreten sind,<br />
entstehen keine Klumpenrisiken. So ist die jeweilige Verbundgruppe<br />
als Gesellschafter an dem Eigenkapital der<br />
Genossenschaft beteiligt.<br />
Mit dieser Fördergesellschaft können die Verbundgruppen<br />
zukunftsfähige Mitglieder und auch Gesellschafter<br />
durch Kapitalunterstützung fördern. Es werden mittelbare<br />
Beteiligungen an den Mitgliedsunternehmen oder die<br />
Begründung von Regiebetrieben vermieden.<br />
Dass die Entscheidung über die Rechtsform zu Gunsten<br />
der eingetragenen Genossenschaft ausging, hatte folgende<br />
wesentliche Gründe:<br />
- Der Förderauftrag ist gesetzlich festgeschrieben und<br />
kann nicht durch Satzungsänderung umgangen werden.<br />
- Die Verteilung der Risiken der Verbundgruppen erfolgt<br />
in unterschiedlichen Märkten.<br />
- Kapitalbeteiligung und Stimmrechte sind festgeschrieben.<br />
- So genannte feindliche Übernahmen sind bei der<br />
Genossenschaft ausgeschlossen.<br />
- Eine Beherrschung der eG durch einzelne Verbundgruppen<br />
ist bei dieser Rechtsform nicht möglich.<br />
- Die Erreichung einer gemeinsamen Zielsetzung kann in<br />
der Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft besser<br />
realisiert werden.<br />
- Die eingetragene Genossenschaft ist eine offene<br />
Rechtsform, die einen leichten Gesellschafterwechsel<br />
ermöglicht.<br />
- Die genossenschaftliche Rechtsform ist öffentlich im<br />
Hinblick auf Prüfung, Bericht Aufsichtsrat, Generalversammlung<br />
und Veröffentlichung Jahresabschluss.<br />
- Die Fach- und Sachkompetenz der Regionalverbände,<br />
um so Mitglied eines starken Verbundes zu sein.<br />
Bruno F. J. Simmler, <strong>RWGV</strong><br />
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DAS THEMA<br />
Foto: Karl E. Rinas<br />
Schulleiter Dr. Reinhard Immenkötter (2.v.r.) ist stolz auf das Engagement aller Mit-Gründer.<br />
Fair, gesund und wirtschaftlich<br />
Mit der „FairCafé eG“ hat das Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises Bonn-Duisdorf die<br />
erste Schülergenossenschaft im <strong>RWGV</strong> gegründet – mit viel Fachverstand und Idealismus.<br />
Bonn. Die Idee entstand vor gut<br />
einem Jahr, fand schnell Anhänger<br />
und Befürworter, geriet ins Räderwerk<br />
langwieriger Abstimmungsprozesse<br />
und wird jetzt durch das Engagement<br />
unverdrossener Pädagogen<br />
Wirklichkeit: Am Berufskolleg des<br />
Rhein-Sieg-Kreises in Bonn-Duisdorf<br />
entsteht die „FairCafé eG“, eine<br />
Genossenschaft, die einmalig in<br />
ihrer Art ist. Lehrerinnen und Lehrer<br />
haben sich in einer Gründungsversammlung<br />
zusammengeschlossen,<br />
um demnächst 2.100 Schülerinnen<br />
und Schülern und 91 Pädagogen der<br />
Handelsschule, Höheren Handelsschule,<br />
der Fachoberschule Agrarwirtschaft,<br />
der Berufsschule, der<br />
Fachschule für Landwirtschaft sowie<br />
des Wirtschaftsgymnasiums auf<br />
10 GB 4/2006<br />
genossenschaftlicher Basis in caféoder<br />
bistroähnlichen Räumlichkeiten<br />
fair gehandelte Lebensmittel,<br />
Getränke oder Snacks anzubieten.<br />
„Wir wollen dem Fastfood-Trend<br />
etwas entgegensetzen“, so die Idee,<br />
von der sich die Initiatoren eine viel<br />
versprechende Zukunftsperspektive<br />
erhoffen, die auch Arbeitsplätze<br />
schafft: Nach der Anlaufphase ist die<br />
Einstellung von zwei fest angestellten<br />
Mitarbeitern vorgesehen.<br />
„Die Bereitschaft war spontan<br />
sehr groß“<br />
„Die Bereitschaft, im Kollegium<br />
etwas zu tun, nachdem der Kreis<br />
keine Möglichkeit zur Einrichtung<br />
eines Aufenthaltsraumes sah, war<br />
spontan sehr groß“, schildert Siegfried<br />
Virgils als frisch gekürter Vorstandsvorsitzender<br />
die Situation vor<br />
einem Jahr.<br />
Der Schulträger habe zwar grundsätzlich<br />
die Notwendigkeit erkannt,<br />
eine Verpflegungsmöglichkeit und<br />
eine Übermittagversorgung anzubieten,<br />
habe jedoch weder kurz- noch<br />
mittelfristig eine Möglichkeit gesehen,<br />
finanzielle Mittel zur Verfügung<br />
zu stellen. Virgils: „Da passte<br />
die Organisationsform der Genossenschaft<br />
genau in unsere Überlegungen“.<br />
Praktisch „aus der Not<br />
heraus“ starteten mehrere Lehrer das<br />
„Projekt FairCafé“ mit dem Ziel<br />
einer Genossenschaftsgründung. Als<br />
Ideenlieferant fungierte der jetzige<br />
Vorstandsvorsitzende, jedoch hält<br />
>
sich der evangelische Pfarrer<br />
bescheiden im Hintergrund: „Ohne<br />
die Projektmanagement-Kenntnisse,<br />
ohne die wirtschaftlichen Kompetenzen<br />
der Kolleginnen und Kollegen<br />
wären wir nicht da, wo wir jetzt<br />
sind.“ Die Schüler waren im Rahmen<br />
einer Projektarbeit mit eingebunden,<br />
erlebten theoretisches Wissen – fundiert<br />
aufbereitet – in die Praxis<br />
umgesetzt.<br />
Die Initiatoren von FairCafé entschlossen<br />
sich für die Rechtsform<br />
der Genossenschaft, um auf diese<br />
Weise allen am Schulleben Beteiligten<br />
die Mitgliedschaft in dem Unternehmen<br />
zu ermöglichen. Dabei<br />
wurde an alles gedacht: Damit auch<br />
die Schüler mitmachen können, die<br />
nur wenig Geld haben, kostet ein<br />
Genossenschaftsanteil zehn Euro.<br />
Durch die Mitgliedschaft sollen alle<br />
Beteiligten direkten Einfluss auf die<br />
wirtschaftsethische Ausrichtung und<br />
die Produktpalette des Cafés haben.<br />
„Keine Ackermann-Mentalität“<br />
Dabei steht im Gegensatz zu anderen<br />
Unternehmen als Ziel nicht die<br />
Gewinnmaximierung im Vordergrund.<br />
Denn die Erlöse werden ausdrücklich<br />
nicht, wie sonst üblich, an<br />
die Genossen ausgeschüttet. Mögliche<br />
Überschüsse aus dem laufenden<br />
Geschäftsbetrieb sollen der eigenen<br />
Schule, aber auch der Entwicklungsarbeit<br />
sowie anderen sozialen Zwecken<br />
oder der Unterstützung bildungspolitischer<br />
Aufgaben zugute<br />
kommen. Und: „Wir haben zwar<br />
einen Ackermann dabei“, scherzt<br />
Schulleiter Dr. Reinhard Immenkötter<br />
mit einem kleinen Seitenhieb,<br />
„aber keine Ackermann-Mentalität.“<br />
Rund 90.000 Euro möchte die Geschäftsführung<br />
in die Hand nehmen,<br />
um in einem neu zu errichtenden<br />
Gebäudeteil an der Rochusstraße<br />
künftig Getränke und Lebensmittel<br />
für den Verzehr vor Ort anzubieten.<br />
Die Produkte sollen vorwiegend<br />
aus der heimischen Region oder aus<br />
dem fairen Handel stammen und zur<br />
gesunden Ernährung der jungen<br />
Menschen und ihrer Lehrer beitra-<br />
gen. Erzeugnisse aus ökologischem<br />
Anbau werden bevorzugt. Ziel ist es,<br />
auch ein täglich wechselndes<br />
Gericht zur Mittagszeit anbieten zu<br />
können.<br />
„Wir sind auf offene Ohren<br />
gestoßen“<br />
Neben dem erzieherischen Gesichtspunkt,<br />
bei dem gesunde Ernährung<br />
nicht nur im Unterricht gelehrt,<br />
sondern auch vor Ort praktisch und<br />
konsequent umgesetzt wird, verfolgt<br />
die Genossenschaft als Unternehmensziel<br />
weitere Bildungsansätze.<br />
Die Tatsache, dass Produkte aus der<br />
Region und fairem Handel bezogen<br />
werden, kann im Unterricht beispielsweise<br />
unter verschiedenen<br />
Aspekten aufgearbeitet werden.<br />
Denn: Da das Berufskolleg neben<br />
einer kaufmännischen auch eine<br />
agrarwirtschaftliche Ausrichtung<br />
hat, lassen sich beide Bereiche<br />
gezielt an dem Unternehmen „Fair-<br />
Café“ praktisch miteinander verbinden.<br />
Die Schüler werden in Unternehmensgründung,<br />
kaufmännische<br />
DAS THEMA<br />
Planung, Buchführung, Controlling,<br />
Beschaffung, Absatz und weitere<br />
Themengebiete eingebunden. Sie<br />
lernen in einem Unternehmen, das<br />
tatsächlich existiert, und haben<br />
schon die nächste wichtige Aufgabe:<br />
herauszufinden, wie sich dieses Projekt<br />
urheberrechtlich schützen und<br />
gegebenenfalls in einer Art Franchise-System<br />
auf andere Interessenten<br />
übertragen lässt.<br />
„Irgendwie ist unser Konzept dann<br />
doch auf offene Ohren beim Schulträger<br />
gestoßen“, freuen sich die Initiatoren<br />
unisono, denn mittlerweile<br />
gibt es sogar Geld vom Rhein-Sieg-<br />
Kreis. Der stellt jetzt 65.000 Euro für<br />
den Gebäudeumbau zur Verfügung,<br />
abrufbar, wenn die Genossenschaft<br />
eingetragen ist und der Kreis einen<br />
juristischen Ansprechpartner hat.<br />
Über Spenden und Geschäftsanteile<br />
werden die restlichen 25.000 Euro<br />
aufgebracht.<br />
Karl E. Rinas, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro für<br />
Südwestfalen und östliches Rheinland<br />
Folgende Sparbücher sind verloren gegangen:<br />
Sparkonto Nr. 2 003 661 434<br />
lautend auf den Namen Marlies und Hans-Dieter Hoffmann, Varbrook<br />
53, 41372 Niederkrüchten, ausgestellt von der Volksbank<br />
Schwalmtal eG, Postfach 21 44, 41370 Niederkrüchten<br />
Bekanntmachung<br />
Elektrizitätsgenossenschaft Denklingen eG, In der Schlade 9,<br />
51580 Reichshof-Denklingen<br />
Die Mitgliederversammlung vom 17. Februar 2006 hat die Auflösung<br />
unserer Genossenschaft per 01. Juli 2006 beschlossen. Die Gläubiger<br />
werden aufgefordert, ihre Ansprüche bei der Genossenschaft anzumelden.<br />
Die Liquidatoren: Udo Sterzenbach, Achim Langheim, Udo Hannes<br />
GB 4/2006<br />
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11
DAS THEMA<br />
Foto: Tanja Pickartz<br />
An einem Strang ziehen<br />
Vor rund einem Jahr wurde die „Sonnenwall eG“ in Duisburg von Kaufleuten und Immobilienbesitzern<br />
gegründet, um einer Einkaufsstraße wieder alten Glanz zu verleihen.<br />
Herr Schwarz-Scholten, Sie sind zusammen mit Boris Roskothen<br />
im Vorstand der Sonnenwall eG und haben die Entstehung<br />
der Genossenschaft von Anfang an mitgestaltet. Was<br />
war der Anlass für die Gründung?<br />
Axel Schwarz-Scholten: Uns allen liegt an der Einkaufsstraße,<br />
die einst mit zu den Aushängeschildern der Stadt<br />
Duisburg gehört hat. Leider mussten aber in der jüngsten<br />
Vergangenheit zahlreiche, selbst alteingesessene Unternehmen<br />
vor den schwierigen Rahmenbedingungen kapitulieren.<br />
Die Folgen sind weithin sichtbar: Viele Ladenlokale<br />
stehen leer und die Zahl der Einzelhändler, die ihr<br />
Sortiment qualitätsbewusst ausrichten, geht zurück.<br />
Diese Abwärtsspirale für den Standort aufzuhalten, das<br />
war und ist unser Ziel. Diese Entwicklung hat sich natürlich<br />
auch auf die Immobilienwerte ausgewirkt. Uns allen<br />
ist klar: Einen Ausweg können wir nur gemeinsam finden:<br />
Einzelhändler und Immobilienbesitzer. Die Sonnenwall<br />
eG bietet uns nun seit rund einem Jahr die Möglichkeit,<br />
durch ein koordiniertes Handeln den Standort nachhaltig<br />
zu stützen und weiterzuentwickeln.<br />
Herr Leicht, als Inhaber des Büros Planpool haben Sie die Idee<br />
zur Gründung einer Genossenschaft mit vorangetrieben und<br />
stehen mit Ihrem immobilienwirtschaftlichen Know-how der<br />
Wollen den Sonnenwall in Duisburg wieder in altem Glanz erstrahlen lasse: (v.l.): Andreas Lohmann (Planpool-Projektleiter);<br />
Boris Roskothen (Vorstand); Axel Schwarz-Scholten (Vorstandsvorsitzender); Oliver Leicht (Planpool-Inhaber).<br />
12 GB 4/2006<br />
jungen eG weiterhin zur Seite. Sie hätten hier auch eine Bürgerinitiative<br />
gründen können. Warum eine Genossenschaft?<br />
Oliver Leicht: Eine Bürgerinitiative oder ein Verein bilden<br />
aus meiner Sicht keine solide wirtschaftliche Basis für ein<br />
Vorhaben wie unseres. Zudem ist die Gemeinnützigkeit<br />
von vornherein nicht gegeben, weil wir Gewinne erwirtschaften<br />
werden! Und das ganz bewusst und zielgerichtet:<br />
Die Gewinne werden wir einzig zur Förderung des<br />
Standortes einsetzen. Die Genossenschaft bietet dafür<br />
eine solide Basis bei geringer Eigenkapitalbindung.<br />
Zudem bestehen ein hoher Identifikationsgrad sowie eine<br />
starke Bindung durch die finanzielle Beteiligung des Einzelnen<br />
an der Genossenschaft. Ein weiteres Argument für<br />
die eG als Organisationsform ist sicher die Haftungsbeschränkung<br />
der Mitglieder und Gremien, wobei in der<br />
Sonnenwall eG die Nachschusspflicht per Satzung ausgeschlossen<br />
ist.<br />
Sie hatten im Sommer Ihre erste Generalversammlung. Was<br />
haben Sie Ihren Mitgliedern berichten können?<br />
Boris Roskothen: Das erste Jahr war geprägt durch den<br />
Aufbau der Strukturen. Die Sonnenwall eG ist nicht aus<br />
einer vorher bestehenden Gruppe entstanden. Vielmehr<br />
>
haben sich einzelne Anlieger aufgrund<br />
des vorhandenen Problemdrucks<br />
neu zusammen-gefunden.<br />
Daher mussten grundlegende Strukturen<br />
und Abläufe erst entwickelt<br />
werden. Erste Erfolge konnten<br />
bereits durch die Wiederbelebung<br />
des Schaufensters einer lange leer<br />
stehenden Immobilie verzeichnet<br />
werden. Zudem wurden strategische<br />
Instrumente wie das Nutzungsmanagement<br />
zur Steuerung des Branchenmixes<br />
am Standort entwickelt.<br />
Und was sind die nächsten Projekte?<br />
Axel Schwarz-Scholten: Der Schwerpunkt<br />
unserer Arbeit wird auf der<br />
Qualifizierung des Nutzungsmanagements<br />
liegen. Hier werden in<br />
enger Zusammenarbeit mit den<br />
Eigentümern zunächst Zielbranchen<br />
für Teilbereiche des Standortes identifiziert<br />
und am Sonnenwall angesiedelt.<br />
Weiterhin wird der Standort<br />
durch Werbeaktionen beworben. Ein<br />
Sonnenwall-Hausmeister wird nach<br />
dem Rechten sehen. Nicht zuletzt<br />
werden klare Einkaufsvorteile für<br />
Mitglieder durch Rahmenverträge<br />
mit Anbietern realisiert werden.<br />
Herr Lohmann, als Projektleiter bei<br />
Planpool können Sie das sicherlich<br />
hautnah beurteilen: Taugt das Genossenschaftsmodell<br />
Sonnenwall auch für<br />
andere Interessengemeinschaften?<br />
Andreas Lohmann: Das Modell setzt<br />
eine breite und nachhaltige Bereitschaft<br />
der Akteure zur Beteiligung<br />
voraus. Eine zuvor bestehende Struktur<br />
der Zusammenarbeit begünstigt<br />
den Gründungsprozess. In der Gesamtschau<br />
bietet die eG aber ohne<br />
Frage eine verhältnismäßig unkomplizierte<br />
Möglichkeit, mit Akteuren<br />
einer Einkaufsstraße an einem<br />
Strang zu ziehen, bei einem hohen<br />
Grad an Stabilität sowie geringem<br />
Haftungsrisiko des Einzelnen. Daher,<br />
denke ich, sollte eine eG auch auf<br />
andere Standorte übertragbar sein.<br />
Ralf Bröker, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro<br />
Rhein-Ruhr<br />
EINLADUNG<br />
Die rheinisch-westfälischen Volksbanken, Raiffeisenbanken,<br />
Spar- und Darlehnskassen und die WGZ BANK laden Sie<br />
herzlich ein zum<br />
UNTERNEHMERFORUM 2006<br />
Donnerstag, 26. Oktober 2006, WGZ BANK Düsseldorf<br />
Erfahrene Referenten informieren Sie über die Themen:<br />
■ Investition und Finanzierung<br />
■ Risiko und Absicherung<br />
■ Betriebliche Altersvorsorge<br />
Die Veranstaltung wird von Jan-Peter Schwartz moderiert<br />
und vom Springmaus-Improvisationstheater aufgelockert.<br />
Gerne erwarten wir Sie ab 15:00 Uhr zu einem Imbiss.<br />
Die Veranstaltung beginnt um 16:00 Uhr;<br />
sie endet gegen 19:30 Uhr.<br />
Im Anschluss empfangen wir Sie zu einem Abendessen.<br />
Seien Sie unser Gast zu einem zwanglosen Gedankenaustausch.<br />
Volksbanken<br />
Raiffeisenbanken<br />
GB 4/2006<br />
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13
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HINTERGRUND & ANALYSE<br />
Sommer 2006: Auf in den Pool<br />
WGZ-LOOP: Ein Pool für Mittelstandskredite erhält regen Zuspruch.<br />
Düsseldorf. Ein ganz besonderer Pool durfte diesen Sommer<br />
sein erfolgreiches Debüt feiern: Unter dem Namen<br />
LOOP bietet die WGZ BANK ihren Mitgliedsbanken erstmalig<br />
einen innovativen Risikotransfer für das Mittelstandskreditgeschäft.<br />
Der Begriff LOOP steht hierbei für<br />
„LOan OPtimizing Pool“, was die eigentliche Zielsetzung<br />
dieses Instrumentes umschreibt. Durch die breite Streuung<br />
von Kreditrisiken einzelner Institute wird die<br />
Mischung in den Portfolien der teilnehmenden Banken<br />
optimiert, ökonomisches Eigenkapital eingespart und der<br />
Rahmen für neue Kreditvergaben erweitert.<br />
Für die erste Transaktion konnten 15 Volks- und Raiffeisenbanken<br />
gewonnen werden. Die Institute brachten<br />
dabei aus 150 Kreditbeziehungen mit einem Umfang von<br />
440 Millionen Euro ein Risikovolumen in Höhe von 65,3<br />
Millionen Euro in den Pool ein. Da es sich bei WGZ-<br />
LOOP um ein Kreislaufmodell handelt, ist jede Bank verpflichtet,<br />
im gleichen Umfang, in dem sie Kreditvolumen<br />
16 GB 4/2006<br />
in den Pool einbringt, auch Kreditvolumen aus dem Pool<br />
zurückzunehmen. Bezogen auf die aktuelle Transaktion<br />
bedeutet dies, dass vor dem Pooling jede Bank an zehn<br />
Kreditnehmern mit einem Risikovolumen von je rund<br />
433.000 Euro und nach dem Pooling an 150 Kreditnehmern<br />
mit einem Risikovolumen von jeweils rund 29.000<br />
Euro beteiligt ist.<br />
Branchendiversifikation wird deutlich verbessert<br />
Dieser Austausch der durchschnittlich zehn eigenen Kreditnehmer<br />
gegen einen Pool von 150 Kreditnehmern<br />
diversifiziert das Portfolio nicht nur hinsichtlich der Größenklassen.<br />
Auch die Branchendiversifikation wird deutlich<br />
verbessert und damit eine besondere Herausforderung<br />
des regionalen FinanzVerbundes gemeistert. Denn<br />
viele Regionen werden von stark dominierenden Wirtschaftszweigen<br />
geprägt. Dies gilt für die Möbelindustrie<br />
Das Kreislaufmodell von WGZ-LOOP (LOan OPtimizing Pool)<br />
<strong>MB</strong> = Mitgliedsbank<br />
CDS = Credit Default Swaps<br />
Unter dem Namen LOOP bietet die WGZ BANK ihren Mitgliedsbanken erstmalig einen innovativen Risikotransfer für das<br />
Mittelstandskreditgeschäft.<br />
>
in Ostwestfalen ebenso wie für die Metallindustrie im<br />
Bergischen Land. Die regionalen Branchenschwerpunkte<br />
führen zwar zu einer ausgewiesenen branchenspezifischen<br />
Kompetenz der für Kredite verantwortlichen Mitarbeiter<br />
der Volks- und Raiffeisenbanken, aber auch zu<br />
unerwünschten Klumpenrisiken. WGZ-LOOP nutzt diese<br />
Kompetenz vor Ort, da das originäre Kreditgeschäft<br />
unverändert in der Verantwortung der Poolingbank<br />
bleibt und diese treuhänderisch für alle Poolingbanken<br />
dieses Adressrisiko weiterhin betreut, reduziert aber das<br />
resultierende Klumpenrisiko deutlich.<br />
Risiken gemeinsam leichter schultern<br />
Das Risikovolumen der teilnehmenden Banken ändert<br />
sich durch die Transaktion nicht. Veränderungen im<br />
erwarteten Verlust, die durch unterschiedliche Bonitäten<br />
zustande kommen können, werden bepreist und ausgeglichen.<br />
Institute, die hohe Risiken einbringen, müssen<br />
Zuzahlungen leisten. Banken, die besonders risikoarme<br />
Kredite in den Pool einbringen, erhalten dagegen hierfür<br />
eine Ausgleichszahlung. WGZ-LOOP wird also nicht dazu<br />
beitragen können, Kreditausfälle zu verhindern. Aber die<br />
Auswirkungen im Schadensfall sind leichter zu verkraften,<br />
da die Risiken von den beteiligten Poolingbanken<br />
gemeinsam geschultert werden. Der Risikotransfer wird<br />
mittels Credit Default Swaps (CDS), dem populärsten Vertreter<br />
aus der Klasse der Kreditderivate, organisiert. Ein<br />
CDS kann als handelbare Bürgschaft angesehen werden.<br />
WGZ-LOOP kompensiert Ausfälle bei Insolvenzen und<br />
ausbleibenden Zins- oder Tilgungszahlungen. Marktwertschwankungen<br />
durch Rating- oder Zinsveränderungen<br />
sind allerdings nicht abgesichert.<br />
Umfangreiches Reporting<br />
Ein umfangreicher Leitfaden beschreibt die gesamte Konstruktion<br />
und alle wesentlichen Punkte für die Umsetzung<br />
bei den teilnehmenden Banken, wie zum Beispiel die systemseitige<br />
Darstellung, die Behandlung im Melde- und<br />
Rechnungswesen, die Limitierung und das Monitoring.<br />
Ein regelmäßiges Quartalsreporting der WGZ BANK versorgt<br />
die Poolingbanken in anonymisierter Form mit<br />
allen notwendigen Informationen zum Pool. Wichtige<br />
Bestandteile sind das Poolvolumen, das Durchschnittsrating,<br />
die Branchenverteilung und Informationen zu<br />
Ratingveränderungen und Kreditausfällen.<br />
Mehrjährige Entwicklungszeit<br />
Dieser ersten Transaktion ging eine mehrjährige Entwicklungsarbeit<br />
voraus, bei der die Bedürfnisse der interessierten<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken fortlaufend<br />
berücksichtigt wurden. Die Motivation zur Teilnahme an<br />
WGZ-LOOP ist vielseitig. Neben dem Interesse, die Qualität<br />
des Kreditportfolios zu verbessern, spielt der Know-<br />
HINTERGRUND & ANALYSE<br />
how-Aufbau in zukunftsweisenden Themen eine wichtige<br />
Rolle. So erhält die Messung von Adressrisiken mittels<br />
Portfoliomodellen angesichts der anstehenden Umsetzung<br />
von Basel II eine besondere Bedeutung. Zudem sind<br />
Kreditderivate das lomentan schnellstwachsende Marktsegment<br />
an den internationalen Kapitalmärkten. WGZ-<br />
LOOP setzt solche Derivate ein und ist dabei weit entfernt<br />
von dem oft mit Derivaten in Verbindung gebrachten<br />
Spekulationsgedanken. Von WGZ-LOOP bis zum Einsatz<br />
von CDS zur Steuerung von Adressrisiken im liquiden<br />
Bereich, beispielsweise im Depot-A, ist es nur noch<br />
ein ganz kleiner Schritt. Zudem sind angesichts niedriger<br />
Zins- und Spreadniveaus viele Investoren gezwungen, in<br />
strukturierte Produkte zu investieren. Ein gutes Verständnis<br />
der zugrunde liegenden Bausteine ist dabei unerlässlich.<br />
Plattform für innovative Risikotransfers<br />
Schon Anfang 2007 ist eine zweite Transaktion mit einem<br />
gleichfalls bewusst einfach gehaltenen Konzept geplant,<br />
um die Basis der an diesem Thema interessierten Banken<br />
zu verbreitern. Langfristig soll WGZ-LOOP als regelmäßige<br />
„Plattform des Risikotransfers“ weiterentwickelt werden.<br />
Es liegt nahe, das Kreislaufmodell aufzubrechen, so<br />
dass es zukünftig möglich wird, WGZ-LOOP auch zum<br />
Verkauf oder zum gezielten Einkauf von Mittelstandsgeschäft<br />
zu nutzen. Eine Herausforderung stellt auch die<br />
Dynamisierung von WGZ-LOOP dar. Entgegen der jetzigen<br />
Gestalt, die für vier Jahre statisch mit dem gleichen<br />
Teilnehmerkreis aufgesetzt wurde, könnte dann regelmäßig<br />
abgefragt werden, ob abgesicherte Adressrisiken weiter<br />
im Pool verbleiben sollen oder durch andere, möglicherweise<br />
auch komplett neue Kreditnehmer ersetzt werden<br />
sollen. Diese Weiterentwicklungen vergrößern die<br />
Flexibilität für die teilnehmenden Banken. Ein Fernziel<br />
ist die Verbriefung von Mittelstandskrediten, um die Risiken<br />
auch aus dem regionalen FinanzVerbund auslagern<br />
zu können. Die WGZ BANK wird mit diesen Innovationen<br />
die Ansprüche ihrer Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
auch zukünftig professionell bedienen.<br />
Rainer Overbeck, Leiter Kreditderivate WGZ BANK<br />
Information<br />
Weitere Informationen zu WGZ-LOOP<br />
im Internet unter www.wgz-bank.de und über<br />
LOOP@wgzbank.de<br />
GB 4/2006<br />
17
<strong>RWGV</strong> INTERN<br />
Münster. Hans Pfeifer (54), zurzeit Vorstandsmitglied der<br />
WGZ BANK AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank,<br />
Düsseldorf, ist vom Verwaltungsrat des Verbandes<br />
einstimmig zum neuen Vorstandsvorsitzenden des<br />
<strong>RWGV</strong> gewählt worden. Hans Pfeifer übernimmt am 1.<br />
Oktober das Amt des im Juni verstorbenen Friedel Fleck.<br />
Er wird den Verband gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen<br />
Moritz Krawinkel (57) leiten.<br />
Seinen genossenschaftlichen Werdegang begann Hans<br />
Pfeifer 1971 mit einer Banklehre bei der Westdeutschen<br />
Genossenschaftszentralbank eG in Köln. Bereits 1975<br />
übernahm er die Leitung der Betriebsorganisation, ab<br />
1982 die der Verwaltungsabteilung der WGZ BANK mit<br />
den Aufgabenschwerpunkten Investitionsplanung, Immobilienverwaltung,<br />
Neubauten und Einkauf. Als Mitgliedsbanken-Repräsentant<br />
bei der WGZ Bank in Koblenz<br />
und später in Düsseldorf betreute er von 1988 bis 1992<br />
die Vorstände der Region und beriet sie in allen bankwirtschaftlichen<br />
und geschäftspolitischen Fragen. Kredite an<br />
Mitgliedsbanken sowie das Metakreditgeschäft gehörten<br />
hier ebenfalls zu seinen Aufgaben. Als geschäftsführendes<br />
Verwaltungsratsmitglied baute Hans Pfeifer ab 1992 die<br />
WGZ Bank Luxembourg S.A. auf. Dem Verwaltungsrat der<br />
Bank gehört er heute als Vorsitzender an. Als Bereichsleiter<br />
Mitgliedsbankenbetreuung für die WGZ-Gesamtbank<br />
übernahm Hans Pfeifer 1995 im Rahmen der neuen vertrieblichen<br />
Ausrichtung der WGZ-Bank eine neue Aufga-<br />
18 GB 4/2006<br />
Hans Pfeifer, ab 1. Oktober Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>RWGV</strong><br />
Hans Pfeifer übernimmt<br />
Vorstandsvorsitz des <strong>RWGV</strong><br />
Der 54-Jährige wird den Verband gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Moritz<br />
Krawinkel leiten. Zuletzt gehörte Hans Pfeifer dem Vorstand der WGZ BANK an.<br />
be. Er verantwortete Aufbau und Konzept des Kundenbereichs<br />
Mitgliedsbankenbetreuung, hinzu kam die Mitarbeit<br />
in bundesweiten Gremien der genossenschaftlichen<br />
Organisation, insbesondere zu den Themen Gesamtbanksteuerung<br />
und zukünftiger Bankenmarkt. Im Jahr 1999<br />
wurde Hans Pfeifer zum stellvertretenden Vorstandsmitglied<br />
und im Jahr 2000 zum ordentlichen Vorstandsmitglied<br />
ernannt. Hier verantwortet er zuletzt die Themen<br />
Mitgliedsbanken, Revision, Investitionsförderung, Compliance,<br />
Geldwäscheverhinderung und Datenschutz.<br />
Bankdirektor Gerhard Reibert, Verwaltungsratsvorsitzender<br />
des <strong>RWGV</strong>, betonte anlässlich des Verwaltungsratsbeschlusses:<br />
„Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, in<br />
kürzester Zeit einen erstklassigen Kenner der Genossenschaften<br />
im Rheinland und in Westfalen für uns zu<br />
gewinnen. Durch seine langjährige prägende Mitarbeit an<br />
bundesweiten Themen unserer Organisation und seine<br />
besonderen Erfahrungen im nationalen und internationalen<br />
Bankgeschäft wird Hans Pfeifer den Interessen der<br />
Genossenschaften im Rheinland und in Westfalen auf<br />
jeder Ebene das erforderliche Gewicht verleihen können.<br />
Bereits bei der WGZ BANK stand Hans Pfeifer aufgrund<br />
seines Aufgabenbereiches wie auch als Person für eine<br />
ausgeprägte Mitgliederorientierung. Er ist deshalb prädestiniert,<br />
die an den Belangen der Mitgliedsgenossenschaften<br />
ausgerichtete Kultur unseres Verbandes zu pflegen<br />
und weiterzuentwickeln.“
Verbandstag 2006<br />
Kunsthalle in Bonn wird zum Treffpunkt.<br />
Bonn. Die renommierte Guggenheim-Ausstellung<br />
auf der einen<br />
Seite, der Verbandstag des <strong>RWGV</strong> auf<br />
der anderen: Am 25. Oktober dürfte<br />
die hochmoderne Kunst- und Ausstellungshalle<br />
der Bundesrepublik<br />
Deutschland in Bonn einen außergewöhnlich<br />
großen Andrang erleben.<br />
Neben den täglich hunderten Besuchern<br />
der Kunst-Schau stehen an<br />
diesem Tag auch die Vorstände und<br />
Geschäftsführer der über 600 Genossenschaften<br />
in Rheinland und Westfalen<br />
auf der Gästeliste. Los geht es<br />
bereits am Mittag mit den Mitgliederversammlungen<br />
der Sparten Kredit,<br />
Landwirtschaft und Gewerbe.<br />
Ein weiterer Höhepunkt des Tages:<br />
Der Vortrag von Bundeswirtschaftsminister<br />
Michael Glos, der im Rahmen<br />
des <strong>RWGV</strong>-Verbandstages 2006<br />
zum Thema „Mittelstand in<br />
Deutschland – der Weg zu mehr<br />
Wachstum und Beschäftigung“ sprechen<br />
wird.<br />
Die Zeit zwischen den einzelnen<br />
Programmpunkten dürfte den Gästen<br />
des <strong>RWGV</strong> nicht lang werden:<br />
Nicht nur ein bunter „Markt der<br />
genossenschaftlichen Möglichkeiten“<br />
vor der Kunst- und Ausstellungshalle,<br />
auf dem sich vom Winzer<br />
bis zum Versicherer etliche Vertreter<br />
der genossenschaftlichen<br />
Familie in eigens aufgebauten Zelten<br />
mit ihren Produkten der Öffentlichkeit<br />
präsentieren, lädt zum Verweilen<br />
ein. Auch die Guggenheim-Ausstellung<br />
kann an diesem Tag von<br />
allen Mitgliedern kostenlos besucht<br />
werden. Bei Extra-Führungen durch<br />
die Kunst- und Ausstellungshalle,<br />
die auf circa 6.000 Quadratmetern<br />
mit der Sammlung der Guggenheim<br />
Foundation, New York, eine der<br />
größten und ambitioniertesten Ausstellungen<br />
der letzten Jahre präsentiert,<br />
können sich Kunstinteressierte<br />
von 200 Meisterwerken von der<br />
Klassischen Moderne bis in die<br />
Gegenwart faszinieren lassen. Zu<br />
diesen Künstlern zählen unter anderem<br />
Wassily Kandinsky, Paul Klee,<br />
Robert Delaunay, Constantin Brancusi,<br />
Piet Mondrian und Pablo Picasso.<br />
Repräsentative Serien amerikanischer<br />
Nachkriegskunst vom Abstrakten<br />
Expressionismus (Mark Rothko),<br />
der Pop Art (Andy Warhol, James<br />
Rosenquist, Roy Lichtenstein) bis<br />
zur Minimal und Postminimal Art<br />
(Carl Andre, Richard Serra, Robert<br />
Morris, Donald Judd, Bruce Nauman)<br />
leiten die Sammlung ins späte<br />
20. Jahrhundert über.<br />
Weitere Informationen zur Veranstaltung<br />
gibt es bei Judith Oberlack,<br />
<strong>RWGV</strong>-Vorstandsstab, 0251 7186-<br />
106, judith.oberlack@rwgv.de<br />
Ehrengast:<br />
Bundeswirtschaftsminister<br />
Michael Glos<br />
IMPRESSUM<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT<br />
Herausgeber:<br />
Rheinisch-Westfälischer<br />
Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>)<br />
Mecklenbecker Str. 235–239,<br />
48163 Münster<br />
Redaktion:<br />
Dr. Thorsten Weiland, Sabine Bömmer,<br />
Wolfgang Koschny (CvD)<br />
Telefon: 0251 7186-280<br />
Fax: 0251 7186-285<br />
E-Mail: presse@rwgv.de<br />
Titelbild:<br />
Marco Stepniak<br />
für Rheinland und Westfalen<br />
Aus den Regionen:<br />
Pressebüro Süd:<br />
Julia Böing<br />
Telefon: 0261 13091-11<br />
julia.boeing@rwgv.de<br />
Pressebüro Rhein-Ruhr:<br />
Ralf Bröker<br />
Telefon: 02853 956280<br />
ralf.broeker@rwgv.de<br />
Pressebüro Münsterland:<br />
Hans-Peter Leimbach<br />
Telefon: 0251 7186141<br />
hans-peter.leimbach@rwgv.de<br />
Pressebüro für Südwestfalen und<br />
östliches Rheinland:<br />
Karl E. Rinas<br />
Telefon: 02354 904004<br />
karl.rinas@rwgv.de<br />
Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg:<br />
Rainer Stephan<br />
Telefon: 05242 908940<br />
rainer.stephan@rwgv.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
geno kom Werbeagentur GmbH<br />
Mecklenbecker Straße 229,<br />
48163 Münster<br />
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Telefax: 0251 53001-67<br />
Gestaltung:<br />
geno kom Werbeagentur GmbH<br />
Mecklenbecker Straße 229<br />
48163 Münster<br />
Druck:<br />
LV Druck im Landwirtschaftsverlag<br />
GmbH<br />
Bei verspätetem Erscheinen oder Nichterscheinen<br />
infolge höherer Gewalt entfallen<br />
alle Ansprüche. Für nicht angeforderte<br />
Manuskripte, Bilder und Bücher<br />
wird keine Gewähr übernommen.<br />
Nachdruck von Beiträgen nur mit<br />
Quellenangabe und nur mit Zustimmung<br />
der Redaktion.<br />
Namensartikel geben nicht unbedingt<br />
die Meinung des Herausgebers wieder.<br />
Beilagenhinweis:<br />
Diese Ausgabe des Genossenschafts-<br />
Blattes enthält die Raiffeisen-Informationen<br />
4/2006, eine Beilage der<br />
VR FACTOREM sowie Bilanzveröffentlichungen.
<strong>RWGV</strong> INTERN<br />
Foto: Roman Mensing<br />
<strong>RWGV</strong> erwartet Gründungsboom<br />
in Rheinland und Westfalen<br />
Modernisiertes Genossenschaftsgesetz erleichtert Neugründungen.<br />
Münster. Zum Start der seit langem<br />
von der Genossenschaftspraxis<br />
geforderten Modernisierung des<br />
Genossenschaftsgesetzes begrüßte<br />
der <strong>RWGV</strong> mit Nachdruck, dass das<br />
Gesetz endlich dem heutigen Wirtschaftsleben<br />
angepasst worden sei.<br />
<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz<br />
Krawinkel: „Das ist nicht nur von<br />
großem Nutzen für unsere über 600<br />
eingetragenen Genossenschaften<br />
mit drei Millionen Mitgliedern in<br />
Rheinland und Westfalen. Das neue<br />
Gesetz bietet auch dem starken Mittelstand<br />
in Rheinland und Westfalen<br />
neue Chancen und wird die Neugründung<br />
von Genossenschaften<br />
erheblich erleichtern.“ Schon jetzt<br />
ist die Zahl der Gründungsanfragen<br />
beim <strong>RWGV</strong> vor allem aus dem<br />
Gesundheits- und Dienstleistungssektor<br />
überdurchschnittlich hoch.<br />
Ausgesprochen attraktiv werde die<br />
genossenschaftliche Rechtsform<br />
künftig für Zusammenschlüsse von<br />
Bürgern und Unternehmungen, die<br />
soziale oder kulturelle Förderzwecke<br />
verfolgten, zum Beispiel für Betreiber<br />
von Sportstätten, Theatern und<br />
Bibliotheken. Mit Nachdruck und<br />
großem Erfolg hat sich, so Moritz<br />
Krawinkel, der <strong>RWGV</strong> mit seinen<br />
20 GB 4/2006<br />
Modernisierungsvorschlägen beim<br />
Gesetzgeber Gehör verschafft:<br />
„Letztlich sind nahezu alle Vorschläge,<br />
die wir in den zuständigen Gremien<br />
auf Bundesebene unterbreitet<br />
haben, übernommen worden.“<br />
„Nahezu alle Vorschläge wurden<br />
in das Gesetz aufgenommen“<br />
Die wesentlichen Veränderungen im<br />
modernisierten Genossenschaftsgesetz<br />
sind:<br />
1. Der genossenschaftliche Förderzweck<br />
wurde erweitert. Nun können<br />
auch Genossenschaften gegründet<br />
werden, die soziale oder kulturelle<br />
Förderziele verfolgen.<br />
2. Künftig können bereits drei Personen<br />
(bisher sieben) eine eingetragene<br />
Genossenschaft (eG) gründen.<br />
Damit eignet sich die eG zum Beispiel<br />
für „kleine“ Kooperationen von<br />
drei Handwerkern, Journalisten oder<br />
Ärzten. Bei Genossenschaften bis zu<br />
20 Mitgliedern müssen nicht mehr<br />
zwei Vorstands- und drei Aufsichtsratsmitglieder<br />
gewählt werden. Es<br />
genügt ein Vorstandsmitglied. Auf<br />
den Aufsichtsrat kann in diesem Fall<br />
ganz verzichtet werden.<br />
3. Für Genossenschaften, deren Mit-<br />
<strong>RWGV</strong>-Vorstand Moritz Krawinkel: „Das neue Gesetz bietet<br />
auch dem starken Mittelstand in Rheinland und Westfalen<br />
ganz neue Chancen.“<br />
glieder überwiegend Unternehmen<br />
sind, kann das Stimmrecht unterschiedlich<br />
gewichtet werden. Bisher<br />
galt: eine Person – eine Stimme.<br />
4. Für die Kapitalbeschaffung einer<br />
Genossenschaft können zukünftig<br />
„investierende“ Mitglieder aufgenommen<br />
werden, die weder die Produkte<br />
und Dienstleistungen der<br />
Genossenschaft nutzen noch erbringen.<br />
So kann beispielsweise ein Bauunternehmer<br />
Mitglied einer Molkereigenossenschaft<br />
werden.<br />
5. Grenzüberschreitende Kooperationen<br />
können weiterhin als nationale<br />
Genossenschaften nach deutschem<br />
Genossenschaftsgesetz betrieben<br />
werden, aber auch als Europäische<br />
Genossenschaft oder Societas<br />
Cooperativa Europaea (SCE).<br />
Moritz Krawinkel: „Die Neuregelungen<br />
stärken die Genossenschaft als<br />
eine flexible und solide Rechtsform.<br />
Unter den jährlich circa 13.000<br />
Unternehmensinsolvenzen in Rheinland<br />
und Westfalen gibt es keine Genossenschaft.<br />
Die 45.000 Arbeitsplätze<br />
bei unseren Mitgliedsunternehmen<br />
sind und bleiben mit der<br />
Novellierung besonders sicher.“<br />
Sabine Bömmer/Wolfgang Koschny
Fotos: Marco Stepniak<br />
„1. FC Wir eG“<br />
<strong>RWGV</strong> INTERN<br />
Eine aktuelle Studie von <strong>RWGV</strong> und Deutscher Sporthochschule belegt: Wenn Vereine sich<br />
zu Genossenschaften zusammenschließen, eröffnen sich neue Perspektiven. Die Qualität<br />
der Sportstätten in den Kreisen und Städten könnte sich so spürbar verbessern.<br />
Die Gründung von „Sportstätten-Genossenschaften“ könnte wieder für eine quantitativ und qualitativ gute Sportstättenversorgung<br />
der Bevölkerung sorgen.<br />
Münster. Marode Duschanlagen, Sanitärbereiche mit<br />
dem Charme der 50er, brüchige Tribünen, abgewetzte<br />
Laufbahnen: Nach dem WM-Rausch kommt für viele<br />
Sportfreunde, die sich tagtäglich in sanierungsbedürftigen<br />
Sportstätten fit halten müssen, der Kater. Fast jede<br />
dritte Sportanlage in NRW befindet sich in einem<br />
schlechten Zustand – ohne Aussicht auf Besserung. Die<br />
Gründung von „Sportstätten-Genossenschaften“, in der<br />
sich Vereine vor Ort als schlagkräftiges Team zu einer<br />
„eG“ zusammenschließen, könnte das Problem lösen und<br />
wieder für eine quantitativ und qualitativ gute Sportstättenversorgung<br />
der Bevölkerung sorgen. Das haben Professor<br />
Dr. Christoph Breuer und Dr. Gregor Hovemann, Forscher<br />
vom Institut für Sportökonomie und Sportmanagement<br />
der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS),<br />
herausgefunden. Gemeinsam mit dem <strong>RWGV</strong> wurden die<br />
Ergebnisse jetzt veröffentlicht.<br />
Die Sportstättenstatistik der Länder weist es nach: 36,5<br />
Prozent der Trainingsanlagen in NRW sind „kurzfristig<br />
sanierungsbedürftig“. Der Bundesdurchschnitt liegt bei<br />
35,9 Prozent. Sowohl Kommunen als auch eingetragene<br />
Vereine stehen vor erheblichen Problemen beim Management<br />
dieser Sportstätten: Die kommunalen Kassen sind<br />
leer und Vereinsmitglieder können oder wollen sich oft<br />
nicht finanziell an den nötigen Investitionen beteiligen.<br />
Die Folge: Bundesweit gibt es bereits heute rund 1.700<br />
Vereine, die existenzielle Probleme mit ihrer Sportstättensituation<br />
haben.<br />
Als erprobte, bürgerschaftliche Rechtsform bietet sich die<br />
eingetragene Genossenschaft zum Betrieb von Sportstätten<br />
an. Die DSHS-Studie zeigt:<br />
1. Verbesserte Kreditwürdigkeit<br />
Durch die Beteiligung der Vereinsmitglieder am Sportstät- ><br />
GB 4/2006<br />
21
<strong>RWGV</strong> INTERN<br />
><br />
tenunternehmen im Rahmen von Genossenschaftsanteilen<br />
wird die Kreditwürdigkeit des Unternehmens deutlich<br />
gestärkt. Sie ist die Grundlage eines langfristig angelegten,<br />
soliden Betriebs.<br />
2. Beteiligung an der Gewinnverwendung<br />
Wegen ihrer Gemeinnützigkeit können Sportvereine<br />
keine Gewinne ausschütten. Demgegenüber können die<br />
Mitglieder einer eG durch eine Rückvergütung am wirtschaftlichen<br />
Erfolg ihres Sportstättenunternehmens<br />
beteiligt werden.<br />
3. Professionelles Managementniveau<br />
Genossenschaften sind strengen und aussagekräftigen<br />
Rechnungslegungsvorschriften unterworfen. „Damit ist<br />
eine Kontrolle und Steuerung in einer Genossenschaft<br />
auf einem anspruchsvollen Managementniveau möglich.<br />
<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel: „Wer heute<br />
Sportstätten betreiben will, muss sein Unternehmen auf<br />
ein gesundes Fundament stellen. Eine professionelle und<br />
angemessene Prüfung der Jahresabschlüsse ist ein Garant<br />
dafür, dass dies auch wirklich der Fall ist. Was viele Vereine<br />
heute an unternehmerischen Aufgaben übernehmen,<br />
ist in der Rechtsform des e.V. gar nicht zu leisten. Das ist<br />
vielfach fahrlässig und unverantwortlich.“<br />
Zugleich gelte: „Im Bereich des Profisports sind sich die<br />
Experten schon lange einig, dass die Form der gemeinnützigen<br />
e.V. eigentlich eine Rechtsformverfehlung ist.<br />
Nach den aktuellen Untersuchungen kann dies auch für<br />
Vereine gelten, die eine Sportstätte zu finanzieren haben.<br />
Die Rechtsform der eG bietet hier betriebswirtschaftlich,<br />
gesellschaftlich und politisch die einzig sinnvolle Alternative“,<br />
so Moritz Krawinkel.<br />
22 GB 4/2006<br />
„Hilfe zur Selbsthilfe“<br />
Mit der eingetragenen Genossenschaft steht den Sportlerinnen<br />
und Sportlern ebenso wie den Kommunen eine<br />
flexible und zugleich erprobte Rechtsform zur Verfügung,<br />
in der in Deutschland unter anderem 1.300 Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken organisiert sind, außerdem zahlreiche<br />
Kooperationen in Handwerk und Gewerbe – und<br />
bereits heute erste Sportstätten. Genossenschaften haben<br />
in Deutschland die mit Abstand geringste Insolvenzquote<br />
und gleichen in ihrer Organisation und ihrem Aufbau<br />
durchaus dem Verein, sodass sie gelegentlich als „Verein<br />
mit wirtschaftlichem Zweck“ beschrieben werden. In<br />
einer Genossenschaft sind die Mitglieder nicht nur Miteigentümer,<br />
sondern auch Mitunternehmer und Kunde<br />
zugleich. „Das in den Vereinen traditionell hoch<br />
geschätzte Mitbestimmungsrecht der Mitglieder und<br />
auch die Nähe zu den Mitgliedern bleibt beim Rechtsformwandel<br />
zur eG somit auch in der Genossenschaft<br />
erhalten. Bei einer Kapitalgesellschaft ist das eindeutig<br />
nicht der Fall“, macht Moritz Krawinkel deutlich.<br />
In der von Prof. Dr. Christoph Breuer und Dr. Gregor<br />
Hovemann von der DSH erarbeiteten Expertise heißt es<br />
daher mit Blick auf die Finanzierung von Sportstätten:<br />
„Im Vergleich zur Rechtsform des Vereins können die<br />
Interessen aller Beteiligten in einer eG prinzipiell angemessener<br />
berücksichtigt werden. Die Genossenschaft ist<br />
damit von ihrer Konstruktion her dem eingetragenen<br />
Verein überlegen.“<br />
Möglichkeiten für Städte und Kommunen<br />
Auch Städten und Kommunen, die für Kinder und<br />
Jugendliche ausreichend Möglichkeiten für den Schulsport<br />
sicherstellen müssen und die Betreuung der Fußballplätze,<br />
Hallenbäder oder Tennisanlagen nicht ganz<br />
aus der Hand geben möchten, bietet die Genossenschaft<br />
eine Heimat. „Durch die jüngste Novellierung des Genossenschaftsgesetzes<br />
gibt es für kommunale Träger attraktive<br />
Ausgestaltungsmöglichkeiten, da die Stimmverhältnisse<br />
unter den Mitgliedern der ,eG’ neuerdings unterschiedlich<br />
gewichtet werden können“, so Moritz Krawinkel.<br />
So könnte die Kommune beispielsweise Genossenschaftsanteile<br />
im Umfang des Schulsports halten und je<br />
„Was viele Vereine heute an unternehmerischen<br />
Aufgaben übernehmen, ist in<br />
der Rechtsform des e.V. nicht zu leisten.“<br />
>
nach demografischer Entwicklung anpassen. Entsprechend<br />
könnte das Stimmverhältnis unter den Mitgliedern<br />
gestaltet werden.<br />
Aber es geht auch ohne öffentliche Träger. So können<br />
sich auch mehrere kleine Vereine, die eine Sportstätte<br />
gemeinsam finanzieren und nutzen möchten, zu einer<br />
„großen“ Genossenschaft zusammenschließen, um die<br />
kritische Größe zur Finanzierung der Anlage zu erreichen.<br />
Wolfgang Koschny / Thorsten Weiland<br />
Die von <strong>RWGV</strong> und DSHS veröffentlichte Expertise<br />
zur Sportstättenfinanzierung findet sich im<br />
<strong>RWGV</strong>-Jahresbericht 2006, der als kostenloser<br />
Download im Pressebereich auf der Website<br />
www.rwgv.de zur Verfügung steht.<br />
Nach dem WM-Rausch kommt für viele Sportfreunde,<br />
die sich tagtäglich in sanierungsbedürftigen Sportstätten<br />
fit halten müssen, der Kater: Fast jede dritte Sportanlage<br />
in NRW befindet sich in einem schlechten<br />
Zustand – ohne Aussicht auf Besserung.<br />
GAD eG Münster<br />
19.10. Region Köln<br />
Herzlich willkommen zum<br />
GAD Treffpunkt 2006 vor Ort in Ihrer Nähe<br />
<strong>RWGV</strong> INTERN<br />
Wir freuen uns auf Sie: beim GAD Treffpunkt 2006 in der Zeit vom 19. Oktober bis 16. November 2006.<br />
Live-Präsentationen, Begegnungen und Gespräche bilden auch in diesem Jahr die Schwerpunkte<br />
des GAD Treffpunkts, der wieder an unterschiedlichen Standorten in unserem Geschäftsgebiet stattfi ndet.<br />
Die Veranstaltung steht im Zeichen des bank21-Release 1.1.1 mit den Top-Themen Kredit und<br />
Kompetenzsystem.<br />
Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Online-Anmeldung<br />
fi nden Sie auf www.gad-treffpunkt.de.<br />
7.11. Region<br />
Hamburg<br />
9.11. Region Bremen<br />
25.10. und 26.10. Region Essen<br />
16.11. Region Hannover<br />
14.11. Region Magdeburg<br />
Anzeige<br />
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GB 4/2006<br />
23
AUS DEM VERBUND<br />
Kurs bestätigt<br />
Mit Spannung erwartet wurde die Generalversammlung der GAD. Es gab Kritik, doch am<br />
Ende wurde der Vorstand entlastet<br />
GAD-Vorstandsmitglied Anno Lederer:<br />
„Es gilt, nach vorne zu blicken.“<br />
Münster. Über 300 Mitglieder der GAD eG waren in diesem<br />
Jahr zur Generalversammlung in die Halle Münsterland<br />
nach Münster gekommen. So viele wie noch nie.<br />
Technische und organisatorische Probleme in der jüngsten<br />
Vergangenheit hatten schon im Vorfeld für viele Diskussionen<br />
gesorgt. Mitte des Jahres war es bei den an das<br />
Rechenzentrum angeschlossenen Banken zu größeren<br />
Störungen im Bankbetrieb, an den Geldautomaten sowie<br />
Kontoauszugsdruckern gekommen. Diese waren zurückzuführen<br />
auf technische Probleme bei der Einführung des<br />
neuen Bankenverfahrens bank21 und der technischen<br />
Plattform basis21. Im März 2006 hatte die GAD daraufhin<br />
die Installationszahlen der neuen Hard- und Softwarekomponenten<br />
deutlich reduziert und ein konsequentes<br />
Stabilitätsmanagement eingeführt. Einige wichtige Erfolge<br />
wurden dadurch bereits erzielt. „Viele von Ihnen<br />
haben uns bestätigt, dass unsere Leistungen inzwischen<br />
wieder besser geworden sind und dass wir auf einem<br />
guten Weg sind. Jetzt gilt es, nach vorne zu blicken. Wir<br />
wollen und werden alles dafür tun, um wieder Ihr zuverlässiger<br />
IT-Dienstleister zu sein und Ihnen die Qualität zu<br />
bieten, die Sie von uns erwarten dürfen“, stellte Anno<br />
Lederer im Bericht des Vorstandes deutlich heraus.<br />
Das Unternehmen plane, die Umstellungszahlen auf die<br />
24 GB 4/2006<br />
neue technische Plattform ab September dieses Jahres<br />
wieder deutlich zu steigern. Ab November 2006 werde das<br />
neue bank21-Release 1.1.1 mit wichtigen Funktionen für<br />
das Kompetenzsystem und den Kreditprozess bei den<br />
Banken eingeführt.<br />
Wirtschaftliche Lage erfreulich<br />
Als erfreulich bezeichnete Anno Lederer die aktuelle wirtschaftliche<br />
Lage der GAD. Das Unternehmen erwirtschaftete<br />
bei einem Umsatzerlös von 321,7 Millionen Euro in<br />
2005 (2004: 326 Millionen Euro) ein Betriebsergebnis von<br />
18,5 Millionen Euro (2004: 6,3 Millionen Euro).<br />
Die Ertragsstärke des Unternehmens konnte deutlich verbessert<br />
werden, dabei stieg die Umsatzrentabilität von 1,9<br />
Prozent in 2004 auf 5,7 Prozent in 2005 an. Das Ergebnis<br />
entspricht 5,7 Prozent des Umsatzes in 2005 (2004: 1,9<br />
Prozent).<br />
Trotz deutlicher Kritik in den letzen Wochen und Monaten<br />
setzten die Teilnehmer der Generalversammlung ein<br />
positives Zeichen: 305 von insgesamt rund 470 Mitgliedern<br />
waren anwesend und stimmten mit deutlicher<br />
Mehrheit für die Entlastung des GAD-Vorstandes sowie<br />
des Aufsichtsrates.
„WGZ BANK in Bestform“<br />
AUS DEM VERBUND<br />
Die genossenschaftliche Zentralbank zeigt sich mit dem ersten Halbjahr sehr zufrieden.<br />
Düsseldorf. „Die WGZ BANK präsentiert<br />
sich im ersten Halbjahr 2006 in<br />
Bestform“, so Werner Böhnke, Vorsitzender<br />
des Vorstands der WGZ<br />
BANK. Nach Berücksichtigung der<br />
Risikovorsorge stieg das Betriebsergebnis<br />
sowohl in der Gruppe – um<br />
16,6 Prozent auf 90,6 Millionen Euro<br />
– als auch in der WGZ BANK – um<br />
11,6 Prozent auf 59,7 Millionen<br />
Euro. Böhnke: „Wir sind mit der Entwicklung<br />
der ersten sechs Monate<br />
sehr zufrieden. Nahezu alle Ergebnissäulen<br />
aus dem operativen<br />
Geschäft konnten wir weiter verstärken.<br />
Dabei haben wir unverändert<br />
mit großer Kostendisziplin gearbeitet<br />
und das Betriebsergebnis auf<br />
hohem Niveau nochmals deutlich<br />
verbessert.“<br />
Zinsüberschuss gesteigert<br />
Der Zinsüberschuss der WGZ BANK-<br />
Gruppe wuchs in den ersten sechs<br />
Monaten 2006 gegenüber dem ersten<br />
Halbjahr 2005 um 8,4 Prozent<br />
auf 174,7 Millionen Euro. Dieser<br />
deutliche Anstieg geht zu einem großen<br />
Teil auf eine Zunahme der laufenden<br />
Erträge aus Beteiligungen<br />
zurück. Aber auch der Zinsüberschuss<br />
ohne die laufenden Erträge<br />
liegt knapp über dem sehr guten<br />
Ergebnis des ersten Halbjahres 2005.<br />
Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge<br />
konnte das bereits hohe<br />
Niveau des ersten Halbjahres 2005<br />
nochmals übertreffen: In der WGZ<br />
BANK-Gruppe stieg es um 8,9 Prozent<br />
auf 120,4 Millionen Euro und<br />
in der WGZ BANK um 7,8 Prozent<br />
auf 84,6 Millionen Euro. „Unsere<br />
2003 erarbeitete und auf den Weg<br />
gebrachte Strategie der Konzentration<br />
auf die Kernzielgruppen Mitgliedsbanken,<br />
Firmenkunden, Kapitalmarktpartner<br />
sowie öffentliche<br />
Kunden ist die Grundlage unseres<br />
Erfolgs“, so Werner Böhnke.<br />
Die Cost Income Ratio der WGZ<br />
BANK-Gruppe liegt nach den ersten<br />
sechs Monaten des Jahres 2006 bei<br />
48,5 Prozent (Vorjahr: 49,3 Prozent).<br />
„Dieser Rekordwert belegt die operative<br />
Stärke der WGZ BANK-Gruppe.<br />
Auch in der WGZ BANK haben wir<br />
die Cost Income Ratio weiter verbessert.<br />
Hier erreichen wir eine Punktlandung,<br />
nämlich exajt den im Rahmen<br />
der mittelfristigen Planung im<br />
Jahr 2003 aufgestellten Zielwert von<br />
50 Prozent (Vorjahr: 52,1 Prozent)“,<br />
so Böhnke.<br />
Bilanzsumme deutlich erhöht<br />
Die Bilanzsumme der WGZ BANK-<br />
Gruppe stieg um 5,8 Prozent auf<br />
77,8 Milliarden Euro. Dieser Zuwachs<br />
ist vor allem auf die Wachstumsstrategie<br />
der WL BANK zurückzuführen,<br />
deren Bilanzsumme insbesondere<br />
durch das Kommunalkreditgeschäft<br />
um 13 Prozent auf rund<br />
36 Milliarden Euro zulegte. „Das<br />
Geschäft mit den Mitgliedsbanken<br />
zeigt sich in einem Forderungsbestand<br />
von rund 12 Milliarden Euro<br />
(+1,7 Prozent) und Verbindlichkeiten<br />
von rund neun Milliarden Euro<br />
(-3 Prozent) unverändert auf hohem<br />
Niveau“, so Böhnke. Die Kundenforderungen<br />
– hierzu zählen neben<br />
dem Kreditgeschäft der WL BANK<br />
vor allem das Geschäft mit den Firmenkunden<br />
der WGZ BANK – stiegen<br />
um 3,2 Prozent auf rund 24 Milliarden<br />
Euro. Der Wertpapierbestand<br />
der WGZ BANK-Gruppe – in etwa<br />
gleichen Teilen von der WGZ BANK<br />
und von der WL BANK gehalten –<br />
erreicht 24,8 Milliarden Euro<br />
(+7,6 Prozent). Dank der guten<br />
Refinanzierungsmöglichkeit der<br />
WL BANK stieg das Volumen der verbrieften<br />
Verbindlichkeiten um 9,5<br />
Prozent auf ruod 28 Milliarden Euro.<br />
Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender<br />
der WGZ BANK<br />
WGZ BANK mit neuem Spezialistenteam<br />
Düsseldorf. Die WGZ BANK verstärkt den Ausbau ihres Spezialfinanzierungsgeschäftes.<br />
Neuer Leiter der Abteilung Spezialfinanzierungen<br />
im Bereich Firmenkunden ist seit 1. August 2006 Ralf Theile. Die WGZ<br />
BANK wird mit dem neun Mitarbeiter umfassenden Team den Ausbau<br />
ihres Spezialfinanzierungsgeschäftes vorantreiben. Dazu zählen<br />
Akquisitions-, Export- und Projektfinanzierungen sowie Kreditsyndizierungen.<br />
„Maßgeschneiderte Finanzierungen gewinnen im Firmenkundengeschäft<br />
einen immer höheren Stellenwert. Wir freuen uns<br />
daher, ein derart erfahrenes Experten-Team für unser Haus gewonnen<br />
zu haben“, so Hans-Bernd Wolberg, im Vorstand der WGZ BANK verantwortlich<br />
für das mittelständische Firmenkundengeschäft.<br />
GB 4/2006<br />
25
AUS DEM VERBUND<br />
Außen alles neu – innen sich treu<br />
Die WL BANK zeigt sich im neuen Look.<br />
Münster. Sie hat einen Bindestrich<br />
verloren und ein komplett neues<br />
Erscheinungsbild gewonnen: Die<br />
WL BANK mit Hauptsitz in Münster<br />
zeigt sich seit der Hauptversammlung<br />
im Juli dieses Jahres im neuen<br />
Look. Der soll stärker als bisher die<br />
Nähe zum genossenschaftlichen<br />
FinanzVerbund zeigen und zugleich<br />
die Zugehörigkeit zur WGZ BANK-<br />
Gruppe demonstrieren.<br />
Das neue Logo des traditionsreichen<br />
Pfandbriefinstituts besteht ab sofort<br />
aus einer mehrfarbigen Wort-/Bildmarke,<br />
die sich aus dem genossen-<br />
26 GB 4/2006<br />
schaftlichen Verbundzeichen und<br />
der neuen Kurzfirmierung der Bank<br />
zusammensetzt. Die markante Kombination<br />
nutzt die klassischen Verbund-Farben<br />
Blau und Orange sowie<br />
die eigens für die Genossenschaftsbanken<br />
entwickelte Schriftart Frutiger<br />
VR. Weitere Bestandteile des<br />
neuen Corporate Designs sind ein<br />
mittelblauer Balken und eine orangefarbene<br />
Kugel sowie ein variabel<br />
einzusetzender Rahmen, der beides<br />
miteinander verbindet.<br />
„Unser neues Erscheinungsbild vollzieht<br />
optisch das nach, was für uns<br />
längst Wirklichkeit ist, nämlich die<br />
Zugehörigkeit zur WGZ BANK-Gruppe“,<br />
hebt Vorstandsmitglied Dr. Thomas<br />
Sommer die programmatische<br />
Absicht des neuen Logos hervor.<br />
„Gleichzeitig bringt es unsere partnerschaftliche<br />
Verbundenheit mit<br />
den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
zum Ausdruck. Die deutliche<br />
Verwandtschaft unseres neuen<br />
Logos mit dem Verbundzeichen der<br />
Primärstufe stärkt unseren gemeinsamen<br />
Auftritt und damit unsere<br />
gemeinsame Position im Bankenumfeld.“<br />
Die WL BANK zeigt Flagge – und demonstriert mit dem neuen Logo die Nähe zum genossenschaftlichen FinanzVerbund.<br />
>
Das neue Corporate Design zieht sich durch den gesamten<br />
visuellen Auftritt der Bank: Von der Visitenkarte bis<br />
zur Außenbeleuchtung des WL BANK-Gebäudes am Sentmaringer<br />
Weg in Münster, vom Geschäftsbericht bis zur<br />
Anzeige wird alles neu gestaltet. „Aber wenn sich auch<br />
vieles ändert – das Wichtigste bleibt doch gleich: unsere<br />
konsequente Kundenorientierung, unsere innovativen<br />
Produkte und unser Engagement in der Zusammenarbeit<br />
mit unseren Geschäftspartnern und Vermittlern“, betont<br />
Vorstandsmitglied Helmut Rausch. An der strategischen<br />
Ausrichtung der Bank und an der traditionell risikoaversen<br />
Geschäftspolitik des Hauses werde sich nichts<br />
ändern. „Das neue Erscheinungsbild macht uns schöner –<br />
erfolgreich wollen wir bleiben.“<br />
Die WL BANK hatte 2005 das erfolgreichste Geschäftsjahr<br />
ihrer fast 130-jährigen Geschichte abgeschlossen. „Wir<br />
haben unsere gute Marktposition gegen den Trend nicht<br />
nur gehalten, sondern noch ausgebaut“, berichtete Vorstandsmitglied<br />
Günter Lampe.<br />
Gutes erstes Halbjahr<br />
WL BANK: Bilanzsumme wächst um 13 Prozent auf 36 Milliarden Euro.<br />
Münster. Mit einem zweistelligen<br />
Wachstum trotzt die WL BANK dem<br />
nach wie vor schwierigen Markt der<br />
Immobilienfinanzierung. Die zur<br />
WGZ BANK-Gruppe gehörende<br />
Pfandbriefbank mit Hauptsitz in<br />
Münster verzeichnet für das erste<br />
Halbjahr 2006 einen Zuwachs der<br />
Bilanzsumme um 13 Prozent auf 36<br />
Milliarden Euro. Damit setzt die<br />
Bank die positive Entwicklung des<br />
vergangenen Jahres fort, das als das<br />
erfolgreichste Geschäftsjahr in der<br />
Geschichte des Hauses gilt. Das<br />
Betriebsergebnis nach Risikovorsorge<br />
wird mit 14,6 Millionen Euro<br />
beziffert und ist demnach im Vergleich<br />
zum Vorjahr um fünf Prozent<br />
gewachsen.<br />
Refinanzierungsvolumen<br />
gewachsen<br />
Das Voltmen der Darlehenszusagen<br />
stieg um 32 Prozent auf insgesamt<br />
5,4 Milliarden Euro. Maßgeblichen<br />
Anteil daran hat die Summe der<br />
Kommunalkredite, die um 37 Prozent<br />
auf 4,8 Milliarden Euro<br />
zunahm. Mit diesem Ergebnis war<br />
die WL BANK auch in ihrer Funktion<br />
als Kompetenzcenter für öffentliche<br />
Kunden innerhalb der WGZ BANK-<br />
Gruppe sehr erfolgreich.<br />
Zugelegt hat im ersten Halbjahr<br />
auch die Vermittlungstätigkeit der<br />
Primärbanken des genossenschaftlichen<br />
FinanzVerbundes, die über<br />
verschiedene WL BANK-Produkte<br />
Hypothekendarlehen in Höhe von<br />
383,6 Millionen Euro vermittelten.<br />
Das entspricht einer Zunahme von<br />
fast 40 Prozent im Vergleich zum<br />
ersten Halbjahr des Vorjahres. Das<br />
gesamte Immobiliengeschäft inklusive<br />
der direkt an die institutionelle<br />
Wohnungswirtschaft vergebenen<br />
Darlehen erreichte ein Volumen von<br />
632,6 Millionen Euro.<br />
Getragen wird das Darlehensgeschäft<br />
traditionell durch Zinsbindungen<br />
von zehn Jahren und länger,<br />
die 86,5 Prozent der Darlehensverträge<br />
ausmachen. Analog zum<br />
AUS DEM VERBUND<br />
„Das neue Erscheinungsbild macht uns schöner – erfolgreich<br />
wollen wir bleiben.“<br />
gestiegenen Neugeschäftsvolumen<br />
der WL BANK im ersten Halbjahr ist<br />
auch das Refinanzierungsvolumen<br />
gewachsen. Insgesamt wurden zur<br />
Refinanzierung der zugesagten Darlehen<br />
6,4 Milliarden Euro auf dem<br />
Kapitalmarkt aufgenommen – zu<br />
über 90 Prozent mittels der AAAgerateten<br />
Pfandbriefe der Bank.<br />
Mehr Mitarbeiter<br />
Der Zins- und Provisionsüberschuss<br />
nahm um fast fünf Prozent zu und<br />
erreichte damit 38,0 Millionen Euro.<br />
Der um elf Prozent gestiegene Verwaltungsaufwand<br />
wird zu mehr als<br />
der Hälfte vom Personalaufwand<br />
(8,5 Millionen Euro) geprägt.<br />
Um der positiven Geschäftsentwicklung<br />
der letzten Jahre Rechnung zu<br />
tragen, hat die WL BANK ihren Personalstand<br />
erhöht. Die Gesamtzahl<br />
der Mitarbeiter erhöhte sich um<br />
zwölf Prozent auf 246, darunter elf<br />
Auszubildende und 29 Teilzeitbeschäftigte.<br />
GB 4/2006<br />
27
AUS DEM VERBUND<br />
Im Stadion der Helden<br />
„easyCredit“ machte Fans zu Helden.<br />
Nürnberg. Zum Auftakt der ersten<br />
Bundesliga-Saison im easyCredit-Stadion,<br />
der Arena des Erstligisten 1. FC<br />
Nürnberg, erfüllte der Ratenkreditspezialist<br />
die Träume und Wünsche<br />
vieler großer und kleiner Fußball-<br />
Fans, die sich niemand für Geld kaufen<br />
kann. Außerdem konnten die<br />
Fans dank der Unterstützung von<br />
easyCredit das Spiel inklusive des<br />
Rahmenprogramms für nur drei<br />
Euro genießen.<br />
Besonders gefreut haben dürften<br />
sich neben den 22 Kindern, die mit<br />
ihren Stars aufs Spielfeld liefen, vor<br />
allem „Heldin“ Nina, die im easy-<br />
Credit-Stadion an ihrem siebten<br />
Geburtstag den Ball zum Anpfiff auf<br />
den Anstoßpunkt legte und damit<br />
„Heldin“ Nina brachte an ihrem siebten Geburtstag den Ball ins Rollen.<br />
28 GB 4/2006<br />
das Freundschaftsspiel gegen den<br />
PSV Eindhoven ins Rollen brachte.<br />
Bei der Auswahl der Helden des<br />
Tages standen easyCredit zwei<br />
Medienpartner zur Seite: die Lokalzeitung<br />
mit der größten Fußball-<br />
Expertise rund um den 1. FC Nürnberg<br />
sowie der örtliche Radiosender,<br />
der auch als offizieller Medienpartner<br />
des Clubs fungiert.<br />
Alle Helden des Tages – ausgestattet<br />
mit einem „Ich bin ein Held“-Shirt –<br />
personifizieren die Umsetzung des<br />
Heldengedankens aus der easyCredit-TV-Werbung.<br />
Dort finanzieren<br />
teils ausgeflippte, teils „normale“<br />
Menschen ihre mehr oder weniger<br />
skurrilen, aber doch ganz persönlichen<br />
Wünsche.<br />
Peter Linnemann, Birgit Hürfeld<br />
und Günter Schulze (v.l.)<br />
Pensionskasse mit<br />
Dreierspitze<br />
Münster. Nach Aristoteles ist Drei die<br />
Zahl der Vollkommenheit. Deshalb<br />
sind auch aller guten Dinge drei, wie<br />
zum Beispiel in der Geschäftsführung<br />
der Pensionskasse westdeutscher<br />
Genossenschaften VVaG in Münster.<br />
Diese besteht aus dem geschäftsführenden<br />
Vorstandsmitglied Peter Linnemann<br />
sowie den Geschäftsführern<br />
Birgit Hürfeld und Günter Schulze.<br />
Peter Linnemann richtet seit 1976 die<br />
Pensionskasse in der betrieblichen<br />
Altersversorgung wettbewerbsfähig<br />
und erfolgreich auf den Markt aus.<br />
Hierbei unterstützt ihn seit vielen<br />
Jahren die Bilanzbuchhalterin, Personalfachkauffrau<br />
und angehende<br />
Betriebswirtin Birgit Hürfeld, seit<br />
2004 auch als Geschäftsführerin für<br />
Controlling und Rechnungswesen an<br />
seiner Seite. Neu im Führungsteam ist<br />
Günter Schulze.<br />
Position festigen<br />
Nach Führungsaufgaben bei renommiertenAltersversorgungsunternehmen,<br />
zuletzt als hauptamtliches Vorstandsmitglied<br />
der Babcock-Pensionskasse,<br />
trat der 51-jährige Betriebswirt<br />
Ende 2005 als Geschäftführer<br />
für Marketing und Vertrieb in das<br />
Team der Pensionskasse ein. Gemeinsam<br />
hat sich die Geschäftsführung<br />
zum Ziel gesetzt, die Position der<br />
Pensionskasse als kundenorientiertes<br />
Dienstleistungsunternehmen für die<br />
betriebliche Altersversorgung seiner<br />
Mitglieder zu festigen.<br />
Sabine Bömmer<br />
Foto: Roman Mensing
… und Du, ängstliches Bayern?<br />
Augenzwinkernde Einsichten aus der R+V-Studie zu den Ängsten der Deutschen.<br />
Wiesbaden. Es gab Zeiten, in denen<br />
die Verhältnisse noch klar waren:<br />
Dort unten, im Süden, schon fast in<br />
Italien, türmten sich die deutschen<br />
Alpen, auf dass wir Rheinländer und<br />
Westfalen etwas hatten, zu dem wir<br />
aufsehen konnten: Dort war der<br />
Himmel blauer, die Seen waren tiefer,<br />
die Berge – Eifel und Sauerland<br />
zum Trotz – natürlich höher, die Luft<br />
sauberer, die Kühe glücklicher, die<br />
Kinder klüger, die Menschen wohlhabender<br />
und trinkfester und die<br />
politischen Verhältnisse ohnehin<br />
geordneter. Ja, das waren Zeiten, in<br />
denen uns das schöne Bayernland<br />
als Ort der Erfüllung aller Wünsche<br />
angepriesen wurde. Klar, wir hatten<br />
die schönsten Ruinen der Industriekultur<br />
– aber die Touristenströme<br />
hat das nicht gelockt. Und der bessere<br />
Fußball allein konnte es nicht<br />
herausreißen.<br />
Doch jetzt ist es aus mit Bayern, die<br />
aktuelle R+V-Studie zu den Ängsten<br />
der Deutschen bringt es an den Tag:<br />
Die Bayern sind, zumindest was die<br />
so genannten alten Bundesländer<br />
betrifft, die größten Angsthasen.<br />
Sogar die Thüringer schauen zuversichtlicher<br />
in die Zukunft, während<br />
das Alpenland beinahe gleichauf mit<br />
Mecklenburg-Vorpommern ist. Dabei<br />
hat sich Bayern sogar noch<br />
gegenüber dem Vorjahr verbessert!<br />
Auch insgesamt ist das Angstniveau<br />
von 51 Prozent 2005 auf 45 Prozent<br />
in diesem Jahr gesunken. Nahezu<br />
alle Ängste sind zurückgegangen.<br />
Eine Erklärung dafür seien die seit<br />
Herbst 2005 verbesserte wirtschaftspolitische<br />
Stimmung und die Anzeichen<br />
eines Wirtschaftsaufschwungs<br />
in 2006. Ferner habe sich nach dem<br />
Regierungswechsel von 2005 die Diskussion<br />
um sozialpolitische Themen<br />
beruhigt, meint Professor Dr. Manfred<br />
G. Schmidt, Politologe an der<br />
Universität Heidelberg und Berater<br />
des R+V Infocenters.<br />
„Die Schere zwischen Ost und West<br />
geht aber erstmals wieder deutlich<br />
auseinander“, fasste Rita Jakli, Leiterin<br />
des R+V-Infocenters, die Entwicklung<br />
in den Bundesländern<br />
zusammen. Im Westen bessert sich<br />
die Stimmung spürbar, gleichzeitig<br />
haben die Ängste in den neuen Bundesländern<br />
den höchsten Stand seit<br />
15 Jahren erreicht: Im Osten<br />
Deutschlands haben 55 Prozent der<br />
Menschen große Angst vor der<br />
Zukunft. Im Westen dagegen ist die<br />
Zahl von 50 auf 43 Prozent gesun-<br />
AUS DEM VERBUND<br />
ken. Im gesamten Bundesgebiet<br />
jedoch bestimmen wirtschaftliche<br />
und politische Probleme das Bild:<br />
Die Sorge um steigende Preise,<br />
Unzufriedenheit mit den Politikern<br />
und hohe Arbeitslosenzahlen belegen<br />
die Plätze eins bis drei.<br />
Größte Furcht: steigende Preise<br />
Bereits zum 16. Mal hat das R+V-<br />
Infocenter in einer repräsentativen<br />
Studie rund 2.400 Deutsche nach<br />
ihren größten Ängsten befragt. Wirtschaftspolitische<br />
Themen haben<br />
sich 2006 in den Vordergrund<br />
gedrängt. Ganz oben steht die<br />
Furcht vor steigenden Preisen – seit<br />
Jahren beinahe durchgängig auf<br />
Platz eins. Zudem stellen fast zwei<br />
Drittel der Deutschen den Politikern<br />
ein schlechtes Zeugnis aus. Damit<br />
hat sich dieses Thema vom sechsten<br />
auf den zweiten Platz nach vorn<br />
geschoben. Demgegenüber sind die<br />
persönlichen Sorgen gesunken, beispielsweise<br />
die Angst, schwer krank<br />
oder pflegebedürftig zu werden. Am<br />
stärksten zurückgegangen ist die<br />
Furcht, den eigenen Job zu verlieren,<br />
GB 4/2006<br />
><br />
29
AUS DEM VERBUND<br />
><br />
mit einem Minus von 14 Prozentpunkten.<br />
Leicht rückläufig ist in diesem<br />
Jahr auch die Angst vor Terrorismus,<br />
sie bleibt jedoch mit 41 Prozent<br />
auf einem hohen Niveau, allerdings<br />
mit einer großen Bandbreite:<br />
So fürchtet sich jeder zweite Bayer<br />
vor Terrorismus, in Rheinland und<br />
Westfalen sind es nur 36 Prozent.<br />
Während die Stimmung sich im<br />
Westen Deutschlands deutlich verbessert<br />
hat, steigt der Angstindex im<br />
Osten auf den höchsten Stand seit<br />
Beginn der Befragung vor 15 Jahren.<br />
Die Studie zeigt, dass Menschen<br />
zuversichtlicher in die Zukunft blicken,<br />
die über ein hohes Haushaltseinkommen<br />
verfügen, Wohneigentum<br />
besitzen, einer Religionsge-<br />
Deutsche Angst im Überblick<br />
Frankfurt/M. Die Union Investment konnte im ersten<br />
Halbjahr 2006 sowohl im Privatkunden-, als auch im<br />
institutionellen Sektor die Kundenbasis nachhaltig verbreitern.<br />
Diese für das Unternehmen richtungsweisende<br />
Entwicklung resultiert nach Angaben des Unternehmens<br />
zum einen aus der erfolgreichen Marktbearbeitung im<br />
Bereich der privaten Altersvorsorge: 220.000 neue Riester-Verträge<br />
konnten bis Juni 2006 abgeschlossen werden,<br />
der Anteil der Neukunden belief sich auf 70 Prozent.<br />
Zum anderen führten die verstärkte Neuakquisition und<br />
die Zusammenarbeit mit Consultants zur Neukundengewinnung<br />
im institutionellen Geschäft, vorwiegend<br />
außerhalb des genossenschaftlichen FinanzVerbundes.<br />
Die Entwicklung des Neugeschäfts im ersten Halbjahr<br />
30 GB 4/2006<br />
meinschaft angehören oder sich sehr<br />
häufig im Internet informieren.<br />
„Diese Merkmale sind bei den Bürgern<br />
in den neuen Bundesländern<br />
unterdurchschnittlich repräsentiert“,<br />
erklärt Rita Jakli.<br />
Doch zurück zum Vergleich von Bayern<br />
mit Rheinland und Westfalen.<br />
Vielleicht steht bei der Ängstlichkeit<br />
auch die Frage im Raum, mit wem<br />
ich mich messe: Während die Bayern<br />
die Österreicher als Nachbarn<br />
haben, wo die Berge noch höher<br />
sind, die Wiesen noch grüner und so<br />
weiter, gehören zu unseren Nachbarn<br />
die Niederländer! Ein Staat,<br />
dessen Fläche zu einem großen Teil<br />
unter Wasser liegen würde, gäbe es<br />
nicht Deiche und Pumpen. Wer so<br />
wagemutigen Nachbarn täglich auf<br />
der A 40 begegnet, ahnt wohl, dass<br />
er die eigenen Sorgen nicht zu ernst<br />
nehmen sollte.<br />
Aber vielleicht haben wir uns zu<br />
früh gefreut: Die exportorientierte<br />
bayerische Wirtschaft wird wissen,<br />
dass das Wort „Angst“, sogar die<br />
Wendung „the german angst“, international<br />
geläufig ist. Bayern ist<br />
damit auf die Globalisierung zweifellos<br />
besser vorbereitet als wir.<br />
Und unsere klammheimliche Freude,<br />
einmal besser zu sein als die Bayern,<br />
kann auch sonst schnell genug<br />
ins Gegenteil umschlagen, denn:<br />
„Angst verleiht Flügel!“<br />
Thorsten Weiland<br />
Frauen sind ängstlicher als Männer<br />
Besonders groß ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern bei den persönlichen Themen wie Angst vor<br />
schwerer Erkrankung oder die Sorge, im Alter zum Pflegefall zu werden. In den vergangenen Jahren hatten<br />
Männer regelmäßig größere Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Inzwischen empfinden die Frauen dieses<br />
Problem als ebenso drängend wie die Männer.<br />
Größte Ängste<br />
Berufseinsteiger, junge Paare und Eltern zwischen 20 und 39 Jahren haben die größten Ängste. Jugendliche<br />
zwischen 14 und 19 Jahren sowie über 60-Jährige sind deutlich gelassener. Bildung schützt offenbar vor Angst:<br />
Menschen mit Abitur und/oder abgeschlossenem Studium sind zuversichtlicher.<br />
Kundenbasis weiter ausgebaut<br />
Union Investment setzt im ersten Halbjahr 2006 Erfolgsstory fort.<br />
insgesamt begründet Dr. Rüdiger Ginsberg, Vorsitzender<br />
des Vorstands der Union Asset Management Holding AG,<br />
mit dem Verlauf an den Kapitalmärkten: „Der seltene<br />
Gleichlauf schwacher Aktien- und Rentenmärkte hat die<br />
Absatzentwicklung temporär, aber spürbar belastet.“<br />
Im Geschäft mit institutionellen Kunden konnte Union<br />
Investment im ersten Halbjahr 2006 an die erfolgreiche<br />
Geschäftsentwicklung des Jahres 2005 anknüpfen: 1,5<br />
Milliarden Euro Neugelder wurden gewonnen.<br />
Größeres Gewicht misst Dr. Rüdiger Ginsberg aber der<br />
Anzahl der Neukunden bei: „Wir konnten unsere Kundenbasis<br />
weiter verbreitern, durch gezielte Akquisition,<br />
aber auch durch die verstärkte Zusammenarbeit mit Consultants.“
Foto: Rainer Stephan Foto: Wolfgang Koschny<br />
„Wenig Theorie, viel Praxis“<br />
Forsbach. „Der Banksteuerung<br />
kommt in Zukunft eine noch größere<br />
Bedeutung zu als in der Vergangenheit.“<br />
Zur Eröffnung des „Forums<br />
Banksteuerung“ betonte Hans Pfeifer,<br />
seinerzeit noch Vorstandsmitglied<br />
der WGZ BANK und ab<br />
1. Oktober Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>RWGV</strong>, die Brisanz der zweitägigen<br />
Veranstaltung in der Akademie<br />
Rheinisch-Westfälischer Genossenschaften<br />
(RWGA) in Forsbach. Fast<br />
70 Bankvorstände und -mitarbeiter<br />
waren daher zur Fachtagung in die<br />
Akademie gekommen. Und was auf<br />
dem Papier stand, wurde erfüllt:<br />
„Wir bieten Ihnen wenig Theorie,<br />
dafür aber viel Praxis“, so Akademieleiter<br />
Dr. Christoph Vogelsang.<br />
Unter anderem waren an diesem Tag<br />
Referenten von der WGZ BANK mit<br />
den Vorträgen „Optimierung der<br />
nachhaltigen Performance unter<br />
Orientierung am handelsrechtlichen<br />
Ergebnis und Limitierung am Vermögen“<br />
sowie „WGZ-LOOP – Ein<br />
Erfahrungsbericht“ auf dem Podium.<br />
Des Weiteren waren unter anderem<br />
mit dabei: Prof. Dr. Henner Schierenbeck,<br />
Universität Basel („Mobilisierung<br />
dezentralen Unternehmertums<br />
durch kennzahlenbasierte Steuerungs-<br />
und Incentivierungssysteme“),<br />
Dr. Thomas Robbers, Wirt-<br />
AUS DEM VERBUND<br />
Hans Pfeifer, ab 1. Oktober <strong>RWGV</strong>-<br />
Vorstandsvorsitzender, eröffnete das<br />
„Forum Banksteuerung“.<br />
„Forum Banksteuerung“ der RWGA überzeugte durch gelungene Mischung aus Fachvorträgen<br />
und Praxisberichten.<br />
Pferdestärken gewonnen<br />
Köln. Hunderte von Pferdestärken<br />
setzte der Gewinnsparverein e.V. in<br />
den vergangenen Monaten auf die<br />
Piste: Neben den monatlich zwei VW<br />
EOS Cabriolet, die die Gewinner persönlich<br />
im Volkswagen-Werk in<br />
Wolfsburg abholen durften, kam<br />
unter anderem Familie Kipp/Schlemminger<br />
aus Bielefeld-Altenhagen zu<br />
einem Audi 4-Cabriolet. Das schicke<br />
silbergraue Gefährt mit zahlreichen<br />
Extras – Wert: rund 45.000 Euro –<br />
schaftsförderung Münster („Ansiedlungspolitik<br />
von Städten und<br />
Gemeinden – Chancen und Perspektiven<br />
für Kreditgenossenschaften“),<br />
Prof. Dr. Michael Lister, Wissenschaftliche<br />
Hochschule Lahr<br />
(„Management der Risikotragfähigkeit<br />
nach MaRisk“), und Martin<br />
Finke, GenoBankConsult GmbH<br />
(„Limitsysteme/Reporting“).<br />
Das nächste „Forum Banksteuerung“<br />
findet am 5. und 6. September 2007 in<br />
Forsbach statt. Informationen zur<br />
RWGA-Veranstaltung sind erhältlich<br />
bei Jörg Frenking, 0251 7186-481.<br />
war der Hauptgewinn beim Gewinnspar-Preisausschreiben<br />
der Volksbanken.<br />
Ursula Kipp, zu Hause in Bielefeld-Altenhagen,<br />
wusste nicht, wie<br />
ihr geschah, als Reiner Müller von<br />
der Volksbank Enger-Spenge ihr am<br />
Telefon zum Auto-Gewinn gratulierte.<br />
„Ich besitze nicht einmal einen<br />
Führerschein“, sagte die 67-jährige<br />
Rentnerin. Zur Gewinnübergabe trafen<br />
sich alle Beteiligten in der Volksbank-Geschäftsstelle<br />
Spenge wieder.<br />
GB 4/2006<br />
31
BANKEN<br />
„Der Kunde ist wieder König“<br />
Jochen Speek, Vorstandssprecher der VR Kreditwerk AG, und Rudolf Müller, Vorstandsvorsitzender<br />
der Volksbank Bonn Rhein-Sieg, über aktuelle Herausforderungen im Kreditgeschäft<br />
und die Rolle der Kreditfabriken.<br />
Immer mehr Banken entdecken die Optimierung ihrer Kreditprozesse<br />
als Möglichkeit, im Vertrieb effizienter zu werden und<br />
ihr Kosten-Erlös-Profil zu optimieren. Wodurch hat sich der<br />
Handlungsdruck verstärkt?<br />
Jochen Speek: Neben dem steigenden Kostendruck und<br />
wachsenden gesetzlichen Anforderungen ist es vor allem<br />
der zunehmende Wettbewerb, der die traditionellen<br />
Finanzierer unter Druck setzt. Das gilt besonders für den<br />
Bereich der privaten Baufinanzierung.<br />
Wie reagieren die Banken auf den zunehmenden Wettbewerbsdruck?<br />
Jochen Speek: Die Werbe- und Vertriebsstrategien der<br />
Banken signalisieren eindeutig: Der Kunde ist wieder<br />
König. So heißt es zum Beispiel im Branchenkompass<br />
2005 von Steria Mummert Consulting: „Nahezu 90 Prozent<br />
der befragten Kreditinstitute wollen in den kommenden<br />
drei Jahren in die Kundenberatung investieren.<br />
Knapp 90 Prozent der Banken halten die Themen Kundenbindung<br />
und Kundenwertentwicklung sogar für ,sehr<br />
bedeutend‘.“<br />
Mit Blick auf den Endkunden scheint das Kreditgeschäft ganz<br />
besonders auf dem Prüfstand zu stehen.<br />
Jochen Speek: Ja, vor allem, weil die Banken zunehmend<br />
registrieren, dass sie sich zusätzliche Freiräume schaffen,<br />
wenn sie ihre Backoffice-Tätigkeiten im Kreditgeschäft<br />
optimieren und standardisieren – mit dem Ziel, sich stärker<br />
auf Maßnahmen zur Kundenbindung und der Nutzung<br />
von Cross-Selling-Potenzialen konzentrieren zu<br />
können. Der Veränderungsdruck ist groß: Nur 3,9 Prozent<br />
der für die Kreditvergabe verantwortlichen Führungskräfte<br />
der Finanzwirtschaft sind „voll zufrieden mit ihrem<br />
Kreditprozess.“ Das ergab die Studie „KMU-Kreditprozess<br />
der Zukunft“ des Frankfurter E-Finance Labs.<br />
Und welche Rolle spielt dabei das Kreditwerk?<br />
Jochen Speek: Banken, die sich dafür entscheiden, standardisierte<br />
Kreditprozesse an einen spezialisierten Dienstleister<br />
auszulagern, können ihr Personal nicht nur entlasten,<br />
sondern senken und flexibilisieren zugleich nachhaltig<br />
ihre Bearbeitungskosten. Durch den Zugriff auf die<br />
Personalkapazitäten einer Kreditfabrik machen sich die<br />
32 GB 4/2006<br />
Banken unabhängig von Nachfrageschwankungen und<br />
können jede Marktchance ohne Beeinträchtigung der<br />
Bearbeitungsqualität oder der Durchlaufzeiten nutzen.<br />
Dies ist gerade im stark saisonabhängigen Geschäft mit<br />
der privaten Immobilienfinanzierung von Vorteil.<br />
Herr Müller, seit Mitte 2005 kooperiert die Volksbank Bonn<br />
Rhein-Sieg mit dem Kreditwerk, das nach eigenen Angaben<br />
derzeit die größte deutsche Kreditfabrik ist. Wie fällt Ihre<br />
Bilanz aus?<br />
Rudolf Müller: Aktuelle Marktchancen im Baufinanzierungsgeschäft<br />
zu nutzen und den Anteil des Eigengeschäfts<br />
gegenüber dem Vermittlungsgeschäft zu steigern –<br />
dies waren unsere Ziele, als wir uns im vergangenen Jahr<br />
entschieden, die Bearbeitung privater Immobilienkredite<br />
an ein Spezialinstitut auszulagern. Wir haben die Bearbeitung<br />
im Bereich der Immobilienfinanzierung an eine Kreditfabrik<br />
ausgelagert, um unsere Bearbeitungskosten zu<br />
flexibilisieren und uns gleichzeitig einen hohen Standard<br />
in der Bearbeitungsqualität zu sichern. Mit der Entscheidung<br />
für das Kreditwerk ist diese Rechnung für uns aufgegangen.<br />
Was konkret hat sich für Sie positiv ausgewirkt?<br />
Rudolf Müller: Durch das flexible Preismodell des Kreditwerks<br />
stehen unsere Personalkosten im Kreditprocessing<br />
ab sofort in klarer Abhängigkeit vom Umfang der eingegangenen<br />
Kreditanträge. Gleichzeitig können wir im Rahmen<br />
unserer Vertriebsoffensive durch den Zugriff auf die<br />
Personalkapazitäten des Kreditwerks sicherstellen, dass<br />
auch bei hoher Nachfrage jeder Kreditantrag innerhalb<br />
unserer Zeitvorgaben und in gleich bleibender Qualität<br />
bearbeitet wird.<br />
Seit November letzten Jahres leitet die Volksbank Bonn Rhein-<br />
Sieg ihr überwiegendes Neugeschäft in der privaten Immobilienfinanzierung<br />
zur Bearbeitung an das Kreditwerk weiter.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Rudolf Müller: Die Zusammenarbeit begann mit dem<br />
Start der Integrationsphase Mitte 2005. Im Rahmen dreier<br />
zweitätiger Workshops in unserer Bank wurden Inhalte,<br />
Ablauf und Handlungsrahmen der Auslagerung definiert.<br />
Zu den Ergebnissen der Integrationsphase zählt das „Processing-Handbuch“,<br />
das sämtliche definierte Prozesse >
und Leistungen dokumentiert – inklusive aller relevanten<br />
Einzelschritte. Das Handbuch gewährleistet, dass unsere<br />
Bank die volle Kontrolle und Entscheidungsgewalt über<br />
die Bearbeitung ihrer Kundenkredite behält. In der mehrmonatigen<br />
Probephase, die sich dem Integrationsprojekt<br />
anschloss, wurden die Details der Zusammenarbeit im<br />
Tagesgeschäft erprobt, kontrolliert und gegebenenfalls<br />
angepasst.<br />
Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit?<br />
Rudolf Müller: Durch den strengen Handlungsrahmen,<br />
der im „Processing-Handbuch“ definiert ist, bleiben<br />
Rudolf Müller,<br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
Volksbank Bonn Rhein-<br />
Sieg: „Erwarten noch eine<br />
weitere Steigerung der<br />
Effizienz.“<br />
BANKEN<br />
kaum Fragen offen. Für das kommende Jahr erwarten wir<br />
in Bezug auf die technische Anbindung noch eine weitere<br />
Steigerung der Effizienz. Diese wird das Kreditwerk unserer<br />
Einschätzung nach für noch mehr Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken zu einem attraktiven Outsourcing-Partner<br />
machen. Durch die Integration der Kreditwerk-Prozessstraße<br />
in das neue Banksystem bank21 der GAD werden<br />
Banken ihre Kreditbearbeitung noch effizienter und<br />
ganz ohne technischen Migrationsaufwand auslagern<br />
können.<br />
Jochen Speek,<br />
Vorstandssprecher der VR<br />
Kreditwerk AG: „Der Veränderungsdruck<br />
ist groß.“<br />
GB 4/2006<br />
Anzeige<br />
33
BANKEN<br />
Gut ausgerüstet auf dem Weg zum „Bockerl-Fahren“.<br />
Der Persönlichkeit auf der Spur<br />
Sophia Hille, Kundin der Aachener Bank und Gewinnerin der bundesweiten Berufsstarter-<br />
Kampagne, trainierte ihre „soft skills“ – und ging dabei mutig ans Werk.<br />
Frau Hille, Sie sind Gewinnerin der bundesweiten Berufsstarter-Kampagne<br />
der Volksbanken und Raiffeisenbanken und<br />
haben unter dem Motto „Die Zukunft ruft!“ ein Wochenende<br />
ihre Persönlichkeit trainiert. Was stand in Salzburg auf dem<br />
Programm?<br />
Sophia Hille: Zum einen erwartete uns ein sehr interessantes<br />
Programm zur Selbstfindung: Wir haben durch<br />
Seminare bemerkt, dass wir weit über unsere eigentlichen<br />
Grenzen hinausgehen können, wo unsere Stärken und<br />
auch Schwächen liegen und wie wir diese zum Beispiel<br />
nutzen können. Des Weiteren hatten wir die Möglichkeit,<br />
mehr über unseren Traumberuf herauszufinden oder ihm<br />
möglicherweise etwas näher zu kommen.<br />
Sie haben sich aber doch schon entschieden und studieren<br />
Wirtschaftspädagogik. Oder haben Ihnen die Seminare doch<br />
noch geholfen, Ihrem Traumberuf ein Stückchen näher zu<br />
kommen?<br />
Sophia Hille: Die Seminare haben mich indirekt meinem<br />
Traumberuf näher gebracht. Ich fand es sehr interessant<br />
zu erfahren, wie man zum Beispiel auf andere Leute<br />
34 GB 4/2006<br />
wirkt, schließlich kannten wir Teilnehmer uns untereinander<br />
zuerst gar nicht, und so zählten bei uns oft die<br />
ersten Eindrücke. Mit meinem Studium in Wirtschaftspädagogik<br />
habe ich mich aber auch schon in eine bestimmte<br />
Richtung festgelegt und bin mir zum Glück auch noch<br />
nach dem Seminar sicher, dass es die richtige Entscheidung<br />
war.<br />
Sophia Hille kurz vor dem Fall in die Tiefe.<br />
>
Grenzerfahrungen wie Trekking mit<br />
Würmerschmaus oder der Lauf über<br />
heiße Kohlen waren nicht inbegriffen.<br />
Aber Outdoor-Training stand auch bei<br />
Ihnen an ...<br />
Sophia Hille: Ich glaube, Grenzerfahrungen<br />
haben wir bei unserem Outdoor-Programm<br />
zu Genüge gesammelt.<br />
Vielleicht mehr als bei einem<br />
Würmerschmaus.<br />
Was haben Sie stattdessen gemacht?<br />
Sophia Hille: Wir waren Bockerl fahren,<br />
ein kleines Gerät mit Rollen ähnlich<br />
wie ein Bob, mit dem man vom<br />
Berg aus ins Tal rasen konnte. Dabei<br />
kamen wir schnell an die 50 km/h<br />
und man musste Mut und Gleichgewicht<br />
aufbringen. Außerdem haben<br />
wir unsere Grenzen getestet, indem<br />
wir unter Leitung von Albert Bauböck<br />
in einer gigantischen Schlucht zum<br />
Canyoning waren. Dort sind wir von<br />
bis zu zehn Meter hohen Klippen<br />
gesprungen, haben gegen Strömungen<br />
gekämpft, sind durch das acht<br />
Grad kalte Wasser geschwommen und<br />
über Felsen geklettert. Dabei bin ich<br />
an meine absoluten Grenzen gelangt.<br />
Es ging aber sicherlich noch um mehr als<br />
um Nervenkitzel und Anstrengung?<br />
Sophia Hille: Wir waren mit Neoprenanzügen,<br />
Helmen und festen Schuhen<br />
ausgerüstet und haben bei dieser Tour<br />
natürlich auch Teamwork und Ausdauer<br />
sowie unsere Überwindungskraft<br />
getestet. Der warme Tee danach<br />
hat uns dann langsam wieder aufgetaut.<br />
Zuletzt sind wir in einen Hochseilgarten<br />
gefahren und haben an<br />
einem Gerüst in Bäumen unsere<br />
Schwindelfreiheit unter Beweis<br />
gestellt. Ganz am Ende sind wir noch<br />
auf den Panic-Tree geklettert und<br />
haben uns im freien Fall geübt, natürlich<br />
gesichert von den anderen, aber<br />
es kostete viele Nerven. Teilweise war<br />
ich von mir überrascht, was man in<br />
einem Team alles macht und wovon<br />
man sich leiten lässt, es zu testen.<br />
Julia Böing, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />
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GB 4/2006<br />
35
BANKEN<br />
Foto: Hans-Peter Leimbach<br />
Tsunami-Hilfe zeigt Wirkung<br />
Projektkoordinator George Chira von „terre des hommes“ dankt den Genossenschaftsbanken<br />
in Westfalen-Lippe für 100.000 Euro-Spende.<br />
Hamm/Westfalen-Lippe. „Die Welt zu Gast bei Freunden“,<br />
hieß es während der Fußball-WM in allen Medien.<br />
Wie wichtig echte Freunde sind, zeigte sich bei der verheerenden<br />
Tsunami-Flutkatastrophe zum Jahreswechsel<br />
2004/2005: Sie sorgte für eines der größten Spendenaufkommen<br />
der Geschichte. Mit einer hohen Einzelspende<br />
engagiert waren die westfälischen Genossenschaftsbanken:<br />
Sie stellten der Hilfsorganisation „terre des hommes“<br />
100.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung. Von eindrucksvollen<br />
Entwicklungen und Erfolgen beim Wiederaufbau<br />
konnte jetzt George Chira, Projektkoordinator<br />
von „terre des hommes“ für Indien und Leiter des India-<br />
Büros in Pune, im Hause der Volksbank Hamm berichten.<br />
„Wir wissen, dass diese Hilfe für die Opfer des zerstörerischen<br />
Seebebens nur ein Tropfen auf dem heißen Stein<br />
sein kann. Dennoch wollten wir angesichts der biblischen<br />
Dimension der Katastrophe mit unserer Initiative<br />
als Genossenschaftsbanken ein Zeichen der Solidarität<br />
und des Mitgefühls setzen“, begründete Dr. Klaus Kalefeld,<br />
Vorstandsmitglied der Volksbank Hamm und Mitglied<br />
im <strong>RWGV</strong>-Fachausschuss Marketing, das Engagement.<br />
Das Geld stammte aus freien Mitteln eines Fonds<br />
aller westfälisch-lippischen Genossenschaftsbanken. Mit<br />
der Großspende sollte die Arbeit des entwicklungspolitischen<br />
Kinderhilfswerks „terre des hommes Deutschland<br />
e. V.“ im indischen Bundesstaat Tamil Nadu unterstützt<br />
werden. „Es passt zum Selbstverständnis der Genossenschaftsbanken,<br />
Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, was ja auch<br />
das Motto von ‚terre des hommes’ ist“, so Bankdirektor<br />
Dr. Klaus Kalefeld weiter.<br />
36 GB 4/2006<br />
Für das „hohe Maß an Freundschaft, Solidarität und Mitgefühl“<br />
mit den Betroffenen dankte Projektkoordinator<br />
Chira und hob seinerseits die „gute Partnerschaft“ und<br />
den „Geist der Solidarität“ zwischen „terre des hommes“<br />
und den Genossenschaftsbanken hervor. Seit der Katastrophe<br />
erhielt „terre des hommes“ insgesamt 12,6 Millionen<br />
Euro Spenden für Nothilfe- und Wiederaufbauprogramme.<br />
Ging es in den ersten Wochen nach dem Tsunami<br />
noch darum, die Menschen mit Nothilfe zum Überleben<br />
zu versorgen, hat inzwischen längst der Wiederaufbau<br />
begonnen.<br />
Die schwersten Schäden und meisten Todesopfer in<br />
Indien waren an der Küste des Bundesstaates Tamil Nadu<br />
im Südosten Indiens zu beklagen, berichtete George<br />
Chira über die „terre des hommes“-Arbeit. Seit dem Tsunami<br />
konnte die Hilfsorganisation gemeinsam mit Partnern<br />
mehr als 1.200 Häuser errichten oder wiederherstellen<br />
und so den Familien zumindest vorläufig eine stabile<br />
Unterkunft bieten. Rund 1.000 Fischerboote wurden<br />
repariert und sichern den Lebensunterhalt der Fischerfamilien.<br />
Schulen wurden wieder aufgebaut, so dass mehr<br />
als 18.000 indische Schülerinnen und Schüler wieder<br />
regelmäßig Unterricht erhalten. Weitere Schwerpunkte<br />
der Arbeit sind die psychosoziale Hilfe für Kinder und das<br />
Eintreten für die Rechte der Dorfgemeinschaften, um zu<br />
verhindern, dass Fischergemeinden von der Küste ins<br />
Hinterland abgedrängt werden.<br />
Hans-Peter Leimbach,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Münsterland<br />
George Chira (r.) von „terre des<br />
hommes“ dankte Bankvorstand<br />
Dr. Klaus Kalefeld.
Neuer Lernort für die Region<br />
Den mit 40.000 Euro dotierten VIA-Förderpreis 2006 erhält die Initiative „Phänomexx”.<br />
BANKEN<br />
VIA–Förderpreis 2006 der Volksbank Ahlen-Sassenberg-Warendorf geht an „Phänomexx“.<br />
Ahlen. „Für eine solide Ausbildung<br />
junger Menschen zu sorgen, ist Verpflichtung<br />
aller, die Verantwortung<br />
tragen!” Unter dieser Maxime hatte<br />
die Volksbank Ahlen-Sassenberg-<br />
Warendorf 1997 unter der Schirmherrschaft<br />
des damaligen Bundesarbeitsministers<br />
Dr. Norbert Blüm die<br />
„VIA Initiative Jugendförderung“<br />
aus der Taufe gehoben. Jetzt freuten<br />
sich die Stiftungsverantwortlichen,<br />
ihren „Förderpreis für Innovation in<br />
der Ausbildung“ zum fünften Mal<br />
vergeben zu können. Die im Jahr<br />
2006 mit 40.000 Euro dotierte Auszeichnung<br />
ging an die Initiative<br />
„Phänomexx”. Dahinter verbirgt<br />
sich eine Initiative von drei Ahlener<br />
Hauptschulen. Sie will auf dem<br />
Gelände der ehemaligen Zeche in<br />
Ahlen ein naturwissenschaftlichtechnisches<br />
Zentrum einrichten und<br />
damit einen neuen Lernort für die<br />
Region und für alle Schulformen<br />
sowie außerschulische Nutzergruppen<br />
schaffen.<br />
„Die Zielsetzung, die unser Haus mit<br />
der Verleihung des Stiftungspreises<br />
verfolgt, wird geradezu in vorbildlicher<br />
Weise vom Preisträger 2006<br />
erfüllt“, erklärte Geschäftsführer<br />
Hans Suntrup in seiner Ansprache<br />
vor den Preisträgern und Ehrengästen<br />
aus Politik und Wirtschaft. Während<br />
die VIA-Stiftung zu Beginn<br />
lediglich die Förderung von Ausbildungsplätzen<br />
unterstützen wollte,<br />
sei man heute davon überzeugt, früher<br />
beginnen zu müssen, erläuterte<br />
Stiftungsvorstand Dieter Ritter. „Es<br />
ist heute wesentlich wichtiger, mit<br />
der Ausbildungsförderung für Jugendliche<br />
noch vor Beginn einer<br />
Ausbildung anzusetzen, um den Eintritt<br />
der Jugendlichen in ein Ausbildungsverhältnis<br />
oder in ein Studium<br />
zu ermöglichen oder wesentlich zu<br />
erleichtern.“ Insofern sei das Projekt<br />
„Phänomexx” ein „erster guter Einstieg<br />
in die zukünftige Ausrichtung<br />
unsere Stiftung“, so Ritter weiter, der<br />
die Jugendlichen darüber hinaus zu<br />
verstärktem eigenverantwortlichen<br />
und selbstständigen Handeln aufrief.<br />
„Wir stehen heute Abend glücklich<br />
hier mit 40.000 Euro Sicherheit“,<br />
meinte Schulleiter Stephanus Stitzke<br />
bei der Entgegennahme des VIA-Förderpreises<br />
aus der Hand von Roland<br />
Matzdorf, leitender Ministerialrat im<br />
Ministerium für Arbeit, Gesundheit<br />
und Soziales in NRW, und Stiftungsvorstand<br />
Dieter Ritter. NRW-Landesminister<br />
Karl-Josef Laumann hatte<br />
kurzfristig absagen müssen.<br />
„Ich freue mich ganz besonders, dass<br />
Sie mit der Preisverleihung in den<br />
präventiven Bereich gegangen sind“,<br />
betonte Roland Matzdorf in seiner<br />
Ansprache, in der er die Initiativen<br />
der NRW-Landesregierung zur beruflichen<br />
Förderung der Jugendlichen<br />
aufzeigte. „Wir würden uns freuen,<br />
wenn es VIA öfter gebe.“ Hier werde<br />
den Jugendlichen in der Region<br />
Hoffnung und Perspektive gegeben,<br />
betonte der Ministerialrat.<br />
Hans-Peter Leimbach,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Münsterland<br />
GB 4/2006<br />
Foto: Hans-Peter Leimbach<br />
37
BANKEN<br />
Foto: Marco Stepniak<br />
Meister ihres Fachs<br />
Sieger des Vertriebswettbewerbs auf dem Bonner Petersberg geehrt.<br />
Bonn. Die Sieger des Vertriebswettbewerbs<br />
2006 stehen fest. Bei einer<br />
offiziellen Ehrung auf dem Bonner<br />
Petersberg wurden 16 Banker zu den<br />
vertriebsstärksten Beratern in Rheinland<br />
und Westfalen gekürt. Ganz<br />
oben auf dem Siegerpodest stand<br />
Hermann Arens von der VR-Bank<br />
Nordeifel, der sich wie die 15 weiteren<br />
Gewinner über eine Mittelmeer-<br />
Kreuzfahrt als Preis freuen durfte.<br />
Großer Erfolg auch für die Volksbank<br />
Westerloh-Westerwiehe: Der<br />
<strong>RWGV</strong> krönte sie zur vertriebsstärksten<br />
Bank in Rheinland und Westfalen.<br />
Die Volksbank mit Hauptsitz in<br />
Delbrück hatte die höchste Punktzahl<br />
im Verhältnis zur Anzahl ihrer<br />
„Qualität durch Ausbildung“<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Dieses Unternehmen sichert<br />
Qualität durch Ausbildung“: Eine Ehrenurkunde und Plakette<br />
der IHK Trier mit dieser Aufschrift darf sich die<br />
Volksbank RheinAhrEifel eG nun mit Stolz an die Wand<br />
heften. Zu verdanken hat die Bank das insbesondere<br />
ihrem Auszubildenden Michael Hockelmann, der in diesem<br />
Jahr zu den besten Prüfungsabsolventen gehört.<br />
„Diese Leistungen verdanken die Auszubildenden selbst-<br />
38 GB 4/2006<br />
Privatgirokonten erzielt. Ziel des<br />
erstmals im <strong>RWGV</strong> ausgelobten<br />
Wettbewerbs war der Ausbau der<br />
ganzheitlichen Beratung mit dem<br />
VR-FinanzPlan. Jeder Teilnehmer<br />
wählte 50 seiner Kunden aus, mit<br />
denen er von Ende Januar bis Ende<br />
April ein ganzheitliches Beratungsgespräch<br />
führte. In diesen Gesprächen<br />
konnte dann gepunktet werden<br />
– mit Produktabschlüssen, aber<br />
auch durch die Vereinbarung eines<br />
Folgetermins oder mit der Weiterempfehlung<br />
durch einen Kunden. In<br />
die Bewertung eingeflossen sind<br />
außerdem die Kriterien „ganzheitliche<br />
Beratung“ und „Fremdgeld“.<br />
Hans-Josef Heuter und Norbert Brü-<br />
An illustrer Stätte feierten die vertriebsstärksten<br />
Berater mit den Bankvorständen<br />
ihren Erfolg beim Vertriebswettbewerb.<br />
ning vom <strong>RWGV</strong> überreichten den<br />
Gewinnern ihre Urkunden und gratulierten:<br />
„Wirtschaftlicher Erfolg<br />
hängt von der Kompetenz, dem<br />
Engagement und vor allem der Vertrauenswürdigkeit<br />
der Bankmitarbeiter<br />
ab. Top-Leistungen sollen daher<br />
besonders gefördert und gewürdigt<br />
werden.“ Für die Banker ist die Titeljagd<br />
damit jedoch nicht beendet.<br />
Auf der Mitgliederversammlung des<br />
BVR im Oktober in Neuss werden die<br />
bundesweit stärksten Berater<br />
bekannt gegeben und ausgezeichnet.<br />
Julia Böing,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />
verständlich ihrem weit überdurchschnittlichen Fleiß,<br />
Ehrgeiz und Durchhaltevermögen, aber auch den Ausbildungsbetrieben<br />
– und hier insbesondere den Ausbilderinnen<br />
und Ausbildern, die sie mit viel Fachkompetenz,<br />
Mühe, Geduld und pädagogischem Geschick auf dem<br />
Weg dorthin begleitet haben“, lobt die IHK Trier das<br />
Engagement der Kreditgenossenschaft in Bad Neuenahr-<br />
Ahrweiler.
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BANKEN<br />
Spaßgesellschaft out, Karriere in<br />
Internationaler Jugendwettbewerb „Entdecke, was in Dir steckt!“ startet am 6. November.<br />
Münster. Tier-Bodyguard werden und Gorillas im Regenwald<br />
vor Wilddieben schützen, das erste Touristikunternehmen<br />
auf dem Mond gründen, die letzten Pharaonen-<br />
Gräber in Ägyptens Tal der Könige finden und ein wirksames<br />
Medikament gegen Krebs entwickeln: Der Fantasie<br />
ist auch beim 37. Internationalen Jugendwettbewerb<br />
keine Grenze gesetzt. Er startet am 6. November unter<br />
dem Motto „Entdecke, was in Dir steckt!“ bei den Genossenschaftsbanken<br />
in Deutschland, Finnland, Frankreich,<br />
Italien, Luxemburg, Österreich und der Schweiz.<br />
Im letzten Jahr waren 245.000 Schüler mit dabei<br />
Im letzten Jahr hatten sich 245.000 Schüler und Schülerinnen<br />
aus Rheinland und Westfalen mit Ländern, Menschen<br />
und Kulturen auf dem Erdball filmisch und bildlich<br />
auseinander gesetzt: Jetzt richtet sich der neue Wettbewerb<br />
auf die inneren Welten und fordert Kinder und<br />
Jugendliche auf, die eigenen Interessen, Stärken und<br />
Fähigkeiten kreativ auszuloten und sich damit die<br />
Zukunft zu erobern.<br />
Wie wichtig dies ist, betont der diesjährige nationale<br />
Schirmherr des Wettbewerbes, Dr. Theodor W. Hänsch,<br />
Leiter des Max-Planck-Institutes für Quantenoptik in<br />
Garching und Professor für Experimentalphysik und<br />
Laserspektroskopie an der Münchener Universität.<br />
Hänsch war 2005 mit dem Nobelpreis für Physik ausge-<br />
Mini-WM der Mendener<br />
Bank begeistern<br />
Menden. Die USA sind Fußballweltmeister<br />
und Deutschland scheiterte<br />
im „kleinen Finale“ im Spiel um den<br />
dritten Platz an Italien. Zumindest<br />
in Menden war das so: Die Mendener<br />
Bank hatte in Kooperation mit<br />
der Westfalenpost anlässlich der<br />
Fußballweltmeisterschaft die „Mendener<br />
Mini-WM“ ausgerichtet: 32<br />
Schulmannschaften schlüpften in<br />
die Trikots und die Rolle des jeweiligen<br />
Teilnehmerlandes und sorgten<br />
so für unvergessliche Tage nicht nur<br />
bei den Fußballbegeisterten. Mit<br />
einem kaum vorhersehbaren Erfolg<br />
für die Mendener Bank in der<br />
Öffentlichkeit lief diese Aktion und<br />
40 GB 4/2006<br />
zeichnet worden. Hänsch: „Wir<br />
müssen forschen, um unsere<br />
Zukunft zu sichern. Forschung<br />
lebt von neuen<br />
Ideen. Ideen entstehen in<br />
kreativen Köpfen.“ Dabei<br />
sei es besonders<br />
wichtig, schon frühzeitig<br />
neugierig zu sein, viel zu<br />
fragen und Dinge auszuprobieren.<br />
Wie nahe das Wettbewerbsthema<br />
an der Lebenswirklichkeit von<br />
jungen Menschen ist, zeigen die Ergebnisse der aktuellen<br />
Shell-Jugendstudie. Danach ist die heutige Jugend<br />
zukunftsorientiert und will die aktuellen gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen meistern. Die Berufsorientierung<br />
hat bei ihr einen hohen Stellenwert und damit auch<br />
die Aufgabe, sich qualifiziert darauf vorzubereiten. Die<br />
Entwicklung der Jugend hin zu einer pragmatischen und<br />
leistungsorientierten Generation wird dabei besonders<br />
von Mädchen und jungen Frauen getragen. Sie haben<br />
inzwischen in der Schulbildung die Jungen überholt, sind<br />
ehrgeiziger geworden. Macht, Einfluss und Karriere sind<br />
für sie erstrebenswerte Ziele geworden.<br />
Sabine Bömmer<br />
beherrschte die Schlagzeilen. Schon<br />
früh zeichnete sich die große Resonanz<br />
ab: Als der Bürgermeister zur<br />
Eröffnung die La-Ola-Welle initiierte,<br />
machten vor dem Alten Rathaus<br />
mehr als 1.000 Menschen mit.
Foto: Joachim Busch<br />
Olympiade für Mathe- und<br />
Informatik-Asse<br />
Gymnasiasten wetteiferten mit anderen Talenten aus NRW.<br />
Münster. Wie können die James Bonds dieser Welt geheime<br />
Nachrichten verschlüsseln und verschicken? Wie<br />
kann man an einem Käsekuchen neue Operationstechniken<br />
entwickeln und praktizieren? Wie berechne und<br />
simuliere ich die Verbreitung der Vogelgrippe am Computer?<br />
Wie programmiere ich einen Roboterhund und<br />
finde den schnellsten Weg aus einem Labyrinth? Das sind<br />
nur einige der vielen Projekte, mit denen sich ausgewählte<br />
Mathe- und Informatik-Asse aus ganz Rheinland und<br />
Westfalen bei der sechsten Schülerakademie SMIMS auseinander<br />
setzten. Wie bereits in den Jahren zuvor wurde<br />
die erfolgreiche Aktion finanziell von den Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken in Rheinland und Westfalen unterstützt.<br />
Innovative Lösungen für Alltagsprobleme<br />
Eine Woche lang tüftelten die Schüler mit Experten aus<br />
Schulen und Universitäten und entwickelten innovative<br />
Lösungen für Alltags- und Zukunftsprobleme, bevor die<br />
jungen Talente im Gebäude der GAD in Münster ihre Projekte<br />
der Öffentlichkeit präsentierten. Hier wurden sie<br />
schließlich auch von Ministerialrat Dr. Peter Langel vom<br />
nordrhein-westfälischen Ministerium für Schule und<br />
BANKEN<br />
Weiterbildung mit einer Urkunde ausgezeichnet. Die<br />
Ergebnisse der Schülerakademie werden unter<br />
www.smims.nrw.de veröffentlicht und stehen den Schulen<br />
für den Unterricht zur Verfügung.<br />
Ausrichter der Schülerakademie war auch in diesem Jahr<br />
die Bezirksregierung Münster, die sich über das Engagement<br />
der Genossenschaftsbanken freute.<br />
Hundert Plätze hält die Schülerakademie jedes Jahr für<br />
die Nachwuchstalente bereit. Diese werden vom nordrhein-westfälischen<br />
Ministerium für Schule und Weiterbildung<br />
über die Schulen ausgeschrieben. Pro Schule können<br />
sich maximal zwei Kandidaten mit überdurchschnittlich<br />
guten Mathe- und/oder Informatik-Zensuren<br />
bewerben. So nutzten in diesem Jahr 240 Schülerinnen<br />
und Schüler die Chance, sich zu bewerben. Doch nur 100<br />
wurden eingeladen, darunter ein Drittel Mädchen.<br />
Auch im nächsten Jahr findet wieder eine Schülerakademie<br />
für Mathematik und Informatik nach den Sommerferien<br />
statt. Die Bewerbungsunterlagen gehen den Klassen<br />
12 der Gymnasien und Gesamtschulen in Nordrhein-<br />
Westfalen ab April 2007 per E-Mail zu.<br />
Sabine Bömmer<br />
Eine Woche lang tüftelten die<br />
Schüler mit Experten aus Schulen<br />
und Universitäten.<br />
GB 4/2006<br />
41
BANKEN<br />
Foto: Julia Böing<br />
42 FB 4/2006<br />
Stolz präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Preise.<br />
Monatlich 100 Euro<br />
Volksbank Boppard vergibt Stipendien.<br />
Boppard. Anh Ngia Tran (18) kam<br />
im Mai 2001 aus Vietnam nach Boppard.<br />
Der junge Mann drückte bis zu<br />
den Sommerferien die Schulbank der<br />
Hauptschule Boppard und hat auf<br />
dem Abschlusszeugnis einen Notendurchschnitt<br />
von 1,2. Mediziner –<br />
das ist Anh Ngia Trans Traumberuf,<br />
für den der begeisterte Kampfsportler<br />
ab dem nächsten Schuljahr am<br />
Kant-Gymnasium in Boppard pauken<br />
wird. Er und drei weitere Hauptschüler<br />
– Darja Safonov (17) aus<br />
Emmelshausen, Jenny Dausner (16)<br />
aus St. Goar und Mathias Link (16)<br />
aus Spay – bekamen kurz vor den<br />
Ferien die frohe Botschaft: Ihr Fleiß<br />
wird mit dem Stipendium der Volksbank<br />
Boppard für begabte und engagierte<br />
Schüler belohnt und gefördert.<br />
Zum ersten Mal hat die Volksbank<br />
Boppard diese Förderung ausgeschrieben.<br />
„Wir wollen jungen<br />
Menschen die Möglichkeit geben,<br />
sich weiter zu qualifizieren, um die<br />
Chancen in der Berufswelt zu erhöhen.<br />
Insbesondere wollen wir dort<br />
helfen, wo die familiären Verhältnisse<br />
die Weiterbildung erheblich<br />
erschweren“, erklärt Vorstand Odo<br />
Steinmann die Initiative der Volksbank:<br />
„Als regional tätiges Unternehmen<br />
wollen wir das Potenzial<br />
hier vor Ort fördern.“ Die vier Stipendiaten<br />
erhalten monatlich je 100<br />
Euro Bildungsgeld und einen Computer<br />
mit Internetanschluss. Für<br />
Jenny Dausner, Schülerin der Hauptschule<br />
Oberwesel, ist diese Finanzspritze<br />
vor allem auch ein Motivationsschub:<br />
„Ich will die mittlere Reife<br />
machen und werde die Berufsschule<br />
für Hauswirtschaft und Sozialwesen<br />
in Koblenz besuchen.“ Erzieherin ist<br />
ihr Berufsziel. Neben dem PC und<br />
dem Geld für Bücher werden die vier<br />
jungen Menschen für Bewerbungsgespräche<br />
trainiert und bei der Suche<br />
nach Praktikumsplätzen unterstützt.<br />
„Außerdem steht ein Auszubildender<br />
der Bank als Pate bereit“, so Kurt<br />
Wilhelm von der Personalabteilung<br />
der Volksbank. Odo Steinmann<br />
ergänzt: „Die Förderung ist für ein<br />
Jahr angesetzt. Wenn die Leistung<br />
stimmt, fördern wir gerne weiter.“<br />
Julia Böing, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />
Herbert-Rütten-Preis für<br />
Auszubildende<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der diesjährige<br />
Träger des Herbert-Rütten-<br />
Preises der Volksbank RheinAhrEifel<br />
eG heißt Michael Hockelmann.<br />
Damit ist der 21-jährige frisch gebackene<br />
Bankkaufmann der dritte<br />
Preisträger der vom ehemaligen und<br />
langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
der Bank, Herbert Rütten, vor<br />
zwei Jahren gestifteten Auszeichnung.<br />
Rütten hat den alljährlichen<br />
Preis für den besten Auszubildenden<br />
zum Bankkaufmann des jeweiligen<br />
Jahrgangs mit 1.000 Euro dotiert.<br />
Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank<br />
RheinAhrEifel eG, Bernhard<br />
Kaiser, gratulierte dem Preisträger<br />
und dankte Herbert Rütten als Stifter<br />
des Preises für sein Engagement für<br />
den Banknachwuchs. Kaiser sprach<br />
von der Motivationswirkung des<br />
Preises und nannte die Vergabekriterien.<br />
Sie setzen sich aus dem Prüfungsergebnis,<br />
den Schulnoten und<br />
der betrieblichen Beurteilung zusammen.<br />
Seine Glückwünsche galten auch den<br />
anderen jungen Bankkaufleuten:<br />
Andreas Bandus aus Weiler, Martin<br />
Damrath, Bad Neuenahr-Ahrweiler,<br />
Markus Dedenbach, Nachtsheim,<br />
Sven Geisbüsch, Münstermaifeld,<br />
Marc Josten, Marienthal, Stefanie<br />
Kill, Mendig, Jan Kröll, Mendig,<br />
Sarah Lung, Kottenheim, Simone<br />
Mertens, Grafschaft, Alexander<br />
Schneider, IT-System-Elektroniker,<br />
Westum, Daniel Wagner, Herresbach,<br />
Anna Wißkirchen, Daun.<br />
Glücklicher Preisträger: Michael<br />
Hockelmann (Mitte).<br />
Foto: Gerrit Mitter
Heute schießt er<br />
sein erstes Tor.<br />
Später das<br />
Meisterschaftstor.<br />
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Mit 50 hat er es<br />
richtig gut getroffen.
BANKEN<br />
Foto: Rainer Stephan<br />
Volksbanken-Ehe in der „Mähdrescherstadt“<br />
Das neue Vorstandsteam (v.l.): Meinhard Deppe (Marienfeld), Günter Becker<br />
(Harsewinkel), Willi Wiedenlübbert (Marienfeld) und Bernhard Feldhaus (Harsewinkel).<br />
Harsewinkel. In der „Mähdrescherstadt“ Harsewinkel (Kreis Gütersloh), Sitz<br />
von Europas größtem Landmaschinenhersteller Claas, gibt es vom kommenden<br />
Jahr an nur noch eine Volksbank: die „neue“ Volksbank Harsewinkel. Das<br />
Institut geht hervor aus der Verschmelzung der bisherigen Volksbank Harsewinkel<br />
mit der benachbarten Volksbank Marienfeld. Für die Fusion auf kommunaler<br />
Ebene – Marienfeld ist Ortsteil von Harsewinkel – gab es auf zwei Versammlungen<br />
eine überwältigende Zustimmung. Die Marienfelder stimmten<br />
auf ihrer Generalversammlung dem Vorhaben mit 98,6 Prozent zu, die Harsewinkeler<br />
Vertreter votierten einstimmig für die Verschmelzung. Damit entsteht<br />
zum 1. Januar 2007 eine neue starke Kreditgenossenschaft mit einer<br />
Bilanzsumme von rund 215 Millionen Euro, 55 Mitarbeitern und 6.500 Mitgliedern.<br />
Banken verschmolzen<br />
Bitburg/Neuerburg. Die Bankenehe der Volksbank Bitburg<br />
und der Raiffeisenbank Neuerburg-Land ist beschlossene<br />
Sache. Mit 98 Prozent stimmten die Mitglieder in<br />
Neuerburg für die Fusion, in Bitburg sprachen sich 100<br />
Prozent der Vertreter für die Verschmelzung aus. Mit diesem<br />
deutlichen Votum geht die neue Volksbank Bitburg<br />
mit einer Bilanzsumme von 381 Millionen Euro rückwirkend<br />
zum 1. Januar 2006 an den Start. Geleitet wird die<br />
Bank von einem Vorstandsteam: Peter Bersch und Andreas<br />
Theis von der Volksbank Bitburg sowie Peter Borrelbach<br />
und Werner Thielen von der Raiffeisenbank Neuerburg-Land<br />
stehen an der Spitze des Instituts.<br />
44 GB 4/2006<br />
Gemeinsam in die Zukunft<br />
Volksbank kauft Papst-<br />
Johannes-Haus<br />
Krefeld. Die Volksbank Krefeld<br />
erwirbt das sanierungsbedürftige<br />
und zentral gelegene Papst-Johannes-Haus,<br />
um in den nächsten Jahren<br />
auf dem Gelände eine neue<br />
Hauptstelle zu bauen. Vorstandsvorsitzender<br />
Klaus Geurden: „Wir haben<br />
das ehemalige Gemeinde-Zentrum<br />
der Kirchengemeinde St. Dionysius<br />
gerne übernommen, da wir uns zentraler<br />
aufstellen wollen.“ Außerdem<br />
will die Kreditgenossenschaft dort<br />
ihre Verwaltungsaufgaben konzentrieren.<br />
Feierliche Neueröffnung<br />
in Koblenz<br />
Koblenz. Mit einem feierlichen Empfang<br />
und einem Tag der offenen Tür<br />
ist die neu gestaltete Hauptgeschäftsstelle<br />
der Volksbank Koblenz-Mittelrhein<br />
in Koblenz der Öffentlichkeit<br />
präsentiert worden. Rund zwölf<br />
Monate haben Handwerker das<br />
Innenleben der Bankstelle modernen<br />
Standards angepasst. „Nach Fusion<br />
und Umbau ist ,Die Koblenzer’ nun<br />
räumlich eine Einheit. Die Bündelung<br />
der Kräfte unter einem Dach<br />
schafft eine bessere Kommunikation,<br />
verkürzt die Wege und kommt somit<br />
allen Mitgliedern und Kunden zugute“,<br />
so der Vorstandsvorsitzende<br />
Theodor Winkelmann.<br />
Foto: Julia Böing
Foto: Wolfgang Koschny<br />
Egbert Messing und Ludger Wulfert (v.l.), Vorstandsmitglieder der Volksbank Lette-Darup-Rorup, haben große Pläne.<br />
Container-Bank<br />
Lette. Eine Container-Bank steht seit Ende Juli in Lette.<br />
Um den Kunden der Volksbank Lette-Darup-Rorup auch<br />
in der Bauzeit den kompletten Service bieten zu können,<br />
entschied der Vorstand, bis zum Abzug der Bauarbeiter<br />
vom Geldautomaten bis zum Beraterschreibtisch alles in<br />
ein Container-Büro auf den Parkplatz hinter dem Institut<br />
auszulagern. Ziel ist es, die Bank moderner, heller, diskre-<br />
Neue Anforderungen, neue Räume<br />
Datteln. Ihre Geschäftsstelle in Datteln hat jetzt die<br />
Volksbank mit Sitz in Waltrop umgebaut. Mit der Ausweitung<br />
der SB-Komponenten wurde der Rund-um-die-Uhr-<br />
Service gestärkt. Außerdem wurde der Kundenkontakt da<br />
gestärkt, wo er wirklich gebraucht wird: bei der individuellen,<br />
bedarfsbezogenen Beratung.<br />
Umweltunterricht für Grundschüler<br />
Dinslaken. Umweltbewusstsein kann nicht früh genug<br />
gelehrt und gelernt werden. Aus diesem Grund unterstützte<br />
die Volksbank Dinslaken jetzt die Projektstunden<br />
der Deutschen Umwelt-Aktion in örtlichen Grundschulen.<br />
„Es ist wichtig, dass sich die Kinder frühzeitig mit<br />
dem umweltbewussten Leben auseinander setzen“,<br />
begründete Bankdirektor Helmut Böing den Sponsoreinsatz<br />
der Volksbank Dinslaken.<br />
Umbau in Rekordzeit<br />
BANKEN<br />
ter und kundenfreundlicher zu machen. Daher wird nicht<br />
nur die Raumaufteilung großzügiger gestaltet. Auch das<br />
bestehende Gebäude im hinteren Flachdachbereich wird<br />
aufgestockt. Damit werden 240 Quadratmeter gewonnen,<br />
auf denen für die Kredit- und Vermögensberatung diskrete<br />
Wartebereiche geplant sind. So ist ein eigenes Büro für<br />
die R+V-Versicherung vorgesehen.<br />
Mülheim an der Ruhr. In Rekordzeit hat die Volksbank<br />
Rhein-Ruhr ihre Geschäftsstelle in Winkhausen umgebaut.<br />
Nach der kompletten Entkernung der Geschäftsräume<br />
wurden neue Beratungsbereiche und eine Kurzberatungszone<br />
geschaffen. Außerdem wurde das Foyer neu<br />
gestaltet. Dauer der Bauzeit: drei Wochen.<br />
Weltweit größter Spielplan<br />
Rheydt. Zur Hockey-WM hatte die Volksbank Mönchengladbach<br />
an der Geschäftsstelle in Rheydt den weltweit<br />
größten Spielplan aufgehängt. Auf 17 x 4 Metern waren<br />
die Spiel-Termine für die Vorrunden, die Halbfinals und<br />
fürs Finale weithin sichtbar ausgedruckt. „Hätten wir<br />
auch die Paarungen der Platzierungsrunden abgedruckt,<br />
hätten wir ein größeres Gebäude gebraucht“, so Markus<br />
Schmitz, Marketing-Chef der Volksbank.<br />
GB 4/2006<br />
45
BANKEN<br />
Gab seine „Visitenkarte“ ab: Fußball-Idol Uwe Seeler<br />
„Uns Uwe“ zu Gast<br />
Paderborn. Zur richtigen Zeit den richtigen Referenten – dieses „Kunststück“<br />
gelang in diesem Jahr der Volksbank Elsen-Wewer-Borchen. Während ganz<br />
Deutschland im Fußball-Fieber steckte, wollte die Bank mit ihrer Mitgliederversammlung<br />
nicht ins Abseits geraten. „Lass uns lieber mitspielen“, dachten<br />
sich die beiden Vorstände Paul Regenhardt und Hartmut Lüther und luden<br />
Uwe Seeler, Ehrenspielführer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft,<br />
nach Elsen ein. Und „Uns Uwe“ kam, hatte vor über 1.000 Bankmitgliedern<br />
ein Heimspiel. Eine Dreiviertelstunde lang plauderte das Fußballidol kurzweilig<br />
über den Fußballgott und die Welt, gab einige seiner Erfahrungen und<br />
Weisheiten zum Besten („Wenn du nicht weißt, wohin mit dem Ball – hau ihn<br />
rein!“).<br />
Herz für Studierende<br />
Hüllhorst. Bei der Volksbank Schnathorst<br />
ist der akademische Nachwuchs<br />
in besten Händen. Eigens für<br />
die interessante Zielgruppe der Studierenden<br />
hat die Bank ein spezielles<br />
Angebot mit finanziellen Vergünstigungen<br />
entwickelt. In dem Paket<br />
sind nicht nur kostenlose Kontoführung<br />
und Bargeldversorgung sowie<br />
der KfW-Studienkredit enthalten.<br />
Auch ein Sonder-Bonus in Höhe von<br />
100 Euro für einen Einser-Abschluss,<br />
500 Euro Dispokredit, ein kostenlo-<br />
46 GB 4/2006<br />
ser Lieferservice für Bücher und zehn<br />
Prozent Rabatt auf alle Schreibwaren<br />
(beides in Kooperation mit einer örtlichen<br />
Buchhandlung) sind Bestandteil<br />
des Angebots.<br />
Der „Hit“ des Rund-um-Pakets ist<br />
jedoch ein Laptop aus der Produktion<br />
des ortsansässigen Computerproduzenten<br />
Wortmann. Den gibt es für<br />
Studenten aus dem Geschäftsgebiet<br />
der Bank zu einem Preis von 618<br />
Euro – 0,0 Prozent-Finanzierung<br />
über ein Jahr inklusive.<br />
Volksbank-Arena in<br />
Schermbeck<br />
Schermbeck. Der Waldsportplatz in<br />
Schermbeck heißt ab sofort Volksbank-Arena.<br />
Der örtliche Fußballverein<br />
will dort um den Wiederaufstieg<br />
in die Oberliga kämpfen und sicherte<br />
sich so zusätzliche finanzielle<br />
Unterstützung. Nur wenige Kilometer<br />
weiter lockt übrigens ein fast<br />
gleich lautendes Stadion an jedem<br />
zweiten Bundesliga-Spieltag die Massen:<br />
Allerdings trägt Schalke 04 im<br />
Namen seiner Arena die Top-Marke<br />
einer sauerländischen Brauerei.<br />
„Wir fördern den<br />
Aufschwung“<br />
Kaisersesch. Einen ganzen Tag lang<br />
informierten die Raiffeisenbank<br />
Kaisersesch-Kaifenheim, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Region<br />
Kaisersesch und die Rhein-Zeitung<br />
über die Möglichkeiten zur regionalen<br />
Wirtschaftsförderung. „Wir fördern<br />
den Aufschwung“, hatte sich<br />
das Trio auf die Fahnen geschrieben<br />
und beriet die Besucher im Technologie-<br />
und Gründerzentrum Kaisersesch<br />
rund um die Themen Förderprogramme<br />
in Rheinland-Pfalz, Vorsorge<br />
und regenerative Energien.<br />
Bankvorstand Heinrich Ruckes
Elektronischer Opferstock<br />
Bargeldlose Spende im Bonner Münster neuerdings möglich.<br />
Bonn. Unter dem Klang der Münster-Glocken<br />
stellten Stadtdechant<br />
Wilfried Schumacher und der Vorstandsvorsitzende<br />
der Volksbank<br />
Bonn Rhein-Sieg, Rudolf Müller,<br />
jetzt den ersten katholischen Opferstock<br />
für bargeldlose Spenden in<br />
Dienst. Bonns Stadtdechant hatte<br />
diese innovative Idee im österreichischen<br />
Linz gesehen und zusammen<br />
mit der Volksbank Bonn Rhein-<br />
Sieg in die Tat umgesetzt. Der Münster-Pfarrer<br />
erklärt: „Ab sofort können<br />
unsere Kirchen- und Gottesdienstbesucher<br />
mit der Bank- oder<br />
Kreditkarte bargeldlos und ganz<br />
bequem ihre Spende für die Fastenaktion<br />
MISEREOR geben.“ Bis 100<br />
Euro Spendenhöhe gilt der Kontoauszug<br />
als Spendenquittung. Für<br />
größere Beträge stellt das Münster-<br />
Pfarramt die Spendenquittung gegen<br />
Vorlage des Belegs beziehungsweise<br />
der Transaktionsnummer aus, die<br />
das Terminal ausgibt.<br />
Schumacher bedankte sich bei der<br />
Volksbank Bonn Rhein-Sieg für die<br />
fachliche Beratung und die Begleitung<br />
bei der Realisierung des bun-<br />
Hans Schmitt, Vorsitzender des Vorstands der Volksund<br />
Raiffeisenbank Neuwied-Linz<br />
desweit bislang einmaligen Projekts.<br />
Bank-Chef Rudolf Müller zückte<br />
spontan seine Bankkarte, um als Erster<br />
seine Spende einzubuchen.<br />
„Unser Haus hat das gesamte technische<br />
Gerät einschließlich der diebstahlsicheren<br />
Edelstahlbox zur Aufnahme<br />
des Terminals zur Verfügung<br />
gestellt“, berichtete der Vorstandsvorsitzende.<br />
Das Spendenterminal im Bonner<br />
Münster akzeptiert alle deutschen<br />
und europäischen Bankkarten (ec-<br />
Karten) sowie Kreditkarten von VISA<br />
und MASTERCARD. „Die Zahlung<br />
läuft genauso ab wie im Schuhgeschäft<br />
nebenan. Mit der einzigen<br />
Ausnahme, dass der Spender die Eingaben<br />
am Terminal selbst vornimmt“,<br />
erläuterte Ingo Rother von<br />
der Volksbank, der die Münster-Pfarre<br />
in Sachen „Online-Opferstock“<br />
betreut.<br />
Der elektronische Opferstock nahm<br />
in der Fasten- und Osterzeit die<br />
Spenden für die MISEREOR-Aktion<br />
entgegen. „Im weiteren Jahresverlauf<br />
wird er für die anderen großen<br />
Hilfswerke der Kirche,für die Anlie-<br />
Rat für den Start<br />
BANKEN<br />
gen unserer Bonner Münster-Stiftung<br />
und für andere Aufgaben des<br />
Bonner Münsters genutzt“, kündigte<br />
Wilfried Schumacher an.<br />
Testeten den Opferstock:<br />
Stadtdechant Wilfried Schumacher<br />
und Bankvorstand Ulrich Kunze<br />
(v.l.).<br />
Koblenz. Wie Existenzgründer ihr Unternehmen auf die<br />
Erfolgsspur bringen, diskutierten die IHK Koblenz, die<br />
Sparkasse Koblenz und die Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
der Region mit Jungunternehmern. Im Gespräch<br />
mit den rund 60 Teilnehmern wurde deutlich, dass Banken<br />
meist besser sind als ihr Ruf. So betonte Michael Otto,<br />
dass seine Volksbank das Wachstum seines Autohauses<br />
Zug um Zug gut betreut habe. Tipps für das Bankgespräch<br />
und Hinweise zur Kontaktpflege mit dem Kreditinstitut<br />
gab Hans Schmitt, Vorsitzender des Vorstands der Volksund<br />
Raiffeisenbank Neuwied-Linz, als Vertreter der regionalen<br />
Genossenschaftsbanken: „Bank und Kunde haben<br />
die gleiche Interessenslage. Beide Seiten wollen, dass die<br />
Gründung funktioniert.“<br />
GB 4/2006<br />
47
BANKEN<br />
Fotos: Rainer Stephan<br />
Naschkatze im Schlaraffenland<br />
Funjobs 2006: Bünder Gymnasiastin genießt Schnupperpraktikum als Chocolatier.<br />
Den Wert einer Praline neu schätzen gelernt: Franziska Trapp isst nach ihrem Praktikum die Erzeugnisse aus der Süßwaren-<br />
Manufaktur mit noch mehr Genuss.<br />
Bad Honnef/Bünde. „Die Tiramisu-<br />
Herzen sind es!“ Nach einem<br />
Schnupperpraktikum in der Schokoladen-<br />
und Pralinenfabrikation steht<br />
das Urteil für Franziska Trapp fest:<br />
Ihr Lieblingskonfekt – das sind die<br />
Schokoherzen, die so herrlich nach<br />
der italienischen Süßspeise schmecken.<br />
Fünf Tage lang durfte die 18jährige<br />
Gymnasiastin aus Bünde im<br />
Kreis Herford auf Einladung der<br />
Volksbanken in einer angesehenen<br />
Bad Honnefer Confiserie hinter die<br />
Kulissen der Produktion schauen<br />
und dabei die erlesenen Erzeugnisse<br />
nach Belieben verköstigen. Ein wahres<br />
Schlaraffenland für den beken-<br />
48 GB 4/2006<br />
nenden Schokoladenfan („Da werde<br />
ich schwach …“) Franziska Trapp.<br />
Zu verdanken hatte die angehende<br />
Abiturientin dies alles einer Freundin.<br />
Die hatte sie auf die Aktion<br />
„Funjobs“ der Volksbanken aufmerksam<br />
gemacht. Berufspraktika in<br />
Traumberufen wurden dort angeboten.<br />
Franziska bewarb sich bei der<br />
heimischen Volksbank Bad Oeynhausen-Herford<br />
und hatte mehr<br />
Glück als die meisten der 5.300<br />
anderen Kandidaten: Sie erhielt den<br />
Zuschlag für das Berufsfeld „Chocolatier“.<br />
Was folgte, war für die Schülerin<br />
auch ein erster ernsthafter Ausflug<br />
in die Arbeitswelt.<br />
Dienstbeginn in der „Confiserie<br />
Coppeneur et Compagnon“ in Bad<br />
Honnef ist früh morgens um sechs<br />
Uhr. Schon der Name des Unternehmens<br />
zergeht einem auf der Zunge.<br />
Mit den Produkten der erst 1993<br />
gegründeten Manufaktur ist es nicht<br />
viel anders: Das Haus steht für feinste<br />
Truffes und Pralinés, ist mit seinen<br />
Erzeugnissen in führenden<br />
Hotels und unter den Top-Adressen<br />
des nationalen wie internationalen<br />
Delikatessenhandels vertreten. „Wir<br />
setzen auf ausgesuchte Rohstoffe,<br />
extravagante Geschmackskombinationen,<br />
gepaart mit kulinarischer<br />
und technischer Perfektion“, be-
schreibt Unternehmenssprecherin<br />
Nadine Kaschewski die Firmen-Philosophie.<br />
Als Vertreter der „Haute<br />
Confiserie“ wolle man sich damit<br />
von den Herstellern herkömmlichen<br />
Naschwerks abheben. Viele der<br />
süßen Kreationen aus edlen Zutaten<br />
entstehen noch in Handarbeit. Der<br />
Anteil maschineller Fertigung ist<br />
gering.<br />
„Das war eine tolle Sache“<br />
Auch Franziska Trapp darf während<br />
ihres Praktikums fleißig Hand anlegen.<br />
Sie wendet die späteren Pralinès<br />
in flüssiger Schokolade, gibt ihnen<br />
auf einem Gitterrost eine strukturierte<br />
Oberfläche und setzt als Krönung<br />
eine geröstete Haselnuss oder Mandel<br />
obenauf. Bis zum täglichen<br />
Dienstschluss gegen 15 Uhr lernt sie<br />
weitere interessante Produktionsschritte<br />
kennen. Sie erfährt Wissenswertes<br />
über Herkunft und Qualität<br />
der Kakaobohne, darf einen Blick<br />
werfen in das Lager mit vielen anderen<br />
exquisiten Zutaten aus aller Herren<br />
Länder und steht einer Kollegin<br />
im Werksverkauf hilfreich zur Seite.<br />
An einem ihrer freien Nachmittage<br />
stattet sie mit einer weiteren Fun-<br />
Jobberin dem Schokoladenmuseum<br />
in Köln einen Besuch ab. An einem<br />
anderen Tag steht eine Foto-Session<br />
mit Firmenchef Oliver Coppeneur<br />
auf dem Programm.<br />
Am Ende ihres fünftägigen Ausflugs<br />
in die Arbeitswelt ist die junge Frau<br />
nicht nur restlos begeistert („Das<br />
war eine tolle Sache“), sondern auch<br />
um viele Eindrücke und Erfahrungen<br />
reicher. Franziska Trapp: „Ich weiß<br />
jetzt den Wert einer Praline ganz<br />
anders zu schätzen und werde künftig<br />
mit noch mehr Genuss essen.<br />
Und bei Schokolade schaue ich als<br />
Erstes auf den Kakaogehalt.“<br />
Auch wenn Franziska Trapp die<br />
Arbeit in der Confiserie großen<br />
Gefallen bereitet hat, sie sich mit<br />
den Kollegen gut verstanden hat –<br />
an ihrer bisherigen Berufswahl soll<br />
sich vorläufig nichts ändern. Nach<br />
wie vor strebt die Bünderin ein Psychologie-<br />
oder Sonderpädagogik-Studium<br />
an. „Aber“, sagt sie nach dem<br />
Ausflug in die süße Welt der Schokolade,<br />
„man kann nie wissen. Vielleicht<br />
lässt sich das, was ich in Bad<br />
Honnef gelernt habe, ja irgendwie<br />
mit dem späteren Beruf verbinden<br />
…“<br />
Rainer Stephan, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro<br />
Ostwestfalen/Hellweg<br />
Schoko-Pralinen am laufenden Band: „Fun-Jobberin“ Franziska Trapp aus Bünde<br />
bei ihrer Arbeit in der Confiserie „Coppeneur et Compagnon“ in Bad Honnef.<br />
Schafe im Blick<br />
GB 4/2006<br />
BANKEN<br />
Mönchengladbach. Überraschte Gesichter<br />
gab es in der EDV-Abteilung<br />
der Volksbank Mönchengladbach:<br />
Das strenge Auge der Überwachungskamera<br />
in der Geschäftsstelle Neuwerk<br />
hatte ein Schaf aufgenommen –<br />
und war anschließend Thema in den<br />
Redaktionen der Lokalblätter. Des<br />
Rätsels Lösung: Beim Aufbau der<br />
Dekoration für die Riester-Renten-<br />
Aktion der Union Investment hatte<br />
die unbestechliche Kamera das kurzzeitig<br />
abgestellte Papptier Emma ins<br />
Visier genommen.<br />
„Der Bankensektor im<br />
Wandel“<br />
Münster. Das Buch „Der Bankensektor<br />
im Wandel“ wurde zu Ehren von<br />
Prof. Dr. Erich Priewasser anlässlich<br />
seines 65. Geburtstages herausgegeben.<br />
Professor Priewasser, Direktor<br />
des Instituts für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />
und Betriebswirtschaftslehre<br />
der Banken der Philipps-<br />
Universität Marburg, kann auf eine<br />
über 40-jährige akademische Karriere<br />
zurückblicken.<br />
Die nun veröffentlichte Festschrift<br />
stellt ein Spiegelbild seiner Forschungsschwerpunkte<br />
dar: Namhafte<br />
Autoren aus Wissenschaft und Praxis<br />
(unter anderem Thomas Duhnkrack,<br />
Norbert Emmerich, Dietrich Hoppenstedt,<br />
Stephan Paul, Andreas<br />
Pfingsten, Christopher Pleister und<br />
Bernd Rolfes) reflektieren in 35 Beiträgen<br />
aktuelle Probleme und<br />
Herausforderungen.<br />
Grundsätzliche Themen der Kreditwirtschaft<br />
finden ebenso ihren Niederschlag<br />
wie säulenspezifische Fragestellungen.<br />
Wer Prof. Dr. Erich<br />
Priewasser kennt, weiß, dass ihm<br />
besonders die Bankpraxis immer am<br />
Herzen gelegen hat. Diesem Aspekt<br />
trägt das lesenswerte Werk – gespickt<br />
mit aktuellen Bankthemen – in<br />
besonderem Maße Rechnung.<br />
(„Der Bankensektor im Wandel“, Fritz<br />
Knapp Verlag, Frankfurt am Main,<br />
2006)<br />
49
BANKEN<br />
Foto: Hans-Peter Leimbach<br />
Lauf Genosse, lauf!<br />
5. Volksbank-Münster-Marathon krönte auch die fünf<br />
schnellsten Genossenschaftler.<br />
Peter Gaux von der WGZ BANK und Günter Lampe von der WL BANK<br />
gratulierten den Siegern der genossenschaftlichen Meisterschaft.<br />
Münster. Klaus Franke von der<br />
Volksbank Nordmünsterland, Franz-<br />
Josef Heidemann von der Volksbank<br />
Bocholt, Margit Heiden von der VR-<br />
Bank Nordeifel, Stephanie Warner<br />
von der GAD und Johannes Weingärtner<br />
von der VR-Bank Schwäbisch<br />
Hall sind definitiv die schnellsten<br />
Mitarbeiter der genossenschaftlichen<br />
Bankengruppe. Während<br />
Johannes Weingärtner den ersten<br />
Platz belegte (2:45:15), kam Klaus<br />
Franke, der für den SC Altenrheine<br />
an den Start ging, nach 3:00:51<br />
Stunden ans Ziel. Kurz gefolgt von<br />
Franz-Josef Heidemann, der 3:04:52<br />
Stunden benötigte, um den Zielstrich<br />
zu passieren. Stefanie Warner<br />
kam nach 3:26:50 Stunden ans Ziel,<br />
gefolgt von Margit Heiden, die<br />
3:48:30 Stunden für die 42, 195 Kilometer<br />
benötigte.<br />
Bei strahlendem Wetter war der<br />
5. Volksbank-Münster-Marathon<br />
Punkt neun Uhr mit 5.500 Läufern<br />
gestartet – und konnte ein kleines<br />
Jubiläum feiern: Über 100.000<br />
50 GB 4/2006<br />
Zuschauer verfolgten begeistert an<br />
den Straßen rund um die Westfalenmetropole<br />
den Lauf. Der Volksbank-<br />
Marathon gehört damit inzwischen<br />
zu den zehn größten in Deutschland<br />
und mit dem Streckenverlauf fraglos<br />
auch zu den attraktivsten. Das dürfte<br />
auch Maru Shadrak aus Kenia so<br />
sehen, die nach nur 2:14:47 Stunden<br />
ins Ziel „flog“. Bei den Damen<br />
gewann Olena Samko aus der Ukraine<br />
vor Selina Chelimo aus Kenia in<br />
der Zeit von 2:37:50 Stunden mit<br />
einem neuen Streckenrekord.<br />
„Diesmal stimmte alles“<br />
Den „1. Nordenia Staffel-Marathon“<br />
gewann die Männerstaffel der ESV<br />
Münster Junioren mit Pascal Hille,<br />
Sebastian Fischer, Robin Vierschilling<br />
und Wilhelm Sprave, die eine<br />
Zeit von 2:31:25 Stunden benötigte.<br />
Marathon-Initiator Michael Brinkmann<br />
von der Volksbank Münster<br />
war begeistert: „Diesmal stimmte<br />
alles!“<br />
Höhenflüge zwischen<br />
Regenschauern<br />
Beckum. Die Athletinnen trotzten<br />
erfolgreich den widrigen Wetterverhältnissen<br />
und auch die sportbegeisterten<br />
Zuschauer kamen voll auf ihre<br />
Kosten: Spitzensport vom Feinsten<br />
präsentierten die Volksbank Beckum,<br />
die Stadt Beckum und der<br />
Sportverein TV Beckum beim hochkarätig<br />
besetzten 8. Beckumer Volksbank-Stabhochsprung-Meeting.<br />
15<br />
Stabhochspringerinnen aus sieben<br />
Nationen zeigten eine Woche nach<br />
den Europameisterschaften in Göteborg<br />
im Beckumer Jahn-Stadion<br />
nach dem Nachwuchsspringen im<br />
Top-Springen ihr Können. Wenig<br />
stabhochsprungfreundlich zeigte<br />
sich in diesem Jahr allerdings das<br />
Wetter. Immer wieder musste der<br />
Wettkampf wegen Regen unterbrochen<br />
und die Anlaufbahn anschließend<br />
mit Spezialgeräten getrocknet<br />
werden. Am besten kam die Ungarin<br />
Krisztina Molnar mit den erschwerten<br />
Wettkampfbedingungen zurecht:<br />
Sie siegte in persönlicher Bestleistung<br />
von 4,55 Meter und verbesserte<br />
damit gleichzeitig den ungarischen<br />
Landesrekord. Zweite mit übersprungenen<br />
4,40 Metern wurde die Russin<br />
Yulia Golubchikowa vor Niki Mc-<br />
Ewen aus den USA. „Wir freuen uns<br />
auf das nächste Meeting und darüber,<br />
dass wir heute 3.000 Zuschauer<br />
begrüßen durften“, so Bankvorstand<br />
Dirk Komitsch zum Abschluss.<br />
Nur zufriedene Gesichter beim<br />
Beckumer Volksbank-Stabhochsprung-Meeting.<br />
Foto: Hans-Peter Leimbach
Die Trauben stehen gut im Saft<br />
Winzer im <strong>RWGV</strong> rechnen mit „Top-Wein 2006“.<br />
Bernkastel-Kues/Bad Neuenahr-Ahrweiler.<br />
Die Winzer der genossenschaftlichen<br />
Weinwirtschaft blicken<br />
vor dem Start der Hauptlese zufrieden<br />
und optimistisch auf ihre Rebstöcke.<br />
Den Wachstumsrückstand<br />
nach dem langen und kalten Winter<br />
haben die Reben längst ausgeglichen<br />
und der heißeste Juli seit Beginn der<br />
Wetterstatistik lässt die Winzer auf<br />
einen erneut hervorragenden Jahrgang<br />
hoffen. „Der weite Entwicklungsstand<br />
und die Mitte August in<br />
ausreichendem Maße gefallenen<br />
Niederschläge sprechen für einen<br />
Top-Wein 2006“, lautet die Einschätzung<br />
der Moselland eG mit Hauptsitz<br />
in Bernkastel-Kues. Auch die<br />
Blüte sei gut gelaufen. Froh über die<br />
etwas langsamere Entwicklung im<br />
Frühjahr, erwarten die Winzer von<br />
der Mosel einen guten Riesling-Jahrgang.<br />
Speziell für die Aromen des<br />
Rieslings sei eine lange, kontinuierliche<br />
Reifeperiode bis weit in den<br />
Oktober bedeutend.<br />
Das Mehr an Sonne im Juli verwöhnte<br />
die Reben mit über 100 Sonnenscheinstunden<br />
und verhalf zu einer<br />
zügigen Entwicklung. Die tropisch<br />
heißen Wochen, die 3,7 Grad wärmer<br />
waren als die des Super-Som-<br />
Hoher Besuch bei Winzergenossen<br />
mers 2003, haben den meisten<br />
Weinstöcken nichts anhaben können.<br />
„Die Weinreben kommen auch<br />
mit geringen Niederschlägen gut<br />
zurecht. Da die Wurzeln sehr tief reichen,<br />
haben wir mit Hitze und Trockenheit<br />
wenig Probleme“, so Friedhelm<br />
Nelles, Geschäftsführer der<br />
Dagernova Weinmanufaktur Dernau.<br />
„Um sie zu schädigen, wäre ein<br />
sehr langer trockener Sommer<br />
nötig.“ Trockenstress wiesen nur<br />
junge Pflanzen und Stöcke in Steillagen<br />
auf steinigem Boden auf, der<br />
nicht so gut Wasser speichern<br />
könne.<br />
Neben dem Trockenstress hielt sich<br />
auch der Sonnenbrand bei den Beeren<br />
in Grenzen. Dieser stellte sich<br />
vor allem in solchen Weinbergen<br />
ein, in denen das Laub, das als Sonnenschutz<br />
dient, zurückgeschnitten<br />
wurde. An der Mosel kam es Ende<br />
Juni vereinzelt zu Peronospora-Ausbrüchen.<br />
Thomas Ambré, Marketingleiter<br />
der Moselland: „Die Hitzewelle<br />
hatte da ihr Gutes: Durch den<br />
warmen Juli trocknete die Blattinfektion<br />
rasch ein.“ Insgesamt habe<br />
es einen geringen Befall mit Pilzen<br />
und weniger Infektionskrankheiten<br />
gegeben. Doch so zuversichtlich die<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Winzer angesichts der aktuellen Entwicklung<br />
auch sind: Wie der Jahrgang<br />
2006 wird, können sie endgültig<br />
erst sagen, wenn der Most im Fass<br />
ist.<br />
Julia Böing, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />
Die Winzer von der Mosel blicken<br />
zufrieden und optimistisch auf ihre<br />
Rebstöcke.<br />
Weinkönigin besucht Moselland<br />
Bernkastel-Kues. Im Rahmen ihres Antrittsbesuches im<br />
Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer hielt sich die Deutsche<br />
Weinkönigin Sylvia Benzinger (Pfalz) mit ihren Prinzessinnen<br />
Katharina Jost (Mittelrhein) und Nicole Kochan<br />
(Mosel-Saar-Ruwer) auch bei der Moselland eG auf. Die<br />
Weinkönigin sieht sich selbst als „übergebietlichen Verschnitt“,<br />
mit einem Pfälzer als Vater und der Mutter von<br />
der Mosel. Somit hat sie ihre Wurzeln gleich in zwei<br />
Anbaugebieten, die von der Moselland und ihren Kooperationspartnern<br />
vertreten werden. Die drei jungen Frauen<br />
stammen aus selbstvermarktenden Familienbetrieben.<br />
„Bei uns ist alles wie bei Ihnen zu Hause – nur ein bisschen<br />
größer“, sagte Werner Kirchhoff, Vorstandsvorsitzender<br />
der Moselland.<br />
GB 4/2006<br />
51
LANDWIRTSCHAFT<br />
Generation Riesling<br />
Bernkastel-Kues/London. 25 junge Winemaker präsentierten<br />
im Juni ihre Weine in der Londoner „Imagination<br />
Gallery“ unter dem Namen „Generation Riesling“. Darunter<br />
auch Mathias Krämer, Winemaker der Moselland eG<br />
Winzergenossenschaft in Bernkastel-Kues. Der Absolvent<br />
der Fachhochschule Geisenheim ist mit 27 Jahren der<br />
jüngste Winemaker, den die Moselland seit ihrer Firmengründung<br />
1968 beschäftigt. Zahlreiche Fachbesucher kosteten<br />
in London die Weine der talentierten Winemaker<br />
aus den verschiedenen deutschen Anbaugebieten. Ausgewählt<br />
wurden die 25 Teilnehmer im Frühjahr von einer<br />
Fachjury. Mathias Krämer war von der ersten Präsentation<br />
der „Generation Riesling“ begeistert: „Die Resonanz unter<br />
den Besuchern war durchweg positiv. Unsere Weine<br />
konnten überzeugen.“<br />
Mayschoss. Bisher reift der Ahr-<br />
Spätburgunder der Mayschosser<br />
Winzergenossenschaft in französischen<br />
oder kanadischen Barriquefässern.<br />
Nun will die Genossenschaft in<br />
einer Initiative einen Teil ihres Spätburgunders<br />
in Weinfässern aus 250<br />
Jahre alten Eifeler Eichenstämmen<br />
ausbauen. Das heimische Holz soll<br />
Foto: Hans-Peter Leimbach Ahrwein reift in Eifeler Eiche<br />
Zufrieden: GFS-Geschäftsführerin<br />
Annette Niggemeyer und Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Bernhard<br />
Stenmanns.<br />
52 GB 4/2006<br />
den Geschmack der Eifel transportieren,<br />
denn der Baum nimmt die typischen<br />
Eigenschaften eines Bodens<br />
ebenso auf wie die Trauben. „Das<br />
Holz von der Ahr riecht sehr fruchtig“,<br />
so die Mayschosser Kellermeisterin<br />
Astrid Rickert. Sie will mit dem<br />
heimischen Holz für den Weinausbau<br />
experimentieren.<br />
Ascheberg/Nottuln-Appelhülsen.<br />
„2005 war für die Schweineproduzenten<br />
und für die GFS ein gutes<br />
Jahr.“ Dieses positive Fazit zog<br />
Geschäftsführerin Annette Niggemeyer<br />
für die Genossenschaft zur<br />
Förderung der Schweinehaltung eG<br />
(GFS). Sowohl im Preis als auch in<br />
der Qualität hinsichtlich der für die<br />
Landwirte angebotenen Spermaund<br />
Serviceleistungen habe sich die<br />
Besamungsgenossenschaft mit ihrer<br />
Tochtergesellschaft GFS-Top-Animal<br />
Service GmbH erfolgreich weiterentwickelt,<br />
resümierte die GFS-<br />
Geschäftsführerin. Der Gesamtumsatz<br />
stieg 2005 um 7,2 Prozent auf<br />
12,9 (2004: 11,9) Millionen Euro.<br />
Zum Jahresende gehörten der GFS<br />
8.701 (8.905) Mitglieder an. Die Zahl<br />
„Goldene Feder“ mit Ahr-Wein<br />
Dernau/Hamburg. Beim Festabend der Verleihung der<br />
„Goldenen Feder 2006“ der Bauer Verlagsgruppe in Hamburg<br />
kam ein Roter von der Ahr auf den Tisch, der Spätburgunder<br />
Selection 2004 aus der Dagernova Weinmanufaktur.<br />
Mit der 2004-er Selection hatten die Ahr Winzer<br />
die Veranstalter zum dritten Mal von einem ihrer Produkte<br />
überzeugt, denn Spätburgunder Selections-Weine<br />
waren schon in den Jahren 2003 und 2004 in Hamburg<br />
gereicht worden. „Dass wir zum dritten Mal zu der hochkarätigen<br />
Veranstaltung Wein liefern durften, zeigt, dass<br />
die Veranstalter von der Qualität unseres Hauses überzeugt<br />
sind“, freut sich Friedhelm Nelles, Geschäftsführer<br />
der Genossenschaft. Und auch Kellermeister Günter<br />
Schüller ist stolz auf die neue Auszeichnung für die Winzer<br />
und sein Team.<br />
Ein gutes Jahr für Schweineproduzenten und die GFS<br />
der in den Standorten Ascheberg,<br />
Herringer Heide bei Hamm, Rees,<br />
Saerbeck sowie der Kooperationsstation<br />
Kiebitzheide eingestallten<br />
Zuchteber der verschiedenen Rassen<br />
und Herkünfte stieg auf insgesamt<br />
1.524 (1.375). Insgesamt konnte die<br />
GFS rund 2,6 Millionen Spermatuben<br />
für die künstliche Besamung der<br />
Sauen in den Markt bringen. Dies<br />
entspricht einem Anstieg um 6,6<br />
Prozent. Auch der vor zehn Jahren<br />
eingeführte Scannerservice zur<br />
Erfolgskontrolle der künstlichen<br />
Besamung bei den Sauen erfreut sich<br />
bei den Landwirten steigender Nachfrage.<br />
Mit 29.000 (28.900) Einsätzen<br />
der Untersuchungsgeräte im Kundenbetrieb<br />
wurde in 2005 eine neue<br />
Höchstmarke erreicht.
LANDWIRTSCHAFT<br />
„Die neue Regierung ist nicht gegen<br />
den Öko-Anbau“<br />
Agrarminister Uhlenberg zu Gast bei der Naturland-Marktgenossenschaft.<br />
Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg wollte es genau wissen: „Was kann die Landesregierung für Sie tun?“<br />
Lippetal. „Was kann die Landesregierung für Sie tun?“<br />
Das wollte NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg<br />
bei einem Besuch der Lippetaler Marktgenossenschaft<br />
der Naturland-Bauern wissen. Die Antwort von<br />
Geschäftsführer Franz Westhues klang wie ein Hilferuf:<br />
„Was wir brauchen, sind Landwirte, die Bio-Produkte<br />
erzeugen.“ Und in der Tat: Seit immer mehr Handelsketten<br />
Kartoffeln und Gemüse aus ökologischem Anbau in<br />
ihr Sortiment aufgenommen haben, kann bei einigen<br />
Produkten die Nachfrage schon nicht mehr aus deutschen<br />
Landen allein bedient werden. Die Konsequenz:<br />
Immer lehr Importware aus den europäischen Nachbarländern<br />
– allen voran Österreich, Holland und Dänemark<br />
– kommt nach Lippetal, um hier gereinigt und für den<br />
Verkauf im Laden verpackt zu werden.<br />
Öko-Bauern wie der Mönchengladbacher Naturland-Vorstand<br />
Wolfgang Wunderlich wünschen sich denn auch<br />
nichts sehnlicher als Landwirte, die vom konventionellen<br />
auf den ökologischen Anbau umsteigen. Von Landwirtschaftsminister<br />
Uhlenberg erhoffen sich die Naturland-Bauern<br />
dabei vor allem Schützenhilfe. Geschäftsführer<br />
Franz Westhues: „Wir wissen, dass kein Geld mehr da<br />
ist und die Förderung zurückgeschraubt werden musste.<br />
Wir wünschen uns eine positive Haltung der Politik zum<br />
Öko-Anbau.“ Daraus machte Minister Uhlenberg, der auf<br />
eigene Initiative nach Lippetal zu Besuch gekommen war,<br />
keinen Hehl. „Die neue Regierung ist nicht gegen den<br />
Öko-Anbau. NRW ist der drittgrößte Agrarproduzent in<br />
Deutschland und der Öko-Anbau ist fester Bestandteil<br />
davon“, meinte der Minister während eines kleinen Mittagsimbisses,<br />
den die Genossenschaft im Anschluss an die<br />
Betriebsbesichtigung unter freiem Himmel servierte. Bei<br />
Salat von Möhren aus biologischem Anbau, Bohneneintopf<br />
und Vanillepudding mit Roter Grütze diskutierten<br />
der Werler Minister und sein Düsseldorfer Referatsleiter<br />
(Ökologischer Landbau, Agrarumweltförderung) Wolfgang<br />
Neuerburg mit den Vertretern der Naturland-Genossenschaft<br />
weitere aktuelle Agrarthemen. Dabei ging es<br />
unter anderem um die geplante EU-Öko-Verordnung und<br />
die Qualität der Bio-Kontrollen bei der Einfuhr. Am Ende<br />
der 90-Minuten-Visite waren sich alle Beteiligten einig: Es<br />
waren gute Gespräche und ein offener Dialog, der bei<br />
nächster sich bietender Gelegenheit fortgesetzt werden<br />
sollte.<br />
Rainer Stephan, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />
GB 4/2006<br />
53
LANDWIRTSCHAFT<br />
Foto: Rainer Stephan<br />
„Auf die Gesundheit“: Lagermeister Josef Olschewski koordiniert die Tauschaktion „Früchte gegen Obstsaft“ der Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />
Paderborn-Bürener Land. Für Olga Gerz und Tochter Celina gab es bei der Anlieferung vom<br />
köstlichen Apfelsaft eine Kostprobe.<br />
Reiche Apfelernte<br />
Raiffeisen-Tauschaktion „Früchte gegen Obstsaft“ ein Magnet<br />
Kreis Paderborn. Das Jahr 2006 hat<br />
im Paderborner Land gute Chancen,<br />
als Jahr einer Apfel-Rekordernte in<br />
die Geschichte einzugehen. „Die<br />
Leute kommen mit ganzen Wagenladungen,<br />
liefern uns die Äpfel zentnerweise<br />
an“, berichtet die Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />
(RWG)<br />
Paderborn-Bürener Land. Das Unternehmen<br />
in Bauernhand hat – wie in<br />
den vergangenen Jahren auch –<br />
Apfel-Annahmestellen an seinen sieben<br />
Markt-Standorten in Paderborn,<br />
Elsen, Buke, Lichtenau, Büren, Haaren<br />
und Bad Lippspringe eingerichtet.<br />
In den Raiffeisen-Märkten können<br />
Gartenbesitzer ihre reifen Äpfel<br />
abliefern. Im Austausch gegen die<br />
Früchte gibt es frisch gepressten<br />
Apfelmost. Dabei gilt: Wer einen<br />
Zentner (50 Kilogramm) Äpfel ablie-<br />
54 GB 4/2006<br />
fert, erhält im Gegenzug 30 Liter<br />
Most zum Vorzugspreis: Ein Liter<br />
klarer Apfelsaft kostet 62 Cent, der<br />
Preis für Apfelsaft naturtrüb beträgt<br />
67 Cent. Gegen Aufpreis können<br />
sich die Anlieferer auch für Fruchtsäfte<br />
anderer Geschmacksrichtungen<br />
(Orange, Sauerkirsche, Pfirsich etc.)<br />
entscheiden. Vertragspartner der<br />
RWG Paderborn-Bürener Land ist<br />
hier die Lohnmosterei Möller in<br />
Recklinghausen.<br />
Es sieht nach Rekord aus<br />
Noch bis Ende Oktober läuft die<br />
Tauschaktion „Früchte gegen Obstsaft“.<br />
„In den ersten zwei Wochen<br />
haben wir bereits über 40 Tonnen<br />
Äpfel angenommen. Das sieht ganz<br />
nach einem neuen Rekord aus“, sagt<br />
Josef Olschewski. Der RWG-Lager-<br />
meister ist Koordinator der Aktion.<br />
Bei ihm laufen alle Fäden zusammen.<br />
Josef Olschewski und Raiffeisen-<br />
Geschäftsführer Udo Waldhoff freuen<br />
sich nicht nur über die reiche<br />
Apfelernte. Sie wissen auch um die<br />
Bedeutung der Obstgehölze für die<br />
Tier- und Pflanzenwelt. Deswegen<br />
werben sie zurzeit verstärkt für<br />
Anpflanzungen im heimischen Garten.<br />
Waldhoff: „Wir wollen dazu beitragen,<br />
dass die Sortenvielfalt in<br />
unseren Gärten erhalten bleibt.<br />
Junge Obstbäume bieten wir daher<br />
während der Erntezeit mit einem<br />
Nachlass von 20 Prozent zum Verkauf<br />
an.“<br />
Rainer Stephan, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro<br />
Ostwestfalen-Hellweg
Foto: Wolfgang Koschny<br />
„Raiffeisen Coesfeld-Ahaus eG“<br />
Ahaus/Legden. Als auch die Mitglieder der Raiffeisen<br />
Grenzland eG einer Fusion mit der Raiffeisen Coesfeld-<br />
Legden zugestimmt hatten, war die „Raiffeisen-Ehe“ perfekt:<br />
„Das ist eine zukunftsweisende Entscheidung für die<br />
Landwirtschaft hier in der Region“, freute sich Vorstand<br />
Günter Bröker.<br />
Das neue Unternehmen firmiert als „Raiffeisen Coesfeld-<br />
Ahaus eG” mit Sitz in Ahaus. Es erreicht einen Gesamtumsatz<br />
von 21,7 Millionen Euro und zählt 515 Mitglieder<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Mitglieder der Raiffeisen Grenzland eG und der Raiffeisen Coesfeld-Legden eG gehen<br />
gemeinsam in die Zukunft.<br />
Mitglieder gaben einstimmig ihr Votum für die Verschmelzung<br />
ab.<br />
Gemeinsame Erzeugung von Jungsauen<br />
Senden. Das Zuchtunternehmen TOPIGS<br />
Deutschland mit Sitz in Melle und die in Senden<br />
ansässige Schweineerzeuger Nord-West eG<br />
(SNW) planen die Gründung eines gemeinsamen<br />
Tochterunternehmens. An der neuen<br />
„TOPIGS-SNW GmbH“ mit Sitz in Senden wollen<br />
sich beide Partner mit jeweils 50 Prozent<br />
beteiligen. Geschäftlicher Schwerpunkt soll die<br />
gemeinsame Erzeugung von leistungsstarken<br />
Jungsauen für den deutschen Markt sein. „Mit<br />
dieser Neupositionierung können wir die Wettbewerbsposition<br />
für unsere über 1.000 landwirtschaftlichen<br />
Mitgliedsbetriebe in Nordwestdeutschland<br />
langfristig stärken und sichern“,<br />
erklärte SNW-Geschäftsführer Dr. Franz-Josef<br />
Stork.<br />
sowie 19 Beschäftigte und zwei Auszubildende. Alle Mitarbeiter<br />
werden im Rahmen der Gesamtrechtsnachfolge<br />
übernommen. Die Fusion tritt rückwirkend zum 1. Januar<br />
2006 in Kraft. Der Geschäftsbetrieb wird in allen bisherigen<br />
Geschäftsstellen in Ahaus, Heek, Legden und Coesfeld<br />
fortgeführt. Wirtschaftliche Standbeine sind neben<br />
dem landwirtschaftlichen Kerngeschäft vor allem der Einzelhandel<br />
(Haus- und Gartenmärkte).<br />
„Das ist der richtige Schritt in die Zukunft“<br />
„Über das mehr als eindeutige Abstimmungsergebnis<br />
kann man nur glücklich sein”, freute sich Günter Bröker<br />
nach dem entscheidenden Votum. „Wir wünschen der<br />
neuen Genossenschaft viel Erfolg und vor allem eine gute<br />
Bilanz.” Geschäftsführer Rainer Brunn machte zugleich<br />
mit Blick auf den fortschreitenden Strukturwandel im<br />
Agrarsektor deutlich: „Das ist der richtige Schritt in die<br />
Zukunft.“<br />
Schon seit einigen Jahren kooperieren die beiden Genossenschaften<br />
eng im Bereich der Geschäftsführung sowie<br />
im EDV-Bereich. Bröker: „Die Verschmelzung ist daher<br />
eigentlich nur eine logische Folge.“<br />
Wolfgang Koschny<br />
GB 4/2006<br />
55
GEWERBE<br />
Arbeit als Passion<br />
Die Genossenschaft Deutscher Brunnen ist Trägerin des weltweit größten Mehrwegsystems.<br />
Ein Blick hinter die Kulissen offenbart Superlativen.<br />
Bonn. Die Dimensionen sind gewaltig,<br />
die Mengen sind gigantisch,<br />
Logistik und das damit verbundene<br />
Handling auch: Mehr als zwölf Milliarden<br />
Liter Mineralwasser und Erfrischungsgetränke<br />
auf Mineralwasserbasis<br />
werden jährlich von der bundesrepublikanischen<br />
Bevölkerung<br />
verzehrt. Pro Kopf sind das rund 128<br />
Liter im Jahr, immerhin 13 Liter<br />
mehr als Bier. Abgefüllt wird die<br />
Grundlage für ein gesundes Leben<br />
und für viele Mischgetränke von 230<br />
Mineralbrunnen. Doch wer sorgt für<br />
die Verpackung, für die Behältnisse,<br />
in denen das klare Nass auf die Reise<br />
von der Quelle zum Verbraucher<br />
geht? 200 der Mineralwasseranbieter<br />
haben dafür eine probate Lösung<br />
gefunden: Organisiert in der<br />
„Genossenschaft Deutscher Brunnen“<br />
(GDB), brauchen sie sich um<br />
den effizienten Einkauf und Handel<br />
56 GB 4/2006<br />
von Verpackungsmaterialien für ihre<br />
sprudelnden oder auch „stillen“<br />
Erzeugnisse keine Gedanken zu<br />
machen. Das übernehmen die Spezialisten<br />
von Bonn aus für die<br />
Genossenschaftsmitglieder. Sie liefern<br />
auch technische Unterstützung,<br />
falls die Abfüllanlage streikt oder ein<br />
Transportband klemmt.<br />
„Mit unserem ausgefeilten Knowhow<br />
entwickeln wir seit 65 Jahren<br />
Branchenlösungen für alle Fragen<br />
rund um die Verpackung von Mineralwasser“,<br />
informiert Vorstandsvorsitzender<br />
Andreas Rottke und<br />
betont: „Für uns ist unsere Arbeit<br />
Passion mit einem ganz einfachen<br />
Anspruch: Wir wollen für das beste<br />
Naturprodukt die bestmögliche Verpackungsform<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Nicht mehr und nicht weniger.“ Dieser<br />
formulierte Anspruch und seine<br />
seit Jahrzehnten konsequente<br />
Umsetzung schaffte es sogar bis auf<br />
eine Sonderbriefmarke der Deutschen<br />
Post. Sie widmete der von der<br />
GDB entwickelten Perlenflasche eine<br />
Sonderausgabe und honorierte so<br />
deren großes Markenpotenzial. In<br />
der Tat ist diese Verpackungsform<br />
nicht mehr aus Kästen und Regalen<br />
wegzudenken. Die zwei Milliarden<br />
Flaschen, davon rund 1,3 Milliarden<br />
aus Glas, bilden den Umfang des zu<br />
betreuenden Leergutes. Denn auch<br />
dafür ist die GDB im Rahmen der<br />
Poolführung, das heißt der verursachergerechten<br />
Beteiligung der Einzelunternehmen<br />
am Gesamtpool,<br />
zuständig. Eine Strecke von 160.000<br />
Kilometer müsste man zurücklegen,<br />
wollte man alle von der GDB gehandelten<br />
Mineralwasserflaschen aneinander<br />
gereiht abschreiten – das wäre<br />
eine Wanderung von gut viermal um<br />
die Erde. Als Trägerin des weltweit<br />
>
Bestes Ergebnis der<br />
Firmengeschichte<br />
größten Mehrwegsystems gehört<br />
neben der Führung der Mehrwegpools<br />
der Mineralbrunnen auch die<br />
Erwirtschaftung von Einkaufsvorteilen<br />
durch Mengenbündelung für die<br />
Mitglieder zu den Aufgaben der<br />
Genossenschaft. Die Angebotspalette<br />
reicht dabei von A(rbeitskleidung)<br />
bis Z(itronensäure), umfasst aber<br />
auch Laborprodukte ebenso wie Etiketten<br />
oder Betriebsausstattungen.<br />
Im Sortiment sind mittlerweile gut<br />
3.000 Artikel gelistet, um „Angebote<br />
aus einer Hand“ kostengünstig auf<br />
den Markt zu bringen. Sechs Milliarden<br />
Verschlüsse werden jährlich<br />
gekauft, 175 Millionen Kunststoffkästen<br />
hält sie neben den rund zwei<br />
Milliarden Brunneneinheitsflaschen<br />
im Umlauf, investiert in den<br />
Gesamtpool rund 100 Millionen<br />
Euro jährlich und beziffert den Wiederbeschaffungswert<br />
von Flaschen,<br />
Kästen und Paletten auf rund eine<br />
Milliarde (!) Euro – Zahlen, die Taschenrechner<br />
kaum fassen.<br />
„Wir leben auch von öffentlichem<br />
Zuspruch wie jedes Unternehmen“,<br />
kommentiert Andreas Rottke „und<br />
wer mit uns als Marktführer in Glasund<br />
PET-Mehrweg zusammenarbeitet,<br />
weiß, woran er ist.“ In der Diskussion<br />
um nachhaltiges Wirtschaften<br />
würden die Leistungen „seiner“<br />
Genossenschaft und ihrer Mitglieder<br />
häufig als positives Beispiel angeführt.<br />
National wie international gilt<br />
die GDB als wirtschaftliche und politische<br />
Kraft in Sachen Getränkeverpackung.<br />
Enger Kontakt zu wissen-<br />
schaftlichen Institutionen rund um<br />
das Kerngebiet und Grundlagenforschung<br />
gemeinsam mit externen<br />
Instituten sollen „die jeweils beste<br />
Verpackung“ für Mineralwasser auch<br />
morgen sicherstellen, denn der<br />
Bedarf an leicht zu tragenden<br />
umweltfreundlichen Kunststoffgebinden<br />
wächst: Allein in diesem Segment<br />
steigt die Nachfrage von Jahr<br />
zu Jahr an, wobei ein Ende nicht<br />
abzusehen ist.<br />
Bei der angehäuften Fachkompetenz<br />
ist es denn auch kein Wunder, dass<br />
Innovationen zum Arbeitsauftrag<br />
der Genossenschaft gehören. Sie<br />
sieht die Zukunft in ökologisch vorteilhaften<br />
und umweltfreundlichen<br />
Verpackungen. Mit Spannung betrachtet<br />
sie deshalb die Entwicklung<br />
auf dem Einweg-Markt, der vor<br />
allem durch die Discounter dominiert<br />
wird. Dieser Markt ist von<br />
wenigen Großabfüllern besetzt, die<br />
bundesweit rund drei Milliarden<br />
Liter in diesem Marktsegment abfüllen.<br />
„Einweg wird man sich nicht<br />
verschließen können“, so Rottke,<br />
„jedoch ist die Geschäftspolitik auf<br />
Brunnenmarken und Mehrweg ausgerichtet.<br />
Sie zielt darauf, die Mitglieder<br />
in ihren geschäftspolitischen<br />
Entscheidungen zu unterstützen.“<br />
Mineralwasser ist mittlerweile das<br />
Getränk Nummer eins in Deutschland<br />
und soll es auch bleiben.<br />
Karl E. Rinas, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro für<br />
Südwestfalen und östliches Rheinland<br />
Deutscher Brunnen setzt seit Jahrzehnten ein „Zeichen für Mehrweg“.<br />
GEWERBE<br />
Goch. Optimistisch blickt die VOBA<br />
Immobilien eG in ihrem Jubiläumsjahr<br />
in die Zukunft. Die 1981<br />
gegründete Immobiliengesellschaft<br />
der Volks- und Raiffeisenbanken verbuchte<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
das beste Ergebnis ihrer Firmengeschichte<br />
und verzeichnete auch in<br />
den ersten sechs Monaten des laufenden<br />
Jahres eine durchaus konstante<br />
Nachfrage. Vor allem Gebrauchtimmobilien<br />
seien gefragt, der<br />
Neubaubereich hingegen tue sich<br />
schwer, so Vorstand Udo Grondowski.<br />
Bei der Vorstellung der<br />
Bilanz für 2005 erläuterte Grondowski<br />
weiter, dass in den Kreisen<br />
Kleve, Wesel und Heinsberg insgesamt<br />
511 Immobilien vermittelt<br />
wurden. Das Gesamtvolumen: über<br />
65 Millionen Euro. Der durchschnittliche<br />
Wert eines verkauften<br />
Objektes lag bei rund 128.000 Euro.<br />
Gegenüber dem Vorjahr wurde der<br />
Umsatz um mehr als 26 Prozent<br />
gesteigert.<br />
DEG-Fusion<br />
Koblenz. Nach erfolgreicher Sanierung<br />
der Dachdecker-Einkauf Nordost<br />
eG, Kiel, fand die Fusion mit der<br />
Dachdecker-Einkauf Ost-West eG,<br />
Koblenz, statt. Gemeinsam wird in<br />
Zukunft unter dem Namen „DEG<br />
Alles für das Dach eG“ die Leistungspalette<br />
für das Dachhandwerk ausgebaut.<br />
Mit 17 Verkaufsstellen im Norden<br />
will man den rund 700 Mitgliedern<br />
und Kunden in Schleswig-Holstein,<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
und Brandenburg als Partner am Bau<br />
zur Seite stehen. Die Bündelung der<br />
Kräfte – EDV, informative Kataloge,<br />
umfangreicher Produktservice mit<br />
komplettem Sortiment und geschulten<br />
Mitarbeitern – soll Garant für eine<br />
stabile Zukunft sein, so die DEG.<br />
Zusammen mit den 27 Niederlassungen,<br />
die zum Koblenzer Unternehmen<br />
gehören, verfügt die „DEG Alles<br />
für das Dach eG“ nun inklusive Tochterunternehmen<br />
über 55 Standorte.<br />
GB 4/2006<br />
57
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
Wahlen/Ernennungen/<br />
Wechsel<br />
Theodor Gölzhäuser (60) ist aus<br />
dem Vorstand der Volksbank Kleverland<br />
ausgeschieden.<br />
Dirk Lüddecke (43), Prokurist und<br />
Bereichsleiter Firmenkundenbank<br />
bei der Volksbank Warburger Land,<br />
wechselt zum 1. Januar 2007 in den<br />
Vorstand der benachbarten Volksbank<br />
Marsberg. Der 43-jährige Brakeler<br />
hat auch am <strong>RWGV</strong>-Standort<br />
Münster einen guten Namen: Seit<br />
vielen Jahren ist er hier als Dozent<br />
am Bankkolleg tätig.<br />
Téva Perreau (34) am 1. September<br />
2006 in die Geschäftsführung der VR<br />
Factorem eingetreten. Er ist Nachfolger<br />
von Bernard Muselet, der die Leitung<br />
der Vertriebs- und Marketingabteilung<br />
der Natexis Factorem in<br />
Paris übernehmen wird.<br />
Carsten Schünemann (39) ist neues<br />
geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
der IGA OPTIC eG. Er folgt<br />
Horst Kleinewiese, der 15 Jahre lang<br />
dem Marketing- und Vertriebsverbund<br />
vorstand. Kleinewiese ist bis<br />
2008 für das Unternehmen als Berater<br />
tätig.<br />
Andrea Schunk (43), Leiterin des<br />
Vorstandsstabes bei der Volksbank<br />
Detmold, hat sich in den Dienst<br />
eines NRW-Pilotprojekts zur Förderung<br />
von Frauen in Führungspositionen<br />
gestellt. Die 43-Jährige ist eine<br />
von 15 so genannten Mentorinnen.<br />
In dieser Funktion wird sie ein Jahr<br />
lang einer jungen Juristin mit Führungsambitionen<br />
als Ratgeberin und<br />
Betreuerin zur Seite stehen. Hinter<br />
dem Projekt „Pepon“ (Personalpotenziale<br />
nutzen) steht das Ministerium<br />
für Frauen, Familie und Generationen.<br />
Die Organisation liegt in<br />
Händen einer Paderborner Unternehmensberatung.<br />
58 GB 4/2006<br />
Ruhestand<br />
Klaus Müller (60), Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Saarburg, ist<br />
nach zehnjähriger Vorstandstätigkeit<br />
in den Ruhestand getreten. Insgesamt<br />
war Klaus Müller über 45<br />
Jahre für die Genossenschaftsbank<br />
tätig, davon 15 Jahre als Prokurist.<br />
Es starben<br />
Karl-Josef Heitfeld, vier Jahre lang<br />
Vorstandsvorsitzender der Volksbank<br />
Waltrop, im Alter von 84 Jahren<br />
Wilhelm Fuhrmann, von 1958 bis<br />
1992 Mitglied des Vorstandes der<br />
Volksbank Rhein-Lippe beziehungsweise<br />
ihrer Rechtvorgängerin, der<br />
Raiffeisenbank Brünen, im Alter von<br />
81 Jahren<br />
Geburtstage<br />
80 Jahre<br />
Willi Croll, Ehrenpräsident des<br />
Deutschen Raiffeisenverbandes<br />
70 Jahre<br />
Gerd Döding, ehemaliges Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Lübbecker<br />
Land<br />
60 Jahre<br />
Hermann Josef Dahm, Vorstandsmitglied<br />
der Raiffeisenbank Kehrig,<br />
Kehrig<br />
Karl Meid, Vorstandsmitglied der<br />
Raiffeisenbank Welling, Welling<br />
Werner Thielen, Vorstandsmitglied<br />
der Raiffeisenbank Neuerburg-Land,<br />
Neuerburg<br />
50 Jahre<br />
Ernst Bugl, Vorstandsvorsitzender<br />
der Raiffeisenbank Grafschaft-<br />
Wachtberg, Grafschaft-Oeverich<br />
Elmar Schmitz, Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank RheinAhrEifel, Bad<br />
Neuenahr-Ahrweiler<br />
Jubiläum<br />
40 Jahre<br />
Rudolf Fissahn, Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Enniger-Ostenfelde-<br />
Westkirchen<br />
25 Jahre<br />
Hans-Josef Pelzer (60), Vorstandsmitglied<br />
der Raiffeisenbank Geilenkirchen<br />
Goldene Ehrennadel<br />
Jakob Broich (72), Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Bergisch Gladbach-Overath-Rösrath<br />
eG, ist jetzt,<br />
im 40. Jahr seiner Tätigkeit, die<br />
Ehrennadel in Gold des DGRV verliehen<br />
worden. Sein Engagement für<br />
die Bank war insbesondere durch<br />
sein kaufmännisches Geschick und<br />
den Blick für finanzielle Zusammenhänge<br />
geprägt. So war er maßgeblich<br />
an mehreren Fusionen beteiligt und<br />
ist auch neben seiner Funktion für<br />
die Volksbank vielseitig ehrenamtlich<br />
aktiv. Dies wird der Hauptkoordinator<br />
im Kreditausschuss des Aufsichtrats<br />
auch nach seinem altersbedingten<br />
Ausscheiden im kommenden<br />
Jahr nicht aufgeben.<br />
Geehrt: Alfons Klaeser<br />
Alfons Klaeser (66), Aufsichtsrat der<br />
Volksbank Hochwald, wurde für 40<br />
Jahre ehernamtliches Engagement<br />
mit der Goldenen Ehrennadel des<br />
DGRV ausgezeichnet. Klaeser gehörte<br />
seit 1966 dem Aufsichtsrat der<br />
Raiffeisenkasse Kell/Schillingen an,<br />
nach der Fusion 1970 dem Aufsichtsrat<br />
der Raiffeisenbank Vorderer<br />
Hochwald in Mandern und schließlich<br />
nach einer weiteren Fusion 1996<br />
>
der Raiffeisenbank Hochwald. Im<br />
Jahr 2003 verschmolz die Raiffeisenbank<br />
Hochwald mit der Volksbank<br />
Hermeskeil zur Volksbank Hochwald,<br />
in der Alfons Klaeser Aufsichtsrat<br />
ist. Er hat sich in seinem<br />
langjährigen Wirken um die Positionierung<br />
und Weiterentwicklung der<br />
kreditgenossenschaftlichen Struktur<br />
seiner Heimatregion außerordentlich<br />
verdient gemacht.<br />
Geehrt: Winfried Schürmann (r.)<br />
Winfried Schürmann (65), Vorstandsvorsitzender<br />
der Raiffeisen<br />
Steverland eG, wurde nach 35 Jahren<br />
zum Abschied aus dem genossenschaftlichen<br />
Ehrenamt mit der<br />
Ehrennadel in Gold des DGRV ausgezeichnet.<br />
„Sie gehören zu den<br />
genossenschaftlichen Persönlichkeiten,<br />
die über viele Jahre bereit<br />
waren, für andere Verantwortung zu<br />
tragen“, erklärte <strong>RWGV</strong>-Abteilungsleiter<br />
Dr. Christian Degenhardt. „Mit<br />
Ihnen geht eine Ära zu Ende“, würdigte<br />
Degenhardt in seiner Laudatio.<br />
Winfried Schürmann wurde am<br />
9. November 1971 in den Aufsichtsrat<br />
der damaligen Molkereigenossenschaft<br />
Appelhülsen gewählt. Am 15.<br />
Oktober 1973 wechselte er in den<br />
Vorstand. Am 18. Februar 1982<br />
wählte der Vorstand Winfried Schürmann<br />
zum Vorsitzenden. Auf Vorschlag<br />
der Vorstandsmitglieder<br />
erfolgte die Wiederwahl bis zum<br />
heutigen Tage. Zudem gehörte er<br />
von 1983 bis 1998 dem Vorstand der<br />
Humana Milchunion eG an, davon<br />
vier Jahre als Vorsitzender. Darüber<br />
hinaus setzte sich Winfried Schürmann<br />
auch im Fachrat des <strong>RWGV</strong><br />
für die Interessen seiner landwirt-<br />
schaftlichen Berufskollegen ein. Im<br />
Jahre 1996 wurde er für seine Verdienste<br />
mit der Raiffeisennadel in<br />
Silber ausgezeichnet.<br />
Geehrt: Rudolf Sykora<br />
Rudolf Sykora (65), bisheriger Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Raiffeisenbank<br />
Rhein-Berg, schied nach 39<br />
Jahren in Ehrenämtern der Kreditgenossenschaft<br />
und ihrer Rechtsvorgänger<br />
aus dem Kontrollgremium<br />
aus. Sykora war 1967 stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender der Sparund<br />
Darlehnskasse Opladen geworden.<br />
Im Jahr 2000 fusionierte die<br />
Raiffeisenbank Monheim mit der<br />
von ihm als Aufsichtsratsvorsitzender<br />
vertretenen Raiffeisenbank Hilgen-Langenfeld-Leverkusen<br />
zur heutigen<br />
Raiffeisenbank Rhein-Berg.<br />
Manfred Wilkening (63), geschäftsführender<br />
Vorstand der RWZ, wurde<br />
bei der diesjährigen Generalversammlung<br />
der RWZ Rhein-Main in<br />
den Ruhestand verabschiedet und<br />
mit Gold geehrt. Vorstandssprecher<br />
Hans-Josef Hilgers würdigte Wilkening,<br />
der insgesamt fast 38 Jahre in<br />
der RWZ Rhein-Main beziehungsweise<br />
in deren Vorläuferunternehmen<br />
tätig war, davon acht Jahre in<br />
der Revision, vier Jahre als Leiter des<br />
Geschäftsbereiches Futtermittel und<br />
fünf Jahre als Leiter des Geschäftsbereiches<br />
Technik. Während seiner<br />
Vorstandstätigkeit schloss sich 1983<br />
die Rheinische Warenzentrale (Köln)<br />
mit der Raiffeisen Hauptgenossenschaft<br />
(Koblenz) zusammen, 1999<br />
fusionierte die RWZ Rheinland mit<br />
der RHG Frankfurt zur heutigen<br />
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
Geehrt: Manfred Wilkening (r.)<br />
RWZ Rhein-Main. An der Weiterentwicklung<br />
der so genannten „nichtklassischen“<br />
Ge-schäftsbereiche war<br />
Wilkening maßgeblich beteiligt. Jahrelang<br />
hatte er die Ressortverantwortung<br />
für die Geschäftsfelder Energie,<br />
Baustoffe und Raiffeisen-Markt.<br />
Über viele Jahre hinweg war Wilkening<br />
Vorsitzender des Unterausschusses<br />
Baustoffe/Märkte im DRV.<br />
Geehrt: Gottfried Pavenstädt-<br />
Westhoff (r.)<br />
Gottfried Pavenstädt-Westhoff<br />
(67), Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
Volksbank Clarholz-Lette-Beelen,<br />
erhielt die Goldene DGRV-Ehrennadel<br />
zu seinem Ausscheiden aus dem<br />
Amt von <strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied<br />
Moritz Krawinkel. Insgesamt 41<br />
Jahre lang war der gelernte Landwirt<br />
und spätere Bürgermeister der<br />
Gemeinde Herzebrock-Clarholz Mitglied<br />
im Kontrollgremium der Bank.<br />
Zu den besonderen Verdiensten von<br />
Pavenstädt-Westhoff als Aufsichtsratsvorsitzender<br />
zählt die erfolgreiche<br />
Verschmelzung der benachbarten<br />
Volksbanken Clarholz-Lette und<br />
Beelen im Jahr 1999.<br />
GB 4/2006<br />
><br />
59
NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
Helmut Maurer (68), Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Raiffeisen Wittgenstein-Hallenberg<br />
eG, bekam zum satzungsgemäßen<br />
Abschied aus seinem<br />
genossenschaftlichen Ehrenamt die<br />
goldene Ehrennadel des Deutschen<br />
Raiffeisenverbandes (DRV) verliehen.<br />
Erstmals wurde er 1965 in den<br />
Aufsichtsrat der damaligen Genossenschaft<br />
Hallenberg gewählt, wo er<br />
den Vorsitz übernahm. Auch nach<br />
der Fusion mit der Raiffeisen Wittgenstein<br />
im Jahr 1993 füllte er das<br />
Amt weiterhin mit viel Engagement<br />
aus. <strong>RWGV</strong>-Abteilungsleiter Dr.<br />
60 GB 4/2006<br />
Geehrt: Helmut Maurer (l.)<br />
Bekanntmachung/Einladung<br />
Christian Degenhardt dankte Helmut<br />
Maurer: „Sie haben nicht nur<br />
ein Amt ausgeübt, sondern sich mit<br />
Haut und Haaren der genossenschaftlichen<br />
Arbeit verschrieben.“<br />
Ehrenmedaille in Silber<br />
Meinhard Schopen (65), Vorstandsmitglied<br />
der Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />
Rheinland, Willich<br />
Horst Söffgen (61), Vorstandsmitglied<br />
der Raiffeisenbank Rhein-Berg,<br />
erhielt die Ehrenmedaille in Silber<br />
für 30-jährige Vorstandstätigkeit in<br />
der Kreditgenossenschaft. <strong>RWGV</strong>-<br />
Abteilungsleiter Hans-Josef Heuter<br />
dankte ihm für sein langjähriges<br />
Engagament.<br />
Silberne Ehrennadel<br />
Der Wahlausschuss der Volksbank an der Niers eG hat am 25.<br />
September 2006 das Geschäftsgebiet in Wahlbezirke eingeteilt<br />
und die Wahllisten zur Vertreterversammlung erstellt. Die<br />
Wahllisten und die Wahlordnung liegen für alle Mitglieder<br />
der Bank in der Zeit vom 30. Oktober (bis zur Wahl) in den<br />
jeweiligen Geschäftsstellen der Bank zur Einsichtnahme aus.<br />
Die Listen enthalten die Namen der Kandidaten für die Wahl<br />
von 551 Vertretern und 135 Ersatzvertretern. Während der<br />
Auslegungsfrist können weitere im Wahlbezirk ansässige Mitglieder<br />
zur Wahl in die Vertreterversammlung schriftlich vorgeschlagen<br />
werden. Zu Vertretern können nur natürliche,<br />
unbeschränkt geschäftsfähige Personen gewählt werden, die<br />
Mitglieder unserer Bank sind und nicht dem Vorstand oder<br />
Aufsichtsrat angehören. Wahlberechtigt sind alle Mitglieder<br />
unserer Bank, die bis zum heutigen Tage in die Liste der Mitglieder<br />
eingetragen sind. Die Wahl findet geheim mittels<br />
Stimmzettel statt. Alle Mitglieder sind eingeladen, an den<br />
Wahlversammlungen und der Neuwahl der Vertreter für ihren<br />
jeweiligen Geschäftsstellenbereich teilzunehmen.<br />
Die Wahlversammlungen finden jeweils um 19 Uhr statt: Am<br />
15.11.2006 für die Wahlbezirke Geldern und Veert in der<br />
Gaststätte „Zur Niersbrücke“, Harttor 27, 47608 Geldern; am<br />
16.11.2006 für die Wahlbezirke Asperden/Hassum, Kessel und<br />
Wilfried Augustin, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Rheinböllen,<br />
Rheinböllen<br />
Alfons Begon, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Raiffeisenbank Neuerburg-Land,<br />
Neuerburg<br />
Theodor Bockholt, Volksbank Laer-<br />
Horstmar-Leer, Laer<br />
Helmut Gieselmann, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Enger-Spenge,<br />
Enger<br />
Bernhard Hams, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Rhede, Rhede<br />
Ernst Köhler, Aufsichtsratmitglied<br />
der Volksbank Beckum, Beckum<br />
Karl Mockenhaupt, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Gebhardshain,<br />
Gebhardshain<br />
Walter Müller, Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Koblenz-Mittelrhein,<br />
Koblenz<br />
Uwe Nowakowski, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Volksbank Büren<br />
und Salzkotten, Salzkotten<br />
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Pfalzdorf/Nierswalde/Schneppenbaum im Kultur- und Kongresszentrum<br />
Kastell, Kastellstr. 11, 47574 Goch; am 20.11.<br />
2006 für die Wahlbezirke Straelen, Herongen, Wachtendonk<br />
und Wankum in der Stadthalle Straelen, Fontanestr. 6, 47638<br />
Straelen; am 21. 11. 2006 für die Wahlbezirke Kevelaer, Twisteden<br />
und Wetten im Konzert- und Bühnenhaus Kevelaer,<br />
Bury-St.-Edmunds-Str. 5, 47623 Kevelaer; am 23.11.2006 für<br />
die Wahlbezirke Uedem, Weeze, Kervenheim und Winnekendonk<br />
im Bürgerhaus Uedem, Agathawall, 47589 Uedem; am<br />
27.11.2006 für die Wahlbezirke Issum, Sevelen und Kapellen<br />
im Bürgersaal Issum, Vogt-von-Belle-Platz 12 a, 47661 Issum;<br />
am 28.11.2006 für die Wahlbezirke Nieukerk, Aldekerk,<br />
Rheurdt und Schaephuysen im der Gaststätte Schoelen, Winternam<br />
419, 47647 Kerken; am 29.11.2006 für die Wahlbezirke<br />
Walbeck, Pont und Hartefeld im Haus Eyckmann, Walbecker<br />
Str. 3, 47608 Geldern.<br />
Geldern, den 30. September 2006<br />
Volksbank an der Niers eG<br />
- Wahlausschuss -<br />
gez. Josef Maaßen gez. Margret Herzog<br />
(Vorsitzender) (stellv. Vorsitzende)
Dr. Werner Pohl, ehrenamtlicher<br />
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank<br />
Mehring-Leiwen, Leiwen<br />
Horst Rieger, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Marienfeld, Marienfeld<br />
Rudolf Schäfer, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Raiffeisenbank Mehring-<br />
Leiwen, Leiwen<br />
engagiert<br />
modern<br />
regional<br />
www.rwgv.de<br />
Johannes Scholand, stellvertretender<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
Volksbank Hochwald, Hermeskeil<br />
Anton Steins, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Büren und Salzkotten,<br />
Salzkotten<br />
Heinrich Tegelkamp, Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Clarholz-Lette-<br />
Beelen, Herzebrock-Clarholz<br />
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NAMEN UND NACHRICHTEN<br />
journalistische Erfahrung, möglichst bei Tageszeitungen, und ein abgeschlossenes Studium?<br />
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Der <strong>RWGV</strong> ist der genossenschaftliche Regionalverband für rund 600 Mitgliedsgenossenschaften<br />
im Rheinland und in Westfalen mit Sitz in Münster. Als modernes Dienstleistungsunternehmen<br />
prüfen, beraten und betreuen wir unsere Unternehmen aus den<br />
Bereichen Kredit, Gewerbe und Landwirtschaft. Mit bewusst gelebter regionaler Ausrichtung<br />
antworten wir auf die Vielfältigkeit des genossenschaftlichen Wirtschaftslebens.<br />
Unsere Pressestelle verantwortet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes.<br />
Sie erstellt die Mitglieder- und Mitarbeiterzeitungen, den Jahresbericht, verfasst Reden, gestaltet<br />
den Internet-Auftritt und konzeptioniert Veranstaltungen. Sie ist darüber hinaus<br />
mit fünf regionalen Pressebüros journalistisches Bindeglied zu den Medien und unterstützt<br />
die Mitgliedsgenossenschaften bei ihrer Pressearbeit vor Ort.<br />
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thorsten.weiland@rwgv.de, Telefon 0251/ 7186-216 zur Verfügung.<br />
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Karola Bültermann, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford,<br />
Herford<br />
Franz Dorenkamp, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Beckum,<br />
Beckum<br />
Erich Sterthaus, Aufsichtsratsmitglied<br />
der Volksbank Nordmünsterland,<br />
Rheine<br />
GB 4/2006<br />
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61
ZU GUTER LETZT<br />
Mitglieder an einen Tisch gesetzt<br />
<strong>RWGV</strong>-Jahresbericht 2005 macht sich von den Genossenschaftlern vor Ort ein Bild.<br />
Münster. Wie lebendig und vielfältig die über 600 Genossenschaften<br />
mit ihren drei Millionen Mitgliedern in<br />
Rheinland und Westfalen sind, zeigt die Fotostrecke im<br />
Jahresbericht 2005 des <strong>RWGV</strong>. Denn zusammen mit dem<br />
62 GB 4/2006<br />
Münsteraner Fotografen Roman Mensing haben wir uns<br />
von den Genossenschaftlern vor Ort ein Bild gemacht.<br />
Ob Handwerker, Jurist, Winzer, Professor, Politikerin,<br />
Manager, Landwirt oder Schülerin: Im Jahresbericht des<br />
<strong>RWGV</strong> haben wir einige Mitglieder bildlich „an einen<br />
Tisch“ gesetzt. Denn wer die Fotografien, die in den vergangenen<br />
Monaten zwischen Hunsrück und Ostwestfalen<br />
entstanden sind, aneinanderreihen würde, bekäme eine<br />
lange Tafel, an der Jung und Alt, Rheinländer und Westfale,<br />
Unternehmer und Unternehmende ihren Platz finden.<br />
<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel: „Das Fotoprojekt<br />
zeigt vor allem eines: Die Vielfalt unserer genossenschaftlichen<br />
Organisation sowie die unternehmerische<br />
Vitalität und die Aufgeschlossenheit ihrer Mitglieder.“<br />
Der Jahresbericht mit den Fotografien findet sich im<br />
Bereich „Presse“ unter www.rwgv.de<br />
Wolfgang Koschny<br />
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