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GENOSSENSCHAFTSBLATT<br />

4/2006<br />

Modernisierung des<br />

Genossenschaftsgesetzes<br />

Seite 20<br />

<strong>RWGV</strong>: Studie zur Sportstättenfinanzierung<br />

Seite 21<br />

für Rheinland und Westfalen<br />

Deutscher Brunnen mit<br />

Rekordzahlen<br />

Seite 56<br />

Gründerzeit<br />

Neue Genossenschaften im <strong>RWGV</strong>


Fortschritt braucht frische Ideen.<br />

Daher bedeutet voller Einsatz auch<br />

Mut zur Veränderung.<br />

Ab sofort präsentieren wir uns Ihnen<br />

in einem neuen Look. Unser frisches<br />

Erscheinungsbild spiegelt das junge Gesicht<br />

der WL BANK und unterstreicht die<br />

Zugehörigkeit zum genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbund und zur WGZ BANK-<br />

Gruppe.<br />

Im FinanzVerbund der<br />

Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

Pfandbriefbank seit 1877<br />

Außen frische Ideen.<br />

Innen reife Leistungen.<br />

Ein Unternehmen der WGZ BANK-Gruppe<br />

Zwar kommt unser Namenszug künftig<br />

ohne Bindestrich aus, ansonsten jedoch<br />

ist uns nichts verloren gegangen:<br />

Kontinuität, Verantwortung und Erfolg<br />

sind nach wie vor unser Markenzeichen.<br />

So stehen wir auch im neuen Gewand für<br />

reife Leistungen und bleiben ein starker<br />

Partner – ganz nach Ihrem Geschmack.<br />

WL BANK<br />

Münster I Düsseldorf I Berlin<br />

Sentmaringer Weg 1<br />

48151 Münster<br />

Tel. 0251 4905-0<br />

info@wlbank.de<br />

www.wlbank.de<br />

www.vr-bankenportal.de


Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

da liegt er nun, schwarz-rot-golden wie ein übrig<br />

gebliebener Autowimpel der Fußball-Weltmeisterschaft.<br />

Was er verspricht, sind aber keine wehmütig-ballseeligen<br />

Erinnerungen – sondern die deutsche<br />

Rechtschreibung, wieder einmal neu. Die 24.<br />

Auflage des „Duden“ will uns als „umfassendes<br />

Standardwerk“ den Weg weisen durch die Trümmerwüste<br />

der Rechtschreibreform, die seit dem<br />

1. August amtlich ist. Gleichsam auf Adlerschwingen<br />

schien die Sprachwissenschaft vor zehn Jahren zu neuen Ufern<br />

der Rechtschreibung aufzubrechen: Nach fast 100 Jahren staatlich geregelter<br />

Rechtschreibung sollte alles leichter und einfacher werden. Das klang<br />

nach Heldenmut. Der Adler entpuppte sich aber als großsprecherischer<br />

Zaunkönig. Leichter geworden ist jedenfalls kaum etwas: Konrad Duden<br />

konnte 1880 noch auf zwölf Seiten erklären, wie man zur richtigen Schreibung<br />

findet. Der erste „Reformduden“ führte 1996 auf 63 Seiten in die neue<br />

Rechtschreibung ein. Jetzt sind es 90 Seiten, und aus 136 Regeln sind in nur<br />

zehn Jahren 169 geworden. Das sind allerdings Dudenregeln. Das amtliche<br />

Regelwerk kommt mit „nur“ 112 Paragrafen aus. Weshalb diese Überregulierung?<br />

Der Duden ist ein klug kalkulierendes Wirtschaftsunternehmen. Und<br />

er betreibt das Geschäft – offenbar ein gutes Geschäft – mit der Angst. So<br />

problematisiert Dr. Matthias Wermke als Leiter der Dudenredaktion auf<br />

einem beigelegten Blatt: „Aus den letzten Regeländerungen ergeben sich<br />

jedoch zahlreiche neue Fälle, in denen es den Schreibenden selbst überlassen<br />

bleibt, zwischen zwei zulässigen Schreibungen zu wählen.“ Tatsächlich<br />

können Rechtschreibprinzipien zueinander im Widerstreit stehen: Majonäse<br />

oder Mayonnaise? Erlaubt ist, wie gesagt, beides.<br />

Mit solcher Leichtherzigkeit kann man allerdings keine Rechtschreibwörterbücher<br />

verkaufen. Dr. Wermke weiter: „Wer nicht wissen will, wie er<br />

schreiben kann, sondern wie er schreiben soll, dem hilft das amtliche Regelwerk<br />

allein nicht weiter.“ Wohl aber die Dudenredaktion mit dem erhobenen<br />

Zeigefinger: Wie mit einem Textmarker gelb unterlegt, verraten uns die<br />

Dudenmacher den geheimen Willen der Regeln. Mayonnaise soll es sein.<br />

Welch ein lausiges Bild müssen wir, die Gemeinschaft der Duden-Nutzer,<br />

abgeben. An jedem Morgen sind wir als freie Menschen in der Lage zu entscheiden,<br />

ob wir blaue oder schwarze Socken anziehen, wir kaufen Autos<br />

und heiraten gar Mitmenschen aus einer verwirrenden Angebotsfülle<br />

heraus. Nur ob wir Fertigsoße oder Fertigsauce – beides ist erlaubt – schreiben<br />

wollen sollen: Da brauchen wir den Textmarker der Dudenredaktion.<br />

Fazit: Allen, die sich morgens nicht zwischen schwarzen und blauen Socken<br />

entscheiden können, sei der neue Duden wärmstens empfohlen. Allen<br />

anderen bleiben die Freiheit der Wahl und die Verantwortung für gute und<br />

verständliche Texte. Aber mit der Kombination von Freiheit und Verantwortung<br />

macht die genossenschaftliche Organisation ja seit 150 Jahren<br />

gute Erfahrungen. Die deutsche Einheitsschreibung hat sie damit bereits<br />

um 50 Jahre überlebt.<br />

Thorsten Weiland<br />

GB 4/2006<br />

INHALT<br />

Das Thema<br />

Handwerker schließen sich<br />

zusammen 4<br />

FMU eG hilft Mittelstand 6<br />

Schülergenossenschaft gegründet 10<br />

Zukunftsprojekt „Sonnenwall eG“ 12<br />

Hintergrund & Analyse<br />

LOOP – ein Pool für Mittelstandskredite<br />

16<br />

<strong>RWGV</strong> Intern<br />

Hans Pfeifer übernimmt<br />

Vorstandsvorsitz des <strong>RWGV</strong> 18<br />

<strong>RWGV</strong>-Verbandstag 2006 19<br />

Impressum 19<br />

Genossenschaftsgesetz<br />

modernisiert 20<br />

Studie zur Sportstättenfinanzierung 21<br />

Aus dem Verbund<br />

GAD-Mitgliederversammlung 2006 24<br />

WGZ BANK in Bestform 25<br />

WL BANK in neuem Look 26<br />

Pensionskasse mit Dreierspitze 28<br />

„Ängste der Deutschen“ 29<br />

Banken<br />

Forum „Banksteuerung“ 31<br />

VR Kreditwerk: Eine gute Idee? 32<br />

Berufsstarterin trainiert soft skills 34<br />

„terre des hommes“ dankt Banken 36<br />

Förderpreis für Ahlen 37<br />

Die Besten im Vertrieb 38<br />

IJW 2006 startet 40<br />

Schülerakademie erfolgreich 41<br />

Kurz gemeldet 42<br />

Funjobberin als Naschkatze 48<br />

Landwirtschaft<br />

Winzer erwarten guten Jahrgang 51<br />

Minister bei „Naturland“ 52<br />

Saftige Apfelernte 54<br />

Kurz gemeldet 55<br />

Gewerbe<br />

Deutscher Brunnen mit<br />

Oberwasser 56<br />

Kurz gemeldet 57<br />

Namen und Nachrichten 58<br />

Zu guter Letzt 62<br />

3


DAS THEMA<br />

Fotos: Marco Stepniak<br />

Heinzelmännchen präsentieren sich<br />

in modernem Gewand<br />

Gründerzeit im <strong>RWGV</strong>: Gewerke schließen sich zu Genossenschaften zusammen.<br />

Marl/Castrop-Rauxel. „Wie war zu Köln es doch vordem<br />

mit Heinzelmännchen so bequem …“ Wohl jeder Rheinländer<br />

und Westfale kennt das Gedicht über die fleißigen<br />

Zwerge, die – wie mit Zauberhand – klopfen, zimmern,<br />

hämmern, bohren und so über Nacht Haus und Hof in<br />

Ordnung bringen. Auch die Heinzelmännchen kannten<br />

schon den Wert von Zusammenschlüssen, in denen<br />

Handwerker Hausbesitzern ihre Leistungen aus einer<br />

Hand anbieten. Das Geschäftsmodell der Heinzelmännchen<br />

hat inzwischen seine moderne Fortsetzung in zwei<br />

Genossenschaften gefunden. So wurden jetzt in Marl die<br />

Domestico Vest eG und in Castrop-Rauxel die Kompletthandwerker<br />

eG gegründet.<br />

Die Mitglieder der jeweiligen Genossenschaften sind alteingesessene<br />

Handwerksunternehmen, die sich – vom<br />

Schreiner und Tischler über den Installateur, Heizungsbauer<br />

und Klempner bis hin zum Maurer, Maler und<br />

Dachdecker – als Anbieter mehrerer Gewerke auf dem<br />

Markt positionieren wollen. Hierdurch wollen sie sich<br />

neue Kundengruppen erschließen und die Gewerke übergreifende<br />

Zusammenarbeit fördern.<br />

4 GB 4/2006<br />

Beide Genossenschaften nehmen mit ihren neuen<br />

Geschäftsmodellen an einem Forschungsprojekt mit dem<br />

Namen „eLife“ der Technischen Universität Darmstadt,<br />

der Wohnungsbaugesellschaft TreuHandStelle GmbH<br />

(THS) Gelsenkirchen und der Handwerkskammer Münster<br />

teil. Ziel der Genossenschaften ist es, für ihre Auftraggeber<br />

regionale Leistungen zur Bestandserhaltung und<br />

-verbesserung von Wohnungen zu erbringen. So wird die<br />

Genossenschaft der Kompletthandwerker für die Wohnungsbaugesellschaft<br />

2.212 Wohnungen mit einer<br />

Wohnfläche von 128.245 Quadratmetern in Castrop-Rauxel<br />

und Umgebung betreuen, die Domestico Vest 3.324<br />

Wohneinheiten mit einer Fläche von 195.520 Quadratmetern<br />

im Raum Marl.<br />

Neben der Treuhandstelle werden die Genossenschaften<br />

ihre Dienstleistungen weiteren Auftraggebern aus der<br />

Wohnungswirtschaft und dem privaten Sektor anbieten.<br />

Als Dienstleistungsunternehmen nehmen sie die Aufträge<br />

der Kunden entgegen und leiten sie dann an die beteiligten<br />

Handwerksunternehmen weiter. Sind die Auftragsarbeiten<br />

erledigt, melden dies die einzelnen Handwerksun-<br />

Kompletthandwerker eG: Die Gründungsmitglieder freuen sich auf eine erfolgreiche Zukunft.<br />

>


Domestico Vest eG: Gemeinsam in die Zukunft!<br />

ternehmen an die beiden Genossenschaften zurück. Sie<br />

erhalten dafür einen jährlich garantierten Pauschalbetrag,<br />

der alle anfallenden Arbeiten in der Größenordnung<br />

bis zu einem Reparaturbetrag von 500 Euro abdeckt.<br />

„Das Modell wird<br />

Schule machen“<br />

„Die Wohnungsbewirtschaftung durch Handwerkerkooperationen<br />

ist in dieser Form in Deutschland noch nicht<br />

verbreitet“, informierte Gerd Reinke vom <strong>RWGV</strong> bei der<br />

Gründungsversammlung und bescheinigte den Handwerkern<br />

in diesem Pilotprojekt Wettbewerbsvorteile gegenüber<br />

anderen Handwerkskooperationen. „Das Modell dieser<br />

Genossenschaften wird Schule machen“, ist sich Reinke<br />

sicher. „Weitere Gründungen zeichnen sich noch in<br />

diesem Jahr in Westfalen ab.“<br />

Der Markt in der Wohnungswirtschaft sei schwierig und<br />

werde durch kritische Kunden geprägt. „Mieter gehen nur<br />

noch dort vertragliche Bindungen ein, wo Wohnkomfort<br />

und -umfeld den Ansprüchen genügen“, betonte er.<br />

Untersuchungen zeigten zudem, dass die demografische<br />

Entwicklung in Deutschland mit einem Rückgang der<br />

Bevölkerung um 18 Millionen Menschen bis zum Jahr<br />

2050 zu einer Verschärfung der Lage von Wohnungsbau-<br />

gesellschaften führen wird. Neben der Gewinnung von<br />

neuen Mietern gelte es deshalb für die Wohnungswirtschaft,<br />

besonders auch ältere Mieter durch eine Immobilienaufwertung<br />

und ein erweitertes Serviceangebot wie<br />

haushaltsnahe Dienstleistungen zu binden. „Gerade hier<br />

haben Handwerkskooperationen die Chance, ein gebündeltes<br />

Leistungsangebot für Vermieter und Mieter anzubieten“,<br />

so Reinke.<br />

„Mit unserem Zusammenschluss haben wir jetzt die Möglichkeit<br />

für eine gemeinsame Marketingarbeit und können<br />

so auch für andere Auftraggeber interessant werden“,<br />

blickt der frisch gekürte Aufsichtsratsvorsitzende der<br />

Domestico Vest, Malermeister Harald Laß, in die Zukunft,<br />

die glänzende Perspektiven biete.<br />

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Kompletthandwerker,<br />

Maurermeister Frank Nickel, begrüßte, dass die Genossenschaft<br />

nicht nur Unterstützung vom <strong>RWGV</strong>, sondern<br />

auch von der Handwerkskammer Münster erhalte. Diese<br />

unterstützt die Betriebe auch weiterhin bei der Strukturierung<br />

der Aufbau- und Ablauforganisation.<br />

Sabine Bömmer/<br />

Karl E. Rinas, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro für Südwestfalen und<br />

östliches Rheinland<br />

DAS THEMA<br />

GB 4/2006<br />

5


DAS THEMA<br />

Foto: Joachim Busch<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Mit der neu gegründeten FMU – Fördergesellschaft Mittelständischer Unternehmen eG<br />

nehmen Handelsunternehmen die Eigenkapitalausstattung selbst in die Hand.<br />

Moritz Krawinkel, Vorstandsmitglied des <strong>RWGV</strong> (r.), freute sich zusammen mit den Gründungsmitgliedern der<br />

Genossenschaft: „Die FMU ist eine bundesweit beispielgebende Gründung.“<br />

Neuss. Der Mittelstand investiert<br />

wieder, er expandiert und gibt florierende<br />

Unternehmen an die nächste<br />

Generation weiter – und nun nimmt<br />

er auch die Eigenkapitalausstattung<br />

selbst in die Hand. Verbundgruppen<br />

unterschiedlicher Rechtsformen haben<br />

dazu in Neuss die „FMU – Fördergesellschaft<br />

Mittelständischer<br />

Unternehmen eG“ gegründet. Mit<br />

der FMU, die bereits zum Start mit<br />

einem Eigenkapital von rund einer<br />

Million Euro ausgestattet ist, wollen<br />

sie ihren Mitgliedern – mittelständischen<br />

Handelsunternehmen – durch<br />

das Zeichnen von stillen Beteiligungen<br />

bei der Existenzsicherung helfen.<br />

Nach einer Laufzeit von zehn<br />

Jahren sollen die stillen Beteiligungen<br />

in einer Summe und zum Nominalbetrag<br />

wieder an die FMU zurückgezahlt<br />

werden.<br />

6 GB 4/2006<br />

Der Ablauf der Transaktionen zwischen<br />

den Mitgliedern der Genossenschaft<br />

(Verbundgruppen), den<br />

Anschlusshäusern (Mitglieder der<br />

Verbundgruppen) sowie die Refinanzierung<br />

sind klar umrissen: Zwischen<br />

den Verbundgruppen und<br />

ihren Gesellschaftern, den Anschlusshäusern,<br />

muss ein je nach<br />

Rechtsform variierendes gesellschaftliches<br />

Verhältnis bestehen.<br />

Bei kleineren Unternehmen<br />

macht das Eigenkapital zwei bis<br />

sieben Prozent aus<br />

Die Anschlusshäuser – zumeist mittelständische<br />

Unternehmen mit<br />

einer Bilanzsumme von bis zu fünf<br />

Millionen Euro – haben so die Möglichkeit,<br />

über ihre Verbundgruppen<br />

einen entsprechenden Antrag auf<br />

Unterstützung durch die FMU einzureichen.<br />

In einem banküblichen<br />

Ratingverfahren prüft die FMU diesen<br />

Antrag, über den dann Vorstand<br />

und Vergabeausschuss, der sich aus<br />

Praktikern der Verbundgruppen<br />

zusammensetzt, entscheiden. Die<br />

Finanzierung erfolgt letztlich über<br />

eine stille Beteiligung der FMU am<br />

Mitgliedsunternehmen der Verbundgruppe.<br />

Um die Risiken für die anderen<br />

Gesellschafter zu minimieren,<br />

wurde von den Gründervätern der<br />

neuen Genossenschaft ein Sicherungssystem<br />

eingebaut: Ergänzend<br />

beteiligt sich auch die Verbundgruppe<br />

ihrerseits mit 50 Prozent an der<br />

Höhe der Beteiligung an der FMU –<br />

ebenfalls in Form einer stillen Beteiligung.<br />

„Mit dieser Ausgestaltung<br />

der FMU haben die Verbundgruppen<br />

einen richtungsweisenden Schritt<br />

>


zur Finanzierung des Mittelstandes<br />

an der Seite und in Ergänzung durch<br />

die mittelständischen Kreditgenossenschaften<br />

gemacht“, zeigt sich<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz<br />

Krawinkel von der neuen Genossenschaft<br />

überzeugt.<br />

Joachim Siebert, Gründungsmitglied<br />

und Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

FMU, zugleich Präsident des Zentralverbandes<br />

gewerblicher Verbundgruppen<br />

(ZGV), erläuterte auf der<br />

Gründungsversammlung: „Studien<br />

belegen, dass die Eigenkapitalquoten<br />

mittelständischer Handelsunternehmen<br />

unterdurchschnittlich sind. Der<br />

internationale Durchschnitt liegt bei<br />

einem Anteil von 35 Prozent Eigenkapital<br />

an der Bilanzsumme, auch<br />

der gehobene Mittelstand in<br />

Deutschland bringt es durchschnittlich<br />

nur auf 17 Prozent. Bei kleineren<br />

Unternehmen macht das Eigenkapital<br />

vielfach nur zwei bis sieben<br />

Prozent aus. Unternehmerisches<br />

Wachstum ist aber ohne ausreichende<br />

Eigenkapitalbasis nicht denkbar.<br />

Fragen & Antworten<br />

Insbesondere liegt diesen Unternehmen<br />

an einer Verbesserung der<br />

Unternehmensbewertung bei ihren<br />

Kreditgebern. Genau das beobachten<br />

wir bei vielen unserer Mitglieder. An<br />

dieser Stelle gilt es deshalb anzusetzen.“<br />

Langjährige Branchenkennnisse<br />

der Mitgliedsunternehmen<br />

Eine Marktanalyse der FMU-Gründer<br />

hat ergeben, dass existierende Beteiligungsgesellschaften<br />

für kleinere<br />

Unternehmen zu bürokratisch und<br />

zu teuer sind, umgekehrt finden die<br />

Beteiligungsgesellschaften bei kleineren<br />

Mittelständlern nicht die<br />

gewünschten Losgrößen.<br />

Die FMU erwartet, durch die langjährigen<br />

fundierten Branchenkenntnisse<br />

der Mitgliedsunternehmen<br />

maßgeschneiderte Vergabeentscheidungen<br />

treffen zu können, um flexibel,<br />

schnell und günstig Eigenkapitalverbesserungen<br />

bei mittelständischen<br />

Unternehmen erzeugen zu<br />

Wer kann Gelder der FMU erhalten?<br />

Mitglieder von Verbundgruppen, die Gesellschafter der FMU eG sind.<br />

DAS THEMA<br />

können. Aktionsfelder der FMU sollen<br />

insbesondere Existenzgründungen,<br />

Unternehmenssicherungen<br />

oder Expansionen, Unternehmensnachfolgen<br />

sowie Investitionen in<br />

Technologie und Innovation sein.<br />

Für die stille Beteiligung der FMU<br />

müssen die Unternehmen ein<br />

schlüssiges Unternehmenskonzept<br />

vorlegen und über ihre Verbundgruppe<br />

bei der FMU einreichen. Die<br />

betriebswirtschaftliche Prüfung und<br />

Refinanzierung der Beteiligung übernimmt<br />

die DZB-Bank. Unter der Leitung<br />

der FMU-Vorstände Josef Billen<br />

und Jochen Richter entscheidet<br />

letztendlich ein kompetent besetzter<br />

Vergabeausschuss über die Zuteilung<br />

der Mittel an förderungsfähige<br />

Unternehmen.<br />

Gründungsmitglieder der FMU sind<br />

die seit vielen Jahren erfolgreich am<br />

Markt agierenden Unternehmen:<br />

anwr-Schuh GmbH, SPORT 2000<br />

Deutschland GmbH, Branion eG,<br />

Vedes AG, ARDEK Arbeitgemeinschaft<br />

der Kinderausstatter eG und<br />

Welche Rechtsform müssen die Verbundgruppen haben?<br />

Die Mitgliedschaft in der FMU eG für Verbundgruppen ist rechtsformunabhängig. Sie können aus Handel,<br />

Handwerk und Landwirtschaft kommen.<br />

Wie müssen sich die Verbundgruppen an der FMU beteiligen?<br />

Der Geschäftsanteil beträgt 100 Euro und ist sofort voll einzuzahlen. Jedes Mitglied ist mit mindestens einem<br />

Geschäftsanteil beteiligt. Sind die Mitglieder Verbundgruppen, so sind sie verpflichtet, Geschäftsanteile wie<br />

folgt zu zeichnen:<br />

- Mitglieder mit bis zu 50 Verbundgruppenmitgliedern: 200 Geschäftsanteile<br />

- Mitglieder mit 51 bis 250 Verbundgruppenmitgliedern: 300 Geschäftsanteile<br />

- Mitglieder mit 251 bis 500 Verbundgruppenmitgliedern: 600 Geschäftsanteile<br />

- Mitglieder mit 501 bis 800 Verbundgruppenmitgliedern: 750 Geschäftsanteile<br />

- Mitglieder mit 801 bis 1.200 Verbundgruppenmitgliedern: 900 Geschäftsanteile<br />

- Mitglieder mit mehr als 1.200 Verbundgruppenmitgliedern: 1.000 Geschäftsanteile<br />

Wie steht die FMU zu den Aktivitäten der kreditgenossenschaftlichen Banken?<br />

Die FMU eG kann mit ihrem Risikokapital die Spitze eines Risikos finanzieren, um so den Banken eine weitergehende<br />

Finanzierung mit zu ermöglichen.<br />

Können sich auch andere Handelsunternehmen an der FMU eG beteiligen?<br />

Nach der Satzung grundsätzlich ja, sie müssen sich jedoch dann mit 100.000 Euro an der FMU eG beteiligen.<br />

GB 4/2006<br />

><br />

7


DAS THEMA<br />

><br />

Getränke-Ring eG. Die Gründungsunternehmen beschäftigen<br />

über 700 Mitarbeiter und bündeln einen Zentralregulierungsumsatz<br />

von rund 3,2 Milliarden Euro. Sie versprechen<br />

sich mit ihrem Engagement, zukunftsfähige<br />

Mitgliedsunternehmen durch Kapitalunterstützung fördern<br />

zu können und zugleich Risiken besser streuen zu<br />

können. Moritz Krawinkel, Vorstandsmitglied des <strong>RWGV</strong>,<br />

stellte anlässlich der Gründung heraus, dass die FMU eine<br />

bundesweit beispielgebende Gründung sei: „Durch ihre<br />

innovative Verknüpfung von stiller Beteiligung und<br />

Mittelstand im Blick<br />

8 GB 4/2006<br />

genauen Unternehmenskenntnissen kann sich die FMU<br />

zum wirksamen Förderer des Mittelstandes entwickeln,<br />

der enorme Wachstumspotenziale aufdeckt.“ Er betonte,<br />

dass die neue Genossenschaft eine Marktlücke für kleine<br />

Eigenkapitalbeteiligungen schließe. „Die Beteiligten bleiben<br />

damit in bester genossenschaftlicher Tradition: Sie<br />

haben sich zusammengeschlossen, um die Förderung und<br />

Betreuung ihrer Mitglieder zu ermöglichen.“<br />

Wolfgang Koschny/Thorsten Weiland<br />

Zur Positionierung der FMU – Fördergesellschaft Mittelständischer Unternehmen, einem<br />

Zusammenschluss von Verbundgruppen<br />

Köln/Münster. Die Eigenkapitalquoten der mittelständischen<br />

Handelsunternehmen in der Bundesrepublik<br />

Deutschland sind unterdurchschnittlich. So belegt eine<br />

Studie der Universität Oldenburg, dass die Eigenkapitalausstattung<br />

der Unternehmen am geringsten bei einer<br />

Unternehmensgröße bis etwa 2,5 Millionen Euro Bilanzsumme<br />

ist.<br />

Eine fehlende Eigenkapitalausstattung erschwert somit<br />

zunehmend die Finanzierung von sinnvollen und erforderlichen<br />

Investitionsvorhaben mittelständischer Unternehmen<br />

– vor allem vor dem Hintergrund einer nicht selten<br />

restriktiven Kreditvergabe besonders der Großbanken.<br />

In einem Umfeld erschwerter Bedingungen für die<br />

Fremdfinanzierung wird die Nachfrage nach Eigenkapital<br />

oder eigenkapitalähnlichen Finanzierungsmitteln erheblich<br />

ansteigen.<br />

Die Verbundgruppen in Deutschland sind regelmäßig<br />

Zusammenschlüsse mittelständisch geprägter Unternehmen,<br />

die selten eine höhere Bilanzsumme als 2,5 Millionen<br />

Euro ausweisen. Diese mittelständischen Handelsunternehmen<br />

benötigen zur Finanzierung ihres Lagers, der<br />

Einrichtung ihrer Geschäftsräume et cetera kaum größere<br />

Volumina als 70.000 Euro. Für diese Gruppe gibt es<br />

jedoch zurzeit keine adäquaten Finanzierungsgesellschaften.<br />

Hier positioniert sich die FMU – Fördergesellschaft Mittelständischer<br />

Unternehmen, die ein Zusammenschluss<br />

von Verbundgruppen ist, um den jeweiligen Händlern<br />

der Verbundgruppe Eigenkapital in Form von Risikokapital<br />

zur Verfügung zu stellen. Die FMU unterstützt dabei<br />

gezielt kleinere mittelständische Unternehmen und verbessert<br />

die Darstellung der Eigenmittel. Da teilweise die<br />

Refinanzierung aus dem Gesellschafterkreis erfolgt, ist<br />

eine kostengünstige Kapitalüberlassung möglich.<br />

Dadurch, dass die Gesellschafter der FMU Verbundgruppen<br />

aus allen Bereichen der Wirtschaft vertreten sind,<br />

entstehen keine Klumpenrisiken. So ist die jeweilige Verbundgruppe<br />

als Gesellschafter an dem Eigenkapital der<br />

Genossenschaft beteiligt.<br />

Mit dieser Fördergesellschaft können die Verbundgruppen<br />

zukunftsfähige Mitglieder und auch Gesellschafter<br />

durch Kapitalunterstützung fördern. Es werden mittelbare<br />

Beteiligungen an den Mitgliedsunternehmen oder die<br />

Begründung von Regiebetrieben vermieden.<br />

Dass die Entscheidung über die Rechtsform zu Gunsten<br />

der eingetragenen Genossenschaft ausging, hatte folgende<br />

wesentliche Gründe:<br />

- Der Förderauftrag ist gesetzlich festgeschrieben und<br />

kann nicht durch Satzungsänderung umgangen werden.<br />

- Die Verteilung der Risiken der Verbundgruppen erfolgt<br />

in unterschiedlichen Märkten.<br />

- Kapitalbeteiligung und Stimmrechte sind festgeschrieben.<br />

- So genannte feindliche Übernahmen sind bei der<br />

Genossenschaft ausgeschlossen.<br />

- Eine Beherrschung der eG durch einzelne Verbundgruppen<br />

ist bei dieser Rechtsform nicht möglich.<br />

- Die Erreichung einer gemeinsamen Zielsetzung kann in<br />

der Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft besser<br />

realisiert werden.<br />

- Die eingetragene Genossenschaft ist eine offene<br />

Rechtsform, die einen leichten Gesellschafterwechsel<br />

ermöglicht.<br />

- Die genossenschaftliche Rechtsform ist öffentlich im<br />

Hinblick auf Prüfung, Bericht Aufsichtsrat, Generalversammlung<br />

und Veröffentlichung Jahresabschluss.<br />

- Die Fach- und Sachkompetenz der Regionalverbände,<br />

um so Mitglied eines starken Verbundes zu sein.<br />

Bruno F. J. Simmler, <strong>RWGV</strong><br />

Beratung und Betreuung gewerbliche Ware


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DAS THEMA<br />

Foto: Karl E. Rinas<br />

Schulleiter Dr. Reinhard Immenkötter (2.v.r.) ist stolz auf das Engagement aller Mit-Gründer.<br />

Fair, gesund und wirtschaftlich<br />

Mit der „FairCafé eG“ hat das Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises Bonn-Duisdorf die<br />

erste Schülergenossenschaft im <strong>RWGV</strong> gegründet – mit viel Fachverstand und Idealismus.<br />

Bonn. Die Idee entstand vor gut<br />

einem Jahr, fand schnell Anhänger<br />

und Befürworter, geriet ins Räderwerk<br />

langwieriger Abstimmungsprozesse<br />

und wird jetzt durch das Engagement<br />

unverdrossener Pädagogen<br />

Wirklichkeit: Am Berufskolleg des<br />

Rhein-Sieg-Kreises in Bonn-Duisdorf<br />

entsteht die „FairCafé eG“, eine<br />

Genossenschaft, die einmalig in<br />

ihrer Art ist. Lehrerinnen und Lehrer<br />

haben sich in einer Gründungsversammlung<br />

zusammengeschlossen,<br />

um demnächst 2.100 Schülerinnen<br />

und Schülern und 91 Pädagogen der<br />

Handelsschule, Höheren Handelsschule,<br />

der Fachoberschule Agrarwirtschaft,<br />

der Berufsschule, der<br />

Fachschule für Landwirtschaft sowie<br />

des Wirtschaftsgymnasiums auf<br />

10 GB 4/2006<br />

genossenschaftlicher Basis in caféoder<br />

bistroähnlichen Räumlichkeiten<br />

fair gehandelte Lebensmittel,<br />

Getränke oder Snacks anzubieten.<br />

„Wir wollen dem Fastfood-Trend<br />

etwas entgegensetzen“, so die Idee,<br />

von der sich die Initiatoren eine viel<br />

versprechende Zukunftsperspektive<br />

erhoffen, die auch Arbeitsplätze<br />

schafft: Nach der Anlaufphase ist die<br />

Einstellung von zwei fest angestellten<br />

Mitarbeitern vorgesehen.<br />

„Die Bereitschaft war spontan<br />

sehr groß“<br />

„Die Bereitschaft, im Kollegium<br />

etwas zu tun, nachdem der Kreis<br />

keine Möglichkeit zur Einrichtung<br />

eines Aufenthaltsraumes sah, war<br />

spontan sehr groß“, schildert Siegfried<br />

Virgils als frisch gekürter Vorstandsvorsitzender<br />

die Situation vor<br />

einem Jahr.<br />

Der Schulträger habe zwar grundsätzlich<br />

die Notwendigkeit erkannt,<br />

eine Verpflegungsmöglichkeit und<br />

eine Übermittagversorgung anzubieten,<br />

habe jedoch weder kurz- noch<br />

mittelfristig eine Möglichkeit gesehen,<br />

finanzielle Mittel zur Verfügung<br />

zu stellen. Virgils: „Da passte<br />

die Organisationsform der Genossenschaft<br />

genau in unsere Überlegungen“.<br />

Praktisch „aus der Not<br />

heraus“ starteten mehrere Lehrer das<br />

„Projekt FairCafé“ mit dem Ziel<br />

einer Genossenschaftsgründung. Als<br />

Ideenlieferant fungierte der jetzige<br />

Vorstandsvorsitzende, jedoch hält<br />

>


sich der evangelische Pfarrer<br />

bescheiden im Hintergrund: „Ohne<br />

die Projektmanagement-Kenntnisse,<br />

ohne die wirtschaftlichen Kompetenzen<br />

der Kolleginnen und Kollegen<br />

wären wir nicht da, wo wir jetzt<br />

sind.“ Die Schüler waren im Rahmen<br />

einer Projektarbeit mit eingebunden,<br />

erlebten theoretisches Wissen – fundiert<br />

aufbereitet – in die Praxis<br />

umgesetzt.<br />

Die Initiatoren von FairCafé entschlossen<br />

sich für die Rechtsform<br />

der Genossenschaft, um auf diese<br />

Weise allen am Schulleben Beteiligten<br />

die Mitgliedschaft in dem Unternehmen<br />

zu ermöglichen. Dabei<br />

wurde an alles gedacht: Damit auch<br />

die Schüler mitmachen können, die<br />

nur wenig Geld haben, kostet ein<br />

Genossenschaftsanteil zehn Euro.<br />

Durch die Mitgliedschaft sollen alle<br />

Beteiligten direkten Einfluss auf die<br />

wirtschaftsethische Ausrichtung und<br />

die Produktpalette des Cafés haben.<br />

„Keine Ackermann-Mentalität“<br />

Dabei steht im Gegensatz zu anderen<br />

Unternehmen als Ziel nicht die<br />

Gewinnmaximierung im Vordergrund.<br />

Denn die Erlöse werden ausdrücklich<br />

nicht, wie sonst üblich, an<br />

die Genossen ausgeschüttet. Mögliche<br />

Überschüsse aus dem laufenden<br />

Geschäftsbetrieb sollen der eigenen<br />

Schule, aber auch der Entwicklungsarbeit<br />

sowie anderen sozialen Zwecken<br />

oder der Unterstützung bildungspolitischer<br />

Aufgaben zugute<br />

kommen. Und: „Wir haben zwar<br />

einen Ackermann dabei“, scherzt<br />

Schulleiter Dr. Reinhard Immenkötter<br />

mit einem kleinen Seitenhieb,<br />

„aber keine Ackermann-Mentalität.“<br />

Rund 90.000 Euro möchte die Geschäftsführung<br />

in die Hand nehmen,<br />

um in einem neu zu errichtenden<br />

Gebäudeteil an der Rochusstraße<br />

künftig Getränke und Lebensmittel<br />

für den Verzehr vor Ort anzubieten.<br />

Die Produkte sollen vorwiegend<br />

aus der heimischen Region oder aus<br />

dem fairen Handel stammen und zur<br />

gesunden Ernährung der jungen<br />

Menschen und ihrer Lehrer beitra-<br />

gen. Erzeugnisse aus ökologischem<br />

Anbau werden bevorzugt. Ziel ist es,<br />

auch ein täglich wechselndes<br />

Gericht zur Mittagszeit anbieten zu<br />

können.<br />

„Wir sind auf offene Ohren<br />

gestoßen“<br />

Neben dem erzieherischen Gesichtspunkt,<br />

bei dem gesunde Ernährung<br />

nicht nur im Unterricht gelehrt,<br />

sondern auch vor Ort praktisch und<br />

konsequent umgesetzt wird, verfolgt<br />

die Genossenschaft als Unternehmensziel<br />

weitere Bildungsansätze.<br />

Die Tatsache, dass Produkte aus der<br />

Region und fairem Handel bezogen<br />

werden, kann im Unterricht beispielsweise<br />

unter verschiedenen<br />

Aspekten aufgearbeitet werden.<br />

Denn: Da das Berufskolleg neben<br />

einer kaufmännischen auch eine<br />

agrarwirtschaftliche Ausrichtung<br />

hat, lassen sich beide Bereiche<br />

gezielt an dem Unternehmen „Fair-<br />

Café“ praktisch miteinander verbinden.<br />

Die Schüler werden in Unternehmensgründung,<br />

kaufmännische<br />

DAS THEMA<br />

Planung, Buchführung, Controlling,<br />

Beschaffung, Absatz und weitere<br />

Themengebiete eingebunden. Sie<br />

lernen in einem Unternehmen, das<br />

tatsächlich existiert, und haben<br />

schon die nächste wichtige Aufgabe:<br />

herauszufinden, wie sich dieses Projekt<br />

urheberrechtlich schützen und<br />

gegebenenfalls in einer Art Franchise-System<br />

auf andere Interessenten<br />

übertragen lässt.<br />

„Irgendwie ist unser Konzept dann<br />

doch auf offene Ohren beim Schulträger<br />

gestoßen“, freuen sich die Initiatoren<br />

unisono, denn mittlerweile<br />

gibt es sogar Geld vom Rhein-Sieg-<br />

Kreis. Der stellt jetzt 65.000 Euro für<br />

den Gebäudeumbau zur Verfügung,<br />

abrufbar, wenn die Genossenschaft<br />

eingetragen ist und der Kreis einen<br />

juristischen Ansprechpartner hat.<br />

Über Spenden und Geschäftsanteile<br />

werden die restlichen 25.000 Euro<br />

aufgebracht.<br />

Karl E. Rinas, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro für<br />

Südwestfalen und östliches Rheinland<br />

Folgende Sparbücher sind verloren gegangen:<br />

Sparkonto Nr. 2 003 661 434<br />

lautend auf den Namen Marlies und Hans-Dieter Hoffmann, Varbrook<br />

53, 41372 Niederkrüchten, ausgestellt von der Volksbank<br />

Schwalmtal eG, Postfach 21 44, 41370 Niederkrüchten<br />

Bekanntmachung<br />

Elektrizitätsgenossenschaft Denklingen eG, In der Schlade 9,<br />

51580 Reichshof-Denklingen<br />

Die Mitgliederversammlung vom 17. Februar 2006 hat die Auflösung<br />

unserer Genossenschaft per 01. Juli 2006 beschlossen. Die Gläubiger<br />

werden aufgefordert, ihre Ansprüche bei der Genossenschaft anzumelden.<br />

Die Liquidatoren: Udo Sterzenbach, Achim Langheim, Udo Hannes<br />

GB 4/2006<br />

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11


DAS THEMA<br />

Foto: Tanja Pickartz<br />

An einem Strang ziehen<br />

Vor rund einem Jahr wurde die „Sonnenwall eG“ in Duisburg von Kaufleuten und Immobilienbesitzern<br />

gegründet, um einer Einkaufsstraße wieder alten Glanz zu verleihen.<br />

Herr Schwarz-Scholten, Sie sind zusammen mit Boris Roskothen<br />

im Vorstand der Sonnenwall eG und haben die Entstehung<br />

der Genossenschaft von Anfang an mitgestaltet. Was<br />

war der Anlass für die Gründung?<br />

Axel Schwarz-Scholten: Uns allen liegt an der Einkaufsstraße,<br />

die einst mit zu den Aushängeschildern der Stadt<br />

Duisburg gehört hat. Leider mussten aber in der jüngsten<br />

Vergangenheit zahlreiche, selbst alteingesessene Unternehmen<br />

vor den schwierigen Rahmenbedingungen kapitulieren.<br />

Die Folgen sind weithin sichtbar: Viele Ladenlokale<br />

stehen leer und die Zahl der Einzelhändler, die ihr<br />

Sortiment qualitätsbewusst ausrichten, geht zurück.<br />

Diese Abwärtsspirale für den Standort aufzuhalten, das<br />

war und ist unser Ziel. Diese Entwicklung hat sich natürlich<br />

auch auf die Immobilienwerte ausgewirkt. Uns allen<br />

ist klar: Einen Ausweg können wir nur gemeinsam finden:<br />

Einzelhändler und Immobilienbesitzer. Die Sonnenwall<br />

eG bietet uns nun seit rund einem Jahr die Möglichkeit,<br />

durch ein koordiniertes Handeln den Standort nachhaltig<br />

zu stützen und weiterzuentwickeln.<br />

Herr Leicht, als Inhaber des Büros Planpool haben Sie die Idee<br />

zur Gründung einer Genossenschaft mit vorangetrieben und<br />

stehen mit Ihrem immobilienwirtschaftlichen Know-how der<br />

Wollen den Sonnenwall in Duisburg wieder in altem Glanz erstrahlen lasse: (v.l.): Andreas Lohmann (Planpool-Projektleiter);<br />

Boris Roskothen (Vorstand); Axel Schwarz-Scholten (Vorstandsvorsitzender); Oliver Leicht (Planpool-Inhaber).<br />

12 GB 4/2006<br />

jungen eG weiterhin zur Seite. Sie hätten hier auch eine Bürgerinitiative<br />

gründen können. Warum eine Genossenschaft?<br />

Oliver Leicht: Eine Bürgerinitiative oder ein Verein bilden<br />

aus meiner Sicht keine solide wirtschaftliche Basis für ein<br />

Vorhaben wie unseres. Zudem ist die Gemeinnützigkeit<br />

von vornherein nicht gegeben, weil wir Gewinne erwirtschaften<br />

werden! Und das ganz bewusst und zielgerichtet:<br />

Die Gewinne werden wir einzig zur Förderung des<br />

Standortes einsetzen. Die Genossenschaft bietet dafür<br />

eine solide Basis bei geringer Eigenkapitalbindung.<br />

Zudem bestehen ein hoher Identifikationsgrad sowie eine<br />

starke Bindung durch die finanzielle Beteiligung des Einzelnen<br />

an der Genossenschaft. Ein weiteres Argument für<br />

die eG als Organisationsform ist sicher die Haftungsbeschränkung<br />

der Mitglieder und Gremien, wobei in der<br />

Sonnenwall eG die Nachschusspflicht per Satzung ausgeschlossen<br />

ist.<br />

Sie hatten im Sommer Ihre erste Generalversammlung. Was<br />

haben Sie Ihren Mitgliedern berichten können?<br />

Boris Roskothen: Das erste Jahr war geprägt durch den<br />

Aufbau der Strukturen. Die Sonnenwall eG ist nicht aus<br />

einer vorher bestehenden Gruppe entstanden. Vielmehr<br />

>


haben sich einzelne Anlieger aufgrund<br />

des vorhandenen Problemdrucks<br />

neu zusammen-gefunden.<br />

Daher mussten grundlegende Strukturen<br />

und Abläufe erst entwickelt<br />

werden. Erste Erfolge konnten<br />

bereits durch die Wiederbelebung<br />

des Schaufensters einer lange leer<br />

stehenden Immobilie verzeichnet<br />

werden. Zudem wurden strategische<br />

Instrumente wie das Nutzungsmanagement<br />

zur Steuerung des Branchenmixes<br />

am Standort entwickelt.<br />

Und was sind die nächsten Projekte?<br />

Axel Schwarz-Scholten: Der Schwerpunkt<br />

unserer Arbeit wird auf der<br />

Qualifizierung des Nutzungsmanagements<br />

liegen. Hier werden in<br />

enger Zusammenarbeit mit den<br />

Eigentümern zunächst Zielbranchen<br />

für Teilbereiche des Standortes identifiziert<br />

und am Sonnenwall angesiedelt.<br />

Weiterhin wird der Standort<br />

durch Werbeaktionen beworben. Ein<br />

Sonnenwall-Hausmeister wird nach<br />

dem Rechten sehen. Nicht zuletzt<br />

werden klare Einkaufsvorteile für<br />

Mitglieder durch Rahmenverträge<br />

mit Anbietern realisiert werden.<br />

Herr Lohmann, als Projektleiter bei<br />

Planpool können Sie das sicherlich<br />

hautnah beurteilen: Taugt das Genossenschaftsmodell<br />

Sonnenwall auch für<br />

andere Interessengemeinschaften?<br />

Andreas Lohmann: Das Modell setzt<br />

eine breite und nachhaltige Bereitschaft<br />

der Akteure zur Beteiligung<br />

voraus. Eine zuvor bestehende Struktur<br />

der Zusammenarbeit begünstigt<br />

den Gründungsprozess. In der Gesamtschau<br />

bietet die eG aber ohne<br />

Frage eine verhältnismäßig unkomplizierte<br />

Möglichkeit, mit Akteuren<br />

einer Einkaufsstraße an einem<br />

Strang zu ziehen, bei einem hohen<br />

Grad an Stabilität sowie geringem<br />

Haftungsrisiko des Einzelnen. Daher,<br />

denke ich, sollte eine eG auch auf<br />

andere Standorte übertragbar sein.<br />

Ralf Bröker, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro<br />

Rhein-Ruhr<br />

EINLADUNG<br />

Die rheinisch-westfälischen Volksbanken, Raiffeisenbanken,<br />

Spar- und Darlehnskassen und die WGZ BANK laden Sie<br />

herzlich ein zum<br />

UNTERNEHMERFORUM 2006<br />

Donnerstag, 26. Oktober 2006, WGZ BANK Düsseldorf<br />

Erfahrene Referenten informieren Sie über die Themen:<br />

■ Investition und Finanzierung<br />

■ Risiko und Absicherung<br />

■ Betriebliche Altersvorsorge<br />

Die Veranstaltung wird von Jan-Peter Schwartz moderiert<br />

und vom Springmaus-Improvisationstheater aufgelockert.<br />

Gerne erwarten wir Sie ab 15:00 Uhr zu einem Imbiss.<br />

Die Veranstaltung beginnt um 16:00 Uhr;<br />

sie endet gegen 19:30 Uhr.<br />

Im Anschluss empfangen wir Sie zu einem Abendessen.<br />

Seien Sie unser Gast zu einem zwanglosen Gedankenaustausch.<br />

Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken<br />

GB 4/2006<br />

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13


Ihre Kunden haben genug vom<br />

ständigen Auf und Ab?


Dann werden sie darauf abfahren:<br />

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gleich los!<br />

Nur wer noch bis Ende 2006 eine<br />

neue private bzw. betriebliche<br />

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abschließt, sichert sich die Garantieverzinsung<br />

mit 2,75 % – und das für<br />

die gesamte Vertragslaufzeit.<br />

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abgefahren ist!<br />

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keinen Fall, um den gewohnten<br />

Lebensstandard im Alter zu sichern.<br />

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1. Januar 2007 von 2,75 % auf 2,25 %<br />

gesenkt.<br />

Bis zum<br />

31.12.2006<br />

sichern!<br />

www.ruv.de


HINTERGRUND & ANALYSE<br />

Sommer 2006: Auf in den Pool<br />

WGZ-LOOP: Ein Pool für Mittelstandskredite erhält regen Zuspruch.<br />

Düsseldorf. Ein ganz besonderer Pool durfte diesen Sommer<br />

sein erfolgreiches Debüt feiern: Unter dem Namen<br />

LOOP bietet die WGZ BANK ihren Mitgliedsbanken erstmalig<br />

einen innovativen Risikotransfer für das Mittelstandskreditgeschäft.<br />

Der Begriff LOOP steht hierbei für<br />

„LOan OPtimizing Pool“, was die eigentliche Zielsetzung<br />

dieses Instrumentes umschreibt. Durch die breite Streuung<br />

von Kreditrisiken einzelner Institute wird die<br />

Mischung in den Portfolien der teilnehmenden Banken<br />

optimiert, ökonomisches Eigenkapital eingespart und der<br />

Rahmen für neue Kreditvergaben erweitert.<br />

Für die erste Transaktion konnten 15 Volks- und Raiffeisenbanken<br />

gewonnen werden. Die Institute brachten<br />

dabei aus 150 Kreditbeziehungen mit einem Umfang von<br />

440 Millionen Euro ein Risikovolumen in Höhe von 65,3<br />

Millionen Euro in den Pool ein. Da es sich bei WGZ-<br />

LOOP um ein Kreislaufmodell handelt, ist jede Bank verpflichtet,<br />

im gleichen Umfang, in dem sie Kreditvolumen<br />

16 GB 4/2006<br />

in den Pool einbringt, auch Kreditvolumen aus dem Pool<br />

zurückzunehmen. Bezogen auf die aktuelle Transaktion<br />

bedeutet dies, dass vor dem Pooling jede Bank an zehn<br />

Kreditnehmern mit einem Risikovolumen von je rund<br />

433.000 Euro und nach dem Pooling an 150 Kreditnehmern<br />

mit einem Risikovolumen von jeweils rund 29.000<br />

Euro beteiligt ist.<br />

Branchendiversifikation wird deutlich verbessert<br />

Dieser Austausch der durchschnittlich zehn eigenen Kreditnehmer<br />

gegen einen Pool von 150 Kreditnehmern<br />

diversifiziert das Portfolio nicht nur hinsichtlich der Größenklassen.<br />

Auch die Branchendiversifikation wird deutlich<br />

verbessert und damit eine besondere Herausforderung<br />

des regionalen FinanzVerbundes gemeistert. Denn<br />

viele Regionen werden von stark dominierenden Wirtschaftszweigen<br />

geprägt. Dies gilt für die Möbelindustrie<br />

Das Kreislaufmodell von WGZ-LOOP (LOan OPtimizing Pool)<br />

<strong>MB</strong> = Mitgliedsbank<br />

CDS = Credit Default Swaps<br />

Unter dem Namen LOOP bietet die WGZ BANK ihren Mitgliedsbanken erstmalig einen innovativen Risikotransfer für das<br />

Mittelstandskreditgeschäft.<br />

>


in Ostwestfalen ebenso wie für die Metallindustrie im<br />

Bergischen Land. Die regionalen Branchenschwerpunkte<br />

führen zwar zu einer ausgewiesenen branchenspezifischen<br />

Kompetenz der für Kredite verantwortlichen Mitarbeiter<br />

der Volks- und Raiffeisenbanken, aber auch zu<br />

unerwünschten Klumpenrisiken. WGZ-LOOP nutzt diese<br />

Kompetenz vor Ort, da das originäre Kreditgeschäft<br />

unverändert in der Verantwortung der Poolingbank<br />

bleibt und diese treuhänderisch für alle Poolingbanken<br />

dieses Adressrisiko weiterhin betreut, reduziert aber das<br />

resultierende Klumpenrisiko deutlich.<br />

Risiken gemeinsam leichter schultern<br />

Das Risikovolumen der teilnehmenden Banken ändert<br />

sich durch die Transaktion nicht. Veränderungen im<br />

erwarteten Verlust, die durch unterschiedliche Bonitäten<br />

zustande kommen können, werden bepreist und ausgeglichen.<br />

Institute, die hohe Risiken einbringen, müssen<br />

Zuzahlungen leisten. Banken, die besonders risikoarme<br />

Kredite in den Pool einbringen, erhalten dagegen hierfür<br />

eine Ausgleichszahlung. WGZ-LOOP wird also nicht dazu<br />

beitragen können, Kreditausfälle zu verhindern. Aber die<br />

Auswirkungen im Schadensfall sind leichter zu verkraften,<br />

da die Risiken von den beteiligten Poolingbanken<br />

gemeinsam geschultert werden. Der Risikotransfer wird<br />

mittels Credit Default Swaps (CDS), dem populärsten Vertreter<br />

aus der Klasse der Kreditderivate, organisiert. Ein<br />

CDS kann als handelbare Bürgschaft angesehen werden.<br />

WGZ-LOOP kompensiert Ausfälle bei Insolvenzen und<br />

ausbleibenden Zins- oder Tilgungszahlungen. Marktwertschwankungen<br />

durch Rating- oder Zinsveränderungen<br />

sind allerdings nicht abgesichert.<br />

Umfangreiches Reporting<br />

Ein umfangreicher Leitfaden beschreibt die gesamte Konstruktion<br />

und alle wesentlichen Punkte für die Umsetzung<br />

bei den teilnehmenden Banken, wie zum Beispiel die systemseitige<br />

Darstellung, die Behandlung im Melde- und<br />

Rechnungswesen, die Limitierung und das Monitoring.<br />

Ein regelmäßiges Quartalsreporting der WGZ BANK versorgt<br />

die Poolingbanken in anonymisierter Form mit<br />

allen notwendigen Informationen zum Pool. Wichtige<br />

Bestandteile sind das Poolvolumen, das Durchschnittsrating,<br />

die Branchenverteilung und Informationen zu<br />

Ratingveränderungen und Kreditausfällen.<br />

Mehrjährige Entwicklungszeit<br />

Dieser ersten Transaktion ging eine mehrjährige Entwicklungsarbeit<br />

voraus, bei der die Bedürfnisse der interessierten<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken fortlaufend<br />

berücksichtigt wurden. Die Motivation zur Teilnahme an<br />

WGZ-LOOP ist vielseitig. Neben dem Interesse, die Qualität<br />

des Kreditportfolios zu verbessern, spielt der Know-<br />

HINTERGRUND & ANALYSE<br />

how-Aufbau in zukunftsweisenden Themen eine wichtige<br />

Rolle. So erhält die Messung von Adressrisiken mittels<br />

Portfoliomodellen angesichts der anstehenden Umsetzung<br />

von Basel II eine besondere Bedeutung. Zudem sind<br />

Kreditderivate das lomentan schnellstwachsende Marktsegment<br />

an den internationalen Kapitalmärkten. WGZ-<br />

LOOP setzt solche Derivate ein und ist dabei weit entfernt<br />

von dem oft mit Derivaten in Verbindung gebrachten<br />

Spekulationsgedanken. Von WGZ-LOOP bis zum Einsatz<br />

von CDS zur Steuerung von Adressrisiken im liquiden<br />

Bereich, beispielsweise im Depot-A, ist es nur noch<br />

ein ganz kleiner Schritt. Zudem sind angesichts niedriger<br />

Zins- und Spreadniveaus viele Investoren gezwungen, in<br />

strukturierte Produkte zu investieren. Ein gutes Verständnis<br />

der zugrunde liegenden Bausteine ist dabei unerlässlich.<br />

Plattform für innovative Risikotransfers<br />

Schon Anfang 2007 ist eine zweite Transaktion mit einem<br />

gleichfalls bewusst einfach gehaltenen Konzept geplant,<br />

um die Basis der an diesem Thema interessierten Banken<br />

zu verbreitern. Langfristig soll WGZ-LOOP als regelmäßige<br />

„Plattform des Risikotransfers“ weiterentwickelt werden.<br />

Es liegt nahe, das Kreislaufmodell aufzubrechen, so<br />

dass es zukünftig möglich wird, WGZ-LOOP auch zum<br />

Verkauf oder zum gezielten Einkauf von Mittelstandsgeschäft<br />

zu nutzen. Eine Herausforderung stellt auch die<br />

Dynamisierung von WGZ-LOOP dar. Entgegen der jetzigen<br />

Gestalt, die für vier Jahre statisch mit dem gleichen<br />

Teilnehmerkreis aufgesetzt wurde, könnte dann regelmäßig<br />

abgefragt werden, ob abgesicherte Adressrisiken weiter<br />

im Pool verbleiben sollen oder durch andere, möglicherweise<br />

auch komplett neue Kreditnehmer ersetzt werden<br />

sollen. Diese Weiterentwicklungen vergrößern die<br />

Flexibilität für die teilnehmenden Banken. Ein Fernziel<br />

ist die Verbriefung von Mittelstandskrediten, um die Risiken<br />

auch aus dem regionalen FinanzVerbund auslagern<br />

zu können. Die WGZ BANK wird mit diesen Innovationen<br />

die Ansprüche ihrer Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

auch zukünftig professionell bedienen.<br />

Rainer Overbeck, Leiter Kreditderivate WGZ BANK<br />

Information<br />

Weitere Informationen zu WGZ-LOOP<br />

im Internet unter www.wgz-bank.de und über<br />

LOOP@wgzbank.de<br />

GB 4/2006<br />

17


<strong>RWGV</strong> INTERN<br />

Münster. Hans Pfeifer (54), zurzeit Vorstandsmitglied der<br />

WGZ BANK AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank,<br />

Düsseldorf, ist vom Verwaltungsrat des Verbandes<br />

einstimmig zum neuen Vorstandsvorsitzenden des<br />

<strong>RWGV</strong> gewählt worden. Hans Pfeifer übernimmt am 1.<br />

Oktober das Amt des im Juni verstorbenen Friedel Fleck.<br />

Er wird den Verband gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen<br />

Moritz Krawinkel (57) leiten.<br />

Seinen genossenschaftlichen Werdegang begann Hans<br />

Pfeifer 1971 mit einer Banklehre bei der Westdeutschen<br />

Genossenschaftszentralbank eG in Köln. Bereits 1975<br />

übernahm er die Leitung der Betriebsorganisation, ab<br />

1982 die der Verwaltungsabteilung der WGZ BANK mit<br />

den Aufgabenschwerpunkten Investitionsplanung, Immobilienverwaltung,<br />

Neubauten und Einkauf. Als Mitgliedsbanken-Repräsentant<br />

bei der WGZ Bank in Koblenz<br />

und später in Düsseldorf betreute er von 1988 bis 1992<br />

die Vorstände der Region und beriet sie in allen bankwirtschaftlichen<br />

und geschäftspolitischen Fragen. Kredite an<br />

Mitgliedsbanken sowie das Metakreditgeschäft gehörten<br />

hier ebenfalls zu seinen Aufgaben. Als geschäftsführendes<br />

Verwaltungsratsmitglied baute Hans Pfeifer ab 1992 die<br />

WGZ Bank Luxembourg S.A. auf. Dem Verwaltungsrat der<br />

Bank gehört er heute als Vorsitzender an. Als Bereichsleiter<br />

Mitgliedsbankenbetreuung für die WGZ-Gesamtbank<br />

übernahm Hans Pfeifer 1995 im Rahmen der neuen vertrieblichen<br />

Ausrichtung der WGZ-Bank eine neue Aufga-<br />

18 GB 4/2006<br />

Hans Pfeifer, ab 1. Oktober Vorstandsvorsitzender<br />

des <strong>RWGV</strong><br />

Hans Pfeifer übernimmt<br />

Vorstandsvorsitz des <strong>RWGV</strong><br />

Der 54-Jährige wird den Verband gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Moritz<br />

Krawinkel leiten. Zuletzt gehörte Hans Pfeifer dem Vorstand der WGZ BANK an.<br />

be. Er verantwortete Aufbau und Konzept des Kundenbereichs<br />

Mitgliedsbankenbetreuung, hinzu kam die Mitarbeit<br />

in bundesweiten Gremien der genossenschaftlichen<br />

Organisation, insbesondere zu den Themen Gesamtbanksteuerung<br />

und zukünftiger Bankenmarkt. Im Jahr 1999<br />

wurde Hans Pfeifer zum stellvertretenden Vorstandsmitglied<br />

und im Jahr 2000 zum ordentlichen Vorstandsmitglied<br />

ernannt. Hier verantwortet er zuletzt die Themen<br />

Mitgliedsbanken, Revision, Investitionsförderung, Compliance,<br />

Geldwäscheverhinderung und Datenschutz.<br />

Bankdirektor Gerhard Reibert, Verwaltungsratsvorsitzender<br />

des <strong>RWGV</strong>, betonte anlässlich des Verwaltungsratsbeschlusses:<br />

„Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, in<br />

kürzester Zeit einen erstklassigen Kenner der Genossenschaften<br />

im Rheinland und in Westfalen für uns zu<br />

gewinnen. Durch seine langjährige prägende Mitarbeit an<br />

bundesweiten Themen unserer Organisation und seine<br />

besonderen Erfahrungen im nationalen und internationalen<br />

Bankgeschäft wird Hans Pfeifer den Interessen der<br />

Genossenschaften im Rheinland und in Westfalen auf<br />

jeder Ebene das erforderliche Gewicht verleihen können.<br />

Bereits bei der WGZ BANK stand Hans Pfeifer aufgrund<br />

seines Aufgabenbereiches wie auch als Person für eine<br />

ausgeprägte Mitgliederorientierung. Er ist deshalb prädestiniert,<br />

die an den Belangen der Mitgliedsgenossenschaften<br />

ausgerichtete Kultur unseres Verbandes zu pflegen<br />

und weiterzuentwickeln.“


Verbandstag 2006<br />

Kunsthalle in Bonn wird zum Treffpunkt.<br />

Bonn. Die renommierte Guggenheim-Ausstellung<br />

auf der einen<br />

Seite, der Verbandstag des <strong>RWGV</strong> auf<br />

der anderen: Am 25. Oktober dürfte<br />

die hochmoderne Kunst- und Ausstellungshalle<br />

der Bundesrepublik<br />

Deutschland in Bonn einen außergewöhnlich<br />

großen Andrang erleben.<br />

Neben den täglich hunderten Besuchern<br />

der Kunst-Schau stehen an<br />

diesem Tag auch die Vorstände und<br />

Geschäftsführer der über 600 Genossenschaften<br />

in Rheinland und Westfalen<br />

auf der Gästeliste. Los geht es<br />

bereits am Mittag mit den Mitgliederversammlungen<br />

der Sparten Kredit,<br />

Landwirtschaft und Gewerbe.<br />

Ein weiterer Höhepunkt des Tages:<br />

Der Vortrag von Bundeswirtschaftsminister<br />

Michael Glos, der im Rahmen<br />

des <strong>RWGV</strong>-Verbandstages 2006<br />

zum Thema „Mittelstand in<br />

Deutschland – der Weg zu mehr<br />

Wachstum und Beschäftigung“ sprechen<br />

wird.<br />

Die Zeit zwischen den einzelnen<br />

Programmpunkten dürfte den Gästen<br />

des <strong>RWGV</strong> nicht lang werden:<br />

Nicht nur ein bunter „Markt der<br />

genossenschaftlichen Möglichkeiten“<br />

vor der Kunst- und Ausstellungshalle,<br />

auf dem sich vom Winzer<br />

bis zum Versicherer etliche Vertreter<br />

der genossenschaftlichen<br />

Familie in eigens aufgebauten Zelten<br />

mit ihren Produkten der Öffentlichkeit<br />

präsentieren, lädt zum Verweilen<br />

ein. Auch die Guggenheim-Ausstellung<br />

kann an diesem Tag von<br />

allen Mitgliedern kostenlos besucht<br />

werden. Bei Extra-Führungen durch<br />

die Kunst- und Ausstellungshalle,<br />

die auf circa 6.000 Quadratmetern<br />

mit der Sammlung der Guggenheim<br />

Foundation, New York, eine der<br />

größten und ambitioniertesten Ausstellungen<br />

der letzten Jahre präsentiert,<br />

können sich Kunstinteressierte<br />

von 200 Meisterwerken von der<br />

Klassischen Moderne bis in die<br />

Gegenwart faszinieren lassen. Zu<br />

diesen Künstlern zählen unter anderem<br />

Wassily Kandinsky, Paul Klee,<br />

Robert Delaunay, Constantin Brancusi,<br />

Piet Mondrian und Pablo Picasso.<br />

Repräsentative Serien amerikanischer<br />

Nachkriegskunst vom Abstrakten<br />

Expressionismus (Mark Rothko),<br />

der Pop Art (Andy Warhol, James<br />

Rosenquist, Roy Lichtenstein) bis<br />

zur Minimal und Postminimal Art<br />

(Carl Andre, Richard Serra, Robert<br />

Morris, Donald Judd, Bruce Nauman)<br />

leiten die Sammlung ins späte<br />

20. Jahrhundert über.<br />

Weitere Informationen zur Veranstaltung<br />

gibt es bei Judith Oberlack,<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsstab, 0251 7186-<br />

106, judith.oberlack@rwgv.de<br />

Ehrengast:<br />

Bundeswirtschaftsminister<br />

Michael Glos<br />

IMPRESSUM<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT<br />

Herausgeber:<br />

Rheinisch-Westfälischer<br />

Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>)<br />

Mecklenbecker Str. 235–239,<br />

48163 Münster<br />

Redaktion:<br />

Dr. Thorsten Weiland, Sabine Bömmer,<br />

Wolfgang Koschny (CvD)<br />

Telefon: 0251 7186-280<br />

Fax: 0251 7186-285<br />

E-Mail: presse@rwgv.de<br />

Titelbild:<br />

Marco Stepniak<br />

für Rheinland und Westfalen<br />

Aus den Regionen:<br />

Pressebüro Süd:<br />

Julia Böing<br />

Telefon: 0261 13091-11<br />

julia.boeing@rwgv.de<br />

Pressebüro Rhein-Ruhr:<br />

Ralf Bröker<br />

Telefon: 02853 956280<br />

ralf.broeker@rwgv.de<br />

Pressebüro Münsterland:<br />

Hans-Peter Leimbach<br />

Telefon: 0251 7186141<br />

hans-peter.leimbach@rwgv.de<br />

Pressebüro für Südwestfalen und<br />

östliches Rheinland:<br />

Karl E. Rinas<br />

Telefon: 02354 904004<br />

karl.rinas@rwgv.de<br />

Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg:<br />

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geno kom Werbeagentur GmbH<br />

Mecklenbecker Straße 229,<br />

48163 Münster<br />

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geno kom Werbeagentur GmbH<br />

Mecklenbecker Straße 229<br />

48163 Münster<br />

Druck:<br />

LV Druck im Landwirtschaftsverlag<br />

GmbH<br />

Bei verspätetem Erscheinen oder Nichterscheinen<br />

infolge höherer Gewalt entfallen<br />

alle Ansprüche. Für nicht angeforderte<br />

Manuskripte, Bilder und Bücher<br />

wird keine Gewähr übernommen.<br />

Nachdruck von Beiträgen nur mit<br />

Quellenangabe und nur mit Zustimmung<br />

der Redaktion.<br />

Namensartikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung des Herausgebers wieder.<br />

Beilagenhinweis:<br />

Diese Ausgabe des Genossenschafts-<br />

Blattes enthält die Raiffeisen-Informationen<br />

4/2006, eine Beilage der<br />

VR FACTOREM sowie Bilanzveröffentlichungen.


<strong>RWGV</strong> INTERN<br />

Foto: Roman Mensing<br />

<strong>RWGV</strong> erwartet Gründungsboom<br />

in Rheinland und Westfalen<br />

Modernisiertes Genossenschaftsgesetz erleichtert Neugründungen.<br />

Münster. Zum Start der seit langem<br />

von der Genossenschaftspraxis<br />

geforderten Modernisierung des<br />

Genossenschaftsgesetzes begrüßte<br />

der <strong>RWGV</strong> mit Nachdruck, dass das<br />

Gesetz endlich dem heutigen Wirtschaftsleben<br />

angepasst worden sei.<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz<br />

Krawinkel: „Das ist nicht nur von<br />

großem Nutzen für unsere über 600<br />

eingetragenen Genossenschaften<br />

mit drei Millionen Mitgliedern in<br />

Rheinland und Westfalen. Das neue<br />

Gesetz bietet auch dem starken Mittelstand<br />

in Rheinland und Westfalen<br />

neue Chancen und wird die Neugründung<br />

von Genossenschaften<br />

erheblich erleichtern.“ Schon jetzt<br />

ist die Zahl der Gründungsanfragen<br />

beim <strong>RWGV</strong> vor allem aus dem<br />

Gesundheits- und Dienstleistungssektor<br />

überdurchschnittlich hoch.<br />

Ausgesprochen attraktiv werde die<br />

genossenschaftliche Rechtsform<br />

künftig für Zusammenschlüsse von<br />

Bürgern und Unternehmungen, die<br />

soziale oder kulturelle Förderzwecke<br />

verfolgten, zum Beispiel für Betreiber<br />

von Sportstätten, Theatern und<br />

Bibliotheken. Mit Nachdruck und<br />

großem Erfolg hat sich, so Moritz<br />

Krawinkel, der <strong>RWGV</strong> mit seinen<br />

20 GB 4/2006<br />

Modernisierungsvorschlägen beim<br />

Gesetzgeber Gehör verschafft:<br />

„Letztlich sind nahezu alle Vorschläge,<br />

die wir in den zuständigen Gremien<br />

auf Bundesebene unterbreitet<br />

haben, übernommen worden.“<br />

„Nahezu alle Vorschläge wurden<br />

in das Gesetz aufgenommen“<br />

Die wesentlichen Veränderungen im<br />

modernisierten Genossenschaftsgesetz<br />

sind:<br />

1. Der genossenschaftliche Förderzweck<br />

wurde erweitert. Nun können<br />

auch Genossenschaften gegründet<br />

werden, die soziale oder kulturelle<br />

Förderziele verfolgen.<br />

2. Künftig können bereits drei Personen<br />

(bisher sieben) eine eingetragene<br />

Genossenschaft (eG) gründen.<br />

Damit eignet sich die eG zum Beispiel<br />

für „kleine“ Kooperationen von<br />

drei Handwerkern, Journalisten oder<br />

Ärzten. Bei Genossenschaften bis zu<br />

20 Mitgliedern müssen nicht mehr<br />

zwei Vorstands- und drei Aufsichtsratsmitglieder<br />

gewählt werden. Es<br />

genügt ein Vorstandsmitglied. Auf<br />

den Aufsichtsrat kann in diesem Fall<br />

ganz verzichtet werden.<br />

3. Für Genossenschaften, deren Mit-<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstand Moritz Krawinkel: „Das neue Gesetz bietet<br />

auch dem starken Mittelstand in Rheinland und Westfalen<br />

ganz neue Chancen.“<br />

glieder überwiegend Unternehmen<br />

sind, kann das Stimmrecht unterschiedlich<br />

gewichtet werden. Bisher<br />

galt: eine Person – eine Stimme.<br />

4. Für die Kapitalbeschaffung einer<br />

Genossenschaft können zukünftig<br />

„investierende“ Mitglieder aufgenommen<br />

werden, die weder die Produkte<br />

und Dienstleistungen der<br />

Genossenschaft nutzen noch erbringen.<br />

So kann beispielsweise ein Bauunternehmer<br />

Mitglied einer Molkereigenossenschaft<br />

werden.<br />

5. Grenzüberschreitende Kooperationen<br />

können weiterhin als nationale<br />

Genossenschaften nach deutschem<br />

Genossenschaftsgesetz betrieben<br />

werden, aber auch als Europäische<br />

Genossenschaft oder Societas<br />

Cooperativa Europaea (SCE).<br />

Moritz Krawinkel: „Die Neuregelungen<br />

stärken die Genossenschaft als<br />

eine flexible und solide Rechtsform.<br />

Unter den jährlich circa 13.000<br />

Unternehmensinsolvenzen in Rheinland<br />

und Westfalen gibt es keine Genossenschaft.<br />

Die 45.000 Arbeitsplätze<br />

bei unseren Mitgliedsunternehmen<br />

sind und bleiben mit der<br />

Novellierung besonders sicher.“<br />

Sabine Bömmer/Wolfgang Koschny


Fotos: Marco Stepniak<br />

„1. FC Wir eG“<br />

<strong>RWGV</strong> INTERN<br />

Eine aktuelle Studie von <strong>RWGV</strong> und Deutscher Sporthochschule belegt: Wenn Vereine sich<br />

zu Genossenschaften zusammenschließen, eröffnen sich neue Perspektiven. Die Qualität<br />

der Sportstätten in den Kreisen und Städten könnte sich so spürbar verbessern.<br />

Die Gründung von „Sportstätten-Genossenschaften“ könnte wieder für eine quantitativ und qualitativ gute Sportstättenversorgung<br />

der Bevölkerung sorgen.<br />

Münster. Marode Duschanlagen, Sanitärbereiche mit<br />

dem Charme der 50er, brüchige Tribünen, abgewetzte<br />

Laufbahnen: Nach dem WM-Rausch kommt für viele<br />

Sportfreunde, die sich tagtäglich in sanierungsbedürftigen<br />

Sportstätten fit halten müssen, der Kater. Fast jede<br />

dritte Sportanlage in NRW befindet sich in einem<br />

schlechten Zustand – ohne Aussicht auf Besserung. Die<br />

Gründung von „Sportstätten-Genossenschaften“, in der<br />

sich Vereine vor Ort als schlagkräftiges Team zu einer<br />

„eG“ zusammenschließen, könnte das Problem lösen und<br />

wieder für eine quantitativ und qualitativ gute Sportstättenversorgung<br />

der Bevölkerung sorgen. Das haben Professor<br />

Dr. Christoph Breuer und Dr. Gregor Hovemann, Forscher<br />

vom Institut für Sportökonomie und Sportmanagement<br />

der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS),<br />

herausgefunden. Gemeinsam mit dem <strong>RWGV</strong> wurden die<br />

Ergebnisse jetzt veröffentlicht.<br />

Die Sportstättenstatistik der Länder weist es nach: 36,5<br />

Prozent der Trainingsanlagen in NRW sind „kurzfristig<br />

sanierungsbedürftig“. Der Bundesdurchschnitt liegt bei<br />

35,9 Prozent. Sowohl Kommunen als auch eingetragene<br />

Vereine stehen vor erheblichen Problemen beim Management<br />

dieser Sportstätten: Die kommunalen Kassen sind<br />

leer und Vereinsmitglieder können oder wollen sich oft<br />

nicht finanziell an den nötigen Investitionen beteiligen.<br />

Die Folge: Bundesweit gibt es bereits heute rund 1.700<br />

Vereine, die existenzielle Probleme mit ihrer Sportstättensituation<br />

haben.<br />

Als erprobte, bürgerschaftliche Rechtsform bietet sich die<br />

eingetragene Genossenschaft zum Betrieb von Sportstätten<br />

an. Die DSHS-Studie zeigt:<br />

1. Verbesserte Kreditwürdigkeit<br />

Durch die Beteiligung der Vereinsmitglieder am Sportstät- ><br />

GB 4/2006<br />

21


<strong>RWGV</strong> INTERN<br />

><br />

tenunternehmen im Rahmen von Genossenschaftsanteilen<br />

wird die Kreditwürdigkeit des Unternehmens deutlich<br />

gestärkt. Sie ist die Grundlage eines langfristig angelegten,<br />

soliden Betriebs.<br />

2. Beteiligung an der Gewinnverwendung<br />

Wegen ihrer Gemeinnützigkeit können Sportvereine<br />

keine Gewinne ausschütten. Demgegenüber können die<br />

Mitglieder einer eG durch eine Rückvergütung am wirtschaftlichen<br />

Erfolg ihres Sportstättenunternehmens<br />

beteiligt werden.<br />

3. Professionelles Managementniveau<br />

Genossenschaften sind strengen und aussagekräftigen<br />

Rechnungslegungsvorschriften unterworfen. „Damit ist<br />

eine Kontrolle und Steuerung in einer Genossenschaft<br />

auf einem anspruchsvollen Managementniveau möglich.<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel: „Wer heute<br />

Sportstätten betreiben will, muss sein Unternehmen auf<br />

ein gesundes Fundament stellen. Eine professionelle und<br />

angemessene Prüfung der Jahresabschlüsse ist ein Garant<br />

dafür, dass dies auch wirklich der Fall ist. Was viele Vereine<br />

heute an unternehmerischen Aufgaben übernehmen,<br />

ist in der Rechtsform des e.V. gar nicht zu leisten. Das ist<br />

vielfach fahrlässig und unverantwortlich.“<br />

Zugleich gelte: „Im Bereich des Profisports sind sich die<br />

Experten schon lange einig, dass die Form der gemeinnützigen<br />

e.V. eigentlich eine Rechtsformverfehlung ist.<br />

Nach den aktuellen Untersuchungen kann dies auch für<br />

Vereine gelten, die eine Sportstätte zu finanzieren haben.<br />

Die Rechtsform der eG bietet hier betriebswirtschaftlich,<br />

gesellschaftlich und politisch die einzig sinnvolle Alternative“,<br />

so Moritz Krawinkel.<br />

22 GB 4/2006<br />

„Hilfe zur Selbsthilfe“<br />

Mit der eingetragenen Genossenschaft steht den Sportlerinnen<br />

und Sportlern ebenso wie den Kommunen eine<br />

flexible und zugleich erprobte Rechtsform zur Verfügung,<br />

in der in Deutschland unter anderem 1.300 Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken organisiert sind, außerdem zahlreiche<br />

Kooperationen in Handwerk und Gewerbe – und<br />

bereits heute erste Sportstätten. Genossenschaften haben<br />

in Deutschland die mit Abstand geringste Insolvenzquote<br />

und gleichen in ihrer Organisation und ihrem Aufbau<br />

durchaus dem Verein, sodass sie gelegentlich als „Verein<br />

mit wirtschaftlichem Zweck“ beschrieben werden. In<br />

einer Genossenschaft sind die Mitglieder nicht nur Miteigentümer,<br />

sondern auch Mitunternehmer und Kunde<br />

zugleich. „Das in den Vereinen traditionell hoch<br />

geschätzte Mitbestimmungsrecht der Mitglieder und<br />

auch die Nähe zu den Mitgliedern bleibt beim Rechtsformwandel<br />

zur eG somit auch in der Genossenschaft<br />

erhalten. Bei einer Kapitalgesellschaft ist das eindeutig<br />

nicht der Fall“, macht Moritz Krawinkel deutlich.<br />

In der von Prof. Dr. Christoph Breuer und Dr. Gregor<br />

Hovemann von der DSH erarbeiteten Expertise heißt es<br />

daher mit Blick auf die Finanzierung von Sportstätten:<br />

„Im Vergleich zur Rechtsform des Vereins können die<br />

Interessen aller Beteiligten in einer eG prinzipiell angemessener<br />

berücksichtigt werden. Die Genossenschaft ist<br />

damit von ihrer Konstruktion her dem eingetragenen<br />

Verein überlegen.“<br />

Möglichkeiten für Städte und Kommunen<br />

Auch Städten und Kommunen, die für Kinder und<br />

Jugendliche ausreichend Möglichkeiten für den Schulsport<br />

sicherstellen müssen und die Betreuung der Fußballplätze,<br />

Hallenbäder oder Tennisanlagen nicht ganz<br />

aus der Hand geben möchten, bietet die Genossenschaft<br />

eine Heimat. „Durch die jüngste Novellierung des Genossenschaftsgesetzes<br />

gibt es für kommunale Träger attraktive<br />

Ausgestaltungsmöglichkeiten, da die Stimmverhältnisse<br />

unter den Mitgliedern der ,eG’ neuerdings unterschiedlich<br />

gewichtet werden können“, so Moritz Krawinkel.<br />

So könnte die Kommune beispielsweise Genossenschaftsanteile<br />

im Umfang des Schulsports halten und je<br />

„Was viele Vereine heute an unternehmerischen<br />

Aufgaben übernehmen, ist in<br />

der Rechtsform des e.V. nicht zu leisten.“<br />

>


nach demografischer Entwicklung anpassen. Entsprechend<br />

könnte das Stimmverhältnis unter den Mitgliedern<br />

gestaltet werden.<br />

Aber es geht auch ohne öffentliche Träger. So können<br />

sich auch mehrere kleine Vereine, die eine Sportstätte<br />

gemeinsam finanzieren und nutzen möchten, zu einer<br />

„großen“ Genossenschaft zusammenschließen, um die<br />

kritische Größe zur Finanzierung der Anlage zu erreichen.<br />

Wolfgang Koschny / Thorsten Weiland<br />

Die von <strong>RWGV</strong> und DSHS veröffentlichte Expertise<br />

zur Sportstättenfinanzierung findet sich im<br />

<strong>RWGV</strong>-Jahresbericht 2006, der als kostenloser<br />

Download im Pressebereich auf der Website<br />

www.rwgv.de zur Verfügung steht.<br />

Nach dem WM-Rausch kommt für viele Sportfreunde,<br />

die sich tagtäglich in sanierungsbedürftigen Sportstätten<br />

fit halten müssen, der Kater: Fast jede dritte Sportanlage<br />

in NRW befindet sich in einem schlechten<br />

Zustand – ohne Aussicht auf Besserung.<br />

GAD eG Münster<br />

19.10. Region Köln<br />

Herzlich willkommen zum<br />

GAD Treffpunkt 2006 vor Ort in Ihrer Nähe<br />

<strong>RWGV</strong> INTERN<br />

Wir freuen uns auf Sie: beim GAD Treffpunkt 2006 in der Zeit vom 19. Oktober bis 16. November 2006.<br />

Live-Präsentationen, Begegnungen und Gespräche bilden auch in diesem Jahr die Schwerpunkte<br />

des GAD Treffpunkts, der wieder an unterschiedlichen Standorten in unserem Geschäftsgebiet stattfi ndet.<br />

Die Veranstaltung steht im Zeichen des bank21-Release 1.1.1 mit den Top-Themen Kredit und<br />

Kompetenzsystem.<br />

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Online-Anmeldung<br />

fi nden Sie auf www.gad-treffpunkt.de.<br />

7.11. Region<br />

Hamburg<br />

9.11. Region Bremen<br />

25.10. und 26.10. Region Essen<br />

16.11. Region Hannover<br />

14.11. Region Magdeburg<br />

Anzeige<br />

Anz179x124_v2.indd 1 17.08.2006 14:34:40 Uhr<br />

GB 4/2006<br />

23


AUS DEM VERBUND<br />

Kurs bestätigt<br />

Mit Spannung erwartet wurde die Generalversammlung der GAD. Es gab Kritik, doch am<br />

Ende wurde der Vorstand entlastet<br />

GAD-Vorstandsmitglied Anno Lederer:<br />

„Es gilt, nach vorne zu blicken.“<br />

Münster. Über 300 Mitglieder der GAD eG waren in diesem<br />

Jahr zur Generalversammlung in die Halle Münsterland<br />

nach Münster gekommen. So viele wie noch nie.<br />

Technische und organisatorische Probleme in der jüngsten<br />

Vergangenheit hatten schon im Vorfeld für viele Diskussionen<br />

gesorgt. Mitte des Jahres war es bei den an das<br />

Rechenzentrum angeschlossenen Banken zu größeren<br />

Störungen im Bankbetrieb, an den Geldautomaten sowie<br />

Kontoauszugsdruckern gekommen. Diese waren zurückzuführen<br />

auf technische Probleme bei der Einführung des<br />

neuen Bankenverfahrens bank21 und der technischen<br />

Plattform basis21. Im März 2006 hatte die GAD daraufhin<br />

die Installationszahlen der neuen Hard- und Softwarekomponenten<br />

deutlich reduziert und ein konsequentes<br />

Stabilitätsmanagement eingeführt. Einige wichtige Erfolge<br />

wurden dadurch bereits erzielt. „Viele von Ihnen<br />

haben uns bestätigt, dass unsere Leistungen inzwischen<br />

wieder besser geworden sind und dass wir auf einem<br />

guten Weg sind. Jetzt gilt es, nach vorne zu blicken. Wir<br />

wollen und werden alles dafür tun, um wieder Ihr zuverlässiger<br />

IT-Dienstleister zu sein und Ihnen die Qualität zu<br />

bieten, die Sie von uns erwarten dürfen“, stellte Anno<br />

Lederer im Bericht des Vorstandes deutlich heraus.<br />

Das Unternehmen plane, die Umstellungszahlen auf die<br />

24 GB 4/2006<br />

neue technische Plattform ab September dieses Jahres<br />

wieder deutlich zu steigern. Ab November 2006 werde das<br />

neue bank21-Release 1.1.1 mit wichtigen Funktionen für<br />

das Kompetenzsystem und den Kreditprozess bei den<br />

Banken eingeführt.<br />

Wirtschaftliche Lage erfreulich<br />

Als erfreulich bezeichnete Anno Lederer die aktuelle wirtschaftliche<br />

Lage der GAD. Das Unternehmen erwirtschaftete<br />

bei einem Umsatzerlös von 321,7 Millionen Euro in<br />

2005 (2004: 326 Millionen Euro) ein Betriebsergebnis von<br />

18,5 Millionen Euro (2004: 6,3 Millionen Euro).<br />

Die Ertragsstärke des Unternehmens konnte deutlich verbessert<br />

werden, dabei stieg die Umsatzrentabilität von 1,9<br />

Prozent in 2004 auf 5,7 Prozent in 2005 an. Das Ergebnis<br />

entspricht 5,7 Prozent des Umsatzes in 2005 (2004: 1,9<br />

Prozent).<br />

Trotz deutlicher Kritik in den letzen Wochen und Monaten<br />

setzten die Teilnehmer der Generalversammlung ein<br />

positives Zeichen: 305 von insgesamt rund 470 Mitgliedern<br />

waren anwesend und stimmten mit deutlicher<br />

Mehrheit für die Entlastung des GAD-Vorstandes sowie<br />

des Aufsichtsrates.


„WGZ BANK in Bestform“<br />

AUS DEM VERBUND<br />

Die genossenschaftliche Zentralbank zeigt sich mit dem ersten Halbjahr sehr zufrieden.<br />

Düsseldorf. „Die WGZ BANK präsentiert<br />

sich im ersten Halbjahr 2006 in<br />

Bestform“, so Werner Böhnke, Vorsitzender<br />

des Vorstands der WGZ<br />

BANK. Nach Berücksichtigung der<br />

Risikovorsorge stieg das Betriebsergebnis<br />

sowohl in der Gruppe – um<br />

16,6 Prozent auf 90,6 Millionen Euro<br />

– als auch in der WGZ BANK – um<br />

11,6 Prozent auf 59,7 Millionen<br />

Euro. Böhnke: „Wir sind mit der Entwicklung<br />

der ersten sechs Monate<br />

sehr zufrieden. Nahezu alle Ergebnissäulen<br />

aus dem operativen<br />

Geschäft konnten wir weiter verstärken.<br />

Dabei haben wir unverändert<br />

mit großer Kostendisziplin gearbeitet<br />

und das Betriebsergebnis auf<br />

hohem Niveau nochmals deutlich<br />

verbessert.“<br />

Zinsüberschuss gesteigert<br />

Der Zinsüberschuss der WGZ BANK-<br />

Gruppe wuchs in den ersten sechs<br />

Monaten 2006 gegenüber dem ersten<br />

Halbjahr 2005 um 8,4 Prozent<br />

auf 174,7 Millionen Euro. Dieser<br />

deutliche Anstieg geht zu einem großen<br />

Teil auf eine Zunahme der laufenden<br />

Erträge aus Beteiligungen<br />

zurück. Aber auch der Zinsüberschuss<br />

ohne die laufenden Erträge<br />

liegt knapp über dem sehr guten<br />

Ergebnis des ersten Halbjahres 2005.<br />

Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge<br />

konnte das bereits hohe<br />

Niveau des ersten Halbjahres 2005<br />

nochmals übertreffen: In der WGZ<br />

BANK-Gruppe stieg es um 8,9 Prozent<br />

auf 120,4 Millionen Euro und<br />

in der WGZ BANK um 7,8 Prozent<br />

auf 84,6 Millionen Euro. „Unsere<br />

2003 erarbeitete und auf den Weg<br />

gebrachte Strategie der Konzentration<br />

auf die Kernzielgruppen Mitgliedsbanken,<br />

Firmenkunden, Kapitalmarktpartner<br />

sowie öffentliche<br />

Kunden ist die Grundlage unseres<br />

Erfolgs“, so Werner Böhnke.<br />

Die Cost Income Ratio der WGZ<br />

BANK-Gruppe liegt nach den ersten<br />

sechs Monaten des Jahres 2006 bei<br />

48,5 Prozent (Vorjahr: 49,3 Prozent).<br />

„Dieser Rekordwert belegt die operative<br />

Stärke der WGZ BANK-Gruppe.<br />

Auch in der WGZ BANK haben wir<br />

die Cost Income Ratio weiter verbessert.<br />

Hier erreichen wir eine Punktlandung,<br />

nämlich exajt den im Rahmen<br />

der mittelfristigen Planung im<br />

Jahr 2003 aufgestellten Zielwert von<br />

50 Prozent (Vorjahr: 52,1 Prozent)“,<br />

so Böhnke.<br />

Bilanzsumme deutlich erhöht<br />

Die Bilanzsumme der WGZ BANK-<br />

Gruppe stieg um 5,8 Prozent auf<br />

77,8 Milliarden Euro. Dieser Zuwachs<br />

ist vor allem auf die Wachstumsstrategie<br />

der WL BANK zurückzuführen,<br />

deren Bilanzsumme insbesondere<br />

durch das Kommunalkreditgeschäft<br />

um 13 Prozent auf rund<br />

36 Milliarden Euro zulegte. „Das<br />

Geschäft mit den Mitgliedsbanken<br />

zeigt sich in einem Forderungsbestand<br />

von rund 12 Milliarden Euro<br />

(+1,7 Prozent) und Verbindlichkeiten<br />

von rund neun Milliarden Euro<br />

(-3 Prozent) unverändert auf hohem<br />

Niveau“, so Böhnke. Die Kundenforderungen<br />

– hierzu zählen neben<br />

dem Kreditgeschäft der WL BANK<br />

vor allem das Geschäft mit den Firmenkunden<br />

der WGZ BANK – stiegen<br />

um 3,2 Prozent auf rund 24 Milliarden<br />

Euro. Der Wertpapierbestand<br />

der WGZ BANK-Gruppe – in etwa<br />

gleichen Teilen von der WGZ BANK<br />

und von der WL BANK gehalten –<br />

erreicht 24,8 Milliarden Euro<br />

(+7,6 Prozent). Dank der guten<br />

Refinanzierungsmöglichkeit der<br />

WL BANK stieg das Volumen der verbrieften<br />

Verbindlichkeiten um 9,5<br />

Prozent auf ruod 28 Milliarden Euro.<br />

Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender<br />

der WGZ BANK<br />

WGZ BANK mit neuem Spezialistenteam<br />

Düsseldorf. Die WGZ BANK verstärkt den Ausbau ihres Spezialfinanzierungsgeschäftes.<br />

Neuer Leiter der Abteilung Spezialfinanzierungen<br />

im Bereich Firmenkunden ist seit 1. August 2006 Ralf Theile. Die WGZ<br />

BANK wird mit dem neun Mitarbeiter umfassenden Team den Ausbau<br />

ihres Spezialfinanzierungsgeschäftes vorantreiben. Dazu zählen<br />

Akquisitions-, Export- und Projektfinanzierungen sowie Kreditsyndizierungen.<br />

„Maßgeschneiderte Finanzierungen gewinnen im Firmenkundengeschäft<br />

einen immer höheren Stellenwert. Wir freuen uns<br />

daher, ein derart erfahrenes Experten-Team für unser Haus gewonnen<br />

zu haben“, so Hans-Bernd Wolberg, im Vorstand der WGZ BANK verantwortlich<br />

für das mittelständische Firmenkundengeschäft.<br />

GB 4/2006<br />

25


AUS DEM VERBUND<br />

Außen alles neu – innen sich treu<br />

Die WL BANK zeigt sich im neuen Look.<br />

Münster. Sie hat einen Bindestrich<br />

verloren und ein komplett neues<br />

Erscheinungsbild gewonnen: Die<br />

WL BANK mit Hauptsitz in Münster<br />

zeigt sich seit der Hauptversammlung<br />

im Juli dieses Jahres im neuen<br />

Look. Der soll stärker als bisher die<br />

Nähe zum genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbund zeigen und zugleich<br />

die Zugehörigkeit zur WGZ BANK-<br />

Gruppe demonstrieren.<br />

Das neue Logo des traditionsreichen<br />

Pfandbriefinstituts besteht ab sofort<br />

aus einer mehrfarbigen Wort-/Bildmarke,<br />

die sich aus dem genossen-<br />

26 GB 4/2006<br />

schaftlichen Verbundzeichen und<br />

der neuen Kurzfirmierung der Bank<br />

zusammensetzt. Die markante Kombination<br />

nutzt die klassischen Verbund-Farben<br />

Blau und Orange sowie<br />

die eigens für die Genossenschaftsbanken<br />

entwickelte Schriftart Frutiger<br />

VR. Weitere Bestandteile des<br />

neuen Corporate Designs sind ein<br />

mittelblauer Balken und eine orangefarbene<br />

Kugel sowie ein variabel<br />

einzusetzender Rahmen, der beides<br />

miteinander verbindet.<br />

„Unser neues Erscheinungsbild vollzieht<br />

optisch das nach, was für uns<br />

längst Wirklichkeit ist, nämlich die<br />

Zugehörigkeit zur WGZ BANK-Gruppe“,<br />

hebt Vorstandsmitglied Dr. Thomas<br />

Sommer die programmatische<br />

Absicht des neuen Logos hervor.<br />

„Gleichzeitig bringt es unsere partnerschaftliche<br />

Verbundenheit mit<br />

den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

zum Ausdruck. Die deutliche<br />

Verwandtschaft unseres neuen<br />

Logos mit dem Verbundzeichen der<br />

Primärstufe stärkt unseren gemeinsamen<br />

Auftritt und damit unsere<br />

gemeinsame Position im Bankenumfeld.“<br />

Die WL BANK zeigt Flagge – und demonstriert mit dem neuen Logo die Nähe zum genossenschaftlichen FinanzVerbund.<br />

>


Das neue Corporate Design zieht sich durch den gesamten<br />

visuellen Auftritt der Bank: Von der Visitenkarte bis<br />

zur Außenbeleuchtung des WL BANK-Gebäudes am Sentmaringer<br />

Weg in Münster, vom Geschäftsbericht bis zur<br />

Anzeige wird alles neu gestaltet. „Aber wenn sich auch<br />

vieles ändert – das Wichtigste bleibt doch gleich: unsere<br />

konsequente Kundenorientierung, unsere innovativen<br />

Produkte und unser Engagement in der Zusammenarbeit<br />

mit unseren Geschäftspartnern und Vermittlern“, betont<br />

Vorstandsmitglied Helmut Rausch. An der strategischen<br />

Ausrichtung der Bank und an der traditionell risikoaversen<br />

Geschäftspolitik des Hauses werde sich nichts<br />

ändern. „Das neue Erscheinungsbild macht uns schöner –<br />

erfolgreich wollen wir bleiben.“<br />

Die WL BANK hatte 2005 das erfolgreichste Geschäftsjahr<br />

ihrer fast 130-jährigen Geschichte abgeschlossen. „Wir<br />

haben unsere gute Marktposition gegen den Trend nicht<br />

nur gehalten, sondern noch ausgebaut“, berichtete Vorstandsmitglied<br />

Günter Lampe.<br />

Gutes erstes Halbjahr<br />

WL BANK: Bilanzsumme wächst um 13 Prozent auf 36 Milliarden Euro.<br />

Münster. Mit einem zweistelligen<br />

Wachstum trotzt die WL BANK dem<br />

nach wie vor schwierigen Markt der<br />

Immobilienfinanzierung. Die zur<br />

WGZ BANK-Gruppe gehörende<br />

Pfandbriefbank mit Hauptsitz in<br />

Münster verzeichnet für das erste<br />

Halbjahr 2006 einen Zuwachs der<br />

Bilanzsumme um 13 Prozent auf 36<br />

Milliarden Euro. Damit setzt die<br />

Bank die positive Entwicklung des<br />

vergangenen Jahres fort, das als das<br />

erfolgreichste Geschäftsjahr in der<br />

Geschichte des Hauses gilt. Das<br />

Betriebsergebnis nach Risikovorsorge<br />

wird mit 14,6 Millionen Euro<br />

beziffert und ist demnach im Vergleich<br />

zum Vorjahr um fünf Prozent<br />

gewachsen.<br />

Refinanzierungsvolumen<br />

gewachsen<br />

Das Voltmen der Darlehenszusagen<br />

stieg um 32 Prozent auf insgesamt<br />

5,4 Milliarden Euro. Maßgeblichen<br />

Anteil daran hat die Summe der<br />

Kommunalkredite, die um 37 Prozent<br />

auf 4,8 Milliarden Euro<br />

zunahm. Mit diesem Ergebnis war<br />

die WL BANK auch in ihrer Funktion<br />

als Kompetenzcenter für öffentliche<br />

Kunden innerhalb der WGZ BANK-<br />

Gruppe sehr erfolgreich.<br />

Zugelegt hat im ersten Halbjahr<br />

auch die Vermittlungstätigkeit der<br />

Primärbanken des genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbundes, die über<br />

verschiedene WL BANK-Produkte<br />

Hypothekendarlehen in Höhe von<br />

383,6 Millionen Euro vermittelten.<br />

Das entspricht einer Zunahme von<br />

fast 40 Prozent im Vergleich zum<br />

ersten Halbjahr des Vorjahres. Das<br />

gesamte Immobiliengeschäft inklusive<br />

der direkt an die institutionelle<br />

Wohnungswirtschaft vergebenen<br />

Darlehen erreichte ein Volumen von<br />

632,6 Millionen Euro.<br />

Getragen wird das Darlehensgeschäft<br />

traditionell durch Zinsbindungen<br />

von zehn Jahren und länger,<br />

die 86,5 Prozent der Darlehensverträge<br />

ausmachen. Analog zum<br />

AUS DEM VERBUND<br />

„Das neue Erscheinungsbild macht uns schöner – erfolgreich<br />

wollen wir bleiben.“<br />

gestiegenen Neugeschäftsvolumen<br />

der WL BANK im ersten Halbjahr ist<br />

auch das Refinanzierungsvolumen<br />

gewachsen. Insgesamt wurden zur<br />

Refinanzierung der zugesagten Darlehen<br />

6,4 Milliarden Euro auf dem<br />

Kapitalmarkt aufgenommen – zu<br />

über 90 Prozent mittels der AAAgerateten<br />

Pfandbriefe der Bank.<br />

Mehr Mitarbeiter<br />

Der Zins- und Provisionsüberschuss<br />

nahm um fast fünf Prozent zu und<br />

erreichte damit 38,0 Millionen Euro.<br />

Der um elf Prozent gestiegene Verwaltungsaufwand<br />

wird zu mehr als<br />

der Hälfte vom Personalaufwand<br />

(8,5 Millionen Euro) geprägt.<br />

Um der positiven Geschäftsentwicklung<br />

der letzten Jahre Rechnung zu<br />

tragen, hat die WL BANK ihren Personalstand<br />

erhöht. Die Gesamtzahl<br />

der Mitarbeiter erhöhte sich um<br />

zwölf Prozent auf 246, darunter elf<br />

Auszubildende und 29 Teilzeitbeschäftigte.<br />

GB 4/2006<br />

27


AUS DEM VERBUND<br />

Im Stadion der Helden<br />

„easyCredit“ machte Fans zu Helden.<br />

Nürnberg. Zum Auftakt der ersten<br />

Bundesliga-Saison im easyCredit-Stadion,<br />

der Arena des Erstligisten 1. FC<br />

Nürnberg, erfüllte der Ratenkreditspezialist<br />

die Träume und Wünsche<br />

vieler großer und kleiner Fußball-<br />

Fans, die sich niemand für Geld kaufen<br />

kann. Außerdem konnten die<br />

Fans dank der Unterstützung von<br />

easyCredit das Spiel inklusive des<br />

Rahmenprogramms für nur drei<br />

Euro genießen.<br />

Besonders gefreut haben dürften<br />

sich neben den 22 Kindern, die mit<br />

ihren Stars aufs Spielfeld liefen, vor<br />

allem „Heldin“ Nina, die im easy-<br />

Credit-Stadion an ihrem siebten<br />

Geburtstag den Ball zum Anpfiff auf<br />

den Anstoßpunkt legte und damit<br />

„Heldin“ Nina brachte an ihrem siebten Geburtstag den Ball ins Rollen.<br />

28 GB 4/2006<br />

das Freundschaftsspiel gegen den<br />

PSV Eindhoven ins Rollen brachte.<br />

Bei der Auswahl der Helden des<br />

Tages standen easyCredit zwei<br />

Medienpartner zur Seite: die Lokalzeitung<br />

mit der größten Fußball-<br />

Expertise rund um den 1. FC Nürnberg<br />

sowie der örtliche Radiosender,<br />

der auch als offizieller Medienpartner<br />

des Clubs fungiert.<br />

Alle Helden des Tages – ausgestattet<br />

mit einem „Ich bin ein Held“-Shirt –<br />

personifizieren die Umsetzung des<br />

Heldengedankens aus der easyCredit-TV-Werbung.<br />

Dort finanzieren<br />

teils ausgeflippte, teils „normale“<br />

Menschen ihre mehr oder weniger<br />

skurrilen, aber doch ganz persönlichen<br />

Wünsche.<br />

Peter Linnemann, Birgit Hürfeld<br />

und Günter Schulze (v.l.)<br />

Pensionskasse mit<br />

Dreierspitze<br />

Münster. Nach Aristoteles ist Drei die<br />

Zahl der Vollkommenheit. Deshalb<br />

sind auch aller guten Dinge drei, wie<br />

zum Beispiel in der Geschäftsführung<br />

der Pensionskasse westdeutscher<br />

Genossenschaften VVaG in Münster.<br />

Diese besteht aus dem geschäftsführenden<br />

Vorstandsmitglied Peter Linnemann<br />

sowie den Geschäftsführern<br />

Birgit Hürfeld und Günter Schulze.<br />

Peter Linnemann richtet seit 1976 die<br />

Pensionskasse in der betrieblichen<br />

Altersversorgung wettbewerbsfähig<br />

und erfolgreich auf den Markt aus.<br />

Hierbei unterstützt ihn seit vielen<br />

Jahren die Bilanzbuchhalterin, Personalfachkauffrau<br />

und angehende<br />

Betriebswirtin Birgit Hürfeld, seit<br />

2004 auch als Geschäftsführerin für<br />

Controlling und Rechnungswesen an<br />

seiner Seite. Neu im Führungsteam ist<br />

Günter Schulze.<br />

Position festigen<br />

Nach Führungsaufgaben bei renommiertenAltersversorgungsunternehmen,<br />

zuletzt als hauptamtliches Vorstandsmitglied<br />

der Babcock-Pensionskasse,<br />

trat der 51-jährige Betriebswirt<br />

Ende 2005 als Geschäftführer<br />

für Marketing und Vertrieb in das<br />

Team der Pensionskasse ein. Gemeinsam<br />

hat sich die Geschäftsführung<br />

zum Ziel gesetzt, die Position der<br />

Pensionskasse als kundenorientiertes<br />

Dienstleistungsunternehmen für die<br />

betriebliche Altersversorgung seiner<br />

Mitglieder zu festigen.<br />

Sabine Bömmer<br />

Foto: Roman Mensing


… und Du, ängstliches Bayern?<br />

Augenzwinkernde Einsichten aus der R+V-Studie zu den Ängsten der Deutschen.<br />

Wiesbaden. Es gab Zeiten, in denen<br />

die Verhältnisse noch klar waren:<br />

Dort unten, im Süden, schon fast in<br />

Italien, türmten sich die deutschen<br />

Alpen, auf dass wir Rheinländer und<br />

Westfalen etwas hatten, zu dem wir<br />

aufsehen konnten: Dort war der<br />

Himmel blauer, die Seen waren tiefer,<br />

die Berge – Eifel und Sauerland<br />

zum Trotz – natürlich höher, die Luft<br />

sauberer, die Kühe glücklicher, die<br />

Kinder klüger, die Menschen wohlhabender<br />

und trinkfester und die<br />

politischen Verhältnisse ohnehin<br />

geordneter. Ja, das waren Zeiten, in<br />

denen uns das schöne Bayernland<br />

als Ort der Erfüllung aller Wünsche<br />

angepriesen wurde. Klar, wir hatten<br />

die schönsten Ruinen der Industriekultur<br />

– aber die Touristenströme<br />

hat das nicht gelockt. Und der bessere<br />

Fußball allein konnte es nicht<br />

herausreißen.<br />

Doch jetzt ist es aus mit Bayern, die<br />

aktuelle R+V-Studie zu den Ängsten<br />

der Deutschen bringt es an den Tag:<br />

Die Bayern sind, zumindest was die<br />

so genannten alten Bundesländer<br />

betrifft, die größten Angsthasen.<br />

Sogar die Thüringer schauen zuversichtlicher<br />

in die Zukunft, während<br />

das Alpenland beinahe gleichauf mit<br />

Mecklenburg-Vorpommern ist. Dabei<br />

hat sich Bayern sogar noch<br />

gegenüber dem Vorjahr verbessert!<br />

Auch insgesamt ist das Angstniveau<br />

von 51 Prozent 2005 auf 45 Prozent<br />

in diesem Jahr gesunken. Nahezu<br />

alle Ängste sind zurückgegangen.<br />

Eine Erklärung dafür seien die seit<br />

Herbst 2005 verbesserte wirtschaftspolitische<br />

Stimmung und die Anzeichen<br />

eines Wirtschaftsaufschwungs<br />

in 2006. Ferner habe sich nach dem<br />

Regierungswechsel von 2005 die Diskussion<br />

um sozialpolitische Themen<br />

beruhigt, meint Professor Dr. Manfred<br />

G. Schmidt, Politologe an der<br />

Universität Heidelberg und Berater<br />

des R+V Infocenters.<br />

„Die Schere zwischen Ost und West<br />

geht aber erstmals wieder deutlich<br />

auseinander“, fasste Rita Jakli, Leiterin<br />

des R+V-Infocenters, die Entwicklung<br />

in den Bundesländern<br />

zusammen. Im Westen bessert sich<br />

die Stimmung spürbar, gleichzeitig<br />

haben die Ängste in den neuen Bundesländern<br />

den höchsten Stand seit<br />

15 Jahren erreicht: Im Osten<br />

Deutschlands haben 55 Prozent der<br />

Menschen große Angst vor der<br />

Zukunft. Im Westen dagegen ist die<br />

Zahl von 50 auf 43 Prozent gesun-<br />

AUS DEM VERBUND<br />

ken. Im gesamten Bundesgebiet<br />

jedoch bestimmen wirtschaftliche<br />

und politische Probleme das Bild:<br />

Die Sorge um steigende Preise,<br />

Unzufriedenheit mit den Politikern<br />

und hohe Arbeitslosenzahlen belegen<br />

die Plätze eins bis drei.<br />

Größte Furcht: steigende Preise<br />

Bereits zum 16. Mal hat das R+V-<br />

Infocenter in einer repräsentativen<br />

Studie rund 2.400 Deutsche nach<br />

ihren größten Ängsten befragt. Wirtschaftspolitische<br />

Themen haben<br />

sich 2006 in den Vordergrund<br />

gedrängt. Ganz oben steht die<br />

Furcht vor steigenden Preisen – seit<br />

Jahren beinahe durchgängig auf<br />

Platz eins. Zudem stellen fast zwei<br />

Drittel der Deutschen den Politikern<br />

ein schlechtes Zeugnis aus. Damit<br />

hat sich dieses Thema vom sechsten<br />

auf den zweiten Platz nach vorn<br />

geschoben. Demgegenüber sind die<br />

persönlichen Sorgen gesunken, beispielsweise<br />

die Angst, schwer krank<br />

oder pflegebedürftig zu werden. Am<br />

stärksten zurückgegangen ist die<br />

Furcht, den eigenen Job zu verlieren,<br />

GB 4/2006<br />

><br />

29


AUS DEM VERBUND<br />

><br />

mit einem Minus von 14 Prozentpunkten.<br />

Leicht rückläufig ist in diesem<br />

Jahr auch die Angst vor Terrorismus,<br />

sie bleibt jedoch mit 41 Prozent<br />

auf einem hohen Niveau, allerdings<br />

mit einer großen Bandbreite:<br />

So fürchtet sich jeder zweite Bayer<br />

vor Terrorismus, in Rheinland und<br />

Westfalen sind es nur 36 Prozent.<br />

Während die Stimmung sich im<br />

Westen Deutschlands deutlich verbessert<br />

hat, steigt der Angstindex im<br />

Osten auf den höchsten Stand seit<br />

Beginn der Befragung vor 15 Jahren.<br />

Die Studie zeigt, dass Menschen<br />

zuversichtlicher in die Zukunft blicken,<br />

die über ein hohes Haushaltseinkommen<br />

verfügen, Wohneigentum<br />

besitzen, einer Religionsge-<br />

Deutsche Angst im Überblick<br />

Frankfurt/M. Die Union Investment konnte im ersten<br />

Halbjahr 2006 sowohl im Privatkunden-, als auch im<br />

institutionellen Sektor die Kundenbasis nachhaltig verbreitern.<br />

Diese für das Unternehmen richtungsweisende<br />

Entwicklung resultiert nach Angaben des Unternehmens<br />

zum einen aus der erfolgreichen Marktbearbeitung im<br />

Bereich der privaten Altersvorsorge: 220.000 neue Riester-Verträge<br />

konnten bis Juni 2006 abgeschlossen werden,<br />

der Anteil der Neukunden belief sich auf 70 Prozent.<br />

Zum anderen führten die verstärkte Neuakquisition und<br />

die Zusammenarbeit mit Consultants zur Neukundengewinnung<br />

im institutionellen Geschäft, vorwiegend<br />

außerhalb des genossenschaftlichen FinanzVerbundes.<br />

Die Entwicklung des Neugeschäfts im ersten Halbjahr<br />

30 GB 4/2006<br />

meinschaft angehören oder sich sehr<br />

häufig im Internet informieren.<br />

„Diese Merkmale sind bei den Bürgern<br />

in den neuen Bundesländern<br />

unterdurchschnittlich repräsentiert“,<br />

erklärt Rita Jakli.<br />

Doch zurück zum Vergleich von Bayern<br />

mit Rheinland und Westfalen.<br />

Vielleicht steht bei der Ängstlichkeit<br />

auch die Frage im Raum, mit wem<br />

ich mich messe: Während die Bayern<br />

die Österreicher als Nachbarn<br />

haben, wo die Berge noch höher<br />

sind, die Wiesen noch grüner und so<br />

weiter, gehören zu unseren Nachbarn<br />

die Niederländer! Ein Staat,<br />

dessen Fläche zu einem großen Teil<br />

unter Wasser liegen würde, gäbe es<br />

nicht Deiche und Pumpen. Wer so<br />

wagemutigen Nachbarn täglich auf<br />

der A 40 begegnet, ahnt wohl, dass<br />

er die eigenen Sorgen nicht zu ernst<br />

nehmen sollte.<br />

Aber vielleicht haben wir uns zu<br />

früh gefreut: Die exportorientierte<br />

bayerische Wirtschaft wird wissen,<br />

dass das Wort „Angst“, sogar die<br />

Wendung „the german angst“, international<br />

geläufig ist. Bayern ist<br />

damit auf die Globalisierung zweifellos<br />

besser vorbereitet als wir.<br />

Und unsere klammheimliche Freude,<br />

einmal besser zu sein als die Bayern,<br />

kann auch sonst schnell genug<br />

ins Gegenteil umschlagen, denn:<br />

„Angst verleiht Flügel!“<br />

Thorsten Weiland<br />

Frauen sind ängstlicher als Männer<br />

Besonders groß ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern bei den persönlichen Themen wie Angst vor<br />

schwerer Erkrankung oder die Sorge, im Alter zum Pflegefall zu werden. In den vergangenen Jahren hatten<br />

Männer regelmäßig größere Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Inzwischen empfinden die Frauen dieses<br />

Problem als ebenso drängend wie die Männer.<br />

Größte Ängste<br />

Berufseinsteiger, junge Paare und Eltern zwischen 20 und 39 Jahren haben die größten Ängste. Jugendliche<br />

zwischen 14 und 19 Jahren sowie über 60-Jährige sind deutlich gelassener. Bildung schützt offenbar vor Angst:<br />

Menschen mit Abitur und/oder abgeschlossenem Studium sind zuversichtlicher.<br />

Kundenbasis weiter ausgebaut<br />

Union Investment setzt im ersten Halbjahr 2006 Erfolgsstory fort.<br />

insgesamt begründet Dr. Rüdiger Ginsberg, Vorsitzender<br />

des Vorstands der Union Asset Management Holding AG,<br />

mit dem Verlauf an den Kapitalmärkten: „Der seltene<br />

Gleichlauf schwacher Aktien- und Rentenmärkte hat die<br />

Absatzentwicklung temporär, aber spürbar belastet.“<br />

Im Geschäft mit institutionellen Kunden konnte Union<br />

Investment im ersten Halbjahr 2006 an die erfolgreiche<br />

Geschäftsentwicklung des Jahres 2005 anknüpfen: 1,5<br />

Milliarden Euro Neugelder wurden gewonnen.<br />

Größeres Gewicht misst Dr. Rüdiger Ginsberg aber der<br />

Anzahl der Neukunden bei: „Wir konnten unsere Kundenbasis<br />

weiter verbreitern, durch gezielte Akquisition,<br />

aber auch durch die verstärkte Zusammenarbeit mit Consultants.“


Foto: Rainer Stephan Foto: Wolfgang Koschny<br />

„Wenig Theorie, viel Praxis“<br />

Forsbach. „Der Banksteuerung<br />

kommt in Zukunft eine noch größere<br />

Bedeutung zu als in der Vergangenheit.“<br />

Zur Eröffnung des „Forums<br />

Banksteuerung“ betonte Hans Pfeifer,<br />

seinerzeit noch Vorstandsmitglied<br />

der WGZ BANK und ab<br />

1. Oktober Vorstandsvorsitzender<br />

des <strong>RWGV</strong>, die Brisanz der zweitägigen<br />

Veranstaltung in der Akademie<br />

Rheinisch-Westfälischer Genossenschaften<br />

(RWGA) in Forsbach. Fast<br />

70 Bankvorstände und -mitarbeiter<br />

waren daher zur Fachtagung in die<br />

Akademie gekommen. Und was auf<br />

dem Papier stand, wurde erfüllt:<br />

„Wir bieten Ihnen wenig Theorie,<br />

dafür aber viel Praxis“, so Akademieleiter<br />

Dr. Christoph Vogelsang.<br />

Unter anderem waren an diesem Tag<br />

Referenten von der WGZ BANK mit<br />

den Vorträgen „Optimierung der<br />

nachhaltigen Performance unter<br />

Orientierung am handelsrechtlichen<br />

Ergebnis und Limitierung am Vermögen“<br />

sowie „WGZ-LOOP – Ein<br />

Erfahrungsbericht“ auf dem Podium.<br />

Des Weiteren waren unter anderem<br />

mit dabei: Prof. Dr. Henner Schierenbeck,<br />

Universität Basel („Mobilisierung<br />

dezentralen Unternehmertums<br />

durch kennzahlenbasierte Steuerungs-<br />

und Incentivierungssysteme“),<br />

Dr. Thomas Robbers, Wirt-<br />

AUS DEM VERBUND<br />

Hans Pfeifer, ab 1. Oktober <strong>RWGV</strong>-<br />

Vorstandsvorsitzender, eröffnete das<br />

„Forum Banksteuerung“.<br />

„Forum Banksteuerung“ der RWGA überzeugte durch gelungene Mischung aus Fachvorträgen<br />

und Praxisberichten.<br />

Pferdestärken gewonnen<br />

Köln. Hunderte von Pferdestärken<br />

setzte der Gewinnsparverein e.V. in<br />

den vergangenen Monaten auf die<br />

Piste: Neben den monatlich zwei VW<br />

EOS Cabriolet, die die Gewinner persönlich<br />

im Volkswagen-Werk in<br />

Wolfsburg abholen durften, kam<br />

unter anderem Familie Kipp/Schlemminger<br />

aus Bielefeld-Altenhagen zu<br />

einem Audi 4-Cabriolet. Das schicke<br />

silbergraue Gefährt mit zahlreichen<br />

Extras – Wert: rund 45.000 Euro –<br />

schaftsförderung Münster („Ansiedlungspolitik<br />

von Städten und<br />

Gemeinden – Chancen und Perspektiven<br />

für Kreditgenossenschaften“),<br />

Prof. Dr. Michael Lister, Wissenschaftliche<br />

Hochschule Lahr<br />

(„Management der Risikotragfähigkeit<br />

nach MaRisk“), und Martin<br />

Finke, GenoBankConsult GmbH<br />

(„Limitsysteme/Reporting“).<br />

Das nächste „Forum Banksteuerung“<br />

findet am 5. und 6. September 2007 in<br />

Forsbach statt. Informationen zur<br />

RWGA-Veranstaltung sind erhältlich<br />

bei Jörg Frenking, 0251 7186-481.<br />

war der Hauptgewinn beim Gewinnspar-Preisausschreiben<br />

der Volksbanken.<br />

Ursula Kipp, zu Hause in Bielefeld-Altenhagen,<br />

wusste nicht, wie<br />

ihr geschah, als Reiner Müller von<br />

der Volksbank Enger-Spenge ihr am<br />

Telefon zum Auto-Gewinn gratulierte.<br />

„Ich besitze nicht einmal einen<br />

Führerschein“, sagte die 67-jährige<br />

Rentnerin. Zur Gewinnübergabe trafen<br />

sich alle Beteiligten in der Volksbank-Geschäftsstelle<br />

Spenge wieder.<br />

GB 4/2006<br />

31


BANKEN<br />

„Der Kunde ist wieder König“<br />

Jochen Speek, Vorstandssprecher der VR Kreditwerk AG, und Rudolf Müller, Vorstandsvorsitzender<br />

der Volksbank Bonn Rhein-Sieg, über aktuelle Herausforderungen im Kreditgeschäft<br />

und die Rolle der Kreditfabriken.<br />

Immer mehr Banken entdecken die Optimierung ihrer Kreditprozesse<br />

als Möglichkeit, im Vertrieb effizienter zu werden und<br />

ihr Kosten-Erlös-Profil zu optimieren. Wodurch hat sich der<br />

Handlungsdruck verstärkt?<br />

Jochen Speek: Neben dem steigenden Kostendruck und<br />

wachsenden gesetzlichen Anforderungen ist es vor allem<br />

der zunehmende Wettbewerb, der die traditionellen<br />

Finanzierer unter Druck setzt. Das gilt besonders für den<br />

Bereich der privaten Baufinanzierung.<br />

Wie reagieren die Banken auf den zunehmenden Wettbewerbsdruck?<br />

Jochen Speek: Die Werbe- und Vertriebsstrategien der<br />

Banken signalisieren eindeutig: Der Kunde ist wieder<br />

König. So heißt es zum Beispiel im Branchenkompass<br />

2005 von Steria Mummert Consulting: „Nahezu 90 Prozent<br />

der befragten Kreditinstitute wollen in den kommenden<br />

drei Jahren in die Kundenberatung investieren.<br />

Knapp 90 Prozent der Banken halten die Themen Kundenbindung<br />

und Kundenwertentwicklung sogar für ,sehr<br />

bedeutend‘.“<br />

Mit Blick auf den Endkunden scheint das Kreditgeschäft ganz<br />

besonders auf dem Prüfstand zu stehen.<br />

Jochen Speek: Ja, vor allem, weil die Banken zunehmend<br />

registrieren, dass sie sich zusätzliche Freiräume schaffen,<br />

wenn sie ihre Backoffice-Tätigkeiten im Kreditgeschäft<br />

optimieren und standardisieren – mit dem Ziel, sich stärker<br />

auf Maßnahmen zur Kundenbindung und der Nutzung<br />

von Cross-Selling-Potenzialen konzentrieren zu<br />

können. Der Veränderungsdruck ist groß: Nur 3,9 Prozent<br />

der für die Kreditvergabe verantwortlichen Führungskräfte<br />

der Finanzwirtschaft sind „voll zufrieden mit ihrem<br />

Kreditprozess.“ Das ergab die Studie „KMU-Kreditprozess<br />

der Zukunft“ des Frankfurter E-Finance Labs.<br />

Und welche Rolle spielt dabei das Kreditwerk?<br />

Jochen Speek: Banken, die sich dafür entscheiden, standardisierte<br />

Kreditprozesse an einen spezialisierten Dienstleister<br />

auszulagern, können ihr Personal nicht nur entlasten,<br />

sondern senken und flexibilisieren zugleich nachhaltig<br />

ihre Bearbeitungskosten. Durch den Zugriff auf die<br />

Personalkapazitäten einer Kreditfabrik machen sich die<br />

32 GB 4/2006<br />

Banken unabhängig von Nachfrageschwankungen und<br />

können jede Marktchance ohne Beeinträchtigung der<br />

Bearbeitungsqualität oder der Durchlaufzeiten nutzen.<br />

Dies ist gerade im stark saisonabhängigen Geschäft mit<br />

der privaten Immobilienfinanzierung von Vorteil.<br />

Herr Müller, seit Mitte 2005 kooperiert die Volksbank Bonn<br />

Rhein-Sieg mit dem Kreditwerk, das nach eigenen Angaben<br />

derzeit die größte deutsche Kreditfabrik ist. Wie fällt Ihre<br />

Bilanz aus?<br />

Rudolf Müller: Aktuelle Marktchancen im Baufinanzierungsgeschäft<br />

zu nutzen und den Anteil des Eigengeschäfts<br />

gegenüber dem Vermittlungsgeschäft zu steigern –<br />

dies waren unsere Ziele, als wir uns im vergangenen Jahr<br />

entschieden, die Bearbeitung privater Immobilienkredite<br />

an ein Spezialinstitut auszulagern. Wir haben die Bearbeitung<br />

im Bereich der Immobilienfinanzierung an eine Kreditfabrik<br />

ausgelagert, um unsere Bearbeitungskosten zu<br />

flexibilisieren und uns gleichzeitig einen hohen Standard<br />

in der Bearbeitungsqualität zu sichern. Mit der Entscheidung<br />

für das Kreditwerk ist diese Rechnung für uns aufgegangen.<br />

Was konkret hat sich für Sie positiv ausgewirkt?<br />

Rudolf Müller: Durch das flexible Preismodell des Kreditwerks<br />

stehen unsere Personalkosten im Kreditprocessing<br />

ab sofort in klarer Abhängigkeit vom Umfang der eingegangenen<br />

Kreditanträge. Gleichzeitig können wir im Rahmen<br />

unserer Vertriebsoffensive durch den Zugriff auf die<br />

Personalkapazitäten des Kreditwerks sicherstellen, dass<br />

auch bei hoher Nachfrage jeder Kreditantrag innerhalb<br />

unserer Zeitvorgaben und in gleich bleibender Qualität<br />

bearbeitet wird.<br />

Seit November letzten Jahres leitet die Volksbank Bonn Rhein-<br />

Sieg ihr überwiegendes Neugeschäft in der privaten Immobilienfinanzierung<br />

zur Bearbeitung an das Kreditwerk weiter.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Rudolf Müller: Die Zusammenarbeit begann mit dem<br />

Start der Integrationsphase Mitte 2005. Im Rahmen dreier<br />

zweitätiger Workshops in unserer Bank wurden Inhalte,<br />

Ablauf und Handlungsrahmen der Auslagerung definiert.<br />

Zu den Ergebnissen der Integrationsphase zählt das „Processing-Handbuch“,<br />

das sämtliche definierte Prozesse >


und Leistungen dokumentiert – inklusive aller relevanten<br />

Einzelschritte. Das Handbuch gewährleistet, dass unsere<br />

Bank die volle Kontrolle und Entscheidungsgewalt über<br />

die Bearbeitung ihrer Kundenkredite behält. In der mehrmonatigen<br />

Probephase, die sich dem Integrationsprojekt<br />

anschloss, wurden die Details der Zusammenarbeit im<br />

Tagesgeschäft erprobt, kontrolliert und gegebenenfalls<br />

angepasst.<br />

Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit?<br />

Rudolf Müller: Durch den strengen Handlungsrahmen,<br />

der im „Processing-Handbuch“ definiert ist, bleiben<br />

Rudolf Müller,<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

Volksbank Bonn Rhein-<br />

Sieg: „Erwarten noch eine<br />

weitere Steigerung der<br />

Effizienz.“<br />

BANKEN<br />

kaum Fragen offen. Für das kommende Jahr erwarten wir<br />

in Bezug auf die technische Anbindung noch eine weitere<br />

Steigerung der Effizienz. Diese wird das Kreditwerk unserer<br />

Einschätzung nach für noch mehr Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken zu einem attraktiven Outsourcing-Partner<br />

machen. Durch die Integration der Kreditwerk-Prozessstraße<br />

in das neue Banksystem bank21 der GAD werden<br />

Banken ihre Kreditbearbeitung noch effizienter und<br />

ganz ohne technischen Migrationsaufwand auslagern<br />

können.<br />

Jochen Speek,<br />

Vorstandssprecher der VR<br />

Kreditwerk AG: „Der Veränderungsdruck<br />

ist groß.“<br />

GB 4/2006<br />

Anzeige<br />

33


BANKEN<br />

Gut ausgerüstet auf dem Weg zum „Bockerl-Fahren“.<br />

Der Persönlichkeit auf der Spur<br />

Sophia Hille, Kundin der Aachener Bank und Gewinnerin der bundesweiten Berufsstarter-<br />

Kampagne, trainierte ihre „soft skills“ – und ging dabei mutig ans Werk.<br />

Frau Hille, Sie sind Gewinnerin der bundesweiten Berufsstarter-Kampagne<br />

der Volksbanken und Raiffeisenbanken und<br />

haben unter dem Motto „Die Zukunft ruft!“ ein Wochenende<br />

ihre Persönlichkeit trainiert. Was stand in Salzburg auf dem<br />

Programm?<br />

Sophia Hille: Zum einen erwartete uns ein sehr interessantes<br />

Programm zur Selbstfindung: Wir haben durch<br />

Seminare bemerkt, dass wir weit über unsere eigentlichen<br />

Grenzen hinausgehen können, wo unsere Stärken und<br />

auch Schwächen liegen und wie wir diese zum Beispiel<br />

nutzen können. Des Weiteren hatten wir die Möglichkeit,<br />

mehr über unseren Traumberuf herauszufinden oder ihm<br />

möglicherweise etwas näher zu kommen.<br />

Sie haben sich aber doch schon entschieden und studieren<br />

Wirtschaftspädagogik. Oder haben Ihnen die Seminare doch<br />

noch geholfen, Ihrem Traumberuf ein Stückchen näher zu<br />

kommen?<br />

Sophia Hille: Die Seminare haben mich indirekt meinem<br />

Traumberuf näher gebracht. Ich fand es sehr interessant<br />

zu erfahren, wie man zum Beispiel auf andere Leute<br />

34 GB 4/2006<br />

wirkt, schließlich kannten wir Teilnehmer uns untereinander<br />

zuerst gar nicht, und so zählten bei uns oft die<br />

ersten Eindrücke. Mit meinem Studium in Wirtschaftspädagogik<br />

habe ich mich aber auch schon in eine bestimmte<br />

Richtung festgelegt und bin mir zum Glück auch noch<br />

nach dem Seminar sicher, dass es die richtige Entscheidung<br />

war.<br />

Sophia Hille kurz vor dem Fall in die Tiefe.<br />

>


Grenzerfahrungen wie Trekking mit<br />

Würmerschmaus oder der Lauf über<br />

heiße Kohlen waren nicht inbegriffen.<br />

Aber Outdoor-Training stand auch bei<br />

Ihnen an ...<br />

Sophia Hille: Ich glaube, Grenzerfahrungen<br />

haben wir bei unserem Outdoor-Programm<br />

zu Genüge gesammelt.<br />

Vielleicht mehr als bei einem<br />

Würmerschmaus.<br />

Was haben Sie stattdessen gemacht?<br />

Sophia Hille: Wir waren Bockerl fahren,<br />

ein kleines Gerät mit Rollen ähnlich<br />

wie ein Bob, mit dem man vom<br />

Berg aus ins Tal rasen konnte. Dabei<br />

kamen wir schnell an die 50 km/h<br />

und man musste Mut und Gleichgewicht<br />

aufbringen. Außerdem haben<br />

wir unsere Grenzen getestet, indem<br />

wir unter Leitung von Albert Bauböck<br />

in einer gigantischen Schlucht zum<br />

Canyoning waren. Dort sind wir von<br />

bis zu zehn Meter hohen Klippen<br />

gesprungen, haben gegen Strömungen<br />

gekämpft, sind durch das acht<br />

Grad kalte Wasser geschwommen und<br />

über Felsen geklettert. Dabei bin ich<br />

an meine absoluten Grenzen gelangt.<br />

Es ging aber sicherlich noch um mehr als<br />

um Nervenkitzel und Anstrengung?<br />

Sophia Hille: Wir waren mit Neoprenanzügen,<br />

Helmen und festen Schuhen<br />

ausgerüstet und haben bei dieser Tour<br />

natürlich auch Teamwork und Ausdauer<br />

sowie unsere Überwindungskraft<br />

getestet. Der warme Tee danach<br />

hat uns dann langsam wieder aufgetaut.<br />

Zuletzt sind wir in einen Hochseilgarten<br />

gefahren und haben an<br />

einem Gerüst in Bäumen unsere<br />

Schwindelfreiheit unter Beweis<br />

gestellt. Ganz am Ende sind wir noch<br />

auf den Panic-Tree geklettert und<br />

haben uns im freien Fall geübt, natürlich<br />

gesichert von den anderen, aber<br />

es kostete viele Nerven. Teilweise war<br />

ich von mir überrascht, was man in<br />

einem Team alles macht und wovon<br />

man sich leiten lässt, es zu testen.<br />

Julia Böing, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />

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GB 4/2006<br />

35


BANKEN<br />

Foto: Hans-Peter Leimbach<br />

Tsunami-Hilfe zeigt Wirkung<br />

Projektkoordinator George Chira von „terre des hommes“ dankt den Genossenschaftsbanken<br />

in Westfalen-Lippe für 100.000 Euro-Spende.<br />

Hamm/Westfalen-Lippe. „Die Welt zu Gast bei Freunden“,<br />

hieß es während der Fußball-WM in allen Medien.<br />

Wie wichtig echte Freunde sind, zeigte sich bei der verheerenden<br />

Tsunami-Flutkatastrophe zum Jahreswechsel<br />

2004/2005: Sie sorgte für eines der größten Spendenaufkommen<br />

der Geschichte. Mit einer hohen Einzelspende<br />

engagiert waren die westfälischen Genossenschaftsbanken:<br />

Sie stellten der Hilfsorganisation „terre des hommes“<br />

100.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung. Von eindrucksvollen<br />

Entwicklungen und Erfolgen beim Wiederaufbau<br />

konnte jetzt George Chira, Projektkoordinator<br />

von „terre des hommes“ für Indien und Leiter des India-<br />

Büros in Pune, im Hause der Volksbank Hamm berichten.<br />

„Wir wissen, dass diese Hilfe für die Opfer des zerstörerischen<br />

Seebebens nur ein Tropfen auf dem heißen Stein<br />

sein kann. Dennoch wollten wir angesichts der biblischen<br />

Dimension der Katastrophe mit unserer Initiative<br />

als Genossenschaftsbanken ein Zeichen der Solidarität<br />

und des Mitgefühls setzen“, begründete Dr. Klaus Kalefeld,<br />

Vorstandsmitglied der Volksbank Hamm und Mitglied<br />

im <strong>RWGV</strong>-Fachausschuss Marketing, das Engagement.<br />

Das Geld stammte aus freien Mitteln eines Fonds<br />

aller westfälisch-lippischen Genossenschaftsbanken. Mit<br />

der Großspende sollte die Arbeit des entwicklungspolitischen<br />

Kinderhilfswerks „terre des hommes Deutschland<br />

e. V.“ im indischen Bundesstaat Tamil Nadu unterstützt<br />

werden. „Es passt zum Selbstverständnis der Genossenschaftsbanken,<br />

Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, was ja auch<br />

das Motto von ‚terre des hommes’ ist“, so Bankdirektor<br />

Dr. Klaus Kalefeld weiter.<br />

36 GB 4/2006<br />

Für das „hohe Maß an Freundschaft, Solidarität und Mitgefühl“<br />

mit den Betroffenen dankte Projektkoordinator<br />

Chira und hob seinerseits die „gute Partnerschaft“ und<br />

den „Geist der Solidarität“ zwischen „terre des hommes“<br />

und den Genossenschaftsbanken hervor. Seit der Katastrophe<br />

erhielt „terre des hommes“ insgesamt 12,6 Millionen<br />

Euro Spenden für Nothilfe- und Wiederaufbauprogramme.<br />

Ging es in den ersten Wochen nach dem Tsunami<br />

noch darum, die Menschen mit Nothilfe zum Überleben<br />

zu versorgen, hat inzwischen längst der Wiederaufbau<br />

begonnen.<br />

Die schwersten Schäden und meisten Todesopfer in<br />

Indien waren an der Küste des Bundesstaates Tamil Nadu<br />

im Südosten Indiens zu beklagen, berichtete George<br />

Chira über die „terre des hommes“-Arbeit. Seit dem Tsunami<br />

konnte die Hilfsorganisation gemeinsam mit Partnern<br />

mehr als 1.200 Häuser errichten oder wiederherstellen<br />

und so den Familien zumindest vorläufig eine stabile<br />

Unterkunft bieten. Rund 1.000 Fischerboote wurden<br />

repariert und sichern den Lebensunterhalt der Fischerfamilien.<br />

Schulen wurden wieder aufgebaut, so dass mehr<br />

als 18.000 indische Schülerinnen und Schüler wieder<br />

regelmäßig Unterricht erhalten. Weitere Schwerpunkte<br />

der Arbeit sind die psychosoziale Hilfe für Kinder und das<br />

Eintreten für die Rechte der Dorfgemeinschaften, um zu<br />

verhindern, dass Fischergemeinden von der Küste ins<br />

Hinterland abgedrängt werden.<br />

Hans-Peter Leimbach,<br />

<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Münsterland<br />

George Chira (r.) von „terre des<br />

hommes“ dankte Bankvorstand<br />

Dr. Klaus Kalefeld.


Neuer Lernort für die Region<br />

Den mit 40.000 Euro dotierten VIA-Förderpreis 2006 erhält die Initiative „Phänomexx”.<br />

BANKEN<br />

VIA–Förderpreis 2006 der Volksbank Ahlen-Sassenberg-Warendorf geht an „Phänomexx“.<br />

Ahlen. „Für eine solide Ausbildung<br />

junger Menschen zu sorgen, ist Verpflichtung<br />

aller, die Verantwortung<br />

tragen!” Unter dieser Maxime hatte<br />

die Volksbank Ahlen-Sassenberg-<br />

Warendorf 1997 unter der Schirmherrschaft<br />

des damaligen Bundesarbeitsministers<br />

Dr. Norbert Blüm die<br />

„VIA Initiative Jugendförderung“<br />

aus der Taufe gehoben. Jetzt freuten<br />

sich die Stiftungsverantwortlichen,<br />

ihren „Förderpreis für Innovation in<br />

der Ausbildung“ zum fünften Mal<br />

vergeben zu können. Die im Jahr<br />

2006 mit 40.000 Euro dotierte Auszeichnung<br />

ging an die Initiative<br />

„Phänomexx”. Dahinter verbirgt<br />

sich eine Initiative von drei Ahlener<br />

Hauptschulen. Sie will auf dem<br />

Gelände der ehemaligen Zeche in<br />

Ahlen ein naturwissenschaftlichtechnisches<br />

Zentrum einrichten und<br />

damit einen neuen Lernort für die<br />

Region und für alle Schulformen<br />

sowie außerschulische Nutzergruppen<br />

schaffen.<br />

„Die Zielsetzung, die unser Haus mit<br />

der Verleihung des Stiftungspreises<br />

verfolgt, wird geradezu in vorbildlicher<br />

Weise vom Preisträger 2006<br />

erfüllt“, erklärte Geschäftsführer<br />

Hans Suntrup in seiner Ansprache<br />

vor den Preisträgern und Ehrengästen<br />

aus Politik und Wirtschaft. Während<br />

die VIA-Stiftung zu Beginn<br />

lediglich die Förderung von Ausbildungsplätzen<br />

unterstützen wollte,<br />

sei man heute davon überzeugt, früher<br />

beginnen zu müssen, erläuterte<br />

Stiftungsvorstand Dieter Ritter. „Es<br />

ist heute wesentlich wichtiger, mit<br />

der Ausbildungsförderung für Jugendliche<br />

noch vor Beginn einer<br />

Ausbildung anzusetzen, um den Eintritt<br />

der Jugendlichen in ein Ausbildungsverhältnis<br />

oder in ein Studium<br />

zu ermöglichen oder wesentlich zu<br />

erleichtern.“ Insofern sei das Projekt<br />

„Phänomexx” ein „erster guter Einstieg<br />

in die zukünftige Ausrichtung<br />

unsere Stiftung“, so Ritter weiter, der<br />

die Jugendlichen darüber hinaus zu<br />

verstärktem eigenverantwortlichen<br />

und selbstständigen Handeln aufrief.<br />

„Wir stehen heute Abend glücklich<br />

hier mit 40.000 Euro Sicherheit“,<br />

meinte Schulleiter Stephanus Stitzke<br />

bei der Entgegennahme des VIA-Förderpreises<br />

aus der Hand von Roland<br />

Matzdorf, leitender Ministerialrat im<br />

Ministerium für Arbeit, Gesundheit<br />

und Soziales in NRW, und Stiftungsvorstand<br />

Dieter Ritter. NRW-Landesminister<br />

Karl-Josef Laumann hatte<br />

kurzfristig absagen müssen.<br />

„Ich freue mich ganz besonders, dass<br />

Sie mit der Preisverleihung in den<br />

präventiven Bereich gegangen sind“,<br />

betonte Roland Matzdorf in seiner<br />

Ansprache, in der er die Initiativen<br />

der NRW-Landesregierung zur beruflichen<br />

Förderung der Jugendlichen<br />

aufzeigte. „Wir würden uns freuen,<br />

wenn es VIA öfter gebe.“ Hier werde<br />

den Jugendlichen in der Region<br />

Hoffnung und Perspektive gegeben,<br />

betonte der Ministerialrat.<br />

Hans-Peter Leimbach,<br />

<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Münsterland<br />

GB 4/2006<br />

Foto: Hans-Peter Leimbach<br />

37


BANKEN<br />

Foto: Marco Stepniak<br />

Meister ihres Fachs<br />

Sieger des Vertriebswettbewerbs auf dem Bonner Petersberg geehrt.<br />

Bonn. Die Sieger des Vertriebswettbewerbs<br />

2006 stehen fest. Bei einer<br />

offiziellen Ehrung auf dem Bonner<br />

Petersberg wurden 16 Banker zu den<br />

vertriebsstärksten Beratern in Rheinland<br />

und Westfalen gekürt. Ganz<br />

oben auf dem Siegerpodest stand<br />

Hermann Arens von der VR-Bank<br />

Nordeifel, der sich wie die 15 weiteren<br />

Gewinner über eine Mittelmeer-<br />

Kreuzfahrt als Preis freuen durfte.<br />

Großer Erfolg auch für die Volksbank<br />

Westerloh-Westerwiehe: Der<br />

<strong>RWGV</strong> krönte sie zur vertriebsstärksten<br />

Bank in Rheinland und Westfalen.<br />

Die Volksbank mit Hauptsitz in<br />

Delbrück hatte die höchste Punktzahl<br />

im Verhältnis zur Anzahl ihrer<br />

„Qualität durch Ausbildung“<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Dieses Unternehmen sichert<br />

Qualität durch Ausbildung“: Eine Ehrenurkunde und Plakette<br />

der IHK Trier mit dieser Aufschrift darf sich die<br />

Volksbank RheinAhrEifel eG nun mit Stolz an die Wand<br />

heften. Zu verdanken hat die Bank das insbesondere<br />

ihrem Auszubildenden Michael Hockelmann, der in diesem<br />

Jahr zu den besten Prüfungsabsolventen gehört.<br />

„Diese Leistungen verdanken die Auszubildenden selbst-<br />

38 GB 4/2006<br />

Privatgirokonten erzielt. Ziel des<br />

erstmals im <strong>RWGV</strong> ausgelobten<br />

Wettbewerbs war der Ausbau der<br />

ganzheitlichen Beratung mit dem<br />

VR-FinanzPlan. Jeder Teilnehmer<br />

wählte 50 seiner Kunden aus, mit<br />

denen er von Ende Januar bis Ende<br />

April ein ganzheitliches Beratungsgespräch<br />

führte. In diesen Gesprächen<br />

konnte dann gepunktet werden<br />

– mit Produktabschlüssen, aber<br />

auch durch die Vereinbarung eines<br />

Folgetermins oder mit der Weiterempfehlung<br />

durch einen Kunden. In<br />

die Bewertung eingeflossen sind<br />

außerdem die Kriterien „ganzheitliche<br />

Beratung“ und „Fremdgeld“.<br />

Hans-Josef Heuter und Norbert Brü-<br />

An illustrer Stätte feierten die vertriebsstärksten<br />

Berater mit den Bankvorständen<br />

ihren Erfolg beim Vertriebswettbewerb.<br />

ning vom <strong>RWGV</strong> überreichten den<br />

Gewinnern ihre Urkunden und gratulierten:<br />

„Wirtschaftlicher Erfolg<br />

hängt von der Kompetenz, dem<br />

Engagement und vor allem der Vertrauenswürdigkeit<br />

der Bankmitarbeiter<br />

ab. Top-Leistungen sollen daher<br />

besonders gefördert und gewürdigt<br />

werden.“ Für die Banker ist die Titeljagd<br />

damit jedoch nicht beendet.<br />

Auf der Mitgliederversammlung des<br />

BVR im Oktober in Neuss werden die<br />

bundesweit stärksten Berater<br />

bekannt gegeben und ausgezeichnet.<br />

Julia Böing,<br />

<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />

verständlich ihrem weit überdurchschnittlichen Fleiß,<br />

Ehrgeiz und Durchhaltevermögen, aber auch den Ausbildungsbetrieben<br />

– und hier insbesondere den Ausbilderinnen<br />

und Ausbildern, die sie mit viel Fachkompetenz,<br />

Mühe, Geduld und pädagogischem Geschick auf dem<br />

Weg dorthin begleitet haben“, lobt die IHK Trier das<br />

Engagement der Kreditgenossenschaft in Bad Neuenahr-<br />

Ahrweiler.


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BANKEN<br />

Spaßgesellschaft out, Karriere in<br />

Internationaler Jugendwettbewerb „Entdecke, was in Dir steckt!“ startet am 6. November.<br />

Münster. Tier-Bodyguard werden und Gorillas im Regenwald<br />

vor Wilddieben schützen, das erste Touristikunternehmen<br />

auf dem Mond gründen, die letzten Pharaonen-<br />

Gräber in Ägyptens Tal der Könige finden und ein wirksames<br />

Medikament gegen Krebs entwickeln: Der Fantasie<br />

ist auch beim 37. Internationalen Jugendwettbewerb<br />

keine Grenze gesetzt. Er startet am 6. November unter<br />

dem Motto „Entdecke, was in Dir steckt!“ bei den Genossenschaftsbanken<br />

in Deutschland, Finnland, Frankreich,<br />

Italien, Luxemburg, Österreich und der Schweiz.<br />

Im letzten Jahr waren 245.000 Schüler mit dabei<br />

Im letzten Jahr hatten sich 245.000 Schüler und Schülerinnen<br />

aus Rheinland und Westfalen mit Ländern, Menschen<br />

und Kulturen auf dem Erdball filmisch und bildlich<br />

auseinander gesetzt: Jetzt richtet sich der neue Wettbewerb<br />

auf die inneren Welten und fordert Kinder und<br />

Jugendliche auf, die eigenen Interessen, Stärken und<br />

Fähigkeiten kreativ auszuloten und sich damit die<br />

Zukunft zu erobern.<br />

Wie wichtig dies ist, betont der diesjährige nationale<br />

Schirmherr des Wettbewerbes, Dr. Theodor W. Hänsch,<br />

Leiter des Max-Planck-Institutes für Quantenoptik in<br />

Garching und Professor für Experimentalphysik und<br />

Laserspektroskopie an der Münchener Universität.<br />

Hänsch war 2005 mit dem Nobelpreis für Physik ausge-<br />

Mini-WM der Mendener<br />

Bank begeistern<br />

Menden. Die USA sind Fußballweltmeister<br />

und Deutschland scheiterte<br />

im „kleinen Finale“ im Spiel um den<br />

dritten Platz an Italien. Zumindest<br />

in Menden war das so: Die Mendener<br />

Bank hatte in Kooperation mit<br />

der Westfalenpost anlässlich der<br />

Fußballweltmeisterschaft die „Mendener<br />

Mini-WM“ ausgerichtet: 32<br />

Schulmannschaften schlüpften in<br />

die Trikots und die Rolle des jeweiligen<br />

Teilnehmerlandes und sorgten<br />

so für unvergessliche Tage nicht nur<br />

bei den Fußballbegeisterten. Mit<br />

einem kaum vorhersehbaren Erfolg<br />

für die Mendener Bank in der<br />

Öffentlichkeit lief diese Aktion und<br />

40 GB 4/2006<br />

zeichnet worden. Hänsch: „Wir<br />

müssen forschen, um unsere<br />

Zukunft zu sichern. Forschung<br />

lebt von neuen<br />

Ideen. Ideen entstehen in<br />

kreativen Köpfen.“ Dabei<br />

sei es besonders<br />

wichtig, schon frühzeitig<br />

neugierig zu sein, viel zu<br />

fragen und Dinge auszuprobieren.<br />

Wie nahe das Wettbewerbsthema<br />

an der Lebenswirklichkeit von<br />

jungen Menschen ist, zeigen die Ergebnisse der aktuellen<br />

Shell-Jugendstudie. Danach ist die heutige Jugend<br />

zukunftsorientiert und will die aktuellen gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen meistern. Die Berufsorientierung<br />

hat bei ihr einen hohen Stellenwert und damit auch<br />

die Aufgabe, sich qualifiziert darauf vorzubereiten. Die<br />

Entwicklung der Jugend hin zu einer pragmatischen und<br />

leistungsorientierten Generation wird dabei besonders<br />

von Mädchen und jungen Frauen getragen. Sie haben<br />

inzwischen in der Schulbildung die Jungen überholt, sind<br />

ehrgeiziger geworden. Macht, Einfluss und Karriere sind<br />

für sie erstrebenswerte Ziele geworden.<br />

Sabine Bömmer<br />

beherrschte die Schlagzeilen. Schon<br />

früh zeichnete sich die große Resonanz<br />

ab: Als der Bürgermeister zur<br />

Eröffnung die La-Ola-Welle initiierte,<br />

machten vor dem Alten Rathaus<br />

mehr als 1.000 Menschen mit.


Foto: Joachim Busch<br />

Olympiade für Mathe- und<br />

Informatik-Asse<br />

Gymnasiasten wetteiferten mit anderen Talenten aus NRW.<br />

Münster. Wie können die James Bonds dieser Welt geheime<br />

Nachrichten verschlüsseln und verschicken? Wie<br />

kann man an einem Käsekuchen neue Operationstechniken<br />

entwickeln und praktizieren? Wie berechne und<br />

simuliere ich die Verbreitung der Vogelgrippe am Computer?<br />

Wie programmiere ich einen Roboterhund und<br />

finde den schnellsten Weg aus einem Labyrinth? Das sind<br />

nur einige der vielen Projekte, mit denen sich ausgewählte<br />

Mathe- und Informatik-Asse aus ganz Rheinland und<br />

Westfalen bei der sechsten Schülerakademie SMIMS auseinander<br />

setzten. Wie bereits in den Jahren zuvor wurde<br />

die erfolgreiche Aktion finanziell von den Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken in Rheinland und Westfalen unterstützt.<br />

Innovative Lösungen für Alltagsprobleme<br />

Eine Woche lang tüftelten die Schüler mit Experten aus<br />

Schulen und Universitäten und entwickelten innovative<br />

Lösungen für Alltags- und Zukunftsprobleme, bevor die<br />

jungen Talente im Gebäude der GAD in Münster ihre Projekte<br />

der Öffentlichkeit präsentierten. Hier wurden sie<br />

schließlich auch von Ministerialrat Dr. Peter Langel vom<br />

nordrhein-westfälischen Ministerium für Schule und<br />

BANKEN<br />

Weiterbildung mit einer Urkunde ausgezeichnet. Die<br />

Ergebnisse der Schülerakademie werden unter<br />

www.smims.nrw.de veröffentlicht und stehen den Schulen<br />

für den Unterricht zur Verfügung.<br />

Ausrichter der Schülerakademie war auch in diesem Jahr<br />

die Bezirksregierung Münster, die sich über das Engagement<br />

der Genossenschaftsbanken freute.<br />

Hundert Plätze hält die Schülerakademie jedes Jahr für<br />

die Nachwuchstalente bereit. Diese werden vom nordrhein-westfälischen<br />

Ministerium für Schule und Weiterbildung<br />

über die Schulen ausgeschrieben. Pro Schule können<br />

sich maximal zwei Kandidaten mit überdurchschnittlich<br />

guten Mathe- und/oder Informatik-Zensuren<br />

bewerben. So nutzten in diesem Jahr 240 Schülerinnen<br />

und Schüler die Chance, sich zu bewerben. Doch nur 100<br />

wurden eingeladen, darunter ein Drittel Mädchen.<br />

Auch im nächsten Jahr findet wieder eine Schülerakademie<br />

für Mathematik und Informatik nach den Sommerferien<br />

statt. Die Bewerbungsunterlagen gehen den Klassen<br />

12 der Gymnasien und Gesamtschulen in Nordrhein-<br />

Westfalen ab April 2007 per E-Mail zu.<br />

Sabine Bömmer<br />

Eine Woche lang tüftelten die<br />

Schüler mit Experten aus Schulen<br />

und Universitäten.<br />

GB 4/2006<br />

41


BANKEN<br />

Foto: Julia Böing<br />

42 FB 4/2006<br />

Stolz präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Preise.<br />

Monatlich 100 Euro<br />

Volksbank Boppard vergibt Stipendien.<br />

Boppard. Anh Ngia Tran (18) kam<br />

im Mai 2001 aus Vietnam nach Boppard.<br />

Der junge Mann drückte bis zu<br />

den Sommerferien die Schulbank der<br />

Hauptschule Boppard und hat auf<br />

dem Abschlusszeugnis einen Notendurchschnitt<br />

von 1,2. Mediziner –<br />

das ist Anh Ngia Trans Traumberuf,<br />

für den der begeisterte Kampfsportler<br />

ab dem nächsten Schuljahr am<br />

Kant-Gymnasium in Boppard pauken<br />

wird. Er und drei weitere Hauptschüler<br />

– Darja Safonov (17) aus<br />

Emmelshausen, Jenny Dausner (16)<br />

aus St. Goar und Mathias Link (16)<br />

aus Spay – bekamen kurz vor den<br />

Ferien die frohe Botschaft: Ihr Fleiß<br />

wird mit dem Stipendium der Volksbank<br />

Boppard für begabte und engagierte<br />

Schüler belohnt und gefördert.<br />

Zum ersten Mal hat die Volksbank<br />

Boppard diese Förderung ausgeschrieben.<br />

„Wir wollen jungen<br />

Menschen die Möglichkeit geben,<br />

sich weiter zu qualifizieren, um die<br />

Chancen in der Berufswelt zu erhöhen.<br />

Insbesondere wollen wir dort<br />

helfen, wo die familiären Verhältnisse<br />

die Weiterbildung erheblich<br />

erschweren“, erklärt Vorstand Odo<br />

Steinmann die Initiative der Volksbank:<br />

„Als regional tätiges Unternehmen<br />

wollen wir das Potenzial<br />

hier vor Ort fördern.“ Die vier Stipendiaten<br />

erhalten monatlich je 100<br />

Euro Bildungsgeld und einen Computer<br />

mit Internetanschluss. Für<br />

Jenny Dausner, Schülerin der Hauptschule<br />

Oberwesel, ist diese Finanzspritze<br />

vor allem auch ein Motivationsschub:<br />

„Ich will die mittlere Reife<br />

machen und werde die Berufsschule<br />

für Hauswirtschaft und Sozialwesen<br />

in Koblenz besuchen.“ Erzieherin ist<br />

ihr Berufsziel. Neben dem PC und<br />

dem Geld für Bücher werden die vier<br />

jungen Menschen für Bewerbungsgespräche<br />

trainiert und bei der Suche<br />

nach Praktikumsplätzen unterstützt.<br />

„Außerdem steht ein Auszubildender<br />

der Bank als Pate bereit“, so Kurt<br />

Wilhelm von der Personalabteilung<br />

der Volksbank. Odo Steinmann<br />

ergänzt: „Die Förderung ist für ein<br />

Jahr angesetzt. Wenn die Leistung<br />

stimmt, fördern wir gerne weiter.“<br />

Julia Böing, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />

Herbert-Rütten-Preis für<br />

Auszubildende<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der diesjährige<br />

Träger des Herbert-Rütten-<br />

Preises der Volksbank RheinAhrEifel<br />

eG heißt Michael Hockelmann.<br />

Damit ist der 21-jährige frisch gebackene<br />

Bankkaufmann der dritte<br />

Preisträger der vom ehemaligen und<br />

langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

der Bank, Herbert Rütten, vor<br />

zwei Jahren gestifteten Auszeichnung.<br />

Rütten hat den alljährlichen<br />

Preis für den besten Auszubildenden<br />

zum Bankkaufmann des jeweiligen<br />

Jahrgangs mit 1.000 Euro dotiert.<br />

Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank<br />

RheinAhrEifel eG, Bernhard<br />

Kaiser, gratulierte dem Preisträger<br />

und dankte Herbert Rütten als Stifter<br />

des Preises für sein Engagement für<br />

den Banknachwuchs. Kaiser sprach<br />

von der Motivationswirkung des<br />

Preises und nannte die Vergabekriterien.<br />

Sie setzen sich aus dem Prüfungsergebnis,<br />

den Schulnoten und<br />

der betrieblichen Beurteilung zusammen.<br />

Seine Glückwünsche galten auch den<br />

anderen jungen Bankkaufleuten:<br />

Andreas Bandus aus Weiler, Martin<br />

Damrath, Bad Neuenahr-Ahrweiler,<br />

Markus Dedenbach, Nachtsheim,<br />

Sven Geisbüsch, Münstermaifeld,<br />

Marc Josten, Marienthal, Stefanie<br />

Kill, Mendig, Jan Kröll, Mendig,<br />

Sarah Lung, Kottenheim, Simone<br />

Mertens, Grafschaft, Alexander<br />

Schneider, IT-System-Elektroniker,<br />

Westum, Daniel Wagner, Herresbach,<br />

Anna Wißkirchen, Daun.<br />

Glücklicher Preisträger: Michael<br />

Hockelmann (Mitte).<br />

Foto: Gerrit Mitter


Heute schießt er<br />

sein erstes Tor.<br />

Später das<br />

Meisterschaftstor.<br />

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Mit 50 hat er es<br />

richtig gut getroffen.


BANKEN<br />

Foto: Rainer Stephan<br />

Volksbanken-Ehe in der „Mähdrescherstadt“<br />

Das neue Vorstandsteam (v.l.): Meinhard Deppe (Marienfeld), Günter Becker<br />

(Harsewinkel), Willi Wiedenlübbert (Marienfeld) und Bernhard Feldhaus (Harsewinkel).<br />

Harsewinkel. In der „Mähdrescherstadt“ Harsewinkel (Kreis Gütersloh), Sitz<br />

von Europas größtem Landmaschinenhersteller Claas, gibt es vom kommenden<br />

Jahr an nur noch eine Volksbank: die „neue“ Volksbank Harsewinkel. Das<br />

Institut geht hervor aus der Verschmelzung der bisherigen Volksbank Harsewinkel<br />

mit der benachbarten Volksbank Marienfeld. Für die Fusion auf kommunaler<br />

Ebene – Marienfeld ist Ortsteil von Harsewinkel – gab es auf zwei Versammlungen<br />

eine überwältigende Zustimmung. Die Marienfelder stimmten<br />

auf ihrer Generalversammlung dem Vorhaben mit 98,6 Prozent zu, die Harsewinkeler<br />

Vertreter votierten einstimmig für die Verschmelzung. Damit entsteht<br />

zum 1. Januar 2007 eine neue starke Kreditgenossenschaft mit einer<br />

Bilanzsumme von rund 215 Millionen Euro, 55 Mitarbeitern und 6.500 Mitgliedern.<br />

Banken verschmolzen<br />

Bitburg/Neuerburg. Die Bankenehe der Volksbank Bitburg<br />

und der Raiffeisenbank Neuerburg-Land ist beschlossene<br />

Sache. Mit 98 Prozent stimmten die Mitglieder in<br />

Neuerburg für die Fusion, in Bitburg sprachen sich 100<br />

Prozent der Vertreter für die Verschmelzung aus. Mit diesem<br />

deutlichen Votum geht die neue Volksbank Bitburg<br />

mit einer Bilanzsumme von 381 Millionen Euro rückwirkend<br />

zum 1. Januar 2006 an den Start. Geleitet wird die<br />

Bank von einem Vorstandsteam: Peter Bersch und Andreas<br />

Theis von der Volksbank Bitburg sowie Peter Borrelbach<br />

und Werner Thielen von der Raiffeisenbank Neuerburg-Land<br />

stehen an der Spitze des Instituts.<br />

44 GB 4/2006<br />

Gemeinsam in die Zukunft<br />

Volksbank kauft Papst-<br />

Johannes-Haus<br />

Krefeld. Die Volksbank Krefeld<br />

erwirbt das sanierungsbedürftige<br />

und zentral gelegene Papst-Johannes-Haus,<br />

um in den nächsten Jahren<br />

auf dem Gelände eine neue<br />

Hauptstelle zu bauen. Vorstandsvorsitzender<br />

Klaus Geurden: „Wir haben<br />

das ehemalige Gemeinde-Zentrum<br />

der Kirchengemeinde St. Dionysius<br />

gerne übernommen, da wir uns zentraler<br />

aufstellen wollen.“ Außerdem<br />

will die Kreditgenossenschaft dort<br />

ihre Verwaltungsaufgaben konzentrieren.<br />

Feierliche Neueröffnung<br />

in Koblenz<br />

Koblenz. Mit einem feierlichen Empfang<br />

und einem Tag der offenen Tür<br />

ist die neu gestaltete Hauptgeschäftsstelle<br />

der Volksbank Koblenz-Mittelrhein<br />

in Koblenz der Öffentlichkeit<br />

präsentiert worden. Rund zwölf<br />

Monate haben Handwerker das<br />

Innenleben der Bankstelle modernen<br />

Standards angepasst. „Nach Fusion<br />

und Umbau ist ,Die Koblenzer’ nun<br />

räumlich eine Einheit. Die Bündelung<br />

der Kräfte unter einem Dach<br />

schafft eine bessere Kommunikation,<br />

verkürzt die Wege und kommt somit<br />

allen Mitgliedern und Kunden zugute“,<br />

so der Vorstandsvorsitzende<br />

Theodor Winkelmann.<br />

Foto: Julia Böing


Foto: Wolfgang Koschny<br />

Egbert Messing und Ludger Wulfert (v.l.), Vorstandsmitglieder der Volksbank Lette-Darup-Rorup, haben große Pläne.<br />

Container-Bank<br />

Lette. Eine Container-Bank steht seit Ende Juli in Lette.<br />

Um den Kunden der Volksbank Lette-Darup-Rorup auch<br />

in der Bauzeit den kompletten Service bieten zu können,<br />

entschied der Vorstand, bis zum Abzug der Bauarbeiter<br />

vom Geldautomaten bis zum Beraterschreibtisch alles in<br />

ein Container-Büro auf den Parkplatz hinter dem Institut<br />

auszulagern. Ziel ist es, die Bank moderner, heller, diskre-<br />

Neue Anforderungen, neue Räume<br />

Datteln. Ihre Geschäftsstelle in Datteln hat jetzt die<br />

Volksbank mit Sitz in Waltrop umgebaut. Mit der Ausweitung<br />

der SB-Komponenten wurde der Rund-um-die-Uhr-<br />

Service gestärkt. Außerdem wurde der Kundenkontakt da<br />

gestärkt, wo er wirklich gebraucht wird: bei der individuellen,<br />

bedarfsbezogenen Beratung.<br />

Umweltunterricht für Grundschüler<br />

Dinslaken. Umweltbewusstsein kann nicht früh genug<br />

gelehrt und gelernt werden. Aus diesem Grund unterstützte<br />

die Volksbank Dinslaken jetzt die Projektstunden<br />

der Deutschen Umwelt-Aktion in örtlichen Grundschulen.<br />

„Es ist wichtig, dass sich die Kinder frühzeitig mit<br />

dem umweltbewussten Leben auseinander setzen“,<br />

begründete Bankdirektor Helmut Böing den Sponsoreinsatz<br />

der Volksbank Dinslaken.<br />

Umbau in Rekordzeit<br />

BANKEN<br />

ter und kundenfreundlicher zu machen. Daher wird nicht<br />

nur die Raumaufteilung großzügiger gestaltet. Auch das<br />

bestehende Gebäude im hinteren Flachdachbereich wird<br />

aufgestockt. Damit werden 240 Quadratmeter gewonnen,<br />

auf denen für die Kredit- und Vermögensberatung diskrete<br />

Wartebereiche geplant sind. So ist ein eigenes Büro für<br />

die R+V-Versicherung vorgesehen.<br />

Mülheim an der Ruhr. In Rekordzeit hat die Volksbank<br />

Rhein-Ruhr ihre Geschäftsstelle in Winkhausen umgebaut.<br />

Nach der kompletten Entkernung der Geschäftsräume<br />

wurden neue Beratungsbereiche und eine Kurzberatungszone<br />

geschaffen. Außerdem wurde das Foyer neu<br />

gestaltet. Dauer der Bauzeit: drei Wochen.<br />

Weltweit größter Spielplan<br />

Rheydt. Zur Hockey-WM hatte die Volksbank Mönchengladbach<br />

an der Geschäftsstelle in Rheydt den weltweit<br />

größten Spielplan aufgehängt. Auf 17 x 4 Metern waren<br />

die Spiel-Termine für die Vorrunden, die Halbfinals und<br />

fürs Finale weithin sichtbar ausgedruckt. „Hätten wir<br />

auch die Paarungen der Platzierungsrunden abgedruckt,<br />

hätten wir ein größeres Gebäude gebraucht“, so Markus<br />

Schmitz, Marketing-Chef der Volksbank.<br />

GB 4/2006<br />

45


BANKEN<br />

Gab seine „Visitenkarte“ ab: Fußball-Idol Uwe Seeler<br />

„Uns Uwe“ zu Gast<br />

Paderborn. Zur richtigen Zeit den richtigen Referenten – dieses „Kunststück“<br />

gelang in diesem Jahr der Volksbank Elsen-Wewer-Borchen. Während ganz<br />

Deutschland im Fußball-Fieber steckte, wollte die Bank mit ihrer Mitgliederversammlung<br />

nicht ins Abseits geraten. „Lass uns lieber mitspielen“, dachten<br />

sich die beiden Vorstände Paul Regenhardt und Hartmut Lüther und luden<br />

Uwe Seeler, Ehrenspielführer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft,<br />

nach Elsen ein. Und „Uns Uwe“ kam, hatte vor über 1.000 Bankmitgliedern<br />

ein Heimspiel. Eine Dreiviertelstunde lang plauderte das Fußballidol kurzweilig<br />

über den Fußballgott und die Welt, gab einige seiner Erfahrungen und<br />

Weisheiten zum Besten („Wenn du nicht weißt, wohin mit dem Ball – hau ihn<br />

rein!“).<br />

Herz für Studierende<br />

Hüllhorst. Bei der Volksbank Schnathorst<br />

ist der akademische Nachwuchs<br />

in besten Händen. Eigens für<br />

die interessante Zielgruppe der Studierenden<br />

hat die Bank ein spezielles<br />

Angebot mit finanziellen Vergünstigungen<br />

entwickelt. In dem Paket<br />

sind nicht nur kostenlose Kontoführung<br />

und Bargeldversorgung sowie<br />

der KfW-Studienkredit enthalten.<br />

Auch ein Sonder-Bonus in Höhe von<br />

100 Euro für einen Einser-Abschluss,<br />

500 Euro Dispokredit, ein kostenlo-<br />

46 GB 4/2006<br />

ser Lieferservice für Bücher und zehn<br />

Prozent Rabatt auf alle Schreibwaren<br />

(beides in Kooperation mit einer örtlichen<br />

Buchhandlung) sind Bestandteil<br />

des Angebots.<br />

Der „Hit“ des Rund-um-Pakets ist<br />

jedoch ein Laptop aus der Produktion<br />

des ortsansässigen Computerproduzenten<br />

Wortmann. Den gibt es für<br />

Studenten aus dem Geschäftsgebiet<br />

der Bank zu einem Preis von 618<br />

Euro – 0,0 Prozent-Finanzierung<br />

über ein Jahr inklusive.<br />

Volksbank-Arena in<br />

Schermbeck<br />

Schermbeck. Der Waldsportplatz in<br />

Schermbeck heißt ab sofort Volksbank-Arena.<br />

Der örtliche Fußballverein<br />

will dort um den Wiederaufstieg<br />

in die Oberliga kämpfen und sicherte<br />

sich so zusätzliche finanzielle<br />

Unterstützung. Nur wenige Kilometer<br />

weiter lockt übrigens ein fast<br />

gleich lautendes Stadion an jedem<br />

zweiten Bundesliga-Spieltag die Massen:<br />

Allerdings trägt Schalke 04 im<br />

Namen seiner Arena die Top-Marke<br />

einer sauerländischen Brauerei.<br />

„Wir fördern den<br />

Aufschwung“<br />

Kaisersesch. Einen ganzen Tag lang<br />

informierten die Raiffeisenbank<br />

Kaisersesch-Kaifenheim, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Region<br />

Kaisersesch und die Rhein-Zeitung<br />

über die Möglichkeiten zur regionalen<br />

Wirtschaftsförderung. „Wir fördern<br />

den Aufschwung“, hatte sich<br />

das Trio auf die Fahnen geschrieben<br />

und beriet die Besucher im Technologie-<br />

und Gründerzentrum Kaisersesch<br />

rund um die Themen Förderprogramme<br />

in Rheinland-Pfalz, Vorsorge<br />

und regenerative Energien.<br />

Bankvorstand Heinrich Ruckes


Elektronischer Opferstock<br />

Bargeldlose Spende im Bonner Münster neuerdings möglich.<br />

Bonn. Unter dem Klang der Münster-Glocken<br />

stellten Stadtdechant<br />

Wilfried Schumacher und der Vorstandsvorsitzende<br />

der Volksbank<br />

Bonn Rhein-Sieg, Rudolf Müller,<br />

jetzt den ersten katholischen Opferstock<br />

für bargeldlose Spenden in<br />

Dienst. Bonns Stadtdechant hatte<br />

diese innovative Idee im österreichischen<br />

Linz gesehen und zusammen<br />

mit der Volksbank Bonn Rhein-<br />

Sieg in die Tat umgesetzt. Der Münster-Pfarrer<br />

erklärt: „Ab sofort können<br />

unsere Kirchen- und Gottesdienstbesucher<br />

mit der Bank- oder<br />

Kreditkarte bargeldlos und ganz<br />

bequem ihre Spende für die Fastenaktion<br />

MISEREOR geben.“ Bis 100<br />

Euro Spendenhöhe gilt der Kontoauszug<br />

als Spendenquittung. Für<br />

größere Beträge stellt das Münster-<br />

Pfarramt die Spendenquittung gegen<br />

Vorlage des Belegs beziehungsweise<br />

der Transaktionsnummer aus, die<br />

das Terminal ausgibt.<br />

Schumacher bedankte sich bei der<br />

Volksbank Bonn Rhein-Sieg für die<br />

fachliche Beratung und die Begleitung<br />

bei der Realisierung des bun-<br />

Hans Schmitt, Vorsitzender des Vorstands der Volksund<br />

Raiffeisenbank Neuwied-Linz<br />

desweit bislang einmaligen Projekts.<br />

Bank-Chef Rudolf Müller zückte<br />

spontan seine Bankkarte, um als Erster<br />

seine Spende einzubuchen.<br />

„Unser Haus hat das gesamte technische<br />

Gerät einschließlich der diebstahlsicheren<br />

Edelstahlbox zur Aufnahme<br />

des Terminals zur Verfügung<br />

gestellt“, berichtete der Vorstandsvorsitzende.<br />

Das Spendenterminal im Bonner<br />

Münster akzeptiert alle deutschen<br />

und europäischen Bankkarten (ec-<br />

Karten) sowie Kreditkarten von VISA<br />

und MASTERCARD. „Die Zahlung<br />

läuft genauso ab wie im Schuhgeschäft<br />

nebenan. Mit der einzigen<br />

Ausnahme, dass der Spender die Eingaben<br />

am Terminal selbst vornimmt“,<br />

erläuterte Ingo Rother von<br />

der Volksbank, der die Münster-Pfarre<br />

in Sachen „Online-Opferstock“<br />

betreut.<br />

Der elektronische Opferstock nahm<br />

in der Fasten- und Osterzeit die<br />

Spenden für die MISEREOR-Aktion<br />

entgegen. „Im weiteren Jahresverlauf<br />

wird er für die anderen großen<br />

Hilfswerke der Kirche,für die Anlie-<br />

Rat für den Start<br />

BANKEN<br />

gen unserer Bonner Münster-Stiftung<br />

und für andere Aufgaben des<br />

Bonner Münsters genutzt“, kündigte<br />

Wilfried Schumacher an.<br />

Testeten den Opferstock:<br />

Stadtdechant Wilfried Schumacher<br />

und Bankvorstand Ulrich Kunze<br />

(v.l.).<br />

Koblenz. Wie Existenzgründer ihr Unternehmen auf die<br />

Erfolgsspur bringen, diskutierten die IHK Koblenz, die<br />

Sparkasse Koblenz und die Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

der Region mit Jungunternehmern. Im Gespräch<br />

mit den rund 60 Teilnehmern wurde deutlich, dass Banken<br />

meist besser sind als ihr Ruf. So betonte Michael Otto,<br />

dass seine Volksbank das Wachstum seines Autohauses<br />

Zug um Zug gut betreut habe. Tipps für das Bankgespräch<br />

und Hinweise zur Kontaktpflege mit dem Kreditinstitut<br />

gab Hans Schmitt, Vorsitzender des Vorstands der Volksund<br />

Raiffeisenbank Neuwied-Linz, als Vertreter der regionalen<br />

Genossenschaftsbanken: „Bank und Kunde haben<br />

die gleiche Interessenslage. Beide Seiten wollen, dass die<br />

Gründung funktioniert.“<br />

GB 4/2006<br />

47


BANKEN<br />

Fotos: Rainer Stephan<br />

Naschkatze im Schlaraffenland<br />

Funjobs 2006: Bünder Gymnasiastin genießt Schnupperpraktikum als Chocolatier.<br />

Den Wert einer Praline neu schätzen gelernt: Franziska Trapp isst nach ihrem Praktikum die Erzeugnisse aus der Süßwaren-<br />

Manufaktur mit noch mehr Genuss.<br />

Bad Honnef/Bünde. „Die Tiramisu-<br />

Herzen sind es!“ Nach einem<br />

Schnupperpraktikum in der Schokoladen-<br />

und Pralinenfabrikation steht<br />

das Urteil für Franziska Trapp fest:<br />

Ihr Lieblingskonfekt – das sind die<br />

Schokoherzen, die so herrlich nach<br />

der italienischen Süßspeise schmecken.<br />

Fünf Tage lang durfte die 18jährige<br />

Gymnasiastin aus Bünde im<br />

Kreis Herford auf Einladung der<br />

Volksbanken in einer angesehenen<br />

Bad Honnefer Confiserie hinter die<br />

Kulissen der Produktion schauen<br />

und dabei die erlesenen Erzeugnisse<br />

nach Belieben verköstigen. Ein wahres<br />

Schlaraffenland für den beken-<br />

48 GB 4/2006<br />

nenden Schokoladenfan („Da werde<br />

ich schwach …“) Franziska Trapp.<br />

Zu verdanken hatte die angehende<br />

Abiturientin dies alles einer Freundin.<br />

Die hatte sie auf die Aktion<br />

„Funjobs“ der Volksbanken aufmerksam<br />

gemacht. Berufspraktika in<br />

Traumberufen wurden dort angeboten.<br />

Franziska bewarb sich bei der<br />

heimischen Volksbank Bad Oeynhausen-Herford<br />

und hatte mehr<br />

Glück als die meisten der 5.300<br />

anderen Kandidaten: Sie erhielt den<br />

Zuschlag für das Berufsfeld „Chocolatier“.<br />

Was folgte, war für die Schülerin<br />

auch ein erster ernsthafter Ausflug<br />

in die Arbeitswelt.<br />

Dienstbeginn in der „Confiserie<br />

Coppeneur et Compagnon“ in Bad<br />

Honnef ist früh morgens um sechs<br />

Uhr. Schon der Name des Unternehmens<br />

zergeht einem auf der Zunge.<br />

Mit den Produkten der erst 1993<br />

gegründeten Manufaktur ist es nicht<br />

viel anders: Das Haus steht für feinste<br />

Truffes und Pralinés, ist mit seinen<br />

Erzeugnissen in führenden<br />

Hotels und unter den Top-Adressen<br />

des nationalen wie internationalen<br />

Delikatessenhandels vertreten. „Wir<br />

setzen auf ausgesuchte Rohstoffe,<br />

extravagante Geschmackskombinationen,<br />

gepaart mit kulinarischer<br />

und technischer Perfektion“, be-


schreibt Unternehmenssprecherin<br />

Nadine Kaschewski die Firmen-Philosophie.<br />

Als Vertreter der „Haute<br />

Confiserie“ wolle man sich damit<br />

von den Herstellern herkömmlichen<br />

Naschwerks abheben. Viele der<br />

süßen Kreationen aus edlen Zutaten<br />

entstehen noch in Handarbeit. Der<br />

Anteil maschineller Fertigung ist<br />

gering.<br />

„Das war eine tolle Sache“<br />

Auch Franziska Trapp darf während<br />

ihres Praktikums fleißig Hand anlegen.<br />

Sie wendet die späteren Pralinès<br />

in flüssiger Schokolade, gibt ihnen<br />

auf einem Gitterrost eine strukturierte<br />

Oberfläche und setzt als Krönung<br />

eine geröstete Haselnuss oder Mandel<br />

obenauf. Bis zum täglichen<br />

Dienstschluss gegen 15 Uhr lernt sie<br />

weitere interessante Produktionsschritte<br />

kennen. Sie erfährt Wissenswertes<br />

über Herkunft und Qualität<br />

der Kakaobohne, darf einen Blick<br />

werfen in das Lager mit vielen anderen<br />

exquisiten Zutaten aus aller Herren<br />

Länder und steht einer Kollegin<br />

im Werksverkauf hilfreich zur Seite.<br />

An einem ihrer freien Nachmittage<br />

stattet sie mit einer weiteren Fun-<br />

Jobberin dem Schokoladenmuseum<br />

in Köln einen Besuch ab. An einem<br />

anderen Tag steht eine Foto-Session<br />

mit Firmenchef Oliver Coppeneur<br />

auf dem Programm.<br />

Am Ende ihres fünftägigen Ausflugs<br />

in die Arbeitswelt ist die junge Frau<br />

nicht nur restlos begeistert („Das<br />

war eine tolle Sache“), sondern auch<br />

um viele Eindrücke und Erfahrungen<br />

reicher. Franziska Trapp: „Ich weiß<br />

jetzt den Wert einer Praline ganz<br />

anders zu schätzen und werde künftig<br />

mit noch mehr Genuss essen.<br />

Und bei Schokolade schaue ich als<br />

Erstes auf den Kakaogehalt.“<br />

Auch wenn Franziska Trapp die<br />

Arbeit in der Confiserie großen<br />

Gefallen bereitet hat, sie sich mit<br />

den Kollegen gut verstanden hat –<br />

an ihrer bisherigen Berufswahl soll<br />

sich vorläufig nichts ändern. Nach<br />

wie vor strebt die Bünderin ein Psychologie-<br />

oder Sonderpädagogik-Studium<br />

an. „Aber“, sagt sie nach dem<br />

Ausflug in die süße Welt der Schokolade,<br />

„man kann nie wissen. Vielleicht<br />

lässt sich das, was ich in Bad<br />

Honnef gelernt habe, ja irgendwie<br />

mit dem späteren Beruf verbinden<br />

…“<br />

Rainer Stephan, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro<br />

Ostwestfalen/Hellweg<br />

Schoko-Pralinen am laufenden Band: „Fun-Jobberin“ Franziska Trapp aus Bünde<br />

bei ihrer Arbeit in der Confiserie „Coppeneur et Compagnon“ in Bad Honnef.<br />

Schafe im Blick<br />

GB 4/2006<br />

BANKEN<br />

Mönchengladbach. Überraschte Gesichter<br />

gab es in der EDV-Abteilung<br />

der Volksbank Mönchengladbach:<br />

Das strenge Auge der Überwachungskamera<br />

in der Geschäftsstelle Neuwerk<br />

hatte ein Schaf aufgenommen –<br />

und war anschließend Thema in den<br />

Redaktionen der Lokalblätter. Des<br />

Rätsels Lösung: Beim Aufbau der<br />

Dekoration für die Riester-Renten-<br />

Aktion der Union Investment hatte<br />

die unbestechliche Kamera das kurzzeitig<br />

abgestellte Papptier Emma ins<br />

Visier genommen.<br />

„Der Bankensektor im<br />

Wandel“<br />

Münster. Das Buch „Der Bankensektor<br />

im Wandel“ wurde zu Ehren von<br />

Prof. Dr. Erich Priewasser anlässlich<br />

seines 65. Geburtstages herausgegeben.<br />

Professor Priewasser, Direktor<br />

des Instituts für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />

und Betriebswirtschaftslehre<br />

der Banken der Philipps-<br />

Universität Marburg, kann auf eine<br />

über 40-jährige akademische Karriere<br />

zurückblicken.<br />

Die nun veröffentlichte Festschrift<br />

stellt ein Spiegelbild seiner Forschungsschwerpunkte<br />

dar: Namhafte<br />

Autoren aus Wissenschaft und Praxis<br />

(unter anderem Thomas Duhnkrack,<br />

Norbert Emmerich, Dietrich Hoppenstedt,<br />

Stephan Paul, Andreas<br />

Pfingsten, Christopher Pleister und<br />

Bernd Rolfes) reflektieren in 35 Beiträgen<br />

aktuelle Probleme und<br />

Herausforderungen.<br />

Grundsätzliche Themen der Kreditwirtschaft<br />

finden ebenso ihren Niederschlag<br />

wie säulenspezifische Fragestellungen.<br />

Wer Prof. Dr. Erich<br />

Priewasser kennt, weiß, dass ihm<br />

besonders die Bankpraxis immer am<br />

Herzen gelegen hat. Diesem Aspekt<br />

trägt das lesenswerte Werk – gespickt<br />

mit aktuellen Bankthemen – in<br />

besonderem Maße Rechnung.<br />

(„Der Bankensektor im Wandel“, Fritz<br />

Knapp Verlag, Frankfurt am Main,<br />

2006)<br />

49


BANKEN<br />

Foto: Hans-Peter Leimbach<br />

Lauf Genosse, lauf!<br />

5. Volksbank-Münster-Marathon krönte auch die fünf<br />

schnellsten Genossenschaftler.<br />

Peter Gaux von der WGZ BANK und Günter Lampe von der WL BANK<br />

gratulierten den Siegern der genossenschaftlichen Meisterschaft.<br />

Münster. Klaus Franke von der<br />

Volksbank Nordmünsterland, Franz-<br />

Josef Heidemann von der Volksbank<br />

Bocholt, Margit Heiden von der VR-<br />

Bank Nordeifel, Stephanie Warner<br />

von der GAD und Johannes Weingärtner<br />

von der VR-Bank Schwäbisch<br />

Hall sind definitiv die schnellsten<br />

Mitarbeiter der genossenschaftlichen<br />

Bankengruppe. Während<br />

Johannes Weingärtner den ersten<br />

Platz belegte (2:45:15), kam Klaus<br />

Franke, der für den SC Altenrheine<br />

an den Start ging, nach 3:00:51<br />

Stunden ans Ziel. Kurz gefolgt von<br />

Franz-Josef Heidemann, der 3:04:52<br />

Stunden benötigte, um den Zielstrich<br />

zu passieren. Stefanie Warner<br />

kam nach 3:26:50 Stunden ans Ziel,<br />

gefolgt von Margit Heiden, die<br />

3:48:30 Stunden für die 42, 195 Kilometer<br />

benötigte.<br />

Bei strahlendem Wetter war der<br />

5. Volksbank-Münster-Marathon<br />

Punkt neun Uhr mit 5.500 Läufern<br />

gestartet – und konnte ein kleines<br />

Jubiläum feiern: Über 100.000<br />

50 GB 4/2006<br />

Zuschauer verfolgten begeistert an<br />

den Straßen rund um die Westfalenmetropole<br />

den Lauf. Der Volksbank-<br />

Marathon gehört damit inzwischen<br />

zu den zehn größten in Deutschland<br />

und mit dem Streckenverlauf fraglos<br />

auch zu den attraktivsten. Das dürfte<br />

auch Maru Shadrak aus Kenia so<br />

sehen, die nach nur 2:14:47 Stunden<br />

ins Ziel „flog“. Bei den Damen<br />

gewann Olena Samko aus der Ukraine<br />

vor Selina Chelimo aus Kenia in<br />

der Zeit von 2:37:50 Stunden mit<br />

einem neuen Streckenrekord.<br />

„Diesmal stimmte alles“<br />

Den „1. Nordenia Staffel-Marathon“<br />

gewann die Männerstaffel der ESV<br />

Münster Junioren mit Pascal Hille,<br />

Sebastian Fischer, Robin Vierschilling<br />

und Wilhelm Sprave, die eine<br />

Zeit von 2:31:25 Stunden benötigte.<br />

Marathon-Initiator Michael Brinkmann<br />

von der Volksbank Münster<br />

war begeistert: „Diesmal stimmte<br />

alles!“<br />

Höhenflüge zwischen<br />

Regenschauern<br />

Beckum. Die Athletinnen trotzten<br />

erfolgreich den widrigen Wetterverhältnissen<br />

und auch die sportbegeisterten<br />

Zuschauer kamen voll auf ihre<br />

Kosten: Spitzensport vom Feinsten<br />

präsentierten die Volksbank Beckum,<br />

die Stadt Beckum und der<br />

Sportverein TV Beckum beim hochkarätig<br />

besetzten 8. Beckumer Volksbank-Stabhochsprung-Meeting.<br />

15<br />

Stabhochspringerinnen aus sieben<br />

Nationen zeigten eine Woche nach<br />

den Europameisterschaften in Göteborg<br />

im Beckumer Jahn-Stadion<br />

nach dem Nachwuchsspringen im<br />

Top-Springen ihr Können. Wenig<br />

stabhochsprungfreundlich zeigte<br />

sich in diesem Jahr allerdings das<br />

Wetter. Immer wieder musste der<br />

Wettkampf wegen Regen unterbrochen<br />

und die Anlaufbahn anschließend<br />

mit Spezialgeräten getrocknet<br />

werden. Am besten kam die Ungarin<br />

Krisztina Molnar mit den erschwerten<br />

Wettkampfbedingungen zurecht:<br />

Sie siegte in persönlicher Bestleistung<br />

von 4,55 Meter und verbesserte<br />

damit gleichzeitig den ungarischen<br />

Landesrekord. Zweite mit übersprungenen<br />

4,40 Metern wurde die Russin<br />

Yulia Golubchikowa vor Niki Mc-<br />

Ewen aus den USA. „Wir freuen uns<br />

auf das nächste Meeting und darüber,<br />

dass wir heute 3.000 Zuschauer<br />

begrüßen durften“, so Bankvorstand<br />

Dirk Komitsch zum Abschluss.<br />

Nur zufriedene Gesichter beim<br />

Beckumer Volksbank-Stabhochsprung-Meeting.<br />

Foto: Hans-Peter Leimbach


Die Trauben stehen gut im Saft<br />

Winzer im <strong>RWGV</strong> rechnen mit „Top-Wein 2006“.<br />

Bernkastel-Kues/Bad Neuenahr-Ahrweiler.<br />

Die Winzer der genossenschaftlichen<br />

Weinwirtschaft blicken<br />

vor dem Start der Hauptlese zufrieden<br />

und optimistisch auf ihre Rebstöcke.<br />

Den Wachstumsrückstand<br />

nach dem langen und kalten Winter<br />

haben die Reben längst ausgeglichen<br />

und der heißeste Juli seit Beginn der<br />

Wetterstatistik lässt die Winzer auf<br />

einen erneut hervorragenden Jahrgang<br />

hoffen. „Der weite Entwicklungsstand<br />

und die Mitte August in<br />

ausreichendem Maße gefallenen<br />

Niederschläge sprechen für einen<br />

Top-Wein 2006“, lautet die Einschätzung<br />

der Moselland eG mit Hauptsitz<br />

in Bernkastel-Kues. Auch die<br />

Blüte sei gut gelaufen. Froh über die<br />

etwas langsamere Entwicklung im<br />

Frühjahr, erwarten die Winzer von<br />

der Mosel einen guten Riesling-Jahrgang.<br />

Speziell für die Aromen des<br />

Rieslings sei eine lange, kontinuierliche<br />

Reifeperiode bis weit in den<br />

Oktober bedeutend.<br />

Das Mehr an Sonne im Juli verwöhnte<br />

die Reben mit über 100 Sonnenscheinstunden<br />

und verhalf zu einer<br />

zügigen Entwicklung. Die tropisch<br />

heißen Wochen, die 3,7 Grad wärmer<br />

waren als die des Super-Som-<br />

Hoher Besuch bei Winzergenossen<br />

mers 2003, haben den meisten<br />

Weinstöcken nichts anhaben können.<br />

„Die Weinreben kommen auch<br />

mit geringen Niederschlägen gut<br />

zurecht. Da die Wurzeln sehr tief reichen,<br />

haben wir mit Hitze und Trockenheit<br />

wenig Probleme“, so Friedhelm<br />

Nelles, Geschäftsführer der<br />

Dagernova Weinmanufaktur Dernau.<br />

„Um sie zu schädigen, wäre ein<br />

sehr langer trockener Sommer<br />

nötig.“ Trockenstress wiesen nur<br />

junge Pflanzen und Stöcke in Steillagen<br />

auf steinigem Boden auf, der<br />

nicht so gut Wasser speichern<br />

könne.<br />

Neben dem Trockenstress hielt sich<br />

auch der Sonnenbrand bei den Beeren<br />

in Grenzen. Dieser stellte sich<br />

vor allem in solchen Weinbergen<br />

ein, in denen das Laub, das als Sonnenschutz<br />

dient, zurückgeschnitten<br />

wurde. An der Mosel kam es Ende<br />

Juni vereinzelt zu Peronospora-Ausbrüchen.<br />

Thomas Ambré, Marketingleiter<br />

der Moselland: „Die Hitzewelle<br />

hatte da ihr Gutes: Durch den<br />

warmen Juli trocknete die Blattinfektion<br />

rasch ein.“ Insgesamt habe<br />

es einen geringen Befall mit Pilzen<br />

und weniger Infektionskrankheiten<br />

gegeben. Doch so zuversichtlich die<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

Winzer angesichts der aktuellen Entwicklung<br />

auch sind: Wie der Jahrgang<br />

2006 wird, können sie endgültig<br />

erst sagen, wenn der Most im Fass<br />

ist.<br />

Julia Böing, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />

Die Winzer von der Mosel blicken<br />

zufrieden und optimistisch auf ihre<br />

Rebstöcke.<br />

Weinkönigin besucht Moselland<br />

Bernkastel-Kues. Im Rahmen ihres Antrittsbesuches im<br />

Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer hielt sich die Deutsche<br />

Weinkönigin Sylvia Benzinger (Pfalz) mit ihren Prinzessinnen<br />

Katharina Jost (Mittelrhein) und Nicole Kochan<br />

(Mosel-Saar-Ruwer) auch bei der Moselland eG auf. Die<br />

Weinkönigin sieht sich selbst als „übergebietlichen Verschnitt“,<br />

mit einem Pfälzer als Vater und der Mutter von<br />

der Mosel. Somit hat sie ihre Wurzeln gleich in zwei<br />

Anbaugebieten, die von der Moselland und ihren Kooperationspartnern<br />

vertreten werden. Die drei jungen Frauen<br />

stammen aus selbstvermarktenden Familienbetrieben.<br />

„Bei uns ist alles wie bei Ihnen zu Hause – nur ein bisschen<br />

größer“, sagte Werner Kirchhoff, Vorstandsvorsitzender<br />

der Moselland.<br />

GB 4/2006<br />

51


LANDWIRTSCHAFT<br />

Generation Riesling<br />

Bernkastel-Kues/London. 25 junge Winemaker präsentierten<br />

im Juni ihre Weine in der Londoner „Imagination<br />

Gallery“ unter dem Namen „Generation Riesling“. Darunter<br />

auch Mathias Krämer, Winemaker der Moselland eG<br />

Winzergenossenschaft in Bernkastel-Kues. Der Absolvent<br />

der Fachhochschule Geisenheim ist mit 27 Jahren der<br />

jüngste Winemaker, den die Moselland seit ihrer Firmengründung<br />

1968 beschäftigt. Zahlreiche Fachbesucher kosteten<br />

in London die Weine der talentierten Winemaker<br />

aus den verschiedenen deutschen Anbaugebieten. Ausgewählt<br />

wurden die 25 Teilnehmer im Frühjahr von einer<br />

Fachjury. Mathias Krämer war von der ersten Präsentation<br />

der „Generation Riesling“ begeistert: „Die Resonanz unter<br />

den Besuchern war durchweg positiv. Unsere Weine<br />

konnten überzeugen.“<br />

Mayschoss. Bisher reift der Ahr-<br />

Spätburgunder der Mayschosser<br />

Winzergenossenschaft in französischen<br />

oder kanadischen Barriquefässern.<br />

Nun will die Genossenschaft in<br />

einer Initiative einen Teil ihres Spätburgunders<br />

in Weinfässern aus 250<br />

Jahre alten Eifeler Eichenstämmen<br />

ausbauen. Das heimische Holz soll<br />

Foto: Hans-Peter Leimbach Ahrwein reift in Eifeler Eiche<br />

Zufrieden: GFS-Geschäftsführerin<br />

Annette Niggemeyer und Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Bernhard<br />

Stenmanns.<br />

52 GB 4/2006<br />

den Geschmack der Eifel transportieren,<br />

denn der Baum nimmt die typischen<br />

Eigenschaften eines Bodens<br />

ebenso auf wie die Trauben. „Das<br />

Holz von der Ahr riecht sehr fruchtig“,<br />

so die Mayschosser Kellermeisterin<br />

Astrid Rickert. Sie will mit dem<br />

heimischen Holz für den Weinausbau<br />

experimentieren.<br />

Ascheberg/Nottuln-Appelhülsen.<br />

„2005 war für die Schweineproduzenten<br />

und für die GFS ein gutes<br />

Jahr.“ Dieses positive Fazit zog<br />

Geschäftsführerin Annette Niggemeyer<br />

für die Genossenschaft zur<br />

Förderung der Schweinehaltung eG<br />

(GFS). Sowohl im Preis als auch in<br />

der Qualität hinsichtlich der für die<br />

Landwirte angebotenen Spermaund<br />

Serviceleistungen habe sich die<br />

Besamungsgenossenschaft mit ihrer<br />

Tochtergesellschaft GFS-Top-Animal<br />

Service GmbH erfolgreich weiterentwickelt,<br />

resümierte die GFS-<br />

Geschäftsführerin. Der Gesamtumsatz<br />

stieg 2005 um 7,2 Prozent auf<br />

12,9 (2004: 11,9) Millionen Euro.<br />

Zum Jahresende gehörten der GFS<br />

8.701 (8.905) Mitglieder an. Die Zahl<br />

„Goldene Feder“ mit Ahr-Wein<br />

Dernau/Hamburg. Beim Festabend der Verleihung der<br />

„Goldenen Feder 2006“ der Bauer Verlagsgruppe in Hamburg<br />

kam ein Roter von der Ahr auf den Tisch, der Spätburgunder<br />

Selection 2004 aus der Dagernova Weinmanufaktur.<br />

Mit der 2004-er Selection hatten die Ahr Winzer<br />

die Veranstalter zum dritten Mal von einem ihrer Produkte<br />

überzeugt, denn Spätburgunder Selections-Weine<br />

waren schon in den Jahren 2003 und 2004 in Hamburg<br />

gereicht worden. „Dass wir zum dritten Mal zu der hochkarätigen<br />

Veranstaltung Wein liefern durften, zeigt, dass<br />

die Veranstalter von der Qualität unseres Hauses überzeugt<br />

sind“, freut sich Friedhelm Nelles, Geschäftsführer<br />

der Genossenschaft. Und auch Kellermeister Günter<br />

Schüller ist stolz auf die neue Auszeichnung für die Winzer<br />

und sein Team.<br />

Ein gutes Jahr für Schweineproduzenten und die GFS<br />

der in den Standorten Ascheberg,<br />

Herringer Heide bei Hamm, Rees,<br />

Saerbeck sowie der Kooperationsstation<br />

Kiebitzheide eingestallten<br />

Zuchteber der verschiedenen Rassen<br />

und Herkünfte stieg auf insgesamt<br />

1.524 (1.375). Insgesamt konnte die<br />

GFS rund 2,6 Millionen Spermatuben<br />

für die künstliche Besamung der<br />

Sauen in den Markt bringen. Dies<br />

entspricht einem Anstieg um 6,6<br />

Prozent. Auch der vor zehn Jahren<br />

eingeführte Scannerservice zur<br />

Erfolgskontrolle der künstlichen<br />

Besamung bei den Sauen erfreut sich<br />

bei den Landwirten steigender Nachfrage.<br />

Mit 29.000 (28.900) Einsätzen<br />

der Untersuchungsgeräte im Kundenbetrieb<br />

wurde in 2005 eine neue<br />

Höchstmarke erreicht.


LANDWIRTSCHAFT<br />

„Die neue Regierung ist nicht gegen<br />

den Öko-Anbau“<br />

Agrarminister Uhlenberg zu Gast bei der Naturland-Marktgenossenschaft.<br />

Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg wollte es genau wissen: „Was kann die Landesregierung für Sie tun?“<br />

Lippetal. „Was kann die Landesregierung für Sie tun?“<br />

Das wollte NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg<br />

bei einem Besuch der Lippetaler Marktgenossenschaft<br />

der Naturland-Bauern wissen. Die Antwort von<br />

Geschäftsführer Franz Westhues klang wie ein Hilferuf:<br />

„Was wir brauchen, sind Landwirte, die Bio-Produkte<br />

erzeugen.“ Und in der Tat: Seit immer mehr Handelsketten<br />

Kartoffeln und Gemüse aus ökologischem Anbau in<br />

ihr Sortiment aufgenommen haben, kann bei einigen<br />

Produkten die Nachfrage schon nicht mehr aus deutschen<br />

Landen allein bedient werden. Die Konsequenz:<br />

Immer lehr Importware aus den europäischen Nachbarländern<br />

– allen voran Österreich, Holland und Dänemark<br />

– kommt nach Lippetal, um hier gereinigt und für den<br />

Verkauf im Laden verpackt zu werden.<br />

Öko-Bauern wie der Mönchengladbacher Naturland-Vorstand<br />

Wolfgang Wunderlich wünschen sich denn auch<br />

nichts sehnlicher als Landwirte, die vom konventionellen<br />

auf den ökologischen Anbau umsteigen. Von Landwirtschaftsminister<br />

Uhlenberg erhoffen sich die Naturland-Bauern<br />

dabei vor allem Schützenhilfe. Geschäftsführer<br />

Franz Westhues: „Wir wissen, dass kein Geld mehr da<br />

ist und die Förderung zurückgeschraubt werden musste.<br />

Wir wünschen uns eine positive Haltung der Politik zum<br />

Öko-Anbau.“ Daraus machte Minister Uhlenberg, der auf<br />

eigene Initiative nach Lippetal zu Besuch gekommen war,<br />

keinen Hehl. „Die neue Regierung ist nicht gegen den<br />

Öko-Anbau. NRW ist der drittgrößte Agrarproduzent in<br />

Deutschland und der Öko-Anbau ist fester Bestandteil<br />

davon“, meinte der Minister während eines kleinen Mittagsimbisses,<br />

den die Genossenschaft im Anschluss an die<br />

Betriebsbesichtigung unter freiem Himmel servierte. Bei<br />

Salat von Möhren aus biologischem Anbau, Bohneneintopf<br />

und Vanillepudding mit Roter Grütze diskutierten<br />

der Werler Minister und sein Düsseldorfer Referatsleiter<br />

(Ökologischer Landbau, Agrarumweltförderung) Wolfgang<br />

Neuerburg mit den Vertretern der Naturland-Genossenschaft<br />

weitere aktuelle Agrarthemen. Dabei ging es<br />

unter anderem um die geplante EU-Öko-Verordnung und<br />

die Qualität der Bio-Kontrollen bei der Einfuhr. Am Ende<br />

der 90-Minuten-Visite waren sich alle Beteiligten einig: Es<br />

waren gute Gespräche und ein offener Dialog, der bei<br />

nächster sich bietender Gelegenheit fortgesetzt werden<br />

sollte.<br />

Rainer Stephan, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />

GB 4/2006<br />

53


LANDWIRTSCHAFT<br />

Foto: Rainer Stephan<br />

„Auf die Gesundheit“: Lagermeister Josef Olschewski koordiniert die Tauschaktion „Früchte gegen Obstsaft“ der Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />

Paderborn-Bürener Land. Für Olga Gerz und Tochter Celina gab es bei der Anlieferung vom<br />

köstlichen Apfelsaft eine Kostprobe.<br />

Reiche Apfelernte<br />

Raiffeisen-Tauschaktion „Früchte gegen Obstsaft“ ein Magnet<br />

Kreis Paderborn. Das Jahr 2006 hat<br />

im Paderborner Land gute Chancen,<br />

als Jahr einer Apfel-Rekordernte in<br />

die Geschichte einzugehen. „Die<br />

Leute kommen mit ganzen Wagenladungen,<br />

liefern uns die Äpfel zentnerweise<br />

an“, berichtet die Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />

(RWG)<br />

Paderborn-Bürener Land. Das Unternehmen<br />

in Bauernhand hat – wie in<br />

den vergangenen Jahren auch –<br />

Apfel-Annahmestellen an seinen sieben<br />

Markt-Standorten in Paderborn,<br />

Elsen, Buke, Lichtenau, Büren, Haaren<br />

und Bad Lippspringe eingerichtet.<br />

In den Raiffeisen-Märkten können<br />

Gartenbesitzer ihre reifen Äpfel<br />

abliefern. Im Austausch gegen die<br />

Früchte gibt es frisch gepressten<br />

Apfelmost. Dabei gilt: Wer einen<br />

Zentner (50 Kilogramm) Äpfel ablie-<br />

54 GB 4/2006<br />

fert, erhält im Gegenzug 30 Liter<br />

Most zum Vorzugspreis: Ein Liter<br />

klarer Apfelsaft kostet 62 Cent, der<br />

Preis für Apfelsaft naturtrüb beträgt<br />

67 Cent. Gegen Aufpreis können<br />

sich die Anlieferer auch für Fruchtsäfte<br />

anderer Geschmacksrichtungen<br />

(Orange, Sauerkirsche, Pfirsich etc.)<br />

entscheiden. Vertragspartner der<br />

RWG Paderborn-Bürener Land ist<br />

hier die Lohnmosterei Möller in<br />

Recklinghausen.<br />

Es sieht nach Rekord aus<br />

Noch bis Ende Oktober läuft die<br />

Tauschaktion „Früchte gegen Obstsaft“.<br />

„In den ersten zwei Wochen<br />

haben wir bereits über 40 Tonnen<br />

Äpfel angenommen. Das sieht ganz<br />

nach einem neuen Rekord aus“, sagt<br />

Josef Olschewski. Der RWG-Lager-<br />

meister ist Koordinator der Aktion.<br />

Bei ihm laufen alle Fäden zusammen.<br />

Josef Olschewski und Raiffeisen-<br />

Geschäftsführer Udo Waldhoff freuen<br />

sich nicht nur über die reiche<br />

Apfelernte. Sie wissen auch um die<br />

Bedeutung der Obstgehölze für die<br />

Tier- und Pflanzenwelt. Deswegen<br />

werben sie zurzeit verstärkt für<br />

Anpflanzungen im heimischen Garten.<br />

Waldhoff: „Wir wollen dazu beitragen,<br />

dass die Sortenvielfalt in<br />

unseren Gärten erhalten bleibt.<br />

Junge Obstbäume bieten wir daher<br />

während der Erntezeit mit einem<br />

Nachlass von 20 Prozent zum Verkauf<br />

an.“<br />

Rainer Stephan, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro<br />

Ostwestfalen-Hellweg


Foto: Wolfgang Koschny<br />

„Raiffeisen Coesfeld-Ahaus eG“<br />

Ahaus/Legden. Als auch die Mitglieder der Raiffeisen<br />

Grenzland eG einer Fusion mit der Raiffeisen Coesfeld-<br />

Legden zugestimmt hatten, war die „Raiffeisen-Ehe“ perfekt:<br />

„Das ist eine zukunftsweisende Entscheidung für die<br />

Landwirtschaft hier in der Region“, freute sich Vorstand<br />

Günter Bröker.<br />

Das neue Unternehmen firmiert als „Raiffeisen Coesfeld-<br />

Ahaus eG” mit Sitz in Ahaus. Es erreicht einen Gesamtumsatz<br />

von 21,7 Millionen Euro und zählt 515 Mitglieder<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

Mitglieder der Raiffeisen Grenzland eG und der Raiffeisen Coesfeld-Legden eG gehen<br />

gemeinsam in die Zukunft.<br />

Mitglieder gaben einstimmig ihr Votum für die Verschmelzung<br />

ab.<br />

Gemeinsame Erzeugung von Jungsauen<br />

Senden. Das Zuchtunternehmen TOPIGS<br />

Deutschland mit Sitz in Melle und die in Senden<br />

ansässige Schweineerzeuger Nord-West eG<br />

(SNW) planen die Gründung eines gemeinsamen<br />

Tochterunternehmens. An der neuen<br />

„TOPIGS-SNW GmbH“ mit Sitz in Senden wollen<br />

sich beide Partner mit jeweils 50 Prozent<br />

beteiligen. Geschäftlicher Schwerpunkt soll die<br />

gemeinsame Erzeugung von leistungsstarken<br />

Jungsauen für den deutschen Markt sein. „Mit<br />

dieser Neupositionierung können wir die Wettbewerbsposition<br />

für unsere über 1.000 landwirtschaftlichen<br />

Mitgliedsbetriebe in Nordwestdeutschland<br />

langfristig stärken und sichern“,<br />

erklärte SNW-Geschäftsführer Dr. Franz-Josef<br />

Stork.<br />

sowie 19 Beschäftigte und zwei Auszubildende. Alle Mitarbeiter<br />

werden im Rahmen der Gesamtrechtsnachfolge<br />

übernommen. Die Fusion tritt rückwirkend zum 1. Januar<br />

2006 in Kraft. Der Geschäftsbetrieb wird in allen bisherigen<br />

Geschäftsstellen in Ahaus, Heek, Legden und Coesfeld<br />

fortgeführt. Wirtschaftliche Standbeine sind neben<br />

dem landwirtschaftlichen Kerngeschäft vor allem der Einzelhandel<br />

(Haus- und Gartenmärkte).<br />

„Das ist der richtige Schritt in die Zukunft“<br />

„Über das mehr als eindeutige Abstimmungsergebnis<br />

kann man nur glücklich sein”, freute sich Günter Bröker<br />

nach dem entscheidenden Votum. „Wir wünschen der<br />

neuen Genossenschaft viel Erfolg und vor allem eine gute<br />

Bilanz.” Geschäftsführer Rainer Brunn machte zugleich<br />

mit Blick auf den fortschreitenden Strukturwandel im<br />

Agrarsektor deutlich: „Das ist der richtige Schritt in die<br />

Zukunft.“<br />

Schon seit einigen Jahren kooperieren die beiden Genossenschaften<br />

eng im Bereich der Geschäftsführung sowie<br />

im EDV-Bereich. Bröker: „Die Verschmelzung ist daher<br />

eigentlich nur eine logische Folge.“<br />

Wolfgang Koschny<br />

GB 4/2006<br />

55


GEWERBE<br />

Arbeit als Passion<br />

Die Genossenschaft Deutscher Brunnen ist Trägerin des weltweit größten Mehrwegsystems.<br />

Ein Blick hinter die Kulissen offenbart Superlativen.<br />

Bonn. Die Dimensionen sind gewaltig,<br />

die Mengen sind gigantisch,<br />

Logistik und das damit verbundene<br />

Handling auch: Mehr als zwölf Milliarden<br />

Liter Mineralwasser und Erfrischungsgetränke<br />

auf Mineralwasserbasis<br />

werden jährlich von der bundesrepublikanischen<br />

Bevölkerung<br />

verzehrt. Pro Kopf sind das rund 128<br />

Liter im Jahr, immerhin 13 Liter<br />

mehr als Bier. Abgefüllt wird die<br />

Grundlage für ein gesundes Leben<br />

und für viele Mischgetränke von 230<br />

Mineralbrunnen. Doch wer sorgt für<br />

die Verpackung, für die Behältnisse,<br />

in denen das klare Nass auf die Reise<br />

von der Quelle zum Verbraucher<br />

geht? 200 der Mineralwasseranbieter<br />

haben dafür eine probate Lösung<br />

gefunden: Organisiert in der<br />

„Genossenschaft Deutscher Brunnen“<br />

(GDB), brauchen sie sich um<br />

den effizienten Einkauf und Handel<br />

56 GB 4/2006<br />

von Verpackungsmaterialien für ihre<br />

sprudelnden oder auch „stillen“<br />

Erzeugnisse keine Gedanken zu<br />

machen. Das übernehmen die Spezialisten<br />

von Bonn aus für die<br />

Genossenschaftsmitglieder. Sie liefern<br />

auch technische Unterstützung,<br />

falls die Abfüllanlage streikt oder ein<br />

Transportband klemmt.<br />

„Mit unserem ausgefeilten Knowhow<br />

entwickeln wir seit 65 Jahren<br />

Branchenlösungen für alle Fragen<br />

rund um die Verpackung von Mineralwasser“,<br />

informiert Vorstandsvorsitzender<br />

Andreas Rottke und<br />

betont: „Für uns ist unsere Arbeit<br />

Passion mit einem ganz einfachen<br />

Anspruch: Wir wollen für das beste<br />

Naturprodukt die bestmögliche Verpackungsform<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Nicht mehr und nicht weniger.“ Dieser<br />

formulierte Anspruch und seine<br />

seit Jahrzehnten konsequente<br />

Umsetzung schaffte es sogar bis auf<br />

eine Sonderbriefmarke der Deutschen<br />

Post. Sie widmete der von der<br />

GDB entwickelten Perlenflasche eine<br />

Sonderausgabe und honorierte so<br />

deren großes Markenpotenzial. In<br />

der Tat ist diese Verpackungsform<br />

nicht mehr aus Kästen und Regalen<br />

wegzudenken. Die zwei Milliarden<br />

Flaschen, davon rund 1,3 Milliarden<br />

aus Glas, bilden den Umfang des zu<br />

betreuenden Leergutes. Denn auch<br />

dafür ist die GDB im Rahmen der<br />

Poolführung, das heißt der verursachergerechten<br />

Beteiligung der Einzelunternehmen<br />

am Gesamtpool,<br />

zuständig. Eine Strecke von 160.000<br />

Kilometer müsste man zurücklegen,<br />

wollte man alle von der GDB gehandelten<br />

Mineralwasserflaschen aneinander<br />

gereiht abschreiten – das wäre<br />

eine Wanderung von gut viermal um<br />

die Erde. Als Trägerin des weltweit<br />

>


Bestes Ergebnis der<br />

Firmengeschichte<br />

größten Mehrwegsystems gehört<br />

neben der Führung der Mehrwegpools<br />

der Mineralbrunnen auch die<br />

Erwirtschaftung von Einkaufsvorteilen<br />

durch Mengenbündelung für die<br />

Mitglieder zu den Aufgaben der<br />

Genossenschaft. Die Angebotspalette<br />

reicht dabei von A(rbeitskleidung)<br />

bis Z(itronensäure), umfasst aber<br />

auch Laborprodukte ebenso wie Etiketten<br />

oder Betriebsausstattungen.<br />

Im Sortiment sind mittlerweile gut<br />

3.000 Artikel gelistet, um „Angebote<br />

aus einer Hand“ kostengünstig auf<br />

den Markt zu bringen. Sechs Milliarden<br />

Verschlüsse werden jährlich<br />

gekauft, 175 Millionen Kunststoffkästen<br />

hält sie neben den rund zwei<br />

Milliarden Brunneneinheitsflaschen<br />

im Umlauf, investiert in den<br />

Gesamtpool rund 100 Millionen<br />

Euro jährlich und beziffert den Wiederbeschaffungswert<br />

von Flaschen,<br />

Kästen und Paletten auf rund eine<br />

Milliarde (!) Euro – Zahlen, die Taschenrechner<br />

kaum fassen.<br />

„Wir leben auch von öffentlichem<br />

Zuspruch wie jedes Unternehmen“,<br />

kommentiert Andreas Rottke „und<br />

wer mit uns als Marktführer in Glasund<br />

PET-Mehrweg zusammenarbeitet,<br />

weiß, woran er ist.“ In der Diskussion<br />

um nachhaltiges Wirtschaften<br />

würden die Leistungen „seiner“<br />

Genossenschaft und ihrer Mitglieder<br />

häufig als positives Beispiel angeführt.<br />

National wie international gilt<br />

die GDB als wirtschaftliche und politische<br />

Kraft in Sachen Getränkeverpackung.<br />

Enger Kontakt zu wissen-<br />

schaftlichen Institutionen rund um<br />

das Kerngebiet und Grundlagenforschung<br />

gemeinsam mit externen<br />

Instituten sollen „die jeweils beste<br />

Verpackung“ für Mineralwasser auch<br />

morgen sicherstellen, denn der<br />

Bedarf an leicht zu tragenden<br />

umweltfreundlichen Kunststoffgebinden<br />

wächst: Allein in diesem Segment<br />

steigt die Nachfrage von Jahr<br />

zu Jahr an, wobei ein Ende nicht<br />

abzusehen ist.<br />

Bei der angehäuften Fachkompetenz<br />

ist es denn auch kein Wunder, dass<br />

Innovationen zum Arbeitsauftrag<br />

der Genossenschaft gehören. Sie<br />

sieht die Zukunft in ökologisch vorteilhaften<br />

und umweltfreundlichen<br />

Verpackungen. Mit Spannung betrachtet<br />

sie deshalb die Entwicklung<br />

auf dem Einweg-Markt, der vor<br />

allem durch die Discounter dominiert<br />

wird. Dieser Markt ist von<br />

wenigen Großabfüllern besetzt, die<br />

bundesweit rund drei Milliarden<br />

Liter in diesem Marktsegment abfüllen.<br />

„Einweg wird man sich nicht<br />

verschließen können“, so Rottke,<br />

„jedoch ist die Geschäftspolitik auf<br />

Brunnenmarken und Mehrweg ausgerichtet.<br />

Sie zielt darauf, die Mitglieder<br />

in ihren geschäftspolitischen<br />

Entscheidungen zu unterstützen.“<br />

Mineralwasser ist mittlerweile das<br />

Getränk Nummer eins in Deutschland<br />

und soll es auch bleiben.<br />

Karl E. Rinas, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro für<br />

Südwestfalen und östliches Rheinland<br />

Deutscher Brunnen setzt seit Jahrzehnten ein „Zeichen für Mehrweg“.<br />

GEWERBE<br />

Goch. Optimistisch blickt die VOBA<br />

Immobilien eG in ihrem Jubiläumsjahr<br />

in die Zukunft. Die 1981<br />

gegründete Immobiliengesellschaft<br />

der Volks- und Raiffeisenbanken verbuchte<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

das beste Ergebnis ihrer Firmengeschichte<br />

und verzeichnete auch in<br />

den ersten sechs Monaten des laufenden<br />

Jahres eine durchaus konstante<br />

Nachfrage. Vor allem Gebrauchtimmobilien<br />

seien gefragt, der<br />

Neubaubereich hingegen tue sich<br />

schwer, so Vorstand Udo Grondowski.<br />

Bei der Vorstellung der<br />

Bilanz für 2005 erläuterte Grondowski<br />

weiter, dass in den Kreisen<br />

Kleve, Wesel und Heinsberg insgesamt<br />

511 Immobilien vermittelt<br />

wurden. Das Gesamtvolumen: über<br />

65 Millionen Euro. Der durchschnittliche<br />

Wert eines verkauften<br />

Objektes lag bei rund 128.000 Euro.<br />

Gegenüber dem Vorjahr wurde der<br />

Umsatz um mehr als 26 Prozent<br />

gesteigert.<br />

DEG-Fusion<br />

Koblenz. Nach erfolgreicher Sanierung<br />

der Dachdecker-Einkauf Nordost<br />

eG, Kiel, fand die Fusion mit der<br />

Dachdecker-Einkauf Ost-West eG,<br />

Koblenz, statt. Gemeinsam wird in<br />

Zukunft unter dem Namen „DEG<br />

Alles für das Dach eG“ die Leistungspalette<br />

für das Dachhandwerk ausgebaut.<br />

Mit 17 Verkaufsstellen im Norden<br />

will man den rund 700 Mitgliedern<br />

und Kunden in Schleswig-Holstein,<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Brandenburg als Partner am Bau<br />

zur Seite stehen. Die Bündelung der<br />

Kräfte – EDV, informative Kataloge,<br />

umfangreicher Produktservice mit<br />

komplettem Sortiment und geschulten<br />

Mitarbeitern – soll Garant für eine<br />

stabile Zukunft sein, so die DEG.<br />

Zusammen mit den 27 Niederlassungen,<br />

die zum Koblenzer Unternehmen<br />

gehören, verfügt die „DEG Alles<br />

für das Dach eG“ nun inklusive Tochterunternehmen<br />

über 55 Standorte.<br />

GB 4/2006<br />

57


NAMEN UND NACHRICHTEN<br />

Wahlen/Ernennungen/<br />

Wechsel<br />

Theodor Gölzhäuser (60) ist aus<br />

dem Vorstand der Volksbank Kleverland<br />

ausgeschieden.<br />

Dirk Lüddecke (43), Prokurist und<br />

Bereichsleiter Firmenkundenbank<br />

bei der Volksbank Warburger Land,<br />

wechselt zum 1. Januar 2007 in den<br />

Vorstand der benachbarten Volksbank<br />

Marsberg. Der 43-jährige Brakeler<br />

hat auch am <strong>RWGV</strong>-Standort<br />

Münster einen guten Namen: Seit<br />

vielen Jahren ist er hier als Dozent<br />

am Bankkolleg tätig.<br />

Téva Perreau (34) am 1. September<br />

2006 in die Geschäftsführung der VR<br />

Factorem eingetreten. Er ist Nachfolger<br />

von Bernard Muselet, der die Leitung<br />

der Vertriebs- und Marketingabteilung<br />

der Natexis Factorem in<br />

Paris übernehmen wird.<br />

Carsten Schünemann (39) ist neues<br />

geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

der IGA OPTIC eG. Er folgt<br />

Horst Kleinewiese, der 15 Jahre lang<br />

dem Marketing- und Vertriebsverbund<br />

vorstand. Kleinewiese ist bis<br />

2008 für das Unternehmen als Berater<br />

tätig.<br />

Andrea Schunk (43), Leiterin des<br />

Vorstandsstabes bei der Volksbank<br />

Detmold, hat sich in den Dienst<br />

eines NRW-Pilotprojekts zur Förderung<br />

von Frauen in Führungspositionen<br />

gestellt. Die 43-Jährige ist eine<br />

von 15 so genannten Mentorinnen.<br />

In dieser Funktion wird sie ein Jahr<br />

lang einer jungen Juristin mit Führungsambitionen<br />

als Ratgeberin und<br />

Betreuerin zur Seite stehen. Hinter<br />

dem Projekt „Pepon“ (Personalpotenziale<br />

nutzen) steht das Ministerium<br />

für Frauen, Familie und Generationen.<br />

Die Organisation liegt in<br />

Händen einer Paderborner Unternehmensberatung.<br />

58 GB 4/2006<br />

Ruhestand<br />

Klaus Müller (60), Vorstandsmitglied<br />

der Volksbank Saarburg, ist<br />

nach zehnjähriger Vorstandstätigkeit<br />

in den Ruhestand getreten. Insgesamt<br />

war Klaus Müller über 45<br />

Jahre für die Genossenschaftsbank<br />

tätig, davon 15 Jahre als Prokurist.<br />

Es starben<br />

Karl-Josef Heitfeld, vier Jahre lang<br />

Vorstandsvorsitzender der Volksbank<br />

Waltrop, im Alter von 84 Jahren<br />

Wilhelm Fuhrmann, von 1958 bis<br />

1992 Mitglied des Vorstandes der<br />

Volksbank Rhein-Lippe beziehungsweise<br />

ihrer Rechtvorgängerin, der<br />

Raiffeisenbank Brünen, im Alter von<br />

81 Jahren<br />

Geburtstage<br />

80 Jahre<br />

Willi Croll, Ehrenpräsident des<br />

Deutschen Raiffeisenverbandes<br />

70 Jahre<br />

Gerd Döding, ehemaliges Vorstandsmitglied<br />

der Volksbank Lübbecker<br />

Land<br />

60 Jahre<br />

Hermann Josef Dahm, Vorstandsmitglied<br />

der Raiffeisenbank Kehrig,<br />

Kehrig<br />

Karl Meid, Vorstandsmitglied der<br />

Raiffeisenbank Welling, Welling<br />

Werner Thielen, Vorstandsmitglied<br />

der Raiffeisenbank Neuerburg-Land,<br />

Neuerburg<br />

50 Jahre<br />

Ernst Bugl, Vorstandsvorsitzender<br />

der Raiffeisenbank Grafschaft-<br />

Wachtberg, Grafschaft-Oeverich<br />

Elmar Schmitz, Vorstandsmitglied<br />

der Volksbank RheinAhrEifel, Bad<br />

Neuenahr-Ahrweiler<br />

Jubiläum<br />

40 Jahre<br />

Rudolf Fissahn, Vorstandsmitglied<br />

der Volksbank Enniger-Ostenfelde-<br />

Westkirchen<br />

25 Jahre<br />

Hans-Josef Pelzer (60), Vorstandsmitglied<br />

der Raiffeisenbank Geilenkirchen<br />

Goldene Ehrennadel<br />

Jakob Broich (72), Aufsichtsratsmitglied<br />

der Volksbank Bergisch Gladbach-Overath-Rösrath<br />

eG, ist jetzt,<br />

im 40. Jahr seiner Tätigkeit, die<br />

Ehrennadel in Gold des DGRV verliehen<br />

worden. Sein Engagement für<br />

die Bank war insbesondere durch<br />

sein kaufmännisches Geschick und<br />

den Blick für finanzielle Zusammenhänge<br />

geprägt. So war er maßgeblich<br />

an mehreren Fusionen beteiligt und<br />

ist auch neben seiner Funktion für<br />

die Volksbank vielseitig ehrenamtlich<br />

aktiv. Dies wird der Hauptkoordinator<br />

im Kreditausschuss des Aufsichtrats<br />

auch nach seinem altersbedingten<br />

Ausscheiden im kommenden<br />

Jahr nicht aufgeben.<br />

Geehrt: Alfons Klaeser<br />

Alfons Klaeser (66), Aufsichtsrat der<br />

Volksbank Hochwald, wurde für 40<br />

Jahre ehernamtliches Engagement<br />

mit der Goldenen Ehrennadel des<br />

DGRV ausgezeichnet. Klaeser gehörte<br />

seit 1966 dem Aufsichtsrat der<br />

Raiffeisenkasse Kell/Schillingen an,<br />

nach der Fusion 1970 dem Aufsichtsrat<br />

der Raiffeisenbank Vorderer<br />

Hochwald in Mandern und schließlich<br />

nach einer weiteren Fusion 1996<br />

>


der Raiffeisenbank Hochwald. Im<br />

Jahr 2003 verschmolz die Raiffeisenbank<br />

Hochwald mit der Volksbank<br />

Hermeskeil zur Volksbank Hochwald,<br />

in der Alfons Klaeser Aufsichtsrat<br />

ist. Er hat sich in seinem<br />

langjährigen Wirken um die Positionierung<br />

und Weiterentwicklung der<br />

kreditgenossenschaftlichen Struktur<br />

seiner Heimatregion außerordentlich<br />

verdient gemacht.<br />

Geehrt: Winfried Schürmann (r.)<br />

Winfried Schürmann (65), Vorstandsvorsitzender<br />

der Raiffeisen<br />

Steverland eG, wurde nach 35 Jahren<br />

zum Abschied aus dem genossenschaftlichen<br />

Ehrenamt mit der<br />

Ehrennadel in Gold des DGRV ausgezeichnet.<br />

„Sie gehören zu den<br />

genossenschaftlichen Persönlichkeiten,<br />

die über viele Jahre bereit<br />

waren, für andere Verantwortung zu<br />

tragen“, erklärte <strong>RWGV</strong>-Abteilungsleiter<br />

Dr. Christian Degenhardt. „Mit<br />

Ihnen geht eine Ära zu Ende“, würdigte<br />

Degenhardt in seiner Laudatio.<br />

Winfried Schürmann wurde am<br />

9. November 1971 in den Aufsichtsrat<br />

der damaligen Molkereigenossenschaft<br />

Appelhülsen gewählt. Am 15.<br />

Oktober 1973 wechselte er in den<br />

Vorstand. Am 18. Februar 1982<br />

wählte der Vorstand Winfried Schürmann<br />

zum Vorsitzenden. Auf Vorschlag<br />

der Vorstandsmitglieder<br />

erfolgte die Wiederwahl bis zum<br />

heutigen Tage. Zudem gehörte er<br />

von 1983 bis 1998 dem Vorstand der<br />

Humana Milchunion eG an, davon<br />

vier Jahre als Vorsitzender. Darüber<br />

hinaus setzte sich Winfried Schürmann<br />

auch im Fachrat des <strong>RWGV</strong><br />

für die Interessen seiner landwirt-<br />

schaftlichen Berufskollegen ein. Im<br />

Jahre 1996 wurde er für seine Verdienste<br />

mit der Raiffeisennadel in<br />

Silber ausgezeichnet.<br />

Geehrt: Rudolf Sykora<br />

Rudolf Sykora (65), bisheriger Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Raiffeisenbank<br />

Rhein-Berg, schied nach 39<br />

Jahren in Ehrenämtern der Kreditgenossenschaft<br />

und ihrer Rechtsvorgänger<br />

aus dem Kontrollgremium<br />

aus. Sykora war 1967 stellvertretender<br />

Vorstandsvorsitzender der Sparund<br />

Darlehnskasse Opladen geworden.<br />

Im Jahr 2000 fusionierte die<br />

Raiffeisenbank Monheim mit der<br />

von ihm als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

vertretenen Raiffeisenbank Hilgen-Langenfeld-Leverkusen<br />

zur heutigen<br />

Raiffeisenbank Rhein-Berg.<br />

Manfred Wilkening (63), geschäftsführender<br />

Vorstand der RWZ, wurde<br />

bei der diesjährigen Generalversammlung<br />

der RWZ Rhein-Main in<br />

den Ruhestand verabschiedet und<br />

mit Gold geehrt. Vorstandssprecher<br />

Hans-Josef Hilgers würdigte Wilkening,<br />

der insgesamt fast 38 Jahre in<br />

der RWZ Rhein-Main beziehungsweise<br />

in deren Vorläuferunternehmen<br />

tätig war, davon acht Jahre in<br />

der Revision, vier Jahre als Leiter des<br />

Geschäftsbereiches Futtermittel und<br />

fünf Jahre als Leiter des Geschäftsbereiches<br />

Technik. Während seiner<br />

Vorstandstätigkeit schloss sich 1983<br />

die Rheinische Warenzentrale (Köln)<br />

mit der Raiffeisen Hauptgenossenschaft<br />

(Koblenz) zusammen, 1999<br />

fusionierte die RWZ Rheinland mit<br />

der RHG Frankfurt zur heutigen<br />

NAMEN UND NACHRICHTEN<br />

Geehrt: Manfred Wilkening (r.)<br />

RWZ Rhein-Main. An der Weiterentwicklung<br />

der so genannten „nichtklassischen“<br />

Ge-schäftsbereiche war<br />

Wilkening maßgeblich beteiligt. Jahrelang<br />

hatte er die Ressortverantwortung<br />

für die Geschäftsfelder Energie,<br />

Baustoffe und Raiffeisen-Markt.<br />

Über viele Jahre hinweg war Wilkening<br />

Vorsitzender des Unterausschusses<br />

Baustoffe/Märkte im DRV.<br />

Geehrt: Gottfried Pavenstädt-<br />

Westhoff (r.)<br />

Gottfried Pavenstädt-Westhoff<br />

(67), Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

Volksbank Clarholz-Lette-Beelen,<br />

erhielt die Goldene DGRV-Ehrennadel<br />

zu seinem Ausscheiden aus dem<br />

Amt von <strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied<br />

Moritz Krawinkel. Insgesamt 41<br />

Jahre lang war der gelernte Landwirt<br />

und spätere Bürgermeister der<br />

Gemeinde Herzebrock-Clarholz Mitglied<br />

im Kontrollgremium der Bank.<br />

Zu den besonderen Verdiensten von<br />

Pavenstädt-Westhoff als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

zählt die erfolgreiche<br />

Verschmelzung der benachbarten<br />

Volksbanken Clarholz-Lette und<br />

Beelen im Jahr 1999.<br />

GB 4/2006<br />

><br />

59


NAMEN UND NACHRICHTEN<br />

Helmut Maurer (68), Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Raiffeisen Wittgenstein-Hallenberg<br />

eG, bekam zum satzungsgemäßen<br />

Abschied aus seinem<br />

genossenschaftlichen Ehrenamt die<br />

goldene Ehrennadel des Deutschen<br />

Raiffeisenverbandes (DRV) verliehen.<br />

Erstmals wurde er 1965 in den<br />

Aufsichtsrat der damaligen Genossenschaft<br />

Hallenberg gewählt, wo er<br />

den Vorsitz übernahm. Auch nach<br />

der Fusion mit der Raiffeisen Wittgenstein<br />

im Jahr 1993 füllte er das<br />

Amt weiterhin mit viel Engagement<br />

aus. <strong>RWGV</strong>-Abteilungsleiter Dr.<br />

60 GB 4/2006<br />

Geehrt: Helmut Maurer (l.)<br />

Bekanntmachung/Einladung<br />

Christian Degenhardt dankte Helmut<br />

Maurer: „Sie haben nicht nur<br />

ein Amt ausgeübt, sondern sich mit<br />

Haut und Haaren der genossenschaftlichen<br />

Arbeit verschrieben.“<br />

Ehrenmedaille in Silber<br />

Meinhard Schopen (65), Vorstandsmitglied<br />

der Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />

Rheinland, Willich<br />

Horst Söffgen (61), Vorstandsmitglied<br />

der Raiffeisenbank Rhein-Berg,<br />

erhielt die Ehrenmedaille in Silber<br />

für 30-jährige Vorstandstätigkeit in<br />

der Kreditgenossenschaft. <strong>RWGV</strong>-<br />

Abteilungsleiter Hans-Josef Heuter<br />

dankte ihm für sein langjähriges<br />

Engagament.<br />

Silberne Ehrennadel<br />

Der Wahlausschuss der Volksbank an der Niers eG hat am 25.<br />

September 2006 das Geschäftsgebiet in Wahlbezirke eingeteilt<br />

und die Wahllisten zur Vertreterversammlung erstellt. Die<br />

Wahllisten und die Wahlordnung liegen für alle Mitglieder<br />

der Bank in der Zeit vom 30. Oktober (bis zur Wahl) in den<br />

jeweiligen Geschäftsstellen der Bank zur Einsichtnahme aus.<br />

Die Listen enthalten die Namen der Kandidaten für die Wahl<br />

von 551 Vertretern und 135 Ersatzvertretern. Während der<br />

Auslegungsfrist können weitere im Wahlbezirk ansässige Mitglieder<br />

zur Wahl in die Vertreterversammlung schriftlich vorgeschlagen<br />

werden. Zu Vertretern können nur natürliche,<br />

unbeschränkt geschäftsfähige Personen gewählt werden, die<br />

Mitglieder unserer Bank sind und nicht dem Vorstand oder<br />

Aufsichtsrat angehören. Wahlberechtigt sind alle Mitglieder<br />

unserer Bank, die bis zum heutigen Tage in die Liste der Mitglieder<br />

eingetragen sind. Die Wahl findet geheim mittels<br />

Stimmzettel statt. Alle Mitglieder sind eingeladen, an den<br />

Wahlversammlungen und der Neuwahl der Vertreter für ihren<br />

jeweiligen Geschäftsstellenbereich teilzunehmen.<br />

Die Wahlversammlungen finden jeweils um 19 Uhr statt: Am<br />

15.11.2006 für die Wahlbezirke Geldern und Veert in der<br />

Gaststätte „Zur Niersbrücke“, Harttor 27, 47608 Geldern; am<br />

16.11.2006 für die Wahlbezirke Asperden/Hassum, Kessel und<br />

Wilfried Augustin, Aufsichtsratsmitglied<br />

der Volksbank Rheinböllen,<br />

Rheinböllen<br />

Alfons Begon, Aufsichtsratsmitglied<br />

der Raiffeisenbank Neuerburg-Land,<br />

Neuerburg<br />

Theodor Bockholt, Volksbank Laer-<br />

Horstmar-Leer, Laer<br />

Helmut Gieselmann, Aufsichtsratsmitglied<br />

der Volksbank Enger-Spenge,<br />

Enger<br />

Bernhard Hams, Aufsichtsratsmitglied<br />

der Volksbank Rhede, Rhede<br />

Ernst Köhler, Aufsichtsratmitglied<br />

der Volksbank Beckum, Beckum<br />

Karl Mockenhaupt, Aufsichtsratsmitglied<br />

der Volksbank Gebhardshain,<br />

Gebhardshain<br />

Walter Müller, Vorstandsmitglied<br />

der Volksbank Koblenz-Mittelrhein,<br />

Koblenz<br />

Uwe Nowakowski, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Volksbank Büren<br />

und Salzkotten, Salzkotten<br />

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Pfalzdorf/Nierswalde/Schneppenbaum im Kultur- und Kongresszentrum<br />

Kastell, Kastellstr. 11, 47574 Goch; am 20.11.<br />

2006 für die Wahlbezirke Straelen, Herongen, Wachtendonk<br />

und Wankum in der Stadthalle Straelen, Fontanestr. 6, 47638<br />

Straelen; am 21. 11. 2006 für die Wahlbezirke Kevelaer, Twisteden<br />

und Wetten im Konzert- und Bühnenhaus Kevelaer,<br />

Bury-St.-Edmunds-Str. 5, 47623 Kevelaer; am 23.11.2006 für<br />

die Wahlbezirke Uedem, Weeze, Kervenheim und Winnekendonk<br />

im Bürgerhaus Uedem, Agathawall, 47589 Uedem; am<br />

27.11.2006 für die Wahlbezirke Issum, Sevelen und Kapellen<br />

im Bürgersaal Issum, Vogt-von-Belle-Platz 12 a, 47661 Issum;<br />

am 28.11.2006 für die Wahlbezirke Nieukerk, Aldekerk,<br />

Rheurdt und Schaephuysen im der Gaststätte Schoelen, Winternam<br />

419, 47647 Kerken; am 29.11.2006 für die Wahlbezirke<br />

Walbeck, Pont und Hartefeld im Haus Eyckmann, Walbecker<br />

Str. 3, 47608 Geldern.<br />

Geldern, den 30. September 2006<br />

Volksbank an der Niers eG<br />

- Wahlausschuss -<br />

gez. Josef Maaßen gez. Margret Herzog<br />

(Vorsitzender) (stellv. Vorsitzende)


Dr. Werner Pohl, ehrenamtlicher<br />

Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank<br />

Mehring-Leiwen, Leiwen<br />

Horst Rieger, Aufsichtsratsmitglied<br />

der Volksbank Marienfeld, Marienfeld<br />

Rudolf Schäfer, Aufsichtsratsmitglied<br />

der Raiffeisenbank Mehring-<br />

Leiwen, Leiwen<br />

engagiert<br />

modern<br />

regional<br />

www.rwgv.de<br />

Johannes Scholand, stellvertretender<br />

Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

Volksbank Hochwald, Hermeskeil<br />

Anton Steins, Aufsichtsratsmitglied<br />

der Volksbank Büren und Salzkotten,<br />

Salzkotten<br />

Heinrich Tegelkamp, Vorstandsmitglied<br />

der Volksbank Clarholz-Lette-<br />

Beelen, Herzebrock-Clarholz<br />

Sie haben . . .<br />

NAMEN UND NACHRICHTEN<br />

journalistische Erfahrung, möglichst bei Tageszeitungen, und ein abgeschlossenes Studium?<br />

Sie sind engagiert und bereit, sich in wirtschaftliche Themen einzuarbeiten? Darüber<br />

hinaus haben Sie Organisationstalent, sind flexibel und mobil? Dann freuen wir uns auf Ihre<br />

Bewerbung.<br />

Für unsere Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit suchen wir ab sofort<br />

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Der <strong>RWGV</strong> ist der genossenschaftliche Regionalverband für rund 600 Mitgliedsgenossenschaften<br />

im Rheinland und in Westfalen mit Sitz in Münster. Als modernes Dienstleistungsunternehmen<br />

prüfen, beraten und betreuen wir unsere Unternehmen aus den<br />

Bereichen Kredit, Gewerbe und Landwirtschaft. Mit bewusst gelebter regionaler Ausrichtung<br />

antworten wir auf die Vielfältigkeit des genossenschaftlichen Wirtschaftslebens.<br />

Unsere Pressestelle verantwortet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes.<br />

Sie erstellt die Mitglieder- und Mitarbeiterzeitungen, den Jahresbericht, verfasst Reden, gestaltet<br />

den Internet-Auftritt und konzeptioniert Veranstaltungen. Sie ist darüber hinaus<br />

mit fünf regionalen Pressebüros journalistisches Bindeglied zu den Medien und unterstützt<br />

die Mitgliedsgenossenschaften bei ihrer Pressearbeit vor Ort.<br />

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DJV-Ausbildungsplans.<br />

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Dann senden Sie bitte Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen an unsere<br />

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Für den ersten Kontakt steht Ihnen Pressesprecher Dr. Thorsten Weiland,<br />

thorsten.weiland@rwgv.de, Telefon 0251/ 7186-216 zur Verfügung.<br />

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Ehrenurkunden<br />

Karola Bültermann, Aufsichtsratsmitglied<br />

der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford,<br />

Herford<br />

Franz Dorenkamp, Aufsichtsratsmitglied<br />

der Volksbank Beckum,<br />

Beckum<br />

Erich Sterthaus, Aufsichtsratsmitglied<br />

der Volksbank Nordmünsterland,<br />

Rheine<br />

GB 4/2006<br />

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61


ZU GUTER LETZT<br />

Mitglieder an einen Tisch gesetzt<br />

<strong>RWGV</strong>-Jahresbericht 2005 macht sich von den Genossenschaftlern vor Ort ein Bild.<br />

Münster. Wie lebendig und vielfältig die über 600 Genossenschaften<br />

mit ihren drei Millionen Mitgliedern in<br />

Rheinland und Westfalen sind, zeigt die Fotostrecke im<br />

Jahresbericht 2005 des <strong>RWGV</strong>. Denn zusammen mit dem<br />

62 GB 4/2006<br />

Münsteraner Fotografen Roman Mensing haben wir uns<br />

von den Genossenschaftlern vor Ort ein Bild gemacht.<br />

Ob Handwerker, Jurist, Winzer, Professor, Politikerin,<br />

Manager, Landwirt oder Schülerin: Im Jahresbericht des<br />

<strong>RWGV</strong> haben wir einige Mitglieder bildlich „an einen<br />

Tisch“ gesetzt. Denn wer die Fotografien, die in den vergangenen<br />

Monaten zwischen Hunsrück und Ostwestfalen<br />

entstanden sind, aneinanderreihen würde, bekäme eine<br />

lange Tafel, an der Jung und Alt, Rheinländer und Westfale,<br />

Unternehmer und Unternehmende ihren Platz finden.<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Moritz Krawinkel: „Das Fotoprojekt<br />

zeigt vor allem eines: Die Vielfalt unserer genossenschaftlichen<br />

Organisation sowie die unternehmerische<br />

Vitalität und die Aufgeschlossenheit ihrer Mitglieder.“<br />

Der Jahresbericht mit den Fotografien findet sich im<br />

Bereich „Presse“ unter www.rwgv.de<br />

Wolfgang Koschny<br />

Nächste Ausgabe<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss für die nächste<br />

Ausgabe ist der 28. September 2006.


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