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Ein zauberhaftes Klebeband - Evonik Industries AG

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Product Story Nr. 01, 31. Juli 2008<br />

Elektronische Geräte können in naher Zukunft noch viel kleiner,<br />

leichter und leistungsstärker werden. Machbar wird das durch<br />

ein innovatives High-Tech-<strong>Klebeband</strong>system, das durch die<br />

Zusammenarbeit der Lohmann GmbH & Co KG mit <strong>Evonik</strong><br />

<strong>Industries</strong> entstanden ist. Kein Witz: Die Haftleistung erhöht<br />

sich um 300 Prozent. Doch es kann nicht nur Kleben, sondern<br />

bietet auch die Möglichkeit des „Entklebens“ – auch damit<br />

„Mann“ wieder Bodenhaftung bekommt.<br />

<strong>Ein</strong> <strong>zauberhaftes</strong><br />

<strong>Klebeband</strong><br />

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Product Story Nr. 01, Seite 2, 31. Juli 2008<br />

<strong>Ein</strong> halbes Kilo schwer und 33 Zentimeter lang – das waren die Maße des Motorola<br />

International 3200, das im Jahr 1994 auf den Markt kam. Seine Besonderheit: Als<br />

erstes Mobiltelefon funktionierte es in volldigitalen Mobilfunknetzen, konnte SMS<br />

versenden und empfangen. GSM – Global System for Mobile Communications –<br />

nennt sich dieser heute weltweit verbreitete Standard. Er war der Beginn einer neuen<br />

Handy-Generation, die europaweite Mobilität erlaubte und die analogen Systeme<br />

ablöste. Und mal ehrlich: Wer hat heute kein Mobiltelefon?<br />

Viel hat sich seit den 90ern getan. Immer kleiner, leichter und leistungsstärker sind<br />

Mobiltelefone geworden. Auch in der Festigkeit wurden neue Maßstäbe gesetzt.<br />

Hätte man das Motorola 3200 aus mittlerer Höhe fallen lassen, wären viele <strong>Ein</strong>zelteile<br />

übrig geblieben; heutige Handys halten da schon deutlich mehr aus. Jetzt kann eine<br />

völlig neue Klebetechnik Design und Funktionalität erneut revolutionieren. Denn mit<br />

ihr lassen sich heutige Handygrößen ohne Weiteres noch einmal halbieren – und das<br />

bei gleicher Leistung und gleichem Preis. Handys im Armbanduhrenformat rücken<br />

damit greifbar nah.<br />

Die Grenzen schienen schon erreicht<br />

Möglich macht dies ein unscheinbar anmutendes <strong>Klebeband</strong>system, das es in sich hat.<br />

Daran arbeitet zur Zeit die Lohmann GmbH & Co KG in Neuwied, ein international<br />

agierender Spezialist für doppelseitige Haftklebebänder. Lohmann machte sich dafür<br />

eine Erfindung von <strong>Evonik</strong> zunutze. Die Forscher im Geschäftsfeld Chemie des Konzerns<br />

entwickelten gemeinsam mit Professor Paul Roth von der Universität Duisburg<br />

einen innovativen Klebstoff-Zusatz mit Namen MagSilica ® . Er sorgt dafür, dass Teile<br />

wesentlich rascher und mit deutlicher höherer Festigkeit geklebt werden können als<br />

bisher. Diese stärkere Klebekraft wiederum erlaubt eine Miniaturisierung der zu klebenden<br />

Teile, denn die hatten ihre festgelegte Größe bislang teilweise nur deshalb,<br />

damit der Klebstoff auf ihnen hält.<br />

Aus dem Band werden Formen gestanzt, mit<br />

denen Bauteile für elektronische Geräte zusammen<br />

geklebt werden.


Product Story Nr. 01, Seite 3, 31. Juli 2008<br />

Gelungen ist diese Neuerung zu einem Zeitpunkt, als die Grenzen des Haftklebens<br />

erreicht schienen. Herkömmliche Klebebänder schafften nur einen Bruchteil der Haftfestigkeit<br />

von strukturellen Flüssigklebstoffen. Flüssigkleber jedoch sind bei kleinsten<br />

Teilen nur unter Schwierigkeiten einsetzbar – da eignen sich viel besser hochtechnologische,<br />

formgerecht gestanzte Klebebänder. Solche Stanzteile sind eine Spezialität der<br />

Lohmann <strong>Klebeband</strong>gruppe. MagSilica ® von <strong>Evonik</strong> passte daher genau in die<br />

Forschungsa ktivitäten der <strong>Klebeband</strong>-Experten.<br />

Dieser neuartige Füllstoff, kombiniert mit innovativen Ansätzen aus der Klebstoffchemie,<br />

ergab eine Lösung, die die beiden Welten Flüssigklebstoff und Haftklebstoff<br />

in sich vereint. DuploCOLL ® RCD (rapid curing on demand) heißt dieses neue <strong>Klebeband</strong>system<br />

von Lohmann. Es sieht aus wie ein klassisches Haftklebeband und wird<br />

auch so verarbeitet, erreicht jedoch durch einen nachgeschalteten Härtungsprozess<br />

Festigkeiten, wie sie von konventionellen Haftklebebändern nicht erreicht werden<br />

können. Für die notwendigen kurzen Taktzeiten kommt nun MagSilica ® , quasi als<br />

Turbolader, zum <strong>Ein</strong>satz. Durch die <strong>Ein</strong>arbeitung von 5 bis 15 Prozent MagSilica ® in<br />

die Klebstoffmatrix verkürzt sich die Aushärtezeit drastisch. Statt bisher 5 bis 30<br />

Minuten beträgt sie nun nur noch 30 bis 60 Sekunden. Erreicht wird das durch die<br />

induktive Aushärtung: Der Härtungsprozess wird mit Hilfe elektrischer Spannung vollzogen,<br />

wobei die Energie ganz gleichmäßig eingebracht wird. So ist eine spannungsarme<br />

Verklebung innerhalb von Sekunden möglich.<br />

DuploCOLL ® RCD haftet dabei auch auf unterschiedlichsten Oberflächen wie zum Beispiel<br />

Kunststoff, Glas oder Stahl und leistet signifikant mehr als herkömmliches <strong>Klebeband</strong>.<br />

„Mit DuploCOLL ® erzielen wir ca. 300 Prozent mehr Haftleistung als mit einem<br />

konventionellen High-Performance-<strong>Klebeband</strong>“, erläutert Dr. Hansjörg Ander, bei<br />

Lohmann der Leiter Forschung & Entwicklung. „Vor dem <strong>Ein</strong>satz von MagSilica ® war<br />

so etwas absolut undenkbar, da wäre eine Steigerung um 50 oder 60 Prozent schon<br />

ein Riesen-Erfolg gewesen.“ Was das bedeutet, wird ungefähr fassbar, wenn man sich<br />

die Tragekraft eines an die Wand geklebten Kunststoffhakens verdeutlicht: Hielt er<br />

bislang, mit herkömmlichem Haftkleber befestigt, etwa 3-5 Kilogramm, so würde sich<br />

diese Leistung jetzt auf 20-40 Kilo erhöhen.<br />

300 Prozent mehr Haftleistung als ein konventionelles<br />

High-Performance-<strong>Klebeband</strong><br />

erreicht das neue Produkt DuploCOLL ® RCD.


Product Story Nr. 01, Seite 4, 31. Juli 2008<br />

Kleben auf Knopfdruck<br />

Erreicht wurde dieser Fortschritt unter anderem mit Hilfe der Nanotechnologie. In<br />

herkömmliche Klebstoffe lagerten die <strong>Evonik</strong>-Forscher Nanomaterialien ein, die<br />

super paramagnetisch reagieren – das bedeutet, dass diese Partikel mit Hilfe elektromagnetischer<br />

Wechselfelder erwärmt werden können. Damit verfügen sie über völlig<br />

neue Eigenschaften. „Kleben auf Knopfdruck,“ sagt Harald Herzog, Manager New<br />

Business Development Aerosil bei <strong>Evonik</strong>, „so könnte man wohl am einfachsten bezeichnen,<br />

was mit MagSilica ® möglich wird.“ Und tatsächlich wird der Aushärtungsprozess<br />

so zu sagen prompt und auf Kommando in Gang gesetzt und beendet. <strong>Ein</strong> derartiger<br />

Kleber wird im Hochfrequenzbereich erwärmt, wo er sich rasant schnell<br />

erhitzt. In wenigen Minuten werden auf diese Weise enorme Festigkeitswerte erreicht,<br />

lange Aushärtezeiten entfallen.<br />

<strong>Ein</strong> weiterer Vorteil: Erhitzt wird jeweils nur die Klebestelle, der Rest des Bauteils<br />

dagegen wird gar nicht oder allenfalls moderat erwärmt. „Die Induktionshärtung beschleunigt<br />

den gesamten Verarbeitungsprozess noch einmal deutlich,“ erklärt Herzog,<br />

„denn das Bauteil kann unmittelbar weiterverarbeitet werden. Der Klebstoff wird<br />

erhitzt, die Klebeverbindung wird ausgehärtet, der Rest des Bauteils bleibt kühl. Dadurch<br />

können auch temperaturempfindliche Materialien, wie zum Beispiel Kunststoffe,<br />

ohne Schädigung verklebt werden.“ Und ökonomisch ist es auch noch: Auf diese<br />

Weise werden die Taktzeiten drastisch verkürzt und das Verfahren spart erheblich Zeit<br />

und Energie.<br />

Mehr Platz für neue Funktionen<br />

Schneller zu verarbeiten, fester in der Verbindung, kleiner im Erscheinungsbild –<br />

so lässt sich zusammenfassen, was mit dem <strong>Ein</strong>satz von DuploCOLL ® RCD in elektronischen<br />

Geräten möglich wird.<br />

Da mag mancher sich fragen: Müssen Handys wirklich noch kleiner werden? Schon<br />

jetzt sind die meisten Tasten kleiner als die Fingerspitzen, die darauf herumdrücken ...<br />

Deshalb heißt die Antwort auch: Nein, sie müssen nicht unbedingt. Zwar lässt sich der<br />

<strong>Ein</strong>satz von DuploCOLL ® RCD zweifellos hervorragend für eine weitere Verkleinerung<br />

der Geräte nutzen. Und das gilt nicht nur für Handys, sondern auch in Bereichen,<br />

in denen „kleiner“ immer noch auch „funktioneller“ bedeutet – man denke etwa an<br />

tragbare Computer, Digitalkameras, DVD-Spieler, Stereoanlagen, Haushaltgeräte oder<br />

auch Hörgeräte und andere medizinische Apparaturen. Doch auch dort, wo es nicht<br />

noch kleiner werden soll, wird auf jeden Fall Platz gewonnen. Und der kann ganz<br />

praktisch für neue Funktionalitäten und Designvarianten genutzt werden.<br />

Denn schließlich ist ein Handy schon längst viel mehr als ein Telefon. Internetzugang,<br />

Musik, Filme, elektronische Tageszeitung, soziale Netzwerke – all das ist mit dem ehemals<br />

nur zum Telefonieren gedachten Apparat heute möglich und wird in Zukunft immer<br />

mehr gefragt sein. Dass das Gerät bei all dem funktionell und leicht zu bedienen<br />

bleibt, dazu kann eine Miniaturisierung der Bauteile erheblich beitragen.


Product Story Nr. 01, Seite 5, 31. Juli 2008<br />

Nicht auf Elektronik beschränkt<br />

<strong>Ein</strong> weiteres innovatives <strong>Ein</strong>satzfeld des extrastarken Klebstoffsystems mit MagSilica ®<br />

eröffnet sich in einem anderen Bereich: Die Automobilindustrie wird von den neuen,<br />

mit MagSilica ® möglichen Verfahren ganz erheblich profitieren. Seitdem Autos immer<br />

Energie sparender sein sollen, wird hier ohnehin schon verstärkt auf die Klebetechnik<br />

gesetzt. Klebeverbindungen erlauben es nämlich, leichtere Materialien, wie zum<br />

Beispiel Aluminium oder Kunststoffe, zu verwenden, die sich durch Löten oder<br />

Schweißen nicht verbinden ließen. Auf diese Weise reduziert der <strong>Ein</strong>satz von einem<br />

Kilogramm Klebstoff das Fahrzeuggewicht gleich um 25 Kilogramm. Da liegt es klar<br />

auf der Hand, dass die Verwendung von Klebeverfahren einen deutlich niedrigeren<br />

Kraftstoffverbrauch bedeutet.<br />

Bislang allerdings hatte die Klebetechnik im Automobilbau zwei entscheidende<br />

Nachteile: Zum einen benötigten Klebstoffe viel Zeit zum Aushärten. Für metallfreie<br />

Verbindungen wird dieses Manko durch MagSilica ® und die induktive Aushärtung im<br />

Hochfrequenzbereich entfallen. Und zum anderen waren die Verbindungen nicht ohne<br />

Weiteres wieder lösbar – ein deutliches Handycap bei Reparatur und Recycling. Auch<br />

dafür bietet MagSilica ® einen Lösungsansatz. Das Klebstoffadditiv hat nämlich noch<br />

eine weitere zauberhafte Eigenschaft: Entsprechend dafür ausgelegte Verbindungen<br />

eröffnen die Möglichkeit, diese auch problemlos wieder zu lösen.<br />

Potenzial für die Autoindustrie<br />

Genauso rasch und unkompliziert wie hier geklebt wird, könnte die Klebeverbindung<br />

auch wieder gelöst werden. Möglich wird das durch die MagSilica ® -Nanokomposite.<br />

Sie sind in den Klebstoff eingebunden und können bei erneutem selektivem Erwärmen<br />

die zuvor aufgebaute Klebeverbindung wieder zerstören und somit ganz einfach<br />

wieder lösen. Schädigungen, wie sie beim Erwärmen mit Schweißbrennern oder<br />

Lasern auftreten, werden hier minimiert. So verbinden sich die Vorteile des Klebens<br />

mit positiven Eigenschaften, die bislang nur geschraubten Verbindungen vorbehalten<br />

waren. Selbst wärmeempfindliche Materialien lassen sich durch einen mit dem<br />

MagSilica ® versetzten Klebstoff zusammenfügen, ohne dass das Material Schaden<br />

nimmt. So steht jetzt schon fest: Hochleistungsklebstoffe auf der Basis von MagSilica ®<br />

werden den Automobilbau beim Verbinden von Kunststoffteilen revolutionieren.<br />

Nicht nur bei der Serienfertigung, auch bei der Reparatur eröffnen sich ganz neue<br />

Möglichkeiten. Ebenso beim Recycling: Wenn der fahrbare Untersatz irgendwann<br />

ausgedient hat, können die unterschiedlichen Kunststoffkomponenten ohne großen<br />

Aufwand sortenrein getrennt und recycelt werden. Darauf hat die Autoindustrie schon<br />

lange gewartet.<br />

<strong>Ein</strong>e feste Verbindung dank MagSilica ® .<br />

Bei Reparatur und Recycling lässt Sie sich<br />

allerdings auch problemlos wieder lösen.

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