Christliche Mission in Asien
Christliche Mission in Asien
Christliche Mission in Asien
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Buddhismus und Christentum: <strong>Christliche</strong> <strong>Mission</strong> <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />
Werner Liegl, 3. 8. 98<br />
Japan. Der Zen kam bereits im 7. Jahrhundert nach Japan und g<strong>in</strong>g zuerst e<strong>in</strong>e<br />
Verb<strong>in</strong>dung mit der Tendai-Doktr<strong>in</strong> e<strong>in</strong>. Erst der Tendai-Mönch Eisai, der Ende des 12.<br />
Jahrhunderts <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a die Lehre des Li-chi (japanisch: R<strong>in</strong>zai, gestorben 867)<br />
kennenlernte, etablierte den Zen der R<strong>in</strong>zai-Schule als eigenständiges System <strong>in</strong> Japan.<br />
Mitte des 13. Jahrhunderts übertrug Dogen die zweite Schule des ch<strong>in</strong>esischen Zen,<br />
das Soto-Zen, nach Japan. Zur gleichen Zeit begründete Nichiren die nach ihm<br />
benannte, auf dem Lotus-Sutra basierende Sekte. Im 16. Jahrhundert kam noch die<br />
dritte Zen-Schule, das Obaku, dazu. Damit haben wir nun wohl alle auch das heutige<br />
Japan noch prägenden buddhistischen Sekten erfaßt.<br />
Christentum<br />
Auf diesem H<strong>in</strong>tergrund nur zur christlichen <strong>Mission</strong> <strong>in</strong> Japan. Im 7. Jahrhundert schon<br />
sollen Nestorianer über Ch<strong>in</strong>a nach Japan gekommen se<strong>in</strong> und 3 Kirchen bei Kyoto<br />
erbaut haben. 500 Jahre später, im 13. und 14. Jahrhundert, sollen wiederum<br />
Nestorianer sich als Gesandte der ch<strong>in</strong>esischen Mongolenkaiser <strong>in</strong> Japan aufgehalten<br />
haben. Jedenfalls kann davon ke<strong>in</strong>e große Wirkung ausgegangen se<strong>in</strong>.<br />
Wir müssen schon bis nach dem nun schon öfters erwähnten Jahr 1500 warten. Im Jahr<br />
1542 verschlägt's portugiesische Kaufleute an die japanische Küste. Im gleichen Jahr<br />
beg<strong>in</strong>nt der spanische Jesuit Francis Xavier (1506 bis 1552) se<strong>in</strong>e <strong>Mission</strong> <strong>in</strong> Indien<br />
und landet, nach <strong>Mission</strong>sreisen nach Ceylon, Malaya und Indonesien, 1549 <strong>in</strong> Japan.<br />
Francis Xavier und se<strong>in</strong>e Art der <strong>Mission</strong>ierung übte e<strong>in</strong>en großen E<strong>in</strong>fluß auf die<br />
Jesuiten-<strong>Mission</strong> aus, speziell auch auf Matteo Ricci, der im Sterbejahr von Francis<br />
Xavier, 1552, geboren wurde. Obwohl er nur 15 Monate <strong>in</strong> Japan wirkte, war se<strong>in</strong>e<br />
Methode der Anpassung an die örtliche Kultur, sehr effektiv und löste, unter se<strong>in</strong>en<br />
Nachfolgern, e<strong>in</strong>e Law<strong>in</strong>e von Bekehrungen aus. Als er 1551 Japan verließ, hatte er 900<br />
Japaner zum römisch-katholischen Glauben bekehrt. Um 1570 zählte man schon 50.000<br />
Katholiken, 1580 bereit 200.000. Um die Wende zum 17. Jahrhundert gehörten 750.000<br />
oder 10% der damaligen Bevölkerung Japans der Römisch-Katholischen Kirche an.<br />
Michael von Brück schreibt zu diesen erstaunlichen Erfolgen:<br />
Seite 26