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FOTO: J. TOFFI<br />
Das Hinterbein<br />
des Pferdes aktivieren<br />
Tragende<br />
Aufgaben<br />
Die Hinterhand des<br />
Pferdes muss einiges leisten –<br />
gerade unter dem Reiter.<br />
Schubkraft und Tragkraft<br />
lauten die Aufgaben.<br />
Das Hinterbein im Fokus:<br />
Wie der Reiter es aktiviert<br />
und was das nützt.<br />
TEXT: KIRSTEN AHRLING<br />
Mysteriöse Spuren ziehen<br />
sich durch den Sand<br />
vieler Reitplätze. Wo<br />
man eigentlich Hufabdrücke<br />
vermutet, hinterlassen<br />
etliche Pferde regelrechte<br />
Ackerfurchen. Die Ursache ist schnell<br />
gefunden: So manches Pferd führt seine<br />
Vorhand raumgreifend aus der<br />
Schulter nach vorn, zieht aber die Hinterbeine<br />
ausdruckslos nach. Was<br />
bleibt, sind die Furchen im Sand. Und<br />
die Frage, wie man der Hinterhand zu<br />
mehr Aktivität verhelfen kann.<br />
Nicht nur Zuhause, auch auf dem<br />
Turnier ist die Hinterhand ein Diskussionsthema.<br />
Häufig bemängeln Zuschauer,<br />
die Richter würden sich<br />
von spektakulären Bewegungen<br />
der Vorhand blenden lassen und<br />
einer gleichzeitig schleppenden<br />
Hinterhand wenig Beachtung<br />
schenken. Doch Grand Prix-<br />
Richterin Katja Westendarp<br />
macht klar: „Der Antrieb<br />
aus der Hinterhand ist die Basis<br />
für eine gute Note. Es ist<br />
wichtig, dass das Pferd in einer<br />
Vorwärts-Aufwärts-Bewegung energisch<br />
unter die Körpermitte fußt. Mit<br />
schleppendem Hinterbein bekommt<br />
kein Pferd eine gute Note für die<br />
Grundgangarten.“ In unteren Klassen,<br />
beispielsweise in der E-Dressur, sei die<br />
Hinterhandaktivität noch nicht entscheidend<br />
für die Bewertung, so Westendarp.<br />
In Basis- und Aufbauprüfungen<br />
dafür umso mehr. Gerade der<br />
Schubkraft kommt in der Ausbildung<br />
eines Pferdes eine essentielle Aufgabe<br />
zu. Besonders wichtig wird sie als Voraussetzung<br />
für die Entwicklung der<br />
Tragkraft, die das Pferd für die Versammlung<br />
braucht.<br />
Aber auch die Gesundheit des Pferdes<br />
ist ein gutes Argument für eine vermehrte<br />
Hinterhandaktivität: Das Gesamtgewicht<br />
des Pferdes ist grundsätzlich<br />
ungleichmäßig verteilt. Rund 60<br />
Prozent lasten auf den Vorderbeinen<br />
und nur 40 Prozent auf den Hinterbeinen.<br />
Da das Reitergewicht zur Gesamtbelastung<br />
der Vorhand hinzukommt,<br />
muss unter dem Reiter eine Umverteilung<br />
des Gewichts stattfinden. Ansonsten<br />
kommt es zu einer Fehlbelastung.<br />
Um dies zu verhindern soll das …<br />
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