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Detmolder Kurier 178

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<strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong> Nr. <strong>178</strong> 15. September 2017 Seite 8<br />

Neue Klagen gegen Gewerbegebiet Balbrede – Demo am 17. September<br />

Jerxen-Orbke demonstriert:<br />

Vollsperrung der B 239<br />

Nächster Baustein im Projekt „Umfeld Röntgenstraße“ startet<br />

am 18. September<br />

Straßen- und Kanalbau in der Röntgenstraße<br />

Nachdem die Stadtwerke Detmold<br />

im Bereich vor dem Medicum<br />

in den letzten Wochen bereits<br />

Versorgungsleitungen umgelegt<br />

haben, richtet die Stadt Detmold<br />

am kommenden Montag, 18.<br />

September 2017, die Baustelle für<br />

den Straßen- und Kanalbau ein.<br />

Damit folgt der nächste Schritt in<br />

dem über mehrere Jahre dauernden<br />

Projekt „Umfeld Röntgenstraße“.<br />

Die Straßen- und Kanalarbeiten<br />

starten im Bereich vor dem<br />

Medicum.<br />

Die Verkehrsführung erfolgt<br />

analog zu der Verkehrsregelung,<br />

die während der Arbeiten der<br />

Stadtwerke Detmold eingerichtet<br />

war: Die Zufahrt in die Röntgenstraße<br />

und zum Haupteingang des<br />

Klinikums ist während der Bauzeit<br />

ungestört.<br />

Ab dem Medicum wird die Röntgenstraße<br />

in Richtung Notaufnahme<br />

des Klinikums und Notdienst im<br />

Medicum zur Einbahnstraße. Die<br />

Notfallversorgung für das Klinikum<br />

Lippe ist zu jeder Zeit gewährleistet.<br />

Für Besucherinnen und Besucher und<br />

Kunden des Medicums gibt es vor<br />

dem Medicum keine Parkmöglichkeit.<br />

Die Zufahrt zum Parkhaus am<br />

Finanzamt bleibt aber möglich. Dort<br />

werden für Patienten nach Operationen<br />

oder mit Gehschwierigkeiten<br />

Parkplätze direkt am Eingang des<br />

Parkhauses reserviert. Zudem werden<br />

Gehhilfen zur Verfügung gestellt.<br />

Kunden der Medicum Apotheke<br />

erhalten bei einem Einkauf halbstündige<br />

Parkgutscheine für das<br />

neue Parkhaus.<br />

Die gesamten Bauarbeiten werden<br />

voraussichtlich ein Jahr<br />

dauern. Ziel der Maßnahmen ist<br />

es, den Rettungsfahrzeugen eine<br />

Zufahrt zum Krankenhaus ohne<br />

Störungen zu ermöglichen und<br />

Behinderungen durch parkende<br />

Autos auszuschließen.<br />

Dafür werden in der Röntgenstraße<br />

Trennflächen ähnlich<br />

Mittelinseln und mehrere Kurzzeitparkplätze<br />

angelegt. Über den<br />

zweiten Bauabschnitt, der Anfang<br />

nächsten Jahres starten soll, wird<br />

frühzeitig informiert.<br />

Soziale Gerechtigkeit<br />

Thema bei den<br />

Marktplatzgesprächen<br />

am 19. September<br />

Armes<br />

Deutschland<br />

Die soziale Gerechtigkeit steht<br />

unter dem Titel „Armes Deutschland!<br />

Reichlich Grund zum Umverteilen?“<br />

im Mittelpunkt der<br />

Reihe „Marktplatzgespräche“.<br />

Diese findet am Dienstag, den<br />

19. September, um 19.30 Uhr<br />

im Gemeindehaus am Markt in<br />

Detmold statt. Auf dem Podium<br />

geht es unter anderem darum,<br />

wie groß die Armut im reichen<br />

Deutschland ist, ob sich die<br />

soziale Schere immer weiter<br />

öffnet und ob die fehlende<br />

soziale Gerechtigkeit eine der<br />

Ursachen des Rechtspopulismus<br />

ist. Unter der Moderation von<br />

Landespfarrer Dieter Bökemeier<br />

und Bildungsreferentin Monika<br />

Korbach diskutieren Professor<br />

Doktor Ernst-Ulrich Huster von<br />

der Universität Gießen, Karl-<br />

Eitel John, Fachbereichsleiter für<br />

Jugend, Familie und Soziales des<br />

Kreises Lippe, Matthias Neuper,<br />

Leiter des Diakoniereferates der<br />

Lippischen Landeskirche und<br />

der Herberge zur Heimat, sowie<br />

Robert Trettin, stellvertretender<br />

Sprecher der Nationalen<br />

Armutskonferenz. Musikalisch<br />

wird die Diskussion vom Saxophonquartett<br />

AbraxSax begleitet.<br />

Blutspende<br />

Remmighausen: Donnerstag,<br />

28. September, 17.30 bis 20.30<br />

Uhr in der Grundschule, In der<br />

Fried 13.<br />

Hier geht am kommenden Sonntag ab 11 Uhr nichts mehr: die Bundesstraße 239 wird wegen einer<br />

Demonstration zwischen dem Nordring und der Westerfeldstraße für mehrere Stunden gesperrt. Das<br />

Aktionsbündnis lädt alle ein, daran teilzunehmen.<br />

Foto: Niederkrüger<br />

Wer schon immer einmal Lust hatte,<br />

auf einer der Hauptverkehrsadern<br />

Detmolds zu tanzen, zu grillen oder<br />

zu protestieren: Am Sonntag, 17.<br />

September, wird die Bundesstraße<br />

239 ab 11 Uhr zwischen Nordring<br />

und Westerfeldstraße (Mercedes-<br />

Benz) voll gesperrt. Der Grund: Das<br />

Aktionsbündnis „Schützt Mensch<br />

und Tier im <strong>Detmolder</strong> Westen“ um<br />

deren Vorsitzenden Helmut Krüger<br />

hat eine Demonstration angemeldet,<br />

um gegen ein weiteres Gewerbegebiet<br />

in ihrem Stadtteil zu protestieren<br />

(der <strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong> berichtete).<br />

Los geht es um 11 Uhr an der<br />

Kreuzung Klingenbergstraße / Ecke<br />

Nordring. Das Aktionsbündnis, das<br />

sich inzwischen mit weiteren Bürgerinnen<br />

und Bürgern aus Nienhagen,<br />

Heiden, Niewald, Oettern-Bremke,<br />

Jerxen-Orbke und Detmold-Stadt<br />

zusammen als „Bürgerinitiative<br />

Oetternbach“ präsentiert, will erneut<br />

auf die enorme Belastung für Mensch<br />

und Natur aufmerksam machen. Als<br />

Redner der Kundgebung haben bislang<br />

Ute Koczy (Grüne), Bernd Milde<br />

(Vorsitzender des Naturschutzbundes<br />

NABU) und Bürgermeister Rainer<br />

Heller zugesagt. Letzterer ist in einer<br />

schwierigen Rolle: Er hat zugleich<br />

das Wohl der Anwohnerinnen und<br />

Anwohner zu vertreten, ist aber als<br />

Chef der Stadtverwaltung auch für<br />

die Umsetzung des bereits beschlossenen<br />

Gewerbegebietes verantwortlich.<br />

„Es sind zwei neue Verfahren vor<br />

Gericht anhängig“, erklärt Annette<br />

Heuwinkel-Otter gegenüber dem<br />

<strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong>: „Ein Antrag auf<br />

eine einstweilige Anordnung, und<br />

auf ein Normenkontrollverfahren.“<br />

Herüber sei der Bürgermeister inzwischen<br />

informiert worden. Dabei<br />

gehe es insbesondere um das direkt<br />

angrenzende Naturschutzgebiet<br />

Oetternbach, nach Aussagen von<br />

Naturschützern eines der schützenswerten<br />

Gebiete Detmolds, in dem<br />

unter anderem Kiebitze, Steinkauz<br />

(als einziges Brutgebiet in Lippe),<br />

Feldlerche, Schafstelze, Wachtel<br />

und Goldammer heimisch sind.<br />

Darüber hinaus gebe es zahlreiche<br />

Fledermausarten, die das Gebiet<br />

als Jagdrevier nutzen. „Wir sind in<br />

dem Verfahren leider nicht wirklich<br />

beteiligt worden“, erklärt Bernd Milde,<br />

Vorsitzender des NABU Lippe.<br />

Dieser habe zwar eine fünfseitige,<br />

ausführliche Stellungnahme abgegeben,<br />

die aber aufgrund des Verfahrens<br />

für die Stadt nicht bindend gewesen<br />

sei. „Wir konnten zwar etwas sagen,<br />

aber die Stadt Detmold musste dies<br />

nicht berücksichtigen.“<br />

„Kommen Sie am Sonntag, 17.<br />

September, ab 11 Uhr zum Treffpunkt<br />

Nordring, bringen Sie Trillerpfeifen,<br />

Trommeln, lautstarke Instrumente<br />

und gegebenenfalls einen Hocker<br />

mit“, ermutigt Helmut Krüger alle<br />

Bürgerinnen und Bürger, an der<br />

Aktion teilzunehmen. khN<br />

WLAN in den Bussen der SVD – Praxistest des <strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong>s<br />

Fahrgäste surfen kostenlos<br />

im <strong>Detmolder</strong> Stadtbus<br />

Nach der Eröffnung des Freifunk-<br />

Internetzugangs im Kundencenter<br />

Rosental (der <strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong><br />

berichtete) ging es überraschend<br />

schnell: Ab sofort ist es auch möglich,<br />

in den Bussen des Stadtverkehrs<br />

Detmold mit mobilen Endgeräten wie<br />

Smartphone oder Tablet per drahtloser<br />

Internetverbindung (WLAN)<br />

online zu sein. Noch im April hatte<br />

Daniela Niestroy-Althaus von der<br />

Stadtverkehr Detmold GmbH (SVD)<br />

auf Nachfrage unserer Zeitung ausgeschlossen,<br />

dass es dieses Angebot<br />

noch vor der Neuausschreibung der<br />

Busverkehre im Jahr 2019 geben werde.<br />

Jetzt erklärt sie als Prokuristin der<br />

SVD: „Nach der Hotspot-Eröffnung<br />

im Rosental haben wir uns natürlich<br />

informiert, was möglich ist und wie<br />

wir auch WLAN in den Bussen umsetzen<br />

können.“ Hinzu habe es noch<br />

einen politischer Antrag gegeben,<br />

dann sei alles sehr schnell gegangen.<br />

SVD-Geschäftsführer Wolfgang<br />

Janz ergänzt: „Im Zuge der Ausschreibungsvorbereitung<br />

und dann<br />

auf Antrag der Jungen Union haben<br />

wir die Kosten der WLAN-Ausrüstung<br />

noch einmal recherchiert. Gegenüber<br />

früherer Aussagen in Höhe<br />

von zirka 40.000 Euro beliefen sich<br />

diese jetzt nur noch auf zirka 20.000<br />

Euro. Daraufhin haben wir dem Aufsichtsrat<br />

unserer Hauptgesellschaft<br />

(DetCon) einen entsprechenden<br />

Beschlussvorschlag unterbreitet,<br />

WLAN kurzfristig einzuführen, der<br />

dann angenommen wurde.“<br />

Wie verhält sich nun das Netz im<br />

Stadtbus in der Praxis? Der <strong>Detmolder</strong><br />

<strong>Kurier</strong> hat es bei mehreren<br />

Fahrten getestet. Die Kurzeinschätzung:<br />

Wer auf seinem Smartphone<br />

LTE (das bisher schnellste, aber<br />

kostenintensivste mobile Internet)<br />

im Vertrag hat, der ist mit seinem<br />

normalen Mobilfunkvertrag besser<br />

bedient als das WLAN der SVD.<br />

Denn dieses zeigt sich zuweilen<br />

zickig, mit labilen Übertragungsraten<br />

und langen Reaktionszeiten (in<br />

Jargon „ping“ genannt). Wer aber<br />

keinen teuren LTE-Vertrag hat, ist<br />

mit dem SVD-WLAN gut bedient:<br />

Es bietet, je nach Verfügbarkeit,<br />

bis zu 10 Mbit beim Herunterladen<br />

(„download“) von Daten, und reicht<br />

somit auch für größere Dokumente<br />

oder Internetseiten. Die SVD hat<br />

aber die Download-Datenmenge<br />

reduziert: 150 Megabyte darf man<br />

pro Sitzung abrufen. Und es gibt<br />

noch einen Sicherheitsaspekt: Das<br />

WLAN der SVD ist nicht verschlüsselt.<br />

Wer also E-Mails abruft,<br />

Banktransaktionen durchführt, oder<br />

andere sicherheitsrelevante Dinge<br />

mit seinem Smartphone oder Tablet<br />

tätigt, sei gewarnt: der Datenverkehr,<br />

auch die Übertragung der Passworte,<br />

zwischen Endgerät und Bus sind<br />

unverschlüsselt, und damit theoretisch<br />

für alle in der Reichweite des<br />

WLANs einsehbar. Dies sollte man<br />

beim persönlichen Surfverhalten<br />

berücksichtigen.<br />

khN<br />

Jetzt möglich: mit dem Smartphone drahtlos surfen in den Bussen des<br />

Stadtverkehrs Detmold. Es gibt aber Einschränkungen bei Sicherheit<br />

und Datenmenge.<br />

Foto: Niederkrüger

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