2017 Sommer / LEBENSHILFE FREISING / TAUSENDFÜSSLER-MAGAZIN

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le Weiterleitung einer guten Bewerbung in das nächste Verfahren, nachdem im ersten Verfahren die Stelle besetzt wurde, ermöglicht die Berücksichtigung aller potentiell guten Kandidaten. Fazit: Ein/e qualifizierte/r, engagierte/r und flexible/r Bewerber/in findet über kurz oder lang sicher eine Stelle bei der Lebenshilfe Freising! Ihr Kontakt: Dr. Antje Strasser, Referentin für Personalgewinnung Tel.: 08161 / 4830-141 antje.strasser@lebenshilfe-fs.de Aktiv sein und Gutes tun – Helfer gesucht! Lebenshilfe Freising sucht Helfer, Betreuer und Begleiter für Menschen mit Behinderung EINFACHE SPRACHE Wer will mit-helfen bei Veranstaltungen oder Urlaubs-Reisen der OBA? Oder beim Lebenslauf am 15. Oktober? Wir suchen immer freiwillige Helfer. Bitte melden! Lust auf Reisen und eine sinnvolle Tätigkeit? Lust auf besondere Menschen und ein bisschen Geld? Lust auf Gutes tun und helfen direkt vor der Haustür? Interesse an einer Tätigkeit als FSJ-ler oder Bufdi? Die Lebenshilfe Freising tritt ein für über tausend Menschen mit Behinderung im Landkreis. Sie bietet gerade jetzt ein attraktives Angebot für Abschluss-Schüler, Teilzeit-Helfer oder andere Engagierte jeden Alters: Die Offene Behindertenarbeit sucht Begleiterinnen und Begleiter für Reisen mit Menschen mit Behinderung aus unserer Region. Von August bis Oktober geht es nach Italien, an die Nordsee, in die Wachau oder in den Bayerischen Wald. Aber auch für Tagesfreizeiten und Aktivitäten wie Wandern, Schwimmen oder Kulturveranstaltungen werden laufend Helfer gesucht. Alle Begleiter werden geschult und erhalten eine Aufwandsentschädigung. Wir finden garantiert etwas Passendes für Ihre Interessen! Einfach mal anrufen bei Saskia Hobmeier unter Telefon 08161/4830-154 oder ein E-Mail schreiben an: oba@lebenshilfe-fs.de Wer gerne bei einer Sportveranstaltung hilft, der sollte sich schon mal den Sonntag, 15.10. notieren. Dann heißt es wieder „Laufen für die Lebenshilfe“ rund um die Moosach-Wiesen beim Restaurant Viva Vita an der Gartenstraße in Freising. Der Erlös des mittlerweile 6. „Lebenslaufs“ geht wieder an die Stiftung Lebenshilfe Freising. Schon im Vorfeld gibt es viele Möglichkeiten, bei der Organisation zu helfen. Bitte unterstützen sie uns mit Ihrem Einsatz und Ihrer Zeit! Ihre Fragen zum Lauf beantwortet Petra Wegener, Telefon: 08161/4830-159 oder E-Mail: spenden@lebenshilfe-fs.de. 36 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING
25 Jahre Betreuungsrecht – (k)ein Grund zu feiern?? Neues aus der Elternberatung Ein Silberjubiläum ist eigentlich ein schöner Anlass und gibt Grund zur Freude. Das gilt auch für das Betreuungsrecht, das 1992 in der bis heute gültigen Fassung geschaffen wurde. Allerdings wird aktuell hauptsächlich um die finanziellen Bedingungen für die in diesem Bereich beruflich Tätigen diskutiert. Mit der Betreuung ist die rechtliche Vertretung von Volljährigen gemeint, die aufgrund Krankheit oder Behinderung ihre Angelegenheiten nicht selbst besorgen können. Früher gab es Vormundschaften, die eine Entmündigung zur Grundlage hatten, und Pflegschaften mit etwas weniger einschneidenden Folgen. In einem langjährigen Reformprozess in den 1970er und 1980er Jahren zur rechtlichen Vertretung galt als Leitgedanke die selbstbestimmte Lebensführung der Betreuten. Ein/e rechtliche/r Betreuer/in bietet Unterstützung und Schutz, damit ein/e Betreute/r zu seinen/ihren Rechten kommt und keine Selbstschädigung auftritt. Insbesondere soll darauf geachtet werden, dass kein Missbrauch bzw. Benachteiligung durch Dritte in einer besonders verletzlichen Lebenslage geschieht. Das Betreuungswesen steht auf zwei Standbeinen – der Betreuung durch Berufsbetreuer sowie durch ehrenamtliche Betreuer, wobei Letztgenannte die Mehrheit bilden. Allerdings sinkt dieser Anteil Jahr für Jahr, sodass gegenwärtig von allen Betreuungen (= bundesweit ca. 1,3 Millionen) nur noch ca. 60 % ehrenamtlich geführt wird. Freiberufliche Berufsbetreuer/innen nehmen die Aufgaben zu über 30 % wahr. Die übrigen Einzelbetreuungen führen überwiegend die Betreuungsvereine und in ganz geringem Maß die örtlichen Betreuungsstellen. VERGÜTUNG Ehrenamtlich Tätige erhalten auf Antrag jährlich eine Aufwandspauschale (399 €), die steuerfrei ist. Beruflich geführte Betreuungen werden seit 2005 mit Pauschalsätzen vergütet. Die Stundensätze betragen zwischen 27 € und 44 € je nach beruflicher Qualifikation. Der Vergütungsumfang richtet sich nach Dauer der Betreuung und Aufenthalt des Betreuten in einer Einrichtung oder zu Hause. Mit erstmaliger Betreuungsfestlegung werden in EINFACHE SPRACHE Menschen mit Behinderung haben oft in bestimmten Dingen einen Betreuer oder eine Betreuerin, zum Beispiel wenn es ums Geld geht oder bei rechtlichen Fragen. Das ist eine schwierige Aufgabe für den Betreuer. Bald bekommt er mehr Geld dafür, damit er besser arbeiten kann. Auch Betreuungs-Vereine sollen mehr Geld bekommen. den ersten drei Monaten bei vermögenden Betreuten bis zu 8,5 Stunden monatlich vergütet. Nach dem ersten Jahr können 2 bis 4,5 Stunden abgerechnet werden. Hauptkritikpunkt ist, dass die 2005 eingeführten pauschalen Vergütungssätze für Berufs- und Vereinsbetreuer danach nicht mehr angepasst wurden. Seitdem ist der Lohnaufwand für Personal bei Betreuungsvereinen, die sich an einem Tarifvertrag orientieren, um mehr als 15 % erhöht. Auch Sachkosten sind im Vergleich annähernd gestiegen. Entsprechend gibt es schon seit Jahren Forderungen nach einer angemessenen Erhöhung der Pauschalvergütung. Deshalb hat das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz 2015 eine Untersuchung zur Qualität der rechtlichen Betreuung in Auftrag gegeben, mit dem Ziel, daraus eine nachvollziehbare und stichhaltige Erhöhung der Vergütung abzuleiten. Nachdem der erste Zwischenbericht im Februar 2017 vorgelegt worden ist, legte die große Koalition im Bundestag eine zustimmende Initiative vor. Mit Gesetz vom 18. Mai 2017 sollten die Vergütungen um 15 Prozent ab Oktober 2017 erhöht werden. Dies wurde von den Beteiligten, besonders den Berufsverbänden, die seit Jahren dafür eintraten, als erster und dringend notwendiger Schritt begrüßt, um die strukturellen Rahmenbedingungen des deutschen Betreuungsrechts zu verbessern. D.h. einzelne BetreuerInnen übernahmen immer mehr Betreuungen, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen, worunter allerdings stark die Qualität der Arbeit litt und leidet. ELTERNBERATUNG // 37
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