22.09.2017 Aufrufe

s'Magazin usm Ländle, 24. September 2017

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

AKTUELL<br />

Der Herbst ist die klassische<br />

Jahreszeit für Most und Sturm.<br />

Allerdings klagen die Mostereien<br />

im Land über starke<br />

Ernteausfälle. Die Frostnacht<br />

Ende April hat auch hier ihre<br />

Spuren hinterlassen: Bis zu 90<br />

Prozent der Ernte im <strong>Ländle</strong><br />

entfallen. Mostsommelier<br />

Bertram Nachbaur hofft<br />

vorsichtig auf Besserung im<br />

kommenden Jahr.<br />

Die Obstbauern im<br />

<strong>Ländle</strong> haben es heuer<br />

alles andere als leicht:<br />

Immense Frostschäden<br />

sorgen für Ernteausfälle<br />

–hierzulande entfallenbis zu<br />

90 Prozent der Obsternte. „Die<br />

Mostobsternte ist normalerweise<br />

sehr ertragreich –alleine auf meinen<br />

Flächen ernten wir üblicherweise bis<br />

zu sechs Tonnen“, berichtet derFraxner<br />

Bertram Nachbaur, stellvertretender<br />

Obmann des Österreichischen<br />

Mostsommelier-Vereins, „in diesem<br />

Jahr waren es nur 300 Kilo“. Um die<br />

Nachfrage zudecken, bezieht Nachbaursein<br />

Obstauch aus Deutschland.<br />

Doch auch hier siehtesnicht viel besser<br />

aus –imGegenteil:„Manchesüddeutschen<br />

Bauern verzeichnen bis zu<br />

95 Prozent Ernteausfall, andere klagen<br />

gar über Totalausfälle. Dieses<br />

Jahr ist wirklich sehrschlecht.“<br />

Nachbaur rechnet damit, dass die<br />

Mostvorräte in diesem Herbst früh<br />

versiegen könnten: „Wir nehmen<br />

heuer, was wir kriegen. Doch das Angebot<br />

ist dürftig.Die Nachfrage kann<br />

wohl nicht über die ganze Saison gedeckt<br />

werden.“<br />

VorarlbergerObstbörse<br />

Während die einen über Ernteausfälle<br />

klagen, verfault das Obst ananderer<br />

Stelle. Im Rahmen der Vorarlberger<br />

Obstbörse dienen die 25 teilnehmenden<br />

Obst- und Gartenbauvereine<br />

deshalb als Vermittler zwischen<br />

Fotos: Jürgen Radspieler,Dietmar Mathis<br />

WenigMostnach<br />

starkem Frost<br />

Anbietern und Nachfragenden. Ziel<br />

ist es –gerade indiesem schlechten<br />

Obstjahr –möglichst viel überschüssiges<br />

Obst aus privaten Gärten an<br />

Produzenten und Verbraucher zu<br />

vermitteln. „Das ist heuer eine sehr<br />

wichtige Aktion –eswäre sehr schade,<br />

wenn das wenige Obst, das es in<br />

diesem Jahr gibt, auch noch auf den<br />

Wiesen verfaulenwürde.“<br />

Für 2018 gibt sich Bertram Nachbaur<br />

bereits vorsichtig optimistisch:<br />

„Wenn das Wetter mitspielt, könnte<br />

das kommende Jahr ein sehr gutes<br />

werden.“ Bleibt zu hoffen, dass er<br />

Rechtbehält. Harald Küng<br />

4<br />

s’Magazin

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!