s'Magazin usm Ländle, 24. September 2017
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AKTUELL<br />
Der Herbst ist die klassische<br />
Jahreszeit für Most und Sturm.<br />
Allerdings klagen die Mostereien<br />
im Land über starke<br />
Ernteausfälle. Die Frostnacht<br />
Ende April hat auch hier ihre<br />
Spuren hinterlassen: Bis zu 90<br />
Prozent der Ernte im <strong>Ländle</strong><br />
entfallen. Mostsommelier<br />
Bertram Nachbaur hofft<br />
vorsichtig auf Besserung im<br />
kommenden Jahr.<br />
Die Obstbauern im<br />
<strong>Ländle</strong> haben es heuer<br />
alles andere als leicht:<br />
Immense Frostschäden<br />
sorgen für Ernteausfälle<br />
–hierzulande entfallenbis zu<br />
90 Prozent der Obsternte. „Die<br />
Mostobsternte ist normalerweise<br />
sehr ertragreich –alleine auf meinen<br />
Flächen ernten wir üblicherweise bis<br />
zu sechs Tonnen“, berichtet derFraxner<br />
Bertram Nachbaur, stellvertretender<br />
Obmann des Österreichischen<br />
Mostsommelier-Vereins, „in diesem<br />
Jahr waren es nur 300 Kilo“. Um die<br />
Nachfrage zudecken, bezieht Nachbaursein<br />
Obstauch aus Deutschland.<br />
Doch auch hier siehtesnicht viel besser<br />
aus –imGegenteil:„Manchesüddeutschen<br />
Bauern verzeichnen bis zu<br />
95 Prozent Ernteausfall, andere klagen<br />
gar über Totalausfälle. Dieses<br />
Jahr ist wirklich sehrschlecht.“<br />
Nachbaur rechnet damit, dass die<br />
Mostvorräte in diesem Herbst früh<br />
versiegen könnten: „Wir nehmen<br />
heuer, was wir kriegen. Doch das Angebot<br />
ist dürftig.Die Nachfrage kann<br />
wohl nicht über die ganze Saison gedeckt<br />
werden.“<br />
VorarlbergerObstbörse<br />
Während die einen über Ernteausfälle<br />
klagen, verfault das Obst ananderer<br />
Stelle. Im Rahmen der Vorarlberger<br />
Obstbörse dienen die 25 teilnehmenden<br />
Obst- und Gartenbauvereine<br />
deshalb als Vermittler zwischen<br />
Fotos: Jürgen Radspieler,Dietmar Mathis<br />
WenigMostnach<br />
starkem Frost<br />
Anbietern und Nachfragenden. Ziel<br />
ist es –gerade indiesem schlechten<br />
Obstjahr –möglichst viel überschüssiges<br />
Obst aus privaten Gärten an<br />
Produzenten und Verbraucher zu<br />
vermitteln. „Das ist heuer eine sehr<br />
wichtige Aktion –eswäre sehr schade,<br />
wenn das wenige Obst, das es in<br />
diesem Jahr gibt, auch noch auf den<br />
Wiesen verfaulenwürde.“<br />
Für 2018 gibt sich Bertram Nachbaur<br />
bereits vorsichtig optimistisch:<br />
„Wenn das Wetter mitspielt, könnte<br />
das kommende Jahr ein sehr gutes<br />
werden.“ Bleibt zu hoffen, dass er<br />
Rechtbehält. Harald Küng<br />
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s’Magazin