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Credit Suisse bulletin, 2000/06
Credit Suisse bulletin, 2000/06
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AKTUELL<br />
Die Flut der Finanzinformationen hat mit<br />
den neuen Technologien enorm zugenommen.<br />
Noch haben Privatkunden nicht alle<br />
Finanzinformationen so umfassend zur<br />
Verfügung wie wir, auch wenn sie sich<br />
stark mit dem Internet beschäftigen. Das<br />
Beurteilen von relevanten Informationen<br />
aus der Datenflut ist einer unserer Mehrwerte,<br />
die wir für unsere Kunden schaffen.<br />
C.P. Das positive Klima der Finanzmärkte<br />
hat ein neues Segment von jüngeren Reichen<br />
wachsen lassen. Sind diese « nouveaux<br />
riches » performancebewusster als traditionelle<br />
Private-Banking-Kunden ?<br />
O.J.G. Die guten Märkte haben tatsächlich<br />
die Zahl der Börsengänge von kleineren<br />
und mittleren Unternehmen erhöht.<br />
Dadurch wurde viel neuer Reichtum kreiert.<br />
Manager sind in relativ jungem <strong>Alter</strong> zu<br />
grossen Vermögen gekommen. Früher<br />
gehörte das Gros unserer Kunden zur<br />
Generation 50plus; heute wächst die Kundengruppe<br />
der Endzwanziger bis Fünfzigjährigen<br />
schnell. Diese Kunden stellen<br />
andere Anforderungen an uns; sie müssen<br />
anders beraten werden.<br />
C.P. Warum ?<br />
O.J.G. Viele dieser Kunden führen eine<br />
eigene Firma oder sind in leitender Stellung<br />
in einem grossen Unternehmen. Meist<br />
bringen sie ein grosses Wissen mit, was die<br />
Finanzmärkte anbelangt. Zudem sind sie<br />
durch ihre Position oft mit Investmentbankern<br />
in Kontakt und erwarten von uns, dass<br />
wir sie auch in diesem Bereich des Bankings<br />
betreuen.<br />
C.P. Wie haben Sie darauf reagiert ?<br />
O.J.G.Wir bauten ein Team auf, das einen<br />
Investmentbanking-Hintergrund hat und<br />
entsprechend beraten kann. Wir generierten<br />
hier im Vorjahr 50 Millionen Franken<br />
Umsatz, in diesem Jahr schon 200 Millionen<br />
Franken.<br />
C.P. Dem Private Banking stand weltweit<br />
noch nie so viel Vermögen zur Verfügung<br />
wie heute: Ende 1999 rund 24,2 Billionen<br />
Dollar – mehr als zweieinhalbmal soviel<br />
wie vor zehn Jahren. Hat die Goldgräberstimmung<br />
schon ihren Höhepunkt erreicht ?<br />
O.J.G. Die Situation als Goldgräberstimmung<br />
zu beschreiben scheint mir verfehlt.<br />
Wir sind nicht im Wilden Westen – das<br />
würde auch kein gutes Ende nehmen.<br />
Dennoch hat unsere Branche vom enormen<br />
volkswirtschaftlichen Wachstum profitiert.<br />
Durch die Wertsteigerungen in den<br />
Finanzmärkten gibt es heute viel mehr Privatpersonen<br />
mit beträchtlichem Vermögen<br />
als früher. Ob sich dieser Trend fortsetzt,<br />
hängt unter anderem vom Wirtschaftswachstum<br />
und von den Finanzmärkten ab.<br />
C.P. Mehr Konkurrenten kämpfen um die<br />
DER FINANZPLATZ IST FÜR DIE SCHWEIZ<br />
VON GROSSER BEDEUTUNG<br />
Der Anteil des Finanzplatzes am Brutto-Inlandprodukt ist in der Schweiz am grössten.<br />
Anteil des Finanzplatzes in % des Brutto-Inlandproduktes im internationalen Vergleich<br />
0%<br />
Switzerland<br />
UK<br />
USA<br />
Germany<br />
France<br />
Italy<br />
2% 4% 6% 8% 10%<br />
12%<br />
Gunst der Private-Banking-Kunden. Ein<br />
Grund zur Besorgnis ?<br />
O.J.G. Unser Markt wächst stark. Klar,<br />
dass da neue Mitspieler auftauchen. Ich<br />
finde das positiv. Existierende Private<br />
Banks alleine könnten den Markt nicht abdecken.<br />
Die Konkurrenz belebt – zu Gunsten<br />
der Kunden. Noch nie zuvor hatten<br />
Kunden einen besseren Private-Banking-<br />
Service als heute zur Verfügung.<br />
C.P. Wo sehen Sie Ihre Wachstumsmärkte ?<br />
O.J.G. Wir wachsen immer noch stark in<br />
der Schweiz. Es gibt in keinem anderen<br />
Land auf der Welt so viele gut ausgebildete<br />
Personen im Private-Banking-Geschäft<br />
wie in der Schweiz. Diese Professionalität,<br />
zusammen mit dem Bankkundengeheimnis<br />
und der Stabilität des Landes, macht<br />
das Internationale Private Banking « Made<br />
in Switzerland» für Kunden weltweit attraktiv.<br />
52 Prozent der Vermögen, die in der<br />
Schweiz betreut werden, kommen aus<br />
dem Ausland. In anderen Ländern ist das<br />
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CREDIT SUISSE BULLETIN 6 |00