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Credit Suisse bulletin, 2000/06
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ECONOMIC RESEARCH<br />
DIE ZEIT LÄUFT,<br />
DER EURO ROLLT AN<br />
Unternehmungen, Banken, Anlegerinnen,<br />
Konsumenten und Reisende stehen in den<br />
Startlöchern. Ab Januar 2002 rollt der Euro<br />
bar in der Europäischen Währungsunion.<br />
Foto: Thomas Schuppisser<br />
VON STEFAN FÄSSLER,<br />
ECONOMIC RESEARCH<br />
Während der letzten Monate beherrschten<br />
die Schwäche des Euro und das «Nein»<br />
der Dänen zum Beitritt zur Europäischen<br />
Währungsunion (EWU) die Nachrichten<br />
über die europäische Einheitswährung.<br />
Darob darf nicht vergessen werden, dass<br />
der Euro erst als Buchgeld existiert und<br />
am 1.1. 2002 auch als Bargeld eingeführt<br />
wird, womit die nationalen Währungen –<br />
IN-Währungen – verschwinden werden.<br />
Die Vorbereitungen dazu sind im Gange<br />
und machen zusehends Fortschritte. So<br />
sind schon ein erheblicher Teil der 14 Mil-<br />
liarden Banknoten gedruckt und einige<br />
Tonnen Münzen geprägt worden. Mit der<br />
Bargeldeinführung geht die dreijährige<br />
Übergangsfrist zu Ende, und die nationalen<br />
Währungen verlieren endgültig ihre Funktion<br />
als Zahlungsmittel.<br />
Drachme mutiert zum Euro<br />
Vorgängig wird Anfang 2001 die griechische<br />
Drachme zur zwölften IN-Währung.<br />
Das heisst, der Kurs zum Euro wird unwiderruflich<br />
fixiert (340.750 GRD pro EUR).<br />
Ab diesem Zeitpunkt werden griechische<br />
Staatsanleihen nur noch in Euro ausgegeben<br />
sowie auf Drachmen lautende Obligationen<br />
oder Aktien umgeschrieben und in<br />
Euro gehandelt. Ebenso wird der Devisenhandel<br />
nur noch in Euro abgewickelt werden.<br />
Griechenland wird nach nur einjähriger<br />
Übergangsfrist den Euro ebenfalls auf den<br />
1.1. 2002 als Bargeld einführen.<br />
Banken – intensive Vorbereitungen<br />
Für den Finanzsektor gehört der Euro nun<br />
seit bald zwei Jahren zum Alltag. So wird<br />
der Geldverkehr unter den Banken, der<br />
Handel mit Devisen, Aktien oder Obligationen<br />
nicht mehr in IN-Währungen, sondern<br />
ausschliesslich in Euro abgewickelt. Ende<br />
2000 wird auch die griechische Drachme<br />
als IN-Währung integriert. Um dies zu bewerkstelligen,<br />
kann auf die Erfahrungen<br />
und Abläufe der Euroeinführung 1998/99<br />
zurückgegriffen werden, sodass keine<br />
Probleme entstehen sollten. Kunden, die<br />
Konten oder Wertpapiere in griechischen<br />
Drachmen haben, werden über das Vorgehen<br />
informiert.<br />
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CREDIT SUISSE BULLETIN 6 |00