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Credit Suisse bulletin, 2000/06

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15 Milliarden Franken sind im Jahr 2000 in der Schweiz über<br />

Kreditkarten berappt worden. Und das Plastikgeld soll<br />

künftig jedes Jahr zehn bis fünfzehn weitere Prozente des<br />

Bargeldumlaufes übernehmen.<br />

GEHEN ANS BARE<br />

Fotos: Pia Zanetti, Mathias Hofstetter<br />

VON URS FITZE<br />

«Der Wettbewerb im Kreditkartenmarkt<br />

spielt nicht mehr in erster Linie zwischen<br />

den Marken, sondern zwischen den Banken<br />

als lizenzierte Herausgeber verschiedener<br />

Kreditkarten», sagt Urs Baumann,<br />

CEO der Swisscard AECS, einem Joint<br />

Venture zwischen der Credit Suisse und<br />

American Express. Denn das grösste<br />

Wachstums- und Wertschöpfungspotenzial<br />

liegt nicht bei den früher favorisierten,<br />

für die Banken weniger profitablen Debit-<br />

(etwa EC-Karten), sondern bei den Kreditkarten.<br />

Davon sind heute in der Schweiz<br />

2,8 Millionen Stück im Umlauf. Das ist<br />

fast ein Drittel mehr als 1997. Damals bot<br />

die Credit Suisse nur die Eurocard an und<br />

sah sich mit einem Marktanteil von sechs<br />

Prozent im hinteren Mittelfeld platziert.<br />

UBS an der Spitze<br />

Mit dem im März 1998 geschlossenen,<br />

exklusiven Joint Venture mit American<br />

Express und den im Januar 1999 lancierten<br />

Visa-Karten bietet die Credit Suisse<br />

heute als einzige Bank die ganze Palette<br />

der drei wichtigsten Kreditkarten an. Auch<br />

die Konkurrenz hat sich formiert: UBS und<br />

Viseca (eine Kooperation der Kantonal-,<br />

Raiffeisen- und Regionalbanken sowie<br />

der Finanzinstitute von Migros und Coop)<br />

offerieren gleichermassen Visa und Eurocard.<br />

Den grössten Marktanteil bei den<br />

Kreditkarten hält mit einem Drittel die<br />

UBS, während Viseca und Credit Suisse<br />

mit je einem Viertel praktisch gleichauf<br />

liegen. An vierter Stelle liegt die Corner<br />

Bank mit 15 Prozent Marktanteil.<br />

Karte sorgt für Gratis-Blumen<br />

Allein die Credit Suisse führt heute 24 verschiedene<br />

Produkte. Silber-, Gold- oder<br />

gar Platinkarten machen nur noch zum Teil<br />

das Image aus. Denn alle Banken tragen<br />

sich schwer mit der Profilierung der Kreditkarten.<br />

Den meisten Kunden ist es<br />

letztlich gleichgültig, wer ihnen die Karte<br />

ausgestellt hat. Sie wollen vorweg, dass<br />

ihre Karte in möglichst vielen Geschäften<br />

akzeptiert wird. Darüber hinaus spielt der<br />

Wettbewerb über Bonus-Angebote, Service-<br />

und Sonderleistungen. Die Credit<br />

Suisse verlangt etwa von ihren Kunden bei<br />

Transaktionen durch Unbefugte keinen<br />

Selbstbehalt.<br />

Der UBS KeyClub animiert mit der<br />

modernen Variante der Rabattmarken: Je<br />

nach Umsatz gewinnen Kundinnen und<br />

Kunden Gratis-Blumen oder holen sich<br />

sogar einen Freiflug. «Das erhöht das<br />

Interesse der Kreditkartenbenutzer, auch<br />

davon Gebrauch zu machen», sagt Felix<br />

Oeschger, Presseverantwortlicher beim<br />

UBS Card Center. Die Banken setzen mit<br />

ihren Zusatzleistungen nicht nur auf höhere<br />

Kreditkartenumsätze, sondern auch auf<br />

eine engere Bindung des Kunden an ihr<br />

Institut. Darüber hinaus sollen die Boni<br />

den Kundinnen und Kunden den Kontenwechsel<br />

zur Konkurrenz schmackhaft<br />

machen. Allerdings sind die Leistungsunterschiede<br />

marginal, räumt Viseca-<br />

Geschäftsführer Hans J. Willi ein.<br />

Plastikgeld ist für alles gut<br />

Die Zahl der Kartenbesitzerinnen und -besitzer<br />

ist in der Schweiz kaum noch zu<br />

steigern, aber die Umsätze pro Karte<br />

könnten beachtlich erhöht werden. Gegen<br />

15 Milliarden dürften im Jahr 2000 über<br />

Kreditkarten verrechnet werden. Und die<br />

Branche rechnet mit jährlichen Zuwachsraten<br />

zwischen 10 und 15 Prozent. Aber<br />

die Schweizer Bevölkerung scheint auf<br />

Barzahlung abonniert: Noch immer begleichen<br />

50 Prozent ihre Rechnungen am<br />

Postschalter. Deshalb tun die Finanzinstitute<br />

viel, um die Akzeptanz des Plastikgeldes<br />

zu steigern. Künftig sollen nicht nur<br />

Brot und Butter im Supermarkt, sondern<br />

auch die Steuerrechnung und die Krankenkassenprämien<br />

per Karte beglichen<br />

werden können.<br />

Timm Degenhardt, Telefon 01 384 61 11<br />

timm.r.degenhardt@swisscard-aecs.ch<br />

59<br />

CREDIT SUISSE BULLETIN 6 |00

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