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Credit Suisse bulletin, 2001/01

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die Börse. In den USA ist dieser Wirkungskanal<br />

inzwischen für die Stimmung<br />

und damit das Kaufverhalten der Konsumenten<br />

wichtig. Die US-Zentralbank unter<br />

Alan Greenspan wird deshalb die Zinssätze<br />

noch weiter reduzieren, um das<br />

Vertrauen der Konsumenten wieder zu<br />

stabilisieren.<br />

Die neue Administration hat rasch auf<br />

den konjunkturellen Einbruch reagiert und<br />

ihre umstrittenen Pläne zu weit gehenden<br />

Steuersenkungen als willkommenes Mittel<br />

zur Wirtschaftsstimulierung ins Spiel gebracht.<br />

Auch wenn Bush seine Absichten<br />

kaum wie geplant verwirklichen kann,<br />

erhöht die gegenwärtige Wachstumsschwäche<br />

die Erfolgschancen seiner Vorhaben<br />

nachdrücklich. Ausschlaggebend<br />

wird sein, die Gunst der Stunde auszunutzen<br />

und im parlamentarischen Prozess ein<br />

hohes Tempo anzuschlagen. Dabei werden<br />

auch Kompromisse bei den Ausgabenwünschen<br />

der Demokraten unvermeidlich<br />

sein. Gelingt Bush dieses Kunststück,<br />

kann er die « Rettung » der Wirtschaft auf<br />

sein Konto verbuchen und sich einen<br />

nachhaltigen politischen Popularitätsbonus<br />

sichern.<br />

Selbst wenn die definitiven Entscheide<br />

nicht bald fallen, kann die begründete<br />

Aussicht auf bessere Einkommen die<br />

Konsumenten wieder ausgabefreudiger<br />

werden lassen, vor allem bei der Anschaffung<br />

langlebiger Güter.<br />

Öl und Dollar sinken rechtzeitig<br />

Neben Zins- und Steuersenkungen erhält<br />

die US-Wirtschaft weitere Unterstützung<br />

von den nachlassenden Energiepreisen<br />

und dem nachgebenden Dollar. Schliesslich<br />

darf nicht übersehen werden, dass sich<br />

die US-Wirtschaft technologisch bedingt<br />

in einem grundsätzlich hohen Wachstumstrend<br />

befindet. Arbeitsplatzverluste in den<br />

traditionellen Industriebranchen können<br />

durch zusätzliche Stellen in den neuen<br />

Technologie- und Dienstleistungssektoren<br />

ausgeglichen werden. Die hohe Anpassungsfähigkeit<br />

der US-Unternehmen wird<br />

sich auch unter schwierigeren Marktbedingungen<br />

bestätigen.<br />

Insgesamt kann erwartet werden, dass<br />

die US-Wirtschaft sich bereits in der zweiten<br />

Hälfte 20<strong>01</strong> wieder fängt und in alter<br />

Frische wächst.<br />

Europa emanzipiert sich<br />

Die negativen Impulse aus den Vereinigten<br />

Staaten werden an der Wirtschaft Europas<br />

nicht spurlos vorbeigehen. Die Konjunktur<br />

Geschäftsklima: Europa ist noch zuversichtlich<br />

In den USA ist die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe auf den tiefsten Punkt<br />

seit April 1991 gefallen. Europäische Unternehmen hingegen beurteilen die<br />

konjunkturelle Lage weiterhin als sehr gut. Und die Schweizer Industrie verzeichnet<br />

ein abgeschwächtes, aber kontinuierliches Wachstum.<br />

USA<br />

Schweiz<br />

Euroland<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Quelle: NAPM National Association of Purchasing Managers; Europäische Kommission; Credit Suisse Economic Research<br />

48 Credit Suisse Bulletin 1|<strong>01</strong>

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