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Credit Suisse bulletin, 2001/01
Credit Suisse bulletin, 2001/01
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ECONOMIC RESEARCH<br />
Foto: Thomas Schuppisser<br />
KMU sind ein wichtiges Kundensegment<br />
der Banken, profitieren aber auch von<br />
anderen Formen der Fremdfinanzierung.<br />
Cesare Ravara und Patrik Weibel, Economic Research<br />
Die Schweiz ist das Land der vielen<br />
Banken und der kleinen Unternehmen.<br />
90 Prozent aller Betriebe beschäftigen<br />
weniger als zehn Mitarbeitende. 99,7 Prozent<br />
der über 300 000 Firmen sind kleine<br />
und mittlere Unternehmungen (KMU) mit<br />
weniger als 250 Beschäftigten. Sie spielen<br />
eine wichtige Rolle im Export, als Zulieferer<br />
und Dienstleistungserbringer. KMU beschäftigen<br />
70 Prozent aller Erwerbstätigen<br />
in der Schweiz (siehe Grafik unten). Viele<br />
von ihnen leisten einen erheblichen Beitrag<br />
zur Entwicklung und Verbreitung<br />
neuer Technologien. Und sie engagieren<br />
sich für die Entstehung neuer Berufsbilder<br />
und die dazu nötigen Fertigkeiten.<br />
KMU beanspruchen Löwenanteil<br />
Die KMU sind die grösste Gruppe im<br />
Firmenkundengeschäft der Schweizer Universalbanken<br />
und finanzieren sich im<br />
Schnitt schätzungsweise zu 50 Prozent mit<br />
Bankkrediten. Von den insgesamt knapp<br />
200 Milliarden Franken, die Schweizer<br />
Banken nichtfinanziellen Unternehmen in<br />
Form von Krediten gewähren, beanspruchen<br />
die KMU stattliche 180 Milliarden.<br />
Die Hälfte des Kreditvolumens an KMU<br />
dürfte von Gross- und etwa ein Drittel<br />
von Kantonalbanken stammen. Während<br />
Grossbanken und viele Kantonalbanken<br />
auch Grossunternehmungen als Kunden<br />
haben, setzt sich das Firmenkundenportefeuille<br />
der Regionalbanken und Sparkassen<br />
sowie der Raiffeisenbanken fast<br />
ausschliesslich aus KMU zusammen. Je<br />
nach regionaler und lokaler Verankerung<br />
können sich Banken auf unterschiedliche<br />
Art und Weise ein Bild über die Bonität<br />
ihrer Kreditnehmer machen: Das reicht<br />
vom Rating anhand quantitativer und qualitativer<br />
Methoden bis zur Auflage, Mitglied<br />
der Bankgenossenschaft zu sein. Hypothekarforderungen<br />
machen mit drei Vierteln<br />
den Löwenanteil des ganzen Kreditvolumens<br />
aus (siehe Grafik Seite 52). Das<br />
lässt sich dadurch erklären, dass private<br />
Haushalte wegen der Möglichkeit, die<br />
Hypothekarzinsen vom Einkommen abzuziehen,<br />
ihre Hypotheken nur langsam<br />
amortisieren. Die zweitgrösste statistisch<br />
ausgewiesene Gruppe, die der « übrigen<br />
Kredite », umfasst Investitionskredite und<br />
Betriebskredite für Firmen und dient den<br />
KMU zur laufenden Finanzierung ihrer betrieblichen<br />
Tätigkeit. Die Limiten dieser<br />
Kredite werden in der Höhe von 32 Milliarden<br />
Franken, also durchschnittlich nur<br />
zu 50 Prozent, ausgeschöpft.<br />
Eine besondere Art der Fremdfinanzierung<br />
ist das Leasing. Im Gegensatz zu<br />
einem kreditfinanzierten Investitionsgut<br />
steht beim Leasing die Nutzung und nicht<br />
Verteilung nach<br />
Unternehmen<br />
das Eigentum im Vordergrund (pay-asyou-use).<br />
Mit den erwirtschafteten Erträgen<br />
werden die Nutzungsgebühren finanziert<br />
(pay-as-you-earn). Die Nutzungsdauer<br />
kann in Abhängigkeit vom technologischen<br />
Fortschritt und von den Entwicklungen auf<br />
den Absatzmärkten bestimmt werden und<br />
ist unabhängig von der technisch möglichen<br />
Lebensdauer oder von Wiederverkaufsmöglichkeiten.<br />
Leasing holt auf<br />
1999 wurden neue Leasingverträge im<br />
Wert von schätzungsweise zwölf Milliarden<br />
Franken abgeschlossen. Davon dürften<br />
Verträge im Wert von etwa neun Milliarden<br />
auf Unternehmen, drei Milliarden auf private<br />
Haushalte entfallen.<br />
Das Autoleasing war ein grosser Treiber<br />
des schweizerischen Leasingmarktes der<br />
Neunzigerjahre. 1983 betrug der Anteil<br />
geleaster Autos am Total der erstandenen<br />
Autos zirka drei Prozent, heute liegt er<br />
bei etwa einem Drittel. Wie das Kreditgeschäft<br />
litt das Investitionsgüterleasing<br />
wegen seiner Abhängigkeit von den Investitionen<br />
unter der Rezession der Neunzigerjahre.<br />
Das Autoleasing war davon<br />
Die Kleinen beherrschen den Arbeitsmarkt<br />
Der schweizerische Arbeitsmarkt ist stark abhängig von Klein- und Kleinstunternehmen.<br />
Betriebe mit bis zu 49 Mitarbeitenden beschäftigen rund die<br />
Hälfte der Erwerbstätigen.<br />
Quelle: Bundesamt für Statistik<br />
0,3%<br />
1,7% 250+<br />
9,9%<br />
50–249<br />
88,1%<br />
30,1%<br />
18,7%<br />
22,2%<br />
29,0%<br />
Verteilung nach<br />
Beschäftigten<br />
10–49<br />
1–9<br />
Credit Suisse<br />
Bulletin 1|<strong>01</strong><br />
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