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Unternehmer gesucht - Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt

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15 Jahre <strong>Landesfrauenrat</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e. V.<br />

46<br />

Frau Carmen Niebergall (vormals Stange)<br />

Vorstandsmitglied<br />

Wie ist die Idee entstanden, den <strong>Landesfrauenrat</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. zu gründen?<br />

Ich wurde 1990 als Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellungsfragen berufen. In dieser<br />

Funktion habe ich viele Gespräche zu Frauenfragen geführt, speziell mit Frauen aus den<br />

alten Bundesländern, insbesondere aus Niedersachsen. Daraus ist die Idee entstanden, ähnlich<br />

wie in den alten Bundesländern auch im jungen <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ein außerparlamentarisches<br />

Gremium zu initiieren. Frauen sollten die Möglichkeit erhalten, sich in einem Verein<br />

zu organisieren und trotzdem ihre Selbstständigkeit bewahren. 1991 gab es in den neuen<br />

Ländern noch nicht viele Vereine. Es fehlte an Möglichkeiten, sich etwa in Frauenfragen Anregungen<br />

zu holen, Ideen mit Gleichgesinnten auszutauschen oder gemeinsam für eine<br />

Sache aktiv zu werden. So entstand der <strong>Landesfrauenrat</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. Mit ihm sollten<br />

Frauen ein Gremium in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> erhalten, indem sie selbst, in Ihrem Verein und mit<br />

ihren Organisationen und Verbänden entscheiden konnten. Ich habe dazu den Anstoß gegeben<br />

und meine Erfahrungen aus den alten Bundesländern in der Entwicklungsphase für<br />

die neuen Bundesländer als Inspiration für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> genutzt.<br />

Haben Sie sich an anderen Modellprojekten der alten Bundesländer orientiert?<br />

Modellprojekte, nein, so würde ich es nicht definieren. Wir haben uns an die Arbeitsweise<br />

und Organisation der alten Bundesländer angelehnt. Das Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> hat sich ja<br />

dann auch entschlossen, die Finanzierung für den <strong>Landesfrauenrat</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. zu<br />

übernehmen. In der Anfangsphase hatten wir die Finanzierung selbst organisiert, um das<br />

Projekt anzuschieben. Als Initiatorin hatte ich zu einer Gründungsveranstaltung geladen,<br />

Entwürfe vorgelegt. Eigentliches Gründungsmitglied war ich nicht und durfte ich nicht sein,<br />

da ich Teil der Exekutive war.<br />

Was gab es für schwierige Barrieren zu überwinden?<br />

Es gab Leute, die einen <strong>Landesfrauenrat</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> für nicht notwendig erachteten.<br />

Wir haben uns schließlich durchgesetzt. Was uns erstaunte: Mit den Frauen war es sehr einfach,<br />

gemeinsam für eine Sache zu streiten. Die Solidarität untereinander war sehr groß.<br />

Klar, am Anfang wurde gefragt, warum sagt uns das jemand aus der Staatskanzlei, aus der<br />

Regierung. Wir haben das in Gesprächen geklärt und fortan in eine Richtung gearbeitet. Wir<br />

mussten lernen, wie eine funktionierende ehrenamtliche Arbeit organisiert werden kann.<br />

Das war vor 15 Jahren nicht selbstverständlich. Rückwirkend betrachtet, erscheinen die Barrieren<br />

als nicht sehr hoch und die Stolpersteine als Kiesel. Doch enger zusammengebracht<br />

haben sie uns. Es ist uns gelungen einen außerparlamentarischen Rahmen für die Arbeit<br />

mit und für Frauen zu schaffen, den <strong>Landesfrauenrat</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.!<br />

Wie haben Sie die Entwicklung des <strong>Landesfrauenrat</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. erlebt?<br />

Der <strong>Landesfrauenrat</strong> war in der Tat auch ein beratendes Gremium für die Landesregierung<br />

und für den Landtag. Wenn ich von der Landesregierung spreche, meine ich die Ministerien<br />

in allen Bereichen. Wir brauchten jemanden im außerparlamentarischen Raum, der uns in<br />

beratender Funktion zur Seite steht und konstruktive Kritik äußert.

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