das neue Präsidium - Deutscher LandFrauenverband e.V.
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NR. 4 | OKTOBER 2003 | Y 9676<br />
Zeitschrift des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es e.V.<br />
IN DIESER AUSGABE:<br />
– <strong>das</strong> <strong>neue</strong> <strong>Präsidium</strong><br />
– Verbandsarbeit in der<br />
Zukunft<br />
– Rückblick auf den<br />
LandFrauentag
IN DIESEM HEFT<br />
SCHWERPUNKT<br />
3 <strong>Präsidium</strong> des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
neu gewählt<br />
6 Der Deutsche <strong>LandFrauenverband</strong> in den<br />
nächsten vier Jahren<br />
7 Rückblick auf den LandFrauentag 2003<br />
NACHRICHTEN<br />
8 Einkommenskombinationen im Rheinland<br />
9 IT-LandFrauen sind unternehmerisch aktiv und<br />
halten zusammen<br />
11 LandFrauen auf dem Weltkindertag in Berlin<br />
LandFrauen für LandFrauen<br />
Buchbesprechung<br />
12 LandFrauen auf der Grünen Woche<br />
Eine Bitte an alle LandFrauenvereine!<br />
PERSÖNLICHES<br />
14 Neuwahlen in der Pfalz und in Sachsen<br />
Wir trauern<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
Auszeichnungen<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
15 Württemberg-Baden<br />
16 Bayern<br />
17 Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern<br />
18 Niedersachsen-Hannover<br />
19 Weser-Ems<br />
20 Sachsen, Südbaden<br />
21 Rheinland, Westfalen-Lippe<br />
22 Schleswig-Holstein, Pfalz<br />
23 Thüringen<br />
2 dlv informationen 4/03<br />
EDITORIAL<br />
Liebe LandFrauen,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
die vorliegende Ausgabe der dlv-Informationen ist einerseits<br />
einem erfolgreichen Rückblick auf den LandFrauentag 2003 in<br />
Freiburg gewidmet und damit andererseits einem Blick in die<br />
nähere Zukunft des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es, weil wir<br />
in Freiburg ein <strong>neue</strong>s <strong>Präsidium</strong> gewählt haben. Wie Sie in diesem<br />
Heft lesen werden, haben wir uns für die nächsten vier<br />
Jahre neben der anfallenden lobbyistischen Arbeit etliches vorgenommen,<br />
damit wir uns im <strong>LandFrauenverband</strong> mit den<br />
<strong>neue</strong>n gesellschaftlichen Entwicklungen erfolgreich auseinandersetzen<br />
und sie für uns nutzen können.<br />
Dazu werden Einkommenskombinationen in der Landwirtschaft<br />
und rund um die Landwirtschaft gehören. Eine Befragung<br />
im Rheinland hat gezeigt, welchen Stellenwert die Einkommenskombinationen<br />
heute schon haben, sie sind bei weitem<br />
nicht mehr als Hobby der Bäuerin abzutun. Daraus müssen<br />
wir Konsequenzen ziehen und eine bessere Förderung der Projekt-<br />
und Bildungsarbeit in diesem Bereich einfordern.<br />
Ich darf Sie auch jetzt schon auf die Internationale Grüne<br />
Woche in Berlin aufmerksam machen. Wir LandFrauen werden<br />
dort wieder vertreten sein sowohl mit unseren IT-LandFrauen<br />
als auch mit dem Thema Kinderernährung. Sie finden in diesem<br />
Heft die Bitte, uns alle Aktionen und Projekte mitzuteilen,<br />
die Sie als LandFrauen durchgeführt haben oder noch durchführen,<br />
um Kindern nicht nur die Haus- und Landwirtschaft<br />
näher zu bringen, sondern vor allem auch eine gesunde Ernährung.<br />
Wir wollen damit zeigen, <strong>das</strong>s wir LandFrauen, so wie<br />
meistens, bereits handeln, wenn die anderen noch reden! Helfen<br />
Sie also bitte mit, <strong>das</strong>s unsere Beweisliste, die wir auf der<br />
Grünen Woche der Presse bekannt machen, sehr lang wird. Auf<br />
alle Aktionen in diesem Bereich können wir zu recht stolz sein,<br />
weil wir es mittlerweile geschafft haben, die öffentliche<br />
Meinung auf unsere Seite zu bringen. Alle Welt, von Ministerin<br />
Künast über Lebensmittelhersteller bis zu den Medien, redet<br />
von einer bewussten Kinderernährung. Wir müssen die Gunst<br />
der Stunde nutzen und <strong>das</strong> Thema erweitern, um unsere Forderung<br />
„Hauswirtschaft ist Alltagskompetenz“ in die Öffentlichkeit<br />
zu bringen.<br />
Ihre<br />
Erika Lenz, Präsidentin
Präsidentin Erika Lenz<br />
Sie ist seit 1989 Präsidentin des <strong>LandFrauenverband</strong>es Schleswig-Holstein<br />
und seit 1991 Mitglied des dlv-<strong>Präsidium</strong>s. Von<br />
1996 bis 1999 war Erika Lenz erste Vizepräsidentin und seit<br />
1999 Präsidentin des dlv.<br />
Erika Lenz ist staatlich geprüfte Hauswirtschaftsleiterin und<br />
führt zusammen mit ihrem Mann den landwirtschaftlichen<br />
Betrieb Hof Neversfelde mit dem Hauptbetriebszweig Ackerbau<br />
SCHWERPUNKT<br />
<strong>Präsidium</strong> des Deutschen<br />
<strong>LandFrauenverband</strong>es (dlv)<br />
neu gewählt<br />
Die Mitgliederversammlung des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es (dlv) hat<br />
am 2. Juli 2003 in Freiburg turnusgemäß ein <strong>neue</strong>s <strong>Präsidium</strong> gewählt.<br />
Die 64 stimmberechtigten Delegierten der Landes-LandFrauenverbände wählten Erika Lenz einstimmig<br />
erneut zur Präsidentin. Auch Evelyn Moscherosch wurde als erste Vizepräsidentin wiedergewählt.<br />
Als zweite Vizepräsidentin ebenfalls wiedergewählt wurde Frieda Hensmann.<br />
Zu Beisitzerinnen wurden gewählt Marianne Anselm, Jutta Quoos, Ulrike Schellberg und Silvia Zöller.<br />
Das <strong>neue</strong> <strong>Präsidium</strong> v.l.n.r.: Erika Lenz, Evelyn Moscherosch, Frieda Hensmann, Marianne Anselm, Jutta Quoos, Ulrike Schellberg,<br />
Silvia Zöller, Hauptgeschäftsführerin Heike Troue<br />
und Rindermast. In Schleswig-Holstein gilt sie als Pionierin von<br />
„Urlaub auf dem Bauernhof“. Bereits 1966 begann sie mit der<br />
Vermietung von Zimmern an Touristen und hat damit einen<br />
eigenen Betriebszweig aufgebaut.<br />
Als Präsidentin betreut Erika Lenz die allgemeine und internationale<br />
Verbandspolitik und vertritt diese in der Öffentlichkeit.<br />
dlv informationen 4/ 03 3
SCHWERPUNKT<br />
Erste Vizepräsidentin Evelyn Moscherosch<br />
Sie ist seit 1993 Präsidentin des <strong>LandFrauenverband</strong>es Hessen.<br />
Von 1995 bis 1998 war sie Mitglied im <strong>Präsidium</strong> auf Bundesebene<br />
und seit 1999 erste Vizepräsidentin. Evelyn Moscherosch<br />
ist Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft und hat über 25<br />
Jahre auf dem eigenen Ackerbaubetrieb, den sie gemeinsam mit<br />
ihrem Mann führt, ausgebildet.<br />
Evelyn Moscherosch ist im <strong>neue</strong>n <strong>Präsidium</strong> zuständig für<br />
„Frauen-, Familien- und Gesellschaftspolitik“ und wird diesem<br />
dlv-Fachausschuss vorstehen.<br />
Evelyn Moscherosch: „Vor allem die rein frauenspezifischen<br />
Fragen spielen für unseren Verband eine immer größere Rolle,<br />
• da wir alle Frauen im ländlichen Raum vertreten und<br />
• da wir einer der mitgliederstärksten Verbände im Deutschen<br />
Frauenrat sind.<br />
Deshalb wird mein besonderes Augenmerk auch den Frauen<br />
gehören, die nach der Kinderphase eine Rückkehr in den Beruf<br />
anstreben. Hier ist Beratung und Hilfestellung gefordert. Bei diesen<br />
Frauen liegt meiner Meinung nach die Zukunft unseres Verbandes.<br />
Sie stellen die Mehrheit im ländlichen Raum und sind<br />
bisher normalerweise noch nicht im <strong>LandFrauenverband</strong> engagiert.<br />
Diesen Frauen müssen wir verstärkt attraktive Angebote<br />
machen und sie damit an uns binden.<br />
Selbstverständlich ist, <strong>das</strong>s ich die Zusammenarbeit des Deutschen<br />
<strong>LandFrauenverband</strong>es mit dem Deutschen Frauenrat forciere.<br />
Ich werde auch in der Europäischen Bewegung den Deutschen<br />
<strong>LandFrauenverband</strong> vertreten, ebenso wie im Kuratorium<br />
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und der Andreas Hermes<br />
Akademie.“<br />
Evelyn Moscherosch ist erste Vizepräsidentin des Frauenausschusses<br />
von COPA, dem europäischen Bauernverband. Sie wird<br />
den dlv im Deutschen Frauenrat, in der Europäischen Bewegung<br />
vertreten, ebenso wie im Kuratorium der Deutschen Gesellschaft<br />
für Ernährung und der Andreas Hermes Akademie.<br />
Zweite Vizepräsidentin Frieda Hensmann<br />
Sie ist seit 1996 Landesvorsitzende im <strong>LandFrauenverband</strong><br />
Weser-Ems. Im dlv-<strong>Präsidium</strong> war sie seit 1999 Beisitzerin und<br />
seit 2002 zweite Vizepräsidentin. Nach der Ausbildung zur technischen<br />
Zeichnerin für Maschinenbau hat sie ihre Meisterin der<br />
ländlichen Hauswirtschaft gemacht und bewirtschaftet zusammen<br />
mit ihrem Mann einen milchwirtschaftlichen Betrieb in<br />
Ostfriesland.<br />
4 dlv informationen 4/ 03<br />
Frieda Hensmann ist im <strong>neue</strong>n <strong>Präsidium</strong> zuständig für „Bildungspolitik<br />
und Hauswirtschaft“ und wird den dazugehörenden<br />
dlv-Fachausschuss leiten.<br />
Frieda Hensmann: „Die Zielsetzung ‚Hauswirtschaft ist Alltagskompetenz‘<br />
und vor allem die Forderung nach ihrer Umsetzung<br />
in Kindergärten und Schulen ist für mich eine zentrale Aufgabe<br />
dieses Themenbereiches. Ich bin mir bewusst, <strong>das</strong>s es bereits<br />
viele Projekte auf Landesebene gibt, die alle die gleiche Zielsetzung<br />
haben. Eine Verzahnung und Bündelung dieser Aktivitäten<br />
ist mein Ziel, um unsere lobbyistischen Bemühungen auf<br />
Bundesebene zu unterstreichen. Auch die Zusammenarbeit mit<br />
Sponsoren wie z.B. auf der Grünen Woche muss für diesen<br />
Bereich noch stärker als bisher mit einbezogen werden. Wir brauchen<br />
auf diesem Weg starke Partnerschaften.“<br />
Sie wird den dlv in den verschiedenen Gremien der Deutschen<br />
Gesellschaft für Hauswirtschaft und im Bundesfachausschuss des<br />
Deutschen Bauernverbandes für Berufsbildung und Bildungspolitik<br />
vertreten.<br />
<strong>Präsidium</strong>smitglied Marianne Anselm<br />
Marianne Anselm ist seit 1996 Vorsitzende des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Südbaden und seit 2002 Beisitzerin im dlv-<strong>Präsidium</strong>.<br />
Sie ist Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft und bewirtschaftet<br />
mit ihrem Mann einen landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb<br />
in der Ortenau. In Baden-Württemberg steht sie allen vier<br />
landwirtschaftlichen Versicherungsträgern vor.<br />
Im <strong>Präsidium</strong> wird Marianne Anselm die „Gesundheits- und<br />
Sozialpolitik“ betreuen und den Vorsitz im dazu neu gegründeten<br />
dlv-Fachausschuss übernehmen.<br />
Marianne Anselm: „Wenn wir uns die verstärkte Förderung<br />
von Erwerbs- und Einkommenskombinationen als besondere<br />
Zielsetzung auf die Fahnen geschrieben haben, müssen wir darauf<br />
achten, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Einkommen, <strong>das</strong> die Frauen damit erzielen,<br />
nicht sofort wieder durch horrende Sozialabgaben aufgefressen<br />
wird.<br />
Auch wenn die Brustkrebskampagne in den meisten Landesverbänden<br />
abgeschlossen ist, sollten wir die Entwicklungen in<br />
diesem Bereich kritisch beobachten und jede nur mögliche Vorsorge,<br />
die der medizinische Fortschritt in diesem Bereich möglich<br />
macht, einfordern.“<br />
Sie wird den dlv in der Bundesarbeitsgemeinschaft Dorfhelferin,<br />
in der Bundesvereinigung für Gesundheit und im Informationskreis<br />
des Deutschen Bauernverbandes „Ländliche Dienste<br />
für ältere Menschen“ vertreten sowie im Forum Sozialstation.
<strong>Präsidium</strong>smitglied Jutta Quoos<br />
Jutta Quoos ist seit 1992 Vorsitzende im <strong>LandFrauenverband</strong><br />
Brandenburg und seit 1995 Beisitzerin im dlv-<strong>Präsidium</strong>. Als<br />
Dipl.-Wirtschaftsingeneurin (FH) ist sie Geschäftsführerin in der<br />
Fließgrund Agrarproduktion GmbH in Schönewalde.<br />
Im <strong>Präsidium</strong> wird Jutta Quoos für die Agrarpolitik zuständig<br />
sein und den entsprechenden dlv-Fachausschuss leiten.<br />
Jutta Quoos: „Natürlich wird dabei die Rolle der Frau in der<br />
Landwirtschaft die entscheidende Rolle spielen, sowohl als Unternehmerin<br />
bzw. Mitunternehmerin oder als ausgebildete Agrarbürofachfrau,<br />
die von vielen Landesverbänden mittlerweile in<br />
erfolgreichen Projekten ausgebildet worden ist.<br />
Verstärkt müssen wir uns aber auch mit dem Thema befassen,<br />
<strong>das</strong>s gerade Erwerbs- und Einkommenskombinationen durch die<br />
Frauen einen nicht zu unterschätzenden Teil des Einkommens in<br />
der Landwirtschaft ausmachen. Außerdem wird dadurch <strong>das</strong><br />
Image der Landwirtschaft beeinflusst.“<br />
Jutta Quoos wird den dlv in den Bundesfachausschüssen<br />
„betriebswirtschaftliche Fragen“ und „Öffentlichkeitsarbeit“ des<br />
Deutschen Bauernverbandes vertreten sowie in der Fördergemeinschaft<br />
Nachhaltige Landwirtschaft (FNL).<br />
<strong>Präsidium</strong>smitglied Ulrike Schellberg<br />
Ulrike Schellberg wurde erstmals ins dlv-<strong>Präsidium</strong> gewählt.<br />
Sie ist seit 1995 Vorsitzende der Rheinischen LandFrauenvereinigung.<br />
Sie ist Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft und bewirtschaftet<br />
zusammen mit ihrem Mann einen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb bei Düsseldorf.<br />
Im <strong>Präsidium</strong> wird Ulrike Schellberg zuständig sein für Regionalpolitik<br />
und Einkommenskombinationen und den dafür<br />
zuständigen dlv-Fachausschuss leiten.<br />
Ulrike Schellberg: „Die wirtschaftliche Entwicklung und die<br />
Schaffung bzw. Erhaltung von Arbeitsplätzen im ländlichen<br />
Raum ist für einen lebendigen ländlichen Raum neben einer<br />
funktionsfähigen Landwirtschaft <strong>das</strong> A und O, wenn wir nicht<br />
über kurz oder lang in einer Museumslandschaft ohne inhaltliche<br />
Perspektiven leben wollen. Deshalb sind auch die Erwerbs- und<br />
Einkommenskombinationen der LandFrauen so wichtig.<br />
SCHWERPUNKT<br />
Eine Erhebung in meinem Landesverband hat bereits gezeigt,<br />
<strong>das</strong>s diese Erwerbs- und Einkommenskombinationen teilweise<br />
für die landwirtschaftlichen Betriebe überlebenswichtig sind. Ich<br />
halte deshalb die Zielsetzung des <strong>Präsidium</strong>s, hier verstärkt fördernd<br />
tätig zu werden, für außerordentlich wichtig. Es ist auch<br />
unsere Aufgabe, die Bedeutung der Einkommenskombinationen<br />
hervorzuheben. Als Wirtschaftsfaktor sind wir den Entscheidungsträgern<br />
in Verwaltung und Politik bisher nicht gegenwärtig.<br />
Damit verbunden muss eine entsprechende Lobbyarbeit für<br />
bessere Förderbedingungen und der Abbau bürokratischer<br />
Hemmnisse im Bereich der Erwerbs- und Einkommenskombinationen<br />
erfolgen.“<br />
Ulrike Schellberg wird den dlv in den DBV-Fachausschüssen<br />
Regionalpolitik und Nebenerwerbslandwirtschaft und Erwerbskombinationen<br />
vertreten sowie in der Agrarsozialen Gesellschaft.<br />
<strong>Präsidium</strong>smitglied Silvia Zöller<br />
Silvia Zöller wurde ebenfalls erstmals ins dlv-<strong>Präsidium</strong><br />
gewählt und ist seit 1999 Vorsitzende im <strong>LandFrauenverband</strong><br />
Rheinhessen. Sie ist Dipl.-Agraringenieurin und bewirtschaftet<br />
mit ihrem Mann einen weinbau- und landwirtschaftlichen<br />
Betrieb in Rheinhessen.<br />
Für Verbraucherpolitik und Ernährung einschließlich Umweltfragen<br />
wird Silvia Zöller im <strong>Präsidium</strong> zuständig sein und diesem<br />
Fachausschuss vorstehen.<br />
Silvia Zöller: „Die Verbraucherbelange haben in den vergangenen<br />
Jahren durch Bundesministerin Künast eine erhebliche<br />
Aufwertung erfahren. Das Thema Verbraucherinformation wird<br />
in dieser Legislaturperiode neu geregelt werden. Verbraucheraufklärung<br />
durch Botschafterinnen bzw. Fachfrauen heimischer<br />
Produkte ist für den dlv schon seit Anfang der 90er Jahre ein<br />
wichtiges Thema. Ein nicht zu unterschätzendes Mittel der Verbraucheraufklärung<br />
sind auch die zahlreichen Kochbücher der<br />
LandFrauen, die unsere Forderung nach einer bewussten Ernährung<br />
mit regionalen frischen Produkten transportieren. Deshalb<br />
wird sich auch der Ausschuss Verbraucherpolitik, dem ich<br />
vorstehe, mit diesem Thema beschäftigen.“<br />
Sie wird den dlv in der Verbraucherzentrale Bundesverband<br />
und im Bund der Deutschen Landjugend vertreten.<br />
dlv informationen 4/ 03 5
SCHWERPUNKT<br />
Der Deutsche Land-<br />
Frauenverband in den<br />
nächsten vier Jahren<br />
6 dlv informationen 4/ 03<br />
Das <strong>neue</strong> <strong>Präsidium</strong> hat auf seiner<br />
konstituierenden Sitzung im<br />
August Themenbereiche, Ziele<br />
und Arbeitsschwerpunkte für die<br />
nächsten vier Jahre seiner Amtszeit<br />
beraten und festgelegt.<br />
Nachdem der langjährige gemeinsame Schwerpunkt auf<br />
Bundesebene, die eigenständige soziale Sicherung der Bäuerin<br />
im Jahr 1995 umgesetzt wurde, ist <strong>das</strong> eigentliche Ziel erreicht.<br />
Wir sehen es nach wie vor als wichtige Aufgabe, die Lücken in<br />
der agrarsozialen Gesetzgebung aufzuzeigen, aber die Kritik<br />
an der Umsetzung der sozialen Sicherung der Bäuerin kann<br />
unseren Verband nicht mehr so einigen, weil sie sehr stark<br />
gruppenspezifisch ist.<br />
Die konkreten Zielsetzungen des letzten <strong>Präsidium</strong>s von 1999<br />
- 2003 sind erfolgreich und messbar umgesetzt worden:<br />
• Sanierung des Verbandes<br />
• Umzug nach Berlin und Beginn einer <strong>neue</strong>n Lobby-Arbeit<br />
• inhaltlich eine Positionierung des Verbandes in der Verbraucheraufklärung<br />
mit der Forderung „Hauswirtschaft ist<br />
Alltagskompetenz“<br />
Um diese Arbeit kontinuierlich fortzusetzen, hat sich <strong>das</strong> <strong>neue</strong><br />
<strong>Präsidium</strong> neben der Bearbeitung aktueller Themen vorgenommen,<br />
in folgenden Bereichen künftig Schwerpunkte zu setzen:<br />
• „Hauswirtschaft ist Alltagskompetenz“ bleibt ein Schwerpunkt,<br />
weil wir <strong>das</strong> Ziel erreichen wollen, <strong>das</strong>s Hauswirtschaft<br />
und Ernährung künftig zu den allgemeinen Bildungsstandards<br />
gehören und in den Lehrplänen für Kindergärten und Schulen<br />
auftauchen.<br />
• Die verstärkte Förderung von Erwerbs- und Einkommenskombinationen<br />
ist eine weitere wichtige Schwerpunktsetzung.<br />
Ziel ist es, bessere Fördermöglichkeiten und die entsprechende<br />
Anerkennung für die Einkommenskombinationen zu erreichen.<br />
Unter anderem verfügen wir mit dem IT-Projekt über ein<br />
wirkungsvolles Instrument für diesen Zweck. Wenn in jedem<br />
der 12.000 Ortsverbände nur eine LandFrau ein Angebot ins<br />
LandPortal einstellt, sollte <strong>das</strong> Ziel von 12.000 Einträgen<br />
im Internet möglich sein.<br />
• LandFrauen in Führungspositionen<br />
Das Thema dieser Klausurtagung wird uns weiter beschäftigen.<br />
Dazu gehört, die Befähigung von LandFrauen für Führungspositionen<br />
im eigenen Verband, in der Politik oder auch in Verwaltung<br />
und Wirtschaft gezielt zu fördern. Dies ist eine immerwährende<br />
Aufgabe für den Verband, die wir heute anhand eines<br />
Mentoring-Programmes diskutieren werden. Die Ergebnisse<br />
dieser Bundesvorstandssitzung werden einen weiteren Schwerpunkt<br />
der Arbeit im <strong>Präsidium</strong> darstellen.<br />
• Außerdem wird der Verband seinen Fokus legen auf die Unterstützung<br />
und Einbindung von Frauen, die die Rückkehr in den<br />
Beruf nach der Kinderphase planen. Damit tragen wir der veränderten<br />
Lebensplanung auch der Frauen im ländlichen Raum<br />
Rechnung. Den Frauen möchten wir gemeinsam mit interessierten<br />
Landesverbänden über Qualifizierung und Neuorientierung<br />
eine Hilfestellung beim Widereinstieg in den Beruf bieten. Das<br />
Ziel ist dabei, diese Frauen in den <strong>LandFrauenverband</strong> zu<br />
integrieren.<br />
• Lobbying ist nicht mit schönen Worten getan. Tatsachen<br />
müssen her. Deshalb ist die fünfte Schwerpunktsetzung ein Vereinsmanager,<br />
der für unsere Anliegen bei Verwaltung und Politik<br />
konkretes Zahlenmaterial liefern kann. Statistisches Material hat<br />
bisher in unserem Bereich gefehlt. Dies ist nicht nur in unserem<br />
Verband so, sondern in allen Frauenverbänden. Deshalb hat sich<br />
<strong>das</strong> Bundesfrauenministerium bereits für den Vereinsmanager<br />
interessiert und denkt über ein Projekt in Zusammenarbeit mit<br />
dem dlv und dem Deutschen Frauenrat nach.<br />
Diese fünf konkreten Schwerpunkte müssen natürlich eingebettet<br />
sein in die Themenbereiche, die wir als Bundesverband<br />
bearbeiten und in denen wir grundsätzlich die aktuellen Entwicklungen<br />
beobachten, bearbeiten, kommentieren und beeinflussen:<br />
Frauen-, Familien- und Gesellschaftspolitik,Hauswirtschaft<br />
und Bildungspolitik, Gesundheit und Sozialpolitik,<br />
Verbraucherpolitik und Ernährung einschließlich Umweltfragen,<br />
Einkommenskombinationen und Regionalpolitik und Landwirtschaft<br />
Diese Themenbereiche werden jeweils von einem verantwortlichen<br />
<strong>Präsidium</strong>smitglied betreut und es gibt dazu<br />
jeweils auch einen dlv-Ausschuss der einmal jährlich tagt.<br />
Erika Lenz
Die Ausstellung des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es fand bei den Besucherinnen reges<br />
Interesse.<br />
Der LandFrauentag in Freiburg am 3. Juli 2003 war ein voller<br />
Erfolg für den Verband. Rund 3500 LandFrauen jeglichen Alters<br />
aus allen Regionen Deutschlands haben sich getroffen, miteinander<br />
geredet und sich über die <strong>neue</strong>n gesellschaftlichen Entwicklungen<br />
ausgetauscht. Auch der Markt der Möglichkeiten, auf<br />
dem die Südbadener LandFrauen ihre Vereinsarbeit vorstellten,<br />
weckte lebhaftes Interesse. Die Stimmung auf der Kundgebung<br />
unter dem Motto „Familienpolitik: Stiefkind oder Herzstück?“<br />
selber war ebenfalls gut. Besonders Erika Lenz hat mir ihrer Analyse<br />
und den Forderungen zur Frauen- und Familienpolitik vielen<br />
aus dem Herzen gesprochen. Die Bundesministerin für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend Renate Schmidt hat in<br />
ihrem Grußwort die Haltung der Bundesregierung dargelegt,<br />
aber auch ihre persönliche Sympathie für die Anliegen der Land-<br />
Frauen bekundet. Die weiteren Grußwortredner, die Bundesvorsitzende<br />
der Landjugend Anja Mücke-Hansen, der Präsident des<br />
Deutschen Bauernverbandes Gerd Sonnleitner, der Minister für<br />
den ländlichen Raum in Baden-Württemberg Willi Stächele und<br />
der Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon haben ebenfalls die<br />
Arbeit der LandFrauen auf allen Ebenen gelobt bzw. wollen sie<br />
weiter unterstützen. Besonders beeindruckt haben die Thesen<br />
des ehemailigen Bundesverfassungsrichters Prof. Dr. Paul Kirchhof,<br />
der „vor der existentiellen Bedrohung unserer Zukunft<br />
durch Kinderarmut“ warnte. Wer Ehe und Familie attackiere,<br />
mache die Sozialsysteme unbezahlbar, betonte Prof. Kirchhof in<br />
seinem Festvortrag und sagte zum Schluss: „Wir haben eine faszinierende<br />
Zukunft vor uns: <strong>das</strong> sind vor allem unsere Kinder<br />
und Enkelkinder.“<br />
SCHWERPUNKT<br />
Eine südbadische LandFrau führt altes<br />
Gewerbe vor<br />
Rückblick auf den<br />
LandFrauentag 2003<br />
in Freiburg<br />
Die Informationsfahrt für die Delegierten der Landesverbände<br />
zur Mitgliederversammlung und die ‚Ehemaligen’ durch den<br />
Kaiserstuhl und den vorderen Südschwarzwald war interessant<br />
und kurzweilig. Festlicher Höhepunkt war die Einladung zu<br />
einem Diner Oenologique, bei dem es zu jedem der fünf Gänge<br />
erlesene badische Weine zu verkosten gab. Dabei zeigte sich <strong>das</strong><br />
Genießerland Südbaden von seiner besten Seite.<br />
Reden und Grußworte des Deutschen LandFrauentages 2003<br />
sind zu finden im Internet unter:<br />
www.landFrauen.info download/Reden oder können angefordert<br />
werden bei der dlv-Geschäftsstelle, Reinhardtstr. 18,<br />
10117 Berlin, Tel.: 0 30-31 80 20 29, Fax: 0 30-31 01 78 31<br />
Aufmerksame Zuhörerinnen von der ersten bis zur letzten Reihe<br />
dlv informationen 4/ 03 7
NACHRICHTEN<br />
Einkommenskombinationen im Rheinland – kein<br />
Hobby der Bäuerinnen<br />
Sinkende Marktpreise für die landwirtschaftliche<br />
Urproduktion und Erschwernisse<br />
durch die Agrarpolitik sind nur einige<br />
Gründe dafür, warum immer mehr<br />
landwirtschaftliche Familien auf eine zusätzliche<br />
Einkommensquelle angewiesen<br />
sind. Meist sind es Frauen, die die Initiative<br />
ergreifen und zum Beispiel in die<br />
Direktvermarktung einsteigen oder Kindergeburtstage<br />
und Partyservice vom Hof<br />
anbieten. Vor allem in Regionen mit einer<br />
hohen Bevölkerungsdichte wie z.B. <strong>das</strong><br />
Rheinland können Produkt- und Dienstleistungsangebote<br />
vom Hof einen entscheidenden<br />
Beitrag zur positiven Unternehmensentwicklung<br />
und damit zur langfristigen<br />
Existenzsicherung leisten.<br />
Die Einkommenskombinationen sind<br />
schon seit Jahren ein Schwerpunkt in der<br />
Verbandsarbeit der Rheinischen Landfrauenvereinigung<br />
(RhLV). Aber der Stel-<br />
Abb. 1<br />
8 dlv informationen 4/ 03<br />
lenwert der Einkommenskombinationen<br />
wird immer noch stark unterschätzt.<br />
Dafür sind im Wesentlichen zwei Gründe<br />
verantwortlich: zum einen gibt es – abgesehen<br />
vom Bereich „Urlaub auf dem Bauernhof“<br />
– kaum Zahlenmaterial zu Produkt-<br />
und Dienstleistungsangeboten vom<br />
Bauernhof, zum anderen werden die Einkommenskombinationen<br />
noch immer als<br />
ein Hobby der Landfrauen angesehen.<br />
Dies war Anlass für die Rheinische<br />
Landfrauenvereinigung, über die Ortsvereine<br />
und in enger Zusammenarbeit mit<br />
der Landwirtschaftskammer Rheinland<br />
Höfe mit einem Produkt- oder Dienstleistungsangebot<br />
im Vereinsgebiet quantitativ<br />
zu erfassen. Ziel der Erhebung war<br />
es, mit möglichst geringem Zeit- und<br />
Kostenaufwand Zahlen darüber zu bekommen,<br />
welche Leistungen im Rheinland<br />
angeboten werden. Denn Erfahrun-<br />
Auswertung: Ergebnis der Befragung Hochrechnung auf <strong>das</strong><br />
gesamte Rheinland<br />
Nach geschätztem Beitrag Zahl der in % der Zahl der in % aller<br />
zum Familieneinkommen Betriebe absolut E+E-Betriebe Betriebe Betriebe<br />
Anzahl der Betriebe mit Einkommenskombinationen<br />
gesamt 2991 100 4154 33<br />
Davon mit einem geschätzten<br />
Beitrag zum Familieneinkommen:<br />
• In geringem Umfang 1654 55 2297 18<br />
• Wesentliches Standbein 778 26 1081 9<br />
• Haupteinkommensquelle 559 19 776 6<br />
Abb. 2<br />
EINKOMMENSKOMBINATIONEN IM RHEINLAND<br />
EINKOMMENSKOMBINATIONEN IM RHEINLAND<br />
Anzahl der Angebote und deren Anzahl der Davon Einkommensbeitrag<br />
Beitrag zum Familieneinkommen Angebote absolut gering wesentlich Haupteinkommen<br />
Anzahl aller erfassten Leistungen, 3685 1952 1006 727<br />
davon (100%) (53%) (27%) (20%)<br />
• Direktvermarktung 1957 993 574 390<br />
• Leistungen im Freizeitbereich 631 347 177 107<br />
• Betreuungsleistungen 574 232 160 182<br />
• Sonstige Leistungen 523 380 95 48<br />
gen zeigen, <strong>das</strong>s die Bedeutung der Einkommenskombinationen<br />
am wirkungsvollsten<br />
durch Zahlen dargestellt werden<br />
kann. Gleichzeitig können sich daraus<br />
Konsequenzen für die zukünftige Verbands-,<br />
Projekt- und Bildungsarbeit ergeben.<br />
Zur Erhebung der Zahlen wurde ein<br />
Fragebogen eingesetzt, der über den Verband<br />
der Landwirtschaftskammern entwickelt<br />
wurde. Aufgabe der Ortsvereine<br />
war es, die Angebote der Betriebe per<br />
Strichliste zu erfassen und grob einzuschätzen,<br />
in welchem Umfang die Einkommenskombination<br />
zum Gesamteinkommen<br />
beiträgt.<br />
An der Befragung haben sich 193 der<br />
insgesamt 260 RhLV-Ortsvereine beteiligt,<br />
was rund 72 % aller Betriebe ab 5 ha<br />
im Rheinland entspricht. Untersucht<br />
wurden die Tätigkeiten im Bereich<br />
Direktvermarktung, Leistungen im Freizeitbereich,<br />
Betreuungsleistungen sowie<br />
weitere Spezialangebote. Zur Direktvermarktung<br />
wurde sowohl der Verkauf von<br />
landwirtschaftlichen Rohprodukten, Blumen,<br />
Weihnachtsbäumen, Milchprodukten,<br />
Fleisch und Wurst, Obst und Gemüse<br />
sowie Getreide gezählt, als auch <strong>das</strong><br />
Angebot von Deko- und Kreativprodukten.<br />
Erfasste Leistungen im Freizeitbereich<br />
waren zum Beispiel Übernachtungen auf<br />
dem Bauernhof, Bauernhofgastronomie,<br />
Partyservice, Raumvermietung, aber auch<br />
Kutsch- und Planwagenfahrten, Gästeführungen<br />
und Hofbesichtigungen oder<br />
Kinderaktionen, Blumen zum selber<br />
pflücken sowie sportliche Aktivitäten wie<br />
angeln, reiten und golfen. Betreuungsleistungen<br />
werden auf rheinischen Höfen<br />
für Senioren, Klein- und Schulkinder,<br />
Kleintiere und Pferde angeboten. Hauswirtschaftliche<br />
oder gesundheitliche<br />
Dienstleistungen, Seminare, Dauervermietung<br />
und -verpachtung, kommunale<br />
Dienstleitungen sowie regenerative Energien<br />
sind die wichtigsten Arbeitsgebiete<br />
aus dem Bereich der sonstigen Leistungen.<br />
Wohnraumvermietung und außerlandwirtschaftliche<br />
Erwerbstätigkeit als<br />
Einkommenskombinationen wurden<br />
nicht erfasst, da ausschließlich Produktund<br />
Dienstleistungsangebote gefragt<br />
waren.
Die wesentlichen Ergebnisse<br />
Rechnet man die Befragungsergebnisse<br />
auf <strong>das</strong> gesamte Rheinland hoch, so<br />
betreiben inzwischen 33 % aller landwirtschaftlichen<br />
Betriebe eine Einkommenskombination.<br />
Auffallend ist, <strong>das</strong>s<br />
die zusätzliche Erwerbsquelle bei 26 %<br />
dieser Betriebe als wesentliches Standbein<br />
und bei immerhin 19 % als Haupteinkommensquelle<br />
eingeschätzt wird (vergl.<br />
Abb. 1).<br />
Die Direktvermarktung hat im Rheinland<br />
eine lange Tradition. Daher ist es<br />
nicht verwunderlich, <strong>das</strong>s sie rund 53%<br />
aller Angebote stellt (vergl. Abb. 2). Dies<br />
ist vor allem auf die hohe Bevölkerungsdichte<br />
zurückzuführen. Erfasst wurden<br />
lediglich selbst erzeugte Produkte, der<br />
Zukauf blieb unberücksichtigt.<br />
Urlaub auf dem Bauernhof, Bauernhofgastronomie<br />
oder Kinderaktionen auf<br />
dem Bauernhof sind Dienstleistungen,<br />
die im Rheinland überwiegend in den<br />
letzten 10 Jahren entstanden sind. Sie<br />
stellen rund 17 % aller Angebote, jedoch<br />
mit steigender Tendenz.<br />
Bei den Betreuungsleistungen handelt<br />
es sich in erster Linie um Pferdepensionen,<br />
die von den meisten Betrieben<br />
bereits zur Haupteinkommensquelle oder<br />
zumindest zu einem wesentlichen Standbein<br />
ausgebaut wurden.<br />
Wer an detaillierteren Zahlen interessiert<br />
ist, kann diese über die Homepage<br />
der RhLV unter www.rheinische-landfrauen.de<br />
einsehen.<br />
Was hat die Befragung<br />
gebracht?<br />
Gelohnt hat sich die Befragung in<br />
jedem Fall, da alle Ziele, die sich die<br />
RhLV gesetzt hatte, auch erreicht werden<br />
konnten. Es liegen nun konkrete Zahlen<br />
zu verschiedenen Einkommenskombinationen<br />
vor, die in den wesentlichen Gremien<br />
und Organisationen vorgestellt<br />
wurden und jede Menge „Aha“-Erlebnisse<br />
vermittelt haben. Die Zahlen dokumentieren<br />
sehr eindrucksvoll den Stellenwert<br />
der Einkommenskombinationen im<br />
Rheinland und widerlegen eindeutig, <strong>das</strong>s<br />
es sich um ein Hobby der Bäuerinnen<br />
handelt. Denn inzwischen hat jeder dritte<br />
Betrieb im Rheinland ein Produkt- oder<br />
Dienstleistungsangebot und fast die Hälfte<br />
dieser Betriebe hat daraus ein wesentliches<br />
Standbein oder sogar die Haupteinkommensquelle<br />
entwickelt.<br />
Diese Ergebnisse sind nicht nur für die<br />
Landesebene von Bedeutung. Sie können<br />
IT-LandFrauen sind<br />
unternehmerisch aktiv und halten zusammen<br />
Workshop am 10./11. September in Bonn<br />
Anfang September trafen sich die IT-LandFrauen zu einem<br />
ersten Aufbaukurs. Die Frauen mussten wählen, welche parallel<br />
laufenden Kurse wie z. B. Webprogrammierung sie belegen.<br />
Interessant waren aber alle Themen. Gelöst wurde <strong>das</strong> Problem<br />
auf LandFrauenart. Man blieb auch an den Abenden im Seminar<br />
und brachte sich gegenseitig bei, was in den anderen Gruppen<br />
tagsüber lief. Zum Abschluss stand dann ein Workshop mit<br />
Gästen auf dem Programm. Auf die Frage<br />
Geschäftsidee Internet – mit oder ohne<br />
helfendes Netzwerk?<br />
Sollten schlüssige Antworten gefunden werden. dlv-Präsidentin<br />
Erika Lenz wertete die Teamarbeit der IT-LandFrauen, die<br />
ohne virtuelle Netzwerke nicht auskommt, als einen ganz wichtigen<br />
Erfolgsfaktor des Projekts „Neue Medien für LandFrauen“.<br />
Ebenso bemerkenswert sei es aber, <strong>das</strong>s sich die LandFrauen ein<br />
weiteres Geschäftsfeld erschlossen haben, mit dem genau wie<br />
NACHRICHTEN<br />
von Kreis- und Bezirksvereinen genutzt<br />
werden, um mit Bürgermeistern und Politikern<br />
ins Gespräch zu kommen und so<br />
die Belange der Landfrauen zu vertreten.<br />
Die Zahlen sind ebenfalls interessant für<br />
Kreise, Städte und Gemeinden, die im<br />
Bereich Einkommenskombinationen aktiv<br />
werden wollen bzw. im Bereich Freizeit<br />
und Tourismus aktiv sind. Für den<br />
Landfrauenverband eröffnen sich vielfältige<br />
Chancen, <strong>neue</strong> Kooperationspartner<br />
für die Projekt- und Bildungsarbeit zu<br />
gewinnen. Im Rheinland wurden dadurch<br />
bereits erste Kontakte hergestellt.<br />
Aus Sicht der Rheinischen Landfrauenvereinigung<br />
wäre es wünschenswert,<br />
wenn diese Befragung in möglichst vielen<br />
Landesverbänden durchgeführt würde.<br />
Denn die Einkommenskombinationen<br />
tragen inzwischen nicht unerheblich zum<br />
Einkommen landwirtschaftlicher Familien<br />
bei. Vielleicht kann auf diese Weise<br />
erreicht werden, <strong>das</strong>s sie im jährlich<br />
erscheinenden Agrarbericht stärker integriert<br />
und zu einem festen Bestandteil<br />
werden. ■<br />
Renate Carstens,<br />
Geschäftsführerin der<br />
Rheinischen Landfrauenvereinigung e.V.<br />
beispielsweise mit Urlaub auf dem Bauernhof ein zusätzliches<br />
Einkommen möglich ist. Einige IT-LandFrauen sind inzwischen<br />
selbständig. Für Inke Studt-Jürs aus Schleswig-Holstein und<br />
Cornelia Tiemann aus der Pfalz war die Ich-AG die beste<br />
Lösung. Viele Frauen fügten ihren schon seit langen ausgeübten<br />
Neben- und Zuerwerbstätigkeiten eine weitere hinzu. So entstanden<br />
interessante <strong>neue</strong> Einkommenskombinationen. Besonders<br />
Frauen aus landwirtschaftlichen Familienbetrieben finden<br />
mit den erworbenen Kenntnissen <strong>neue</strong> Tätigkeitsfelder, die mit<br />
Familie und Hof gut zu vereinbaren sind.<br />
Zu- und Nebenerwerb – nicht nur für<br />
LandFrauen ideal<br />
Die Universität in Bonn hat untersucht, <strong>das</strong>s Existenzgründungen<br />
aus Zu- oder Nebenerwerb sehr erfolgreich sind. Etwas<br />
langsam und mit Bedacht aufbauen, <strong>das</strong> ist für Frauen typisch.<br />
Demnach sind Erwerbs- und Einkommenskombinationen, wie<br />
dlv informationen 4/ 03 9
NACHRICHTEN<br />
sie viele LandFrauen praktizieren in der schwierigen Arbeitsmarktsituation<br />
ein Zukunftsmodell. Das beginnt auch die Politik<br />
langsam zu begreifen. Noch fehlen aber Beratungsangebote<br />
und gesellschaftliche Akzeptanz. Die Teilnehmerinnen konnten<br />
diese Analyseergebnisse, von Sabine Fleißig vorgetragen, voll<br />
bestätigen. Hier sind Ansätze, so war man sich einig, die vom dlv<br />
aufgegriffen und weiter kritisch verfolgt werden müssen.<br />
Ohne Netzwerk funktioniert im<br />
Medienzeitalter nichts<br />
Dort wo Hilfe und Anerkennung fehlt, ist Selbsthilfe unverzichtbar.<br />
Die IT-LandFrauen unterstützen sich, kooperieren und<br />
treten gemeinsam auf. Das so entstandene Netzwerk funktioniert,<br />
aber ist schon alles optimal? Dazu entwickelte sich eine<br />
spannende und erfreulich offene Diskussion mit den zum<br />
Thema eingeladenen Expertinnen. Diese waren selbst am Aufbau<br />
von Netzwerken beteiligt und wissen, wie Netzwerke funktionieren.<br />
Ute Kempf berichtete über die Erfolgsstory „Frauenans-Netz“.<br />
Das Projekt ist gelungen, weil viele Partner aus Wirtschaft<br />
und Verwaltung beteiligt waren, zum Beispiel auch öffentliche<br />
Bibliotheken und private Computerschulen. Fast scheint<br />
es, als ob die IT-LandFrauen als die idealen Begleiterinnen für<br />
Einstiegskurse hier zu spät kommen, denn <strong>das</strong> Programm läuft<br />
aus. Also sollte über eine Neuauflage für den ländlichen Raum<br />
mit den IT-Landfrauen als Partnerinnen nachgedacht werden.<br />
Netzwerke und Erfahrungen könnten nachgenutzt werden. Ähnliches<br />
gilt für die Stiftung Digitale Chancen. Jutta Croll informierte<br />
über <strong>das</strong> Anliegen, nämlich allen Menschen den Zugang<br />
zum Internet zu ermöglichen. In einer Datenbank sind über<br />
7000 öffentliche Zugangsorte und Internetcafés abrufbar. Das<br />
Interessante daran: Dort können oft auch Kurse angeboten werden,<br />
aber es fehlen geeignete Dozenten. Die IT-LandFrauen<br />
nahmen diese Anregungen gern auf, sie sind schließlich bares<br />
Geld wert.<br />
Neue Sichten auf <strong>das</strong> Projekt<br />
Marion Manowsky von der Universität Tübingen hatte keine<br />
Kommunikationsprobleme mit ihrem Vortrag, bei dem es um<br />
Die IT-LandFrauen diskutieren<br />
mit Präsidentin Erika Lenz über<br />
ihre weiteren<br />
Arbeitsmöglichkeiten<br />
10 dlv informationen 4/ 03<br />
Missionen, Visionen, Ziele und Führungsstrategien ging. Im<br />
Gegenteil – <strong>das</strong> kam gut an, denn sie stellte den Bezug zum IT-<br />
Projekt her und schilderte ihre Außensicht. Dabei ging es auch<br />
um die Usability – die Benutzbarkeit von Produkten und wie es<br />
damit bei IT-LandFrauen und LandPortal steht. Was folgte, war<br />
eine konstruktive, kritische Diskussion. Vieles davon wurde in<br />
den Arbeitsgruppen aufgenommen und in Handlungsempfehlungen<br />
gepackt. Einige Fragen werden den dlv und <strong>das</strong> Projektteam<br />
sicher in den nächsten Wochen weiter beschäftigen – so<br />
gesehen war der Workshop also eine gelungene Sache. Auch für<br />
Erika Lenz war <strong>das</strong> Ganze sehr aufschlussreich. Der dlv wird die<br />
IT-LandFrauen in ihrer Rolle als Unternehmerinnen und Moderatorinnen<br />
weiter unterstützen und fördern. Dazu gehört auch<br />
der „Vereins-Manager“. mit dem der dlv die Verwaltungsarbeit<br />
in den Ortsgruppen erleichtern will. Die IT-LandFrauen werden<br />
den LandFrauen hier beratend zur Seite stehen.<br />
Den Termin 5./6. Mai 2004 sollten sich alle Interessierten<br />
vormerken. Dann findet der nächste Workshop der IT-Land-<br />
Frauen statt. ■ Dr. Monika Michael<br />
Linktipps:<br />
www.frauen-ans-netz.de<br />
www.digitale-chancen.de<br />
Die teilnehmenden Expertinnen.
LandFrauen auf dem Weltkindertag in Berlin<br />
Unter dem Motto „Alle Achtung,<br />
Kinder“ wurde am 21.09.03 in Berlin<br />
ein Weltkindertagsfest gefeiert. Mehr als<br />
300 000 Kinder und Eltern hatten großen<br />
Spaß in Bewegoland, Spielonesien oder<br />
auf den Fitmacher-Inseln.<br />
Im Rahmen der Fitmacher-Inseln<br />
haben vier LandFrauen aus Brandenburg<br />
und Niedersachsen als Botschafterinnen<br />
für heimische Produkte die Kinder zu<br />
einem Milchprobiertest eingeladen und<br />
frisches heimisches Gemüse als Zwischenmalzeit<br />
vorgestellt. Viel Freude hatten<br />
jung und alt auch an dem Quiz der FNL,<br />
die den Stand am Potsdamer Platz<br />
betrieb. ■<br />
LandFrauen für LandFrauen<br />
Frauen in Südindien:<br />
Mehr als ein Dach über dem Kopf …<br />
Faltblatt zum Projekt<br />
Der Deutsche <strong>LandFrauenverband</strong> (dlv) unterstützt in Kallupatti<br />
in der Provinz Tamil Nadu in Südindien ein Frauenprojekt<br />
der Deutschen Welthungerhilfe (DWHH). Über dieses Projekt<br />
kann ein Faltblatt bestellt werden, <strong>das</strong> sowohl <strong>das</strong> Projekt ausführlich<br />
darstellt als auch Auskunft gibt über die Zusammenarbeit<br />
des dlv mit der DWHH. Vor allem die LandFrauenvereine,<br />
die in der Weihnachtszeit ihre Solidarität mit den LandFrauen in<br />
Südindien durch eine Spende beweisen möchten, können sich<br />
<strong>das</strong> Faltblatt im Internet herunterladen unter: www.LandFrauen.info,<br />
Download/sonstige Informationen<br />
Das Faltblatt kann auch bestellt werden bei:<br />
„Deutsche Welthungerhilfe – Rolf Herling, Adenauerallee 134,<br />
53113 Bonn, Tel.: 02 28-2 28 81 39, Fax: 02 28-22 07 10, E-mail:<br />
aktion@welthungerhilfe.de“<br />
Eingegangene Spenden<br />
Spenden in Höhe von 5733,28 € sind in den Sommermonaten<br />
dieses Jahres für <strong>das</strong> Projekt in Südindien auf <strong>das</strong> Sonderkonto<br />
des dlv geflossen:<br />
• LFV Westfalen-Lippe 2570,32 €<br />
• Kreisbauernverband Ulm-Ehingen 710,00 €<br />
• LandFrauenvereine Schleswig-Holstein 1492,66 €<br />
• LFV Kuppin – Selbsthilfegruppen 600,00 €<br />
• Ev. Kirchenpflege LandFrauen Dettingen 360,30 €<br />
DANKE!<br />
Sonderkonto des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>:<br />
1 700 035 022, Volksbank Bonn, BLZ 380 601 86<br />
Milchtest für Groß und klein<br />
Angela Icken<br />
Der Deutsche Frauenrat<br />
Etablierte Frauenverbandsarbeit im gesellschaftlichen<br />
Wandel<br />
2003. 339 Seiten. Br. € 35,00<br />
ISBN 3-8100-3600-5<br />
NACHRICHTEN<br />
BUCHBESPRECHUNG<br />
Kohlrabi und Möhren<br />
als kleine Mahlzeit<br />
Der Deutsche Frauenrat ist die Schirmorganisation deutscher<br />
Frauenorganisationen. Dargestellt und analysiert wird seine<br />
Arbeit und gleichstellungspolitische Einflussnahme seit dem<br />
Zweiten Weltkrieg.<br />
Aus dem Inhalt:<br />
•Der Deutsche Frauenrat e.V. als Schirmorganisation deutscher<br />
Frauenorganisationen und Frauengruppen gemischter<br />
Organisationen in Deutschland Frauenvereinsarbeit von<br />
1920 bis 1945<br />
• Frauenverbandsarbeit im Nachkriegsdeutschland Arbeitsund<br />
Organisationsstrukturen des Deutschen Frauenrates<br />
• Frauenpolitische Einflussnahme in nationalem und internationalem<br />
Kontext<br />
Die Autorin:<br />
Dr. des. Angela Icken, Dipl.Ing.agr., Fachbereich Gesellschaftswissenschaften,<br />
Universität Dortmund, Referatsleiterin im Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Abteilung<br />
Gleichstellung.<br />
dlv informationen 4/ 03 11
LandFrauen<br />
auf der Grünen Woche<br />
Thema Kinderernährung und Internet<br />
Der Deutsche <strong>LandFrauenverband</strong> (dlv) ist auf der Internationalen<br />
Grünen Woche (IGW 2004) vom 16. – 25. Januar 2004<br />
in der Halle 3.2. auf dem Gemeinschaftsstand der Deutschen<br />
Landwirtschaft, dem ERLEBNISBAUERNHOF, mit zwei Ständen<br />
vertreten:<br />
• Im Stallgebäude, in dem die Fa. Iglo eine Ausstellung zur Kinderernährung<br />
präsentiert und wiederum zusammen mit einem<br />
prominenten Koch praktische Beispiele für eine gesunde Kinderernährung<br />
demonstriert, wird der dlv einen Stand betreuen und<br />
dort Ansprechpartner für alle Eltern sein, die sich über eine<br />
gesunde, ausgewogene und regelmäßige Kinderernährung informieren<br />
wollen.<br />
Dieser Stand soll auch Anlaufstelle für alle LandFrauen, die<br />
die Grüne Woche besuchen, sein. Der dlv wird Anregungen<br />
geben, wie die Themen Haus- und Landwirtschaft sowie Ernährung<br />
in Kindergärten und Schulen aber auch in Jugendgruppen<br />
aufgegriffen und behandelt werden können. In einer Pressekonferenz<br />
wird dlv-Präsidentin Erika Lenz nochmals die Forderungen<br />
des Verbandes zum Thema „Hauswirtschaft ist Alltagskompetenz“<br />
vorstellen. Dabei möchte sie auch auf die vielfältige<br />
Arbeit der LandFrauen in den LandFrauenvereinen vor Ort zu<br />
diesem Thema in Kindergärten und Schulen eingehen.<br />
• In einem zweiten Stallgebäude werden die IT-LandFrauen<br />
demonstrieren, welche Möglichkeiten die Verbraucherinnen und<br />
Verbraucher haben, sich im Internet kompetenten Rat zu Fragen<br />
einer bewussten Ernährung und auch zu einer ausgewogenen<br />
Kinderernährung zu holen. Sie werden auch täglich auf der<br />
Bühne des ErlebnisBauernhofes dazu Tipps geben.<br />
Ein Besuch bei den LandFrauen auf dem ErlebnisBauernhof in<br />
Halle 3.2 der Internationalen Grünen Woche lohnt sich! ■<br />
Eine Bitte an alle<br />
LandFrauenvereine!<br />
Wenn Sie mit ihrem LandFrauenverein vor Ort eine Aktion<br />
durchgeführt haben, die sich vor allem an Kinder wendet und<br />
die Haus- und Landwirtschaft oder Ernährung zum Thema<br />
hatte, teilen Sie uns <strong>das</strong> bitte mit. Das geht von Kochkursen für<br />
Kinder über ganze Unterichtseinheiten, die LandFrauen (mit)gestalten<br />
bis zum Bauernhof als Klassenzimmer und zu ausgefallenen<br />
Ideen, von denen wir bisher noch gar nichts gehört<br />
haben. Der dlv möchte auf der Grünen Woche im Rahmen einer<br />
Pressekonferenz eine Liste mit möglichst viele Aktionen und<br />
Projekten aus diesem Bereich vorstellen, um zu demonstrieren:<br />
„LandFrauen fordern nicht nur, sondern tun auch etwas!“<br />
Ein paar Stichpunkte auf einem Zettel reichen aus, eventuell<br />
ein paar Zeitungsausschnitte, ein Faltblatt oder Plakat und dann<br />
ab in den Umschlag und bitte senden an:<br />
dlv-Geschäftsstelle, Lilo Schön, Reinhardtstr. 18, 10117 Berlin<br />
oder rufen Sie einfach an unter Tel.: 0 30-31 80 20 29 oder schicken<br />
Sie eine E-Mail: Lilo.Schoen@dlv-online.de ■<br />
NACHRICHTEN
PERSÖNLICHES<br />
Spitze beim <strong>LandFrauenverband</strong><br />
Pfalz neu gewählt<br />
Rund 200 Orts- und Kreisvorsitzende wählten 24.06.03 im<br />
auf dem Betzenberg in Kaiserslautern einen <strong>neue</strong>n Landesvorstand<br />
für die Pfalz. Die Landesvorsitzende Hannelore Steinhauer<br />
konnte in ihrem Amt für weitere 3 Jahre bestätigt werden. Auch<br />
die 1. stellvertretende Vorsitzende Ilse Wambsganß wurde erneut<br />
gewählt. Heike Viertel hatte bei der Wahl zur 2. stellvertretenden<br />
Vorsitzenden im 2. Wahlgang die meisten Stimmen. Stimmberechtigte<br />
Beisitzerinnen sind die Kreisvorsitzenden. ■<br />
Wir trauern<br />
Maria Baur, die erste Landesbäuerin im Bayerischen<br />
Bauernverband, verstarb am 26. Juni<br />
2003 im Alter von fast 90 Jahren in Starnberg.<br />
Nach der Gründung der Landfrauengruppe<br />
1948 und der Berufung zur Kreisbäuerin wurde<br />
Maria Baur am 16. März 1949 zur ersten bayerischen<br />
Landesbäuerin gewählt. In den 14 Jahren<br />
ihrer Tätigkeit an der Spitze der Landfrauen<br />
im Bayerischen Bauernverband bis 1963 hat sie<br />
Pionierarbeit geleistet und war damit maßgeblich<br />
am Aufbau der Berufsstandsvertretung<br />
beteiligt. „Tatkraft und Entschlossenheit waren ihr Kennzeichen“,<br />
so Landesbäuerin Annemarie Biechl. „In einer Zeit, in der politisches<br />
und öffentliches Engagement von Frauen noch lange keine<br />
Selbstverständlichkeit war, hat sie sich mit hohem Engagement<br />
für die Interessen der Bäuerinnen eingesetzt. „Als Gründungsmitglied<br />
im Deutschen Landfrauenverband richtete sich ihr Blick<br />
schon damals über die bayerischen Landesgrenzen hinaus und<br />
war aufgrund ihrer guten Englischkenntnisse auch in internationale<br />
Gespräche einbezogen. ■<br />
Hohe Auszeichnung<br />
für Hannelore Steinhauer<br />
Der Landesvorsitzenden des <strong>LandFrauenverband</strong>es Pfalz, Hannelore<br />
Steinhauer, wurde von Ministerpräsident Kurt Beck die Landesverdienstmedaille<br />
des Landes Rheinland-Pfalz in Trier verliehen.<br />
Es gratulieren Liselotte Keidel (l.) und Ilse Wambsganß (r.)<br />
14 dlv informationen 4/ 03<br />
Hiltrud Snelinski mit dem<br />
sächsischen Ministerpräsidenten<br />
Milbradt<br />
Neue Landesvorsitzende<br />
in Sachsen<br />
Hiltrud Snelinski hat am 18. August 2003 <strong>das</strong> Amt der Landesvorsitzenden<br />
offiziell angenommen, nachdem sie bereits im<br />
Mai gewählt worden war.<br />
Sie wurde1951 in Rammenau geboren und lebt heute noch<br />
dort. Nach der Lehre als Handelskauffrau für Land- und Nahrungsgüterwirtschaft<br />
und einer Tätigkeit in der Buchhaltung der<br />
LPG „Johann-Gottlieb Fichte“ absolvierte sie 1976 bis 1980 ein<br />
Fernstudium zum Agraringenieur für Rechnungsführung und<br />
Statistik und arbeitete dann bis 1984 in der LPG Bischofswerda.<br />
Seit 1984 ist sie Bürgermeisterin in der Gemeinde Rammenau,<br />
seit der Wahl 2001 führt sie dieses Amt ehrenamtlich durch. ■<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
Helga Klindt, Vizepräsidentin des LandFrauenVerbandes<br />
Schleswig-Holstein, feierte am 14. September diesen Jahres ihren<br />
60. Geburtstag. Sie blickt auf eine Fülle von ehrenamtlichen<br />
Tätigkeiten zurück: Ihr Engagement für die Landfrauen begann<br />
1985 im Vorstand des Landfrauenvereins Probsteierhagen, gefolgt<br />
von der Wahl zur Vizepräsidentin des Landesverbands im<br />
Jahr 1989. Vier Jahre später übernahm sie darüber hinaus den<br />
Vorsitz des KreisLandFrauen-Verbandes Plön. Mit diesem konkreten<br />
Bezug zur Region vertritt Helga Klindt Schleswig-Holstein<br />
im dlv und arbeitet auch hier im Bildungsausschuss mit.<br />
Neben dem Thema „Qualifizierung“ für Frauen im ländlichen<br />
Raum setzt sie sich zusätzlich für die soziale Sicherung ein.<br />
Neben diesen ehrenamtlichen Aktivitäten betreibt sie ein Hofcafé<br />
und eine Himbeerplantage auf dem Familienbetrieb. ■<br />
Goldene Bienen<br />
an verdiente Landesvorsitzende<br />
Anlässlich des LandFrauentages in Freiburg wurden die Landesvorsitzenden<br />
von Weser-Ems Frieda Hensmann, von Rheinland-<br />
Nassau Christa Klaß MdEP und von Südbaden Marianne<br />
Anselm von dlv-Präsidentin Erika Lenz (v. l.) mit der Goldenen<br />
Biene, der höchsten Auszeichnung des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es,<br />
ausgezeichnet.
LFV Württemberg-Baden<br />
Landesweites Aktionsbündnis „Alles hat seine Zeit!“<br />
LandFrauen und Kirchen machen gegen Nikoläuse im September mobil<br />
Bei der Auftaktveranstaltung des Aktionsbündnisses „Alles hat<br />
seine Zeit!“ am 18.09. auf dem Stuttgarter Wochenmarkt sprechen<br />
sich LandFrauen des <strong>LandFrauenverband</strong>es Württemberg-<br />
Baden zusammen, dem Landesbauernverband in Baden-Württemberg,<br />
der Landjugend Württemberg-Baden, der Evangelischen<br />
Landeskirche in Baden und in Württemberg und der<br />
Diözese Rottenburg-Stuttgart gegen die immer früher einsetzende<br />
Vermarktung der Advents- und Weihnachtszeit aus. Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher können ihren Protest mit ihrer<br />
Unterschrift kundtun. „Alles hat seine Zeit! Deshalb prangern wir<br />
in dem landesweiten Aktionsbündnis nicht nur die Nikoläuse im<br />
September an, sondern werben gleichzeitig mit dem herbstlichen<br />
Früchtekorb aus Baden-Württemberg für saisonale Produkte aus<br />
der Region,“ so Gudrun Laible, Landesvorsitzende des Land-<br />
Frauenverbandes Württemberg-Baden. Getragen wird <strong>das</strong> landesweite<br />
Aktionsbündnis außerdem vom <strong>LandFrauenverband</strong> Südbaden,<br />
vom <strong>LandFrauenverband</strong> Württemberg-Hohenzollern.<br />
Jahr für Jahr kommen die Weihnachtsartikel früher in die<br />
Geschäfte. Warum sollen sich Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
die zunehmende Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes bieten<br />
lassen und die Ausweitung des Verkaufszeitraums der jeweiligen<br />
Artikel stillschweigend akzeptieren?<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Unterstützt werden die LandFrauen von der evangelischen und<br />
der katholischen Kirche in Baden-Württemberg. Mit ihrer<br />
Aktion „Advent-ist-im-Dezember“ werben die Kirchen dafür, die<br />
Adventszeit bewusst als Zeit der Besinnung und Vorbereitung auf<br />
Weihnachten zu gestalten und wenden sich gegen die Ausweitung<br />
und Kommerzialisierung der Adventszeit. Die Kirchen starten<br />
ihre diesjährige Aktion im Oktober.<br />
Alle Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Organisationen<br />
wünschen sich, <strong>das</strong>s Advent und Weihnachten in Gemeinden<br />
und in Familien, in Geschäften und in Medien wirklich erst<br />
im Dezember aufgegriffen<br />
werden – damit<br />
auch die Nikoläuse im<br />
September aus den Regalen<br />
verschwinden! ■<br />
Auftaktveranstaltung<br />
auf dem Stuttgarter<br />
Wochenmarkt.<br />
<strong>LandFrauenverband</strong> fordert besseren Jugendschutz:<br />
Alkoholische Mixgetränke verführen Jugendliche<br />
zu verstärktem Alkoholkonsum<br />
Mit großer Sorge beobachten die über 55.000 Mitglieder des<br />
<strong>LandFrauenverband</strong>es Württemberg-Baden, <strong>das</strong>s immer mehr<br />
und immer jüngere Jugendliche schon regelmäßig Alkohol<br />
konsumieren: Die alkoholhaltigen Mixgetränke, die sog. Alcopops,<br />
haben daran einen wesentlichen Anteil. Rigo, Desperados,<br />
Caipi, Two Dogs, Smirnoff lauten beispielsweise die peppigen<br />
Namen der Drinks aus Säften und Schnaps.<br />
„Jugendliche, auch gerade Mädchen, geben sich der Illusion<br />
hin, sie tränken eine fruchtig-süße Erfrischung und realisieren<br />
nicht, <strong>das</strong>s ihnen pro Getränk ein doppelter Schnaps mitgeliefert<br />
wird. Unauffällig und schleichend vollzieht sich so die Entwicklung<br />
hin zu regelmäßigem Alkoholkonsum“, warnt die<br />
Landesvorsitzende Gudrun Laible.<br />
Die Getränkeindustrie wirbt offensiv und erfolgreich um<br />
diese junge (und <strong>neue</strong>) Zielgruppe – so konnte allein die Bacardi<br />
GmbH ihren Umsatz um knapp 30 Prozent erhöhen. Angesichts<br />
dieser gefährlichen Entwicklung hält der <strong>LandFrauenverband</strong><br />
fest:<br />
Laut § 9 des Jugendschutzgesetzes gilt Folgendes:<br />
1) Getränke, die Branntwein (auch Spirituosen) enthalten,<br />
dürfen weder an Kinder noch an Jugendliche unter 18 Jahren<br />
abgegeben bzw. von diesen in der Öffentlichkeit konsumiert<br />
werden, unabhängig davon, in welcher Konzentration (z.B.<br />
Rigo, Caipi, Smirnoff).<br />
2) Getränke, deren Alkohol nicht durch Destillation, sondern<br />
durch Gärung oder Hinzufügung von anderen Stoffen (nicht<br />
Branntwein/Spirituose) entstand, dürfen erst an Jugendliche<br />
abgegeben werden, die <strong>das</strong> 16. Lebensjahr vollendet haben (z.B.<br />
Desperados, Two Dogs).<br />
Der <strong>LandFrauenverband</strong> fordert:<br />
• Diese gesetzlichen Bestimmungen müssen von allen Verantwortlichen<br />
– Eltern, Schulen, Einzelhandel, Diskothekenbetreiber<br />
– verbindlich eingehalten werden.<br />
• Alkoholische Mixgetränke dürfen steuerlich nicht begünstigt<br />
werden.<br />
• Verpflichtende Kennzeichnung der Getränke mit dem Hinweis:<br />
„Darf nicht an Jugendliche unter 16 (bzw.18) Jahren<br />
abgegeben werden“.<br />
• Bessere Aufklärung der VerbraucherInnen.<br />
• Jugendschutz darf sich nicht in verbalen Äußerungen<br />
erschöpfen, sondern braucht flankierende Maßnahmen, die<br />
zum Wohle der Jugend und gegen alle wirtschaftlichen<br />
Interessen konsequent durchgesetzt werden. ■<br />
dlv informationen 4/ 03 15
LANDESVERBÄNDE<br />
LFV Bayern<br />
Von Landfrauen für<br />
Landfrauen<br />
Eine Nähschule für Frauen aus ländlichen<br />
Regionen in Indien unterstützen die<br />
bayerischen Landfrauen mit einer Spende<br />
in Höhe von 9.500 Euro, die im vergangenen<br />
Winter bei den Landfrauentagen in<br />
allen Bezirksverbänden gesammelt wurde.<br />
Landesbäuerin Annemarie Biechl freute<br />
sich, <strong>das</strong>s sie beim Landesvorstand der<br />
Landfrauen symbolisch eine Nähmaschine<br />
an den aus Indien stammenden und derzeit<br />
in Rehau (Oberfranken) tätigen Pater<br />
Francis überreichen konnte. Pater Francis<br />
bedankte sich für die großzügige Spende<br />
und erläuterte den Bezirksbäuerinnen, <strong>das</strong>s<br />
<strong>das</strong> Geld größtenteils für die Anschaffung<br />
von Nähmaschinen verwendet werde.<br />
Diese werden jungen Frauen nach einer<br />
zweijährigen Ausbildung mit staatlich anerkanntem<br />
Zertifikatsabschluss zur Verfü-<br />
Unter dem Motto „Entdeckungsreise auf dem Bauernhof“<br />
hatten die bayerischen Landfrauen in den ersten beiden<br />
Juliwochen bereits zum vierten Mal zum „Kindertag auf<br />
bayerischen Bauernhöfen“ eingeladen. Die Schirmherrschaft<br />
hatte in diesem Jahr Erika Lenz übernommen. Beim offiziellen<br />
Startschuss für die bayernweite Aktion in Bad Aibling<br />
unterstrich die Präsidentin des dlv, <strong>das</strong>s die Initiative Kindern<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Natur auf anschauliche Weise<br />
näherbringe.<br />
16 dlv informationen 4/ 03<br />
gung gestellt und ermöglichen ihnen<br />
damit, sich und ihrer Familie die Existenz<br />
zu sichern. Ein weiterer Teil des Geldes<br />
werde für den Bau eines Bohrbrunnens<br />
Vierter Kindertag auf Bayerischen Bauernhöfen<br />
verwendet, damit die Wasserversorgung<br />
auch in den extrem heißen und<br />
wasserarmen Sommermonaten in Zentralindien<br />
gesichert werden könne. ■<br />
Der Tag selbst war durch den Wissensdurst der Kinder geprägt:<br />
„Wie viele Zähne hat eine Kuh?“; „Woraus ist Stroh gemacht?“;<br />
„Was passiert denn mit dem Schwein?“ … solche und ähnliche<br />
Fragen waren zu hören. Über 28.500 Kinder waren zum „Schnuppertag“<br />
auf 560 Höfe in ganz Bayern gekommen. Die Resonanz<br />
war überwältigend und hatte neben dem direkten Kontakt zu den<br />
Kindern, ihren ErzieherInnen und LehrerInnen auch ein breites<br />
Presse- und Medienecho zur Folge. „Dieser großartige Erfolg wäre<br />
ohne <strong>das</strong> Engagement aller beteiligten Betriebe nicht möglich gewesen“,<br />
so Landesbäuerin Annemarie Biechl in einem zusammenfassenden<br />
Kommentar. Sicher sei es nicht ganz leicht nachzuweisen,<br />
was Aktionen der Öffentlichkeitsarbeit im Einzelnen<br />
bringen. Aber <strong>das</strong>s der Kindertag nicht nur bei den Kindern<br />
„ankam“, davon könne angesichts der Zeitungsartikel wohl sicher<br />
ausgegangen werden. Die ansprechenden Bilder – verbunden mit<br />
pfiffigen Überschriften – hätten unweigerlich zum Lesen<br />
eingeladen. Wer rechne denn schon bei der Zeitungslektüre am<br />
Morgen damit, <strong>das</strong>s „der Bauernhof zum Biologiesaal“ wird oder<br />
man „Viel Spass im Kuhstall“ haben könne? Und wer wolle bei den<br />
aktuellen Benzinpreisen nicht wissen, was es mit dem „Salatöl im<br />
Tank“ auf sich hat?<br />
Die Landesbäuerin war sich sicher, <strong>das</strong>s Sätze wie „Staunend<br />
stellen die Kinder fest, <strong>das</strong>s frisch gelegte Eier warm sind.“ oder<br />
„Das (Ferkel) stinkt ja gar nicht!“, nicht nur bei den Kindern<br />
Erstaunen hervor gerufen hätten. Und so sei es durchaus wahrscheinlich,<br />
<strong>das</strong>s der Kommentar eines nordbayerischen Journalisten<br />
nicht nur für die Kinder zutreffe, die auf den Höfen<br />
Landwirtschaft und Natur hautnah erlebten: „Gelernt hat am<br />
Ende jeder etwas – und Spaß hat es auch noch gemacht.“ ■
LFV Hamburg<br />
Wochenmarkt mit Produkten aus der Region<br />
Ein werbewirksameres Plätzchen als <strong>das</strong><br />
Kundenzentrum der Hamburger Electricitäts-Werke<br />
(HEW) mitten im Herzen<br />
der Großstadt und mit regem Publikumsverkehr<br />
drinnen wie draußen hätte der<br />
<strong>LandFrauenverband</strong> wohl kaum finden<br />
können. Entsprechend dankbar war er für<br />
die optimalen Räumlichkeiten.<br />
40 Landfrauen als Botschafterinnen<br />
präsentierten im Wechsel eine Woche lang<br />
einen Wochenmarkt unter dem Motto<br />
„So gut, so nah – Obst und Gemüse aus<br />
dem Garten Hamburg“, informierten<br />
über Erzeugnisse aus dem nahen Garten<br />
Hamburgs und verkauften Produkte –<br />
frisch oder zubereitet. Kochvorführungen<br />
und die Herstellung von Marmeladen<br />
wurden gezeigt, Rapsöl war ein Thema,<br />
Beratung durch die Verbraucherzentrale,<br />
Intarsienmöbel als Handwerk aus der<br />
Region ein anderes. Blumen gab es ebenfalls.<br />
Und auch der „GreenHopper”<br />
schaute vorbei, ein Spiel- und Erlebnismobil<br />
der Landwirtschaftskammer, um<br />
schon Kinder für die richtige Ernährung<br />
zu sensibilisieren. Vor dem Eingang waren<br />
die Stände an allen Tagen von vielen<br />
interessierten Stadtbummlern umlagert.<br />
Unterstützt wurde die Veranstaltung unter<br />
anderem von der Behörde für Wirtschaft<br />
und Arbeit und der Centralen Marketing-<br />
Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft<br />
(CMA).<br />
Begrüßen konnte Inge Stehr, Vorsitzende<br />
des <strong>LandFrauenverband</strong>es, im Rahmen<br />
der Eröffnung Rose-Felicitas Pauly, Vizepräsidentin<br />
der Bürgerschaft, Hermann<br />
Metzler als Vertreter der Behörde für<br />
Wirtschaft und Arbeit und natürlich<br />
Günther Kwaschnik vom Vorstand der<br />
HEW sowie weitere VertreterInnen aus<br />
Behörden und Verbänden.<br />
Günther Kwaschnik sieht <strong>das</strong> Kundenzentrum<br />
und für diese Woche war es <strong>das</strong><br />
ganz bestimmt, als eine Begegnungsstätte<br />
für die Bürger. Wer Garten höre, meinte<br />
er, der denke mehr an Planten & Blomen<br />
oder den Stadtpark. Dabei wäre ein Fünftel<br />
der Stadtfläche mit Landwirtschaft und<br />
Gartenbau belegt. Was Städteplaner schon<br />
mal vergessen würden, sollten sich doch<br />
auch die Menschen wohl fühlen.<br />
Rose-Felicitas Pauly sprach von Obst<br />
und Gemüse aus fernen Landen, mit langen<br />
Transportwegen, saisonunabhängig<br />
und zu kleinen Preisen, über deren Herstellungsbedingungen<br />
man nichts wisse.<br />
Da bestehe die Gefahr, den Blick für die<br />
LFV Mecklenburg-Vorpommern<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Die Botschafterinnen (v. li.) Elke Stubbe<br />
und Heike Hartz vor dem Marktstand.<br />
eigene Tradition zu verlieren, der jedoch<br />
müsse unserer Nachwelt erhalten bleiben.<br />
Als Frau aus der Gastronomie versicherte<br />
sie, <strong>das</strong>s Gastronomen schon längst den<br />
Wert heimischer Produkte erkannt hätten,<br />
die frisch, saisonal und ohne gesundheitliches<br />
Risiko seien. Kauf oder Nichtkauf<br />
von Produkten würde letztlich <strong>das</strong> Angebot<br />
bestimmen bei gleichzeitigem Erhalt<br />
der Kulturlandschaft und der Betriebe.<br />
Pauly: „Global denken, regional handeln“.<br />
Da seien Landfrauen eben glaubwürdige<br />
Botschafter. Metzler fügte später hinzu:<br />
„Landfrauen, getragen von der Akzeptanz<br />
der Bevölkerung“.<br />
Einen großen Erfolg konnten die 40<br />
Landfrauen am Ende der Aktion verzeichnen.<br />
Denn auch in diesem Jahr war die<br />
Begeisterung der Interessierten an dieser<br />
Stelle einen „zusätzlichen“ Wochenmarkt<br />
mit Info zu haben, groß. Eine Fortsetzung<br />
für 2004 ist geplant. ■<br />
Hilfe zur Selbsthilfe:<br />
Neue Projektidee für LandFrauen in Mecklenburg-Vorpommern<br />
Im April diesen Jahres startete beim Landfrauenverband Mecklenburg-Vorpommern<br />
e.V. <strong>das</strong> durch <strong>das</strong> Land und durch den<br />
Europäischen Sozialfonds gefördertes Projekt „Frauenpower auf<br />
dem Land – Land braucht Leben“.<br />
Ziel dieses Projektes ist die Bindung der Frauen und ihrer<br />
Familien an ihre Region durch die Verbesserung und Entwicklung<br />
der Legensqualität, sowie durch die Mobilisierung der vorhandenen<br />
Erwerbs- und Einkommenspotenziale.<br />
Inhalte des Projektes sind u.a. die Schaffung <strong>neue</strong>r Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
insbesondere für Frauen, <strong>das</strong> Aufdecken von<br />
Ressourcen, Neigungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten von langzeitarbeitslosen<br />
Frauen, sowie die Schaffung von Verbindungen<br />
zwischen Anbietern und Interessenten.<br />
Weiterhin sollen Erwartungen, Wünsche und Bedürfnisse der<br />
Gäste in Mecklenburg-Vorpommern ermittelt werden. Das geschieht<br />
vor allem durch die Befragung der Anbieter touristischer<br />
Dienstleistungen. Für die künftige, konkrete Beschäftigung im<br />
Tourismus- und im Dienstleistungsbereich sollen die Frauen durch<br />
gezielte Aus– und Weiterbildungsmaßnahmen vorbereiter werden.<br />
Seit Juli 2003 sind drei Projektmitarbeiterinnen in den Landkreisen<br />
Mecklenburg-Strelitz, Waren und Demmin tätig, Die Frauen<br />
führten erste Informationsgespräche mit den Ämtern und Gemeinden<br />
vor Ort, in Arbeitsämtern, Sozialämtern und bei Arbeitslosenverbänden<br />
und -initiativen. In den Amtsblättern der Gemeinden<br />
wurden Artikel zum Projekt veröffentlicht. Es wurden bereits<br />
viele Gespräche geführt die der Ideenfindung dienten oder um sich<br />
einen Nebenerwerb zu schaffen oder um den Frauen einfach Mut<br />
zu machen, doch einmal etwas Neues auszuprobieren.<br />
Mehr als 50 Frauen bekundeten schon ihr Interesse. Der nächste<br />
Arbeitsschritt ist die Koordinierung der bedarfsgerechten Bildung<br />
für die interessierten Frauen. ■<br />
Milena Genz, Projektmitarbeiterin beim LFV M-V e.V.<br />
dlv informationen 4/ 03 17
LANDESVERBÄNDE<br />
LFV Niedersachsen-Hannover<br />
LandFrauenverbände zu<br />
Gesprächen bei <strong>neue</strong>n<br />
Landesministern in Niedersachsen<br />
Nach den Landtagswahlen im Februar führten die beiden<br />
niedersächsischen Landfrauenverbände gemeinsam erste offizielle<br />
Gespräche mit den <strong>neue</strong>n Landesministern für Landwirtschaft<br />
sowie für Wissenschaft und Kultur.<br />
Ende Juni trafen sich Brigitte Scherb und Frieda Hensmann,<br />
die beiden Landesvorsitzenden, sowie die beiden Geschäftsführenden<br />
Edda Albers (LV Weser-Ems) und Maria Vogel (NLV),<br />
mit dem Niedersächsischen Minister für den ländlichen Raum,<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Heinrich<br />
Ehlen.<br />
Dabei informierten sie sich zunächst über seine Einschätzungen<br />
zu den jüngsten Beschlüssen der europäischen Agrarpolitik<br />
und deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft in<br />
Niedersachsen.<br />
Im Mittelpunkt standen jedoch die Anliegen der Landfrauen.<br />
So will der Minister deren Vorhaben unterstützen, Hauswirtschaft<br />
als Alltagskompetenz mehr als bisher in den Schulen zu<br />
vermitteln. Auch solle die Ernährungsberatung für alle Familienmitglieder<br />
im ländlichen Raum gestärkt werden. Anerkennend<br />
äußerte sich Minister Ehlen zu den zahlreichen Landfrauen-<br />
Projekten, vor allem im Bildungsbereich. Ein Teil davon, wie die<br />
Qualifizierung der ‚Botschafterinnen ländlicher Genüsse’ oder<br />
auch PC-Schulungen, unterstützt <strong>das</strong> Ministerium finanziell.<br />
Die Landfrauen erklärten sich bereit, auch künftig Verantwortung<br />
für die Entwicklung der ländlichen Räume zu übernehmen<br />
und sich ehrenamtlich für die Belange der Frauen und<br />
Landfrauen für Erhalt der<br />
Entfernungspauschale<br />
Angesichts der Diskussion um Änderungen bei der Entfernungspauschale<br />
hat der Niedersächsische Landfrauenverband<br />
Hannover e.V. (NLV) davor gewarnt, die Nutzung<br />
des PKW für den Arbeitsweg gegenüber anderen Verkehrsmitteln<br />
zu „bestrafen“.<br />
In einem Schreiben an Bundesfinanzminister Hans Eichel<br />
weist Landesvorsitzende Brigitte Scherb darauf hin, <strong>das</strong>s<br />
gerade Arbeitnehmerinnen und -nehmer aus bevölkerungsarmen<br />
ländlichen Regionen oft weite Anfahrten zum<br />
Arbeitsplatz in Kauf nehmen müssten und dabei wegen<br />
fehlender oder lückenhafter ÖPNV-Angebote auf <strong>das</strong> Auto<br />
angewiesen seien.<br />
Der NLV fordert deshalb, bei den anstehenden Entscheidungen<br />
diese Zwangssituation zu berücksichtigen und nicht<br />
durch einseitige Beschränkungen weiter zu verschärfen. Der<br />
Arbeitsmarkt verlange von den Menschen im ländlichen<br />
Raum ein besonders hohes Maß an Mobilität. Deshalb<br />
dürften sie nicht noch durch ungerechte Kürzungen<br />
benachteiligt werden. ■<br />
18 dlv informationen 4/ 03<br />
v. l. n. r.: Brigitte Scherb, Vorsitzende des NLV; Edda Albers, Agnes<br />
Witschen (beide LV Weser-Ems), Minister Lutz Stratmann, Dr.<br />
Gerhard Lippert, Direktor der LEB, Renate Detlefsen (NLV),<br />
Eugen Gehlenborg (LEB), Frieda Hensmann, Vorsitzende des LV<br />
Weser Ems, Karin Pieper (LEB), Maria Vogel (NLV)<br />
Foto: Hilke Lehmann<br />
Familien auf dem Lande einzusetzen. Dabei forderten sie den<br />
Minister auf, sich für die Bezahlbarkeit des Ehrenamtes, vor allem<br />
in Projektgremien, zu engagieren. Wichtig sei auch, den Strukturwandel<br />
nicht nur unter ökonomischen Gesichtspunkten zu<br />
betrachten, sondern ebenso unter sozialen und kulturellen.<br />
Für die Zukunft wurden regelmäßige Gespräche vereinbart,<br />
um die Anliegen der Landfrauen und der ländlichen Räume<br />
zeitnah zu beraten.<br />
Ende August kamen die selbe Landfrauen-Delegation sowie<br />
VertreterInnen der Ländlichen Erwachsenenbildung in Niedersachsen<br />
(LEB) mit dem Niedersächsischen Minister für Wissenschaft<br />
und Kultur, Lutz Stratmann, in Oldenburg zusammen.<br />
Frieda Hensmann und Brigitte Scherb informierten ihn über<br />
die Weiterbildungsaktivitäten beider Verbände, die mit<br />
Vorträgen, Seminaren und umfangreichen Qualifizierungsangeboten<br />
– viele davon in Zusammenarbeit mit Bildungsträgern<br />
wie der LEB – jährlich über 300.000 Frauen auf dem Lande<br />
erreichen.<br />
Die beiden Verbandsvorsitzenden erklärten, <strong>das</strong>s die drastischen<br />
Kürzungen des Landes bei der Weiterbildungs-Förderung<br />
gerade den ländlichen Raum hart treffen und die Arbeit der<br />
ehrenamtlich geführten Verbände gefährden würden.<br />
Minister Stratmann nannte die Förderung des Ehrenamtes ein<br />
wichtiges Thema. Den Menschen könne Eigenverantwortung<br />
übertragen und viel zugetraut werden. Auch er begrüßte die<br />
Pläne, hauswirtschaftliche Fachkräfte für den Unterricht an<br />
allgemeinbildenden Schulen in Sachen Alltagskompetenz zu<br />
qualifizieren.<br />
Ebenso hätten beide Landfrauenverbände seine volle Sympathie<br />
in ihrem Anspruch, den Menschen auf dem Land – und<br />
insbesondere den Frauen – vor Ort ein Bildungsangebot zu<br />
gewährleisten, <strong>das</strong> dazu beiträgt, dort gerne zu leben, zu arbeiten<br />
und selbst etwas für den ländlichen Raum zu tun. Niedersachsen<br />
sei auf ein Engagement, insbesondere auch der Frauen, in den<br />
Regionen angewiesen. ■
LFV Weser-Ems<br />
Landfrauen –<br />
Vereint, vernetzt, stark<br />
Der Landfrauenverband Weser-Ems e.V.<br />
hat auf seiner Delegiertentagung im Mai<br />
2003 sein Leitbild verabschiedet. Es ist <strong>das</strong><br />
Ergebnis eines gut einjährigen Diskussionsprozesses<br />
im Verband.<br />
Ein steter Wandel und Veränderungen in<br />
Umwelt und Gesellschaft wirken sich auch<br />
auf einen Verband aus. Wie soll er reagieren?<br />
Wie sich orientieren, um den Herausforderungen,<br />
vor die die Mitglieder dadurch<br />
gestellt werden, zu begegnen?<br />
Es geht darum, die Landfrauenarbeit so<br />
anzupassen, <strong>das</strong>s die Vorstellungen, Lebensund<br />
Menschenbilder der Mitglieder zum<br />
Tragen kommen. Nur so kann es gelingen,<br />
viele Beteiligte zu motivieren, miteinander<br />
an der selben Sache zu arbeiten.<br />
Gleichzeitig soll deutlicher werden, wer<br />
die Landfrauen sind und was sie von anderen<br />
Frauengruppen unterscheidet. Sind<br />
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es Frauen vom Lande, die nett zusammensitzen<br />
bei Kaffee und Kuchen und im<br />
Sommer schöne Fahrten machen? Oder<br />
haben Landfrauen mehr zu bieten?<br />
Der Vorstand des Landfrauenverbandes<br />
Weser-Ems hatte <strong>das</strong> Ziel, ein Dach zu<br />
schaffen, unter dem die 31 600 Landfrauen,<br />
organisiert in 196 Landfrauenvereinen,<br />
sich selbst finden und für sich und<br />
andere Frauen im ländlichen Raum eine<br />
Zukunft sehen.<br />
Mit der Leitung der Leitbildentwicklung<br />
wurde Anne von Laufenberg-Beermann<br />
beauftragt. In dem Diskussionsprozess wurden<br />
Antworten auf folgende Kernfragen gesucht:<br />
Für wen und was stehen wir? Was ist<br />
uns wichtig und wertvoll? Welches ist der<br />
angestrebte Mitgliederkreis? Welche Rolle<br />
soll der Verband für Mitglieder haben? Wohin<br />
wollen wir unser Augenmerk lenken?<br />
Welche Position wollen wir zukünftig<br />
in der Gesellschaft einnehmen? Welches<br />
besondere Engagement wollen wir zeigen?<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Diese Leitfragen wurden in den Landfrauenvereinen,<br />
auf Tagungen und in den<br />
Gremien des Verbandes von Herbst 2002<br />
bis Frühjahr 2003 diskutiert. Folgende<br />
Kernaussagen des Leitbildes wurden erarbeitet:<br />
• Wir LandFrauen sind Frauen auf dem<br />
Lande, vereint, vernetzt, stark.<br />
• Wir LandFrauen schaffen Gemeinschaft<br />
und stärken <strong>das</strong> Selbstvertrauen.<br />
• Wir LandFrauen fördern Frauen durch<br />
vielfältige Bildungsangebote vor Ort.<br />
• Wir LandFrauen sind kompetente Ansprechpartnerinnen<br />
und Sprachrohr für<br />
Frauen und Familien.<br />
• Wir LandFrauen sind aktiv im ländlichen<br />
Raum.<br />
• Wir LandFrauen gestalten eine ziel- und<br />
ergebnisorientierte Vereinsarbeit.<br />
• Wir LandFrauen kämpfen für mehr Anerkennung<br />
durch erfolgreiche Interessenvertretung<br />
und wirksame Öffentlichkeitsarbeit.<br />
■<br />
dlv informationen 4/ 03 19
LANDESVERBÄNDE<br />
LFV Sachsen<br />
10-jähriges Jubiläum des Erntekranz- und Erntekronenwettbewerbes<br />
Am 30.08. 2003 eröffnete zum 10. Mal der Sächsische Landfrauenverband<br />
seinen Erntekranz und -kronenwettbewerb. Diese<br />
Veranstaltung gehört zu den Höhepunkten des Verbandslebens.<br />
Es ist mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden, am Ende<br />
eines jeden Wettbewerbes den Ausrichter des <strong>neue</strong>n benennen zu<br />
können. So fiel im vergangenen Jahr die Entscheidung auf den<br />
Landfrauenkreisverein des Niederschlesischen Oberlausitzkreises<br />
in Nochten.<br />
Mit viel Engagement, Ideen und Kreativität gingen die Frauen<br />
um die Kreisvorsitzende Corina Krause ans Werk. Sie stellten an<br />
LFV Südbaden<br />
Familienstand des <strong>LandFrauenverband</strong>es Südbaden<br />
am Deutschen LandFrauentag in Freiburg<br />
Der Deutsche LandFrauentag 2003 in Freiburg – neben<br />
Aktionen und Vorträgen auf dem Messegelände, wurde dieser<br />
Tag mit seinem Thema „Familie“ auch in die Freiburger<br />
Innenstadt getragen. Mit einem Familienstand machte der Land-<br />
Frauenverband Südbaden auf seine vielfältige Arbeit für Frauen<br />
und Familien im Ländlichen Raum aufmerksam.<br />
Umfangreiche Informationen<br />
und ein Fühlquiz<br />
erwartete die Besucher des<br />
Familienstandes. Dabei entwickelte<br />
sich <strong>das</strong> Quiz zu<br />
einem wahren Renner, denn<br />
für die Kinder hieß es<br />
mitmachen und gewinnen.<br />
An mehreren Stationen sollten<br />
sie ihren Tastsinn erproben.<br />
Die Kinder gingen<br />
mit Freude an die gestellten<br />
Aufgaben und so manches<br />
überraschte Gesicht zeigte<br />
20 dlv informationen 4/ 03<br />
sich hohe Anforderungen, da es auch noch der 10. Wettbewerb<br />
war. Mit Bravour meisterten sie diese besondere Herausforderung.<br />
Man könnte es nicht treffender formulieren als es der Schirmherr<br />
unserer Veranstaltung der Sächsische Landwirtschaftsminister<br />
Herr Steffen Flath getan hat: „Es ist eine Augenweide, was die<br />
Hände von Frauen schaffen können, toll.“<br />
In der Eröffnungsrede des Sächsischen Landfrauenverbandes<br />
gehalten vom langjährigen Vorstandsmitglied Frau Gisela<br />
Sprenger, wurde ebenfalls der Fleiß und die Mühe der Landfrauen<br />
des Kreisvereines NOL gewürdigt. Da der Kreisverein Löbau-<br />
Zittau, dessen Vorsitz Frau Sprenger inne, Ausrichter des Wettbewerbes<br />
2002 war, wusste sie um die Schwierigkeiten und Mühen<br />
die es bedarf, um Freiwillige und natürlich Sponsoren zu finden.<br />
In Nochten ist es den Landfrauen gelungen, ein ganzes Dorf für<br />
diese Idee zu gewinnen und zu begeistern.<br />
Die Kreisvorsitzende Corina Krause formulierte in ihrer<br />
Begrüßungsrede, <strong>das</strong> Anliegen der Landfrauen wie folgt:<br />
„Tradition, Brauchtum und ländliches Gedankengut an die<br />
nächste Generation weiterzugeben, ist unser Ziel.“ Dieser<br />
Gedanke wurde bildlich durch die vielen Akteure in den<br />
sorbischen Trachten unterstrichen.<br />
In den folgenden zwei Wochen wurden die Besucher mit einem<br />
reichhaltigen Programm überrascht und wie es für Landfrauen<br />
Tradition ist, natürlich mit dem selbstgebackenen Kuchen<br />
verwöhnt. ■<br />
sich beim Ertasten von Weizen, Sonnenblumen oder Kirschkernen.<br />
Den Preis für´s Erraten, einen Apfelschnitz, konnten<br />
sich die meisten der „Fühlenden“ genüsslich in den Mund<br />
stecken.<br />
Während sich die Kinder beim Spiel vergnügten interessierten<br />
sich die Mütter für <strong>das</strong> Bildungsangebot des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Südbaden. In vielen Gesprächen zeigte sich, <strong>das</strong>s sich<br />
Frauen Weiterbildungsangebote zu beruflichen und persönlichen<br />
Themen wünschen. Aber auch Angebote im Bereich Gesundheit<br />
und Wellness gehören zu einer umfassenden Familienbildung.<br />
So zeigten sich viele der „Stadt-Frauen“ überrascht, <strong>das</strong>s der<br />
<strong>LandFrauenverband</strong> Südbaden mit seinen Schulungsangeboten<br />
z.B. zur Hauswirtschaftlichen Familienbetreuerin, EDV-Seminaren<br />
und Kursen zum Thema Bachblüten oder gesunder Ernährung<br />
ein solch umfangreiches Schulungsangebot bietet.<br />
Frauen, die an diesem Tag den <strong>LandFrauenverband</strong> kennen<br />
lernten und fröhliche Kinder zeigten uns, wie wichtig es war,<br />
den „Geist“ des Deutschen LandFrauentages auch in der<br />
Freiburger Innenstadt wehen zu lassen. ■<br />
Myriam Hoffmann
LFV Rheinland<br />
Über 130 Agrar-Bürofachfrauen<br />
im Rheinland qualifiziert<br />
Am 16. September erhielten die ersten Rheinischen Agrar-Bürofachfrauen<br />
in Straelen ihre Zertifikate aus der Hand von Ulrike<br />
Schellberg, Landesvorsitzende der Rheinischen Landfrauenvereinigung<br />
e. V. Das Interesse an dieser Qualifizierungsmaßnahme ist<br />
so groß, <strong>das</strong>s sich inzwischen über 450 Landfrauen gemeldet<br />
haben. Die ersten sechs Lehrgänge an den Standorten Straelen,<br />
Wesel (2x), Düren, Bonn und Kleve mit insgesamt 134 Teilnehmerinnen<br />
sind nun erfolgreich abgeschlossen worden.<br />
In den letzten Jahren hat sich herausgestellt, <strong>das</strong>s dem Büro im<br />
landwirtschaftlichen Betrieben eine immer größere Bedeutung<br />
zukommt und meistens die Frauen für den „Papierkram“ zuständig<br />
sind. Dies war Anlass für die Rheinische Landfrauenvereinigung e.<br />
V., die Qualifizierungsmaßnahme zur Agrar-Bürofachfrau durchzuführen,<br />
so die Aussage von Ulrike Schellberg. In ihrer Ansprache<br />
lobte sie die gute und enge Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer<br />
Rheinland, denn die Lehr- und Beratungskräfte<br />
übernahmen Organisation, Seminarleitung und den größten Teil<br />
des Unterrichts. Ebenso dankte sie dem Präsidenten des Rheinischen<br />
Landwirtschaftsverbandes Friedhelm Decker für die Unterstützung.<br />
Lehrgangsinhalte aus dem steuerlichen und rechtlichen<br />
Bereich hatten Experten des Verbandes übernommen.<br />
Wilhelm Lieven, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland,<br />
sprach den Absolventinnen seinen herzlichen Glückwunsch<br />
aus mit den Worten: „Ihre Männer können sich glücklich schätzen,<br />
LFV Westfalen-Lippe<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Fast alle Landfrauen waren zur Feierstunde erschienen, um ihr Zertifikat<br />
von der Landesvorsitzenden Ulrike Schellberg in Empfang zu<br />
nehmen<br />
solche Partnerinnen wie Sie zu haben, die mit Frauenpower die<br />
Büroarbeit in Ihrem Betrieb noch professioneller managen<br />
werden“.<br />
Besonders interessant war es, in Erfahrungsberichten von vier<br />
Teilnehmerinnen zu hören, was der Lehrgang für sie gebracht<br />
habe. Beispielsweise in den Bereichen Datenverarbeitung, Nutzung<br />
des Internets oder Risikomanagement hatten alle wertvolle<br />
Kenntnisse hinzugewonnen, die ihnen zukünftig die Büroarbeiten<br />
in ihren Betrieben wesentlich erleichtern würden. Zum Teil konnte<br />
<strong>das</strong> Gelernte schon direkt in die Praxis umgesetzt werden. Alle<br />
äußerten den Wunsch nach Aufbau- und Fortbildungsangeboten,<br />
um etwa die PC-Kenntnisse noch zu vertiefen.<br />
Frau Ulrike Kamp aus dem Landesvorstand der RhLV e. V.<br />
stellte in ihrem Schlusswort solche Fortsetzungskurse in Aussicht<br />
und beendete die gelungene Feierstunde. ■ Annegret Dedden,<br />
Geschäftsführerin der Rheinischen Landfrauenvereinigung im Kreis Kleve<br />
Große Resonanz auf Brustkrebskampagne „Sicher fühlen“<br />
Bereits 100 Vorsorge-Seminare im Westfälisch-Lippischen Landfrauenverband durchgeführt<br />
Im Dezember 2002 starteten die ersten Seminare zur Selbstuntersuchung<br />
der Brust in den Kreis- und Ortsverbänden des<br />
Westfälisch-lippischen Landfrauenverbandes (wllv). Sie sind<br />
Bestandteil der konzertierten Aktion gegen Brustkrebs, die von der<br />
Landeskrebsgesellschaft NRW koordiniert wird.<br />
300 Seminare wurden bis Juli 2003 insgesamt in Nordrhein-<br />
Westfalen durchgeführt. Ein Drittel davon schulterten die engagierten<br />
Kreis- und Ortslandfrauenverbände im westfälisch-lippischen<br />
Landesteil in der Planung und Seminarorganisation Vor-<br />
Ort und erreichen damit bereits mehr als 1.300 Frauen im ländlichen<br />
Raum.<br />
WllV-Präsidentin Elsbeth Bernsmann führt den Erfolg der Kampagnenumsetzung<br />
auf die Verbandsstrukturen zurück. In den Ortslandfrauenverbänden<br />
lassen sich besonders viele Frauen persönlich<br />
ansprechen und ermutigen in kleinen Gruppen (max. 15 Teilnehmerinnen)<br />
sich mit dem Tabu-Thema Brustkrebs auseinander<br />
zu setzen. Daher war es der Landeskrebsgesellschaft NRW auch ein<br />
großes Anliegen, den wllv als Kooperationspartner zu gewinnen.<br />
Ziel der Aktion ist es, die Seminarteilnehmerinnen – Frauen ab<br />
20 Jahre – für <strong>das</strong> Thema Brustkrebs zu sensibilisieren, Körper-<br />
bewusstsein und Eigenverantwortung zu stärken. Nicht einmal<br />
50% aller anspruchsberechtigten Frauen nutzen die kostenlose<br />
Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen und nur wenige untersuchen<br />
regelmäßig selbst ihre Brust. Tatsache ist aber, <strong>das</strong>s 60 bis<br />
70% aller Tumore in der Brust von den Frauen selbst getastet werden.<br />
Im Kampf gegen den Brustkrebs ist die Selbstuntersuchung<br />
der Brust ein wichtiger Bestandteil!<br />
Die 1,5-stündigen Seminare werden von Gynäkologinnen<br />
geleitet und sind in einen Theorie- und einen Praxisteil gegliedert.<br />
Im theoretischen Teil werden Themen wie Vorsorge, Entstehung<br />
und Risikofaktoren von Brustkrebs behandelt. Im Praxisteil<br />
wenden die Teilnehmerinnen die erlernte Methode an Modellen<br />
an. Als Tastobjekte dienen ein Torso und zwei „Anhänge“-Modelle,<br />
in denen Knoten verschiedener Größe und Tiefe liegen.<br />
Mit der Kampagne „Sicher fühlen“ knüpft <strong>das</strong> Land<br />
Nordrhein-Westfalen an die Initiativen zur Früherkennung und<br />
Vorbeugung von Brustkrebs in anderen Bundesländern an.<br />
Ausgehend vom bisherigen Verlauf der Kampagne rechnet die<br />
Landeskrebsgesellschaft NRW für <strong>das</strong> Jahr 2003 mit annähernd<br />
500 Seminaren. ■<br />
dlv informationen 4/ 03 21
LANDESVERBÄNDE<br />
LFV Schleswig-Holstein<br />
<strong>LandFrauenverband</strong> auf der Norla:<br />
Vier Tage gebündelte Informationen zu Weiterbildungsangeboten<br />
Auf der diesjährigen Landwirtschaftsmesse NORLA präsentierte<br />
sich der LandFrauenVerband Schleswig-Holstein e.V. unter dem<br />
Motto: „LandFrauen lernen lebenslang“. Denn mit 2844 Weiterbildungsveranstaltungen<br />
im Jahr 2002, die u.a. Vorträge, Seminare<br />
und mehrmonatige Lehrgänge beinhalteten und dabei über 3300<br />
Themen behandelten, sind Bildung und Qualifizierung ein wesentlicher<br />
Schwerpunkt der Tätigkeit des Landesverbandes. Eine Vielzahl<br />
dieser Angebote dient der Qualifizierung von Frauen im ländlichen<br />
Raum und bietet eine Neuorientierung im Hinblick auf den<br />
Aufbau einer neben- oder hauptberuflichen Tätigkeit. Die Absicht<br />
war, Messegästen den Inhalt der Qualifizierungsangebote und deren<br />
praktischen Nutzen durch Absolventinnen zu demonstrieren.<br />
Exemplarisch stellten sich folgende bewährte Lehrgänge vor:<br />
Fachfrauen für Ernährung, Botschafterinnen für heimische Produkte,<br />
Gästeführerinnen, IT-Landfrauen und die Gartenführerinnen.<br />
Die Fachfrauen für Ernährung bieten ihr erworbenes Wissen für<br />
Aktionstage in Kindergärten und Schulen oder in Form von Vorträgen<br />
für allgemein Interessierte oder für Ortsvereine an. Dabei geben<br />
sie Tipps z.B. zur Verwendung von jahreszeitlich verfügbarem Obst<br />
und Gemüse. Natürlich stellen sie auch umfassendes Informationsmaterial<br />
zur Verfügung.<br />
Die Botschafterinnen für heimische Produkte setzen ihren<br />
Schwerpunkt auf die Information zu regional erzeugten Nahrungsmitteln.<br />
Gute Erfahrungen haben sie mit dem Darbieten von Kostproben<br />
gemacht. Einmal den Unterschied zwischen fest und mehlig<br />
kochenden Pellkartoffen zu erschmecken war für viele Gäste der<br />
NORLA ein Aha-Erlebnis. Diese Form des direkten Erlebens<br />
erleichtert <strong>das</strong> Anbieten von Hintergrundinformationen zu<br />
Produktionswegen und zu Gütezeichen.<br />
LFV Pfalz<br />
Gender-Mainstreaming-Konzept in der Frauenpolitik<br />
Im Rahmen der Delegiertentagung des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Pfalz referierte Frau Thea Rathgeber, Referatsleiterin der Frauenabteilung<br />
im Mainzer Ministerium für Bildung, Frauen und<br />
Jugend über <strong>das</strong> Gender-Mainstreaming-Konzept in der Frauenpolitik.<br />
Was ist Gender-Mainstreaming? Zunächst wurde dies den anwesenden<br />
LandFrauen verdeutlicht durch ein kleines Rollenspiel,<br />
bei dem unterschiedliche Personen auf bestimmte Behauptungen<br />
mit „ja“ oder „nein“ antworten mussten. Beispielsweise reagiert<br />
ein 45-jähriger Flugkapitän auf die Aussage „Sie können jede<br />
Woche einmal ins Restaurant zum Essen gehen“ ganz anders, wie<br />
eine Alleinerziehende mit einem Baby, die von der Sozialhilfe<br />
lebt.<br />
Übersetzt bedeutet der Begriff „Gender-Mainstreaming“ eine<br />
„Geschlechterperspektive, die in den Hauptstrom des Denkens<br />
gebracht wird“, d.h. bei allen Entscheidungen, Maßnahmen und<br />
22 dlv informationen 4/ 03<br />
Die mehr als 40 ausgebildeten Gästeführerinnen bieten regional<br />
Sehenswertes auf ihren Halbtages- und Tagestouren an. Dabei sind<br />
die fundierten Kenntnisse zu Kultur, Geschichte, Landwirtschaft,<br />
Land und Leuten die Themen, mit denen die Gästeführerinnen<br />
ihre Kunden begeistern. Neben anderen Ortsvereinen bedienen sich<br />
auch Betriebe dieses Angebotes, <strong>das</strong>s auf Wunsch auch individuell<br />
ausgerichtet werden kann.<br />
Die drei IT-Frauen aus Schleswig-Holstein konnten an Hand<br />
ihrer „Gesellenstücke“, nämlich der von ihnen gestalteten<br />
Homepages von Orts- und Kreisvereinen, sehr anschaulich ihr<br />
Know-how präsentieren. Mittlerweile haben sie auch andere<br />
Aufträge, so betreuen sie z.B. Internetprojekte für Vereine.<br />
Allerdings wird ihr Angebot, Vorträge zur Internetnutzung und<br />
-gestaltung, noch nicht gut nachgefragt und somit diente ihre<br />
Präsentation auf der Messe neben der Qualifikationsdarstellung<br />
auch ihrer eigenen Werbung.<br />
Die Absolventinnen der zwei durchgeführten Gartenführer-<br />
Lehrgänge konnten mit vielen herbstlichen Impressionen die<br />
Besucher ansprechen. Ihr Angebot, den eigenen Garten für<br />
Führungen zu öffnen und darüber hinaus Veranstaltungen rund<br />
um <strong>das</strong> Thema Garten anzubieten, wurde vielfach nachgefragt.<br />
Und zwischendurch erkundigten sich Gästen über Gestaltungsaspekte<br />
und fragten Tipps bei den Praktikerinnen nach.<br />
Neben diesen vielfältigen Eindrücken und Informationen aus<br />
durchgeführten Qualifikationen wurde die aktuelle, im Oktober<br />
startende Weiterbildung zur Büro-Agrarfachfrau von dem Landesverband<br />
vorgestellt. Und auch hier ist die Nachfrage so groß, <strong>das</strong>s es<br />
voraussichtlich gleich zu Beginn des <strong>neue</strong>n Jahres einen zweiten<br />
Kursus geben wird. ■<br />
Programmen werden die Auswirkungen auf Frauen und Männer<br />
beobachtet. Das Gender-Mainstreaming-Konzept ist eine Strategie,<br />
die im Amsterdamer EU-Vertrag gesetzlich geregelt ist. Alle<br />
politischen Institutionen sind verpflichtet, die Richtlinien umzusetzen.<br />
Auch der rheinland-pfälzische Landtag habe sich diesem<br />
Beschluss verpflichtet.<br />
Die Referentin räumte ein, <strong>das</strong>s der Prozess des Umdenkens<br />
jedoch erst am Anfang stehen würde. Sie wies auch darauf hin,<br />
<strong>das</strong>s in Zukunft insbesondere die Förderung von Projekten an die<br />
Umsetzung des Gender-Mainstreaming gebunden sein werde.<br />
Frauenverbänden käme dabei eine besondere Rolle zu. „Sie sind<br />
immer der Motor für ein Umdenken in der Gesellschaft gewesen,<br />
beispielsweise bei der Wahrnehmung von Gewalt an Frauen“.<br />
Umgesetzt werden soll <strong>das</strong> Konzept zum Beispiel bei der<br />
Personalpolitik, die eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und<br />
Familie ermöglichen soll. ■ Cornelia Tiemann
LFV Thüringen<br />
7. Kulturgruppentreffen des Thüringer<br />
Landfrauenverbandes e.V.<br />
Unser 7. Kulturgruppentreffen fand am<br />
22. Juni 2003 in Vachdorf im Kreis<br />
Schmalkalden-Meiningen statt. 11 im Verband<br />
organisierte Trachtentanzgruppen,<br />
Chöre, Heimatgruppen und Spinnstuben<br />
zeigten, wie sie mit ihrem Wirken <strong>das</strong><br />
kulturelle Leben auf dem Lande mitbestimmen.<br />
Sie alle verbindet die Pflege alter Traditionen,<br />
die sie in ihrer Verbundenheit zur<br />
Heimat an nächste Generationen weitertragen<br />
wollen.<br />
Sichtbarer Erfolg war die Teilnahme von<br />
Kindern und Jugendlichen, die als eigenständige<br />
Tanzgruppe oder gemeinsam mit<br />
Erwachsenen auftraten.<br />
Das Kulturgruppentreffen des Thüringer<br />
Landfrauenverbandes war eingebunden<br />
in <strong>das</strong> Ökofest des landwirtschaftlichen<br />
Betriebes „Ökozentrum Werratal<br />
GmbH Vachdorf“ und bildete den Hintergrund<br />
für unser Kulturgruppentreffen.<br />
Diese Verbindung war für beide Seiten<br />
sehr vorteilhaft, da dadurch der Dialog<br />
zwischen Erzeugern, Verbraucher und den<br />
Landfrauen ermöglicht und wie wir feststellen<br />
konnten, von allen Beteiligten rege<br />
genutzt wurde.<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Thüringer Landfrauen brachten viele Eindrücke aus Frankreich mit<br />
Schon seit 1994 ist der Freistaat Thüringen mit der französischen<br />
Region Picardie partnerschaftlich verbunden. Aus Anlass<br />
des 40. Jahrestages des Elysee-Vertrages wird 2003 ein Thüringen-<br />
Jahr in der Picardie durchgeführt.<br />
Von der Landesregierung wurde die Bitte an den Thüringer<br />
Landfrauenverband gerichtet, ein Treffen mit französischen Landfrauen<br />
in der Picardie zu organisieren, unser Land und unsere<br />
Projekte vorzustellen und auch eine Trachtentanzgruppe mit<br />
einzubinden.<br />
Vom 05. bis 08. Juni 2003 fuhren die Trachtentanzgruppe<br />
Behrungen, die Mitglied im Thüringer Landfrauenverband ist,<br />
Mitglieder des Landesvorstandes und einige Vorsitzende von<br />
Ortsvereinen nach Saint-Quentin in Nordfrankreich. Der Empfang<br />
durch Mitarbeiterinnen von „ASTER“ war herzlich.<br />
In Gesprächsrunden ging es schwerpunktmäßig um <strong>das</strong><br />
gegenseitige Vorstellen und Kennenlernen, und um Informationen<br />
zu der vielfältigen Projektarbeit der französischen und der<br />
thüringer Landfrauen.<br />
Unsere Trachtentanzgruppe hatte sich gut auf diesen Besuch<br />
vorbereitet und gab mit Liedern und Tänzen einen Einblick in <strong>das</strong><br />
Kulturgut unserer Heimat Thüringen.<br />
Mit einbezogen in die Vorbereitung und<br />
Durchführung dieser Veranstaltung waren<br />
auch die Landfrauen des Kreisvereins<br />
„Südthüringen“.<br />
Vom Geschäftsführer des landwirtschaftlichen<br />
Betriebes und auch vom Bürgermeister<br />
kamen viele lobende Worte für<br />
diese gemeinsam durchgeführte Veranstaltung,<br />
die von ca. 10.000 Gästen besucht<br />
wurde und als eine wertvolle kulturelle<br />
Bereicherung des Lebens auf dem Lande<br />
eingeschätzt wurde.<br />
Alle Beteiligten werteten <strong>das</strong> 7. Kulturgruppentreffen<br />
als großen Erfolg für den<br />
Verband und auch für den landwirtschaftlichen<br />
Betrieb.<br />
Unser Anliegen ist es, <strong>das</strong> nächste Kulturgruppentreffen<br />
in zwei Jahren in einem<br />
ähnlichen Rahmen in einer anderen<br />
Region in Thüringen durchzuführen. ■<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>LandFrauenverband</strong> e.V.<br />
Reinhardtstr. 18, 10117 Berlin<br />
Tel. 0 30/31 80 20 29, Fax 0 30/31 01 78 31<br />
www.landfrauen.info, E-Mail: info@dlvonline.de<br />
Verantwortlich: Heike Troue<br />
Redaktion: Lilo Schön<br />
Titelfoto: Annette Birkenfeld<br />
Verlag:<br />
Landwirtschaftsverlag GmbH, 48084 Münster<br />
Hülsebrockstr. 2, 48165 Münster<br />
Tel. 0 25 01/80 10, Fax 0 25 01/80 12 04<br />
E-Mail: zentrale@lv-h.de<br />
Hauptgeschäftsführer: Karl-Heinz Bonny<br />
Geschäftsführer: Hermann Bimberg<br />
Objektleitung Anzeigen: Reinhard Geissel<br />
Verkaufsleitung Anzeigen: Gabriele Wittkowski<br />
Layout: bauwerk Kommunikationsdesign,<br />
Strickhausen<br />
Gesamtherstellung: LV Druck im<br />
Landwirtschaftsverlag<br />
Die DLV-Informationen erscheinen vierteljährlich.<br />
Der Jahresbezugspreis für Einzelbezieher beträgt<br />
inklusive Versand und Nebenkosten € 7,–. Im<br />
Sammelabo beträgt der Jahresbezugspreis € 5,80. Das<br />
Abo kann mit einer Frist von einem Monat zum Ende<br />
eines Kalenderjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
Bitte Adressenänderungen umgehend miteilen! Die<br />
mit Namen gekennzeichneten Artikel und die<br />
Meldungen aus den Landesverbänden müssen nicht<br />
unbedingt die Meinung des Deutschen<br />
Landfrauenverbandes widerspiegeln. Nachdruck oder<br />
Auszüge nur mit Quellenangabe gestattet und<br />
Belegexemplar erbeten.<br />
Neben den „geplanten“ Auftritten gab es auch genügend<br />
Gelegenheit zu spontanen Vorstellungen, so z.B. als „Dankeschön“<br />
für die sehr gute Bewirtung in einem landwirtschaftlichen Betrieb,<br />
oder bei einer Geburtstagsfeier im Hotel. ■<br />
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Tel.: 0 77 71/ 91 84 80, Fax: 0 77 71/ 91 84 81 03<br />
www.Hotel-Fortuna-Stockach.de<br />
E-Mail: info@Hotel-Fortuna-Stockach.de<br />
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