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das neue Präsidium - Deutscher LandFrauenverband e.V.

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NACHRICHTEN<br />

Einkommenskombinationen im Rheinland – kein<br />

Hobby der Bäuerinnen<br />

Sinkende Marktpreise für die landwirtschaftliche<br />

Urproduktion und Erschwernisse<br />

durch die Agrarpolitik sind nur einige<br />

Gründe dafür, warum immer mehr<br />

landwirtschaftliche Familien auf eine zusätzliche<br />

Einkommensquelle angewiesen<br />

sind. Meist sind es Frauen, die die Initiative<br />

ergreifen und zum Beispiel in die<br />

Direktvermarktung einsteigen oder Kindergeburtstage<br />

und Partyservice vom Hof<br />

anbieten. Vor allem in Regionen mit einer<br />

hohen Bevölkerungsdichte wie z.B. <strong>das</strong><br />

Rheinland können Produkt- und Dienstleistungsangebote<br />

vom Hof einen entscheidenden<br />

Beitrag zur positiven Unternehmensentwicklung<br />

und damit zur langfristigen<br />

Existenzsicherung leisten.<br />

Die Einkommenskombinationen sind<br />

schon seit Jahren ein Schwerpunkt in der<br />

Verbandsarbeit der Rheinischen Landfrauenvereinigung<br />

(RhLV). Aber der Stel-<br />

Abb. 1<br />

8 dlv informationen 4/ 03<br />

lenwert der Einkommenskombinationen<br />

wird immer noch stark unterschätzt.<br />

Dafür sind im Wesentlichen zwei Gründe<br />

verantwortlich: zum einen gibt es – abgesehen<br />

vom Bereich „Urlaub auf dem Bauernhof“<br />

– kaum Zahlenmaterial zu Produkt-<br />

und Dienstleistungsangeboten vom<br />

Bauernhof, zum anderen werden die Einkommenskombinationen<br />

noch immer als<br />

ein Hobby der Landfrauen angesehen.<br />

Dies war Anlass für die Rheinische<br />

Landfrauenvereinigung, über die Ortsvereine<br />

und in enger Zusammenarbeit mit<br />

der Landwirtschaftskammer Rheinland<br />

Höfe mit einem Produkt- oder Dienstleistungsangebot<br />

im Vereinsgebiet quantitativ<br />

zu erfassen. Ziel der Erhebung war<br />

es, mit möglichst geringem Zeit- und<br />

Kostenaufwand Zahlen darüber zu bekommen,<br />

welche Leistungen im Rheinland<br />

angeboten werden. Denn Erfahrun-<br />

Auswertung: Ergebnis der Befragung Hochrechnung auf <strong>das</strong><br />

gesamte Rheinland<br />

Nach geschätztem Beitrag Zahl der in % der Zahl der in % aller<br />

zum Familieneinkommen Betriebe absolut E+E-Betriebe Betriebe Betriebe<br />

Anzahl der Betriebe mit Einkommenskombinationen<br />

gesamt 2991 100 4154 33<br />

Davon mit einem geschätzten<br />

Beitrag zum Familieneinkommen:<br />

• In geringem Umfang 1654 55 2297 18<br />

• Wesentliches Standbein 778 26 1081 9<br />

• Haupteinkommensquelle 559 19 776 6<br />

Abb. 2<br />

EINKOMMENSKOMBINATIONEN IM RHEINLAND<br />

EINKOMMENSKOMBINATIONEN IM RHEINLAND<br />

Anzahl der Angebote und deren Anzahl der Davon Einkommensbeitrag<br />

Beitrag zum Familieneinkommen Angebote absolut gering wesentlich Haupteinkommen<br />

Anzahl aller erfassten Leistungen, 3685 1952 1006 727<br />

davon (100%) (53%) (27%) (20%)<br />

• Direktvermarktung 1957 993 574 390<br />

• Leistungen im Freizeitbereich 631 347 177 107<br />

• Betreuungsleistungen 574 232 160 182<br />

• Sonstige Leistungen 523 380 95 48<br />

gen zeigen, <strong>das</strong>s die Bedeutung der Einkommenskombinationen<br />

am wirkungsvollsten<br />

durch Zahlen dargestellt werden<br />

kann. Gleichzeitig können sich daraus<br />

Konsequenzen für die zukünftige Verbands-,<br />

Projekt- und Bildungsarbeit ergeben.<br />

Zur Erhebung der Zahlen wurde ein<br />

Fragebogen eingesetzt, der über den Verband<br />

der Landwirtschaftskammern entwickelt<br />

wurde. Aufgabe der Ortsvereine<br />

war es, die Angebote der Betriebe per<br />

Strichliste zu erfassen und grob einzuschätzen,<br />

in welchem Umfang die Einkommenskombination<br />

zum Gesamteinkommen<br />

beiträgt.<br />

An der Befragung haben sich 193 der<br />

insgesamt 260 RhLV-Ortsvereine beteiligt,<br />

was rund 72 % aller Betriebe ab 5 ha<br />

im Rheinland entspricht. Untersucht<br />

wurden die Tätigkeiten im Bereich<br />

Direktvermarktung, Leistungen im Freizeitbereich,<br />

Betreuungsleistungen sowie<br />

weitere Spezialangebote. Zur Direktvermarktung<br />

wurde sowohl der Verkauf von<br />

landwirtschaftlichen Rohprodukten, Blumen,<br />

Weihnachtsbäumen, Milchprodukten,<br />

Fleisch und Wurst, Obst und Gemüse<br />

sowie Getreide gezählt, als auch <strong>das</strong><br />

Angebot von Deko- und Kreativprodukten.<br />

Erfasste Leistungen im Freizeitbereich<br />

waren zum Beispiel Übernachtungen auf<br />

dem Bauernhof, Bauernhofgastronomie,<br />

Partyservice, Raumvermietung, aber auch<br />

Kutsch- und Planwagenfahrten, Gästeführungen<br />

und Hofbesichtigungen oder<br />

Kinderaktionen, Blumen zum selber<br />

pflücken sowie sportliche Aktivitäten wie<br />

angeln, reiten und golfen. Betreuungsleistungen<br />

werden auf rheinischen Höfen<br />

für Senioren, Klein- und Schulkinder,<br />

Kleintiere und Pferde angeboten. Hauswirtschaftliche<br />

oder gesundheitliche<br />

Dienstleistungen, Seminare, Dauervermietung<br />

und -verpachtung, kommunale<br />

Dienstleitungen sowie regenerative Energien<br />

sind die wichtigsten Arbeitsgebiete<br />

aus dem Bereich der sonstigen Leistungen.<br />

Wohnraumvermietung und außerlandwirtschaftliche<br />

Erwerbstätigkeit als<br />

Einkommenskombinationen wurden<br />

nicht erfasst, da ausschließlich Produktund<br />

Dienstleistungsangebote gefragt<br />

waren.

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