das neue Präsidium - Deutscher LandFrauenverband e.V.

SCHWERPUNKT
Der Deutsche Land-
Frauenverband in den
nächsten vier Jahren
6 dlv informationen 4/ 03
Das neue Präsidium hat auf seiner
konstituierenden Sitzung im
August Themenbereiche, Ziele
und Arbeitsschwerpunkte für die
nächsten vier Jahre seiner Amtszeit
beraten und festgelegt.
Nachdem der langjährige gemeinsame Schwerpunkt auf
Bundesebene, die eigenständige soziale Sicherung der Bäuerin
im Jahr 1995 umgesetzt wurde, ist das eigentliche Ziel erreicht.
Wir sehen es nach wie vor als wichtige Aufgabe, die Lücken in
der agrarsozialen Gesetzgebung aufzuzeigen, aber die Kritik
an der Umsetzung der sozialen Sicherung der Bäuerin kann
unseren Verband nicht mehr so einigen, weil sie sehr stark
gruppenspezifisch ist.
Die konkreten Zielsetzungen des letzten Präsidiums von 1999
- 2003 sind erfolgreich und messbar umgesetzt worden:
• Sanierung des Verbandes
• Umzug nach Berlin und Beginn einer neuen Lobby-Arbeit
• inhaltlich eine Positionierung des Verbandes in der Verbraucheraufklärung
mit der Forderung „Hauswirtschaft ist
Alltagskompetenz“
Um diese Arbeit kontinuierlich fortzusetzen, hat sich das neue
Präsidium neben der Bearbeitung aktueller Themen vorgenommen,
in folgenden Bereichen künftig Schwerpunkte zu setzen:
• „Hauswirtschaft ist Alltagskompetenz“ bleibt ein Schwerpunkt,
weil wir das Ziel erreichen wollen, dass Hauswirtschaft
und Ernährung künftig zu den allgemeinen Bildungsstandards
gehören und in den Lehrplänen für Kindergärten und Schulen
auftauchen.
• Die verstärkte Förderung von Erwerbs- und Einkommenskombinationen
ist eine weitere wichtige Schwerpunktsetzung.
Ziel ist es, bessere Fördermöglichkeiten und die entsprechende
Anerkennung für die Einkommenskombinationen zu erreichen.
Unter anderem verfügen wir mit dem IT-Projekt über ein
wirkungsvolles Instrument für diesen Zweck. Wenn in jedem
der 12.000 Ortsverbände nur eine LandFrau ein Angebot ins
LandPortal einstellt, sollte das Ziel von 12.000 Einträgen
im Internet möglich sein.
• LandFrauen in Führungspositionen
Das Thema dieser Klausurtagung wird uns weiter beschäftigen.
Dazu gehört, die Befähigung von LandFrauen für Führungspositionen
im eigenen Verband, in der Politik oder auch in Verwaltung
und Wirtschaft gezielt zu fördern. Dies ist eine immerwährende
Aufgabe für den Verband, die wir heute anhand eines
Mentoring-Programmes diskutieren werden. Die Ergebnisse
dieser Bundesvorstandssitzung werden einen weiteren Schwerpunkt
der Arbeit im Präsidium darstellen.
• Außerdem wird der Verband seinen Fokus legen auf die Unterstützung
und Einbindung von Frauen, die die Rückkehr in den
Beruf nach der Kinderphase planen. Damit tragen wir der veränderten
Lebensplanung auch der Frauen im ländlichen Raum
Rechnung. Den Frauen möchten wir gemeinsam mit interessierten
Landesverbänden über Qualifizierung und Neuorientierung
eine Hilfestellung beim Widereinstieg in den Beruf bieten. Das
Ziel ist dabei, diese Frauen in den LandFrauenverband zu
integrieren.
• Lobbying ist nicht mit schönen Worten getan. Tatsachen
müssen her. Deshalb ist die fünfte Schwerpunktsetzung ein Vereinsmanager,
der für unsere Anliegen bei Verwaltung und Politik
konkretes Zahlenmaterial liefern kann. Statistisches Material hat
bisher in unserem Bereich gefehlt. Dies ist nicht nur in unserem
Verband so, sondern in allen Frauenverbänden. Deshalb hat sich
das Bundesfrauenministerium bereits für den Vereinsmanager
interessiert und denkt über ein Projekt in Zusammenarbeit mit
dem dlv und dem Deutschen Frauenrat nach.
Diese fünf konkreten Schwerpunkte müssen natürlich eingebettet
sein in die Themenbereiche, die wir als Bundesverband
bearbeiten und in denen wir grundsätzlich die aktuellen Entwicklungen
beobachten, bearbeiten, kommentieren und beeinflussen:
Frauen-, Familien- und Gesellschaftspolitik,Hauswirtschaft
und Bildungspolitik, Gesundheit und Sozialpolitik,
Verbraucherpolitik und Ernährung einschließlich Umweltfragen,
Einkommenskombinationen und Regionalpolitik und Landwirtschaft
Diese Themenbereiche werden jeweils von einem verantwortlichen
Präsidiumsmitglied betreut und es gibt dazu
jeweils auch einen dlv-Ausschuss der einmal jährlich tagt.
Erika Lenz