26.09.2017 Aufrufe

DIG MAG 1_2017_5777

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wirtschaftsbeziehungen<br />

Seit 1967 offizielle Wirtschaftsbeziehungen<br />

– eine Erfolgsstory<br />

Einen oft unterschätzten<br />

Aspekt der deutsch­israelischen<br />

Beziehungen beleuchtet<br />

die Wanderausstellung<br />

»Made in Germany« der<br />

Deutsch­Israelischen Wirtschaftsvereinigung<br />

(DIW),<br />

die im November 2016 im<br />

Düsseldorfer Landtag gezeigt<br />

wurde. Auszüge aus der Rede<br />

von DIW­Präsidentin Hildegard<br />

Müller bei der Ausstellungseröffnung.<br />

Grisha Alroi-Arloser führte die Gäste durch die Ausstellung.<br />

Fotos: Jürgen Sterzenbach<br />

F<br />

ür deutsche Firmen war Israel<br />

nie ein Markt wie alle anderen:<br />

zu schwer lag der Schatten der<br />

Schoah über dem Land, als dass in Israel<br />

»einfache« Geschäftsbeziehungen nach<br />

reinem betriebswirtschaftlichem Kalkül<br />

hätten aufgebaut werden können. Umso<br />

mehr zeugt der heutige Erfolg deutscher<br />

Produkte im israelischen Markt von der<br />

erstaunlichen Wegstrecke, die die Wirtschaftsbeziehungen<br />

zwischen Deutschland<br />

und Israel zurückgelegt haben.<br />

Institutionalisiert am 18. April 1967<br />

Begonnen wurden sie von Visionären, die<br />

sich jedoch in ihren kühnsten Träumen<br />

den unglaublichen Erfolg dieser schwierigen<br />

Beziehungen nicht hätten vorstellen<br />

können. Auf deutscher Seite waren<br />

dies Walter Hesselbach, Chef der Bank<br />

für Gemeinwirtschaft, ein Überlebender<br />

von Dachau, und Franz Etzel, Bundesfinanzminister<br />

unter Konrad Adenauer.<br />

Am 18. April 1967 wurde in Tel Aviv die<br />

Israelisch­Deutsche Handelskammer<br />

gegründet. Es war »die erste Körperschaft<br />

innerhalb des israelischen Volkes,<br />

die die Förderung der Beziehungen mit<br />

dem neuen Deutschland auf ihre Fahne<br />

schrieb« sagte ihr Gründer K. Moosberg.<br />

Ihr Gegenstück auf deutscher Seite war<br />

die Deutsche Gesellschaft zur Förderung<br />

der Wirtschaftsbeziehungen mit Israel<br />

e.V., die heutige Deutsch­Israelische­<br />

Wirtschaftsvereinigung (DIW), deren<br />

Gründung am selben Tag in Frankfurt<br />

erfolgte. In beiden Organisationen waren<br />

hochrangige Unternehmer und Politiker<br />

beteiligt.<br />

Nach wie vor geht es um die damals<br />

gesteckten Ziele: den Markteinstieg für<br />

Israelis in Deutschland erleichtern, vor<br />

allem kleinen und mittleren deutschen<br />

Unternehmen den Weg nach Israel<br />

ebnen und die Handelsbilanz verbessern.<br />

Und doch ist nichts mehr, wie es damals<br />

war: Israel, seit 2010 Mitglied der OECD<br />

und somit endgültig zu den wirtschaftlich<br />

erfolgreichen und fortschrittlichen<br />

Staaten gehörig, ist Mitglied des<br />

europäischen Forschungsnetzwerks<br />

EUREKA, unterhält über dreißig Freihandelsabkommen,<br />

darunter auch mit der<br />

EU und NAFTA, und ist ein gleichwertiger<br />

Wirtschaftspartner Deutschlands, der<br />

sich fast unbemerkt zu einem Wirtschaftswunderland<br />

gemausert hat, das<br />

seinesgleichen sucht.<br />

Entwicklung zu einer echten<br />

Interessen gemeinschaft<br />

Die Bundesrepublik Deutschland war<br />

von Anbeginn Pate dieser erstaunlichen<br />

Entwicklung und hat bis heute ihre<br />

Rolle als bedeutendster Wirtschaftsund<br />

Handelspartner in Europa und der<br />

drittgrößte neben den USA und China<br />

nie verloren; während dies jedoch bis<br />

in die späten 80er Jahre oft aus politischer<br />

Verantwortung und aufgrund der<br />

»besonderen« Beziehungen zwischen<br />

beiden Staaten und Völkern geschehen<br />

sein mag, so ist die Beziehung seit gut<br />

25 Jahren vor allem auf eins begründet:<br />

Interessengemeinschaft.<br />

22 | <strong>DIG</strong> <strong>MAG</strong>AZIN Nr. 1 <strong>2017</strong>/<strong>5777</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!