bpdigital_4_2017

geschaut, ob sich diese tolle Idee verwirklichen
ließe. Dem war so! Interessant war, dass
der Vorschlag dieses Jungen einen Bezug zur
Coesfelder Geschichte hatte. Denn auch hier
gab es einst eine Furt, die man nutzte, um auf
das ›Kuhfeld‹, also Coesfeld, zu kommen. Das
war ein schöner Anlass, um zu sagen: ›Okay,
damit im Schlosspark nicht alle auf dem Rad
einfach durch die Mitte fahren, platzieren wir
dort an der Stelle eine Furt.‹ Und diese Furt
war auch ein zentrales Element zum Nachdenken
darüber, wie wir eigentlich den Schlosspark
gestalten wollten.«
Bevor im Juli 2016 mit der Umgestaltung
des Schlossparks durch das Billerbecker Unternehmen
M&O Garten- und Landschaftsbau
begonnen werden konnte, kam es zu weiteren
Anregungen:
»Im Oktober 2014 hatten wir unsere ersten
Ideen einer breiteren Öffentlichkeit im
Pädagogischen Zentrum des Nepomucenum-
Gymnasiums zur Diskussion gestellt. Wir nahmen
die Anregungen auf und überarbeiteten
die Pläne. Der überwiegende Teil der Coesfelder
war von Anfang an positiv gestimmt.
In den ersten Bürgergesprächen wählten auch
viele Coesfelder die Metapher, dass der Park
›unser grünes Herz‹ sei, was eben sehr viel
über die gefühlte Nähe aussagt. Es waren sich
auch alle darin einig, dass wir den Schlosspark
aus seinem Dornröschenschlaf erwecken und
derart umgestalten müssten, dass man ihn
auch wirklich erleben kann. Der alte Schlosspark
hatte früher nur einen Weg, der hindurchführte.
Entweder konnte man von der
Liebfrauenschule in Richtung des Krankenhauses
gehen oder die Beguinenstraße entlang
in Richtung der Bernhard-von-Galen-
Straße. Das führte dazu, dass man den
Schlosspark mehrheitlich als Fahrradweg
nutzte und nicht als Parkanlage. Und das
wollten wir ändern, indem wir uns Gedanken
zur Wegeführung gemacht haben. Es wurden
dann zwei Wege und zwei neue Brücken angelegt,
sodass man nun die Möglichkeit hat,
durch den gesamten Park auf einer Art Rundweg
spazieren zu gehen.«
Dieser Rundweg durch den Schlosspark
gibt dem Gast die Möglichkeit, eine fantastische
Vielfalt erleben zu dürfen. Nicht nur das
sanfte Plätschern der fließenden Berkel und
das Rauschen des historischen Baumbestandes
führen zu einem hohen Maß an Entspannung,
sondern beim Spazierengehen passiert
der Besucher herrlich bepflanzte Beete, zum
Liegen oder gar Picknicken einladende Grünflächen,
schattenspendende Bäume und angenehme,
saubere Sitzgelegenheiten – ganz
zu schweigen von den bereits angeführten
einzigartigen Spielgeräten.
»Das macht das Besondere, das Vielseitige
an unserem neuen Schlosspark aus«, erklärt
der Landschaftsarchitekt. »Kinder können im
Wasser der Berkel spielen, ihre Eltern die
angenehme Atmosphäre des Parks genießen.
Er ist eine Oase des Grünen, der Ruhe, des
erfrischenden Schattens – wenn man so
möchte, ist er das Pendant zu unserem belebten
Marktplatz, der sich nur drei Minuten
Fußmarsch entfernt befindet. Im Sommer ist
der Schlosspark fünf Grad kühler als die
Innenstadt. Wer also eine erholsame Pause
vom Einkaufen wünscht, der ist hier goldrichtig.
Wenn es regnen sollte, findet man
Schutz unter dem Pavillon. Bürger und Besucher
unserer Stadt haben jetzt die Möglichkeit,
sich hierhin zurückzuziehen. Auch kann
jeder an den verschiedenen Veranstaltungen
und Aktionen, die im Schlosspark stattfinden,
teilnehmen. Zum Beispiel gibt es in diesem
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