WEB - Eifel aktuell_Oktober_2017_Nr.52
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<strong>Eifel</strong><br />
Turnierstarts mein Freizeitvergnügen. Sie bilden den idealen Ausgleich zum<br />
Beruf. Kutschenvergleichskämpfe sind ein ideales Betätigungsfeld für die<br />
ganze Familie. Bodens Söhne Thomas (18) und Stefan (15) fanden schon<br />
als kleine Jungen Gefallen am Metier ihres Seniors, das sich nur noch<br />
selten „hoch auf dem gelben Wagen“ abspielt, übten dennoch früh die<br />
Rolle früherer Postillione. Der Wahl-Huppenbroicher Holger Twardy hält seit<br />
40 Jahren Pferde und geht seit 20 Jahren mit seinen französischen Rasse-<br />
Kaltblütern (Percherons) im Ringen um Punkte und Pokale auf den Parcours.<br />
Sein Freizeit-Herz schlägt für Kutschfahrten im Kollegenkreis („Ein ideales<br />
Pendant zu meiner Arbeit“). Twardy zeigt Fahrgästen aus der Region wie den<br />
Rheinmetropolen „mit Vorliebe die einmalig imposanten Buchenhecken und<br />
andere Sehenswürdigkeiten unserer schönen <strong>Eifel</strong>“. Hege und Pflege seiner<br />
Rösser sind ihrem Herrn „wichtiger als sportliche Erfolge“. So spezialisierte er<br />
sich auf Reisen mit dem Planwagen für Gesellschaften, wie Hochzeiter oder<br />
Blätter leistet ganze Arbeit. Zur Einkehr in einem urigen <strong>Eifel</strong>er Gasthof warten<br />
als wohlverdiente Stärkung nach ausgedehnter Entdeckung reizvoller Routen<br />
regionale Köstlichkeiten auf die Kutschencrew, Hafer und Leckerli gibt´s für<br />
die braven Kaltblüter. Lebenslust geht halt meist auch durch den Magen! Da<br />
macht selbst die Zeit gern einmal Pause.<br />
Pferde- und Kutschendorado Nordeifel! Denn in Monschau und Simmerath<br />
haben ein rundes Dutzend Männer zu einander gefunden, die der Passion<br />
Kutschenfahren und/oder Turniersport leidenschaftlich frönen. Sie sehen sich<br />
als gleichgesinnte Kollegen und Freunde, nicht als Konkurrenten. Im Gespräch<br />
mit „<strong>Eifel</strong> <strong>aktuell</strong>“ berichten ihre Vertreter über ihre große Freizeitliebe und<br />
welche Bedeutung diese für sie und ihre Angehörigen hat. Dieter Käfer<br />
ist zweiter Vorsitzender des Eicherscheider Reit- und Fahrvereins. Er blickt<br />
auf 50 Jahre intensiven Umgang mit Pferden zurück. Käfer betreibt im<br />
Wettbewerb Fahrsport und macht parallel gesellige Ausflüge mit Pferd und<br />
Wagen zu idyllischen <strong>Eifel</strong>flecken; an Bord froh gestimmte Nachbarn und<br />
Freunde, Besucher aus nah und fern. Wie er aufs Steckenpferd aus Fleisch und<br />
Blut stieg? „Das sportliche Fahren in Turnier-Duellen hat seine Wurzeln in der<br />
Landwirtschaft“, reflektiert der Vollblut-Hippologe. Er habe schon als Kind<br />
ein Pferd geführt, „etwa zur Erntezeit, wenn das Heu eingebracht wurde“.<br />
Dann herrschte von und zur Belgenbacher Mühle - noch nach dem Kriege<br />
Urlaubsdomizil für Jugendliche aus dem Bistum Aachen - reger Pendelbetrieb.<br />
Die Versorgung der jungen Feriengäste mit Verpflegung und Gütern des<br />
täglichen Bedarfs oblag, weiß Käfer, „Transportduos aus Pony und Kutsche.<br />
Das Gelände ins Belgenbachtal galt als recht unwegsam. Unpassierbar für<br />
Traktoren, die damals ohnehin Mangelware waren“. Auch der Monschauer<br />
Bernhard Ungermann stieg über den Landwirtsberuf auf den Kutschbock:<br />
„Ich bestritt von meinem Hof aus nie ein Turnier. 50 Jahre bin ich dennoch<br />
mit Gespannen unterwegs, vor allem auf dem Planwagen. 30 Jahre leiste<br />
ich mit Pferden Arbeitseinsatz, etwa zum Holzrücken im Wald.“ Franz-Karl<br />
Boden sieht sein Engagement sportlich: „Schon elf Jahre sind regelmäßige<br />
FRISCHEMARKT<br />
Heimbacher Str. 32<br />
279<br />
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