WEB - Eifel aktuell_Oktober_2017_Nr.52

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<strong>Eifel</strong> Fotos: bvl Aus dem Leben eines Trecker-Begeisterten: Jö Bergs und die Treckerfeunde Schmidt e.V. Schmidt. Hermann-Josef Bergs ist ein gestandener Mann, aber wenn es um Traktoren geht, dann hat er sich eine gehörige Portion Leidenschaft erhalten. Dann ist es, als wäre er noch der Junge, der auf dem elterlichen Hof ersten Kontakt mit den sympathischen Schnauferln, die eine effektivere Arbeit in der Landwirtschaft erst möglich machten, aufnahm. „Ich wäre normal Bauer geworden, aber meine Mutter wollte, dass ich etwas lerne“, erklärt der Schmidter Hermann-Josef Bergs, den Gott und die Welt besser als Jö kennt, gleich zu Anfang unseres Gesprächs. „Ich bin zwar noch heute vom Beruf des Bauers beseelt, aber früher musste man gehorchen.“ Da sein Vater noch im Wald Holz rückte, hatte die Familie anfänglich noch zwei Pferde. Max und Bello - zwei Kaltblutpferde. Jö hat die anfängliche Mechanisierung der Landwirtschaft miterlebt und so löste auch bei den Bergs eines Tages ein Traktor die natürlichen Pferdestärken ab. Mit gerade mal fünf Jahren durfte Jö das erste Mal einen Traktor fahren. „Damals saß ich auf dem Metallbügel vor dem Sitz und kam so gerade an das Kupplungs- und Bremspedal.“ Ab dieser Zeit war er immer auf dem Trecker im Volleinsatz. Sei es bei der Heuernte oder beim Ausmachen der Kartoffeln und Rüben. Gelegenheiten gab es immer. Jö machte eine Lehre als Modelltischler und zusätzlich eine zweijährige Ausbildung zum Zimmermann. Seinen Traum, Landmaschinenschlosser zu werden, verbot ihm eine Allergie. Seine Leidenschaft, sich mit Landwirtschaftstechnik zu beschäftigen, aber blieb. Seine anfängliche Neugierde und Verständnis für technische Zusammenhänge, trainierte er trotz tagesfüllenden Berufs autodidaktisch, wann immer es die Zeit erlaubte. Mit 25 Jahren heiratete er und baute sein Haus. Sein Schwiegervater verkaufte seinen Traktor ohne Jö‘s Wissen. „Ich ärgerte mich viele Jahre darüber, denn die 800 DM hätte ich gerne dafür gezahlt.“ Nur drei Monate später kaufte er sich selbst seinen ersten Traktor: ein Lanz-Bulldog, Volldiesel mit 20 PS. Als ersten Liebesbeweis gönnte Jö dem Veteran eine neue Lackierung. Vier Jahre hatte er eine schöne Zeit mit dem Lanz, bevor er ihn wieder verkaufte und mit dem Erlös einen 28 PS starken Lanz-Bulldog, Halbdiesel erstand. Und ab dann nahm seine Treckerleidenschaft so richtig Fahrt auf. 1992/93 restaurierte er diesen Lanz liebevoll. Dieses gute Stück ist noch heute in seinem Besitz: „Den werde ich auch nie verkaufen.“ Es folgten: ein Massey Ferguson (70 PS mit Frontlader) und gleich vier baugleiche Lanz-Bulldogs Glühkopf, die er zusammen mit Karl-Heinz Kreischer per Tiefl ader aus Polen holte. Diese begehrten Modelle heißen in Polen Ursus und drei der vier Traktoren blieben bei Jö. Später verkaufte er sie, um sich davon einen weiteren Lanz-Bulldog, einen 40 PS starken Glühkopf zuzulegen. Nach 15 Jahren und einer erstklassigen Restaurierung verkaufte er ihn wieder weiter, um in weitere Traktoren zu investieren. „Von Traktoren kann man eigentlich nie genug haben“, philosophiert Jö. Aktuell ist Jö stolzer Besitzer von 7 Treckern: 1 Lanz, 1 Massey Ferguson, 2 Mac Cormick‘s, 1 Kramer, 1 Deutz (11 PS) und 1 Kramer Wasserverdampfer. 8
<strong>Eifel</strong> Beim letzten Treff in diesem Jahr waren immerhin 148 Anmeldungen von Besitzern (auch aus Belgien, Luxemburg, Rheinland, Heinsberger-, Mechernicherund Monschauer Land), die ihre Traktoren der Öffentlichkeit präsentieren wollten und die an der beliebten Ausfahrt rund um und in Schmidt teilnahmen. 1. Vorsitzender der Treckerfreunde Schmidt ist Thomas Haas. „Ich wollte Platz für die Jungen machen“, so Jö. „Ich liebe meine Trecker und mag es einfach, sie um mich herum zu haben“, so Jö weiter. „Ich interessiere mich nach wie vor für sie. Auch für die modernen, PS starken Ungetüme.“ Jö und der Verein freuen sich über weitere „Trecker-Verrückte“ und die müssen nicht zwingend aus Schmidt sein. Aber eines ist Jö dann doch noch wichtiger als seine Trecker: seine Frau. „Ich danke meiner Frau für ihr großes Verständnis, denn so etwas macht längst nicht jede Frau mit“, lächelt Jö. (bvl) Durch und durch leidenschaftlicher Trecker- Liebhaber, interessierte er immer mehr Menschen um sich herum für sein Thema. Längst ist er auch weit über die Grenzen Schmidts hinaus die Top-Adresse, wenn es um Traktoren geht. 1994 startete er parallel zum damaligen Rurseefest eine Trecker-Parade mit Fahrzeugen von 20 anderen Trecker-Begeisterten. Vier Jahre lang wurde diese Veranstaltung durchgeführt, bis das Interesse so groß wurde, dass etwas anderes her musste: der inzwischen legendäre Trecker-Treff, auf seinem weitläufigen Privatgelände. 1999 startete dieses Highlight der Trecker-Szene am „Möllersch Lauch“ in der Kommerscheidter Straße in Schmidt. Jö legte den Grundstein für den bis heute sehr aktiven Verein „Treckerfreunde Schmidt e.V.“, mit dem zusammen er alle zwei Jahre das Treckertreffen organisiert und durchführt. „Ich bin froh, dass die viele Arbeit nun auf die Schultern vieler verteilt wird, denn der Event wächst beständig.“ WIE FÜR SIE GEMACHT. IHR HOLZBODEN VOM PROFI. Öffnungszeiten: Mo-Fr 7.30 Uhr bis 18.00 Uhr Sa 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr In den Bremen 38-44 52152 Simmerath +49 (0) 2473 / 96 66 0 Bild: Meister 9
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