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1_jahresbericht_2006

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Förderung von Projekten und Vernetzung<br />

Mit ihren Projekten setzt die Amadeu Antonio Stiftung einen deutlichen Schwerpunkt:<br />

sie fördert, ermutigt und unterstützt solche Initiativen, die sich gegen Rechtsextremismus,<br />

Antisemitismus und Rassismus wenden. Dies ist erfolgreicher und auch moralisch<br />

mehr geboten als den Versuch zu machen, rechtsextreme Täter zu therapieren. Dieser<br />

Ansatz schließt in seinem humanistischen Selbstverständnis auch ein, denjenigen zu<br />

helfen, die sich vom Rechtsextremismus lösen. Aussteiger können ebenso wie engagierte<br />

Bürger, die durch die Stiftung Unterstützung erfahren haben, wie im Schneeballeffekt<br />

vor Ort weitere Partner gewinnen. Das bedeutet nicht, dass sich die Arbeit der<br />

Stiftung grundsätzlich von Rechtsextremen abwendet. Die Stiftung kooperiert in verschiedenen<br />

Bereichen des Gemeinwesens mit allen Menschen, die dort leben; so arbeitet<br />

sie zum Beispiel in Schulen, Jugendeinrichtungen und Verwaltungen. Zu den<br />

Menschen in diesen Einrichtungen können gegebenenfalls auch rechtsextremistisch<br />

Orientierte zählen – sie dürfen jedoch nur dann an attraktiven Projekten teilnehmen,<br />

wenn sie sich auf die demokratischen Standards einlassen. Das heißt mit anderen Worten,<br />

die Stiftung fördert keinerlei Projekte, die rechtsorientierten Jugendlichen oder<br />

rechtsextremen Tätern zugute kommen. Der Fokus der Projektförderung liegt auf der<br />

Zusammenarbeit mit Menschen jeden Alters, die antidemokratischen Tendenzen entgegentreten<br />

und mit ihrem Engagement eine Kultur der Anerkennung und Gleichwertigkeit<br />

in ihre Kommune bringen. Ihre Projekte, die sich auch in Konflikten beweisen<br />

müssen, brauchen Aufmerksamkeit und Unterstützung. Die Förderung kleiner Initiativen<br />

ist der Stiftung besonders wichtig. Hier entstehen häufig kreative und sehr wirksame<br />

Ideen, in denen Bürger und Verantwortliche aus unterschiedlichen Bereichen, wie<br />

z.B. der Schule, Kommune und Wirtschaft, zusammenarbeiten.<br />

Neben der finanziellen Förderung von Projekten ist es wichtig, diejenigen vor Ort zu<br />

beraten, zu ermutigen und partnerschaftlich zu unterstützen, die aktiv und engagiert gegen<br />

demokratiefeindliche Ideologien auftreten. Gerade sie brauchen Professionalisierung.<br />

Die Rechtsextremen sind oft besser geschult und erfahren leider mehr Sympathien<br />

in der Bevölkerung als diejenigen, die solche Zustände beklagen und dagegen<br />

aktiv werden. Häufig sind sie in ihrer Stadt isoliert. Sie werden von vielen politisch Verantwortlichen<br />

wenig ernst genommen oder sogar von Rechtsextremen bedroht. Seit der<br />

Gründung der Amadeu Antonio Stiftung wurden Bürger oder Initiativen in vergleichbaren<br />

Situationen beraten, und so konnten wichtige Erfahrungen gesammelt werden,<br />

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