1_jahresbericht_2006
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Eigene Projekte – die Stiftung operativ<br />
Neben der Beratung und Förderung von Projekten arbeitet die Stiftung auch operativ.<br />
Das bedeutet, sie reagiert auf wichtige Fragestellungen, bei denen sich Lücken des staatlichen<br />
und zivilgesellschaftlichen Handelns zeigen, mit der Entwicklung eigener und<br />
neuer Projekte. Diese werden gemeinsam mit Partnern und Experten diskutiert und anschließend<br />
in die Praxis umgesetzt.<br />
Für die operativen Projekte werden keine Spendenmittel verwendet, da die Amadeu<br />
Antonio Stiftung hier eng mit anderen Stiftungen, Partnern aus der Wirtschaft, Kommunen,<br />
Landesregierungen und der Bundesregierung zusammenarbeitet, um eine möglichst<br />
breite Öffentlichkeit für die einzelnen Themen zu sensibilisieren.<br />
Was tun gegen Antisemitismus?<br />
Die Zahlen sind alarmierend: verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass antisemitisches<br />
Gedankengut und antisemitisch motivierte Gewalt in Deutschland in den<br />
letzten Jahren stark zugenommen haben. Offene Äußerungen antisemitischer Feindbilder<br />
und Stereotype sind in Deutschland keine Seltenheit mehr – sie werden sowohl in<br />
öffentlichen Debatten als auch im privaten Raum immer häufiger und unverhohlener<br />
getätigt. Dabei ist eines deutlich geworden: als Israelfeindschaft verkleideter Antisemitismus<br />
ist heute nicht ausschließlich in rechtsextremen und islamistischen Kreisen verbreitet,<br />
sondern findet vielmehr breite Unterstützung in der Mitte der Gesellschaft.<br />
2004: Der damalige Außenminister<br />
Joschka Fischer mit<br />
Anetta Kahane bei einem Besuch<br />
der Ausstellung der Stiftung zu<br />
aktuellem Antisemitismus<br />
Vor diesem Hintergrund stellt sich für die Amadeu<br />
Antonio Stiftung die Frage, was man gegen Antisemitismus<br />
tun kann. Wie ist es möglich, auf zivilgesellschaftlicher<br />
Ebene präventiv zu arbeiten, die<br />
Wahrnehmung für das Problem zu stärken und eine<br />
öffentliche Diskussion über Gegenmaßnahmen<br />
zu initiieren? Seit ihrer Gründung beschäftigt sich<br />
die Stiftung mit der Bekämpfung von Antisemitismus.<br />
Sie setzt dort an, wo sie Kompetenzen hat:<br />
2003 gründete sie ein Netzwerk aus Projektpartnern,<br />
mit denen sie bereits in den Jahren zuvor gemeinsam<br />
gegen Rechtsextremismus aktiv war. Auf<br />
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