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AWO Servicehaus Mettenhof - AWO Pflege Schleswig-Holstein ...

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Abschied gehört zum Leben<br />

dazu<br />

„Ich habe meine Koffer gepackt“, „Die anderen warten schon“,<br />

„Ich muss zu meiner Mutter“, „Mein Zug fährt bald ab“.<br />

Barbara Reese, seit 1995 Mitarbeiterin an den Kieler<br />

Servicehäusern, weiß, dass eine bildhafte Sprache manchmal<br />

etwas auszudrücken vermag, was sonst nur schwer über die<br />

Lippen geht. Sie hat ein offenes Ohr für Worte oder Wünsche<br />

von Bewohnern und handelt danach: „Die für mich wichtigste<br />

Handlungsleitlinie ist, dass es immer darum gehen muss, zu<br />

sehen, hören und fühlen, was für den Sterbenden und deren<br />

Angehörige/Freunde am Bedeutendsten ist.“<br />

Barbara Reese erlebt in ihrer Arbeit, dass das Abschiednehmen<br />

und Sterben zum Leben dazugehört und dass jeder Mensch<br />

dies auf seine persönliche Art und Weise tut. Auch die gute<br />

Partnerschaft mit dem Hospizverein und die Zusammenarbeit<br />

mit dem PalliativNetzwerk ist dabei eine große Hilfe. Manch´ein<br />

Bewohner hat vorgesorgt, indem er eine Patientenverfügung<br />

und Vorsorgevollmacht formuliert hat. Die Patientenverfügung<br />

legt den Willen fest und in der Vorsorgevollmacht wird eine<br />

Person benannt, die diesen Willen vertritt. „Wir fragen unsere<br />

Bewohner gezielt danach und vermerken diese wichtigen<br />

Angaben dann so, dass jeder Mitarbeiter weiß, wo er<br />

nachsehen muss."<br />

„Als es Herrn Sievers sehr schlecht ging, standen meine<br />

Kollegen und ich in engem Kontakt mit seiner Tochter“, erinnert<br />

sich Barbara Reese. „Wir hatten vereinbart, dass sie sofort (auch<br />

nachts) von uns informiert würde, wenn es ihrem Vater<br />

schlechter ginge." In dieser Zeit fand außerdem ein sehr enger<br />

Austausch mit dem Hausarzt von Herrn Sievers statt, um ihm<br />

ein möglichst schmerzfreies Leben zu ermöglichen. „Speziell in<br />

meiner zusätzlichen Weiterbildung als Palliativkraft habe ich<br />

viel über Möglichkeiten der Schmerztherapie erfahren, kann<br />

mich mit einem Mediziner gut austauschen und ihm so<br />

wichtige Informationen geben."<br />

Herrn Sievers ging es für einige Tage so schlecht, dass seine<br />

gesamte Familie im Wechsel bei ihm war. Die Anwesenheit des<br />

<strong>Pflege</strong>personals wurde in manchen Situationen als „Störung“<br />

empfunden. „Aber wir fanden in einem kurzen Gespräch eine<br />

für alle gute Lösung: An der Tür zum Appartement von Herrn<br />

Sievers wurde ein Schild mit den Botschaften „Bitte nicht<br />

„stören“ oder „Herein“ aufgehängt“, erinnert sich Barbara Reese.<br />

Seine Tochter Ursula Wenzel (61) erzählte mir einmal in einem<br />

Gespräch, wie wichtig ihr der enge Kontakt zum <strong>Pflege</strong>personal<br />

in dieser schweren Zeit war."

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