O7 Daun Oktober 2017

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Diana Grogan Schomers liebt die Ausflüge mit dem E-Bike in der Eifel. TRUMPS POLITIK WECKT ÄNGSTE IN MIR! Zum Interview traf o7 die Amerikanerin Diana Grogan-Schomers, die in ihrer Freizeit gerne E-Bike fährt und am TMG in <strong>Daun</strong> Englisch und Geschichte unterrichtet. Von ihr wollten wir wissen, was den Schüleraustausch mit ihrer Heimat Wisconsin auszeichnet und was sie zu ihrem neuen Präsidenten denkt. Frau Grogan-Schomers, Sie steigen nach getaner Arbeit gerne auf das E-Bike. Was gefällt Ihnen daran? Es gibt mir ein Gefühl von Freiheit. Außerdem ist es sehr gut für die Seele. Was genau wirkt auf Ihre Seele? In der Natur kann ich vom Alltag abschalten. Wenn ich draußen im Wald bin, finde ich Ruhe und bin ganz in der Gegenwart, in der ich einem Reh, einem Dachs oder dem Schwarzstorch begegnen kann. Sie sind in Wisconsin geboren, an der Grenze zu Kanada. Warum sind Sie nach Deutschland gekommen? 1987 habe ich an einer Schule in Mainz gearbeitet und dort meinen Mann kennengelernt. Er ist in der Eifel geboren und als wir unser erstes Kind erwartet haben, sind wir hierher gezogen. Wir lieben beide den Wald. Sind Sie deutsche Staatsbürgerin? Nein, ich bin amerikanische Staatsbürgerin. Weil ich mit einem deutschen Mann verheiratet bin, habe ich ein unbegrenztes Aufenthaltsrecht. Unsere drei Kinder haben aber beide Staatsangehörigkeiten. Wie haben die Menschen in Ihrer Heimat bei der letzten Präsidentschaftswahl entschieden? Der Bundesstaat Wisconsin ist traditionell 10 | 11 demokratisch. Zuletzt hat er aber mehrheitlich republikanisch gewählt. Warum haben Ihre Landsleute Donald Trump gewählt? Weil Hillary Clinton sehr schlecht ankam. Und man hatte die Jahre unter Präsident Obama nicht positiv gesehen. Die Menschen dort sind eher konservativ. Dass man für Abtreibungen ist, dass man die gleichgeschlechtliche Ehe zulässt, das mögen diese Menschen nicht. Außerdem ist die Welt im Umbruch, dann fühlen sich Menschen schnell unsicher und sind gegen jeglichen Wandel. Wie sehen Sie persönlich Ihren Präsidenten? Ich sehe ihn sehr kritisch. Viele meiner Freunde und Verwandten meinen, dass ich das nicht einschätzen kann, weil ich zu weit weg lebe. Aber ich denke, dass man gerade mit dem Abstand mehr sieht. Was kritisieren Sie an Trump? Die ganze Politik, die er macht. Seine Tweets, in denen er über Leute herzieht, seine faschistischen Äußerungen und das, was er über Frauen sagt. Den Mann kann man nur kritisch sehen! Beurteilen ihn seine Anhänger inzwischen auch so? Nein, seine Anhänger finden, dass er ungerecht behandelt wird von der Presse. Aber man braucht nur seine Tweets zu verfolgen, da ist gar keine Presse dazwischen. Haben Sie eine Hitliste seiner Patzer? Das mit seinen Fakenews und der Hetze gegen die Presse finde ich sehr gefährlich. Und dass er Richter verunglimpft geht gar nicht, denn es handelt sich um eine demokratische Institution. Trump hat keine politische Erfahrung. Liegt es daran? Dass jemand keine Erfahrung hat, ist nicht schlimm. Man hat Berater und wer klug genug ist, komplexe Situationen zu analysieren, ist auch als Laie dazu in der Lage, Präsident zu sein. Aber er muss klug sein. Denken Sie, dass Trump nicht klug genug ist? Das vermute ich. Er spricht ganz diffus, seine Reden haben weder Hand noch Fuß, weil er dauernd in seinen Gedanken springt. Und hinzu kommt womöglich eine psychische Erkrankung. In den USA wird sein Narzissmus oft erwähnt. Haben Sie keine Angst, dass Sie nach solchen Äußerungen bald nicht mehr in die USA reisen dürfen? Nein, aber ich stelle mir eine andere Frage: Für mich war immer klar, dass ich die ameri-
kanische Staatsbürgerschaft behalte und im Alter vielleicht dorthin zurückkehre. Aber jetzt denke ich schon darüber nach, ob ich vielleicht besser die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen sollte. Warum denken Sie ausgerechnet jetzt über Ihre Staatsbürgerschaft nach? Die deutsch-amerikanischen Beziehungen waren immer sehr eng gewesen. Jetzt gibt es große Differenzen. Das weckt Unsicherheit und Ängste in mir. Ich kann mir heute nicht vorstellen, wie die Situation sein wird, wenn ich in 15 Jahren aufhöre zu arbeiten. Also die Politik von Präsident Trump weckt Ihre Ängste? Ja, er ist unberechenbar. Ich persönlich denke, er wird nicht so lange im Amt bleiben, es werden ja gerade diverse Dinge untersucht. Als Lehrerin für Englisch am TMG in <strong>Daun</strong> haben Sie den deutsch-amerikanischen Schüleraustausch aufgebaut. Reisen Ihre Schüler denn noch gerne in die USA? Demnächst begleite ich 31 Schüler aus der Eifel nach Wisconsin. Sie freuen sich darauf, denn sie können trennen zwischen dem Präsidenten und den Menschen dort. Schwierigkeiten gab es nur bei unserem ersten geplanten Aufenthalt, denn der sollte kurz nach dem Angriff auf das World-Trade-Center stattfinden. Damals hat ein Vater gesagt: Die USA sind im Krieg. Die Aufregung war groß und wir haben die erste Reise verschoben. Ihr Austausch-Programm ist kürzlich sogar ausgezeichnet worden – warum? Wir bieten den Schülern jetzt Kontakte zur jeweiligen Berufswelt. Die Jugendlichen machen ein Shadowing-Programm, sie schauen einen Tag lang jemandem über die Schulter. Die Schüler aus Wisconsin haben im Juni erfahren, wie das duale Ausbildungssystem hier funktioniert und wie man eine Bewerbung in deutscher Sprache schreibt. Wenn sie mit der High- School fertig sind, dann können sie hier ein Praktikum machen. Das gleiche gilt für die deutschen Schüler: Sie knüpfen jetzt Kontakte in den USA und können diese nach dem Abitur nutzen. Ist die Eifel inzwischen Ihre zweite Heimat geworden? Ja, ich fühle mich sehr wohl! Wir haben uns für dieses Grundstück hier entscheiden, weil ich – wie damals in Wisconsin – ganz weit in die Ferne schauen kann. Sie sind aber nicht die erste, die diese Ähnlichkeit feststellt? Nein! Als Geschichtslehrerin habe ich recherchiert, wo die sieben Familien aus Walsdorf, dem Geburtsort meines Mannes, damals hin ausgewandert sind. Sie haben sich dort niedergelassen, wo ich geboren bin. Jetzt liegen sie zwei Kilometer von meinem Elternhaus entfernt in Grafton auf dem Friedhof begraben. Namen wie Dries, Hahn und Thielen gibt es deshalb heute noch bei uns in Wisconsin. 0170/1615460 06592/9841836 INNENPUTZ AUSSENPUTZ TROCKENBAU WÄRMEDÄMMFASSADEN ALTBAUSANIERUNG SVEN UZEL STUCKATEURMEISTER WWW.UZEL-STUCK.DE ALTE DARSCHEIDER STRASSE 2 54550 DAUN INFO@UZEL-STUCK.DE Wir bilden 2018 aus: • Konstruktionsmechaniker(in) • Fachkraft für Lagerlogistik • Maschinen- und Anlagenführer(in) • • Technischer Produktdesigner(in) • Fachlagerist(in) apra-norm Elektromechanik GmbH 54552 Mehren · Tel.: 0 65 92 / 20 4-0 · www.apra.de
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