O7 Daun Oktober 2017

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Der Fuhrpark der Stadt Daun im Oktober 2017. Diesen auf E-Mobilität umzurüsten, kann sich die Stadt ohne Hilfe durch Bund oder Land nicht leisten. IST E-MOBILITÄT FÜR KOMMUNEN ZU TEUER? Wenn Deutschland die Elektro-Mobilität voranbringen möchte, sollten die Kommunen mit gutem Beispiel vorangehen. o7 hat sich den Fuhrpark des Bauhofs der Stadt Daun angeschaut und Bürgermeister Robrecht hat gerechnet. Was würde es kosten, einen Bauhof umzurüsten? Nach dem Dieselskandal und der Diskussion um Fahrverbote wird in Deutschland der Ruf nach mehr Elektro-Mobilität immer lauter. Bündnis-90/Die Grünen hatten im Bundestagswahlkampf sogar gefordert, die Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2030 endgültig zu beenden. Seit Monaten wird der Kauf von E-Pkw staatlich gefördert – der Verkauf läuft schleppend wegen der geringen Reichweite und der hohen Preise. Aber wie sieht es bei den Fuhrparks der kommunalen Bauhöfe aus? Müssten sie nicht mit gutem Beispiel vorangehen? Sie bewegen sich meist nur in einem engen Radius und sind nicht auf Akkulaufzeiten von mehreren hundert Kilometern angewiesen. Beim Bauhof Daun sind allerhand Stinker im Einsatz: 5 Pritschenwagen, 2 Unimogs, 1 Lkw, 3 Aufsitzmäher, 1 Mulcher, 1 Dumper und mehr als 20 Kleingeräte. Das Alter der Fahrzeuge und Geräte liegt „zwischen einem und 25 Jahren“. Stadtbürgermeister Martin Robrecht geht davon aus, dass er die fünf Pritschenwagen in Stromer tauschen könnte – das würde seines Erachtens jeweils 50.000 Euro kosten. Macht in Summe 250.000 Euro. Und für die „Kleingeräte“ setzt er jeweils 1.000 Euro an – also 25.000 Euro insgesamt. „Für Lkw, Unimog und weitere Fahrzeuge gibt es auf dem Markt keine Alternative mit E-Antrieb“, sagt er. Und bei den Geräten sei ein Austausch auch nur bei entsprechender Akku-Laufzeit sinnvoll. Man habe in Daun bereits Ohne staatliche Unterstützung wäre die Umstellung auf Stromer für eine Stadt wie Daun nicht zu bewältigen: Martin Robrecht, Stadtbürgermeister und Albert Haubrichs, Anlagengärtner aus Üdersdorf. damit begonnen, sie gegen solche mit Akku-Betrieb zu ersetzen, aber nur dann, wenn sie defekt sind. Das Unternehmen Orten Automobile in Bernkastel-Kues hat sich darauf spezialisiert, bei vorhandenen Lkw, Unimog und Co, den Verbrennungsmotor und Antriebsstrang gegen einen elektrisch betriebenen auszutauschen. Mit Kosten von 80.000 Euro pro Fahrzeug müsse der Kunde rechnen und ob es beim einzelnen Fahrzeug möglich ist, müsse in jedem Einzelfall geprüft werden. Diese Umstellung würde die Stadt Daun also fast eine Million Euro kosten. Ob sie sich das leisten kann? „Angesichts der aktuellen Finanzlage der meisten Kommunen wäre das ohne finanzielle Unterstützung durch Land oder Bund für uns nicht zu machen“, sagt Stadtbürgermeister Martin Robrecht. Das Land Baden-Württemberg möchte gerne Klassenbester werden bei der E-Mobilität. Deshalb bietet es eine Förderung an. Bei Nutzfahrzeugen werden 50 Prozent der Mehrkosten, die der Kauf eines Stromers im Vergleich zum hergebrachten Fahrzeuges verursacht oder die Hälfte der Umrüstungskosten vom Land übernommen. Und hier in Rheinland-Pfalz? Die Energieagentur Rheinland-Pfalz teilt o7 auf Anfrage mit, dass der Bund mit seinem nächsten Förderaufruf zum Ende des Jahres die Neuanschaffung von elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen unterstützen wird. Die Details bleiben abzuwarten. Robrecht: „Uns liegen dazu noch keine Informationen vor.“ 31
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