s'Magazin usm Ländle, 26. November 2017
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FRAU UND TIER MANN UND BALL BROT UND PARADIES<br />
Die neue Tierschutzombudsfrau<br />
Marlene Kirchner: Erst im Amt<br />
und schon alle Hände voll zu tun<br />
Adi Hütter: Wie man sich als<br />
Ex-Altach-Spieler in der Schweiz<br />
zum Publikumsliebling mausert<br />
Pauline Burtscher lockt Besucher<br />
mit frisch gebackenem Brot auf<br />
den Ludescherberg<br />
<br />
SONNTAG, <strong>26.</strong> NOVEMBER <strong>2017</strong><br />
HELL AUF DER PLATTE<br />
DIE<br />
ANALOGEN<br />
Foto: lisamathis.at<br />
Karl Müllner &Bernhard Jehle<br />
haben sich vomdigitalen Zeitalter<br />
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<strong>26.</strong> NOVEMBER <strong>2017</strong> | INHALT<br />
Fotos: Bernd Hofmeister,wildbild, Maurice Shourot, MathisFotografie<br />
44<br />
Hütter in Bern:<br />
Die Schweizer haben<br />
ihn gern!<br />
14<br />
Spieltrieb:<br />
Wie man ihn zu Weihnachten<br />
am besten fördert<br />
6<br />
Keine Zeit!<br />
Im Tierschutz ist immer was zu tun<br />
4 AKTUELL<br />
Mit Adi Hütter auf dem Fußballplatz<br />
6 INTERVIEW<br />
Die neue Tierschutzombudsfrau<br />
rät von Tieren als Geschenken ab!<br />
9 SCHNEIDERS BRILLE<br />
Robert Schneider erzählt von<br />
der Kunst des Vertrauens<br />
10 BROT SELBST GEMACHT<br />
Wie PaulineBurtscher ihr Wissen<br />
vom Brot weitergibt<br />
12 GSIBERGER Z’WIAN<br />
Carola Purtscher trifft den<br />
Fotografen Guggi Rusch<br />
13 PORTRÄT<br />
Zwei Männer und ihre Liebe zu Vinyl<br />
14 WAS SCHENKEN?<br />
Unsere Tippsfür Geschenkezu<br />
Weihnachten für die Kleinsten<br />
16 HISTORISCHES BILD<br />
Hirschkuh Gretl in St. Gallenkirch<br />
anno 1950<br />
17 MUNDART<br />
Hinkebein: Stefan Vögel und der<br />
„Tschiagga“<br />
18 AUSZEICHNUNG<br />
Wortakrobat Lukas Wagnererhielt<br />
den Salzburger Kulturpreis<br />
20 EVENTS<br />
Was Sie diese Woche auf keinen Fall<br />
versäumen sollten!<br />
21 KULINARIK<br />
Kokosrollefür Genießer<br />
22 WAS WURDE AUS ...<br />
...Pia Mock?<br />
18<br />
Ein Mann, ein Wort:<br />
Und nun auch noch ein Preis!<br />
s’Magazin 3
REPORTAGE<br />
„NehmtunsAdinichtweg!“<br />
Seit gut zwei Jahren trainiert Adi Hütter die Young<br />
Boys Bern. Und das mit enormem Erfolg: Derzeit führt<br />
YB die Tabelle souverän an, der erste Meistertitel seit<br />
32 Jahren ist greifbar nahe. Die „Krone“ zu Besuch<br />
beim Erfolgscoach aus dem <strong>Ländle</strong>:<br />
AdiHütter fühlt sich in Bern längst heimisch: „Eine<br />
wunderschöne Stadt mit einer überragenden Lebensqualität!“<br />
Schon bei der Ankunft<br />
im Mannschaftshotel<br />
der<br />
Young Boys<br />
wird klar, welch<br />
enormen Stellenwert der<br />
Klub hat –für die Kicker<br />
sind ganze zwei Stockwerke<br />
reserviert, damit sie sich in<br />
aller Ruhe auf das Spiel vorbereiten<br />
können. Dennoch<br />
nimmt sich Adi Hütter vier<br />
Stunden vor Anpfiff Zeit<br />
für einen ausgiebigen<br />
Plausch. Überaus freundlich<br />
werden wir zum Tisch<br />
geleitet, überaus freundlich<br />
sollte auch der weitere Tag<br />
verlaufen –ein Hoch auf die<br />
Schweizer Gastfreundschaft!<br />
Weitgehend ungestört<br />
plaudern wir mit Hütter<br />
über seineZeit in Bern, seine<br />
Mannschaft, seine Ziele<br />
und seine Zukunft. Der Erfolg<br />
des Altachers wecktein<br />
den vergangenen Wochen<br />
ja wiederholt Begehrlichkeiten<br />
– beim ÖFB, bei<br />
Werder Bremen. Doch all<br />
die Spekulationen kosten<br />
Hütter nur ein mildes Lächeln,<br />
viel lieber schwärmt<br />
er von Bern und der überragenden<br />
Lebensqualität der<br />
130.000-Einwohner-Stadt.<br />
Er lässt keinen Zweifel daran,<br />
dass er sich hier überaus<br />
wohlfühlt.<br />
Der gefeierte Star<br />
Natürlich erkennt man<br />
Hütter mittlerweile auf der<br />
Straße. Dass er dieserTage<br />
mit Lob überschüttet wird,<br />
wundert nicht. Weit erstaunlicherist<br />
jedoch, „dass<br />
selbst als es nicht sogut lief,<br />
ich immer nur Aufmunterndes<br />
zu hören bekam“.<br />
Mittlerweile kommt auch<br />
seineGattin häufig aus dem<br />
heimatlichen Seekirchen<br />
auf Besuch, nicht selten begleitet<br />
von der Tochter.<br />
Wann immer Zeit bleibt,<br />
genießt Hütter mit seiner<br />
Familiedas Flair der „wunderschönen<br />
Stadt“.<br />
Als er sich zur Besprechung<br />
mit seinem Trainerteam<br />
verabschiedet, schaut<br />
noch kurz der Ex-Altacher<br />
Nicolas Ngamaleu vorbei.<br />
Auch der Kameruner ist<br />
von Bern begeistert –nicht<br />
zuletzt deshalb, weil viele<br />
Menschen wie er französisch<br />
sprechen. Seine Zeit<br />
inAltach hälterdennoch in<br />
Ehren: „Daswar meineerste<br />
Fußballfamilie, ich habe<br />
zu den meistenSpielern immer<br />
nochKontakt!“<br />
Als wir uns späterins Stadion<br />
aufmachen, werden<br />
wir von der schweizerischen<br />
Freundlichkeit abermals<br />
förmlich erschlagen: Hilfsbereite<br />
Polizisten weisen<br />
uns den Weg ins „Stade de<br />
Suisse“, wowir als „<strong>Ländle</strong>-<br />
Delegation“ mit offenen<br />
Armen empfangen werden.<br />
Bei aller Zuvorkommenheit<br />
wird dann doch noch<br />
ein Wunsch geäußert:<br />
„Nehmt uns bloß den Adi<br />
nicht weg!“ DieWertschätzung,<br />
die Hütter inBern genießt,<br />
grenzt geradezu an<br />
Verehrung: Kaum dass wir<br />
als Vorarlberger entlarvt<br />
sind, bekommen wir schon<br />
eine Laudatio auf unseren<br />
Landsmann zu hören, die<br />
Fans skandieren vor, während<br />
und nach dem Spiel<br />
minutenlangseinen Namen<br />
–imansich gnadenlosen<br />
Fußballgeschäft ist es weiß<br />
Gott keine Selbstverständlichkeit,<br />
dass ein Coach dermaßen<br />
unumstritten ist.<br />
Kein Wunder also, dass der<br />
so Gefeierte seinen Vertrag<br />
vor kurzem verlängerte.<br />
GanzGentleman<br />
Nach dem Spiel – die<br />
Young Boys besiegten den<br />
FC Zürich mit 2:1–werden<br />
wir vom Vorstandsvorsitzenden<br />
des Vereins, Albert<br />
Staudenmann, höchstselbst<br />
zu Hütters Tisch in der gediegenen<br />
„Champions Lan-<br />
AdiHütter beim Einmarsch<br />
ins „Stade de Suisse“.<br />
Fotos: Maurice Shourot<br />
A<br />
4<br />
s’Magazin
REPORTAGE<br />
NZEIGE<br />
ge“ geleitet. Es folgt ein launiges<br />
Gespräch über das<br />
Spiel, den Verein, Gott und<br />
die Welt – immer wieder<br />
unterbrochen von VIP-<br />
Gästen, die dem Erfolgscoach<br />
zum Sieg gratulieren<br />
wollen. Und Hütter, ganz<br />
Gentleman, nimmt sich für<br />
jeden Zeit und freut sich<br />
sichtlich über die ehrliche<br />
Begeisterung. Diese Begeisterung<br />
nehmen wir<br />
dann auch mit auf die<br />
Heimreise – eine tolle<br />
Stadt, ein toller Verein, tolle<br />
Menschen und ein toller<br />
Trainer! Elred Faisst<br />
AdiHütter,der „König<br />
vonBern“vor dem<br />
Bundeshaus (Schweizer<br />
Parlament).<br />
Seinen Vertrag bei den Young Boys hat<br />
Hütter unlängst verlängert.Der Verein<br />
führt derzeit überlegen die Tabelle an.<br />
<br />
m Herzen des Allgäus braut die Meckatzer Löwenbräu seit über 275 Jahren Bierspezialitäten<br />
von einzigartiger Qualität. Das Meckatzer Fest-Märzen ist ein speziell zur Weihnachtszeit<br />
eingebrautes Märzenbier. Durch einen Stammwürzegehalt von 13,5 % und die Zugabe feinster<br />
Spezialmalze erhält es seine unverwechselbare, malzaromatische und vollmundige Note.<br />
s’Magazin 5
TIERSCHUTZ<br />
Wie sieht’sim<strong>Ländle</strong> mit<br />
Tierschutz aus,FrauKirchner?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
Als neue Tierschutzombudsfraudes Landes Vorarlberg setzt sich die Veterinärmedizinerin<br />
Dr. Marlene Kirchner in den kommenden fünf Jahren für Tierwohl und Tierrechte im <strong>Ländle</strong><br />
ein. Welche Aufgaben sie dabei hat und wie die Lage in Sachen Tierschutz in Vorarlberg<br />
bewertet, verrät sie im Interview mit „Krone“-Redakteur Harald Küng.<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Die neue Tierschutzombudsfrau<br />
des Landes<br />
Vorarlberg steht<br />
uns imAnschluss an<br />
eine Pressekonferenz,<br />
in der sie sich und ihre Arbeit<br />
der Öffentlichkeit vorstellte, Rede<br />
und Antwort. Viel Zeit bleibt nicht<br />
fürs Gespräch, Frau Kirchner muss<br />
gleichweiter: „Esgibt viel zu tun.“<br />
Frau Dr. Kirchner, Sie haben vor rund<br />
anderthalb Monaten die Leitung der<br />
Vorarlberger Tierschutzombudsstelle<br />
übernommen. Welche Aufgaben umfasst<br />
Ihr Bereich?<br />
Meine Arbeit umfasst drei Kernaufgaben.<br />
Erstens: Parteistellung für<br />
Tiere vor Gericht in Verwaltungsund<br />
Verwaltungsstrafverfahren.<br />
Daneben verrichten wir auch Gremiumsarbeit,<br />
etwa im Tierschutzrat,<br />
der unter anderem das Österreichische<br />
Gesundheitsministerium in<br />
Tierschutzfragen wissenschaftlich<br />
berät. Und der dritte Bereich umfasst<br />
Bildungsarbeit auf dem letzten<br />
Stand von Wissenschaft und<br />
Ethik.<br />
Wie darf man sich eine derartige<br />
Parteistellung für Tiere vor Gericht<br />
vorstellen?<br />
Zu Beginn steht immer eine Meldung,<br />
dass es zu einem Zwischenfall<br />
gekommen ist und dabei möglicherweise<br />
eine Gesetzesübertretung<br />
stattgefunden hat – etwa<br />
wenn jemand berichtet, dass vorsätzlich<br />
ein Tier getreten oder geschlagen<br />
wurde. So etwas ist nach<br />
dem Österreichischen Tierschutzgesetz<br />
nicht erlaubt und sollte angezeigt<br />
werden. Dann treten erst<br />
einmal die Amtsärzteauf denPlan,<br />
die vor Ort feststellen, welcher<br />
Sachverhalt vorliegt. Oftmals können<br />
die Dinge sehr rasch aufgeklärt<br />
undbereinigt werden.<br />
Und wenn nicht?<br />
Dann tritt unsere Stelle inAktion,<br />
die weitere Prüfungen und Untersuchungen<br />
anstellt. Diese Arbeit<br />
verlangt eine hohe Genauigkeit,<br />
man darfsich da keinerlei Fehler erlauben.<br />
Für den Beschuldigten folgt<br />
zudem ein sogenannter Verbesserungsauftrag,<br />
welcher mit einer<br />
Frist verbunden ist. Die Tierschutzombudsstelle<br />
hat dann die Möglichkeit,<br />
eine Stellungnahme zum Fall<br />
abzugeben. Handelt es sich um<br />
einen schwerwiegenden Fall, bei<br />
dem es zum Verfahren kommt, habe<br />
ich Akteneinsicht, darf alle Aussagen<br />
lesen etc.ImProzessselbsthabe<br />
ich zudem die Möglichkeit, die Beschuldigten<br />
zu befragen und Stellungzubeziehen.<br />
Nachdem Verfahren<br />
wird die TSO informiert, wie<br />
der Prozess ausgegangen ist. Wir<br />
benachrichtigen auch die Landesregierungüber<br />
all unsere Tätigkeiten.<br />
Wie schwierig ist es, Tierleid abzuschätzen<br />
–nicht zuletzt aufgrund der<br />
beschränkten Kommunikationsmöglichkeiten?<br />
Es gibt heute zahlreiche wissenschaftliche<br />
Verfahren, die wir<br />
anwenden können, um die <br />
6<br />
s’Magazin
TIERSCHUTZ<br />
s’Magazin 7
TIERSCHUTZ<br />
FORTSETZUNG<br />
Verständigung zwischenMenschund<br />
Tier zuvereinfachen. Natürlich gibt<br />
es noch keine gemeinsame Sprache,<br />
keine direkte oder eindeutige Kommunikation.<br />
Aber wir können –zumindest<br />
auf wissenschaftlicherEbene<br />
–bereits viele Dinge schon sehr gut<br />
abschätzen.<br />
In Vorarlberg wurden in den vergangenen<br />
Jahren regelmäßig Übertretungen<br />
nach dem Tierschutzgesetz aufgedeckt.<br />
Haben Sie im <strong>Ländle</strong> buchstäblich<br />
einen Saustall übernommen?<br />
Ich befand mich die letzten dreieinhalbJahreimAusland<br />
und muss deshalb<br />
gestehen, dass ich nicht alles<br />
mitbekommen habe, was sich in dieser<br />
Zeit abgespielt hat. Ich möchte an<br />
dieser Stelle auch nicht alles wieder<br />
ausgraben. Denn ich bin der Meinung,<br />
dass es viel wichtiger ist, nach<br />
vorne zuschauen. Tierschutz findet<br />
hier und jetzt –und auch in der Zukunft<br />
–statt. Darum muss ich mich<br />
kümmern. Als Bürgerin und Privatperson<br />
seheich die Vorfälle im <strong>Ländle</strong><br />
aber durchaus mit Sorge. Und was<br />
beispielsweise die zuletzt gemeldeten<br />
skandalösen Transporte männlicher<br />
Kälber anbelangt, werden mit SicherheitSchritteunternommen.<br />
Wie schätzen Sie allgemein die Haltung<br />
von Herrn und Frau Vorarlberger<br />
zum Tierschutz ein?<br />
Ich habe schon den Eindruck, dass<br />
die breite Bevölkerungein sehr hohes<br />
Bewusstsein für Tierrechte und Tierwohl<br />
hat. Aber das ist nur mein erster<br />
Eindruck nach einem MonatimAmt.<br />
Grundsätzlich scheint es aber einen<br />
hohen Standard für Tierethik im<br />
<strong>Ländle</strong>zugeben.<br />
In Vorarlberg ist vor allem der Verein<br />
gegen Tierfabriken sehr aktiv und leistet<br />
viel Aufdeckungs- und Informationsarbeit.<br />
Was halten Sie von Vereinen<br />
wie dem VGT?<br />
Beim VGT handelt essich um eine<br />
Tierrechtsbewegung, die ja nicht nur<br />
STECK<br />
BRIEF<br />
Geboren 1977.Studium an der Vetmeduni<br />
in Wien. Doktorat an der<br />
BOKU Wien. Ab 2014 Assistenzprofessur<br />
an der Uni Kopenhagen in<br />
Dänemark. Spezialgebiete: Tierwohlergehen,<br />
-ethik und -recht.<br />
Seit Oktober <strong>2017</strong> Tierschutzombudsfrau<br />
des Landes.<br />
·········································································································································<br />
in Vorarlberg, sondern inganz Österreichaktiv<br />
ist. DieserVerein ist –wie<br />
viele andere imLand auch –imBereich<br />
des Tierschutzes angesiedelt<br />
und arbeitet an vorderster Front.<br />
Über die Arbeit des Vereins möchte<br />
ich aber keineWertung abgeben.<br />
Sollten Tierrechte in der Verfassung<br />
festgeschrieben werden?<br />
Es gibt diese Debatte schon sehr lange,<br />
gerade bei Menschenaffen stellt<br />
sich immer wieder die Frage, welche<br />
Rechte ihnen zugesprochen werden<br />
sollen. Auch in meiner Zeit ander<br />
BOKU inWien oder als Assistenzprofessorin<br />
an der Uni Kopenhagen<br />
habe ich mich intensiv mit diesem<br />
Thema auseinandergesetzt. Doch<br />
meines Wissens ist „Tierrecht“ im<br />
eigentlichen Sinne noch in keiner<br />
einzigen europäischen Verfassung<br />
verankert. Die Diskussion zur Thematik<br />
ist aber eine sehr wichtige, um<br />
das Wohl unserer Mitgeschöpfe zu<br />
steigern. Es ist auch nichtimmer einfach,<br />
sich damit auseinanderzusetzen:<br />
In meinem Fach ist eine gute<br />
Portion Empathie berufsimmanent,<br />
aberdurchaus auch „Berufsrisiko“.<br />
Wo sehen Sie in Vorarlberg bislang die<br />
größten Baustellen?<br />
Ich bin ja erst seit anderthalb Monaten<br />
da, richtige Baustellen konnte ich<br />
bislang noch keine a<strong>usm</strong>achen. Es<br />
gibtaber einige wichtige Themen, die<br />
mich sehr interessieren: Kleingeflügelhaltung<br />
ist ein Bereich, mit dem<br />
ich mich intensiver beschäftigen werde.<br />
Auch Katze und Hund –die beliebtesten<br />
Haustiere der Vorarlberger<br />
–sind ein großerPunkt. AllesWeitere<br />
kann ich jetzt noch nicht ganz abschätzen,<br />
meine Zukunftspläne sind<br />
nicht zur Gänze ausgeformt. Das<br />
wird meine Aufgabe in den nächsten<br />
Wochen undMonaten sein.<br />
Weil Sie gerade von beliebten Tieren<br />
gesprochen haben: Haben Sie selbst<br />
auch ein Lieblingstier?<br />
(Lacht.)Ach,dagibt es sehrviele. Ich<br />
mag’s amliebsten exotisch. Chamäleonsfaszinieren<br />
mich besonders.Sie<br />
sind sehranpassungsfähig, verändern<br />
je nach Gefühlslage ihre Muster –<br />
8<br />
s’Magazin
TIERSCHUTZ<br />
<br />
Die neue Tierschutzombudsfrau Marlene<br />
Kirchner des Landes Vorarlberghat im<br />
vergangenen Oktober ihr Amt<br />
angetreten. Im <strong>Ländle</strong> gibt es für sie<br />
einiges zu tun.<br />
·························································································<br />
nicht ihre gesamte Farbe, wie viele<br />
Menschen denken. Es sind wirklich<br />
sehrbemerkenswerte Tiere.<br />
Haben Sie selbst eines zu Hause?<br />
Nein, ich habe keine Haustiere. Das<br />
wäre in meinem Amt eine zugroße<br />
Verantwortung.Ich reisesehrviel, da<br />
wird es mit einem Haustier ganz<br />
schwierig. Als Kind hatte ich zwei<br />
Kaninchen – „Oscar“ und „Frederik“.<br />
Vielleicht habe ich in der Pension<br />
wieder Zeit für ein Haustier<br />
(lacht). Aber dannwerden’s keineKaninchen<br />
mehr. Die können nämlich<br />
mit Streicheln und Kuscheln eigentlich<br />
gar nichts anfangen. Zumindest<br />
nicht mit uns Menschen. Mit Artgenossensiehtdas<br />
wieder anders aus.<br />
Letzte Frage: Weihnachten steht vor<br />
der Tür. Was halten Sie von Tieren als<br />
Geschenk?<br />
Tiere sind keine Geschenke! Das ist<br />
eine ganz wichtige Botschaft. Wer es<br />
sich aber dennoch nicht nehmen lassen<br />
kann, einTierzuschenken, sollte<br />
sich zumindest ausreichend darüber<br />
informieren.<br />
Fotos: Mathis Fotografie<br />
Kaspar<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Meine Eltern hatten eine kleine Gemischtwarenhandlung.<br />
Sie war der ganzeStolz meiner Mutter.In<br />
mintgrün gestrichenen Holzregalen gab es alles zu<br />
kaufen, was man zum Leben brauchte. Das war damals<br />
nicht wirklich viel. Das Sortiment war mau,<br />
aber es reichte. Wir waren gewissermaßen rund um<br />
die Uhr geöffnet.Ladenschlusszeiten gab es damals<br />
noch nicht.Jedenfalls kümmerten sie keinen. Meine<br />
Mutter öffnete, wenn jemand vorder Tür,besser<br />
gesagt,bereits schon in der Tür stand, denn bei uns<br />
wurde nie abgeschlossen. Hochbetrieb war jedoch<br />
immer am Sonntag,nach der Messe. Da kamen die<br />
Meschacher und kauften ein.<br />
Eines Tages stand ein kleiner,glatzköpfiger Mann<br />
in MuttersLaden. Er redete fremdartig,und er hinkte.<br />
Er kaufte Brot und Wurst.Daran erinnereich<br />
mich noch genau. Der kleine, hinkende Mann hieß<br />
Kaspar,und er ist mir deshalb so unvergesslich geblieben,<br />
weil seine Augen außergewöhnlich blau<br />
waren. Blau wie ein wolkenloser Himmel bei Föhn.<br />
Kaspar arbeitete einige Saisonen lang als Holzfäller<br />
bei einem Nachbarn. Sein fremder Dialekt –eswar<br />
nur tirolerisch –faszinierte mich. Als Kind war mir<br />
alles Neuartige im Dorf willkommen. Ich freundete<br />
mich mit Kaspar an. Er strahlte eine große Milde<br />
und Ruhe aus. Ich fühlte mich wohl in seiner Nähe.<br />
Kaspar hatte ein Ohr für meine kindlichen Fantasien.<br />
Bald gehörte er wie selbstverständlich zum<br />
Dorf.Aneinem Morgen –ich war vorallen anderen<br />
erwacht –, ging ich in die noch kalte Küche, und da<br />
lag Kaspar auf dem Kanapee. Er schnarchte tief und<br />
fest.Ich erschrak keineswegs. Es war irgendwie<br />
selbstverständlich. Auch für meine Eltern, die kurz<br />
darauf in die Küche kamen, war das nichts Beunruhigendes.<br />
Sie weckten ihn sanft.Ertrank eine Schale<br />
Malzkaffee, und dann hinkte er heimwärts. Er<br />
schlief öftersauf dem Kanapee in der Küche. Es<br />
wurde nicht zur Gewohnheit,aber wenn sein kaputtes<br />
Bein nicht mehr trug,schlich er ins Haus und<br />
ruhte sich aus. Mehr weiß ich nicht über Kaspar,als<br />
dass wir ihm vertrauten und er uns.<br />
s’Magazin 9
BROTBACKEN<br />
Aufden Spuren Frau Holles<br />
Dort, wo sich Fuchs und Hase<br />
vermeintlich „Gute Nacht“ sagen,<br />
hat Pauline Burtscherihr eigenes<br />
Paradies gefunden. Sie wohnt am<br />
Ludescherberg in einem alten<br />
Walserhaus und bringt jenen<br />
Menschen, die den Weg zu ihr<br />
hinauf finden, das Brotbacken bei.<br />
Ach bitte, zieh mich raus, zieh<br />
mich raus, sonst verbrenn<br />
ich! Ich bin schon längst fertiggebacken.“DasMärchen<br />
von Frau Holle begleitet<br />
Pauline Burtscher schon ihr Leben<br />
lang. So wie auch die Begeisterung für<br />
das Brotbacken selbst. Ihren Traum<br />
vom eigenen Brotbackhäuschen im<br />
Garten verwirklichte sie sich an einem<br />
besonderen Platz. „Wir leben am Balkon<br />
des Walgaus“, beschreibt die rüstige<br />
Dame das schöne Walserhaus am<br />
Ludescherberg. Und der Ausblick ist<br />
wahrlich eine Besonderheit. Fast mystisch<br />
wirkt es, wenn sich langsam der<br />
Nebel über das Tal legt und das Dunkel<br />
der Nacht hereinbricht. Fernab<br />
vom Rummel und der Hektik unserer<br />
Zeit wollten Pauline und ihr Mann<br />
Reinhard ihr Leben verbringen, denn<br />
sie begeistert das Alte, das Traditionelle.<br />
Geprägt hat sie dabei das Leben<br />
Das Paulinarium bietet eine kurze<br />
Auszeit oder auch Anregungen,<br />
sich in Zukunft ein wenig mehr<br />
Zeit zu nehmen.<br />
auf der Alpe, das sie viele Jahre gemeinsam<br />
verbrachten, bevor sie ihr<br />
Kleinod am Ludescherberg entdeckten.<br />
„Elf Jahre waren wir auf der Albo-<br />
na. Die Kinder waren damals<br />
noch klein. Es gab<br />
keine Straße, wir mussten<br />
alles zu Fuß oder mit dem<br />
Ross transportieren.“<br />
Paulinarium<br />
Frisches Brot, selbst gemachte<br />
Marmelade und<br />
würziger Käse. „Nimm<br />
noch ein Stück, sei nicht so<br />
gschamig“, fordert Pauline<br />
zum Weiteressen auf.<br />
Ihre preisgekrönten<br />
Vinschgerle und das Saatensonne-Brot<br />
sind auch<br />
wahre Leckerbissen. Den<br />
Genuss von Brot will Pauline<br />
mit jedem teilen, der ihr einen Besuch<br />
abstattet.„Hier geht keiner nach<br />
Hause, ohne ein Brot probiert zu haben!“<br />
Und wie man es macht, zeigt sie<br />
in ihren Brotbackkursen. Ihr Seminarhaus<br />
„Paulinarium“ bietet den<br />
richtigen Rahmen dafür. „Manche<br />
machen sich einen schönen Nachmittag<br />
bei mir. Aber wenn nur einer aus<br />
der Gruppe ein Ohr dafür hat und in<br />
Zukunft weiter sein eigenes Brot<br />
bäckt, habe ich meine Mission erfüllt.“<br />
Das „tägliche Brot“ liefert die<br />
58-Jährige aber auch für private Feiern,<br />
die man bei ihr veranstalten kann.<br />
„Werbung müssen wir keine machen,<br />
es spricht sich herum, dass man sich<br />
hier wohlfühlt“, schwärmt sie. An diesem<br />
schönen Fleck solle sich<br />
nämlich ein Kraftplatz befinden.<br />
„Die Energie spüren die<br />
Leute und können die Seele<br />
baumeln lassen.“ Pauline hat<br />
hier ihr Paradies gefunden,<br />
dennoch lässt ihr der Wis-<br />
A<br />
10<br />
s’Magazin
Fotos:Stiplovsek Dietmar<br />
BROTBACKEN<br />
NZEIGE<br />
Pauline gibt ihreBegeisterung<br />
leidenschaftlich gerne auch anderen mit.<br />
sensdurst keine Ruhe. „Im Jänner,<br />
Februar habe ich immer meine kreative<br />
Phase.“ Besonders die Confiserie<br />
hat es ihr angetan. Um mehr darüber<br />
zu lernen, arbeitete sie schon im Theatercafé<br />
in Bregenz oder bei renommierten<br />
Betrieben in der Schweiz einige<br />
Wochen mit. Denn „ich will immer<br />
auf dem Laufenden bleiben und Neues<br />
umsetzen!“ Sandra Nemetschke<br />
GANSERLWOCHEN<br />
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s’Magazin 11
GESELLSCHAFT<br />
<br />
<br />
Guggi (Ludwig) Rusch<br />
Fotograf<br />
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„Teilweise tut man sich leichter mit den Wienern<br />
als mit den Vorarlbergern“, erklärt mir Guggi (eigentlich<br />
Ludwig) Rusch (68) mit einem verschmitzten<br />
Lächeln, „weil wir hier den Status der Exoten<br />
haben!“ Aufgewachsen ist Guggi in Feldkirch, besuchte<br />
nach dem Gymnasium Feldkirch die HTL Bregenz<br />
und schloss dann die Lehreals Feinmechaniker<br />
in seiner Heimatstadt ab. Der kreative, aufmüpfige<br />
junge Mann –lange Haare, modische Arbeitskleidung<br />
–kam dann durch seinen Job in einem Produktionsbetrieb<br />
in Liechtenstein zur Fotografie. Die<br />
passende Ausbildung dazu absolvierte Guggi in<br />
Deutschland. Über Köln kam er dann nach Wien,<br />
um seinen Freunden und Freigeistern zu folgen. In<br />
einem großen Fotostudio perfektionierte und erweiterte<br />
er sein Wissen und wagte 1980 den Schritt<br />
in die Selbständigkeit.Sein Fotostudio betrieb er bis<br />
zu seiner Pensionierung vorvier Jahren und wickelte<br />
Shootings für Modehäuser und internationale Markenab.<br />
Seine innovativeEntwicklung der virtuellen<br />
Dunkelkammer-Technik wirdkommendes Jahr bei<br />
der Jubiläums-AusstellunginFeldkirch zu bewundern<br />
sein. Der zweifache Vater fotografiert noch immer<br />
leidenschaftlich<br />
gerne und ist begeisterter<br />
Großvater.<br />
„Hoam zur Mama“<br />
fährt Guggi regelmäßig<br />
–und sitzt dann<br />
mit ihr „am Bänkle<br />
voremHus!“<br />
Die Vorarlberger Kommunikationsberaterin<br />
Carola<br />
Purtscher (PR-Agentur<br />
Purtscher Relations) lebt<br />
seit über 30 Jahren in Wien.<br />
Als Netzwerkerin lädt sie<br />
regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />
„Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
SeinSelfie:DerFotografGuggi<br />
(Ludwig)Rusch ausnahmsweise<br />
selbst im Bild.<br />
Die Vinyl-<br />
Veteranen<br />
Sie sind die Letzten ihrer Art: Karl<br />
Müllner und Bernhard Jehle betreiben<br />
mit dem „Musikladen“ in Feldkirch das<br />
letzte Tonträger-Fachgeschäft des<br />
Landes. Und haben sich inmitten<br />
Tausender Schallplatten, CDs und DVDs<br />
zu absoluten Musikexperten entwickelt,<br />
denen man eine Melodie auch schon<br />
einfach mal vorsummen kann, um dann<br />
den gewünschten Titel zu bekommen.<br />
Manchmal kommen<br />
sich die beiden vor<br />
wie in einem Zoo:<br />
„Kürzlich kamen<br />
deutsche Touristen<br />
in den Laden und jubelten, dass es<br />
so etwas überhauptnoch gibt. Vor allem<br />
die Kinder machten große Augen<br />
–sie hatten noch nie eine Schallplatte<br />
gesehen“, staunt selbst der an viel<br />
gewohnte Karl, der seit 1989 im<br />
„Musikladen“ arbeitet. Dieser war<br />
damals einer von vier Plattenläden<br />
des Rankweiler Konzert-Zampanos<br />
Josef Ess. Nach dessen Konkurs<br />
übernahmen Karl und der ein Jahr<br />
zuvor eingestiegene Bernhard 2003<br />
das Feldkircher Geschäft. Es ist das<br />
einzige, das überlebte, was vor allem<br />
den beiden Eigentümern anzurechnen<br />
ist. „Wir hören uns jeden Tonträger<br />
an, unabhängig vom Genre. Die<br />
einzige Chance gegen die Konkurrenten<br />
Internet und Elektro-Märkte ist<br />
unser Know-how.“ Manchmal nimmt<br />
dies bizarre Formen an: „Unlängst<br />
kam jemand zu uns und wollte ein<br />
Lied erwerben, dessen Text mit ,Assi‘<br />
beginnt. Es hat zwar ein wenig gedauert,<br />
aber schließlich kam mir die Erleuchtung,<br />
und ich sang ihm den<br />
CCR-Song: ,I see the bad moon ri-<br />
12<br />
s’Magazin
PORTRÄT<br />
sing!‘ vor. Den Mann haben wir wirklich<br />
glücklich gemacht!“, so Bernhard<br />
amüsiert. Spaß haben die beiden<br />
auch nach vielen gemeinsamen<br />
Jahren noch, schließlich ist die Welt<br />
der Musik und Filme eine schier unendliche,<br />
und es gibt fast täglich neue<br />
Kostbarkeiten zu entdecken. „Wir<br />
versuchen so gut es geht, auch neueste<br />
Trends aufzunehmen – bis zu<br />
Dubstep und Drill’n’Bass haben wir<br />
es zumindest geschafft!“ Eine offene<br />
Haltung für 56- (Karl) bzw. 47-jährige<br />
(Bernhard) Familienväter.<br />
Ist nicht alles Musik?<br />
Dass sie auch bei Platten der Amigos<br />
oder Hansi Hinterseer („Auch<br />
das ist Musik –und was sind etwa<br />
Bon Jovi anderes als die US-Version<br />
der Klostertaler?“), bei Klassik und<br />
Jazz keine Berührungsängste haben,<br />
spricht für die Professionalität der<br />
beiden, denn privat herrscht ein anderer<br />
Ton. Während Karl bei der<br />
Blues-Legende Never do Well Bass<br />
spielt und mit den experimentellen<br />
Mose gerade seinen achten Tonträger<br />
aufnimmt, wandelt auch Bernhard<br />
mit Via Matto und der Post-<br />
Rock-Formation Woodman eher auf<br />
düster-avantgardistischen musikalischen<br />
Pfaden. „Die Proben am<br />
Abend kann man nicht mit der musikalischen<br />
Auseinandersetzung im<br />
Geschäft vergleichen –das sind zwei<br />
Welten“, sind sich die beiden Dauer-<br />
Musikausgesetzten einig. Auch darüber,<br />
dass sie den „Musikladen“ weitermachen<br />
wollen, so sie können.<br />
„Schon jetzt laufen 50 Prozent der<br />
Einnahmen über den Ticket-Verkauf.<br />
Seit da auch die heimischen Banken<br />
eingestiegen sind, wird die Luft für<br />
uns recht dünn“, zeigen sich Karl<br />
(Ausgleich: Ziegen und Hühner beim<br />
Haus) und Bernhard (Ausgleich:<br />
Tennis) besorgt. Aber mit ihrem<br />
Durchhaltevermögen kommt wohl<br />
die nächste Bankenkrise vor einer<br />
„Musikladen“-Krise. So ist zu hoffen<br />
... Raimund Jäger<br />
Foto: lisamathis.at<br />
s’Magazin 13
GESCHENK-TIPPS<br />
Wasliegt heuer<br />
Weihnachten rückt in großen Schritten näher und die Frage nach<br />
dem passenden Geschenk ist oft noch nicht beantwortet. Bei<br />
Behmann in Egg gibt’s alles, was Kinderherzen höher schlagen<br />
lässt –und die glitzernde Adventdeko obendrein.<br />
Peter und Xaver probieren<br />
die Tonieboxaus. Vielleicht<br />
bringt das Christkind eine?<br />
gungen bekommen Sie von Behmann<br />
Idee+SpielinEgg. Dort sindnämlich<br />
Profis in Sachen Geschenke am<br />
Werk. „Viele Eltern kommen schon<br />
mit konkreten Vorstellungen zu<br />
uns“, verrät das Verkaufsteam. Für<br />
die anderen gibts fachkundige Beratung<br />
und Service. Schon Anfang No-<br />
Wenn der erste<br />
Schnee gefallen<br />
ist, machen sich<br />
die Wichtel und<br />
Gehilfen vom<br />
Christkind auf, um die Wunschzettel<br />
der Kinder im <strong>Ländle</strong> abzuholen.<br />
Große Unterstützung bei den Besorvember<br />
steige die Nachfrage nach<br />
Weihnachtsgeschenken erheblich.<br />
Die Eltern von heute sind offensichtlich<br />
gut organisiert und planen inSachen<br />
Geschenke für ihre Kleinen gerne<br />
alles durch. Klassiker wie Lego<br />
oder Barbie-Puppen sind immer noch<br />
sehr beliebt.<br />
Aber auch schon in den Nikolaussack<br />
wandern hübsche Kleinigkeiten.<br />
„Büchlein über die Weihnachtsgeschichte,<br />
Perlen-Sets zum Basteln<br />
oder Fimo eignen sich dafür hervorragend.“<br />
Selbst gebastelt wird zudem<br />
oft der Adventkalender. Wer das den<br />
Profis überlässt, aber kein Schokoladenfan<br />
ist, kann sich für Weihnachten<br />
einen Countdown von Playmobil,<br />
Lego &Co. holen. „In jedem Türchen<br />
versteckt sich eine neue Figur,<br />
und am24. hat man eine komplette<br />
Spielewelt zusammen.“<br />
A<br />
Sorgen-Fresser und Toniebox<br />
Dass in Zeiten der Digitalisierung<br />
auch Spielsachen mithalten müssen,<br />
zeigen Lerncomputer, Tablets für<br />
Kinder oder auch die Toniebox.<br />
Wow! Lisanne und ihreBrüder<br />
sind im Spielzeughimmel –hier<br />
gibt’s Vieles zu entdecken!<br />
Fotos:Bernd Hofmeister<br />
54<br />
s’Magazin
GESCHENK-TIPPS<br />
untermBaum?<br />
„Diese Box spielt je nach Figürchen,<br />
das auf ihr platziert wird,<br />
eine andere Geschichte.“<br />
Auch die trendigen<br />
Einhörner sind mittlerweile<br />
im Kinderzimmer angekommen,<br />
und gegen<br />
Albträume gibt’s die niedlichen<br />
Sorgen-Fresser: Reißverschluss<br />
auf, Sorgenrein und<br />
alles ist wieder gut! Das Weihnachtsfest<br />
kann also getrost kommen –<br />
Groß und Klein sind bestens vorbereitet!<br />
Sandra Nemetschke<br />
Zum Advent gehört auch eine<br />
festliche Deko–erst dann kommt<br />
echte Weihnachtsstimmung auf.<br />
Alles für deine Wunschliste!<br />
TONIES<br />
Mit Tonies und der Toniebox bringen wir<br />
PLAYMOBIL<br />
neuen Hör-Spiel-Spaß ins Kinderzimmer<br />
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vorbei, unsere Mitarbeiterinnen informieren euch gerne ...<br />
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der Vorrat reicht. Bei<br />
Fragen: T 05512 3900 11<br />
s’Magazin 55
Hirschkuh„Gretl“ anno 1950<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Völlig unaufgeregt beschnuppert<br />
die Hirschkuh<br />
„Gretl“ einen Wintergast in<br />
St. Gallenkirch. Die Hirschkuh<br />
war im ganzen Ort bekannt<br />
und eine gern gesehene<br />
„Persönlichkeit“ inder Montafoner<br />
Gemeinde. Es war<br />
wohl eine besondere Freundschaft,<br />
die das handzahme<br />
Tier zu seinem Besitzer in der<br />
Ortschaft pflegte.<br />
Die Artgenossen von<br />
„Gretl“ gelten gemeinhin ja<br />
eher als scheue Gesellen, die<br />
dem Menschen eher fernbleiben,<br />
als sich ihm zu nähern.<br />
Heute wird das Wild immer<br />
weiter zurückgedrängt: Die<br />
rasant voranschreitende<br />
Landschaftserschließung –<br />
nicht zuletzt auch zur Erholung<br />
des Menschen –schränkt<br />
die Rückzugsorte der Tiere<br />
mehr und mehr ein. Spezielle<br />
Wildruhezonen sollen dieser<br />
Entwicklung entgegenwirken.<br />
Zuletzt wurde Rotwild in<br />
einigen Vorarlberger Regionen<br />
verstärkt bejagt, umdie<br />
Ausbreitung von Tuberkulose<br />
auf andere Wild- sowie auf<br />
16<br />
s’Magazin
MUNDART<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Nutztiere zu verhindern –<br />
mit Erfolg, wie sich zeigt.<br />
Haben Sie auch historische Fotoschätze<br />
zuhause, dann schicken<br />
Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />
Die besten<br />
Bilder werden veröffentlicht.<br />
Foto: Sammlung Risch-Lau,Vorarlberger Landesbibliothek<br />
<br />
tschiagga,Tschiagge,Tschiagger<br />
Zeit-und Hauptwort<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Das mittelhochdeutsche schiegen bedeutete einst<br />
schlurfen oder krumm gehen,und der modern hinkend<br />
oder schleppend laufende Alemanne hat dasVerb in Form<br />
von tschiagga über all die Jahrhunderte nicht nur formal<br />
einbalsamiert,sondern es im Gegensatz zu ägyptischen<br />
Mumien sogar sprachlich am Leben erhalten. DasTschiagga<br />
beschreibt eine meist dauerhafteTrittunsicherheit des<br />
Voradelbergers, welche vomAlter oder<br />
einer Verletzung herrührt,sie kann<br />
durchaus aber auch bei Betrunkenen<br />
verwendet werden. („Am Morga<br />
„Luag, wian’r<br />
tschiaggat!“<br />
am füfesimmer hoam tschiaggat –<br />
frog net.“)Wer dauerhaft tschiaggt,ist<br />
ein Tschiagge,wobei der<br />
alemannische Sprecher bei dauerhaft<br />
Betrunkenen vondieser Bezeichnung<br />
absehen würde, selbst<br />
wenn der schleppende Gang deren einzige<br />
Form der Fortbewegung darstellt.Fast unmerklich verschieden<br />
vom Tschiagge ist der Tschiagger,dessen finales<br />
r den hinkenden Gang selbst definiert und nicht seinen<br />
Gänger.(Merksatz für alle drei: Der Tschiagge tschiaggt,<br />
welerhot an Tschiagger.) Da wir es mit phonetischen Minimalunterschieden<br />
zu tun haben, seien weiteredrei<br />
klangähnlicheVokabeln erwähnt,die in diesem Zusammenhang<br />
zusätzlichVerwirrung stiften,obschon sie nichts<br />
mit Humpelfüßenzutun haben: derTschick (= die Zigarette),<br />
tschick si (= müde sein) und tschicka (=Kautabak kauen).<br />
Woher dagegen der alemannische Ausruf der Überraschung<br />
„Mol duTschiagg!“ stammt oder was man generell<br />
untereinemTschiagg zuverstehen hat,bleibt unerforscht.<br />
s’Magazin 17
KULTURPREIS<br />
Ein ausgezeichneter Poet<br />
Sein Ziel sei es immer gewesen, „Sprachkunst zu<br />
einem Erlebnis zu machen“, sagt Lukas Wagner. Vor<br />
wenigen Tagen wurde der 24-jährige Dornbirner für<br />
sein „Slam Labor“ mit dem Salzburger Kulturpreis<br />
ausgezeichnet. Ziel erreicht!<br />
Mit16Jahren<br />
stand<br />
Lukas<br />
Wagner<br />
erstmals<br />
bei einem Poetry Slam –<br />
oder Dichterwettbewerb –<br />
auf der Bühne. Ein prägendes<br />
Erlebnis für den heute<br />
24-Jährigen, der zu jener<br />
Zeit als jüngster Poetry<br />
Slammer der Alpenrepublik<br />
galt. „Das war eine sehr<br />
coole Erfahrung“, erinnert<br />
sich der gelernte Grafiker,<br />
„ich konnte meine Gedanken<br />
in Worte fassen und<br />
hatte eine Plattform, über<br />
die ich sie einem breiten<br />
Publikum näherbringen<br />
konnte. Das hat mich nicht<br />
mehrlosgelassen.“ Zahlrei-<br />
Fotos: wildbild<br />
che weitere Auftritte folgten,<br />
mittlerweile bringt es<br />
der in Salzburg lebende<br />
Wortakrobat auf rund 400<br />
PoetrySlams.<br />
Slam Labor<br />
Doch auf der Bühne zu<br />
stehen war dem sprachgewandten<br />
Kreativen zu wenig<br />
–erwollte selbst Events<br />
veranstalten. Was er vor<br />
vier Jahren dann<br />
auch erstmals<br />
tat: „Meinen<br />
ersten Slam<br />
veranstaltete<br />
ich im<br />
Spielboden.<br />
Es war gerammelt<br />
voll<br />
und hat unglaublich<br />
viel<br />
Spaß gemacht.“ Was er<br />
damit lostreten würde, war<br />
ihm damals allerdingsnoch<br />
nicht bewusst. Vor drei Jahren<br />
ließ er das<strong>Ländle</strong> hinter<br />
sichund zog indie Mozartstadt.<br />
Er absolvierte seinen<br />
Zivildienst und begann, in<br />
Salzburg Poetry Slams zu<br />
veranstalten. „Allesfing am<br />
17. September 2015 mit der<br />
Zum Glückwunsch<br />
gibt’s ein Bussi für den<br />
Gewinner.<br />
,Schattenschlacht‘ an, ein<br />
Slam, bei dem die Poeten<br />
hinter einer Wand saßen<br />
und nur ihreSchattenzusehen<br />
waren. Das kam sehr<br />
gutan, ich erhielt zahlreiche<br />
Anfragen. Daraufhin gründete<br />
ich die Agentur Slam<br />
Labor, mit der wir bereits71<br />
Slams in Salzburg, Vorarlbergund<br />
Bayern organisiert<br />
haben.“<br />
„Große Ehre“<br />
Vor zwei<br />
Monaten klingelte<br />
schließlich<br />
das Telefon.<br />
„Sehr geehrter<br />
Herr<br />
Wagner, wir<br />
dürfen Ihnen<br />
zum Gewinn<br />
desSalzburgerKulturpreises<br />
gratulieren, sagte die<br />
fremde Stimme zu mir. Ich<br />
antwortete etwas verwirrt:<br />
Ja,danke,cool“, erzähltder<br />
Sprachkünstler lachend<br />
und fügt nicht ohne Stolz<br />
hinzu: „AlsVorarlbergerist<br />
es eine großeEhre, indieser<br />
Stadt ausgezeichnet zu werden.Salzburgist<br />
als Kultur-<br />
A<br />
Der 24-jährige Dornbirner<br />
Lukas Wagner<br />
wurde für sein Engagement<br />
in der Poetry-<br />
Slam-Szene mit dem<br />
Salzburger Kulturpreis<br />
ausgezeichnet.<br />
18<br />
s’Magazin
stadt schließlich in ganz<br />
Europa bekannt.“<br />
DerPreis,derWagneram<br />
Dienstag verliehen wurde,<br />
ist mit 6000 Euro dotiert.<br />
Was er damit vorhat? „Das<br />
Geld wirdinweitere Projekte<br />
investiert, wir haben noch<br />
eine ganze Menge vor. Die<br />
Freude ist riesig, der Preis<br />
eine tolle Motivation. Ich<br />
hatte oft Zweifel, ob ich das<br />
Richtige tu. Wie sich nun<br />
aber zeigt: Bleibt man beharrlich<br />
an seinen Träumen<br />
dran, werden sie irgendwannRealität.“<br />
H. Küng<br />
Foto: Mathis Fotografie<br />
Wir trafen Lukas Wagner<br />
einige Tage vorder<br />
Preisverleihung in<br />
Dornbirn.<br />
KULTURPREIS<br />
NZEIGE<br />
s’Magazin 19
Foto: anja koehler<br />
Konzertmit<br />
MaxRaabe &<br />
PalastOrchester<br />
in Friedrichshafen<br />
„Das hat mir<br />
noch gefehlt,<br />
dass du jetzt<br />
einen andren<br />
liebst“ –diese<br />
Zeilen entstanden<br />
Ende<br />
der 20er-Jahre<br />
des letzten<br />
Jahrhunderts<br />
EVENTS<br />
und werden<br />
von Max<br />
Raabe &Palast Orchester<br />
mit auf die Tournee <strong>2017</strong> genommen.<br />
Dieses und andere<br />
Lieder sind am Montag, dem<br />
27. <strong>November</strong>, um20Uhr im<br />
Graf Zeppelin Haus in Friedrichshafen<br />
zu hören. Infos und<br />
Tickets: www.gzh.de<br />
„Anton, das Mäusemusical“<br />
PremiereimLandestheater<br />
Das Familienstück „Anton, das Mäusemusical“ von<br />
Gertrud und Thomas Pigor feiert am Sonntag, dem <strong>26.</strong><br />
<strong>November</strong>, um15Uhr, Premiere imLandestheater in<br />
Bregenz.Gertrud und Thomas Pigor erzählen eine berührende<br />
Geschichte von kleinen Mäusen, die in der Not zu<br />
großen Helden werden. Tickets: Bregenz Tourismus<br />
Foto: Gregor Hohenberg<br />
Benefizkonzert<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
•<br />
Irish Christmas<br />
in AmBach in Götzis<br />
Unter dem Motto „Songs of Love<br />
&Hate“steht das Krebshilfe-Benefizkonzert<br />
im Alten Kino in Rankweil.<br />
Am Freitag, dem 15. Dezember,<br />
und am Samstag, dem 16. Dezember,<br />
spielt das Krebshilfe Musikensemble<br />
bereits zum 18. Mal<br />
zum Tänzchen auf. Hinter dem Ensemble<br />
verbirgt sich die singende<br />
Weihnachtsfamilie rund um Martina<br />
Breznik, Reinhold Bilgeri, Harry<br />
Marte, Bernie Weber, Michael<br />
Köhlmeier und George Nussbaumer.<br />
Tickets: <strong>Ländle</strong> Ticket, Expert<br />
Tschann in Ranweil.<br />
Irish Christmas<br />
bringt die<br />
Alan Kelly Gang,<br />
das junge Ensemble<br />
Connla<br />
und der Seannós-Tänzer<br />
Liam<br />
Scanlon nach<br />
Götzis. Am Montag,<br />
dem 27. <strong>November</strong>,<br />
um 20<br />
Uhr, wird es in<br />
der Kulturbühne AmBach weihnachtlich. Alan Kellyzählt<br />
zu den wichtigsten Musikern der jungen irischen Szene<br />
und tourt mit verschiedenen Formationen rund um den<br />
Globus. Infos und Tickets unter: www.musikladen.at<br />
Foto: Altes Kino<br />
Foto: Musikladen<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Impressum<br />
Medieninhaber: KRONE-Verlag GmbH &Co. KG .Herausgeber und Chefredakteur: Dr.Christoph Dichand<br />
Verleger: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GmbH &CoKG, Alle: 1190 Wien, Muthgasse 2<br />
Redaktionsleitung: EmanuelWalser, Redaktion: Harald Küng, Sandra Nemetschke, Angelika Drnek, Sekretariat: Nicole Kinzel, Quellenstr.16, 6900 Bregenz, Tel. 057060-59300<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at, emanuel.walser@kronenzeitung.at, harald.kueng@kronenzeitung.at, sandra.nemetschke@kronenzeitung.at, angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />
Herstellung:Druckzentrum Salzburg Betriebsges. m. b. H. ,5020 Salzburg; Offenlegung gem. §25 MedienG online unter www.krone.at/krone-offenlegung<br />
20<br />
s’Magazin
KULINARIK<br />
<br />
<br />
Noch mehr Rezepte findet man<br />
in Danielas Kochbüchern<br />
„Einfach Vegan Backen“und<br />
„Vegane Lunchbox“.<br />
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Eine Kokosrolle,<br />
die einfach<br />
zubereitet werdenkann und<br />
Groß undKlein<br />
gleichermaßenerfreut!<br />
Ganzviel Kokosfüllung, ein ungebackener, schokoladiger<br />
Teig und attraktiv im Anschnitt –sopräsentiert sich<br />
diese Kokosrolle. Sie ist nicht nur als Dessert, sondern<br />
auch als Kuchen für die Kaffeetafel bestens geeignet.<br />
Perfekt auch, wenn sich Gäste angemeldet haben, denn<br />
die Kokosrolle sollte mindestens einen Tag vor dem Servieren zubereitet<br />
werden. Die Kombination aus Kokos und Schokolade ist einfach<br />
unschlagbar und schmeckt Großund Klein gleichermaßengut!<br />
www.facebook.com/laisdaniela<br />
Kokosrolle<br />
Zubereitung:<br />
1 Für die Kakaomasse zunächst die Kekse fein<br />
mahlen.Werkeinen Mixeraufsatz hat,kann<br />
auch in Handarbeit die Kekse im Gefrierbeutel<br />
mit demTeigroller zerbröseln.<br />
2 Wasserund Zucker aufkochen, vomHerd<br />
nehmen, die Margarineunterrühren und auflösen.<br />
Das Kakaopulver unterdie Kekskrümel mischen<br />
und alles in die Flüssigkeit geben. Es<br />
muss ein festerTeig entstehen.<br />
3 Die Masse auf ein mit Backpapier belegtes<br />
Blech drücken. Es sollte ein Rechteck von22x<br />
33 cm entstehen, in Form drücken oder auch<br />
ausrollen, damit es gleichmäßigerwird.<br />
4 Für die Kokosmasse die Margarine auflösen<br />
und mit den Kokosraspeln,dem Puderzucker<br />
und dem Rum zu einer homogenen Masse verrühren.<br />
5 Die Masse mittig auf dieTeigflächegeben<br />
und mit dem Backpapier aufrollen und fest andrücken.<br />
6 Die Rolle gut zusammenpressenund so in<br />
den Kühlschrank geben. Für mindestenseinen<br />
TagimKühlschrank fest werden lassen. Dann<br />
in Scheiben schneiden.<br />
Zutaten (für eine Rolle):<br />
Für die Kakao-Masse:<br />
160 mlWasser<br />
100 g Zucker,fein<br />
2½ElKakaopulver(Backkakao)<br />
1TlMargarine<br />
400 g vegane Kekse,gemahlen<br />
Für die Kokos-Masse:<br />
150 g Kokosraspel<br />
100 g Puderzucker<br />
160 g Margarine<br />
etwas Rum<br />
s’Magazin 21
WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />
...Pia Mock?<br />
Die Frastanzerin widmete sich jahrelang gemeinsam mit ihrem<br />
Vater der Unterhaltungsmusik und gehörte mit ihrer Handorgel zur<br />
Schattenburg wie das Schnitzel! Als sie sich vom Feldkircher<br />
Wahrzeichen verabschiedete, vertrieb sie sich die Zeit mit ihren<br />
Sonntagsreimen oder mit Gabi Fleisch auf der Kabarettbühne!<br />
2003: Über 30 Jahrelang sorgte Pia<br />
Mock, früher noch gemeinsam mit<br />
ihrem Vater und anderen Musikern, für<br />
Unterhaltung auf der Schattenburg–<br />
immer mit dabei: ihreHandorgel.<br />
macht,und mit 15 wollte ich auch mitspielen.“<br />
NachsiebenJahren Klavierunterrichtdurftesie<br />
dann mit zum ersten<br />
Kaffeekränzchen in Liechtenstein.<br />
Im VaduzerHof oder in der Post<br />
in Schaan unterhielten sie und ihr Vater<br />
das Publikum. Plötzlich sollte sie<br />
aber auch noch die Handorgel spielen<br />
lernen. „Ich hatte keine Stunde Unterricht<br />
und der damalige Bürgermeister<br />
von Feldkirch lieh mir sein Akkordeon.“Nach<br />
den ersten eher ohrenbetäubenden<br />
Versuchen erlernte sie innerhalb<br />
einer Woche, untertags in<br />
einem Keller und am Abendbeim Auftritt,<br />
das Instrument. Und das alles<br />
neben ihrem Hauptberuf bei der Bezirkshauptmannschaft<br />
Feldkirch,den<br />
sie 40 Jahre lang ausübte. „Jeden<br />
Montagnachmittag nahm ich für<br />
einen Ausflug mit meiner Mamafrei,<br />
sonst hatte ich keinen Urlaub.“ Viele<br />
Jahre lang spielte das Trio Mock auf<br />
der Schattenburg in Feldkirch und<br />
ging singend und spielend von Tisch<br />
zu Tisch. „Erst war Herr Tschann<br />
skeptisch, aber wir sind so gut angekommen,<br />
dass wir jedenAbend ausgebucht<br />
waren.“<br />
Erst imJahre 2006 hängte sie das<br />
Akkordeon an den Nagel. Von daan<br />
suchte sie sich neue Herausforderungen.<br />
Erstwarenesdie Sonntagsreime,<br />
dann das Kabarettprogramm „Duo 3<br />
Schwestern“ mit GabiFleisch, und sogar<br />
bei „Vier Frauen und ein Todesfall“<br />
stand sie bereits vor der Kamera:<br />
„Wenn es mir zufliegt,kann es nur gut<br />
sein!“<br />
Sandra Nemetschke<br />
Mir wird so schnell<br />
nicht langweilig“,<br />
beschreibt die 83-<br />
Jährige ihre stete<br />
Umtriebigkeit. Am<br />
Morgen wirderstdas Tablet aktiviert<br />
und „die tägliche Herausforderung“<br />
im Solitär gemeistert. Aber etwas<br />
mehrRuheals zu ihren Musikerzeiten<br />
gönnt sich Pia Mock natürlichschon.<br />
„Mein Vater hat immer Musik ge-<br />
<strong>2017</strong>: Die 83-Jährige ist immer<br />
noch umtriebig.Abund zu setzt sie<br />
sich Zuhause noch ans Klavier –<br />
denn wer rastet,der rostet!<br />
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