s'Magazin usm Ländle, 26. November 2017
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GESELLSCHAFT<br />
<br />
<br />
Guggi (Ludwig) Rusch<br />
Fotograf<br />
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„Teilweise tut man sich leichter mit den Wienern<br />
als mit den Vorarlbergern“, erklärt mir Guggi (eigentlich<br />
Ludwig) Rusch (68) mit einem verschmitzten<br />
Lächeln, „weil wir hier den Status der Exoten<br />
haben!“ Aufgewachsen ist Guggi in Feldkirch, besuchte<br />
nach dem Gymnasium Feldkirch die HTL Bregenz<br />
und schloss dann die Lehreals Feinmechaniker<br />
in seiner Heimatstadt ab. Der kreative, aufmüpfige<br />
junge Mann –lange Haare, modische Arbeitskleidung<br />
–kam dann durch seinen Job in einem Produktionsbetrieb<br />
in Liechtenstein zur Fotografie. Die<br />
passende Ausbildung dazu absolvierte Guggi in<br />
Deutschland. Über Köln kam er dann nach Wien,<br />
um seinen Freunden und Freigeistern zu folgen. In<br />
einem großen Fotostudio perfektionierte und erweiterte<br />
er sein Wissen und wagte 1980 den Schritt<br />
in die Selbständigkeit.Sein Fotostudio betrieb er bis<br />
zu seiner Pensionierung vorvier Jahren und wickelte<br />
Shootings für Modehäuser und internationale Markenab.<br />
Seine innovativeEntwicklung der virtuellen<br />
Dunkelkammer-Technik wirdkommendes Jahr bei<br />
der Jubiläums-AusstellunginFeldkirch zu bewundern<br />
sein. Der zweifache Vater fotografiert noch immer<br />
leidenschaftlich<br />
gerne und ist begeisterter<br />
Großvater.<br />
„Hoam zur Mama“<br />
fährt Guggi regelmäßig<br />
–und sitzt dann<br />
mit ihr „am Bänkle<br />
voremHus!“<br />
Die Vorarlberger Kommunikationsberaterin<br />
Carola<br />
Purtscher (PR-Agentur<br />
Purtscher Relations) lebt<br />
seit über 30 Jahren in Wien.<br />
Als Netzwerkerin lädt sie<br />
regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />
„Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
SeinSelfie:DerFotografGuggi<br />
(Ludwig)Rusch ausnahmsweise<br />
selbst im Bild.<br />
Die Vinyl-<br />
Veteranen<br />
Sie sind die Letzten ihrer Art: Karl<br />
Müllner und Bernhard Jehle betreiben<br />
mit dem „Musikladen“ in Feldkirch das<br />
letzte Tonträger-Fachgeschäft des<br />
Landes. Und haben sich inmitten<br />
Tausender Schallplatten, CDs und DVDs<br />
zu absoluten Musikexperten entwickelt,<br />
denen man eine Melodie auch schon<br />
einfach mal vorsummen kann, um dann<br />
den gewünschten Titel zu bekommen.<br />
Manchmal kommen<br />
sich die beiden vor<br />
wie in einem Zoo:<br />
„Kürzlich kamen<br />
deutsche Touristen<br />
in den Laden und jubelten, dass es<br />
so etwas überhauptnoch gibt. Vor allem<br />
die Kinder machten große Augen<br />
–sie hatten noch nie eine Schallplatte<br />
gesehen“, staunt selbst der an viel<br />
gewohnte Karl, der seit 1989 im<br />
„Musikladen“ arbeitet. Dieser war<br />
damals einer von vier Plattenläden<br />
des Rankweiler Konzert-Zampanos<br />
Josef Ess. Nach dessen Konkurs<br />
übernahmen Karl und der ein Jahr<br />
zuvor eingestiegene Bernhard 2003<br />
das Feldkircher Geschäft. Es ist das<br />
einzige, das überlebte, was vor allem<br />
den beiden Eigentümern anzurechnen<br />
ist. „Wir hören uns jeden Tonträger<br />
an, unabhängig vom Genre. Die<br />
einzige Chance gegen die Konkurrenten<br />
Internet und Elektro-Märkte ist<br />
unser Know-how.“ Manchmal nimmt<br />
dies bizarre Formen an: „Unlängst<br />
kam jemand zu uns und wollte ein<br />
Lied erwerben, dessen Text mit ,Assi‘<br />
beginnt. Es hat zwar ein wenig gedauert,<br />
aber schließlich kam mir die Erleuchtung,<br />
und ich sang ihm den<br />
CCR-Song: ,I see the bad moon ri-<br />
12<br />
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