Tagungsband Symposium der Papieringenieure 2017
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Dabei werden die gewonnenen Fasern in <strong>der</strong> Papierproduktion<br />
eingesetzt, während die Polyethylen-Bestandteile<br />
und das Aluminium ausgeschleust und zur weiteren<br />
Verwertung weitergegeben werden.<br />
Nach einer Begrüßung durch Familienoberhaupt Holger<br />
Autenrieb gab es eine ausführliche und interessante<br />
Werkspräsentation vom Assistent <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />
Roman Knorr. Er führte uns im Anschluss, zusammen<br />
mit Werksleiter Peter Czoski, durch den Betrieb. Die<br />
ganze Gruppe konnte hier neue Erfahrungen sammeln<br />
und tolle Einblicke in einzelne Aggregate, beson<strong>der</strong>s in<br />
<strong>der</strong> Stoffaufbereitung gewinnen. Bei einem gemeinsamen<br />
Mittagessen mit den drei Beteiligten <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>auer<br />
Mühle wurden letzte Fragen geklärt, ehe sich die Gruppe<br />
zur nächsten Station aufmachte.<br />
Arne Schaper<br />
Schoellershammer<br />
Bei Schoellershammer wurde die Gruppe von Torsten<br />
Käsler bereits erwartet. Das im Jahre 1784 gegründete<br />
Unternehmen gehört mit seinen weit über 230 Jahren<br />
Firmengeschichte zu den ältesten Produzenten in <strong>der</strong><br />
Branche. Bekannt ist das Unternehmen vor allem für<br />
seine qualitativ hochwertigen Transparent- und Künstlerpapiere.<br />
In dieser Sparte ging Schoellershammer lange<br />
Zeit als Marktführer voran. Doch wie viele Produzenten<br />
im grafischen Bereich <strong>der</strong> Papierindustrie hat sich das<br />
Unternehmen entschieden, den Fokus auf an<strong>der</strong>e<br />
Bereiche zu legen. So produziert das Unternehmen nun<br />
ausschließlich Wellpappenrohpapiere und Testliner. Im<br />
Zuge dessen wurde Ende letzten Jahres die neue PM6<br />
in Betrieb genommen, welche sich die Studierenden<br />
<strong>der</strong> Hochschule München als erste Studentengruppe<br />
ansehen durften.<br />
Die Führung begann an den alten Papiermaschinen für<br />
Transparentpapiere, welche schon stillgelegt, verkauft<br />
und zum Teil sogar schon abgebaut waren. Für viele<br />
Studenten war dies ein Highlight, da an den stillgelegten<br />
Maschinen eine ausgiebige Begehung möglich war.<br />
Danach folgte eine Präsentation, welche das Unternehmen<br />
den Studenten genauer vorstellte. Hauptpunkt dieser<br />
Präsentation war <strong>der</strong> Neubau <strong>der</strong> PM6, welche die<br />
Produktionskapazität des Werkes sowie den Umsatz des<br />
Unternehmens verdoppeln soll. Zu diesem Zweck wurden<br />
ca. 100 Mio Euro in Papiermaschine und Stoffaufbereitung<br />
sowie ca. 10 Mio Euro in eine Erweiterung <strong>der</strong> bestehenden<br />
Kläranlage investiert. Als Ergebnis entstand eine hochmo<strong>der</strong>ne<br />
Anlage, die vor allem durch ihre hocheffiziente<br />
Wärmenutzung glänzen kann. Als weitere Beson<strong>der</strong>heit<br />
fiel auf, dass man in <strong>der</strong> Schaltwarte nahezu nichts von<br />
<strong>der</strong> laufenden Maschine mitbekam. Dies wurde durch<br />
eine Entkopplung des Fundaments <strong>der</strong> Maschine von<br />
dem eigentlichen Fundament <strong>der</strong> Halle erreicht. Danach<br />
ging es für die Studierenden noch durch das vollautomatische<br />
Rollenlager, an den Kläranlagen vorbei und in die<br />
Kesselhäuser des Unternehmens. Dort konnte das<br />
Innere des Kessels bei Betrieb beobachtet werden. Nach<br />
einer abschließenden Fragerunde ging es dann für die<br />
Studierenden zum gemeinsamen Abend zurück in den<br />
Jägerhof.<br />
Pascal Prinz<br />
Voith Paper Düren<br />
Am letzten Exkursionstag führte <strong>der</strong> Weg zu Voith Paper<br />
in Düren. Empfangen wurden die Exkursionsteilnehmer<br />
hier von Jörg Kirchhoff (Operations Manager Rolls),<br />
Michael Fürst (Produktmanager Mechanical Roll Service)<br />
und Thomas Kreutzkamp (Operations Manager Fabrics).<br />
Nach einem kurzen Exkurs in die Geschichte <strong>der</strong> Firma<br />
Voith mit ihren drei Geschäftsbereichen Projects,<br />
Products and Service sowie Rolls and Fabrics lag <strong>der</strong><br />
Fokus des Vormittags auf dem Geschäftszweig Voith<br />
Paper Rolls. In diversen Vorträgen wurden hier Saug -<br />
walzen, Voith HydroSeal, Biegeausgleichswalzen und<br />
Trockenzylin<strong>der</strong> thematisiert. Auch das Thema Industrie<br />
4.0 wurde in diesem Rahmen nicht ausgelassen. Die<br />
genannten Themen boten viel Raum für Fragen und<br />
Diskussionen, den die Studenten gerne nutzten. Im<br />
Anschluss an die ausführlichen Vorträge folgte die<br />
Werksbesichtigung im Bereich Rolls.<br />
Nach einem Mittagessen übernahmen die Herren Kreuzkamp,<br />
Breuer und Heinzer vom Bereich Voith Paper<br />
Fabrics und stellten ihren Geschäftszweig vor. Zentrale<br />
Punkte des Vortrages über die Herstellung von Press -<br />
filzen waren unter an<strong>der</strong>em die Aufgaben von und<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an Pressfilze, <strong>der</strong> prinzipielle Aufbau<br />
und die Struktur sowie das verwendete Material. Auch<br />
dieser Teil des Tages wurde wie<strong>der</strong> mit einer Besichtigung<br />
des entsprechenden Produktionsbereiches abgeschlossen.<br />
Daniel Müller<br />
Nach diesen drei intensiven Exkursionstagen trat die<br />
Gruppe am Folgetag den Rückweg nach München<br />
an. Mit im Gepäck: viele neue Eindrücke und ein<br />
starker Motivationsschub für das Studium und die<br />
bevorstehenden Prüfungen.<br />
Marcel Prinz<br />
Hochschule München