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SB_04_17_Fin

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Starnberger Bote 12 Notizen aus dem Rat<br />

Die „Phantomsitzung“ im Orlandosaal<br />

Der Gesamtstadtrat (GS) hatte zweimal<br />

versucht eine Sondersitzung zu<br />

Verkehrsthemen abzuhalten.<br />

Aufgrund eines „Ladungsmangels“<br />

(kein ausreichender zeitlicher Vorlauf)<br />

wurde die öffentliche Sitzung am<br />

03.11.20<strong>17</strong> von der Rechtsaufsicht<br />

gerügt. Auch der von der 1. Bürgermeisterin<br />

angesetzte Beginn um 09:00<br />

Uhr war wegen Benachteiligung der<br />

berufstätigen Stadträte nicht statthaft,<br />

was im Ergebnis zu rechtsungültigen<br />

Beschlüssen geführt hätte.<br />

Die Sitzung selbst, musste wegen<br />

Beschlussunfähigkeit (6 Stadträte)<br />

erneut anberaumt werden.<br />

Ungerührt terminierte die Bürgermeisterin<br />

die Wiederholung wiederum<br />

nicht fristgerecht für den <strong>17</strong>.11.20<strong>17</strong><br />

und wieder für 9:00 Uhr, obwohl die<br />

Rechtsaufsicht, als übergeordnete<br />

Behörde, ihr damit einen “Ermessensfehlgebrauch”<br />

attestiert hatte.<br />

Erwartungsgemäß fanden sich lediglich<br />

7 Stadträte von BMS, FDP und WPS mit<br />

der Bürgermeisterin als Rumpfstadtrat<br />

(RS) im Ausweichquartier Musikschule<br />

ein. Die anderen blieben entschuldigt<br />

fern. Mit im Saal: 14 Bürger<br />

und die Presse. Es folgt eine kurze<br />

Zusammenfassung.<br />

(Verlauf der kompletten Sitzung:<br />

https://tinyurl.com/yaoxeoq5)<br />

1 Antrag der Verkehrsreferenten<br />

Rieskamp und Frey vom 23.10.20<strong>17</strong>,<br />

„Kümmerer“ etc.<br />

Die Bürgermeisterin wiederholt ihren<br />

Standpunkt zum Beschlussvorschlag<br />

des Stadtrats. Der verlangte den vom<br />

Staatl. Bauamt Weilheim vorgeschlagenen<br />

„Kümmerer“ (als Info-Stelle zwischen<br />

den Behörden und den Bürgern<br />

beim Tunnelbau) aus den eigenen<br />

Reihen zu bestimmen und nicht einen<br />

Ingenieur (FH) neu einzustellen.<br />

Beschluss GS: abgelehnt durch RS<br />

mit 0:9<br />

2 Bericht zu den Ergebnissen der<br />

Arbeiten von SHP, Zwischenbericht<br />

der Arbeiten zum Verkehrsentwicklungsplan,<br />

Beschluss des GS<br />

vom 27.03.20<strong>17</strong> etc.<br />

Der Stadtrat hatte reklamiert, dass der<br />

Beschluss vom 31.2.20<strong>17</strong> (Vorstellung<br />

VEP) und der Beschluss vom 22.5.20<strong>17</strong><br />

(Akteneinsicht und Aushändigung<br />

des Berichts) nicht vollzogen worden<br />

seien. Gegen-Beschlussvorschlag<br />

der Verwaltung: 1. Kenntnisnahme<br />

der Existenz des Vorentwurfs, 2.<br />

Weiterführung des VEP plus Angebot<br />

von SHP und 3. Es sollen weitere<br />

Fördermittel beantragt werden.<br />

Antrag GS: abgelehnt mit 0:9, Beschluss<br />

der Stadtverwaltung: angenommen<br />

durch RS mit 9:0<br />

3 Weiteres Vorgehen bei Aufträgen<br />

in Verkehrsfragen, Beschluss vom<br />

27.6.2016 etc.<br />

Es geht um die Ausgabensperre<br />

bei Beauftragungen für weitere<br />

Verkehrsprojekte ohne den Stadtrat zu<br />

beteiligen, also z.B. keine unkontrollierte<br />

Weiterbauftragung von SHP.<br />

Weil offenbar keine Unterlagen der<br />

Verwaltung vorliegen „versteht“ der RS<br />

den Antrag nicht. Nach Rätselraten der<br />

sieben Mitglieder des RS, was gemeint<br />

ist, wird der<br />

Antrag mit 1:8 abgelehnt.<br />

4 Bürgerfreundliche Ausgestaltung<br />

der Straßenausbausatzung; Antrag<br />

von Frau Stadträtin Kammerl (DPF) vom<br />

02.07.20<strong>17</strong><br />

Seit Eva John die STRABS eigenmächtig<br />

abgeschafft hat und vor dem<br />

Verwaltungsgericht München unterlag,<br />

geistert sie als Kampfmittel im<br />

Stadtrat umher. Nach der voraussichtlich<br />

zweiten Niederlage vor dem VGH<br />

sollte die Verwaltung eine verträgliche<br />

STRABS vorbereiten, um die alte<br />

nicht wieder reaktivieren zu müssen.<br />

Der Beschlussvorschlag der Verwaltung:<br />

Ablehnung des GS-Antrags, wird erwartungsgemäß<br />

mit 9:0 angenommen.<br />

5 Verkehrsentlastungsmodell Percha,<br />

Beschluss vom <strong>04</strong>.02.2016<br />

Der Beschluss für das Verkehrsmodell<br />

für Percha ist aufgrund des Stopps<br />

des VEP von der Verwaltung nicht weiter<br />

verfolgt worden. Inzwischen wurde<br />

aber eine Machbarkeitsstudie vom<br />

Stadtrat beauftragt. Die Ausschreibung<br />

der Planungsleistungen läuft und ist<br />

fast abgeschlossen.<br />

6 Planung einer ortsfernen Umfahrung,<br />

Beschluss vom 20.02.20<strong>17</strong><br />

Auf Grund der Besprechung bei der<br />

Obersten Baubehörde wurde deutlich,<br />

es gibt außer der Stadt niemanden,<br />

der eine Umfahrung finanzieren würde.<br />

Von der Erklärung der damaligen<br />

Bürgermeisterkandidatin John, „dann<br />

müsse man eben gegen den Freistaat<br />

klagen“ ist nichts mehr zu hören.<br />

Die Beschlussvorlage der Verwaltung<br />

zu einer naturfachlichen Studie wird<br />

mit 9:0 angenommen.<br />

7 Bau des B 2-Tunnels, Sachstand,<br />

Beschluss vom 20.02.20<strong>17</strong><br />

Die ersten Planungsschritte werden<br />

z.Zt. mit dem Bauamt abgestimmt.<br />

Die Planungsunterlagen<br />

sind allerdings noch nicht da und<br />

werden deshalb dem Stadtrat spätestens<br />

im Januar 2018 vorgelegt.<br />

Der Sachstand wird mit 9:0 zur<br />

Kenntnis genommen.<br />

8 Halbanschluss A 95 Schorn,<br />

Beschluss vom 18.7.20<strong>17</strong><br />

Zum geplanten Autobahnhalbanschluss<br />

in Schorn wurde schon mehrmals<br />

Stellung genommen. Am 11.9.20<strong>17</strong><br />

wurde ein entsprechendes Schreiben<br />

versandt, nach Auffassung der<br />

Verwaltung ist damit der Beschluss<br />

vollzogen.<br />

Der Sachstand wird mit 9:0 zur<br />

Kenntnis genommen.<br />

9 Interkommunale Zusammenarbeit<br />

mit Schäftlarn beim Autobahnknoten<br />

A 95, Beschluss vom <strong>17</strong>.5.20<strong>17</strong><br />

Die Bürgermeisterin berichtet, dass sie<br />

zur interkommunalen Zusammenarbeit<br />

mit Schäftlarn in der Sitzung am<br />

03.11.20<strong>17</strong> Stellung genommen<br />

hat. Der Stadtrat wurde über das<br />

Thema schon im September informiert.<br />

Außerdem gibt ein abgestimmtes<br />

Protokoll, das den Stadträten im<br />

Ratsinformationssystem seit dem<br />

27.10.20<strong>17</strong> zur Verfügung steht.<br />

Der Sachstand wird mit 9:0 zur<br />

Kenntnis genommen.<br />

Wie nicht anders zu erwarten, liegen<br />

bei Redaktionsschluss neue Anträge<br />

für die nächste Stadtratssitzung am<br />

27.11.20<strong>17</strong> vor, u.a.:<br />

1. Der Stadtrat stellt fest, dass die in<br />

der Sitzung am Freitag, <strong>17</strong>.11.20<strong>17</strong>,<br />

gefassten Beschlüsse rechtswidrig<br />

sind.<br />

2. Die Beschlüsse des Stadtrates vom<br />

Freitag, <strong>17</strong>.11.20<strong>17</strong>, werden aufgehoben.<br />

Wer nun über die hier geschilderten<br />

Widerstände verzweifelt ist, gewinnt<br />

immerhin Hoffnung durch einen in<br />

der Bürgerversammlung beschlossenen<br />

Antrag von Peter Hauk,<br />

Stadtratssitzungen per Livestream zu<br />

übertragen. Eine Entscheidung zugunsten<br />

dieses Antrags erscheint vielversprechend,<br />

denn die Abkehr vom analogen<br />

Zeitalter war zwar zweimal im Rat<br />

äußerst knapp gescheitert. Jedesmal<br />

mit Hilfe der Bürgermeisterin.<br />

Dazu Peter Haaacke in der SZ vom<br />

26.01.2016 („Stadtrat bleibt analog“):<br />

Doch die Idee, die in Pfaffenhofen,<br />

Passau, Ingolstadt, Regensburg oder<br />

Burglengenfeld… in unterschiedlichster<br />

Form… realisiert wurde,<br />

fiel in Starnberg erneut durch. Bei<br />

Stimmengleichheit zwischen CSU,<br />

UWG, Grünen, SPD und Michael Mignoli<br />

(BMS) auf der einen Seite sowie BMS,<br />

WPS, BLS und FDP auf der anderen gab<br />

die Stimme von John den Ausschlag.<br />

Dabei hatte die sie in ihren Wahlkämpfen<br />

für das BMS stets "Öffentlichkeit,<br />

Transparenz und Bürgernähe" gefordert.<br />

Drei Jahre zuvor hatte John<br />

noch für eine Übertragung ins Internet<br />

votiert. Am Montag beschränkte sie<br />

sich auf ihre Rolle als Sitzungsleiterin<br />

und stimmte gegen eine Prüfung des<br />

Vorhabens.<br />

In die gleiche Richtung zielt ein Antrag<br />

vom 21.10.20<strong>17</strong>, unterschrieben von<br />

15 Stadträten, zur Einrichtung eines<br />

Bürgerinformationssystems.<br />

Sehr geehrte Frau Erste Bürgermeisterin<br />

John,<br />

zur Behandlung und Beschlussfassung<br />

bitten wir dem entsprechenden<br />

Stadtratsgremium folgenden Antrag<br />

vorzulegen:<br />

Antrag „Bürgerinformationssystem"<br />

Es wird beantragt, die Sitzungsunterlagen<br />

des Starnberger Stadtrats über<br />

die Homepage der Stadt im Internet<br />

abrufbar zu machen. Damit stehen die<br />

sitzungsvorbereitenden Unterlagen der<br />

öffentlichen Sitzungen und die öffentlichen<br />

Beschlussprotokolle soweit vorhanden<br />

den interessierten Bürgern ab<br />

Tag der Einladung zur Verfügung.<br />

Ausführung<br />

Über das Bürgerinformationssystem,<br />

das auf der Startseite der städtischen<br />

Homepage unter www.starnberg.de<br />

auf der rechten Seite unter "Stadtrat"<br />

aufrufbar ist, können sich zukünftig die<br />

Bürgerinnen und Bürger über Inhalte<br />

der Tagesordnungspunkte informieren.<br />

Zu jedem Tagesordnungspunkt lassen<br />

sich die jeweilige Sitzungsvorlage und<br />

die zugehörigen Anlagen anzeigen.<br />

Der Tenor des jeweiligen Beschlusses<br />

mit dem Abstimmungsergebnis und<br />

auch die in nichtöffentlicher Sitzung<br />

gefassten Beschlüsse werden<br />

bekanntgegeben, sobald die Gründe<br />

für die Geheimhaltung weggefallen<br />

sind. Der Sitzungskalender zeigt die<br />

Sitzungstermine aller Gremien, sortiert<br />

nach Monaten, mit weiterführenden<br />

Links zu den Tagesordnungen. Die<br />

Informationen können auch als PDF-<br />

Dokument heruntergeladen werden.<br />

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung klärt<br />

über die Möglichkeiten auf.<br />

Kosten:<br />

Dazu ist die Zugriffsregelung im<br />

Ratsinformationssystem ALLRIS einzustellen.<br />

Mehrkosten entstehen dadurch<br />

nicht.<br />

Referenzen:<br />

So machen es beispielsweise Landsberg<br />

oder Augsburg

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