SonntagsBlick_Beilage_Ski Weltcups Adelboden_Wengen_2018_v2
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SPORT | ADELBODEN<br />
Pinturault ist freiheitsliebend: «Seit diesem Sommer<br />
gewährt mir der Verband viel mehr Selbständigkeit.»<br />
die Vorfreude auf eine Neuauflage dieses<br />
heroischen Zweikampfes an der Weltmeisterschaft<br />
in St. Moritz. Doch daraus wurde<br />
nichts, weil Pinturault seine Gala-Form nicht<br />
bis in den Februar hinein konservieren<br />
konnte. Hirscher gewann deshalb zweimal<br />
Gold, Pinturault musste das Engadin ohne<br />
Einzel-Medaille verlassen.<br />
«Ich war in St. Moritz völlig ausgebrannt,<br />
weil ich davor zu viele Rennen bestritten und<br />
nicht optimal trainieren konnte», so die<br />
Erklärung des 26-Jährigen. Pinturault hat deshalb<br />
nach dieser Saison vom französischen<br />
Verband dasselbe gefordert, was Hirscher mit<br />
seinem Privat-Team unter dem Dach des ÖSV<br />
schon seit Jahren geniesst: die Freiheit in der<br />
Gestaltung der Trainings. «In den letzten<br />
Jahren musste ich nach den Wettkämpfen oft<br />
zu den Gruppen-Trainings nach Frankreich<br />
fahren. Seit diesem Sommer gewährt mir<br />
der Verband aber viel mehr Selbständigkeit.<br />
Ich kann den Zeitpunkt und den Ort des Trainings<br />
gemeinsam mit meinem eigenen<br />
Coach aussuchen.»<br />
Foto: Dom Daher/Red Bull Content Pool<br />
«DIE HOCHZEIT WAR EIN<br />
UNVERGESSLICHER TAG»<br />
Pinturault rückt Hirscher deshalb auch<br />
geografisch auf die Pelle. «Weil Österreich im<br />
<strong>Ski</strong>-Weltcup deutlich zentraler liegt als Frankreich,<br />
habe ich mir für die Wintermonate eine<br />
Wohnung in Altenmarkt gemietet.» Ausgerechnet<br />
Altenmarkt bei Salzburg. Das ist der<br />
Ort, wo die <strong>Ski</strong>-Fabrik von Hirschers Ausrüster<br />
Atomic steht. Nur 15 Minuten von dort<br />
entfernt ist die Reiteralm, auf der Hirscher,<br />
aber auch Norwegens Shooting-Star Henrik<br />
Kristoffersen zwischen ihren Renneinsätzen<br />
trainieren. Nun werden die drei heissesten<br />
Anwärter auf den Gewinn des Gesamtweltcups<br />
in Zukunft regelmässig auf derselben<br />
Piste an ihrer Form feilen.<br />
Sein erstes Goldstück hat Alexis Pinturault<br />
übrigens bereits am 9. September<br />
geholt. An diesem Tag hat er an der Côte<br />
d’Azur seine Freundin Romane geheiratet.<br />
«Es war zwar ein unvergesslicher Tag, aber<br />
wirklich verändert hat sich mein Leben<br />
durch die Heirat nicht», hält der Mann mit<br />
19 <strong>Weltcups</strong>iegen ziemlich nüchtern fest.<br />
Typisch für Pinturault, der eben nur auf der<br />
Piste so richtig Gas gibt. •