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8<strong>SonntagsBlick</strong> |<br />

SPORT | WENGEN<br />

3. Dezember 2017<br />

seinem Übungsleiter anhören musste:<br />

«Sepp Brunner hat mir damals wegen meiner<br />

mangelnden Fitness ordentlich die Leviten<br />

gelesen. Er setzte nach meiner schlechten<br />

Trainingsleistung ein grosses Fragezeichen<br />

hinter meinen Start im Rennen. Dank einem<br />

geglückten Auftritt in der verkürzten Kombi-<br />

Abfahrt hat er mich dann aber doch starten<br />

lassen. Zu Unrecht, ich bin gefühlt 54. von<br />

56 Klassierten geworden.»<br />

Wahrhaftig goldig sind dafür Beats Erinnerungen<br />

an den Winter 2012. «An diesem<br />

14. Januar habe ich mit dem Sieg auf der<br />

4,5 Kilometer langen Lauberhorn-Abfahrt alle<br />

Kritiker, die bis dahin behauptet haben, dass<br />

ich nicht für die langen Abfahrten gemacht<br />

sei, verstummen lassen. Und nach meiner<br />

Zielankunft herrschte um meine Person bis<br />

am nächsten Morgen durchgehend Ramba<br />

Zamba», schmunzelt Feuz und gibt zu, «dass<br />

ich aufgrund der Feierlichkeiten am Tag<br />

danach froh war, dass ich nicht auf die <strong>Ski</strong>piste<br />

musste. Ich hätte ganz sicher keinen<br />

anständigen Bogen zustande gebracht ...»<br />

Auch jetzt fühlt sich Feuz nicht besonders<br />

wohl. Der Helikopter hat den Absprungpunkt<br />

rund 100 Meter oberhalb der Eiger-<br />

Nordwand erreicht. Beat lässt seiner Katrin<br />

den Vortritt. «Ich würde zuerst gerne<br />

zuschauen. Willst du vor mir springen?»<br />

kommen! Aber Christian konnte den Flug<br />

schnell stabilisieren, und jetzt würde ich am<br />

liebsten gleich noch einmal mit dem Heli<br />

rauffliegen und hinunterspringen.»<br />

Freundin Katrin hat nach ihrer Landung<br />

ähnliche Glücksgefühle. Sie drückt ihrem<br />

Beat ein dickes «Busserl» auf den Mund und<br />

fragt in breitestem Tirolerisch: «Schian wars!<br />

Was tua ma ois negschtes?» Feuz weiss<br />

unmittelbar nach diesem luftigen Erlebnis<br />

Landen ohne «Fussverknackser»:<br />

Feuz mit<br />

seinem Master Zumbrunn.<br />

nur, was er ganz sicher nicht tun wird: «Ich<br />

werde nie im Leben in der Badi von einem<br />

Zehnmeter-Turm springen. Ich hasse es,<br />

wenn ich von dieser Höhe hinunterschaue<br />

und wegen des flachen Wassers nicht richtig<br />

einschätzen kann, wo es hingeht.» Deshalb<br />

freut sich unser Kugelblitz schon jetzt auf<br />

seinen nächsten Sprung über den Hundschopf<br />

– hier kennt er den schnellsten Weg<br />

bekanntlich ganz genau. •<br />

«ICH HATTE KEINE AHNUNG<br />

MEHR, WAS OBEN UND<br />

WAS UNTEN IST»<br />

Beat Feuz<br />

FEUZ MÖCHTE GLEICH<br />

WIEDER SPRINGEN<br />

Die furchtlose Tirolerin nimmt den Vortritt<br />

mit einem breiten Grinsen wahr und stürzt<br />

geführt von ihrem Tandem-Master Beat<br />

Schweizer in die Tiefe. Und nach dem spektakulären<br />

Abflug seines Goldschatzes offenbart<br />

unser Abfahrtsheld: «Jetzt kribbelt es<br />

wirklich ziemlich heftig in meinem Magen.»<br />

Dann geht alles ganz schnell: Nach einem<br />

kräftigen Schubser von Zumbrunn fliegt Beat<br />

mit einem Salto ins Nichts, bis der «Chrigel»<br />

nach rund 30 Sekunden den Fallschirm öffnet<br />

und nach rund sieben Minuten ohne<br />

«Fussverknackser» in Grindelwald landet.<br />

Feuz wirkt total beglückt: «Das war absolut<br />

genial! In den ersten paar Sekunden hatte ich<br />

zwar überhaupt keinen Plan, was mit mir<br />

passiert. Ich hatte keine Ahnung, was oben<br />

und was unten ist. Alles hat sich gedreht, ich<br />

bin nicht einmal zum Durchschnaufen ge-

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