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Ausstellungen<br />

Ruben Pfanner, München, «Mamas Rucksack», Carrara<br />

Marmor , 55×50×26 cm, Nachwuchspreis AFFENZÜNFTIG<br />

Bei diesem steinernen Rucksack glaubt man die Reissverschlüsse<br />

öffnen und die Falten im Stein glattmachen zu können.<br />

Mit der Skulptur hat der junge Bildhauer nach eigenem<br />

Bekunden versucht, ein Erbstück zu «konservieren».<br />

tin des RV Aare, übergaben die beiden Wettbewerbspreise<br />

anlässlich der von 250 Gästen<br />

besuchten Vernissage am 20. Oktober im Foyer der<br />

Schule für Gestaltung B+B in Bern. Den Hauptpreis<br />

AFFENZÜNFTIG erhielt Patrick Harter für seine Arbeit<br />

«Gehöhlter Stein». Die Jury zeigte sich «einhellig<br />

begeistert von dem spannungsreichen Wechselspiel<br />

zwischen massivem Material und fragiler<br />

Anmutung». Der an der Oberfläche natürlich wirkende<br />

Granit-Findling, den Harter bis auf eine wenige<br />

Zentimeter dünne «Haut» ausgehöhlt hatte,<br />

zeuge von intensiver, anstrengender und anspruchsvoller<br />

Arbeit. Der Künstler habe nach dem<br />

Gefühl arbeiten müssen, da die Dicke des Steins<br />

nicht messbar sei, was grosse Kenntnis des Materials<br />

und sehr viel Feingefühl voraussetze. Der an<br />

einer Seite offene, geheimnisvolle Hohlraum setze<br />

beim Betrachten Fantasien frei und erzeuge einen<br />

Klang, wenn man sich davor bewege oder davor<br />

spreche. Angetan zeigte sich die Jury auch von<br />

Harters gut gestalteter Dokumentation zur Ideenfindung<br />

und Arbeitsweise.<br />

Aus den Arbeiten der Lernenden erhielt Ruben<br />

Pfanner für sein Werk «Mamas Rucksack» den<br />

Nachwuchspreis. Der aus Carrara Marmor gestaltete<br />

Rucksack beeindruckte die Jury durch das<br />

hohe Mass an handwerklicher Perfektion. Pfanner<br />

verstehe es, die weiche Elastizität des Stoffes oder<br />

Leders im weissen Marmorstein wiederzugeben,<br />

schreibt die Jury. Als besonders reizvoll bezeichnet<br />

sie den Widerspruch zwischen dem edlen Material<br />

Marmor und dem profanen Gegenstand.<br />

LOBENDE ERWÄHNUNGEN<br />

Ebenfalls sehr angetan zeigte sich die Jury in der<br />

Kategorie Hauptpreis von den Arbeiten «Der Lauf<br />

Roman Brunschwiler,<br />

Gossau SG, «Schmuck des<br />

grossen Appenzellers»,<br />

Marmor, 320x920x70 cm<br />

Appenzeller Männer tragen<br />

oft Ohrringe. Diese überdimensionierte<br />

Ausführung<br />

spielt mit Nachhaltigkeitsgedanken,<br />

denn die grosse<br />

Schale ist eine wiederverwendete<br />

alte Sonnenuhr.<br />

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