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Gregor Weder, Altstätten<br />
SG, «Nahordnung», Bardiglio<br />
Marmor, 41x32x18 cm<br />
Die Skulptur mit ihren vielen<br />
kleinen Löchern erinnert<br />
in abstrahierter Form an<br />
Pflanzen, Blüten oder auch<br />
Samen. Der Bildhauer<br />
spricht von seinem Fokus<br />
auf Form, Struktur und<br />
Oberfläche sowie «auf<br />
in sich geschlossene und<br />
durchgehende Kanten.»<br />
WO BLEIBT DER STEIN IN DER KUNST?<br />
«Es gibt heute viele Künstlerinnen und<br />
Künstler, die mit verschiedenen skulpturalen<br />
Materialien arbeiten, seien diese eher<br />
traditionell – wie Holz, Bronze oder Beton<br />
– oder neuere künstliche Materialien. Und<br />
Stein? Warum ist Stein im Vergleich zu diesen<br />
anderen skulpturalen und handwerklichen<br />
Materialien in den Ateliers und den Ausstellungen<br />
von Kunstschaffenden markant abwesend?<br />
Hat es mit den ästhetischen Qualitäten<br />
des Materials zu tun oder eher mit der<br />
Herausforderung der Bearbeitung? Die Frage<br />
kann ich nicht beantworten. Auf der Basis<br />
dieser Ausstellung kann ich aber sagen, dass<br />
sich ‹Statements in Stein› mit Tradition und<br />
Innovation befassen und Ausdrucksformen<br />
für eine Vielfalt an Themen sind, von der<br />
Figur und der Natur über Architektur und<br />
andere Strukturen bis hin zu abstrakten Formen<br />
und poetischen Metaphern. Der Schritt<br />
vom Handwerklichen zur Kunst ist schliesslich<br />
gar nicht gross.»<br />
Anna Franziska Veyre, Steffisburg BE,<br />
«Follow the Sun»,<br />
Mägenwiler Muschelkalk, 29×25×20 cm<br />
Das dichte Textobjekt in Form eines<br />
Kubus zeigt allseitig ein Gedicht eines<br />
australischen Sängers, das dazu auffordert,<br />
mehr auf die Natur zu hören.<br />
Felicity Lunn, Direktorin Kunsthaus Biel,<br />
Auszug aus der Laudatio, gehalten anlässlich<br />
der Vernissage «Statements in Stein» in<br />
Bern<br />
STEIN – SPANNEND, ZEITLOS, VIELSEITIG<br />
«Mit dieser Ausstellung wollen wir die verschiedenen<br />
Aspekte des Bildhauer- und<br />
Steinmetzberufes aufzeigen und auf das<br />
anspruchsvolle Material Stein aufmerksam<br />
machen. Wir wollen junge Menschen dafür<br />
begeistern, diesen Beruf auch zu erlernen.<br />
Wir wollen zeigen, dass Naturstein ein faszinierender<br />
Rohstoff und dessen Bearbeitung<br />
spannend, zeitlos und vielseitig ist und immer<br />
wieder neue Ausdrucksformen zulässt.»<br />
Lilian H. Zürcher, Präsidentin RV Aare des<br />
VSBS, Vorsitzende der Wettbewerbsjury<br />
(auf dem Bild unten zusammen mit<br />
Ruben Pfanner, Gewinner des Nachwuchspreises<br />
AFFENZÜNFTIG)<br />
Beat Veyre, Steffisburg BE,<br />
«Stein – ein Gedicht»,<br />
115x61x3 cm, Kieselkalk<br />
Mitholz (Blausee)<br />
Auf dieser «Schriftplatte»<br />
werden die Wörter zu<br />
abstrakten Zeichen. Um<br />
sie herum fliessen Formen<br />
und bringen die Platte in<br />
Bewegung.<br />
24 06/<strong>17</strong>