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Sensoren - beam - Elektronik & Verlag

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<strong>Sensoren</strong><br />

Bild 5: Beispiel einer Anschlussbelegung: Die differentiellen<br />

Eingänge 7 und 8 der EPOS2 50/5 können für den Empfang von<br />

analogen Signalen speziell konfiguriert werden. Alle Signale werden<br />

aufgrund der Störsicherheit differentiell übertragen. Spannungsversorgung<br />

des Encoders erfolgt entweder über die von der Steuerung<br />

erzeugten Hilfsspannung Vaux oder über eine externe Speisung.<br />

den muss. Die Ein- und Ausgänge<br />

der maxon EPOS2-Positioniersteuerungen<br />

unterstützen die<br />

elektrische Versorgung von zwei<br />

Inkrementalencodern (2-Kanal<br />

oder 3-Kanal bis zu 2,5 Millionen<br />

Impulse pro Umdrehung, RS-<br />

422-Schnittstelle) und ermöglichen<br />

Signalfrequenzen bis 5 MHz.<br />

Beispielsweise lassen sich selbst<br />

bei einer respektablen Drehzahl<br />

von 25.000 min -1 immer noch<br />

hochauflösende Encoder mit<br />

12.000 Impulsen pro Umdrehung<br />

verwenden (Bild 3).<br />

Digitale Inkrementalencoder<br />

stoßen an ihre Grenzen, wenn<br />

sehr hohe Impulszahlen benötigt<br />

werden. Neben Anwendungen<br />

mit extrem genauer<br />

Positionierung ist dies bei steifer<br />

Regelung und bei der Messung<br />

sehr kleiner Geschwindigkeiten<br />

der Fall. Encoder mit mehr als<br />

5000 Impulsen sind möglich, sie<br />

bauen aber meist groß (Durchmesser)<br />

und sind aufgrund der<br />

aufwändigeren Interpolations-<br />

elektronik teuer. Hohe Impulszahlen<br />

bedeuten bei höheren<br />

Drehzahlen auch hohe zu übertragende<br />

Frequenzen, was sich<br />

limitierend auf die Kabellänge<br />

auswirken kann.<br />

Analoge inkrementelle Encoder<br />

Einen Ausweg bieten hier die<br />

analogen Inkrementalencoder.<br />

Sie liefern anstelle der fest vorgegebenen<br />

Impulse ihrer digitalen<br />

Varianten sinusförmige<br />

Signale mit einer oder mehreren<br />

(bis einige hundert) Perioden<br />

pro Wellenumdrehung<br />

(oder pro maximalem Weg bei<br />

linearen Systemen). Daraus lässt<br />

sich die Position im Prinzip mit<br />

beliebiger Genauigkeit interpolieren.<br />

Der Anwender kann<br />

die Auflösung selber bestimmen.<br />

Eine gute Signalqualität<br />

mit identischen Amplituden<br />

(Verstärkung) auf beiden<br />

Kanälen ist allerdings entscheidend,<br />

um präzise Positionen zu<br />

errechnen. Um Störungen wäh-<br />

Bild 6: Prinzip der SSI-Signalübertragung: „(1) Messwert wird gespeichert.<br />

(2) Ausgabe des ersten Datenbits. (3) Alle Datenbits sind übertragen,<br />

Monoflop beginnt abzulaufen. (4) Monoflop fällt in seinen<br />

Grundzustand, eine neue Übertragung kann gestartet werden.“ [1]<br />

Bild 7: Beispiel einer Anschlussbelegung: Taktsignal am digitalen<br />

Ausgang 5 der EPOS2 50/5. Serieller Eingang der Datenbits am<br />

digitalen Eingang 9. Spannungsversorgung des Encoders entweder<br />

über die von der Steuerung erzeugten Hilfsspannung Vaux oder über<br />

eine externe Speisung.<br />

rend der analogen Datenübertragung<br />

zu reduzieren, werden<br />

die Signale differentiell übertragen.<br />

Ebenfalls wichtig sind<br />

hochwertige analoge differentielle<br />

Detektoren in der Steuerung<br />

und eine genügend hohe<br />

Abtastrate bei der Digitalisierung.<br />

Für die Interpolation kann beispielsweise<br />

der digitale Signalprozessor<br />

der Steuerung verwendet<br />

werden, sodass keine zusätzlichen<br />

Hardwarekosten anfallen.<br />

Analoge Inkrementalencoder<br />

bieten eine Möglichkeit,<br />

sehr hohe Auflösungen bei relativ<br />

geringen Kosten zu erhalten.<br />

Da die Interpolation erst im<br />

Regler geschieht und damit nur<br />

moderate Frequenzen auftreten,<br />

gestaltet sich die Signalübertragung<br />

über lange Leitungen einfacher.<br />

Als Beispiel: Ein Encoder<br />

mit 100 Perioden pro Umdrehung<br />

und 6000 min -1 (100 Hz) ergibt<br />

ein analoges Signal von 10 kHz.<br />

Mit einer 100-fachen Interpolation,<br />

was bei ausreichendem<br />

Signal-Rauschverhältnis möglich<br />

ist, ergäbe sich eine digitale<br />

Signalfrequenz von 1 MHz.<br />

Interessant in diesem Zusammenhang<br />

ist, dass viele digitale<br />

Inkrementalencoder (z.B. maxon<br />

MILE, maxon MR-Encoder)<br />

eigentlich analoge Sinussignale<br />

erzeugen und diese direkt im<br />

Encoder interpolieren und digitale<br />

Signale erstellen. Etwaige<br />

Imperfektionen in der Signalqualität<br />

lassen sich bei einigen<br />

Modellen in einem Einstellschritt<br />

am Ende des Herstellprozesses<br />

abgleichen (z.B. via<br />

einem Look-up Table). Analoge<br />

inkrementelle Encoder können,<br />

wie ihre digitalen Gegenspieler,<br />

in sehr kleinen Baugrößen ausgeführt<br />

werden (Bild 4).<br />

EPOS2 unterstützt die Verwendung<br />

von analogen inkrementellen<br />

Encodern, allerdings<br />

ohne Nullimpuls (Indexkanal).<br />

Die differentiellen Sinus-Cosinus-Signale<br />

mit einer Amplitude<br />

von 1 Vss können mit maximal<br />

10 Bit interpoliert werden.<br />

Bei einem Sinus-Encoder mit<br />

1024 Signalperioden entspricht<br />

dies der Auflösung eines digitalen<br />

Inkrementalencoders mit<br />

1 Million Quadcounts.<br />

Inkrementelle Sinus-Encoder<br />

finden sich in Anwendungen,<br />

die eine hohe Genauigkeit und<br />

Regelsteifigkeit erfordern, wie<br />

zum Beispiel Verpackungs-,<br />

Druck- und Werkzeugmaschinen.<br />

Dabei sind oft spielbehaftete<br />

Getriebe oder andere mechanischen<br />

Antriebselemente nicht<br />

zulässig und die Encoder werden<br />

in Direktantrieben und Linearachsen<br />

eingesetzt (Bild 5).<br />

SSI-Absolut-Encoder<br />

Inkrementalencoder, seien sie<br />

analog oder digital, messen nur<br />

Positionsänderungen und benötigen<br />

für eine absolute Positionsangabe<br />

eine Referenzfahrt.<br />

Referenzfahrten finden meist<br />

8 Einkaufsführer Messtechnik & Sensorik 2012

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