Cloud & Managed Services 2018
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INFRASTRUCTURE<br />
Flexibel in die IT-Zukunft mit<br />
virtuellen Datacentern<br />
In virtuellen Datacentern können Unternehmen die benötigten Ressourcen bedarfsgerecht<br />
buchen, womit eigene Investitionen in Rechenzentren oder Hardware entfallen. Flexibilität und<br />
Kostentransparenz in der IT werden auf diese Weise zur Realität.<br />
Die klassische IT-Beschaffung und -Bereitstellung verliert heute<br />
immer mehr an Bedeutung. Zu träge, zu teuer und zu starr ist sie<br />
geworden, angesichts von stets kürzeren Projektlaufzeiten und<br />
zunehmendem Kostendruck. Bereits 2017 investieren hiesige<br />
KMUs gemäss einer Studie von MSM Research über 1,5 Milliarden<br />
Franken in Private-<strong>Cloud</strong>- beziehungsweise Public-<strong>Cloud</strong>-<br />
Dienste, gleichzeitig sinkt der Hardware-Umsatz kontinuierlich.<br />
Internationale Studien gehen gar davon aus, dass bereits 2020<br />
mehr Server-Workload in Public <strong>Cloud</strong>s verarbeitet wird als in<br />
Private <strong>Cloud</strong>s. Dies macht deutlich, dass der Wandel hin zu<br />
flexiblen Infrastrukturen derzeit in vollem Gange ist.<br />
Die Ablösung der eigenen IT-Infrastruktur vollzieht sich in jedem<br />
Unternehmen individuell. Während vor allem die digitalen<br />
Vorreiter ihre Infrastruktur bereits sehr konsequent ausgelagert<br />
und virtualisiert haben, bevorzugen viele Unternehmen eine<br />
schrittweise Transformation ihrer IT. Die Gründe dafür sind unterschiedlich:<br />
Einerseits sind noch Altsysteme vorhanden, die IT-<br />
Verantwortliche noch nicht ablösen wollen, andererseits können<br />
aufgrund des Datenschutzgesetzes nicht alle Daten problemlos<br />
im Ausland gespeichert werden. Mit den zunehmend attraktiveren<br />
Virtual-Datacenter-Angeboten in Schweizer Rechenzentren dürfte<br />
sich diese Entwicklung allerdings künftig beschleunigen.<br />
Dabei spielen Hybrid <strong>Cloud</strong>s, eine Kombination von Public-<br />
<strong>Cloud</strong>- und Private-<strong>Cloud</strong>-Diensten in eigenen oder ausgelagerten<br />
Rechenzentren, die wichtigste Rolle. Sie verzeichnen in der<br />
Schweiz derzeit die höchsten Zuwachsraten. Mit einem hybriden<br />
Ansatz können Unternehmen von den vereinten Stärken der Private<br />
<strong>Cloud</strong> und der kostengünstigeren Public <strong>Cloud</strong> profitieren.<br />
Damit dies gelingt, gilt es jedoch einige Punkte zu beachten.<br />
Höhere Flexibilität bei geringeren Kosten<br />
Infrastructure-as-a-Service (IaaS) zählt – neben Software-as-a-<br />
Service (SaaS) – zu den wichtigsten <strong>Services</strong>egmenten im <strong>Cloud</strong><br />
Computing. Unter dem Begriff «Virtual Datacenter» werden IaaS-<br />
Dienste in der Public <strong>Cloud</strong> angeboten, wobei Ressourcen wie<br />
Prozessorleistung, Arbeits- und Datenspeicher, Netzwerk- und<br />
Firewall-Funktionen oder auch Datenbanken über ein Selfservice-Portal<br />
bereitgestellt werden. Ausser einem geringen monatlichen<br />
Grundpreis bezahlen Nutzer dabei nur die auf Tagesbasis<br />
tatsächlich genutzten Ressourcen. Trotz höherer Flexibilität<br />
sinken die IT-Kosten im Unternehmen, denn IT-Infrastruktur<br />
wird in Form einer Dienstleistung bezogen. Eigene Investitionen<br />
entfallen komplett.<br />
Der Autor<br />
Pius Grüter ist CIO des ICT-Dienstleisters<br />
und Rechenzentrumsbetreibers<br />
Green<br />
Aufgrund der umfangreichen Möglichkeiten lassen sich komplexe<br />
IT-Infrastrukturen schnell und einfach in virtuellen Datacentern<br />
abbilden. Neue Systeme, inklusive Betriebssystem, sind<br />
in der Regel innerhalb einer Viertelstunde betriebsbereit. Da<br />
derartige Dienste eine hohe Flexibilität und Skalierbarkeit bieten,<br />
nutzen Unternehmen sie anfänglich oft für dynamische<br />
Applikationen oder zeitlich befristete Projekte – wie etwa E-<br />
Commerce-Anwendungen, mobile Apps, Modellberechnungen<br />
und -simulationen oder Entwicklungsumgebungen, um nur einige<br />
zu nennen. Sind Unternehmen einmal mit den Vorzügen des<br />
virtuellen Datacenters vertraut, werden meist weitere Teile der<br />
IT schrittweise verlagert.<br />
Hochverfügbar und energieeffizient<br />
Während in der klassischen IT-Beschaffung jeweils ein Zweitserver<br />
erworben und Lasten mit einem aufwendigen Loadbalancing<br />
verteilt wurden, sind virtuelle Datacenter bereits mit den<br />
entsprechenden Redundanzen ausgestattet. Damit erfüllen sie<br />
alle Anforderungen an hochverfügbare Infrastruktur. Unter dem<br />
Virtualisierungs-Layer sind hier alle Bestandteile, das heisst<br />
Rechenleistung sowie Speicher- und Netzwerkelemente, redundant<br />
vorhanden.<br />
Jede virtuelle Infrastruktur beruht letztlich auf Rechenzentren<br />
und ihren Systemen, die wesentlich für den stabilen Betrieb<br />
einer Plattform verantwortlich sind. Rechenzentren mit Tier-IV-<br />
Klassifizierung zeichnen sich hinsichtlich Datacenter-Infrastruktur<br />
durch eine Ausfallsicherheit von mindestens 99,99 Prozent<br />
aus. Um dies zu gewährleisten, müssen sämtliche Anlagen redundant<br />
aufgebaut sein. Fehler in Systemkomponenten oder<br />
-pfaden, die zum Ausfall des Gesamtbetriebs führen können,<br />
werden durch diese Redundanzen nahezu eliminiert. Zudem werden<br />
moderne Rechenzentren rund um die Uhr überwacht und<br />
entsprechen in der Regel internationalen Standards im Bereich<br />
Informationssicherheit, wie etwa dem ISO-Standard 27001. Unternehmen,<br />
die ihren ökologischen Fussabdruck verbessern<br />
wollen, sollten bei der Wahl des <strong>Cloud</strong>-Providers ebenfalls auf<br />
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