Cloud & Managed Services 2018
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«Ganz in die Public <strong>Cloud</strong> zu gehen,<br />
ist für viele Firmen keine Option»<br />
Bedenken bezüglich Sicherheit, Kosten und Performance behindern eine breit abgestütze<br />
Adoption von <strong>Cloud</strong>-Infrastrukturen für die Unternehmens-IT aufzubauen. Das zeigt eine<br />
Studie des RZ-Anbieters Interxion und von IDC. Schweizer Studienteilnehmer sehen die <strong>Cloud</strong><br />
besonders kritisch. Interview: Marc Landis<br />
DOSSIER INTERXION<br />
Die <strong>Cloud</strong> und ihre Vorteile sind ein Dauerthema,<br />
trotzdem halten sich gerade Schweizer Unternehmen<br />
bei der <strong>Cloud</strong>-Nutzung bisher im europäischen Vergleich<br />
eher zurück. Wie schätzen Sie die Lage ein?<br />
Thomas Kreser: Genau dazu haben wir zusammen mit IDC die<br />
Studie «The Digital Enterprise» durchgeführt, um das Problem<br />
besser zu verstehen. Dabei traten drei Kernprobleme zutage,<br />
welche die Unternehmen vom Schritt in die <strong>Cloud</strong> abhalten: Mehr<br />
als zwei Drittel der Befragten haben Sicherheitsbedenken,<br />
knapp die Hälfte sieht die Kosten als kritischen Faktor. Auch im<br />
Hinblick auf die Performance haben über ein Drittel der Befragten<br />
Vorbehalte, gerade wenn es um eine Desktop-gleiche User-<br />
Experience bei <strong>Cloud</strong>-Anwendungen für die Endanwender geht.<br />
Die Schweizer Befragten allein betrachtet waren noch kritischer.<br />
Ganz aktuell ist zudem die Frage nach dem physischen Standort<br />
der Daten im Fokus, gerade unter dem Eindruck des baldigen<br />
Inkrafttretens der GDPR in der EU. Gleichzeitig sehen wir grosses<br />
Interesse und die Bereitschaft, nicht nur eine, sondern mehrere<br />
dedizierte <strong>Cloud</strong>s zu nutzen, je nach Anforderungen und<br />
Anwendungsfall, wenn die genannten Probleme gelöst oder zumindest<br />
abgemildert sind.<br />
Wie kann ein Unternehmen nun diese Problemkreise<br />
angehen, und welche Rolle kann in diesem<br />
Kontext die eigene IT-Infrastruktur spielen?<br />
Ganz in die Public <strong>Cloud</strong> zu gehen wird für viele Firmen ebenso<br />
keine Option sein, wie weiterhin die komplette Infrastruktur selbst<br />
zu betreiben. Die Lösung wird in irgendeiner Form eine Hybrid-<br />
<strong>Cloud</strong>-Umgebung sein. Die sensitiven Daten und kritischen Anwendungen<br />
werden viele Firmen weiterhin im eigenen Rechenzentrum<br />
oder outgesourct in Colocation verwalten oder betreiben.<br />
Für weniger kritische Anwendungen wird man auf die Flexibilität<br />
der <strong>Cloud</strong>s zurückgreifen. Das wird in unserer Untersuchung bestätigt:<br />
53 Prozent der europäischen Unternehmen verwenden<br />
aktuell schon hybride <strong>Cloud</strong>-Lösungen oder planen die Einführung<br />
in den nächsten zwei Jahren. In der Schweiz ist die Zahl aber<br />
deutlich niedriger. Und die Hauptbedenken Sicherheit, Performance<br />
und Kosten, die man mit der Nutzung von immer mehr<br />
verschiedenen <strong>Cloud</strong>s und <strong>Services</strong> auch um Komplexität erweitern<br />
kann, löst man am besten durch die Nutzung einer dedizierten<br />
Multi-<strong>Cloud</strong>-Plattform, wie wir sie mit «<strong>Cloud</strong> Connect» bieten.<br />
«<strong>Cloud</strong> Connect» klingt nach einer weiteren, zusätzlichen<br />
Plattform, welche die interne IT eines Unternehmens<br />
managen muss. Welche Vorteile bietet sie,<br />
die den Mehraufwand rechtfertigen?<br />
Mit «<strong>Cloud</strong> Connect» lassen sich alle auf der Plattform verfügbaren<br />
<strong>Cloud</strong>s über eine einzige, private Leitung anbinden. Der gesamte<br />
Verkehr wird nicht über das Internet geleitet. Damit werden<br />
die Latenzprobleme deutliche gemindert, ebenso ist die<br />
Datensicherheit besser gewährleistet. Wir haben die Performance<br />
mit Anbindungen von AWS und Azure über das Internet<br />
und mit «<strong>Cloud</strong> Connect» verglichen. Der Packet-Loss geht bei<br />
«<strong>Cloud</strong> Connect» etwa gegen null, während man zum Vergleich<br />
beim Routing über das Internet 20 bis 80 Prozent Packet-Loss<br />
hat. Der Verkehr geht über viel weniger Hops, und die Ladezeiten<br />
von Applikationen sind deutlich geringer, ebenso die Varianz der<br />
Ladezeiten. Der Nutzer bindet seine <strong>Cloud</strong>s, wie etwa Oracle,<br />
AWS oder Azure, über eine private Leitung, die 100 Prozent garantierten<br />
Throughput bietet, der mit einem 99,999-Prozent-SLA<br />
unterlegt ist, das bietet ausser uns aktuell sonst keiner.<br />
Thomas Kreser,<br />
Marketing und Business<br />
Development Manager<br />
Interxion (Schweiz).<br />
Und der Haken?<br />
Man muss seine Hardware in einem unserer Rechenzentren,<br />
beispielsweise in Zürich, stehen haben. Wobei ich das nicht als<br />
Nachteil sehen würde, da man von Zürich aus via «<strong>Cloud</strong> Connect»<br />
alle unsere anderen Standorte in Europa anbinden kann.<br />
Und die Hardware «wohnt» in einer technisch und unter Sicherheitsaspekten<br />
erstklassigen Umgebung, mit optimaler Connectivity<br />
in die ganze Welt.<br />
<strong>Cloud</strong> & <strong>Managed</strong> <strong>Services</strong><br />
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