ADAC Urlaub November-Ausgabe 2017_Südbayern
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Experten-Tipp Ratgeber<br />
Ratgeber Experten-Tipp<br />
KOLUMNE<br />
Ratgeber<br />
Tipps & Informationen zum Thema Winter. Mehr auf www.adacreisen.de/ratgeber<br />
Wie sichere ich Wintersportgerät<br />
im Auto richtig?<br />
Crashtests des <strong>ADAC</strong> haben gezeigt, dass sich ungesicherte oder<br />
scharfkantige Sportgeräte bei Unfällen oft zu lebensgefährlichen<br />
Geschossen entwickeln. So können etwa lose im Fond verstaute<br />
Skier das dünne Schaumstoffpolster der Sitze im Bereich der<br />
Lendenwirbel so stark deformieren, dass es zu Wirbelsäulenverletzungen<br />
kommt. Verstauen Sie schweres Sportgerät wie Skistiefel<br />
möglichst weit unten direkt hinter der Rücksitzlehne oder<br />
im Fußraum hinter den Vordersitzen. Ziehen Sie das Gepäcknetz<br />
hoch, wenn über die Höhe der<br />
Rücksitzlehne geladen wird.<br />
Skier sicher verzurren.<br />
Noch besser: das<br />
Sportgerät in<br />
einer Dachbox<br />
transportieren.<br />
Mit dem Hund in den Schnee<br />
– worauf muss ich achten?<br />
Streusalz, Schnee und Kälte können Hundepfoten auf Touren<br />
durch die Winterlandschaft ganz schön zusetzen. Schützen<br />
Sie die empfindlichen Ballen mit Hirschtalg, Wollfett oder<br />
Bio-Melkfett aus Pflanzenölen und spülen Sie Salz nach dem<br />
Spaziergang ab. Achtung: Herkömmliches Melkfett oder Vaseline<br />
sind Mineralölprodukte, die Ihr Vierbeiner besser nicht<br />
abschlecken sollte. Gegen Eisklumpen an den Pfoten hilft es<br />
oft, das Fell zwischen den Zehen ein wenig zu kürzen.<br />
Besteht im Ausland<br />
Winterreifenpflicht?<br />
Die Regelungen sind je nach Land unterschiedlich.<br />
Nicht nur zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie jedoch<br />
stets den Witterungsverhältnissen<br />
angepasste Reifen aufgezogen<br />
haben. Die Strafen sind<br />
bei mangelhafter Bereifung<br />
nämlich mitunter<br />
drastisch. So können in<br />
Südtirol Geldbußen<br />
von über 330 Euro<br />
verhängt werden,<br />
in Österreich<br />
sogar bis zu<br />
5000 Euro.<br />
Worauf kommt es beim richtigen<br />
Sonnenschutz auf der Skipiste an?<br />
Neben Wind und Kälte, die unsere Haut strapaziert und austrocknet,<br />
ist auch die UV-Strahlung in den Bergen viel intensiver.<br />
Zudem wird das Sonnenlicht vom Schnee reflektiert und trifft so<br />
von allen Seiten auf die Haut. Verwenden Sie deshalb eine spezielle<br />
fettreiche Winter-Sonnenschutzcreme und nicht das übrig<br />
gebliebene Mittel aus dem letzten Sommerurlaub. Tragen Sie<br />
die Creme (mindestens LSF 30) reichlich auf, besonders auch<br />
auf Ohren und Nase, und cremen Sie alle zwei Stunden nach.<br />
Für die dünne Lippenhaut empfiehlt sich<br />
zusätzlich ein Fettstift mit hohem<br />
Lichtschutzfaktor. Sonnen- oder<br />
Skibrille mit UVA- und UVB-Filter<br />
nicht vergessen.<br />
FOTOS: ISTOCKPHOTO (6), GETTY IMAGES, PRIVAT<br />
Wie schütze ich mich beim<br />
Wintersport am besten vor Kälte?<br />
Achten Sie nicht nur auf die Skijacke und -hose, auch das<br />
Darunter ist wichtig. Am besten kleiden Sie sich nach dem<br />
Zwiebelprinzip. Als unterste Schicht eignet sich Funktions- oder<br />
Thermounterwäsche aus Hightech- oder Wollfasern (keine<br />
Baumwolle!), die nah, aber nicht eng anliegt. Sie leitet Schweiß<br />
an die nächste Schicht, hält trocken und warm. Darüber geben<br />
rasch trocknende Fleecestoffe die<br />
Feuchtigkeit schnell ab. Als äußerste<br />
Schicht empfiehlt sich beschichtete<br />
Winterkleidung, die Nässe und<br />
Kälte abhält und Feuchtigkeit<br />
nach außen<br />
befördert.<br />
Weitere Tipps und Informationen unter:<br />
www.adacreisen.de/ratgeber/skiurlaub<br />
Haben Sie Fragen? Wir helfen Ihnen gerne:<br />
redaktion@adac-urlaub.net<br />
Schadet Kälte meiner<br />
Fotoausrüstung?<br />
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mehr<br />
erfahren<br />
Generell kann extreme Kälte dazu führen, dass etwa Schmiermittel<br />
am Verschluss zähflüssig werden und blockieren. Auch Akkus<br />
verlieren bei niedrigen Temperaturen an Kapazität, deshalb trägt<br />
man Ersatzakkus auch am besten nah am Körper. Problematischer<br />
ist jedoch Feuchtigkeit, die in die Kamera eindringen oder<br />
auf dem Objektiv anfrieren kann. Hauchen Sie deshalb nicht auf<br />
die Linse, um sie zu säubern, und vermeiden Sie starke Temperaturschwankungen,<br />
bei denen sich Kondenswasser bildet.<br />
Wenn Sie lange in der Kälte unterwegs waren,<br />
sollten Sie Ihre Kamera zum Beispiel<br />
nicht ins warme Wohnzimmer<br />
legen, sondern in einem<br />
schwach beheizten<br />
Vorraum langsam<br />
„aufwärmen“.<br />
Gesundheitsmedizin<br />
Fit für die Piste<br />
Wer Wintersport treiben will, sollte den Körper<br />
auf die Anstrengung vorbereiten, sonst kann das<br />
gesundheitliche Folgen haben.<br />
Dr. Lucia Schmidt<br />
ist Ärztin und Redakteurin bei<br />
der „Frankfurter Allgemeinen<br />
Sonntagszeitung“<br />
Niemand würde einfach mal so an einem Triathlon<br />
teilnehmen. Das Argument würde lauten: Dafür bin<br />
ich nicht genügend trainiert. Ist aber der Winter da,<br />
wedeln viele im <strong>Urlaub</strong> den Berg auf Skiern hinab, obwohl sie<br />
das restliche Jahr keinen Sport treiben. Ein solches Verhalten<br />
birgt eine hohe Verletzungsgefahr. Experten raten daher,<br />
mindestens vier bis sechs Wochen vor dem Winterurlaub mit<br />
Gymnastik zu beginnen, zum Beispiel täglich zehn Minuten. Es<br />
sollen besonders die Muskelkraft in den Beinen wie auch Koordination<br />
und Gleichgewicht trainiert werden. Auf einem Bein<br />
stehen, auf dem Rücken liegend Radfahren oder gleichzeitiges<br />
Armkreisen und Beinheben kann ein Anfang sein. Wer sehr<br />
wenig Sport über das Jahr treibt und unsicher ist, sollte sich<br />
vor einem Skiurlaub beim Haus- oder Sportarzt durchchecken<br />
und passende Übungen erläutern lassen. Sicher ist sicher.<br />
Ist man am <strong>Urlaub</strong>sziel angekommen, raten Sportmediziner,<br />
sich vor der Abfahrt gründlich aufzuwärmen, denn<br />
kalte Muskeln sind besonders anfällig für Verletzungen. Auch<br />
ausreichend zu trinken, ist wichtig. Da bei Kälte meist die<br />
Luftfeuchtigkeit gering ist, verliert der Mensch beim Atmen<br />
viel Wasser, die Schleimhäute trocknen aus, Erreger haben es<br />
leichter, über Nase und Mund in den Körper einzudringen.<br />
Die Gefahr, sich einen Infekt einzufangen, steigt. Auch sollte<br />
man darauf achten, nicht auszukühlen. Schnell eisig wird es<br />
oft für Fingerspitzen und Gesicht. Wird die Haut weißlich und<br />
werden Berührungen nicht mehr richtig wahrgenommen, ist<br />
es höchste Zeit, ins Warme zu gehen. Dann ist die erste Stufe<br />
der Erfrierungsgrade erreicht. Damit die betroffene Region<br />
schnell wieder auftaut, kann man mit warmem (nicht heißem)<br />
Wasser oder einer Decke nachhelfen, Finger oder Wangen<br />
langsam an die Zimmertemperatur zu gewöhnen. Besonders<br />
Kinder kühlen schnell aus, hier müssen Eltern beim Toben<br />
im Schnee einen regelmäßigen Blick auf die Kleinen haben.<br />
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