Stromspeicherpotenziale für Deutschland - Zentrum für ...
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3.3 Wasserstoffspeicher<br />
<strong>Stromspeicherpotenziale</strong> <strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong> 27<br />
Bei der Wasserelektrolyse wird elektrische Energie in chemische Energie gewandelt und<br />
in Form von Wasserstoff gespeichert. Der so erzeugte Energieträger eignet sich zur<br />
Speicherung und bedarfsgerechten Rückverstromung, bspw. in Brennstoffzellen oder in<br />
kombinierten Gas- und Dampfkraftwerken.<br />
3.3.1 Funktionsprinzip, Stand der Technik und Entwicklungsperspektiven<br />
Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse<br />
Das Prinzip der Wasserelektrolyse beruht darauf, dass Wasser durch elektrische Energie in<br />
seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten wird. Zwei Verfahren sind<br />
heute Stand der Technik: die alkalische Elektrolyse mit flüssigem Elektrolyten und die<br />
saure Elektrolyse mit Polymer-Elektrolyt-Membran (PEM). Daneben gibt es die<br />
Hochtemperaturelektrolyse, welche sich aber noch im Entwicklungsstadium befindet und<br />
hier nicht näher betrachtet wird.<br />
Es gibt bei beiden Elektrolysetypen einerseits Anlagen, die mit atmosphärischem<br />
Druck arbeiten und andererseits Druckelektrolyseure, die bei bis zu 30 bar betrieben<br />
werden. Die Vorteile der Druckelektrolyseure liegen vor allem in der kompakteren<br />
Bauweise aufgrund kleinerer Rohrleitungsquerschnitte und Anlagenkomponenten und in<br />
der Möglichkeit einer direkten Anbindung an viele industrielle Anwendungen, die bei<br />
entsprechend hohem Druck arbeiten. Druckelektrolyseure bieten aufgrund der höheren<br />
Stromdichte zudem größere Verbesserungspotenziale hinsichtlich der Stack-Kapazität.<br />
Höhere Investitionskosten verglichen mit atmosphärischen Systemen sowie höherer<br />
Wartungs- und sicherheitstechnischer Aufwand und ein kleinerer Teillastbereich sind die<br />
wichtigsten Nachteile der Drucksysteme. Für atmosphärische Systeme sprechen vor allem<br />
die zuverlässige und langjährig erprobte, einfache Anlagentechnik sowie vergleichsweise<br />
niedrige Investitionskosten. Die atmosphärische Elektrolyse ist im Moment die<br />
Standardtechnik bei Elektrolyseanlagen, die Entwicklungen gehen aber verstärkt auch in<br />
Richtung Druckelektrolyseure. /Wenske 2008/<br />
Alkalische Elektrolyseure nutzen eine wässrige Kaliumhydroxid-Lösung<br />
(„Kalilauge“) als Elektrolyt, die sich durch eine hohe Leitfähigkeit auszeichnet. Die<br />
Kathodenmaterialien basieren in der Regel auf Nickel; Kathode und Anode sind durch ein<br />
Diaphragma voneinander getrennt. Das Wasser wird an der Kathodenseite zugeführt, an<br />
welcher Wasserstoff und OH - -Ionen entstehen. Die OH - -Ionen durchqueren das<br />
Diaphragma und werden an der Anode zu Sauerstoff und Wasser umgesetzt. Die<br />
chemischen Reaktionen laufen folgendermaßen ab:<br />
Kathode: 2 H2O + 2e - � H2 + 2 OH -<br />
Anode: 2 OH - � ½ O2 + H2O +2e -<br />
Gesamtreaktion: H2O � H2 + ½ O2