Stromspeicherpotenziale für Deutschland - Zentrum für ...
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<strong>Stromspeicherpotenziale</strong> <strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong> 37<br />
um die Methanisierung des CO-Anteils im Synthesegas, wogegen beim Power-to-Gas<br />
Verfahren vornehmlich CO2 methanisiert werden soll.<br />
Die wesentlichen Unterschiede zwischen der Methanisierung von Synthesegasen<br />
und konzentriertem CO2 sind folgende:<br />
Beim Synthesegas aus Vergasungsprozessen handelt es sich in der Regel um ein<br />
Gemisch aus mehreren Komponenten (CO, CO2, H2, H2O, CH4 und höhere<br />
Kohlenwasserstoffe). Für die Hydrierung der Kohlenoxide reicht der H2-Gehalt im<br />
Synthesegas aus der Kohlevergasung nicht aus. Deshalb gibt es meist eine sog. Shift-<br />
Stufe, die CO mit H2O in H2 und CO2 wandelt. Damit steigt natürlich auch der CO2-<br />
Gehalt. Zur Einstellung der Stöchiometrie <strong>für</strong> die unten stehende CO-Methanisierung<br />
muss überschüssiges CO2 aus dem Synthesegas vor oder nach der CO-Methanisierung<br />
abgetrennt werden.<br />
CO + 3H2 � CH4 + H2O<br />
Unter Verwendung eines Katalysators lässt sich die CO-Methanisierung als sehr selektiv<br />
und mit hohen Reaktionsgeschwindigkeiten durchführen. Deshalb wird hier bevorzugt das<br />
CO methanisiert und nicht das CO2 welches auch im Synthesegas vorhanden ist.<br />
Die Methanisierung von CO2 nach untenstehender Reaktionsgleichung<br />
unterscheidet sich von der CO-Methanisierung durch geringere Reaktionsgeschwindigkeit<br />
und eine starke Gleichgewichtsverschiebung durch entstehendes Produktwasser (doppelte<br />
Menge an H2O im Vergleich zur CO-Methanisierung). Dennoch liegt der Fokus beim<br />
Power-to-Gas Verfahren wegen der besseren Verfügbarkeit auf CO2. Während CO bei<br />
Prozessen unter Sauerstoffmangel gebildet wird, entsteht CO2 bei optimaler<br />
Betriebsführung von bspw. Kraftwerken und ist damit in großer Menge verfügbar (siehe<br />
Abschnitt 4.4).<br />
CO2 + 4H2 � CH4 + 2H2O<br />
Für die Reaktionsführung hat das gegenüber der CO-Methanisierung weitreichende<br />
Konsequenzen. Um gute Reaktionsraten zu erzielen sind hier mindestens zwei Reaktoren<br />
oder Reaktorstufen auf unterschiedlichen Temperaturniveaus erforderlich.<br />
Das am ZSW entwickelte Methanisierungs-Verfahren <strong>für</strong> CO2, bzw. <strong>für</strong> Gase mit<br />
einem hohen CO2-Anteil (bspw. Roh-Biogas) ist nicht Stand der Technik und wird im<br />
Rahmen mehrerer Vorhaben auf den anvisierten Leistungsbereich zukünftiger Power-to-<br />
Gas Anlagen (10 – 20 MWel) skaliert werden. Voraussichtlich wird im Jahr 2013 der<br />
Prototyp einer kommerziellen 6 MWel-Anlage ans Netz gehen und ab 2015 wird der<br />
Markteintritt erwartet.