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Taxi Times Berlin - Dezember 2017

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DEZEMBER <strong>2017</strong> 3,50 €<br />

www.taxi-times.taxi<br />

BERLIN<br />

UNTERSCHIEDLICHE TAXI-KONZEPTE<br />

BER: WARTEN AUF DEN<br />

FAIREN KOMPROMISS<br />

NEUE KOMMUNIKATION<br />

<strong>Taxi</strong>-Gremium spricht mit<br />

Senatorin Breitenbach<br />

NEUE KOOPERATION<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> und <strong>Taxi</strong> 24 schnüren<br />

Care- und andere Pakete<br />

NEUE KOMBINATION<br />

Toyota Mirai tankt Wasserstoff<br />

und fährt elektrisch


DER NEUE OPEL INSIGNIA ST<br />

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mit Sonderausstattung, u. a.:<br />

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Sonderausstattung, u. a.:<br />

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mit adaptiven Geschwindigkeitsregler und<br />

automatischer Gefahrenbremsung, Wireless<br />

Charging, Verkehrsschild-Assistent, Ergonomiesitz<br />

mit Gütesiegel AGR, 8-fach einstellbar,<br />

Sitzheizung, Beheizbares Lederlenkrad mit<br />

Lenkradfernbedienung, Allwetterreifen<br />

Zwei-Zonen Klimaautomatik, Sensorgesteuerte<br />

Heckklappe, Rückfahrkamera, Parkpilot,<br />

Einparkhilfe vorn und hinten, Opel OnStar,<br />

Navi 900 IntelliLink,<br />

Leder, Dachreling, Außenspiegel elektrisch<br />

einstell- und beheizbar, Bordcomputer, Geschwindigkeitsregler,<br />

Ergonomiesitz mit Gütesiegel<br />

AGR, 6-fach einstellbar, Sitzheizung für<br />

Fahrer und Beifahrer, Lederlenkrad mit Fernbedienung,<br />

Klimaanlage, Parkpilot, Einparkhilfe<br />

vorn und hinten, Opel OnStar, Radio R 4.0<br />

IntelliLink, Smartphone-Integration via Apple<br />

CarPlay und Android Auto, Nebelscheinwerfer,<br />

Fernlicht-Assistent, Automatisches Fahrlicht<br />

mit Tunnelerkennung, Regensensor<br />

Allwetterreifen, Heckklappe, Außenspiegel<br />

elektrisch einstell- und beheizbar, Geschwindigkeitsregler,<br />

Fahrersitz 3-fach einstellbar<br />

mit Armlehne und Lendenwirbelstütze,<br />

Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, Lenkradfernbedienung,<br />

Klimaanlage vorn und<br />

hinten, Heizung Fahrgastraum hinten, Rückfahrkamera<br />

und Parkpilot, Navi 50 IntelliLink,<br />

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Aux-In-Anschluss, USB-Schnittstelle, Nebelscheinwerfer,<br />

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Tunnelerkennung, Regensensor<br />

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und beheizbar, Geschwindigkeitsregler,<br />

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und Lendenwirbelstütze, Rücksitzlehne<br />

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Reihe), Sitzheizung für Fahrer, Lenkradfernbedienung,<br />

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Halter für Dachzeichen Mannesmann-Kienzle,<br />

Taxameter-Vorrüstung für Hale MCT 04/05/06,<br />

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18.950,- € *<br />

(inkl. Werksfracht)<br />

Verbrauchsdaten: Abgasnorm Euro 6, Verbrauch, außerstädtisch<br />

(l/100 km) 4,8, Verbrauch, durchschnittlich<br />

(l/100 km) 6,1, Verbrauch innerstädtisch (l/100) 8,2<br />

Verbrauchsdaten: Abgasnorm Euro 6, Verbrauch, außerstädtisch<br />

(l/100 km) 4,8, Verbrauch, durchschnittlich<br />

(l/100 km) 6,1, Verbrauch innerstädtisch (l/100) 8,2<br />

Verbrauchsdaten: Abgasnorm Euro 6, Verbrauch, außerstädtisch<br />

(l/100 km) 5,4, Verbrauch, durchschnittlich<br />

(l/100 km) 5,9, Verbrauch innerstädtisch (l/100) 6,9<br />

Wir freuen uns auf ihren Besuch im NORDRING TAXI-LEISTUNGSZENTRUM!<br />

Verbrauchsdaten: Abgasnorm Euro 6, Verbrauch, außerstädtisch<br />

(l/100 km) 5,1, Verbrauch, durchschnittlich<br />

(l/100 km) 5,7, Verbrauch innerstädtisch (l/100) 6,7<br />

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LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />

woran erkennt man eigentlich am besten den Optimismus<br />

des <strong>Berlin</strong>ers? Er rechnet weiterhin damit, dass tatsächlich<br />

irgendwann einmal der neue Flughafen BER eröffnet wird.<br />

Das Hoffen auf den Tag X.<br />

Wenn dieser Tag X dann irgendwann einmal eintreten<br />

sollte, dann muss auch klar sein, welche <strong>Taxi</strong>s denn nun in<br />

Schönefeld - so kurz hinter der Stadtgrenze, aber eben doch<br />

schon auf brandenburgischem Gebiet –Fluggäste einladen<br />

dürfen.<br />

Die Tagespresse berichtet mittlerweile regelmäßig über die<br />

Sondierungsgespräche zwischen dem <strong>Berlin</strong>er Staatssekretär<br />

Kirchner mit seinem brandenburgischen Kollegen. Es sind<br />

schwierige Verhandlungen, bei denen man als Außenstehender<br />

das Gefühl hat, dass es (mal wieder) mehr um politische<br />

Machtdemonstrationen geht als um die eigentliche Sache.<br />

BLICK NACH MÜNCHEN UND WIEN<br />

Dabei kann es nur um eines gehen: Es muss eine Lösung<br />

gefunden werden, die für den Kunden eine jederzeitige<br />

Taxenverfügbarkeit bei gleichzeitiger bestmöglicher Qualität<br />

verspricht. Es kann nicht schaden, wenn man sich an den<br />

jahrzehntelangen Erfahrungen anderer Großflughäfen orientiert,<br />

die ähnlich wie BER auch außerhalb des eigentlichen<br />

Stadtgebiets liegen.<br />

Unser Redakteur Stephan Berndt hat sich deshalb auf den<br />

Weg nach München und nach Wien gemacht und ist dort<br />

auf zwei höchst unterschiedliche Ansätze gestoßen, wie man<br />

Laderechte für <strong>Taxi</strong>s definieren kann. Wir haben diese Erfahrungswerte<br />

in unseren Bericht über die aktuellen Lösungsansätze<br />

zum BER einfließen lassen.<br />

Eine eigentlich für Ende November geplante weitere<br />

Gesprächsrunde zwischen Kirchner und der brandenburgischen<br />

Seite wurde übrigens auf Januar verschoben. Das Warten<br />

auf eine gute <strong>Taxi</strong>-Lösung für den BER geht also weiter.<br />

- die Redaktion -<br />

INHALT<br />

PERSONEN<br />

4 Simis Kollegen<br />

BERLIN / WETTBEWERB<br />

6 Wie werden Taxen den BER bedienen? (Teil 1)<br />

GEWERBE / NEWS (1)<br />

8 News: Kartenzahlungszuschlag, Cabman<br />

10 <strong>Taxi</strong>-Gremium spricht mit Elke Breitenbach<br />

RECHT<br />

12 Vergessene Verkehrsregeln, Teil 3<br />

14 Kolumne: Das schwarze Schaf<br />

NEWS (2)<br />

15 News: Tegel-Klauer, IHK, Münchener <strong>Taxi</strong>demo<br />

ZENTRALE UND VERBÄNDE<br />

16 Neuzugang bei <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>: <strong>Taxi</strong> 24<br />

18 Hilfe für Obdachlose mit „Care-Paketen"<br />

19 Nachruf auf einen der <strong>Taxi</strong>funk-Gründer<br />

20 Innung: Mitgliederversammlung am Salzufer<br />

21 TD: Immer mehr Chauffeurlimousinen aus LDS<br />

22 TVB: Dieselfahrverbot ist kein Witz<br />

BERLIN<br />

23 Die Visionen der Verkehrssenatorin<br />

24 Ein Halteplatz verwahrlost. Wer ist zuständig?<br />

ANTRIEB<br />

26 Toyota Mirai mit Wasserstoff: Top oder Flop?<br />

28 Inklusionstaxi Ford Tourneo Custom im Test<br />

30 VW setzt weiter auf Verbrennungsmotoren<br />

TIPPS / KOLUMNE<br />

31 Sash: Oh, ein <strong>Taxi</strong>fahrer, der Deutsch kann!<br />

32 Lesetipp: Handgemacht in <strong>Berlin</strong><br />

33 Gastronomie-Tipp<br />

35 Querschau: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH<br />

TITELFOTO: Stanislav Statsenko / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

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TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

3


PERSONEN<br />

PLÖTZLICH IM TAXI<br />

Viele Kollegen starten <strong>Taxi</strong>fahren als Nebenjob.<br />

Dann werden sie „<strong>Taxi</strong>fahrer aus Leidenschaft“.<br />

Özgür Bozkaya ist ein typisches Beispiel.<br />

Fahrer aus Leidenschaft: Özgür Bozkaya<br />

Studium, Selbstfindungsphase oder<br />

Überbrückung einer kurzfristigen<br />

Arbeitslosigkeit – die Gründe, den<br />

<strong>Taxi</strong>schein zu machen und <strong>Taxi</strong>fahrer zu<br />

werden, haben meist nur ein Ziel: Nebenher<br />

ein wenig Geld zu verdienen. Doch bei vielen<br />

stellt sich dann heraus: „Das ist ja genau<br />

mein Traumjob.”<br />

Auch für Özgür Bozkaya ist <strong>Taxi</strong>fahren<br />

„der beste Job der Welt“. Er wollte nur für<br />

eine kurze Zeit <strong>Taxi</strong> fahren, zur Überbrückung<br />

seiner Selbstfindungsphase. Aber:<br />

„Als <strong>Taxi</strong>fahrer hat man viele Freiheiten.<br />

Man findet im Vergleich zu anderen Berufen<br />

unkompliziert und schnell eine Anstellung.<br />

Es sitzt kein Chef im Nacken und man kann<br />

seine Einsatzzeiten selber gestalten. Dazu<br />

kommt, dass die Arbeit sehr abwechslungsreich<br />

ist und man nie weiß, wer als nächstes<br />

einsteigt, es sei denn, man fährt seine<br />

Stammfahrgäste. Wer Spaß daran hat, mit<br />

Menschen in Kontakt zu kommen, der ist<br />

als <strong>Taxi</strong>fahrer gut aufgehoben. Man hat die<br />

ganze Welt im <strong>Taxi</strong>.“<br />

Und erlebt dabei auch viel Dankbarkeit:<br />

So wie vor Jahren an jenem Sonntag früh<br />

um vier Uhr, als ihm als „Frischling“ an<br />

der <strong>Taxi</strong>halte Wald-/Turmstraße ein Asiate<br />

mit seiner hochschwangeren Frau ins Auto<br />

stürzte, bei der die Wehen bereits eingesetzt<br />

hatten. „Diesen Augenblick werde ich<br />

nie vergessen: Am Virchow angekommen,<br />

umarmte mich die Dame und bedankte sich<br />

weinend. Eigentlich hatte ich nur meinen Job<br />

gemacht, Geld verdient und dabei Menschen<br />

geholfen – herrlich", sagt Özgür. Viele seiner<br />

Fahrgäste sagen, dass sie Glück hätten, von<br />

ihm gefahren zu werden, berichtet Özgür.<br />

„Und einmal hab ich sogar selber Glück<br />

gehabt". Ein Fahrgast fragte, ob er ihn in 15<br />

Minuten wieder an der Zieladresse abholen<br />

könne, aber bei ihm hatte Özgür die ganze<br />

Zeit ein komisches Gefühl im Bauch und<br />

sagte dankend ab. Beim Saubermachen im<br />

Auto fand er ein Rambo-Messer neben der<br />

Fußmatte versteckt. Wer weiß, was passiert<br />

wäre, wenn jener letzte Fahrgast das wieder<br />

abgeholt hätte.<br />

Gut, dass es anders gekommen ist, denn<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer aus Leidenschaft wie Özgür<br />

braucht <strong>Berlin</strong>, ganz egal, ob neben- oder<br />

hauptberuflich. Uber-Söldner, die aus Geldgier<br />

Gesetze nicht einhalten, braucht dagegen<br />

niemand.<br />

hs<br />

HEIMSIEG BEIM TAXI TIMES SOCCER CUP<br />

Der Herbststurm Herwart hielt elf Kollegen aus Hamburg<br />

nicht davon ab, am Sonntag frühmorgens in zwei Siebensitzer-Taxen<br />

nach <strong>Berlin</strong> zu fahren,<br />

um dort am 1. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Soccer Cup teilzunehmen.<br />

Bereits am Vortag waren zwei<br />

Teams mit Spielern aus Essen, Ahlen,<br />

Steinheim, Duisburg, Düsseldorf, Wuppertal<br />

und Köln. Organisiert wurde<br />

das <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Hallenturnier von<br />

Verlagsmitarbeiterin Elke Gersdorf<br />

und Redakteur Hayrettin<br />

„Simi“ Şimşek.<br />

Er trat für das „Team <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong>“ an, das mit <strong>Taxi</strong>fahrern<br />

aus der Hauptstadt verstärkt<br />

wurde. Ebenfalls aus <strong>Berlin</strong><br />

kamen die Kollegen von „Cab<br />

Point“, die im letzten Gruppenspiel<br />

nur knapp das Finale<br />

verpassten. Dieses erreichten das dritte <strong>Berlin</strong>er „Team Antep 27“<br />

und das „Team Zeki Blacksea“, dessen Torwart Taner Işsever bis<br />

dahin am wenigsten Gegentore eingefangen hatte und dafür mit<br />

Gewonnen: Team Antep 27 aus <strong>Berlin</strong> (vorne v.l.n.r.: Haydar Polat,<br />

Özkan Özdemir, Savas Bozkurt, Mesut Badem;<br />

hinten v.l.n.r.: Ali Dönmez, Mesut Polat, Ali Özdemir)<br />

Autowäsche-Gutscheinen von IMO-Wash belohnt wurde. Im Endspiel<br />

kassierte seine Mannschaft allerdings vier Tore, die Gegner von<br />

„Antep 27“ nur zwei. So blieb der Pokal in der<br />

Hauptstadt, während sich die Hamburger als<br />

faire Verlierer erwiesen und sich gleich<br />

als Gastgeber des nächsten <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Soccer Cups anboten.<br />

Das Turnier war ausschließlich<br />

über Facebook angekündigt und<br />

organisiert worden. Neben Hale<br />

und dem Kölner Unternehmen<br />

Car Colour, dessen Inhaber Inan<br />

Kamalak im Team Steinheim City<br />

mitspielte, sponserte den <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> Soccer Cup noch Mercedes<br />

Benz <strong>Berlin</strong>.<br />

Der <strong>Berlin</strong>er Software-Spezialist<br />

Starksoftcenter stellte in<br />

Person von Serkan Eren einen<br />

kompetenten Schiedsrichter. Durch die finanzielle Unterstützung<br />

kamen alle Spieler im Anschluss an das Turnier zu einem reichhaltigen<br />

Buffet.<br />

hs<br />

FOTOS: Simi / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

4 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


WETTBEWERB<br />

Das Gelände des Flughafens Franz Josef Strauß bei München (MUC) ist 1,618 km2 groß und liegt in vier Gemeinden. Die Bedienung mit Taxen wurde<br />

im Voraus zwischen drei Landkreisen und der Stadt München geregelt und funktioniert problemlos.<br />

BER: WARTEN AUF DEN<br />

FAIREN KOMPROMISS<br />

Was entscheiden der LDS und <strong>Berlin</strong> hinsichtlich der <strong>Taxi</strong>-Laderechte am<br />

künftigen Flughafen? Bei der Suche nach einer Lösung lohnt sich ein Blick<br />

in vergleichbare Millionenstädte.<br />

FOTO: Stanislav Statsenko<br />

Der Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) will Laderechte nur<br />

für dort angemeldete <strong>Taxi</strong>s, <strong>Berlin</strong> strebt eine gemeinsame<br />

Lösung an. Die LDS-Verantwortlichen berufen sich dabei<br />

auf das Personenbeförderungsgesetz (PBefG): Taxen dürfen nur in<br />

der Gemeinde bereitgehalten werden, in der der Unternehmer seinen<br />

Betriebssitz hat (§ 47 PBefG, Satz 2). Bei einem Großflughafen am<br />

Rande einer Metropole ist dies allerdings irrwitzig. Ohne <strong>Berlin</strong> gäbe<br />

es keinen Bedarf für diesen Flughafen, der letzte innerstädtische<br />

Flughafen wird geschlossen. Es gibt aber ca. 8.000 Hauptstadt-<strong>Taxi</strong>s,<br />

von Hico_04-2016.qxp_Layout denen viele vom Flughafen 1 06.04.16 leben. 10:04 Seite 1<br />

In der <strong>Berlin</strong>er Koalitionsvereinbarung wird das Laderecht für<br />

<strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>s am BER deshalb auch ausdrücklich gefordert.<br />

Verkehrs-Staatssekretär Jens Holger Kirchner strebt, nicht zuletzt<br />

angesichts zweier chaotischer Situationen in jüngster Zeit – als<br />

wegen eines Bombenalarms in Spandau alle Flugzeuge von Tegel<br />

(TXL) nach Schönefeld (SXF) umgeleitet wurden, dann während eines<br />

Orkans – eine schnelle Lösung an, die auch schon für die Flughäfen<br />

SXF und TXL gelten soll. Ein Lösungsansatz: Umlandtaxis bekommen<br />

eine Ladegenehmigung für ausgewählte Halteplätze in <strong>Berlin</strong>: am<br />

Flughafen Tegel (solange der TXL noch in Betrieb ist), an der Messe<br />

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TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

5


WETTBEWERB<br />

und an den großen Fernbahnhöfen – eine Regelung, die übrigens<br />

entsprechend auch in München seit der Eröffnung des im Landkreis<br />

Erding gelegenen Flughafens 1992 erfolgreich praktiziert wird.<br />

SCHÖNEFELDS BÜRGERMEISTER WILL NICHT TEILEN<br />

Kein „ordentliches Angebot“ ist das für den ersten Beigeordneten<br />

und Verkehrsdezernenten im LDS, Chris Halecker. Es sei für die<br />

Schönefelder <strong>Taxi</strong>fahrer nicht genug, auf <strong>Berlin</strong>er Stadtgebiet nur<br />

an fünf ausgewählten Orten Passagiere aufnehmen zu dürfen. Schönefelds<br />

Bürgermeister Udo Haase ist sogar grundsätzlich dagegen,<br />

das Geschäft am SXF-Terminal und am künftigen BER mit <strong>Berlin</strong>er<br />

Taxen zu teilen. Damit steht er in einer Linie mit Landrat Stephan<br />

Loge (SPD), der bereits 2013 angekündigt hatte, das Ladeverbot am<br />

SXF solle auch für den neuen Flughafen BER gelten: „Die <strong>Berlin</strong>er<br />

dürfen hier nicht mehr laden.“<br />

Dafür will auch der „SXF-<strong>Taxi</strong>verband BER“ alles tun. Trotz des<br />

Konzessionsstopps, der aktuell eine Obergrenze von 357 <strong>Taxi</strong>s festschreibt,<br />

gebe es bereits Wartelisten. Vor der Eröffnung des BER<br />

würden zusätzliche Konzessionen erteilt, ca. 200 Unternehmer hätten<br />

bereits Genehmigungen beantragt. So empfiehlt Heidrun Schaaf,<br />

Sprecherin des LDS, <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>unternehmen, einen Betriebssitz<br />

im LDS anzumelden. Und solche Empfehlungen sind ernst zu nehmen,<br />

denn der zuständige Dezernent des Kreises, Wolfgang Starke,<br />

wähnt sich auf der „sicheren Seite, weil wir so handeln, wie es sich<br />

der Gesetzgeber gedacht hat“.<br />

Der Ausgang der Gespräche ist entsprechend offen. Sie können<br />

einvernehmlich enden, oder sie bleiben kontrovers. Welche<br />

GEMEINSAM – MIT STRENGEN REGELN UND<br />

FUNKTIONIERENDEN KONTROLLEN<br />

Nach dem Münchener Vorbild könnte man auch in <strong>Berlin</strong> eine<br />

sogenannte Behördenvereinbarung anstreben. Darin müssten<br />

folgende Punkte eindeutig festgeschrieben sein:<br />

• Ein gemeinsames Pflichtfahrgebiet <strong>Berlin</strong>, erweitert um die<br />

im südlichen Umland gelegenen Städte und Gemeinden, in<br />

dem ein einheitlicher Fahrpreis gilt, mit allen Rechten und<br />

Pflichten, gleichberechtigt ohne Wenn und Aber. Damit ist<br />

der Flughafen Teil dieses gemeinsamen Pflichtfahrgebietes,<br />

und kein Unternehmer aus <strong>Berlin</strong> kann künftig dort ausgeschlossen<br />

werden.<br />

• Eine einzige Ordnungsbehörde, die für alle <strong>Taxi</strong>genehmigungen<br />

in diesem Pflichtfahrgebiet zuständig ist, sie verwaltet<br />

und alle Aufgaben zentral koordiniert. Diese Behörde muss<br />

auch Kontrollinstanz für die Abläufe des <strong>Taxi</strong>verkehrs am<br />

Flughafen BER sein<br />

• Eine eindeutige Kennzeichnung der Umlandtaxis mit Ladeberechtigung<br />

in <strong>Berlin</strong>. Auch Fahrer müssen sich eindeutig<br />

ausweisen können (Fahrerkarte vom Flughafen)<br />

• Ein Bestandsschutz für Taxen mit Laderechten am SXF,<br />

Stichtagregelung und Deckelung<br />

• Ortskundeprüfung für neues Pflichtfahrgebiet bei neuen<br />

Anwärtern, Bestandsschutz für P-Schein-Inhaber<br />

Im nächsten Schritt müsste der gesamte „Speckgürtel“ rund<br />

um <strong>Berlin</strong> mit einbezogen werden. Dort leben viele Ex-<strong>Berlin</strong>er<br />

und Menschen, die in <strong>Berlin</strong> arbeiten. Dort hat sich viel<br />

Gewerbe angesiedelt, wo Menschen von der Stadt und vom<br />

Flughafen hin und her befördert werden müssen. <strong>Berlin</strong>er<br />

Funkzentralen könnten dann die Fahraufträge in diesen Regionen<br />

mit vermitteln, was für die Kundschaft ein riesiger Vorteil<br />

wäre und den Kollegen vor Ort eine mit Sicherheit umsatzfördernde<br />

Unterstützung.<br />

MUC gut organisiert: Georg Silbernagl sorgt am <strong>Taxi</strong>halteplatz für<br />

Ordnung, Fluggäste erhalten am Informationsschalter Auskunft.<br />

Auswirkungen diese oder jene Entscheidung auf Kunden und das<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe in <strong>Berlin</strong> und im Umland haben könnte, aber auch auf<br />

die Verkehrssituation insgesamt und damit auf Schadstoffbelastung<br />

und die Gesundheit aller, lässt sich am Beispiel des <strong>Taxi</strong>geschäfts<br />

an den beiden Großflughäfen München (MUC) und Wien-Schwechat<br />

(VIE) erahnen.<br />

In Bayern, wo der neue Münchener Flughafen (MUC) auf dem Gebiet<br />

der Landkreise Erding und Freising liegt, waren sich alle Beteiligten<br />

ihrer Verantwortung bewusst und schlossen bereits 1991, einknappes<br />

Jahr vor Flughafeneröffnung, einen bis heute geltenden Behördenvertrag.<br />

Die Landeshauptstadt München hatte darauf gedrängt. Die<br />

Landratsämter Erding, Freising und des Landkreises München waren<br />

dem Drängen gefolgt. Niemand bezweifelte, dass „im Interesse der<br />

ankommenden und abfliegenden Fluggäste (…) eine einvernehmliche<br />

Regelung des Taxenverkehrs vom und zum Flughafen München (neu)<br />

erforderlich“ sei. Dementsprechend regelt der Vertrag alles Relevante<br />

und gab den einzelnen Parteien vor, „die in ihrem Zuständigkeitsbereich<br />

bestehenden <strong>Taxi</strong>ordnungen und Tarifordnungen den Bestimmungen<br />

dieser Vereinbarung anzupassen.“<br />

EINHEITLICHER FAHRPREIS FÜR MÜNCHEN UND DREI<br />

LANDKREISE<br />

Die Vereinbarung definiert klar den gemeinsamen Pflichtfahrbereich,<br />

einen einheitlichen Fahrpreis und die Anforderungen hinsichtlich<br />

der Ortskenntnisse im neuen Pflichtfahrbereich. Letztere<br />

sollen lediglich eine Grundorientierung gewährleisten. Münchener<br />

müssen für Erding und Freising keine Straßennamen lernen, lediglich<br />

Adressen von Hotels und öffentlichen Einrichtungen. Kontrollinstanz<br />

für den MUC ist das Münchner Kreisverwaltungsreferat (KVR München),<br />

Pendant zum <strong>Berlin</strong>er Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten<br />

(LABO). Das grundsätzlich verbotene Bereithalten<br />

von Taxen außerhalb des jeweiligen Betriebssitzes gestatten sich<br />

„Wir sind auf der sicheren Seite,<br />

weil wir so handeln, wie es sich<br />

der Gesetzgeber gedacht hat.“<br />

Wolfgang Starke, Dezernent des LDS<br />

die Behörden gegenseitig und garantieren damit das Aufstellrecht<br />

am Flughafen und an den „Spezialstandplätzen“ in München. Die<br />

Vereinbarung kann „nur im Einvernehmen mit allen Beteiligten“<br />

geändert werden.<br />

Ganz anders sehen die Regelungen in Wien aus. Hauptaktionäre<br />

des Wiener Flughafens (Vienna International Airport – VIE) sind<br />

die Bundesländer Wien und Niederösterreich. VIE liegt jedoch im<br />

FOTOS: Stephan Berndt / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

6 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


WETTBEWERB<br />

FOTO: Stephan Berndt / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Gemeindegebiet von Schwechat und gehört zu Niederösterreich, einem<br />

anderen Tarifgebiet mit anderen Fahrpreisen. Wiener <strong>Taxi</strong>s haben<br />

keine Erlaubnis, sich dort bereitzustellen.<br />

Bereits 1992 gründeten <strong>Taxi</strong>unternehmen aus Schwechat eine<br />

Genossenschaft, die das Bedienen des VIE mit <strong>Taxi</strong>s organisieren<br />

sollte. Vom Flughafen wurden teure Flächen gemietet, auf denen<br />

sich nur ihre Mitglieder aufstellen durften. Die Aufstellkosten sind<br />

im Tarif eingepreist. Die <strong>Taxi</strong>s sind einheitlich weiß lackiert, auf den<br />

vorderen Türen ist die Aufschrift „AIRPORT TAXI“ angebracht und<br />

sie sind nicht identisch mit den normalen Schwechater <strong>Taxi</strong>s. In Wien<br />

dürfen sie nicht laden, sondern müssen leer zurück zum Flughafen<br />

fahren. Denn genauso, wie nur vorbestellte Wiener <strong>Taxi</strong>s am Airport<br />

abholen dürfen, gilt das umgekehrt für <strong>Taxi</strong>s der Genossenschaft für<br />

Vorbestellungen aus Wien. Da diese Fahrten keiner Tarifbindung<br />

unterliegen, sind die Fahrpreise frei vereinbar.<br />

Kurzzeitparkplätze am Flughafen sind knapp und teuer. Die Wiener<br />

Funkzentrale 40100 hat trotzdem seit Sommer 2012 im Ankunftsterminal<br />

des Flughafens einen Counter gemietet und dazu einen kleinen<br />

privaten Parkplatz auf dem Flughafengelände. Wer ein Wiener <strong>Taxi</strong><br />

haben will, geht zum Counter und bekommt über die Funkzentrale<br />

40100 eines der bereitstehenden <strong>Taxi</strong>s vermittelt, das dann zum<br />

Festpreis nach Wien fährt. Außerhalb des Wiener Tarifgebietes ist<br />

das möglich – und billiger als der Fahrpreis der Flughafen-<strong>Taxi</strong>-Flotte.<br />

WIENER MODELL MIT ÖKOLOGISCHEN SCHWÄCHEN<br />

Sowohl München als auch Wien wären ein Modell für <strong>Berlin</strong>. Für<br />

Wien spräche, dass die Laderechte im Stadtgebiet nicht preisgegeben<br />

würden. Am Flughafen hätte man Wettbewerbsvorteile. Ökologisch<br />

betrachtet dürfte dieses System mit unzähligen Leerfahrten aber<br />

Der lange weg vom Flieger zum <strong>Taxi</strong>: So lang wie in Schwechat bei Wien<br />

sollten die Wege am BER möglichst nicht sein.<br />

politisch kaum durchsetzbar sein. Und auch der für Fahrgäste unergründliche<br />

Tarif-Dschungel, der wegen verschiedener Fahrpreise in<br />

Wien und Schwechat und zusätzlicher Möglichkeiten der freien Vereinbarung<br />

von Fixpreisen im jeweils anderen Gebiet entstanden ist,<br />

dürfte eindeutig gegen eine Wiener Lösung am BER sprechen. Ortsunkundige<br />

und Touristen sollen nicht glauben, betrogen zu werden.<br />

Die Politik steht unter Zugzwang. Sie muss eine Lösung rechtlich so<br />

gestalten, dass Unternehmen aus <strong>Berlin</strong> und dem Umland gleichermaßen<br />

davon profitieren, und sie muss den ökologischen Aspekt im Auge<br />

behalten. Wenn auch eine Lösung wie die am Münchener Flughafen<br />

naheliegend scheint, so setzt sie doch von allen Seiten guten Willen<br />

voraus. Die nächsten Wochen werden sehr spannend.<br />

sb<br />

FOTO: Stanislav Statsenko / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>


NEWS<br />

NEWSTICKER<br />

Zum Infotag war sogar Cabman-Chef Leon van Lier (2.v.l.) nach <strong>Berlin</strong><br />

gekommen. Dirk Tangemann (3.v.r.) betreut die <strong>Taxi</strong>kunden. Erkan Köse<br />

(r.) vom best Kfz Service Center baut ein.<br />

CABMAN IN BERLIN<br />

ZUSCHLAG FÜR BARGELDLOSE<br />

ZAHLUNG BLEIBT<br />

Zur Anpassung an eine EU-Verordnung<br />

ist ein Paragraph des BGB geändert worden.<br />

Danach sind ab 13.1.2018 Vereinbarungen<br />

über Entgelte für die Nutzung bargeldloser<br />

Zahlungsmittel unwirksam.<br />

Was bedeutet das für den Zuschlag von<br />

1,50 Euro im <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>tarif? <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

<strong>Berlin</strong> hat bei der zuständigen Behörde nachgefragt.<br />

Ein Sprecher der Senatsverwaltung<br />

für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz antwortet<br />

(auszugsweise): Das Gesetz „regelt<br />

in einem neuen § 270 a BGB, dass eine Vereinbarung<br />

unwirksam ist, durch die der<br />

Schuldner verpflichtet wird, ein Entgelt für<br />

die Nutzung unter anderem einer Zahlungskarte<br />

zu entrichten.<br />

Die Verpflichtung zur Entrichtung des<br />

Zuschlags für bargeldlose Zahlung in <strong>Berlin</strong>er<br />

Taxen besteht aber gerade nicht aufgrund<br />

einer solchen Vereinbarung i. S. des<br />

neuen § 270 a BGB. Der zwischen Fahrgast<br />

und <strong>Taxi</strong>unternehmer geschlossene Beförderungsvertrag<br />

betrifft nur die Pflicht des<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmers zur Beförderung und die<br />

Pflicht des Fahrgastes zur Zahlung des Fahrpreises.<br />

Die Höhe der Vergütung selbst wird<br />

zwischen <strong>Taxi</strong>unternehmer und Fahrgast<br />

nicht vereinbart, sondern durch die öffentlich-rechtlichen<br />

Vorgaben (u. a. die Höhe<br />

des Zuschlags für bargeldloses Zahlen) des<br />

<strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>tarifs bestimmt. Von diesen Vorgaben<br />

darf der <strong>Taxi</strong>unternehmer weder nach<br />

oben noch nach unten abweichen.“<br />

Mit anderen Worten: Für uns ändert sich<br />

nichts, solange der <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>tarif so<br />

ist, wie er ist. „Ob der Zuschlag als Teil des<br />

<strong>Taxi</strong>tarifs angepasst wird, ist […] noch nicht<br />

entschieden.“ In Düsseldorf, wo ebenfalls<br />

eine Kreditkartengebühr erhoben wird (zwei<br />

Euro), wird diese zum 18.1. aus dem <strong>Taxi</strong>tarif<br />

ersatzlos herausgenommen.<br />

wh<br />

Der Startschuss fiel am 1. Oktober <strong>2017</strong>. Seitdem können <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

auch in der Hauptstadt Taxameter des niederländischen<br />

Herstellers Cabman einbauen lassen. Der Einbau erfolgt durch das<br />

„best Kfz service center“ in der Darwinstraße 5. Dorthin lud Cabman<br />

Ende Oktober auch <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>unternehmer zum Infotag ein. Es<br />

kamen rund 50 Gäste, von denen nicht wenige auch gleich den Cabman<br />

BCT bestellten, berichtete der Kundenbetreuer Dirk Tangemann<br />

gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong>. Am Tag vorher hatte man bereits am<br />

Flughafen Tegel die Kollegen informiert.<br />

Der Cabman BCT kostet 899 Euro, in der Vollversion (inkl. Datenkommunikation)<br />

1.098 Euro Netto. Er ist ein Bordcomputer, auf dessen<br />

Touchscreen-Display nicht nur der Fahrpreis angezeigt wird, sondern<br />

in dem unter anderem auch Pausen eingegeben werden oder Leerfahrten<br />

definiert werden können. Er verfügt über eine Zulassung<br />

durch die <strong>Berlin</strong>er Eichbehörde und über eine INSIKA-Schnittstelle<br />

inklusive Slot für die dazugehörige TIM-Card. Die Verschlüsselung<br />

der Daten findet noch im Gerät statt. Laut Tangemann hat die <strong>Berlin</strong>er<br />

Finanzverwaltung im Rahmen einer Kassennachschau bereits die<br />

ersten Geräte ohne Beanstandung überprüft.<br />

jh<br />

DAS ZWEITE LEBEN<br />

DES TAXISPORTVEREINS TSV 63<br />

Der <strong>Taxi</strong>sportverein TSV 63 lebt<br />

– aber nur noch ohne Beteiligung<br />

des <strong>Taxi</strong>gewerbes. Vor vier Jahren<br />

hat der TSV 63 noch sein 50-jähriges<br />

Bestehen gefeiert. Schon damals<br />

waren keine <strong>Taxi</strong>fahrer mehr unter<br />

den Aktiven. Wolfgang Uecker und<br />

Heinz Peter als Vorsitzender waren<br />

die letzten ehemaligen <strong>Taxi</strong>unternehmer,<br />

die noch in seinem Vorstand<br />

aktiv waren.<br />

Zur Erinnerung: Heinz Peter hat<br />

jahrzehntelang als sitzender und BZP-Präsident die<br />

Innungsvor-<br />

Geschicke des West-<strong>Berlin</strong>er und des bundesdeutschen <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

gelenkt. Auch in der IRU hatte er Sitz und Stimme. Am 14. September<br />

hat er sein letztes offizielles <strong>Taxi</strong>-Amt abgegeben und mit ihm die<br />

letzten <strong>Taxi</strong>-Veteranen im Vorstand des TSV 63. „<strong>Taxi</strong>“ führt der<br />

Verein jetzt nur noch im Namen. Übernommen haben ihn diejenigen,<br />

die seit langem schon dort Sport treiben, medizinisches Personal aus<br />

dem Behring-Krankenhaus.<br />

Die Ärzte und Schwestern aus Zehlendorf waren zum TSV 63 gekommen,<br />

weil der als Betriebssportverein Zugang zu Sporthallen und<br />

-plätzen bot. Für unorganisierte Freizeitsportler wäre das schwierig<br />

gewesen. In verschiedenen Ligen des <strong>Berlin</strong>er Betriebssports war der<br />

TSV 63 recht erfolgreich, auch ohne <strong>Taxi</strong>fahrer.<br />

wh<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> (2), Stanislav Statsenko<br />

8 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


GEWERBE<br />

TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

9


GREMIUM<br />

Zufrieden mit<br />

den konstruktiven<br />

Gesprächen:<br />

Stephan Berndt,<br />

Ahmad Vahdati,<br />

Detlev Freutel,<br />

Hermann Waldner,<br />

Elke Breitenbach,<br />

Alexander<br />

Fischer, Jens<br />

Schmiljun, Leszek<br />

Nadolski und<br />

Rolf Feja (v.l.n.r.)<br />

TAXI – MEHR ALS NUR<br />

VON A NACH B<br />

In einem Gespräch mit Sozialsenatorin Breitenbach und Staatssekretär<br />

Fischer setzte das <strong>Taxi</strong>gremium neue Maßstäbe einer konstruktiven<br />

Zusammenarbeit: Inklusionstaxi, Patientenfahrten und Arbeitszeitgesetz.<br />

Am 1.11. traf sich das <strong>Taxi</strong>gremium mit Sozialsenatorin Elke<br />

Breitenbach und ihrem Staatssekretär Alexander Fischer<br />

im <strong>Taxi</strong>museum in der Persiusstraße. Gastgeber Hermann<br />

Waldner war bei dem Treffen in doppelter Hinsicht gefordert, denn es<br />

standen Themen auf der Tagesordnung, die für ihn als Vizepräsident<br />

des Bundesverbandes auch überregional relevant sind, und für die er<br />

als Funkzentralenchef in <strong>Berlin</strong> auch Lösungen in der praktischen<br />

Umsetzung anzubieten hatte. Wie so oft war auch hier die <strong>Berlin</strong>er<br />

Industrie- und Handelskammer interessiert und unterstützend mit am<br />

Tisch, diesmal in Person von Dr. Constantin Terton, dem Bereichsleiter<br />

„Fachkräfte & Innovation“.<br />

Eine Vorbemerkung sollte Breitenbach noch einmal vor Augen<br />

führen, dass nur der durch das Personenbeförderungsgesetz gegebene<br />

Rahmen <strong>Taxi</strong>kunden eine in Preis, Qualität und Professionalität<br />

verlässliche Dienstleistung garantiert. Durch diesen gesetzlich garantierten<br />

Verbraucherschutz sei das <strong>Taxi</strong>gewerbe in der gewerblichen<br />

Personenbeförderung ein Garant für die letzten sozialen Züge eines<br />

immer menschenverachtenderen Kapitalismus. Auf einem Markt, der<br />

zunehmend von ausschließlich an Profit orientiertem internationalem<br />

Großkapital beherrscht wird, würden <strong>Taxi</strong>fahrten zum Luxusgut, und<br />

die dann explodierenden Kosten für Kranken- und Behindertenbeförderung<br />

müssten von der Gesellschaft getragen werden.<br />

VERZAHNTES MOBILITÄTSKONZEPT<br />

Anschließend ging es um das Projekt Inklusionstaxi, das spontanes<br />

Fahren auch mit Rollstuhl ermöglichen soll. Breitenbach erläuterte<br />

den neuesten Sachstand und hörte sich interessiert Anregungen an.<br />

Nach kurzem Hin und Her zwischen den Ressorts Verkehr, Soziales<br />

(LaGeSo) und – wegen der geplanten finanziellen Förderung – auch<br />

Wirtschaft wurde das Projekt im Ressort Soziales gebündelt. Breitenbach<br />

und Fischer verfolgen das Ziel, das Mobilitätskonzept <strong>Berlin</strong>s so<br />

weiter zu entwickeln, dass alle Komponenten miteinander verzahnt<br />

werden: S-Bahn, BVG, Sonderfahrdienst (SFD) und Inklusionstaxi,<br />

aber auch alle sonstigen Mobilitätshilfsdienste der Bezirke. Die beantragten<br />

Fördermittel für das Inklusionstaxi würden gerade in der 2.<br />

Lesung im Hauptausschuss behandelt, weil dafür frisches Geld im<br />

Haushalt losgeeist werden muss. Diese Mittel dürften aber bewilligt<br />

werden. Eine rückwirkende Förderung wird es nicht geben. Wer<br />

investieren und in den Genuss der Förderung kommen will, muss<br />

noch warten.<br />

Fischer gibt den zeitlichen Rahmen für diese Investitionsplanung<br />

vor: Im 1. Halbjahr 2018 soll das inklusive Mobilitätskonzept entwickelt<br />

werden, das die oben angesprochene Verzahnung gewährleisten<br />

soll. Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung wird das LAGeSo spielen,<br />

wo bereits SFD und <strong>Taxi</strong>konto verwaltet und abgerechnet werden.<br />

„Die Abstimmung von SFD und Inklusionstaxi kriegen wir hin“,<br />

versicherte Fischer. Das sei nötig, da innerhalb des SFD keine Spontanfahrten<br />

möglich seien. Wirtschaftsförderung, wie die Investitionsförderung<br />

der Einbauten für das Inklusionstaxi, sei im Ressort<br />

„Soziales“ eher ungewöhnlich, aber in diesem Fall durchaus sinnvoll.<br />

Die Förderung wird dazu führen, dass der ebenfalls das Ressort „Soziales“<br />

belastende „teure“ SFD „zunehmend weniger genutzt“ wird. „Da<br />

ist Luft nach oben.“ Ein <strong>Taxi</strong> sei wesentlich flexibler.<br />

Wichtige Mobilitätshilfeleistungen dürften nicht vergessen werden.<br />

So sei der Treppendienst weiterhin unverzichtbar. Vorschlag des<br />

Gremiums: Dem Fahrer eines Inklusionstaxis könnte über Funk ein<br />

freier Kollege zur Hilfe geschickt werden. Es gelte nur, die Abrechnung<br />

dieser Dienstleistung festzulegen. Sicher wäre das günstiger,<br />

als dazu Fahrzeuge andauernd mit zwei Mitarbeitern zu besetzen.<br />

Fahrer könnten entsprechend geschult werden.<br />

ABRECHNUNG DIGITALISIEREN, PATIENTENFAHRTEN<br />

BÜNDELN<br />

Auch die Fahrpreise waren Thema. Einig waren sich die Gewerbevertreter,<br />

dass die höheren Anschaffungs- und Betriebskosten nicht<br />

1:1 über die Fahrpreise weitergegeben werden dürfen. Vorschlag:<br />

normaler Fahrpreis plus Großraumzuschlag und Berechnung der<br />

Wartezeit für den Ein- und Ausladevorgang. Das dauert nun einmal<br />

länger, als wenn jemand rein- und rausspringt.<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe will das gesamte Abrechnungssystem digitalisieren.<br />

Wo heute im LAGeSo handschriftliche <strong>Taxi</strong>-Quittungen<br />

abgerechnet werden, wird künftig nur noch eine Prüfung der mit<br />

Kundenkarten bargeldlos bezahlten Fahrten mit Auflistung aller relevanten<br />

Angaben nötig sein. Die Zentrale steuert Auftragsvergabe und<br />

FOTOS: Stanislav Statsenko / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

10 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


Abrechnungswesen. Damit kann<br />

eine bargeldlose, betrugssichere,<br />

übersichtliche und effiziente<br />

Versorgung erreicht werden, die<br />

das Land weniger kostet und die<br />

Verwaltung effektiver macht.<br />

Zum Thema Patientenfahrten<br />

besprach die Runde insbesondere<br />

die Problematik, dass die<br />

Abrechnung mit den Krankassen<br />

von den <strong>Taxi</strong>betrieben selbst<br />

getätigt wird. Das ist aufwendig,<br />

und Krankenkassen könnten<br />

abgezockt werden. Die Lösung,<br />

so das Gremium, liegt auch hier<br />

in der Bündelung: Genehmigung der Krankenkasse und Transportschein<br />

gehen an die Funkzentrale, die die Aufträge als Rechnungsfahrten<br />

vermittelt. Auch das Abrechnen der Eigenbeteiligung und die<br />

Rechnungslegung werden von der Zentrale digital und übersichtlich<br />

organisiert. Das wäre für die Kunden zuverlässig und für die Krankenkassen<br />

effizient und kostensparend. Die Senatorin will diesen<br />

interessanten Ansatz der Gesundheitsverwaltung vorschlagen. Der<br />

Staatssekretär will das Thema mit seinem Amtskollegen im Ressort<br />

Gesundheit, Boris Velter, persönlich besprechen.<br />

VORWURF DER ARBEITSZEITMANIPULATION<br />

Der dritte Punkt könnte als „Problematik der Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes<br />

im <strong>Taxi</strong>gewerbe unter besonderer Berücksichtigung der<br />

Pausenregelung“ bezeichnet werden. Breitenbach stellte fest, dass<br />

in vielen Branchen der Mindestlohn durch Arbeitszeitmanipulation<br />

GREMIUM<br />

ausgehebelt würde. Die Gewerbevertreter<br />

machten deutlich,<br />

dass solche Manipulation im<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe zwar auch genutzt<br />

würde, um Löhne und Lohnnebenkosten<br />

offiziell zu drücken,<br />

aber nur um weiter zusätzlich<br />

Schwarzlöhne zu zahlen. Wo<br />

bisher Umsatzverkürzung das<br />

Mittel für Schwarzarbeit war,<br />

geht das immer mehr über die<br />

Arbeitszeiten, insbesondere über<br />

Gesprächsbereit: Sozialsenatorin Breitenbach und Staatssekretär Fischer das Erfassen der Pausen.<br />

Das Gremium warnte aber<br />

davor, jetzt wieder alle Betriebe<br />

über einen Kamm zu scheren. Totmanntaste oder Fahrer-App seien<br />

keine Täuschungsinstrumente, sondern unverzichtbar zur exakten<br />

Erfassung von Arbeits-, Pausen- und Ruhezeiten. Natürlich sei Missbrauch<br />

möglich. Genauso bei von Fahrern handschriftlich erfassten<br />

Pausen. Das lässt sich aber an den von den vorgeschriebenen Fiskaltaxametern<br />

erfassten „Einzelfahrtennachweisen“ bestens nachverfolgen.<br />

Sie halten genau fest, wann ein <strong>Taxi</strong> steht und wann es<br />

unterwegs ist, unterschieden in leer und besetzt.<br />

Es bestand Einigkeit, dass die sehr vielversprechenden Ansätze<br />

in Folgegesprächen vertieft werden sollen. Festzuhalten ist: Das<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe konnte seine Sachkompetenz unter Beweis stellen und<br />

Lösungen anbieten, die für alle Seiten von Vorteil wären. Breitenbach<br />

und Fischer zeigten sich in der Sache äußerst gut informiert, stellten<br />

ihre Konzepte vor und waren gegenüber den Vorschlägen des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

offen. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> wird weiter darüber berichten. sb<br />

Das Fiskaltaxameter für <strong>Berlin</strong><br />

Cabman BCT: vielseitig einsetzbar<br />

Jetzt auch in <strong>Berlin</strong> eichrechtlich zugelassen!<br />

Wir haben eine kompakte Lösung für Sie entwickelt, die sich nahtlos in die<br />

tägliche Betriebsführung Ihres <strong>Taxi</strong>unternehmens integriert. Für Einzel- und<br />

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TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

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RECHT<br />

VERGESSENE<br />

VERKEHRSREGELN – FOLGE 3<br />

Zum Riskieren von Knöllchen, Gefährdung oder Unfällen haben <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

mehr Zeit als andere. Zur Vermeidung empfiehlt es sich allerdings in<br />

mancher Situation, sich für einen Moment besonders viel Zeit zu lassen.<br />

Ein Klassiker beim Missachten von Verkehrsregeln ist der verkehrsberuhigte<br />

Bereich, auch Spielstraße genannt. Für viele<br />

ist das Schild (Zeichen 325.1) gleichbedeutend mit einem Tempolimit<br />

auf 10, 20, 30 oder 60 km/h, da sind sich viele offensichtlich<br />

gar nicht ganz sicher. Einfache Empfehlung: Nehmen Sie die bildliche<br />

Darstellung ernst! Auf dem Schild ist ein Kind zu sehen, das einem<br />

Ball hinterherläuft. Der verkehrsberuhigte Bereich ist dafür da, dass<br />

Kinder (und Erwachsene) auf die Straße laufen können und dürfen,<br />

ohne auf den Verkehr zu achten. Sie denken hoffentlich nicht, dass<br />

Sie bei Tempo 30 auch nur eine minimale Chance haben, aus der<br />

WISSENSWERTES FÜR TAXIFAHRER IN KÜRZE<br />

Jedes <strong>Taxi</strong> muss auf der rechten Seite zwei Türen für Fahrgäste<br />

haben (Ausnahme: London-Taxen mit Rechtssteuer, in<br />

denen man durch die hintere Tür vier Sitzplätze erreicht).<br />

Alle Sitze und der Kofferraum müssen für Fahrgäste und deren<br />

Gepäck frei sein.<br />

Hilfebedürftigen Fahrgästen muss man helfen.<br />

Kann man einen Rollibenutzer nicht befördern, so ist man verpflichtet,<br />

ihm ein <strong>Taxi</strong> zu besorgen, das ihn befördern kann.<br />

Eigene Tiere darf man beim <strong>Taxi</strong>fahren nicht mitnehmen.<br />

Auf jede Quittung gehören Angaben, von wo nach wo die<br />

Fahrt ging, der Eindeutigkeit halber möglichst mit Ortsteilen.<br />

Radarwarngeräte und Laserstörgeräte sind verboten. Schon<br />

das Mitführen macht 75 Euro, einen Punkt und Einzug des<br />

Gerätes.<br />

Ist das Autokennzeichen verschmutzt und nicht mehr gut<br />

lesbar, so muss man es säubern (§ 23, Abs. 1).<br />

Nummer rauszukommen, wenn fünf Meter vor Ihnen plötzlich ein<br />

Kind auf die Straße läuft.<br />

VIELE REGELN IN EINEM EINZIGEN SCHILD<br />

Das Schritttempo, das in verkehrsberuhigten Bereichen als zulässige<br />

Höchstgeschwindigkeit gilt, ist nicht per Zahl definiert. Je nach<br />

Autor und Richter wird sie im deutschsprachigen<br />

Raum zwischen 1 m/s (3,6<br />

km/h) und 20 km/h angenommen. In<br />

der deutschen Rechtsprechung haben<br />

sich 7 km/h weitgehend durchgesetzt<br />

– ein eher sportliches Tempo für einen<br />

schreitenden Menschen. Damals war<br />

der normale Fußgänger wohl noch<br />

nicht so sehr von Fast-Food und Smartphone-Nutzung verlangsamt.<br />

Parken ist in Spielstraßen nur auf markierten Flächen erlaubt,<br />

doch angesichts der stellenweise hohen Parkplatzknappheit und des<br />

Personalmangels bei Polizei und Ordnungsamt kräht nicht immer ein<br />

Hahn danach. Interessanter ist das Thema Überholen: Da Überholen<br />

generell nur mit „wesentlich höherer Geschwindigkeit“ erlaubt ist<br />

(§ 5 Abs. 2), ist es im verkehrsberuhigten Bereich laut Rechtsprechung<br />

ausgeschlossen. Logisch: Mit 7 km/h „wesentlich“ schneller – da<br />

müsste der andere rein rechnerisch schon recht rasant im Rückwärtsgang<br />

unterwegs sein. Doch seien wir ehrlich: Auf Spielstraßen<br />

wird meist zwischen 20 und 40 km/h gefahren und häufig überholt,<br />

weniger von Autos als von Zweiradfahrern. „Nicht so schlimm“, denkt<br />

man sich, falls man überhaupt einen Gedanken verschwendet. Wie<br />

schlimm ist „ein bisschen schneller“ wirklich?<br />

Hier lohnt sich ein kleiner Exkurs in die Fahrschule: Vor Ihrem<br />

Fahrzeug tritt plötzlich eine Gefahr auf, die eine Notbremsung erfordert.<br />

Der „Reaktionsweg“ ist die zurückgelegte Strecke im Zeitraum<br />

FOTO: Axel Rühle / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

12 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


RECHT<br />

vom Sehen der Gefahr über die Reaktion des Gehirns bis zum „wuchtigen<br />

Reintrampeln“ in das Bremspedal. Das dauert im Allgemeinen<br />

eine knappe Sekunde. Bei 50 km/h legt man in einer Sekunde über<br />

13 Meter zurück, bei Schritttempo zwei Meter. Der „Bremsweg“ ist<br />

die Strecke, die man vom Einsetzen der Bremswirkung bis zum Stillstand<br />

des Fahrzeugs zurücklegt (er steigt nicht proportional zur<br />

Geschwindigkeit, sondern perfiderweise exponentiell). Beides zusammengerechnet<br />

ergibt den „Anhalteweg“. Die Tabelle zeigt: Wenn Sie<br />

10 km/h fahren, hat das Kind, das unaufmerksam auf die Straße<br />

läuft, noch eine recht hohe Überlebenschance, zumindest bei ebener,<br />

trockener, griffiger Fahrbahn. Bei 30 km/h und einem Anhalteweg<br />

von über zwölf Metern bringen Sie das Kind wahrscheinlich um.<br />

Auch der Unterschied zwischen 50 km/h und 70 km/h, die man in<br />

der Eile auf Hauptverkehrsstraßen mit dem <strong>Taxi</strong> schnell mal erreicht,<br />

ist immens. Schon mancher Unfallverursacher musste sich vom Richter<br />

sagen lassen: „Wären<br />

Geschwindigkeit<br />

Anhalteweg* Sie 50 km/h gefahren,<br />

würde der Fußgänger<br />

Schritttempo 7 km/h<br />

2,20 m<br />

noch leben. Da Sie aber<br />

10 km/h fast 70 gefahren sind,<br />

3,20 m<br />

haben Sie ihn fahrlässig<br />

getötet.“ Möchten Sie<br />

20 km/h 7,60 m<br />

mit einer solchen Schuld<br />

30 km/h 12,80 m leben?<br />

Verkehrsberuhigte<br />

50 km/h 26,40 m<br />

Bereiche sind mal 50,<br />

70 km/h mal 250 Meter lang.<br />

43,90 m<br />

Fährt man eine Strecke<br />

(*bei Notbremsung auf ebener, gerader,<br />

trockener, griffiger Fahrbahn)<br />

Conventstraße 1 – 3 | 22089 Hamburg | Germany<br />

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Kampagne/Etat: Gasag Beschnitt: 3 mm Operator MB<br />

Motiv/Name: Erdgas-Tankstellen MBZ/BGE/SF: 0/5 mm Kundenfreigabe<br />

von 250 Metern mit 30<br />

statt mit 7 km/h, so<br />

spart man knapp 99 Sekunden. Hand aufs Herz: Sind 99 Sekunden<br />

Ersparnis es wert, eventuell ein Leben auszulöschen? Nein.<br />

Verkehrsberuhigte Bereiche sind Stellen, an denen man wenig entbehren<br />

muss, um einen guten Beitrag zu einer geringeren Zahl von<br />

Verkehrstoten beizutragen. Besser ein paar Minuten später beim<br />

Essen als den Ärger mit der Leiche.<br />

BEISPIEL FÜR SCHLECHTE KOMMUNIKATION<br />

Unter psychologischen Gesichtspunkten ist das blaue Schilderpärchen<br />

gründlich misslungen. Blau und aufgelockert, da werden<br />

keine Alarmsensoren im Autofahrergehirn<br />

angesprochen, die zu instinktiv<br />

vorsichtigem Verhalten mahnen.<br />

So läuft schlechte Kommunikation ab<br />

in einer Gesellschaft, die unter Reizüberflutung<br />

leidet und bemüht ist,<br />

den „Schilderwald“ zu lichten.<br />

Noch schlechter wurde und wird die vorfahrtregelnde Wirkung des<br />

Schildes kommuniziert, wie die Antworten von frischen P-Schein-Absolventen<br />

zeigen. Die Mehrheit tippt auf „Rechts vor Links“ – ein<br />

gefährlicher und weit verbreiteter Irrtum. Das Verlassen einer Spielstraße<br />

(Zeichen 325.2) entspricht der Ausfahrt aus einem Privatgrundstück.<br />

Wer den verkehrsberuhigten Bereich verlässt, muss<br />

allen anderen die Vorfahrt lassen, egal, ob sie von rechts kommen<br />

oder von links – oder ob sie entgegenkommen und links abbiegen<br />

oder wenden.<br />

ar<br />

(Wir danken Rechtsanwalt Daniel Herbst für die freundliche Beratung.<br />

Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr und stellen keine verbindliche<br />

Rechtsauskunft dar. Fortsetzung in einer der nächsten Ausgaben.)<br />

Publikation/Art <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> Profil: isocoated v2 (39L) ABC-Geprüft<br />

Kontakt: Martin Block Trapping: nein Revision 0.1<br />

DAMIT FAHREN SIE<br />

GUT UND SAUBER!<br />

Tiergarten Heidestr. 19, Total<br />

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Chausseestr. 61 – 62,<br />

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Umwelteigenschaften. Denn bei Erdgas -<br />

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Diesel weniger Stickoxide und nahezu<br />

kein Feinstaub. Darüber hinaus wird auch<br />

weniger CO 2<br />

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Mo – Fr von 7.00 – 20.00 Uhr<br />

TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

Charlottenburg<br />

Messedamm 8 – 10, Aral<br />

Reinickendorf<br />

Flughafen Tegel, arwe<br />

Spandau<br />

Ruhlebener Str. 1a,<br />

Sprint<br />

Charlottenburg<br />

Heerstr. 37, Total<br />

Spandau<br />

Nonnendammallee 42,<br />

Sprint<br />

Reinickendorf<br />

Ollenhauerstr. 101, Shell<br />

Tiergarten<br />

Lessingstr. 4,<br />

Esso<br />

Spandau<br />

Heerstr. 324,<br />

Total<br />

Tempelhof<br />

Schöneberger Str. 19 – 20,<br />

Aral<br />

Zehlendorf<br />

<strong>Berlin</strong>er Str. 20 – 22, Esso<br />

Tempelhof<br />

Mariendorfer Damm 195, Aral<br />

13<br />

Kreuzberg<br />

Tempelhofer Ufer 33,<br />

Total<br />

Pankow<br />

Prenzlauer<br />

Promenade 70 – 73,<br />

Star<br />

Neukölln<br />

Karl-Marx-Str. 267, Shell<br />

Prenzlauer Berg<br />

Kniprodestr. 25,<br />

Sprint<br />

Mahlsdorf<br />

Alt-Mahlsdorf 60,<br />

Total<br />

Lichtenberg<br />

Blockdammweg 6,<br />

Total<br />

Treptow<br />

Bulgarische Str. 9, Total<br />

Treptow<br />

Schnellerstr. 20, Aral<br />

Hohenschönhausen<br />

Rhinstr. 175, Total<br />

Friedrichshain<br />

Holzmarktstr. 36 – 42,<br />

Total<br />

Lichtenberg<br />

Alt-Friedrichsfelde 61,<br />

Tamoil<br />

Stand: September 2016


RECHT<br />

DAS SCHWARZE<br />

SCHAF<br />

Bei uns ist es <strong>Taxi</strong>fahrern verboten, Personen<br />

anzusprechen, um ihnen eine Fahrt anzubieten. Das<br />

erste Schreiben vom LABO mag noch harmlos sein ...<br />

Heute geht es um Familienmitglieder,<br />

die es mit Recht und Gesetz nicht<br />

ganz so genau nehmen. Gemeinhin<br />

werden solche als schwarze Schafe bezeichnet.<br />

Auch in der großen Familie der <strong>Berlin</strong>er<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer gibt es schwarze Schafe. Was nach<br />

einer Binsenweisheit klingt, ist tagtäglich<br />

und vor allem am Flughafen Tegel zu beobachten.<br />

Außerhalb der Ladezonen werden<br />

Fahrgäste angesprochen und aufgenommen.<br />

Dieses Verhalten ist nicht nur unkollegial,<br />

sondern vor allem auch verboten. Die<br />

„Anordnung über die Taxenaufstellung und<br />

Fahrgastaufnahme im Bereich des Flughafens<br />

Tegel“ – kurz: die „Flughafenordnung“<br />

– und auch die Verordnung über den Verkehr<br />

mit Taxen (Taxenordnung – TaxO <strong>Berlin</strong>)<br />

regeln eindeutig, was in Tegel oder anderswo<br />

erlaubt ist und was nicht. Den allermeisten<br />

<strong>Taxi</strong>fahrern ist bekannt und bewusst, dass<br />

Fahrgäste nur an entsprechen Halteplätzen<br />

aufgenommen werden dürfen.<br />

Trotzdem gibt es eine nicht unbeträchtliche<br />

Anzahl von Fahrern, die – insbesondere<br />

am Flughafen Tegel – Fahrgäste ansprechen<br />

und aufnehmen. Dabei sollten auch die<br />

schwarzen Schafe wissen, dass für <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

gilt: Kein aktives Werben um Aufträge!<br />

In § 5 Abs. 6 der TaxO heißt es: „Das Ansprechen<br />

oder Anlocken von Fahrgästen durch<br />

den Fahrzeugführer, um einen Fahrauftrag<br />

zu erhalten, ist nicht gestattet.“<br />

Die oft gehörte Ausrede, man habe eine<br />

Vorbestellung oder schaue nur nach, wo der<br />

„vorbestellte Auftrag“ bleibe, verfängt nicht.<br />

Hier lohnt ein Blick in die Flug hafen ordnung:<br />

„Taxen, mit denen nach einer Vorbestellung<br />

durch den Fahrgast Personenbeförderung<br />

„Die Fahrgast- und<br />

Gepäckaufnahme ist nur<br />

in den Einsteigebereichen<br />

zwischen den Flugsteigen<br />

6 und 9 des Terminals A,<br />

an dem Flugsteig 16-18 des<br />

Terminals E und vor dem<br />

Terminal C zulässig.“<br />

Auszug aus der Flughafenordnung<br />

durchgeführt werden soll, sind im dafür<br />

auf dem Kurzzeitparkplatz (‚PK’) im Flugsteiginnenring<br />

des Terminals A ausgewiesenen<br />

Wartebereich (‚Wartebereich für vorbestellte<br />

Taxen’) aufzustellen. Die Fahrgast- und<br />

Gepäckaufnahme hat hier zu erfolgen.“<br />

Auf diesem Kurzzeitparkplatz stehen die<br />

schwarzen Schafe nun aber gerade nicht,<br />

sondern grasen an den Gates, um sich das<br />

DIE TAXI TIMES APP<br />

DIE TAXIWELT IN IHRER HAND<br />

Mit der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> App haben Sie Zugriff auf alle Neuigkeiten aus der<br />

<strong>Taxi</strong>welt. Wir versorgen Sie mit allem Wissenswerten und das topaktuell.<br />

Die Nachrichten sind in Deutsch, Englisch und Türkisch abrufbar. Die<br />

App gibt es zum kostenlosen Download für iOS und Android.<br />

beste „Futter“ zu sichern. Dort werden sie<br />

von den Wächtern mit Schreibblock und Stift<br />

beobachtet, die versuchen, der Lage Herr zu<br />

werden – was ihnen immer besser gelingt.<br />

Die schwarzen Schafe werden – ganz überwiegend<br />

– angezeigt und erhalten Post vom<br />

LABO. Darin steht dann, dass ein Ordnungswidrigkeitenverfahren<br />

eingeleitet worden<br />

ist und man sich äußern könne. Die meisten<br />

äußern sich nicht, sondern warten auf den<br />

Bußgeldbescheid. Die darin ausgewiesene<br />

Geldbuße ist für Ersttäter zwar gering, steigert<br />

sich bei Wiederholung aber deutlich.<br />

Da die Wege im LABO bekanntlich sehr<br />

kurz sein können, ist es nicht unwahrscheinlich,<br />

dass die „P-Schein-Abteilung“ von den<br />

Verstößen gegen die Flughafenordnung<br />

bzw. die Taxenordnung Wind bekommt.<br />

Die begangenen Ordnungswidrigkeiten<br />

fließen dann in die Gesamtwürdigung des<br />

P-Schein-Inhabers, insbesondere bei Verlängerungsanträgen,<br />

ein. Und wenn das Fell des<br />

jeweiligen Schäfleins schon mit verkehrsrechtlichen<br />

Ordnungswidrigkeiten befleckt<br />

ist, kann der P-Schein unter Umständen ganz<br />

schnell in ganz konkreter Gefahr sein…<br />

Lassen Sie es also am besten gar nicht so<br />

weit kommen, sondern halten Sie ihr Fell<br />

so sauber wie ihre Taxe. Allzeit gute Kasse<br />

und keine schwarzen Schafe, die Ihnen das<br />

Geschäft vermiesen, wünscht Ihnen Rechtsanwalt<br />

Herbst<br />

dh<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong>-Gremium GRAFIK: Stanislav Statsenko / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

14 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


NEWS<br />

NEWSTICKER<br />

EIGENINITIATIVE GEGEN DIE TEGEL-KLAUER<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

26 Mitglieder der verbandsunabhängigen „<strong>Taxi</strong> Gruppe <strong>Berlin</strong>“<br />

(Facebook) haben Ende November am Flughafen Tegel eine Aktion<br />

gegen unberechtigte Fahrgastaufnahmen gestartet. Sie trafen sich<br />

am Nachmittag am Saatwinkler Damm und wurden nach einer<br />

kleinen Organisationsbesprechung mit Warnwesten ausgestattet.<br />

Anschließend ging es in Zweier- und Dreiergruppen zu den<br />

Terminals A und E, wo man die „Klauer“ daran hinderte, an unerlaubten<br />

Stellen Fahrgäste aufzunehmen. Dies geschah, ohne dass<br />

man laut oder handgreiflich werden musste. Die Aktion wurde<br />

sowohl von den Apcoa-Mitarbeitern, die für die <strong>Taxi</strong>kontrolle in<br />

Tegel zuständig sind, als auch von anderen Kollegen sehr begrüßt.<br />

Während der zweieinhalbstündigen Aufpass-Aktion konnten die<br />

„Klauer“ keine Fahrgäste ansprechen und in ihre <strong>Taxi</strong>s lotsen, um<br />

sie dann, womöglich noch zu überhöhten Fahrpreisen, zu befördern.<br />

Gesichtet wurde im verbotenen Ladebereich auch der altbekannte<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer (Kollege kann man ihn leider nicht nennen), dessen<br />

Autokennzeichen auf 185 endet, und der von den Kollegen nur<br />

„Obelix“ genannt wird. Die <strong>Taxi</strong>-Gruppe <strong>Berlin</strong> will mit dieser<br />

Aktion ein Zeichen setzen.<br />

hs<br />

IHK: NEUER ANMELDEPROZESS ZUR<br />

UNTERNEHMERPRÜFUNG<br />

Die Anmeldung zur Fachkundeprüfung<br />

für Taxen- und Mietwagenverkehr<br />

erfolgt seit dem 27.<br />

November <strong>2017</strong> über das Portal<br />

www.ihk-<strong>Berlin</strong>.de. Vor der Anmeldung<br />

muss eine einmalige Registrierung<br />

auf dem Portal erfolgen,<br />

welche jederzeit möglich ist. Um<br />

auf die richtige Unterseite auf der<br />

Homepage zu gelangen, rät die<br />

IHK, im Suchfeld die Dokumentennummer<br />

74955 einzugeben.<br />

Nach erfolgreicher Registrierung<br />

und Einloggen auf dem Portal können<br />

die Prüfungstermine ausgewählt werden. Die Bezahlung erfolgt<br />

online mit Kreditkarte (Visa/Mastercard), Paypal oder per giropay.<br />

Barzahlung und Überweisung sind nicht möglich. Eine Anmelde- und<br />

Zahlungsbestätigung folgt unmittelbar per E-Mail. Die Anmeldung<br />

ist dann sofort verbindlich und eine Änderung des Prüfungstermins<br />

nicht möglich.<br />

Im Zuge einer Neustrukturierung der Kammer steht künftig Carolin<br />

Preuss als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Frau Preuss wird<br />

als neue Branchenkoordinatorin Mobilität, Ver- und Entsorgung der<br />

IHK <strong>Berlin</strong> schwerpunktmäßig die Mitgliedsbetriebe betreuen, während<br />

Dr. Kaden weiterhin die Kontakte zur Politik pflegt. jh<br />

Ebenso Uber-geplagt wie <strong>Berlin</strong>: München<br />

AUCH MÜNCHENER TAXIFAHRER<br />

DEMONSTRIEREN GEGEN UBER<br />

Rund einen Monat nach der beeindruckenden<br />

Demo der <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>fahrer (<strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> berichtete in seiner letzten Ausgabe)<br />

sind auch in München die Kolleginnen<br />

und Kollegen auf die Straße gegangen.<br />

Insgesamt 1.400 <strong>Taxi</strong>s und damit mehr als<br />

ein Drittel aller Münchener <strong>Taxi</strong>s waren in<br />

einer Sternfahrt aus drei Himmelsrichtungen<br />

hupend ins Zentrum gefahren. Auf den<br />

Autos und auf Plakaten waren Slogans zu<br />

lesen wie „Schluss mit der Uberisierung“<br />

oder „Stirbt das <strong>Taxi</strong>gewerbe, zahlt der Fahrgast<br />

den Preis“. Bei der rund einstündigen<br />

Schlusskundgebung sprachen unter anderem<br />

Alt-Oberbürgermeister Christian Ude<br />

und Markus Ganserer, verkehrspolitischer<br />

Sprecher der bayerischen Grünen. In lokalen<br />

wie auch in überregionalen Medien wurde<br />

über die Demo berichtet.<br />

München ist neben <strong>Berlin</strong> die einzige deutsche<br />

Großstadt, in der UberX aktiv ist. Da<br />

während der Demo etliche Fahrgäste nicht<br />

wie gewohnt auf den schnellen <strong>Taxi</strong>service<br />

zurückgreifen konnten, stieg bei Uber die<br />

Nachfrage nach Personenbeförderungen. Das<br />

hatte wiederum zur Folge, dass die Preise<br />

nach oben schnellten. Eine Uber-Fahrt von<br />

der Münchener Innenstadt zum 37 Kilometer<br />

entfernten Flughafen kostete während der<br />

Demo knapp 170 Euro. Der <strong>Taxi</strong>preis liegt<br />

bei rund 65 Euro.<br />

jh<br />

Die Münchener hatten das bessere Wetter.<br />

TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

15


TAXI BERLIN TZB GMBH<br />

ERWEITERTE FLOTTENVIELFALT<br />

Künftig werden die <strong>Taxi</strong>bestellungen von <strong>Taxi</strong> 24 über das Callcenter von<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> vermittelt. Die Kooperation ist für alle Beteiligten ein Gewinn.<br />

Die Flottenvielfalt ist bei <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> um eine Marke reicher.<br />

Künftig landen <strong>Taxi</strong>bestellungen, die bei <strong>Taxi</strong> 24 eingehen,<br />

in der Persiusstraße und werden von dort an die <strong>Taxi</strong>-24-Teilnehmer<br />

vermittelt. Das haben Hermann Waldner, Geschäftsführer von<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> und Ismail Kara, Inhaber bzw. Geschäftsführer von <strong>Taxi</strong><br />

24, vertraglich vereinbart. <strong>Taxi</strong> 24 vermittelt seit gut einem Jahr seine<br />

Aufträge an die angeschlossenen Fahrzeuge von 150 <strong>Taxi</strong>betrieben<br />

und beschäftigt in der Auftragsvermittlung und Marketingabteilung<br />

14 Angestellte. Das Büro in der Chausseestraße wird anderweitig<br />

genutzt werden, die Mitarbeiter der Auftragsvermittlung werden<br />

auf Wunsch von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> übernommen. „Wir haben sowieso eine<br />

personelle Aufstockung unseres Call-Centers angestrebt“, berichtet<br />

Hermann Waldner. „Da passt das sehr gut.“<br />

Kooperationen dieser Art dienen in erster Linie dem Zweck, Synergieeffekte<br />

zu erzielen, klassische Win-Win-Situationen für alle Seiten,<br />

in diesem Fall für die <strong>Taxi</strong>unternehmer und deren Fahrer, für den<br />

Kunden sowie für die Branche ganz allgemein.<br />

Eingehende Bestellungen für <strong>Taxi</strong> 24 (über App oder die Rufnummer<br />

230023) werden über das FMS-Vermittlungssystem an die<br />

<strong>Taxi</strong>-24-Fahrer vermittelt. Der Auftrag wird auf dem PDA oder über<br />

die Fahrer-App auf dem Smartphone des Fahrers / Unternehmers<br />

angezeigt. Da nahezu alle bisherigen <strong>Taxi</strong>-24-Nutzer auch an <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Berlin</strong> angeschlossen waren, müssen die Unternehmer weder in eine<br />

Hard- noch in eine Software zusätzlich investieren. Wer bisher für<br />

die <strong>Taxi</strong>-24-Aufträge ein zweites Smartphone im Einsatz hatte, kann<br />

nun wieder mit einem einzigen Gerät arbeiten. Die bargeldlosen<br />

Fahrten werden ab sofort auch über das FMS-System abgewickelt<br />

und abgerechnet, das Einlösen ist bei <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> im Kundencenter<br />

in der Persiusstraße 7 möglich.<br />

Als maximaler Zeitrahmen werden bei der Auftragsvermittlung<br />

einer <strong>Taxi</strong>bestellung sechs Minuten definiert. Das bedeutet: Ist kein<br />

<strong>Taxi</strong> 24 näher als sechs Minuten von der Abholadresse entfernt, geht<br />

der Auftrag automatisch in die Vermittlung der gesamten Flotte. Dies<br />

hat zwei Vorteile: Zum einen müssen <strong>Taxi</strong>-24-Fahrer keine zu langen<br />

Anfahrten mehr in Kauf nehmen (was gleichzeitig die Gefahr einer<br />

Fehlfahrt reduziert), zum anderen müssen auch die Fahrgäste nicht<br />

allzu lange auf ihr bestelltes <strong>Taxi</strong> warten. Der <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>kunde<br />

ist eine schnelle Bedienzeit gewöhnt, und die bekommt er künftig<br />

auch als Kunde von <strong>Taxi</strong> 24.<br />

Womit wir übergangslos beim Synergieeffekt für den Fahrgast<br />

angekommen sind. Zu normalen Geschäftszeiten kann der Kunde<br />

weiterhin ein <strong>Taxi</strong> aus seiner Lieblingsflotte wählen. Er kann bei<br />

KLEINE NEUWAGEN-<br />

AUSSTELLUNG IM TAXIZENTRUM<br />

Am Kundencenter in der Persiusstraße<br />

können Besucher, <strong>Taxi</strong>unternehmer und<br />

Fahrer neuerdings neben dem gelben „<strong>Taxi</strong><br />

24“-Oldtimer (Foto oben) zwei nagelneue<br />

<strong>Taxi</strong>modelle aus dem Hause Mercedes-Benz<br />

bewundern. Die Idee, ungenutzte<br />

Flächen des <strong>Taxi</strong>zentrums zu verwenden,<br />

um die <strong>Taxi</strong>modelle zu den potentiellen<br />

Interessenten zu bringen, hatten Hermann<br />

Waldner und Jens Schmiljun von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />

sowie Alexander Wiedemann von Mercedes-Benz.<br />

In den Autohäusern interessiert<br />

sich nur ein kleiner Teil der Kundschaft für<br />

Taxen, in der Persiusstraße hingegen ein<br />

Großteil. Da war es naheliegend, die im<br />

<strong>Taxi</strong>zentrum angebotenen Dienstleistungen<br />

um eine weitere zu ergänzen. Ist das<br />

Interesse an einem solchen Modell „Das<br />

<strong>Taxi</strong>“ geweckt, so findet man im Kundencenter<br />

einen Ansprechpartner, nämlich<br />

Frau Heinzemann oder Herrn Ergün (siehe<br />

Mercedes-Pressemeldung rechts). Eine<br />

engere Kooperation ist geplant.<br />

Die Idee, in der Persiusstraße <strong>Taxi</strong>-Neuwagenmodelle<br />

zu präsentieren, muss nicht auf<br />

die Marke mit dem Stern beschränkt bleiben.<br />

Auch mit weiteren Anbietern laufen<br />

bereits Gespräche.<br />

ar<br />

FOTO: Axel Rühle / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

16 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


City Funk<br />

<strong>Berlin</strong><br />

TAXI BERLIN TZB GMBH<br />

KEINE UBER-AUFTRÄGE BEI TAXI 24<br />

Ismail Kara, seit sechs Monaten Geschäftsführer bei <strong>Taxi</strong> 24, begrüßt die<br />

Kooperation mit <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>. „Wenn wir die Köpfe zusammenstecken,<br />

haben wir eine Chance gegenüber Wettbewerbern, die mit viel Geld<br />

in den Markt reinkommen wollen. Wir müssen mit klaren und guten<br />

Angeboten dagegenhalten.“ Hinsichtlich Uber und den per „Buschfunk“<br />

verbreiteten Gerüchten um eine Zusammenarbeit mit Uber sagt Kara:<br />

„<strong>Taxi</strong> 24 hatte seit der Gründung noch nie eine Zusammenarbeit mit<br />

Uber. Es gab eine Kooperation mit einem von <strong>Taxi</strong> 24 unabhängigen<br />

Unternehmen, welche aber im September beendet wurde.“<br />

Hermann Waldner und Ismail Kara: Kooperation zum<br />

Wohle des <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbes und der Kundschaft<br />

Quality, beim Bärchenfunk, bei CityFunk, beim Würfelfunk, bei<br />

Speed Cab und jetzt auch bei <strong>Taxi</strong> 24 anrufen und und dort sein <strong>Taxi</strong><br />

bestellen. Eine in Jahren, teilweise sogar Jahrzehnten gewachsene<br />

Kundenbindung zur Marke und zu den spezifischen Fahrern der<br />

jeweiligen Flotte bleibt somit bestehen.<br />

In einer Großstadt wie <strong>Berlin</strong> ist es wichtig, dem Kunden eine<br />

möglichst differenzierte Dienstleistung<br />

anzubieten – mit großer Vielfalt bei der<br />

Ausstattung des <strong>Taxi</strong>s und den Merkmalen<br />

des <strong>Taxi</strong>fahrers. Jede Marke bietet etwas<br />

ganz Spezielles. Bei <strong>Taxi</strong> 24 ist es die hohe<br />

Qualität und der tadellose Zustand der<br />

Fahrzeuge. Für diese Spezialitäten wartet<br />

ein Kunde gerne auch mal ein paar Minuten<br />

länger – aber nicht zehn Minuten oder<br />

gar eine Viertelstunde.<br />

Genau hier kommt die Stärke von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> zum Tragen. Alle<br />

Flotten laufen unter einer Vermittlungstechnik zusammen, alle<br />

Bestellungen landen in einem Callcenter. Dadurch kann man in Zeiten<br />

mit einer hohen Auslastung auf den gesamten Fahrzeugpool<br />

zurückgreifen. Für den Kunden ist das die Garantie, in <strong>Berlin</strong> immer<br />

Klare Signale an den<br />

Wettbewerber: „Wir<br />

können Qualität und wir<br />

können gleichzeitig schnell<br />

bedienen.“<br />

ein <strong>Taxi</strong> zu bekommen, und für den Fahrer von <strong>Taxi</strong> 24, Quality, City<br />

Funk etc. die Chance, zusätzlich zu den Fahrten seiner Flotte auch<br />

den Überlauf bei den anderen Marken zu fahren.<br />

Diese Flottendichte und die damit verbundene 99-prozentige Bedienwahrscheinlichkeit<br />

ist das herausragende Alleinstellungsmerkmal<br />

bei <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> und eine wichtige Waffe gegenüber den externen Wettbewerbern,<br />

die das <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

von allen Seiten bedrohen.<br />

Nicht wenige dieser externen Konkurrenten<br />

greifen das <strong>Taxi</strong> auch von der Qualitätsseite<br />

an. Die Philosophie von <strong>Taxi</strong> 24<br />

ist, sich als Premium-<strong>Taxi</strong> zu etablieren.<br />

Fast alle <strong>Taxi</strong>-24-Fahrzeuge sind Mercedes-E-Klassen<br />

der neuesten Baureihe, zum<br />

Teil sogar mit AMG-Motoren. Es ist wichtig,<br />

dass man den besonders anspruchsvollen<br />

Kunden mit solch einem Angebot bedienen kann, und dass<br />

er diesen Service nun auch mit dem Versprechen einer fast hundertprozentigen<br />

Bedienbarkeit bekommt. Nach außen und gegenüber den<br />

Wettbewerbern sendet das <strong>Taxi</strong>gewerbe damit klare Signale: Wir<br />

können Qualität und wir können schnell bedienen.<br />

tt<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />

MERCEDES-BENZ IM TAXI KUNDENCENTER<br />

Ab sofort bietet Mercedes-Benz <strong>Berlin</strong> immer dienstags in der Zeit<br />

von 11.00 bis 15.00 Uhr eine neue Dienstleistung im <strong>Taxi</strong>-Kundencenter<br />

in der Persiusstraße 7 an. Abwechselnd werden Claudia<br />

Heinzemann und Hüseyin Ergün, beide gut bekannt als <strong>Taxi</strong>-Ansprechpartner<br />

im Mercedes-Benz-Center in der Prinzessinnenstraße,<br />

in der Persiusstraße für alle Beratungs- und Verkaufsthemen<br />

rund um Mercedes-Benz zur Verfügung stehen.<br />

Da das <strong>Taxi</strong>-Kundencenter Anlaufstelle für viele geschäftstätige<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer ist, sucht Mercedes-Benz <strong>Berlin</strong> nun auch dort aktiv die<br />

Nähe zum Kunden, um allen <strong>Taxi</strong>fahrerinnen und <strong>Taxi</strong>fahrern neben<br />

dem Center in der Prinzessinnenstraße eine weitere Kontaktmöglichkeit<br />

zu bieten. Natürlich werden in der Persiusstraße im Wechsel<br />

auch verschiedene Fahrzeuge zu sehen sein. Nutzen Sie diese neue<br />

Gelegenheit, die Marke mit dem Stern kennenzulernen.<br />

mb<br />

TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

17


TAXI BERLIN TZB GMBH<br />

WO MELDEN SICH FAHRER, DIE<br />

MITMACHEN MÖCHTEN?<br />

Das Verteilen der Care-Pakete läuft<br />

nicht ständig, sondern jeweils in<br />

angekündigten Aktionen. Fahrer, die<br />

sich beteiligen möchten, sind herzlich<br />

eingeladen, sich telefonisch bei<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> oder vor Ort bei <strong>Taxi</strong>24 zu<br />

melden:<br />

<strong>Taxi</strong>24<br />

Chausseestr. 94 (schräg gegenüber<br />

der Tankstelle Ecke Liesenstr.)<br />

10015 <strong>Berlin</strong> (Mitte)<br />

EFFEKTIVE HILFE:<br />

AKTION CARE-PAKET<br />

In der kalten Jahreszeit haben Obdachlose es schwer. Jetzt bekommen sie<br />

von <strong>Taxi</strong>fahrern „Hingucker”-Päckchen. Initiator der Aktion ist Ismail Kara.<br />

Freitagnachmittag, Mitte Oktober <strong>2017</strong>, <strong>Berlin</strong>er Stadtmission<br />

am Bahnhof Zoo: <strong>Taxi</strong>-<strong>Berlin</strong>-Geschäftsführer Hermann Waldner,<br />

Marketingchef Jens Schmiljun, ihr neuer Kooperationspartner<br />

Ismail Kara und eine Vielzahl weiterer ehrenamtlicher Helfer<br />

sind fleißig und gut gelaunt dabei, Päckchen für „Hingucker” zu<br />

packen.Das sind <strong>Taxi</strong>fahrer, die ein Auge für Obdachlose haben und<br />

ihnen mit den „Care-Paketen” ein kleines Stück weit helfen. Kara,<br />

Kopf des Netzwerks <strong>Taxi</strong> 24, hatte letzten Sommer die Idee, sich<br />

mit recht hohem Aufwand und großer Wirkung um die schwachen<br />

Mitglieder der Gesellschaft zu kümmern. Als Hermann Waldner von<br />

der Initiative erfuhr, beschloss er ohne zu zögern, bei der Initiative<br />

mitzumachen – hat er doch Kontakt zu 14.000 potentiellen „Hinguckern”.<br />

Seit Kurzem sind <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> und <strong>Taxi</strong> 24 Partner und<br />

organisieren ihre Zusammenarbeit. „An der steigenden Zahl der<br />

Obdachlosen, es sollen ja in <strong>Berlin</strong> schon über 10.000 sein, sieht man,<br />

dass es auch hierzulande Armut gibt. Da können und wollen wir nicht<br />

wegschauen, da will ich helfen. Ich denke, das <strong>Taxi</strong>gewerbe ist sehr<br />

gut geeignet, dafür etwas zu tun. Wenn nur ein kleiner Teil unserer<br />

angeschlossenen Fahrer mitmacht, können wir vielen Bedürftigen<br />

ein Stück helfen und auch das Straßenbild schnell verändern. Für<br />

die Care-Pakete haben wir dieses und nächstes Jahr bereits ein festes<br />

Budget eingeplant”, so Geschäftsführer Hermann Waldner.<br />

Der Leiter der Bahnhofsmission, Dieter Puhl, begrüßt die Initiative<br />

und sieht die Chance, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Er erhofft<br />

sich von der Aktion auch, dass mit Obdachlosen generell respektvoller<br />

umgegangen wird, dass man ihnen mehr auf Augehöhe begegnet.<br />

PROMINENTE MITSTREITER<br />

Um die Hilfe für Obdachlose umfassender und effektiver zu gestalten,<br />

trafen sich Waldner und Schmiljun kürzlich mit Radiomoderator<br />

Sven Oswald, Gründer und Geschäftsführer der Agentur Candy<br />

Storm, und Marcus Zander, Organisator der „größten Weihnachtsfeier<br />

<strong>Berlin</strong>s” (Tagesspiegel), die traditionell jedes Jahr von dessen Vater,<br />

Schlagersängerlegende Frank Zander, im Hotel Estrel veranstaltet<br />

wird. Familie Zander wird dafür seit Jahren geliebt. Beim diesjährigen<br />

Entenschmaus werden auch Waldner und Schmiljun anwesend<br />

sein – nicht nur, um persönlich Eindrücke zu sammeln, sondern als<br />

Auftakt einer längerfristigen Zusammenarbeit. Schon jetzt gibt es<br />

Ideen, wie das soziale Projekt für die <strong>Berlin</strong>er Obdachlosen über das<br />

Verteilen der Care-Pakete hinaus umzusetzen ist.<br />

Dazu wird <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> Anfang kommenden Jahres mit Familie<br />

Zander ein konkretes Konzept erarbeiten, wie das Potential des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

genutzt werden kann, um – gemeinsam mit weiteren langjährigen<br />

Sponsoren und Unterstützern der Obdachlosenhilfe – eine<br />

Anlaufstelle für Helfer aller Art einzurichten. Marketingchef Jens<br />

Schmiljun: „Da geht noch viel." Da die Ideen noch nicht ausgereift<br />

sind, wird <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> aber erst in den kommenden Ausgaben<br />

darüber berichten.<br />

ar<br />

FOTO: Stanislav Statsenko / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

18 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


City Funk<br />

<strong>Berlin</strong><br />

TAXI BERLIN TZB GMBH<br />

FUNKPIONIER<br />

UND RATGEBER<br />

Am 18.9.<strong>2017</strong> ist mit Bruno Draheim<br />

einer der Gründer des <strong>Taxi</strong>funks <strong>Berlin</strong><br />

verstorben. Wir wollen hier einige<br />

Stationen und sein Wirken im Leben<br />

Revue passieren lassen.<br />

Bruno Draheim 09.10.1929 – 18.09.<strong>2017</strong><br />

FOTO: privat<br />

Geboren wurde Bruno Draheim 1929<br />

im neumärkischen Lipke, Kreis<br />

Landsberg an der Warthe, was<br />

damals im deutschen Gebiet lag und heute<br />

zu Polen gehört. Bruno wuchs in politisch<br />

unsäglichen Zeiten auf und wurde noch in<br />

den letzten Kriegstagen zur Wehrmacht an<br />

die Front eingezogen.<br />

So, wie es vielen jungen Menschen ging,<br />

konnte auch Bruno seine begonnene Lehre<br />

als Fleischer nicht zu Ende führen.<br />

Eine dreijährige sowjetische Kriegsgefangenschaft<br />

zehrte sehr an seiner Gesundheit.<br />

Mit einer infizierten Beinwunde kam<br />

er zurück. Nur ein einjähriger Krankenhausaufenthalt<br />

in Potsdam mit strenger<br />

Bettruhe bewahrte ihn vor dem Verlust<br />

seines Beines.<br />

Nach seiner Genesung suchte Bruno, so<br />

wie viele junge Menschen seiner Generation<br />

in den Nachkriegsjahren, eine berufliche<br />

Tätigkeit, um den Lebensunterhalt zu<br />

bestreiten. Das Thema Auto begeisterte ihn<br />

schon immer, und er reparierte gemeinsam<br />

mit seinem Bruder Herbert in Potsdam in<br />

einer Hinterhofwerkstatt alles an Kraftfahrzeugen,<br />

was angetragen wurde. Und<br />

davon gab es nach dem Kriege genug.<br />

Nach dem 17. Juni 1953 erkannte Bruno<br />

die politischen Veränderungen, die ihn<br />

veranlassten, nach West-<strong>Berlin</strong> „rüberzumachen“.<br />

Dort wurde Bruno 1953 <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

und Ende 1955 selbstständiger<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer. Während sein Freund<br />

Heinz Peter als Gewerbepolitiker noch<br />

tatkräftig unterwegs war, gründete Bruno<br />

1959 zusammen mit ein paar Kollegen<br />

die erste Funkvermittlung in <strong>Berlin</strong>, die<br />

<strong>Taxi</strong>-Funk <strong>Berlin</strong> e.G. mit der legendären<br />

Telefonnummer 6902, auch bekannt als<br />

„Ackermann-Funk“. Bei der <strong>Taxi</strong>-Funk<br />

<strong>Berlin</strong> e.G. wirkte Bruno jahrzehntelang<br />

in einer Leitungsfunktion als Vorstand<br />

und Aufsichtsrat der Genossenschaft.<br />

Schnell wurde das Unternehmen zum<br />

Erfolg geführt, nicht allein dadurch, dass<br />

Bruno viele Menschen kannte. Er verfügte<br />

auch über ein enormes Wissen. Brauchte<br />

„Mann“ oder „Frau“ die Antwort auf eine<br />

Frage oder einen Rat, man ging zu Bruno,<br />

der immer weiterhelfen konnte. 1961 lernte<br />

Bruno bei der <strong>Taxi</strong>-Funk <strong>Berlin</strong> e.G. seine<br />

zukünftige Frau Gisela kennen und lieben.<br />

Die beiden feierten 2014 Goldene Hochzeit.<br />

Auch Gisela Draheim war bis zu ihrem Rentenbeginn<br />

im Betrieb tätig.<br />

1999 war es dann an der Zeit, endlich<br />

an den Ruhestand zu denken, denn mit<br />

den Genossen konnte Bruno auf eine<br />

erfolgreiche berufliche Tätigkeit zurückblicken.<br />

Gemeinsam entschied man sich,<br />

den Betrieb zu verkaufen. In dem Unternehmer<br />

Hermann Waldner fanden die<br />

Genossen einen würdigen Nachfolger<br />

für den <strong>Taxi</strong>funk <strong>Berlin</strong>. Hermann Waldner<br />

hatte bereits viel Erfahrung in der<br />

<strong>Taxi</strong>-Unternehmerbranche, indem er im<br />

Ostteil <strong>Berlin</strong>s erfolgreich den Spreefunk<br />

führte. Schon ein Jahr später, also 2000,<br />

wurden beide Unternehmen zum einheitlichen<br />

<strong>Taxi</strong>Funk <strong>Berlin</strong> zusammengelegt<br />

– Allseits bekannt als „Bärchenfunk“.<br />

Später kamen noch der Würfel- und der<br />

Cityfunk hinzu. Die nun als <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />

firmierende „Arbeitsgemeinschaft <strong>Berlin</strong>er<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen“ ist inzwischen die größte<br />

Funkzentrale Europas mit Partnerschaften<br />

auf der ganzen Welt. Einen der ursprünglichen<br />

Grundsteine für diese neuzeitliche<br />

Entwicklung verdanken wir unter anderem<br />

Bruno Draheim. Als er schon seinen Ruhestand<br />

genießen durfte, wurde er noch oftmals<br />

um Rat gefragt, und er war stolz, dass<br />

sein damaliger Jungunternehmergeist von<br />

1959 so erfolgreich weiter Bestand hat.<br />

In diesem Jahr wäre Bruno 88 Jahre<br />

alt geworden. Der große Wunsch, diesen<br />

Geburtstag gemeinsam mit seiner Familie<br />

und Freunden zu feiern, erfüllte sich leider<br />

nicht mehr.<br />

Zur Beisetzung im Oktober kamen seine<br />

Weggefährten sowohl aus der Jagd-Gilde<br />

als auch aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe, um Bruno<br />

die letzte Ehre zu erweisen.<br />

TAXI BERLIN TZB GMBH<br />

Persiusstraße 7, 10245 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: +49 (0)30 / 690 27 20<br />

Telefax: +49 (0)30 / 690 27 19<br />

E-Mail: info@taxi-berlin.de<br />

www.taxi-berlin.de<br />

Öffnungszeiten Kundencenter<br />

und Technikcenter<br />

Mo, Di, Do, Fr 10.00 bis 17.30 Uhr<br />

Mi 10.00 bis 14.30 Uhr<br />

Geschäftsführer<br />

Hermann Waldner<br />

Presserechtlich verantwortlich für<br />

diese Seite: Hermann Waldner<br />

Redaktion: Axel Rühle (ar)<br />

Pressekontakt: presse@taxi-berlin.de<br />

TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

19


INNUNG DES BERLINER TAXIGEWERBES E. V.<br />

Einige der Redner bei der Mitgliederversammlung der „Innung": Oliver Schwanke, Steuerberater; Rolf Feja , 2. Vorsitzender; Robert Bussenius,<br />

Rechtsanwalt; Jürgen Waldheim, Rechtsanwalt (v.l.n.r.)<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNG <strong>2017</strong><br />

ZU GAST AM SALZUFER<br />

Das „Oval-Office“ der Mercedes-Welt am Salzufer bot der alten Dame<br />

„Innung“ eine würdige Kulisse. Es gibt neue Gesichter – und Umzugspläne.<br />

Der schöne Rahmen, den die Mercedes-Verantwortlichen<br />

den Innungsmitgliedern<br />

für ihre Jahreshauptversammlung<br />

am 13. November boten,<br />

war inklusive leckerem Fingerfood eine<br />

hervorragende Voraussetzung für eine gute<br />

Veranstaltung.<br />

Der Vorsitzende Leszek Nadolski begrüßte<br />

zunächst Mitglieder und Gäste. Alle anderen<br />

Gewerbevertretungen waren der Einladung<br />

gefolgt, aus der Politik hatte einzig der<br />

INNUNG DES BERLINER<br />

TAXIGEWERBES E. V.<br />

Storkower Straße 101, 10407 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. Sekr.: +49 (0)30 / 23 62 72 01<br />

Tel. Kasse: +49 (0)30 / 23 62 72 04<br />

Telefax: +49 (0)30 / 344 60 69<br />

E-Mail: info@taxiinnung.org<br />

www.taxiinnung.org<br />

www.facebook.com/taxiinnung<br />

Presserechtlich verantwortlich für<br />

diese Seite: Leszek Nadolski<br />

Redaktion: Stephan Berndt (sb)<br />

Verkehrspolitische Sprecher der SPD, Tino<br />

Schopf, den Weg zum Salzufer gefunden.<br />

Kurze Grußworte sprachen Martin Leitner,<br />

Geschäftsführer der Hale Electronic GmbH,<br />

und Hermann Waldner, Vizepräsident des<br />

Bundesverbandes und Zentralenchef in<br />

<strong>Berlin</strong>.<br />

Es folgte der Bericht des Vorstands mit<br />

dem Geschäftsbericht 2016 und einem<br />

Rückblick auf das vergangene Jahr. Der<br />

Vorsitzende Nadolski und sein Stellvertreter<br />

Rolf Feja sprachen viele für das Gewerbe<br />

wichtige Themen an, zu denen sich die<br />

Innung, gemeinsam mit den anderen Unternehmerverbänden<br />

im Anhörverfahren, im<br />

vergangenen Jahr mit Behörden, Politik und<br />

Geschäftspartnern ausgetauscht hatte. Dabei<br />

wurden auch brisante Themen behandelt,<br />

beispielsweise Fiskaltaxameter, Schwarzarbeit,<br />

Digitalisierung und die Problematik<br />

mit den Umland-Limousinen, nicht nur aus<br />

dem LDS. Zuletzt wurde allen Helfern des<br />

letzten Jahres noch einmal herzlich gedankt,<br />

ohne deren Hilfe es der „Innung“ nicht möglich<br />

gewesen wäre, ihre Projekte erfolgreich<br />

umzusetzen.<br />

Als nächstes mussten zwei im Laufe des<br />

Jahres frei gewordene Plätze im Vorstand<br />

Leszek Nadolski, 1. Vorsitzender der „Innung"<br />

nachgewählt werden. Die Mitglieder wählten<br />

Kollegin Jolanta Derda und Kollege Michael<br />

Klewer als neue Beisitzer.<br />

In seinen Schlussworten sprach Leszek<br />

Nadolski noch einmal die Herausforderungen<br />

für das kommende Jahr an. Dabei sei<br />

es wichtig, die Zusammenarbeit der <strong>Berlin</strong>er<br />

<strong>Taxi</strong>verbände wieder auf ein solides<br />

Fundament zu stellen. Mit den Plänen eines<br />

Umzugs der Geschäftsstelle in die Persiusstraße,<br />

wo auch schon <strong>Taxi</strong>Deutschland seine<br />

Räume hat, sei von der „Innung“ dafür ein<br />

deutliches Zeichen gesetzt worden. sb<br />

FOTOS: Stephan Berndt / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

20 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


TAXI DEUTSCHLAND BERLIN E. V.<br />

DAS UNRECHT DER<br />

UMLAND-LIMOUSINEN<br />

Immer mehr schwarze Limousinen aus dem Landkreis Dahme-Spreewald<br />

befördern in <strong>Berlin</strong> Fahrgäste. Wer kontrolliert die Einhaltung des<br />

Personenbeförderungsgesetzes für Mietwagen?<br />

FOTO: Axel Rühle / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Gegen die Rückkehrpflicht wird<br />

eindeutig durch die Uber-Limousinen<br />

aus dem Umland verstoßen.<br />

Sie halten sich nahe dem Flughafen Tegel<br />

bereit. Laut Kfz-Kennzeichen haben sie ihre<br />

Betriebssitze in Lübben, Königs Wusterhausen<br />

etc. Die eigentlichen Betreiber dieser<br />

Mietwagen-Chauffeur-Dienste sind hauptsächlich<br />

<strong>Berlin</strong>er Unternehmer, die ihre<br />

Geschäfte ins Umland verlegt haben – wegen<br />

AUS DER INTERNETPLATTFORM TAXIPEDIA<br />

Pflichten von Mietwagen:<br />

Insbesondere zu einer eindeutigen<br />

Abgrenzung des Mietwagen- vom<br />

<strong>Taxi</strong>verkehr beinhaltet die Mietwagenbestimmung<br />

in § 49 Abs. 4 PBefG zwei<br />

besondere Pflichten für Mietwagen, die<br />

Rückkehrpflicht und die Aufzeichnungsp<br />

fl i c h t .<br />

Rückkehrpflicht:<br />

Nach Ausführung des Beförderungsauftrages<br />

hat der Mietwagen unverzüglich<br />

zum Betriebssitz zurückzukehren, es sei<br />

denn, er hat vor der Fahrt von seinem<br />

Betriebssitz oder der Wohnung des<br />

Unternehmers oder während der Fahrt<br />

fernmündlich einen neuen Beförderungsauftrag<br />

erhalten (§ 49 Abs. 4 Satz 3<br />

PBefG).<br />

Aufzeichnungspflicht:<br />

Den Eingang des Beförderungsauftrages<br />

am Betriebssitz oder in der Wohnung hat<br />

der Mietwagenunternehmer buchmäßig<br />

der dort fehlenden Kontrollen. Die hohen<br />

Anforderungen im <strong>Taxi</strong>gewerbe wie Fiskaltaxameter<br />

und Mindestlöhne sowie die<br />

Kontrollen durch die Finanzbehörden, das<br />

LABO und das Hauptzollamt, haben zu einer<br />

Verschiebung in den nicht kontrollierten<br />

Mietwagenbereich geführt.<br />

WIE DER HERR, SO’S GESCHERR<br />

Die Beförderungsaufträge werden von<br />

zu erfassen und die Aufzeichnung ein<br />

Jahr (steuerrechtlich: zehn Jahre !) aufzubewahren<br />

(§ 49 Abs. 4 Satz 4 PBefG).<br />

Neben diesen beiden hauptsächlichen<br />

Mietwagenpflichten gibt es noch diverse<br />

weitere Ge- und Verbote für Mietwagenunternehmen,<br />

die dem Ziel der sauberen<br />

Abgrenzung des Mietwagen- vom <strong>Taxi</strong>verkehr<br />

dienen.<br />

Es dürfen nur Beförderungsaufträge<br />

ausgeführt werden, die am Betriebssitz<br />

oder in der Wohnung des Unternehmers<br />

eingegangen sind (§ 49 Abs. 4 Satz 2<br />

PbefG).<br />

Annahme, Vermittlung und Ausführung<br />

von Beförderungsaufträgen, das Bereithalten<br />

des Mietwagens sowie Werbung<br />

für den Mietwagenverkehr dürfen weder<br />

allein noch in ihrer Verbindung dazu<br />

geeignet sein, zur Verwechslung mit dem<br />

Taxenverkehr zu führen (§ 49 Abs. 4 Satz<br />

5 PbefG).<br />

Uber (Betriebssitz in der Steueroase Niederlande)<br />

übermittelt. Uber hat sich in vielen<br />

Ländern über die gesetzlichen Bestimmungen<br />

hinweggesetzt. Leidtragende sind wie im<br />

folgenden Beispiel die „Erfüllungsgehilfen“<br />

von Uber.<br />

„In Wien wurde im Juni <strong>2017</strong> vor dem<br />

Handelsgericht beschlossen, dass bei einer<br />

Bestellung, die direkt über das Smartphone<br />

des Fahrers eingeht und er nach der Beendigung<br />

des Auftrags nicht zur Betriebsstätte<br />

zurückgekehrt, ein Verstoß gegen die Rückkehrpflicht<br />

zugrunde liegt. Wenn ein Unternehmer<br />

eine Uber-Fahrt annimmt, kann es<br />

1000 bis 5000 Euro pro Verstoß kosten.“<br />

(Quelle: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Juli <strong>2017</strong>).<br />

Noch gelten in Deutschland die Gesetze des<br />

PBefG. Deshalb ist es die Pflicht der Behörden,<br />

gegen die offensichtlichen Verstöße mit allen<br />

Konsequenzen vorzugehen.<br />

jx<br />

TAXI DEUTSCHLAND BERLIN E. V.<br />

Persiusstraße 7<br />

10245 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. Sekr.: +49 (0)30 / 202 02 13 10<br />

Fax: +49 (0)30 / 202 02 13 11<br />

E-Mail: berlin@taxideutschland.eu<br />

www.taxideutschland.eu<br />

www.facebook.com/taxi.deutschland.eu<br />

Presserechtlich verantwortlich für diese<br />

Seite: Ertan Ucar<br />

Redaktion: Irene Jaxtheimer (jx)<br />

TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

21


TAXIVERBAND BERLIN, BRANDENBURG E. V.<br />

Der <strong>Berlin</strong>er Mobilitätsgipfel<br />

<strong>2017</strong> brachte konkrete<br />

Förderergebnisse.<br />

KOMMT EIN MANN IN DEN LADEN...<br />

So fangen bekanntlich viele Witze an. Manche haben leider keine Pointe.<br />

Für unsere <strong>Taxi</strong>branche wird es jetzt ernst.<br />

Der Witz geht so weiter: Sagt der<br />

Mann, „ich hätte gerne ein Auto“.<br />

– Verkäufer: „Fein. Was für einen<br />

Antrieb soll es denn haben? Benzin, Elektro,<br />

Hybrid, Wasserstoff, Diesel?“<br />

„Einen Diesel hab’ ich schon“, sagt der<br />

Mann. „Der wird wohl demnächst verboten,<br />

ich bräuchte was anderes, am liebsten einen<br />

Elektro oder Hybrid.” Der Verkäufer legt los:<br />

„Wir hätten da VW Passat GTE (Limousine/<br />

Variant als Plug-in-Hybrid), Hyundai IONIQ<br />

(Plug-in-Hybrid, Hybrid oder Elektroantrieb),Toyota<br />

Prius (neu auch als Plug-in-Hybrid),<br />

Volvo S90 (Plug-in-Hybrid), Nissan Leaf<br />

2.Zero (Elektroantrieb), Mercedes Vito (Elektroantrieb),<br />

Nissan e-NV200 Kombi (Elektroantrieb),<br />

BYD e6 (Elektroantrieb, aus China),<br />

Renault Zoe, Mercedes B-250 e Electric Drive<br />

(Elektroantrieb), Opel Ampera, BMW i3.“<br />

„Kann ich die auch als Taxe einsetzen“,<br />

fragt der Mann. – „Oh, das wird schwierig.<br />

Die einen werden noch nicht ausgeliefert,<br />

TAXIVERBAND BERLIN<br />

BRANDENBURG E. V.<br />

Franklinstraße 18<br />

10587 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. Sekr.: +49 (0)30 / 24 33 54 08<br />

E-Mail: taxiverband@t-online.de<br />

www.taxiverband-berlin.de<br />

Presserechtlich verantwortlich für<br />

diese Seite: Detlev Freutel<br />

Redaktion: Detlev Freutel (df)<br />

andere haben nicht vier Türen und wieder<br />

andere haben eine Lieferzeit von bis zu<br />

unendlich. Von den Ladezeiten bei den Elektro-Typen<br />

sag’ ich jetzt mal lieber nichts. Als<br />

Bückware hätte ich noch einen Tesla, neuestes<br />

Modell. Hat aber keine Konformität“.<br />

– „Keine was?“ fragt der Mann leise.<br />

So weit, so gut. Es ist nun doch kein<br />

Witz geworden. Es ist bittere Realität. Dass<br />

Gerichte ein Dieselfahrverbot aussprechen,<br />

ist durchaus möglich. Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts<br />

liegt in der Luft.<br />

Vor diesem Hintergrund hat der <strong>Berlin</strong>er<br />

Senat Mobilitätsgespräche mit allen<br />

Interessengruppen (BVG, Elektroindustrie,<br />

Kammern, Wissenschaftsinstitute, Stadtwerke,<br />

Taxengewerbe, Umweltverbände etc.)<br />

gestartet.<br />

Die erste Runde war am 20. September<br />

<strong>2017</strong> (<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> berichtete darüber).<br />

Inzwischen haben weitere Runden stattgefunden.<br />

Am 22.11. fand eine Gesprächsrunde<br />

zu kurzfristigen Maßnahmen, am 23.11. zu<br />

mittel- und langfristigen Maßnahmen statt.<br />

DIE HAUPTZIELE<br />

• kurz- und mittelfristige, schnelle und<br />

effektive Lösungen für das <strong>Berlin</strong>er Stadtgebiet<br />

zur Vermeidung von Innenstadt-Fahrverboten<br />

für Dieselfahrzeuge<br />

• Förderung der Elektromobilität und anderer<br />

umweltfreundlicher Lösungen (Hybrid-,<br />

Gasantrieb etc.) zur Reduktion der Stickoxidbelastung<br />

durch Dieselfahrzeuge in der Stadt<br />

• Eine Konzentration auf schnell umsetzbare<br />

Lösungen wird wegen eingeschränkter<br />

finanzieller Ressourcen erforderlich<br />

sein. Dabei muss man wegkommen von<br />

punktuellen Modellversuchen hin zu flächenbreiteren<br />

Lösungen (RBm); Technologieoffenheit<br />

(z. B. Gasantriebe) wurde diskutiert. Der<br />

Schwerpunkt liegt auf E-Mobilität und Hybridtechnik<br />

als kurz-und mittelfristig umsetzbare<br />

konkrete Lösungen für das Land <strong>Berlin</strong>.<br />

• Langfristiges Ziel: Gemeinsames Konzept<br />

für alternative, intelligente und neue Mobilität<br />

in <strong>Berlin</strong>, Klimaneutralität 2050<br />

INFRASTRUKTUR FÜR DIE ELEKT-<br />

ROMOBILITÄT VERBESSERN<br />

• z. B. mehr Ladesäulen/-stationen<br />

schaffen, bessere Nutzung vorhandener<br />

Ladeinfrastrukturflächen<br />

• Bezirke: Vereinfachung, Beschleunigung<br />

und Innovation der Genehmigungsverfahren<br />

auf öffentlichen Grundstücken und<br />

Verwaltungsstandards z. B. durch standardisierte<br />

Mustergenehmigungen für die<br />

Ladeinfrastrukturflächen<br />

• Vattenfall hat angekündigt, zukünftig<br />

auch für betriebsferne E-Fahrzeuge seine<br />

Betriebshöfe als Ladestationen zu öffnen.<br />

• Es wurde angeregt, dass auch bei Neubau<br />

auf Parkplätzen, in Garagen, aber auch im<br />

Erdgeschossbereich Ladepunkte mit geplant<br />

und eingerichtet werden. Hier können die<br />

städtischen WBGen schnell in die Umsetzung<br />

gehen.<br />

• Schneller Einsatz elektromobiler (bzw.<br />

NOX-schadstoffarmer/-freier) Fahrzeuge<br />

der städtischen Unternehmen (BVG-Busse,<br />

BSR-Fahrzeuge) in den stickstoffgrenzwertüberschreitenden<br />

Zonen.<br />

Dass wir in naher Zukunft immer unter<br />

Strom stehen, wünscht<br />

Detlev Freutel<br />

FOTO: Presse- und Informationsamt des Landes <strong>Berlin</strong><br />

22 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


BERLIN<br />

ALLES,<br />

NUR NICHT<br />

NOCH MEHR<br />

AUTOVERKEHR<br />

Bei einem Frühstück im edlen <strong>Berlin</strong> Capital<br />

Club hat Umwelt- und Verkehrssenatorin<br />

Günther ihre verkehrspolitischen Vorhaben<br />

für die laufende Amtszeit vorgestellt.<br />

Verkehrssenatorin Regine Günther im <strong>Berlin</strong> Capital Club<br />

FOTO: Wilfried Hochfeld / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Das alles beherrschende Thema der Senatorin für Umwelt,<br />

Verkehr und Klimaschutz ist der Klimaschutz. Bevor sie in<br />

<strong>Berlin</strong> Senatorin wurde (parteilos, für die Grünen), war sie<br />

viele Jahre leitende Klimaexpertin des World Wildlife Fund Deutschland.<br />

Klimaschutz heißt Energiewende.<br />

Mit ihrem Wechsel von der (privaten) Umweltschutzorganisation<br />

WWF in die staatliche Exekutive verband sie die Hoffnung, ihre<br />

umweltpolitischen Ideen nun in die Tat umsetzen zu können – und<br />

war erst mal enttäuscht, wie eng der Handlungsspielraum selbst einer<br />

Ressortchefin in einer Stadt wie <strong>Berlin</strong> ist.<br />

Sie musste feststellen, dass der Umweltschutz in <strong>Berlin</strong> zersplittert<br />

ist auf drei Ressorts: Wärme (Lompscher, Linke), Strom (Popp,<br />

Grüne) und Verkehr (sie selbst), die sich auf eine Energiewende für<br />

<strong>Berlin</strong> einigen müssten. Für ihren Bereich heißt das: Alternativen<br />

zum privaten Autoverkehr schaffen und den ÖPNV verbessern. Wie<br />

das gehen kann, hat sie sich in anderen großen Städten angesehen.<br />

Paris hat seine Seine-Uferstraße, die dort die Funktion einer<br />

Stadtautobahn hatte, zu einem Fußgänger-Boulevard umgestaltet,<br />

ebenso acht weitere zentrale Plätze. Die nicht mototrisierten Pariser<br />

bekommen den öffentlichen Raum zurück.<br />

London beschafft Elektrobusse aus China und nimmt wie auch<br />

Wien am internationalen Trend zur Fahrradnutzung teil. Mit Begegnungszonen<br />

werden in Wien andere Formen der Urbanität erprobt.<br />

Es gibt dort eine eigene Agentur für Fahrrad- und Fußgängerverkehr.<br />

<strong>Berlin</strong> steht vor einem verkehrspolitischen Dilemma. Der CO 2<br />

-Ausstoß<br />

ist insgesamt gesunken, aber im Verkehr gestiegen. Autofahrer<br />

verbringen viel Zeit im Stau und mit der Parkplatzsuche. Es gibt zu<br />

viele Fahrradtote. Wohnen in verkehrsreichen Straßen ist ungesund.<br />

<strong>Berlin</strong> wächst jährlich um 40.000 Einwohner. Die Infrastruktur ist<br />

marode. Der Investitionsstau beträgt 1,3 Milliarden Euro. Das ist eine<br />

Herkulesaufgabe für die nächsten 30 Jahre. Dann sind die heutigen<br />

Politiker nicht mehr da.<br />

Regine Günther will ein urbanes, gesundes und klimafreundliches<br />

Mobilitätsgesetz. Ein Nahverkehrsplan geht gerade durchs Parlament.<br />

<strong>Berlin</strong> soll eine Fahrradstadt werden mit einem dichten Fahrradverkehrsnetz<br />

und sicheren Abstellanlagen. Für die Umsetzung sollen<br />

die gesetzliche Grundlage und eine angemessene Finanzierung<br />

geschaffen werden.<br />

Weil nicht alle Rad fahren, soll der ÖPNV verbessert werden:<br />

Man will S-Bahn-Strecken ins Umland verlängern und 14 neue<br />

Straßenbahnstrecken in Angriff nehmen. Das braucht jahrelangen<br />

Vorlauf, aber die Weichenstellung erfolgt in dieser Legislaturperiode.<br />

Für ihre groß angelegten Fahrradpläne musste Günther einige<br />

Kritik einstecken. Zweifellos ist das Aufpinseln von Radstreifen<br />

vergleichsweise kostengünstig und unmittelbar von ihrem Ressort<br />

machbar. Allerdings würde <strong>Berlin</strong> mit einem Radius von rund 60<br />

Kilometern die körperliche Leistungsfähigkeit vieler Radfahrer übersteigen,<br />

ganz abgesehen von den Unbilden der Witterung. Von der<br />

professoralen Kompetenz im Capital Club musste sie sich vorrechnen<br />

lassen, dass selbst eine gigantische Umschichtung des Verkehrs vom<br />

Auto zum Fahrrad nur eine geringe Klimaauswirkung hätte. Allerdings<br />

war man sich einig, dass jede Anstrengung zur Verbesserung<br />

der Klimasituation nützlich ist.<br />

Vom letzten rot-grünen Senat 1989 sind uns rund 100 Kilometer<br />

Busspur geblieben. Wird dieser rot-rot-grüne Senat durch neue Fahrradstreifen<br />

in Erinnerung bleiben?<br />

Dem <strong>Taxi</strong>gewerbe soll, wie Günther auf Nachfrage erklärte, immerhin<br />

nicht die rechtliche Grundlage entzogen werden. Und es soll<br />

elektrifiziert werden.<br />

wh<br />

<strong>Berlin</strong><br />

Abholmarkt<br />

Service-Werkstatt<br />

Reifendienst<br />

Motorölcenter<br />

Onlineshop<br />

Lieferservice<br />

Tel: (030) 2000549-0<br />

KFZ-Teile Discount<br />

für <strong>Taxi</strong>betriebe<br />

TE <strong>Taxi</strong>teile <strong>Berlin</strong> GmbH | Gaußstraße7 | 10589 <strong>Berlin</strong><br />

und Forckenbeckstr. 9-13 | 14199 <strong>Berlin</strong><br />

www.te-taxiteile.com<br />

<strong>Berlin</strong>07<strong>2017</strong><br />

TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

23


BERLIN<br />

AUF DEM<br />

WEG IN DIE<br />

VERWAHRLOSUNG<br />

Schwierig zu unterbinden: „Wildpinkler“ am Zaun zum S-Bahn-Gelände<br />

Als fünftes <strong>Taxi</strong> an der Siegfried-Halte – bis man da an der Reihe ist, hat man<br />

genügend Zeit für einige Beobachtungen. Es waren keine angenehmen.<br />

Kürzlich kam ich ‘mal wieder aus Britz, die Hermannstraße rauf<br />

und mit dem Gedanken ans Anlegen an der Siegfried-Halte<br />

vorbei. Es war noch ‘was frei. Ab in die Emser, zwei Haken<br />

und schon war ich etwa als Fünfter in der nach dem Nibelungenhelden<br />

Siegfried benannten Straße am gleichnamigen Halteplatz.<br />

Die Sonne schien hell und warm und animierte mich zum<br />

DIE WICHTIGSTEN<br />

TAXITHEMEN<br />

www.taxi-times.taxi/newsletter<br />

UNTER<br />

STÜTZER<br />

DES TAXI<br />

GEWERBES<br />

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<strong>Taxi</strong>branche als Newsletter.<br />

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Aussteigen. Beine und Rücken befreit gestreckt, das Gesicht gen<br />

Sonne und mit tiefem Atemzug die Lungen gebläht. Beim zweiten<br />

Atemzug - diesmal durch die Nase - war der Spaß allerdings direkt<br />

vorbei. Ich selbst war gar nicht so schnell, doch die gesamte Gestanksmischung<br />

hier schoss mir sofort als Warnung direkt ins Gehirn und<br />

das limbische System dort reagierte reflexartig: die Nase gerümpft,<br />

die Lippen gespannt, das ganze Gesicht verzogen, sogar der Magen<br />

wurde vorsorglich in Kenntnis gesetzt.<br />

KONZENTRIERTE AMMONIAKWOLKE<br />

Auf dem Weg in meinen Wagen gab dann der nächste Atemzug<br />

etwas mehr Aufschluss über die stinkende Mischung. Tragend war<br />

jedenfalls eine konzentrierte Ammoniakwolke, die sich mit der Sonneneinstrahlung<br />

auf wohl gewaltige Urinmengen um die nebenstehenden<br />

Bäume herum ausbreitete.<br />

Wieder im Auto, Fenster geschlossen, begann ich mich genauer<br />

umzuschauen. Von vorne nach hinten, von Baum zu Baum mehr,<br />

lagen dort am Zaun matschiges Currygewurstel, gammliges Brot und<br />

völlig versifftes Papier, modrige Pappe, zerbrochene Flaschen und<br />

noch anderer Dreck teils unterm Gestrüpp. Zerfetzte Plastiktüten<br />

flatterten dazu im Zaun.<br />

Unterdessen schwankte ein Pärchen nach hinten vorbei. Er saugte<br />

an der Pulle, während sie sich nicht ernsthaft weit weg in der Hocke<br />

beidseitig entleerte, was auf ihrem Rückweg ersichtlich zumindest<br />

zuvor nicht immer so klappte. Die beiden Jungen, bereits breitbeinig<br />

kommend, die Hände am Latz, brachen ihr Vorhaben nach abwechselnden<br />

Schulter-blicken auf die <strong>Taxi</strong>s doch noch kurzfristig ab. Weiter<br />

vorne bemerkte wenig später ein anderer beim Ausschütten der<br />

Restinhalte seines gesammelten Leergutes, dass auch etwas Flüssiges<br />

in ihm selbst sehr gut hier hinpasse und er brachte zugleich mit der<br />

Umsetzung seines Gedankens Besuchsfrequenz und Ammoniakwolke<br />

in eine nun auch wissenschaftlich fundierte Verbindung.<br />

Nach etwa dreißig Minuten Innenraumluft war ich ganz vorne und<br />

dann rief mich die Säule. Dort habe ich nicht nur den nächsten Auftrag<br />

hoffnungsvoll entgegennehmen dürfen. Nein, ich konnte mir dabei,<br />

obwohl in Eile, nebenher sogar noch einen recht guten Eindruck vom<br />

Wohlbefinden der sich hier direkt hinterm Zaun zahlreich tummelnden<br />

Ratten verschaffen. Leute, selbst Siegfried – den Helden – hätte<br />

das hier beeindruckt.<br />

rg<br />

FOTO: Raimund Götz<br />

24 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


BERLIN<br />

Für Müll gilt wie für Geld: Wo schon viel ist, kommt schnell mehr dazu.<br />

Sechs Meter tiefer: Der Müll erreicht den DB-Verantwortungsbereich.<br />

DIE GERUCHSPROBLEME<br />

SIND BEKANNT<br />

Der nebenstehende Erlebnisbericht unseres <strong>Taxi</strong>kollegen veranlasste <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> zu einer Anfrage beim Bezirksamt Neukölln. Die Antwort kam<br />

schnell und unbürokratisch.<br />

FOTOS: Axel Rühle / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> (2), SPD <strong>Berlin</strong><br />

B„Bei dem in Rede stehenden Gelände<br />

(bzw. der Böschung) handelt es sich<br />

um ein Gelände der Deutschen Bahn,<br />

für dessen Zustand und Nutzung ausschließlich<br />

der Eigentümer verantwortlich ist. Bei<br />

Fehlverhalten, das geeignet ist, die Sicherheit<br />

des Bahnverkehrs zu beeinträchtigen, ist ggf.<br />

die Bundespolizei zuständig. Das Bezirksamt<br />

Neukölln darf hier nicht selbst tätig werden<br />

und hat bereits mehrfach das Gespräch mit<br />

der Deutschen Bahn gesucht. Unser Ziel ist,<br />

dass die zum Bahnhof zugehörigen Bereiche<br />

häufiger als bislang gereinigt werden. Wir<br />

werden an dem Thema dran bleiben – auch<br />

im Rahmen unserer Bemühungen für einen<br />

lebenswerten Bezirk Neukölln, zu dem auch<br />

unsere 3-Säulen-Strategie gegen Müll gehört.<br />

Dem Ordnungsamt Neukölln liegen keine das<br />

„wilde Urinieren“ betreffende Beschwerden<br />

für diesen Bereich vor. Gleichwohl ist hier<br />

bekannt, dass es dort – wie leider im Umfeld<br />

von viel frequentierten Bahnhöfen allerorts<br />

üblich – immer wieder dazu kommt, dass<br />

Personen ihre Notdurft im öffentlichen Raum<br />

verrichten.<br />

‚Wildes Urinieren’ stellt einen mit Bußgeld<br />

bewährten Verstoß gegen § 118 OWiG (Gesetz<br />

über Ordnungswidrigkeiten) dar (Belästigung<br />

der Allgemeinheit). Nicht zuletzt aufgrund<br />

der Pflicht zum Tragen von Dienstkleidung<br />

für den Allgemeinen Ordnungsdienst<br />

gelingt es aber äußerst selten, ‚Wildpinkler’<br />

auf frischer Tat zu ertappen und zur Rechenschaft<br />

zu ziehen. Denn zum Einen verrichtet<br />

kaum jemand seine Notdurft in Gegenwart<br />

deutlich erkennbarer Mitarbeiter*innen des<br />

Ordnungsamtes. Zum Anderen ist es eine<br />

Frage des Personals, mit welcher Dichte der<br />

Allgemeine Ordnungsdienst im öffentlichen<br />

Raum präsent sein kann. In Neukölln arbeiten<br />

48 Mitarbeiter im Außendienst.<br />

ZWÖLF MANN FÜR 350 KM<br />

Unter Berücksichtigung von Urlaub,<br />

Krankheit und sonstigen Dienstausfällen<br />

sind pro Schicht in der Regel maximal 10-12<br />

Mitarbeiter/innen in der Doppelstreife im<br />

Einsatz. Sie kontrollieren rund 350 Kilometer<br />

öffentliches Straßenland – das entspricht<br />

etwa der Strecke von <strong>Berlin</strong> bis an die Ostsee<br />

– und die bezirklichen Grünanlagen.<br />

Die Bezirksbürgermeisterin, Dr. Franziska<br />

Giffey, setzt sich daher auf der Landesebene<br />

für eine Stärkung der bezirklichen Ordnungsämter<br />

ein: ‚Die öffentliche Sicherheit in<br />

der Stadt kann nur erhöht werden, wenn die<br />

Präsenz der Polizei und der Ordnungsämter<br />

insbesondere an Kriminalitätsschwerpunkten<br />

und Brennpunkten in der Stadt verstärkt<br />

wird und regelmäßig Schwerpunkteinsätze<br />

mit hoher Personalstärke und Durchsetzungskraft<br />

gefahren werden. Dafür braucht<br />

es mehr und besser bezahltes Personal in<br />

den Außendiensten der Ordnungsämter und<br />

Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey<br />

der Polizei.<br />

Die Bemühungen um eine eigene Ausbildung<br />

der Außendienstkräfte der Ordnungsämter<br />

müssen wieder aufgenommen und<br />

beschleunigt werden. Der schwierigen Problematik<br />

der Personalakquise muss mit eigener<br />

Ausbildung entgegengewirkt werden. Es<br />

bedarf einer Ausweitung der Dienstzeiten der<br />

bezirklichen Ordnungsämter, die den Realitäten<br />

der Großstadt entsprechen. Die derzeit<br />

gültigen Dienstzeiten der Ordnungsämter<br />

von 6 bis 22 Uhr werden der tatsächlichen<br />

Lage in der Stadt nicht gerecht. Daher muss<br />

hier die Möglichkeit geschaffen werden, dass<br />

der Außendienst der Ordnungsämter nicht<br />

nur im Ausnahmefall, sondern im Regelfall<br />

auch in den Nachtstunden eingesetzt werden<br />

kann.<br />

Susanne Wein, Pressesprecherin der Bezirksbürgermeisterin<br />

von <strong>Berlin</strong>-Neukölln<br />

TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

25


ANTRIEB<br />

So sieht ein Mirai-<strong>Taxi</strong> von Innen aus. Die Technik sitzt unter dem Dachhimmel.<br />

EIN LEBEN MIT DER<br />

BRENNSTOFFZELLE<br />

<strong>Berlin</strong> plant, die Anschaffung von Elektrotaxis zu fördern. Dazu zählen<br />

auch Wasserstoff-Antriebe. Wir haben einen Toyota Mirai getestet.<br />

Mirai ist japanisch und bedeutet Zukunft – ein passender Name für<br />

das erste Toyota-Serienfahrzeug mit Brennstoffzelle. Wer die Zukunft<br />

symbolisieren will, drückt das auch durch ein futuristisches Design<br />

aus. Schon bei der Anlieferung des Toyota Mirai hat der Wagen die<br />

Aufmerksamkeit der Passanten auf sich gezogen. Das sollte auch im<br />

weiteren Verlauf des Tests so bleiben. Die Gründe, warum wir den<br />

Mirai testen: Es gibt ihn mit dem Intax-<strong>Taxi</strong>paket. Seine innovative<br />

BERLIN PLANT FÖRDERUNG VON E-TAXIS<br />

<strong>Berlin</strong>s Regierender Bürgermeister Michael Müller hatte im<br />

September zum Diesel-Gipfel geladen. Das Tempo und die<br />

Beschlüsse der Bundesregierung hielt Müller nicht für ausreichend.<br />

Er will speziell für die Hauptstadt eigene Maßnahmen,<br />

die in einem Acht-Punkte-Programm schriftlich fixiert wurden<br />

und wohl im <strong>Dezember</strong> im Zuge der Verabschiedung eines<br />

Doppel-Haushalts wirksam werden sollen.<br />

Punkt sieben betrifft dabei das <strong>Taxi</strong>gewerbe: „<strong>Berlin</strong> wird für<br />

ein Jahr ein Förderprogramm für die <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>s auflegen.<br />

[…] Für jedes Dieseltaxi, das durch ein neues Hybrid- beziehungsweise<br />

Elektro- oder Brennstoffzellen-<strong>Taxi</strong> ersetzt wird,<br />

erhält das <strong>Taxi</strong>unternehmen analog zum Bundesförderprogramm<br />

zusätzlich eine Landesförderung in Höhe von 3.000<br />

Euro für Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge und 4.000 Euro für Elektro-<br />

oder Brennstoffzellenfahrzeuge.“<br />

Technologie hat uns neugierig gemacht. Er hat keine Probleme mit<br />

einem Dieselfahrverbot. Er dürfte zu jenen Modellen zählen, die innerhalb<br />

des versprochenen <strong>Berlin</strong>er E-<strong>Taxi</strong>-Projekts voll förderfähig sind.<br />

Warum der Mirai trotz <strong>Taxi</strong>paket bisher noch nicht zum Verkaufsschlager<br />

in Hellelfenbein geworden ist, liegt auf der Hand: Er ist ein<br />

reiner Viersitzer und mit 255 Kilogramm exklusive Fahrer hinsichtlich<br />

seiner maximalen Zuladung auch sehr beschränkt. Von diesen<br />

Fakten möchte ich mich gerne lösen, denn der Mirai hat im Gegenzug,<br />

auch in der <strong>Taxi</strong>version, eine einzigartige Technologie zu bieten, die<br />

es wert ist, einen Blick über den Tellerrand zu werfen.<br />

DIE TECHNIK IM TOYOTA MIRAI: H2 + O = H2O<br />

Vor vielen Jahren hatte ich die Gelegenheit, ein Brennstoffzellenauto<br />

Probe fahren zu dürfen. Aus dieser Erfahrung heraus habe ich zwei<br />

Eindrücke gewonnen: Ein Brennstoffzellenauto fährt sich wie ein<br />

Elektroauto und die Wasserstofftankstellen sind martialische und<br />

laut zischende Ungetüme. Zumindest mit meiner ersten Erkenntnis<br />

sollte ich Recht behalten. In seiner DNA ist der Mirai ein Elektroauto<br />

und fährt sich zunächst auch genau so. Sein maximales Drehmoment<br />

von 335 Newtonmeter ab der ersten Umdrehung der E-Maschine sorgt<br />

für einen flotten Antritt. Zudem kann er, typisch für ein Elektroauto,<br />

Bremsenergie rekuperien, also zurückgewinnen. Dies tut der Mirai<br />

auch mit einer einzigartigen Klangkulisse kund. Einen Teil der Geräusche<br />

kennen viele <strong>Taxi</strong>fahrer vom Toyota Prius, aber der Mirai kann<br />

neben Surren, Summen und Gluckern auch Klackern, Klicken und<br />

Klacken. Diese Geräusche verdanken wir der Brennstoffzelle, denn<br />

der Mirai wird nicht, wie ein Plug-In-Hybrid oder Elektrofahrzeug,<br />

FOTO: Toyota<br />

26 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


ANTRIEB<br />

mit Strom betankt, sondern er produziert ihn selbst. Dazu benötigt<br />

er lediglich Luft, Wasserstoff und eine Brennstoffzelle. Sauerstoff (O2)<br />

und Wasserstoff (H2) reagieren in der Brennstoffzelle so miteinander,<br />

dass ein elektrisches Potential entsteht, also Strom erzeugt wird, welcher<br />

den Motor antreibt. Als Abfallstoff entsteht H2+O = H2O, besser<br />

bekannt als Wasser. Viel wichtiger ist aber das, was nicht entsteht:<br />

Kohlendioxid, CO2; der Mirai fährt lokal emissionsfrei.<br />

66.000 EURO UND DOCH EIN SCHNÄPPCHEN<br />

Die 114 kW (155 PS) starke E-Maschine sorgt in jeder Situation<br />

für einen starken Antritt und lässt leistungsmäßig keine Wünsche<br />

offen. Was Komfort und Konnektivität angeht, ist der Mirai komplett<br />

ausgestattet: Navigation, Sitzheizung, Tempomat mit Abstandsradar<br />

und eine Vielzahl elektronischer Fahrerassistenzsysteme gehören<br />

bereits zur Serienausstattung. Weitere Extras gibt es nicht. Mit so<br />

einer kompletten Ausstattung hat der Mirai natürlich seinen Preis:<br />

Der Langstreckenstromer steht ab rund 66.000 Euro netto beim Toyota-Händler,<br />

in <strong>Berlin</strong> die Motor-Company. Hinsichtlich der kompletten<br />

Ausstattung und der verbauten Technologie ist das geradezu ein<br />

Schnäppchen.<br />

Im Vergleich zu einem Elektroauto ist er allerdings deutlich aufwendiger<br />

konstruiert, denn neben den E-Auto-Komponenten wie<br />

Motor, Leistungselektronik und Batterie muss der Mirai auch noch<br />

die Brennstoffzelle und den Wasserstofftank aufnehmen. Neben der<br />

Technik, die bei einem Brennstoffzellenauto in jeder Lebenslage<br />

funktionieren muss, ist also auch das Packaging eine große Herausforderung.<br />

Im Alltagsbetrieb merkt man davon allerdings wenig. Der<br />

etwas eingeschränkte Platz im Innen- und Kofferraum wird aber mit<br />

einem nur drei bis fünf Minuten andauernden Tankvorgang belohnt.<br />

Im Vergleich zum zeitintensiven Nachladen eines Elektroautos ist dies<br />

ein klarer Vorteil. Einmal Volltanken entspricht nach Werksangabe<br />

rund fünf Kilogramm Wasserstoff, die mit über 700 bar in den Tank<br />

gepresst werden. Ein Kilogramm des flüssigen Wasserstoffs kostet<br />

in Deutschland derzeit 9,50 Euro. Auf 100 Kilometern Fahrstrecke<br />

verbraucht der Mirai ca. ein Kilogramm Wasserstoff.<br />

TECHNISCHE DATEN: TOYOTA MIRAI<br />

Motor:<br />

Leistung:<br />

Höchstgeschwindigkeit:<br />

Beschleunigung:<br />

Antrieb:<br />

Reichweite elektrisch:<br />

Kraftstoff:<br />

Elektromotor<br />

113 kW (154 PS)<br />

178 km/h<br />

von 0 auf 100 km/h in 9,6 Sekunden<br />

Frontantrieb<br />

500 km (nach Herstellerangaben)<br />

Brennstoffzellen-Fahrzeug mit Akku und Elektroantrieb;<br />

Die Brennstoffzelle liefert die Energie für den Fahr-Akku;<br />

Fahrzeug wird mit Wasserstoff betankt.<br />

Ladezeit: ca. 5 Minuten für H2-Tankvorgang<br />

Leergewicht: 1.925 kg.<br />

Emission CO2:<br />

Kaufpreis:<br />

<strong>Taxi</strong>paket:<br />

Auslieferungspaket:<br />

Versicherung:<br />

0 g/100 km (Voraussetzung: Wasserstoff, der mit Strom aus<br />

regenerativen Quellen hergestellt ist, sonst 121 g CO2/km)<br />

ca. 66.000,- Euro netto<br />

1.290,- Euro netto<br />

840,43 Euro netto<br />

Toyota bietet die Vermittlung von speziellen Tarifen an.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

MIT FÜNF KG WASSERSTOFF 500 KM FAHREN<br />

Das logistische Problem: Noch gibt es Wasserstoff nur an wenigen<br />

Tankstellen. Aus den zischenden Ungeheuern von damals sind<br />

harmlose Zapfsäulen geworden, die sich inzwischen auch optisch<br />

gut in die normale Tankstellenlandschaft einfügen. Längere Fahrten<br />

sollten, sofern sie als Vorbestellungen gebucht werden, mit Bedacht<br />

geplant werden. Unbedingt empfehlenswert ist die „H2.LIVE”-App<br />

von H2 Mobility. Sie gibt an, wo die nächstgelegene Tankstelle ist,<br />

ob sie betriebsbereit ist und wo in Zukunft weitere H2-Tankstellen<br />

geplant sind. Bis zum Jahresende sollen deutschlandweit 41 Wasserstofftankstellen<br />

ihren Betrieb aufgenommen haben; Ende 2018 sollen<br />

es schon 100 sein.<br />

Das weitmaschige Tankstellennetz lässt das Thema Reichweitenangst<br />

zumindest bei Mirai-Neulingen aufkommen. Die Möglichkeiten,<br />

dass beim Tanken etwas nicht so läuft, wie man es sich vorgestellt<br />

hat, sind vielfältig: eingeschränkte Öffnungszeiten, Tankanlagen, die<br />

nicht genügend Druck für das Volltanken liefern, oder im schlimmsten<br />

Fall der Totalausfall einer Zapfsäule. Leider musste ich während<br />

der Betankungen alle Fälle erleben.<br />

Wenn jetzt der eine oder andere <strong>Taxi</strong>unternehmer aus all dem den<br />

Schluss zieht „zu wenig Platz, keine Tankstellen und viel zu teuer“,<br />

dann kann ich nicht ganz widersprechen. Jedoch bin ich sicher, dass<br />

der Mirai auf einer anderen Ebene bei Unternehmern und Fahrgästen<br />

punkten kann: Die Emissionsfreiheit, seine komplette Ausstattung<br />

sowie seine Exklusivität machen den Mirai zu einem echten Hingucker<br />

auf der Straße. Deshalb meine Bitte: Der Mirai und vor allem<br />

die Brennstoffzellentechnologie haben eine Chance verdient – erst<br />

Recht, wenn die Stadt dieses Auto fördert.<br />

sg<br />

Entrückt: Der Mirai polarisiert.<br />

Auf den ersten Blick ganz normal: So wird Wasserstoff getankt.<br />

TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

27


ANTRIEB<br />

Da geht’s rein<br />

Das Inklusionstaxi noch in zivil<br />

INKLUSIONSTAXI FORD<br />

TOURNEO CUSTOM IM TEST<br />

Auch ohne Rollstuhlausstattung ist der Ford im Kleinbus-Format ein gutes,<br />

günstiges Großraumtaxi. Mit Heckausschnitt und Rampe ist er fast<br />

universell einsetzbar.<br />

Unternehmen, die über entsprechende Großraum-Fahraufträge<br />

verfügen, können ihr Angebot mit der Rollstuhlausstattung erweitern.<br />

Um mit dem Ford Tourneo Custom irgendwo auf Fahrgäste zu warten,<br />

ist der Aufwand zu groß. Nicht vom Preis her. Er kostet kaum mehr<br />

als die im <strong>Taxi</strong>gewerbe gebräuchlichen Luxuslimousinen.<br />

Größe, Gewicht und Bauform sorgen für einen Diesel-Verbrauch von<br />

knapp 10 l/100km. Das geht mit anderen Autos günstiger, ist aber für<br />

einen echten Neunsitzer mit großem Gepäckabteil ganz gut. Seine<br />

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130 PS haben erst bei voller Zuladung Sinn. Das leere Auto braucht<br />

die nicht. Es gibt ihn auch mit kleinerem Motor.<br />

Solche Kleinbusse sind meist mit Fenstern und Sitzen versehene<br />

Kleinlaster und haben als solche ein recht rustikales Fahrverhalten.<br />

Nicht so der Ford Tourneo Custom. Er fährt erstaunlich zivilisiert,<br />

was für die Behindertenbeförderung ein echtes Plus ist.<br />

Der Innenraum ist praktisch gestaltet, ohne Firlefanz. Die Vordersitze<br />

lassen sich vernünftig einstellen. Hinten sind immerhin die<br />

Lehnen verstellbar (alles mechanisch, ohne Stellmotoren). Um den<br />

Einstieg freizugeben, müssen Sitze im Fond um- und weggeklappt<br />

werden. Das geht sehr einfach mittels auffälliger, roter Schlaufen.<br />

Idiotensicher! Hinten sind die Dreipunktgurte in die Sitze integriert.<br />

Kein Rumgebammel und Geklapper. Vorbildlich!<br />

Heizung und Klimaanlage lassen sich von den Fondsitzen aus über<br />

Schalter im Dachhimmel separat einstellen. Auch das ist vorbildlich.<br />

Der Einstieg durch die Schiebetüren geht dank sinnvoll angebrachter<br />

Haltegriffe und Trittstufe. Vorn ist es für weniger bewegliche Fahrgäste<br />

eine Kletterpartie. Der Fahrer sollte auf alle Fälle aussteigen<br />

und behilflich sein, auch wegen der Schiebetüren, die für unbedarfte<br />

Fahrgäste immer ein Problem sind. Für einen Fahrer, der Menschen<br />

mit Behinderung fahren will, ist das sowieso selbstverständlich.<br />

Die Rollstuhlausstattung besteht aus einem Heckausschnitt mit<br />

Klapprampe, einer Kopf- und einer Rückenstütze für den Rollstuhlinsassen<br />

und diversen zusätzlichen Haltegurten. Die dritte<br />

Sitzbank ist voll erhalten. Zum Rollstuhltransport wird sie nach vorn<br />

FOTOS: Wilfried Hochfeld / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

28 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


ANTRIEB<br />

TOYOTA PROACE JETZT AUCH ALS ROLLI-TAXI<br />

Im Rahmen eines Hybrid-Symposiums wurde der Toyota Proace<br />

als Inklusionstaxi vorgestellt. Gezeigt wurde die kurze Version mit<br />

Heckausschnitt und Klapprampe, den obligatorischen Haltesystemen<br />

sowie Kopf- und Rückenstütze für den Rollstuhlfahrer.<br />

Anstelle der dritten Sitzbank war hier ein Dreh-Klappsitz eingebaut.<br />

Ein weiterer wäre möglich. Der Proace fährt wie alle bislang<br />

angebotenen Rolli-<strong>Taxi</strong>s mit Diesel. Allerdings soll die Behindertenbeförderung<br />

laut Umweltministerium von etwaigen Dieselfahrverboten<br />

ausgenommen werden. wh<br />

zusammengeklappt. Bei<br />

Bedarf und Platz kann<br />

ein Sitz stehen bleiben.<br />

Das Ganze macht einen<br />

soliden Eindruck und<br />

lässt sich mit ein wenig<br />

Übung leicht bedienen.<br />

Die Rampe ist mit<br />

einem einzigen Hebel<br />

auf-, hoch- und zusammenzuklappen.<br />

Die<br />

Haltegurte für den Rollstuhl<br />

arretieren vorne<br />

elektrisch, hinten per<br />

Drehknauf. Die Befestigungspunkte<br />

der Gurte<br />

sind durch die Platzverhältnisse<br />

des Autos vorgegeben.<br />

Und hier gehen<br />

Eine Kopfstütze sichert zusätzlich. die Nickeligkeiten in der<br />

praktischen Nutzung los.<br />

Unsere Inklusionstaxi-Testperson,<br />

Frau Münzel, eine erfahrene Sonderfahrdienstnutzerin,<br />

hat sich auch diesmal wieder zur Verfügung gestellt, das Test-<br />

Auto auszuprobieren. Sie ist eher klein und fährt daher einen recht<br />

kleinen E-Rollstuhl. Schon der ließ sich mit den vorgesehenen Gurten<br />

nicht mehr optimal festmachen. Selbst kleine E-Rollstühle sind länger<br />

als die ohne Antrieb. Die Befestigungspunkte im Auto sind dafür nicht<br />

weit genug auseinander. Wie man das mit den verfügbaren Gurtrollen,<br />

die selbst einigen Platz wegnehmen, lösen könnte, ist ein Rätsel.<br />

Das Angurten der Person im Rollstuhl geht einigermaßen, hier<br />

unter tätiger Mithilfe von Frau Münzel. Eine Höhenverstellung des<br />

Schultergurts wäre wünschenswert. Ebenso wenig lässt sich die<br />

Kopfstütze an die Ausmaße des Fahrgastes anpassen.<br />

Die Behinderten-Einbauten von Kirchhoff Mobility sind überdurchschnittlich<br />

gut und entsprechen dem Stand der Technik. Etwas Besseres<br />

ist für einen vertretbaren Preis kaum zu bekommen; trotzdem bleiben<br />

Wünsche offen. Kirchhoff baute hier eine Kopf- und Rückenstütze<br />

ein, obwohl die nicht vorgeschrieben sind. Prinzipiell tragen sie sehr<br />

zur Fahrgastsicherheit bei, denn Rollstuhlrückenlehnen bieten im<br />

Auto keinerlei Schutz. Um optimal wirken zu können, müssten diese<br />

Stützen individuell einstellbar sein. Dafür, wie auch für die zu viel<br />

Platz raubenden Gurtrollen, gibt es bislang keine technische Lösung.<br />

Die Insassensicherungssysteme in Autos der früheren Jahre bestanden<br />

aus einfach festgeschraubten Gurten, die keine Bewegung mehr<br />

zuließen, und starren Kopfstützen. Bis heute entwickelten sich daraus<br />

vielfach anpassbare, bequeme Teile. Die Rollstuhlfahrersicherungen<br />

haben eine solche Entwicklung noch vor sich.Wenn wir schon beim<br />

Meckern sind: Die Stellfläche des Rollstuhls ist aus Platzgründen<br />

Bestandteil der Rampe. Sie fällt also nach hinten ab, und der Rollstuhlfahrer<br />

sitzt infolge dessen leicht in Rückenlage. Das wird als<br />

unangenehm empfunden.<br />

Ein Rollstuhl ist das Gegenteil von einem Hochsitz. Durch die niedrige<br />

Sitzposition im Auto reicht der Sichthorizont des Insassen weder über<br />

die Lehnen der Sitze vor ihm noch über die Unterkante der Fenster. Er<br />

sieht also nichts. Sightseeing im Inklusionstaxi ist nicht.<br />

Trotz alledem wäre Frau Münzel – ebenso wie viele andere Rollstuhlfahrer<br />

– glücklich, wenn sie sich einfach mal schnell eine Fahrgelegenheit<br />

wie dieses Inklusionstaxi bestellen könnte. Der Federungskomfort des<br />

Ford Tourneo Custom wurde von Fr. Münzel selbst auf den Holperstraßen<br />

ihrer Wohngegend als angenehm empfunden. Trotzdem sollte man mit<br />

Rollstuhlfahrern immer behutsam fahren. Ihnen fehlt die Federwirkung<br />

des Autositzes, und sie können oft wegen ihrer Beeinträchtigung die<br />

Fahrbewegungen des Autos nicht aktiv ausgleichen.<br />

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TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

29


ANTRIEB<br />

Zwei von wenigen CNG-Modellen: Golf variant TGI und Skoda Octavia TGI<br />

ALLE ANTRIEBE<br />

MIT EINEM BAUKASTEN<br />

VW setzt auf Elektro und Erdgas – und will noch lange am<br />

Verbrennungsmotor mit Benzin und Diesel festhalten.<br />

Vor <strong>Berlin</strong>er Honoratioren hat der Leiter<br />

Zukunftstechnologie bei VW, Dr.<br />

Stefan Schwerbeck, die Vorhaben<br />

seines Konzerns für die kommenden Jahre<br />

vorgestellt. VW verfügt über eine Antriebsund<br />

Kraftstoffstrategie und über eine Roadmap<br />

für automatisiertes Fahren. Es geht um<br />

die Mobilität der Zukunft. Zwischen Elektro<br />

und Verbrenner soll es eine Koexistenz<br />

geben mit dem Ziel der Dekarbonisierung,<br />

will meinen, sowohl der Kraftstoff, als auch<br />

der Strom sollen nachhaltig produziert werden.<br />

Dafür sind viele Technologien nötig.<br />

Flüssige und gasförmige Kraftstoffe für<br />

Verbrenner müssen nicht fossiler Herkunft<br />

sein – Stichwort Bio-Methan, Bio-Diesel,<br />

Bio-Alkohol, Power-to-Gas usw. Auf der Fahrzeugseite<br />

sind Otto, Diesel, CNG, Hybrid und<br />

Wasserstoff noch weiter effektivierbar.<br />

Unteres Limit für den CO2-Ausstoß für<br />

Verbrenner in der Golfklasse sind 90 g/km.<br />

Alle Grenzwerte darunter verweisen auf<br />

Elektro. Da ist die Nachfrage zur Zeit zwar<br />

mäßig, aber die Technik ist verfügbar. Sie<br />

wird sich eher im urbanen Raum durchsetzen.<br />

Mit Lithium-Ionen-Akkus sind im<br />

Bauraum vom Golf bis 2025 500 bis 700 km<br />

Reichweite drin. Eine Zellfertigung in der EU<br />

wird angestrebt. Am effektivsten ist heute<br />

Plug-in-Hybrid. Das ist aber teuer.<br />

DER MEB IST EIN MEILENSTEIN<br />

Prinzipiell sind mit dem neuen modularen<br />

Querbaukasten (MQB) alle Antriebsarten an<br />

einem Band herstellbar (konventionell, alternative<br />

CNG/Ethanol, Batterie, Brennstoffzelle).<br />

Der MQB ist ein universelles Chassis,<br />

auf dem verschiedene Fahrzeugtypen<br />

aufgebaut werden können. Parallel wird<br />

ein modularer Elektrifizierungsbaukasten<br />

(MEB) speziell für alle Elektroautos entwickelt,<br />

denn Elektro braucht weniger Platz.<br />

Im MEB sieht man einen ähnlichen Entwicklungsschritt<br />

wie vom Käfer zum Golf 1974.<br />

Bis 2025 will VW 30 neue E-Autos bringen<br />

und damit 25 Prozent seines Absatzes erzielen.<br />

Schneller geht das nicht. Das heißt aber<br />

auch, 75 Prozent bleiben Verbrenner. In allen<br />

Aspekten zukünftiger Mobilität wie Vernetzung<br />

des Autos mit dem Internet, Mobilitätsdienstleistungen,<br />

Automatisierung, usw.<br />

will VW mitmischen. Hauptgeschäftsfeld soll<br />

aber der Automobilbau bleiben.<br />

Solange die Elektromobilität nicht ins<br />

Rollen kommt, sollen die Verbrenner weiter<br />

optimiert und der CNG-Antrieb strategisch<br />

weiterentwickelt werden.<br />

wh<br />

FOTO: Wilfried Hochfeld / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

30 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


ANTRIEB<br />

„OH, EIN TAXIFAHRER,<br />

DER DEUTSCH KANN...“<br />

Bei manchen Fahrgästen mit solchen Sprüchen helfen die besten Argumente<br />

nichts. Erst recht nicht, wenn Sie selber ja „nix gegen Ausländer haben“.<br />

Allen Kollegen, denen man nicht anmerkt, dass sie oder ihre<br />

Eltern zufällig außerhalb der zufällig genau so gezogenen<br />

Grenzen in den letzten 50 Jahren geboren worden sind,<br />

werden diesen Spruch seitens der Kundschaft kennen. Und die, die<br />

nicht AfD gewählt haben, werden ihn wie ich mit einem Augenrollen<br />

zur Kenntnis genommen haben.<br />

Hier unter Kollegen können wir ehrlich sein: Natürlich machen<br />

viele Migranten diesen Job und ja, da sind (ebenso wie unter den deutschen<br />

<strong>Taxi</strong>fahrern) auch etliche dabei, die nur so mittel qualifiziert<br />

sind. Wie das halt so ist in einem Niedriglohngewerbe, in dem man<br />

gerne sogar um den eigentlich gültigen Mindestlohn gebracht wird.<br />

Aber ich weiß halt auch, was der Kunde sagen wollte, der „natürlich<br />

nix gegen Ausländer“ hatte: dass er ein Idiot ist.<br />

Und nicht einmal ein so deutscher Idiot, wie er glaubt. Im 2013<br />

erschienenen Buch „Confessions of a New York <strong>Taxi</strong> Driver“ von<br />

Eugene Salomon, einem Kollegen aus NYC mit wachem Auge, befindet<br />

sich ein eigenes Kapitel über „the cab driver who does not speak<br />

English“, in dem er beschreibt, wie er immer wieder von Fahrgästen<br />

gelobt wurde, weil er sie versteht, selbst jedoch jahrelang suchen<br />

musste, bis er einen nicht des Englischen mächtigen Kollegen fand,<br />

auf den das tatsächlich zutraf. Und obwohl die Begegnung natürlich<br />

zum schlechtesten Zeitpunkt stattfand und er allen Grund gehabt<br />

hätte, deswegen Amok zu laufen, resümiert er nüchtern, dass es<br />

vermutlich nur dieser eine <strong>Taxi</strong>fahrer ist, der für all die Gerüchte<br />

und schlimmen Storys verantwortlich ist.<br />

Viele Kunden sind einfach voreilig und setzen einerseits einen<br />

Akzent mit fehlenden Sprachkenntnissen gleich und neigen andererseits<br />

dazu, im Falle einer schlechten Erfahrung z. B. mangelnde<br />

Ortskenntnis in Verbindung mit der (oft nur vermuteten) Herkunft<br />

des Fahrers zu verknüpfen. Was in <strong>Berlin</strong> absurd ist, denn trotz harter<br />

Ortskundeprüfung saß ich hier als Stuttgarter 14 Monate nach<br />

meinem Umzug bereits als <strong>Taxi</strong>fahrer hinter dem Steuer. Aber ich<br />

kann mein Schwäbisch halt besser verstecken als meine türkischen<br />

Kollegen ihre Heimatsprache.<br />

DEUTSCHE FAHRER AUF DEUTSCH ANSCHWEIGEN<br />

Der Kunde indes fragte sich laut (und damit auch mich), „wie das<br />

denn die Ausländer machen“. Ich hab wahrheitsgemäß geantwortet,<br />

dass <strong>Berlin</strong> leider ein bisschen zu groß sei, um seine kleine Nebenstraße<br />

in einem Außenbezirk zu kennen und es einfach ein Glücksfall<br />

sei, dass ich erst letzte Woche eine Fahrt dorthin hatte und somit<br />

wusste, wie ich da genau hinfahren muss. „Ja, aber Sie merken sich<br />

das ja wenigstens!“<br />

Ich bin (leider) nicht der Typ, der auf so einen Blödsinn aggressiv<br />

genug reagiert, ich hab's mit Argumenten versucht, was leider erfahrungsgemäß<br />

fehlschlägt bei Leuten, die eine Protestpartei wählen,<br />

nur um anderen zu schaden, auch wenn sie einem selbst den Stuhl<br />

unter den Füßen wegkickt und nebenbei den Strick um den Hals<br />

enger zieht.<br />

Ich hab ihm gesagt, dass ich viele nichtdeutsche Kollegen kenne,<br />

hab angemerkt, wie sehr sie sich bei der Ortskundeprüfung reingehängt<br />

haben, hab versucht, das alles witzig klingen zu lassen, aber<br />

ja, es war vergebens: „Ist mir eigentlich auch egal. Immerhin musste<br />

ich jetzt nicht mit so 'nem Türken heimfahren!“<br />

Ich hab ihn trotzdem (unter dem Vorwand der Beförderungspfl<br />

icht) heimgebracht und bedauere meine Inkonsequenz bis<br />

heute. Das Trinkgeld wenigstens hab ich 1:1 an Hakan, meinen<br />

treuen Döner-Dealer weitergereicht. Nur ein Anfang, ich weiß,<br />

aber immerhin.<br />

sash<br />

Der Autor Sascha Bors betreibt als „Sash“ einen eigenen <strong>Taxi</strong>blog.<br />

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TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

31


LESETIPP<br />

HANDGEMACHT<br />

IN BERLIN<br />

Keiner möchte sich mehr die Hände schmutzig machen bei<br />

der Arbeit. Traditionelle Berufe finden keinen Nachwuchs.<br />

„Geschäftsideen“ liegen voll im Trend, bei denen es meist<br />

darum geht, denen, die noch mit den Händen arbeiten, mit ein paar<br />

Computer-Klicks das Geld aus der Tasche zu ziehen.<br />

Die Gegenbewegung findet in kleinen Geschäften und Manufakturen<br />

statt, wo Menschen mit Begeisterung in traditioneller Handarbeit<br />

Dinge herstellen oder bearbeiten, die sich mit ihrer Individualität vom<br />

Mainstream abheben und auf ihre altmodische Art gerade wieder<br />

chic und modern werden.<br />

Die Markthalle 9 in der Eisenbahnstraße macht mit ihrem Slow-Food<br />

Furore, bei dessen Herstellung man zugucken kann. Kneipenbrauereien<br />

mit Craft-Beer sind in. Es gibt in <strong>Berlin</strong> kleine Produktionsstätten<br />

für alles Mögliche, von Mode über Kosmetik, Musikinstrumente,<br />

Lampen bis zu diversen kulinarischen Köstlichkeiten.<br />

In Mitte gibt es z. B. eine Bonbon-Manufaktur, bei der man zusehen<br />

kann, wie die sauren Drops aus der Kindheit gemacht werden,<br />

Maiblätter mit Waldmeistergeschmack, Himbeer, Zitrone…<br />

Wo die alle sind und weitere Informationen kann man nachlesen<br />

in „Manufakturen – Handgemachtes aus <strong>Berlin</strong>“ von Ulla C. Binder.<br />

Über die Erfolgsserie der rbb-Abendschau „gleich nebenan“ mit<br />

einem ähnlichen Thema sind bereits drei kleine Bände erschienen,<br />

die immer wieder aktualisiert neu aufgelegt werden. „gleich nebenan“<br />

1-3, von Peter Laubenthal.<br />

Was kann man noch lesen zur Information und Unterhaltung an<br />

den langen Winterabenden? Wie wäre es mit „Der Zoo der Anderen“<br />

von Jan Mohnhaupt. Darin wird der Prestigekampf zwischen dem<br />

Zoo in West-<strong>Berlin</strong> und dem Tierpark in Ost-<strong>Berlin</strong> geschildert, der<br />

im Kalten Krieg teils groteske Züge annahm.<br />

Oder im Vorgriff auf das 50jährige Jubiläum im kommenden Jahr<br />

„1968 in <strong>Berlin</strong> – Schauplätze der Revolte“ von Ingo Juchler. Da steht<br />

drin, wo die Kommune I gewohnt hat, wo der erste Kinderladen aufgemacht<br />

hat und wo der Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen<br />

getagt hat. Ein Stadtführer der besonderen Art.<br />

wh<br />

Ingo Juchler<br />

1968 in <strong>Berlin</strong> –<br />

Schauplätze der Revolte<br />

be.bra verlag<br />

14,00 €<br />

Peter Laubenthal (Hrsg)<br />

Gleich nebenan 1-3<br />

B&S Siebenhaar Verlag<br />

13,80 €<br />

Ulla C. Binder<br />

Manufakturen –<br />

Handgemachtes aus <strong>Berlin</strong><br />

nicolai Verlag<br />

19,95 €<br />

22,90€<br />

LERNBUCH UND APP<br />

Spezialatlas zum<br />

<strong>Taxi</strong>schein für <strong>Berlin</strong><br />

Das Standardwerk für P-Schein-Anwärter,<br />

Ausbilder und Prüfer zur Klärung von Fragen<br />

zur Ortskunde in <strong>Berlin</strong><br />

Mehr Infos: www.spezialatlas.de<br />

Die Trainings-App (Android; iOS) zur Vorbereitung auf<br />

die P-Schein-Prüfung für <strong>Taxi</strong>fahrer, Mietwagenfahrer<br />

und Krankenwagenfahrer in <strong>Berlin</strong>.<br />

Neu: mit Prüfungssimulation<br />

Jan Mohnhaupt<br />

Der Zoo der Anderen<br />

Hanser Verlag<br />

20,00 €<br />

FOTOS: Wilfried Hochfeld / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

32 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


GASTRONOMIE-TIPP<br />

ZEIT FÜR EINE PAUSE<br />

Mittagessen auf der Terrasse mit Blick auf die Spree nahe der Oberbaumbrücke ...<br />

... und auch innen ist es angenehm und hell.<br />

ORIGINELL ESSEN AN DER SPREE:<br />

EATSIDE IM UNIVERSALHAUS<br />

Heute geht es nicht um Tipps für Fahrgäste,<br />

sondern um Mittagessen für<br />

die Fahrer. Dass Kantinen weder<br />

muffig sein noch schlechtes Essen anbieten<br />

müssen, beweist das Betriebsrestaurant der<br />

Firma Universal Music, die ehemalige Cantina<br />

Universale. Seit ihrem Betreiberwechsel<br />

vor einem Jahr heißt die Kantine Eat side, ein<br />

Wortspiel aus eat und Eastside. Das Reizvolle<br />

ist der Spreeblick, den man nicht nur im<br />

Sommer auf der Terrasse, sondern auch im<br />

Winter hat.<br />

Speisenangebot und Preisniveau liegen<br />

zwischen einer durchschnittlichen Kantine<br />

und einem preisgünstigen Restaurant.<br />

Hauptgerichte kosten meist zwischen 5 und<br />

8 Euro. Im Foyer sitzt man originellerweise<br />

auf schaukelartigen Brettern, die an je zwei<br />

Seilen aufgehängt sind.<br />

Vor dem Gebäude, dem historischen Eierspeicher<br />

des Osthafens, dürfen Taxen eine<br />

halbe Stunde gebührenfrei parken (Einfahrt:<br />

am nhow-Hotel durch die Schranke). ar<br />

EATSIDE<br />

Friedrichshain, Stralauer Allee 1<br />

(Ecke Am Oberbaum)<br />

im Gebäude der Firma Universal<br />

Music, dem historischen Eierspeicher<br />

Zugang: durch den Haupt eingang<br />

oder links um das Haus zur Terrasse<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo-Fr 11:30 bis 15 Uhr (Restaurant)<br />

Mo-Fr 8:00 bis 17 Uhr (Kaffeebar)<br />

Barrierefrei<br />

GUT UND PREISGÜNSTIG ESSEN IN<br />

CHARLOTTENBURG: TU BERLIN,<br />

KANTINE IM MATHE-GEBÄUDE<br />

FOTOS: Axel Rühle / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Wer in der City West unterwegs<br />

ist und zum Mittag auch mal<br />

etwas anderes essen möchte als<br />

Gänsebraten oder Stullen, der findet nahe<br />

dem Ernst-Reuter-Platz die eine oder andere<br />

Kantine, in der er für schmales Geld Mittagessen<br />

bekommt, das zum Teil kein Entzücken<br />

auslöst (zum Beispiel wird von der<br />

Hauptmensa eher selten geschwärmt), zum<br />

Teil aber auch locker mit durchschnittlichen<br />

Restaurants mithalten kann. Eine solche<br />

empfehlenswerte Kantine befindet sich im<br />

Mathematik-Gebäude der TU <strong>Berlin</strong>, direkt<br />

gegenüber dem Hauptgebäude.<br />

Unigebäude sind öffentlich und meist<br />

freundlich, und die Mensa- bzw. Cafeteria–<br />

preise sind auf den Geldbeutel von Studenten<br />

zugeschnitten. Betritt man das Mathe-Gebäude,<br />

so ist gleich am Anfang links im Souterrain<br />

eine Cafeteria für alle, die es eilig<br />

haben. Möchte man eine richtige Mahlzeit<br />

einnehmen, so geht man gerade durch das<br />

Erdgeschoss zu den Aufzügen, die einen in<br />

den 8. Stock bringen. Die letzte Treppe muss<br />

Mittagessen mit Aussicht über die City West<br />

man zu Fuß hoch. Dafür wird man mit einer<br />

eindrucksvollen Aussicht über die City West<br />

belohnt.<br />

Man befindet sich in einer der besten<br />

Kantinen der <strong>Berlin</strong>er Unis, die seit gut 25<br />

Jahren vom selben Küchenchef erfolgreich<br />

geführt wird, und kann in der Regel zwischen<br />

drei bis fünf sehr unterschiedlichen<br />

Gerichten und einigen Nachspeisen wählen.<br />

Eine Parklücke findet man hier besonders<br />

gut um 10 vor 12 und um 10 vor 14 Uhr,<br />

weil um dreiviertel die Lehrveranstaltungen<br />

enden, allerdings muss man zu eben diesen<br />

Zeiten natürlich auch kurz Schlange stehen.<br />

Doch es geht ruckzuck wie am Fließband,<br />

und die Qualität des Essens hat schon viele<br />

überzeugt. Trotzdem sind die Preise günstig:<br />

Kein Gericht kostet über fünf Euro. ar<br />

Das Mathe-Gebäude der TU mit seiner<br />

geräumigen, angenehmen, sauberen, hellen,<br />

preisgünstigen, preisgekrönten Kantine<br />

ÖFFENTLICHE PERSONALKAN-<br />

TINE IM MATHEMATIKGEBÄUDE<br />

DER TU BERLIN, 9. ETAGE<br />

Charlottenburg, Str. des 17. Juni 136<br />

(zwischen Einsteinufer und Ernst-<br />

Reuter-Platz)<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo-Fr 11 Uhr bis 16 Uhr<br />

TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />

33


QUERBLICK<br />

BUNDESVERBAND<br />

BALD IN BERLIN?<br />

Ein kurzer Überblick über die Themen der<br />

aktuellen Ausgabe <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH<br />

Ende Oktober fand in Jena die Herbsttagung<br />

des <strong>Taxi</strong>bundesverbands BZP<br />

statt – just an dem Tag, an dem Hermann<br />

Waldner, Vizepräsident und Chef von<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>, seinen 65. Geburtstag feierte.<br />

Natürlich gab es dafür Glückwünsche und<br />

Geschenke, doch am meisten freute sich<br />

Waldner über eine einstimmige Entscheidung<br />

der Delegierten, die einen Wechsel der<br />

BZP-Geschäftsstelle von Frankfurt am Main<br />

nach <strong>Berlin</strong> ermöglichen könnte. Was genau<br />

dort beschlossen wurde und warum das noch<br />

nicht gleichbedeutend mit einem schnellen<br />

Umzug in die Hauptstadt ist, kann man in<br />

der aktuellen überregionalen Ausgabe <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> DACH nachlesen.<br />

Die Zukunft des BZP mag nun also in <strong>Berlin</strong><br />

liegen, doch wohin entwickelt sich das<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe generell in den nächsten Jahren<br />

und Jahrzehnten? Wer steuert die künftigen<br />

Fortbewegungsmittel und auf welchen<br />

Wegen? Antworten auf diese Fragen hat die<br />

<strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Redaktion während der IAA in<br />

Frankfurt am Main gefunden, sowohl auf<br />

den Messeständen der Fahrzeughersteller<br />

als auch während eines parallel laufenden<br />

Kongresses. Dort ging es um Flugtaxis,<br />

bemannte und unbemannte senkrechtstartende<br />

Drohnen, die irgendwann einmal<br />

unsere heutigen Fahrgäste staufrei durch<br />

die Lüfte befördern. <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Redakteur<br />

Simon Günnewig war überrascht, wie viele<br />

Firmen solche Flugobjekte entwickeln, wie<br />

viel Kapital dahinter steckt und wie konkret<br />

das alles schon ist. Sein Fazit: „Die nächste<br />

<strong>Taxi</strong>-Konkurrenz kommt aus der Luft und<br />

wird gesetzgeberische Anpassungen nötig<br />

machen, deren Ausmaß heute kaum vorstellbar<br />

sind.“<br />

Bleiben wir bei den Emotionen: Das<br />

Gespräch mit dem Hamburger Kollegen<br />

Mehmet Yilmaz ging <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Redakteur<br />

Philipp Rohde unter die Haut. Mehmet war<br />

eines Nachts in seinem <strong>Taxi</strong>bus mit zwei<br />

Fahrgästen unterwegs, als ein anderes <strong>Taxi</strong><br />

mit 145 km/h in seins hineinrauschte. Er<br />

selbst, ein Fahrgast und der Unfallfahrer,<br />

der das <strong>Taxi</strong> vorher gestohlen hatte, erlitten<br />

schwere Verletzungen. Der zweite Fahrgast<br />

starb. Philipp Rohde beschreibt, wie es dem<br />

Kollegen heute geht.<br />

Alle drei Themen und noch viele weitere<br />

Informationen können Sie in der aktuellen<br />

überregionalen <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH lesen.<br />

Wir wünschen<br />

allen Lesern<br />

frohe Weihnachten<br />

und ein gutes neues<br />

Jahr 2018!<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

taxi-times Verlags GmbH,<br />

Frankfurter Ring 193 a<br />

80807 München, Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 91<br />

Telefax: +49 (0)89 / 14 83 87 89<br />

E-Mail: info@taxi-times.taxi<br />

Internet: www.taxi-times.taxi<br />

Geschäftsführer und V. i. S. d. P.<br />

Jürgen Hartmann (jh)<br />

Bankverbindung<br />

Stadtsparkasse München<br />

IBAN: DE89701500001003173828<br />

BIC: SSKMDEMM<br />

UST-ID: DE293535109<br />

Handelsregister: Amtsgericht München<br />

HRB 209524<br />

Redaktion (tt)<br />

Stephan Berndt (sb), Jürgen Hartmann (jh), Wilfried<br />

Hochfeld (wh), Axel Rühle (ar), Hayrettin Şimşek (hs)<br />

E-Mail: tt-berlin@taxi-times.taxi<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Sascha Bors (sash), Daniel Herbst (dh),<br />

Simon Günnewig (sg)<br />

G r a fi k<br />

Stanislav Statsenko, info@inversi-design.de<br />

Anzeigenleitung und Vertrieb<br />

Elke Gersdorf, e.gersdorf@taxi-times.taxi<br />

Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 92<br />

Telefax: +49 (0)89 / 14 83 87 89<br />

Druck<br />

Chroma Druckerei, Przemysłowa 5,<br />

68-200 Żary, Polen<br />

Erscheinungsweise: 6 x pro Jahr<br />

Heftpreis: 3,50 € (inkl. MwSt.)<br />

ISSN-Nr.: 2367-3842<br />

Weitere Verlagsmagazine:<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />

Die <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> TZB GmbH, Innung des <strong>Berlin</strong>er<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbes e. V., <strong>Taxi</strong> Deutschland <strong>Berlin</strong><br />

e. V. und <strong>Taxi</strong>verband <strong>Berlin</strong>, Brandenburg e. V.<br />

bekommen in <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> eigens gekennzeichnete<br />

Mitteilungsseiten, für deren Inhalte<br />

die Genannten im Sinne des Presserechtes selbst<br />

verantwortlich sind.<br />

FOTO: pixabay.com<br />

34<br />

DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI


TAXI TIMES –<br />

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die großen Veränderungen und auf politisch motivierte Gesetzesregelungen reagiert<br />

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§ 495 BGB. | Das Angebot ist zeitlich begrenzt und gilt bei Bestellung und Übernahme<br />

des Fahrzeuges bis 31.12.<strong>2017</strong> und nur, solange der Vorrat reicht. | 3Unverbindliche<br />

Preisempfehlung des Herstellers, zuzüglich lokaler Überführungskosten. | Druckfehler und<br />

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