Taxi Times Berlin - Dezember 2017
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DEZEMBER <strong>2017</strong> 3,50 €<br />
www.taxi-times.taxi<br />
BERLIN<br />
UNTERSCHIEDLICHE TAXI-KONZEPTE<br />
BER: WARTEN AUF DEN<br />
FAIREN KOMPROMISS<br />
NEUE KOMMUNIKATION<br />
<strong>Taxi</strong>-Gremium spricht mit<br />
Senatorin Breitenbach<br />
NEUE KOOPERATION<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> und <strong>Taxi</strong> 24 schnüren<br />
Care- und andere Pakete<br />
NEUE KOMBINATION<br />
Toyota Mirai tankt Wasserstoff<br />
und fährt elektrisch
DER NEUE OPEL INSIGNIA ST<br />
OPEL TAXI MODELLE<br />
DIE NORDRING TAXI-FLOTTE<br />
VIELE MODELLE SOFORT VERFÜGBAR!<br />
UNSERE NORDRING TAXI-LEISTUNGSZENTRUM ANGEBOTE<br />
Der neue OPEL Insignia ST <strong>Taxi</strong> 2.0 Automatik,<br />
125 kW (170 PS) Start/Stop (8-Stufen-Automatikgetriebe)<br />
mit Sonderausstattung, u. a.:<br />
Der OPEL Zafira <strong>Taxi</strong> Exklusiv 2.0 Automatik,<br />
96 kW (130 PS) Start/Stop (6-Stufen-Automatikgetriebe)<br />
mit Sonderausstattung, u. a.:<br />
Der OPEL Vivaro Combi <strong>Taxi</strong> 9 Sitzer Bus<br />
1.6 Bi Turbo Diesel, 92 kW (125 PS) L1H1 mit<br />
Sonderausstattung, u. a.:<br />
Der OPEL Combo Selection mit LKW-<br />
Zulassung 1.6 Diesel, 88 kW (120 PS), L2H2<br />
mit verstärkter Federung mit Sonderausstattung,<br />
u. a.:<br />
Premium-Ausstattung Leder Siena, perforiert,<br />
Schwarz, Leichtmetallräder, Frontkamera<br />
mit adaptiven Geschwindigkeitsregler und<br />
automatischer Gefahrenbremsung, Wireless<br />
Charging, Verkehrsschild-Assistent, Ergonomiesitz<br />
mit Gütesiegel AGR, 8-fach einstellbar,<br />
Sitzheizung, Beheizbares Lederlenkrad mit<br />
Lenkradfernbedienung, Allwetterreifen<br />
Zwei-Zonen Klimaautomatik, Sensorgesteuerte<br />
Heckklappe, Rückfahrkamera, Parkpilot,<br />
Einparkhilfe vorn und hinten, Opel OnStar,<br />
Navi 900 IntelliLink,<br />
Leder, Dachreling, Außenspiegel elektrisch<br />
einstell- und beheizbar, Bordcomputer, Geschwindigkeitsregler,<br />
Ergonomiesitz mit Gütesiegel<br />
AGR, 6-fach einstellbar, Sitzheizung für<br />
Fahrer und Beifahrer, Lederlenkrad mit Fernbedienung,<br />
Klimaanlage, Parkpilot, Einparkhilfe<br />
vorn und hinten, Opel OnStar, Radio R 4.0<br />
IntelliLink, Smartphone-Integration via Apple<br />
CarPlay und Android Auto, Nebelscheinwerfer,<br />
Fernlicht-Assistent, Automatisches Fahrlicht<br />
mit Tunnelerkennung, Regensensor<br />
Allwetterreifen, Heckklappe, Außenspiegel<br />
elektrisch einstell- und beheizbar, Geschwindigkeitsregler,<br />
Fahrersitz 3-fach einstellbar<br />
mit Armlehne und Lendenwirbelstütze,<br />
Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, Lenkradfernbedienung,<br />
Klimaanlage vorn und<br />
hinten, Heizung Fahrgastraum hinten, Rückfahrkamera<br />
und Parkpilot, Navi 50 IntelliLink,<br />
Bluetooth®,, Kartenmaterial für Westeuropa.<br />
Aux-In-Anschluss, USB-Schnittstelle, Nebelscheinwerfer,<br />
Automatisches Fahrlicht mit<br />
Tunnelerkennung, Regensensor<br />
5-Sitzer + Rollstuhl, Heckflügeltüren mit Heckscheibenwischer<br />
und Heizung, Schiebetür auf<br />
Fahrer- und Beifahrerseite, verglast, mit elektr.<br />
Fensterheber, Außenspiegel elektrisch einstell-<br />
und beheizbar, Geschwindigkeitsregler,<br />
Komfort-Fahrersitz höhenverstellbar mit Armlehne<br />
und Lendenwirbelstütze, Rücksitzlehne<br />
und Bank, vorklappbar im Verhältnis 60:40 (2.<br />
Reihe), Sitzheizung für Fahrer, Lenkradfernbedienung,<br />
Klimaanlage, Parkpilot, Einparkhilfe<br />
hinten, Zentralverriegelung, CD 50 Multimedia,<br />
Bluetooth®-Schnittstelle, Aux-In USB<br />
<strong>Taxi</strong>-Basisausstattung<br />
Taxameter-Vorrüstung, <strong>Taxi</strong>-Dachschild und<br />
Dachschildhalter ASK1 Splithoff<br />
<strong>Taxi</strong>-Basisausstattung<br />
Halter für Dachzeichen Mannesmann-Kienzle,<br />
Taxameter-Vorrüstung für Hale MCT 04/05/06,<br />
<strong>Taxi</strong>-Dachzeichen Mannesmann Kienzle<br />
<strong>Taxi</strong>-Basisausstattung<br />
Halter für Dachzeichen Kienzle, <strong>Taxi</strong>-Dachzeichen<br />
Kienzle mit stillem Alarm<br />
Inkl. Rollstuhlumbau mit schwenkbarer Rampe<br />
Nordring Hauspreis<br />
24.890,- € *<br />
(inkl. Werksfracht)<br />
Nordring Hauspreis<br />
18.890,- € *<br />
(inkl. Werksfracht)<br />
Nordring Hauspreis<br />
20.890,- € *<br />
(inkl. Werksfracht)<br />
Nordring Hauspreis<br />
18.950,- € *<br />
(inkl. Werksfracht)<br />
Verbrauchsdaten: Abgasnorm Euro 6, Verbrauch, außerstädtisch<br />
(l/100 km) 4,8, Verbrauch, durchschnittlich<br />
(l/100 km) 6,1, Verbrauch innerstädtisch (l/100) 8,2<br />
Verbrauchsdaten: Abgasnorm Euro 6, Verbrauch, außerstädtisch<br />
(l/100 km) 4,8, Verbrauch, durchschnittlich<br />
(l/100 km) 6,1, Verbrauch innerstädtisch (l/100) 8,2<br />
Verbrauchsdaten: Abgasnorm Euro 6, Verbrauch, außerstädtisch<br />
(l/100 km) 5,4, Verbrauch, durchschnittlich<br />
(l/100 km) 5,9, Verbrauch innerstädtisch (l/100) 6,9<br />
Wir freuen uns auf ihren Besuch im NORDRING TAXI-LEISTUNGSZENTRUM!<br />
Verbrauchsdaten: Abgasnorm Euro 6, Verbrauch, außerstädtisch<br />
(l/100 km) 5,1, Verbrauch, durchschnittlich<br />
(l/100 km) 5,7, Verbrauch innerstädtisch (l/100) 6,7<br />
FILIALE MARZAHN, Nordring 6,<br />
12681 <strong>Berlin</strong>, Telefon: 030 - 93 893 111<br />
info@amnordring.de<br />
FILIALE STRAUSBERG, Lehmkuhlenring 13,<br />
15344 Strausberg, Telefon: 03341 - 33 59 0<br />
info@amnordring.de<br />
*Gewerbekundenangebot zzgl. MwSt.
LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />
woran erkennt man eigentlich am besten den Optimismus<br />
des <strong>Berlin</strong>ers? Er rechnet weiterhin damit, dass tatsächlich<br />
irgendwann einmal der neue Flughafen BER eröffnet wird.<br />
Das Hoffen auf den Tag X.<br />
Wenn dieser Tag X dann irgendwann einmal eintreten<br />
sollte, dann muss auch klar sein, welche <strong>Taxi</strong>s denn nun in<br />
Schönefeld - so kurz hinter der Stadtgrenze, aber eben doch<br />
schon auf brandenburgischem Gebiet –Fluggäste einladen<br />
dürfen.<br />
Die Tagespresse berichtet mittlerweile regelmäßig über die<br />
Sondierungsgespräche zwischen dem <strong>Berlin</strong>er Staatssekretär<br />
Kirchner mit seinem brandenburgischen Kollegen. Es sind<br />
schwierige Verhandlungen, bei denen man als Außenstehender<br />
das Gefühl hat, dass es (mal wieder) mehr um politische<br />
Machtdemonstrationen geht als um die eigentliche Sache.<br />
BLICK NACH MÜNCHEN UND WIEN<br />
Dabei kann es nur um eines gehen: Es muss eine Lösung<br />
gefunden werden, die für den Kunden eine jederzeitige<br />
Taxenverfügbarkeit bei gleichzeitiger bestmöglicher Qualität<br />
verspricht. Es kann nicht schaden, wenn man sich an den<br />
jahrzehntelangen Erfahrungen anderer Großflughäfen orientiert,<br />
die ähnlich wie BER auch außerhalb des eigentlichen<br />
Stadtgebiets liegen.<br />
Unser Redakteur Stephan Berndt hat sich deshalb auf den<br />
Weg nach München und nach Wien gemacht und ist dort<br />
auf zwei höchst unterschiedliche Ansätze gestoßen, wie man<br />
Laderechte für <strong>Taxi</strong>s definieren kann. Wir haben diese Erfahrungswerte<br />
in unseren Bericht über die aktuellen Lösungsansätze<br />
zum BER einfließen lassen.<br />
Eine eigentlich für Ende November geplante weitere<br />
Gesprächsrunde zwischen Kirchner und der brandenburgischen<br />
Seite wurde übrigens auf Januar verschoben. Das Warten<br />
auf eine gute <strong>Taxi</strong>-Lösung für den BER geht also weiter.<br />
- die Redaktion -<br />
INHALT<br />
PERSONEN<br />
4 Simis Kollegen<br />
BERLIN / WETTBEWERB<br />
6 Wie werden Taxen den BER bedienen? (Teil 1)<br />
GEWERBE / NEWS (1)<br />
8 News: Kartenzahlungszuschlag, Cabman<br />
10 <strong>Taxi</strong>-Gremium spricht mit Elke Breitenbach<br />
RECHT<br />
12 Vergessene Verkehrsregeln, Teil 3<br />
14 Kolumne: Das schwarze Schaf<br />
NEWS (2)<br />
15 News: Tegel-Klauer, IHK, Münchener <strong>Taxi</strong>demo<br />
ZENTRALE UND VERBÄNDE<br />
16 Neuzugang bei <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>: <strong>Taxi</strong> 24<br />
18 Hilfe für Obdachlose mit „Care-Paketen"<br />
19 Nachruf auf einen der <strong>Taxi</strong>funk-Gründer<br />
20 Innung: Mitgliederversammlung am Salzufer<br />
21 TD: Immer mehr Chauffeurlimousinen aus LDS<br />
22 TVB: Dieselfahrverbot ist kein Witz<br />
BERLIN<br />
23 Die Visionen der Verkehrssenatorin<br />
24 Ein Halteplatz verwahrlost. Wer ist zuständig?<br />
ANTRIEB<br />
26 Toyota Mirai mit Wasserstoff: Top oder Flop?<br />
28 Inklusionstaxi Ford Tourneo Custom im Test<br />
30 VW setzt weiter auf Verbrennungsmotoren<br />
TIPPS / KOLUMNE<br />
31 Sash: Oh, ein <strong>Taxi</strong>fahrer, der Deutsch kann!<br />
32 Lesetipp: Handgemacht in <strong>Berlin</strong><br />
33 Gastronomie-Tipp<br />
35 Querschau: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH<br />
TITELFOTO: Stanislav Statsenko / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
VERKEHRSRECHT BERLIN<br />
Rechtsanwalt Carsten Hendrych<br />
Fachanwalt für Verkehrsrecht<br />
Rechtsanwaltskanzlei<br />
Ruttge • Brettschneider •Tosberg • Hendrych<br />
Nürnberger Straße 49, 10789 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: (030) 883 4031 – Fax: (030) 882 4709<br />
E-Mail: hendrych@rbth-recht.de<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
3
PERSONEN<br />
PLÖTZLICH IM TAXI<br />
Viele Kollegen starten <strong>Taxi</strong>fahren als Nebenjob.<br />
Dann werden sie „<strong>Taxi</strong>fahrer aus Leidenschaft“.<br />
Özgür Bozkaya ist ein typisches Beispiel.<br />
Fahrer aus Leidenschaft: Özgür Bozkaya<br />
Studium, Selbstfindungsphase oder<br />
Überbrückung einer kurzfristigen<br />
Arbeitslosigkeit – die Gründe, den<br />
<strong>Taxi</strong>schein zu machen und <strong>Taxi</strong>fahrer zu<br />
werden, haben meist nur ein Ziel: Nebenher<br />
ein wenig Geld zu verdienen. Doch bei vielen<br />
stellt sich dann heraus: „Das ist ja genau<br />
mein Traumjob.”<br />
Auch für Özgür Bozkaya ist <strong>Taxi</strong>fahren<br />
„der beste Job der Welt“. Er wollte nur für<br />
eine kurze Zeit <strong>Taxi</strong> fahren, zur Überbrückung<br />
seiner Selbstfindungsphase. Aber:<br />
„Als <strong>Taxi</strong>fahrer hat man viele Freiheiten.<br />
Man findet im Vergleich zu anderen Berufen<br />
unkompliziert und schnell eine Anstellung.<br />
Es sitzt kein Chef im Nacken und man kann<br />
seine Einsatzzeiten selber gestalten. Dazu<br />
kommt, dass die Arbeit sehr abwechslungsreich<br />
ist und man nie weiß, wer als nächstes<br />
einsteigt, es sei denn, man fährt seine<br />
Stammfahrgäste. Wer Spaß daran hat, mit<br />
Menschen in Kontakt zu kommen, der ist<br />
als <strong>Taxi</strong>fahrer gut aufgehoben. Man hat die<br />
ganze Welt im <strong>Taxi</strong>.“<br />
Und erlebt dabei auch viel Dankbarkeit:<br />
So wie vor Jahren an jenem Sonntag früh<br />
um vier Uhr, als ihm als „Frischling“ an<br />
der <strong>Taxi</strong>halte Wald-/Turmstraße ein Asiate<br />
mit seiner hochschwangeren Frau ins Auto<br />
stürzte, bei der die Wehen bereits eingesetzt<br />
hatten. „Diesen Augenblick werde ich<br />
nie vergessen: Am Virchow angekommen,<br />
umarmte mich die Dame und bedankte sich<br />
weinend. Eigentlich hatte ich nur meinen Job<br />
gemacht, Geld verdient und dabei Menschen<br />
geholfen – herrlich", sagt Özgür. Viele seiner<br />
Fahrgäste sagen, dass sie Glück hätten, von<br />
ihm gefahren zu werden, berichtet Özgür.<br />
„Und einmal hab ich sogar selber Glück<br />
gehabt". Ein Fahrgast fragte, ob er ihn in 15<br />
Minuten wieder an der Zieladresse abholen<br />
könne, aber bei ihm hatte Özgür die ganze<br />
Zeit ein komisches Gefühl im Bauch und<br />
sagte dankend ab. Beim Saubermachen im<br />
Auto fand er ein Rambo-Messer neben der<br />
Fußmatte versteckt. Wer weiß, was passiert<br />
wäre, wenn jener letzte Fahrgast das wieder<br />
abgeholt hätte.<br />
Gut, dass es anders gekommen ist, denn<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer aus Leidenschaft wie Özgür<br />
braucht <strong>Berlin</strong>, ganz egal, ob neben- oder<br />
hauptberuflich. Uber-Söldner, die aus Geldgier<br />
Gesetze nicht einhalten, braucht dagegen<br />
niemand.<br />
hs<br />
HEIMSIEG BEIM TAXI TIMES SOCCER CUP<br />
Der Herbststurm Herwart hielt elf Kollegen aus Hamburg<br />
nicht davon ab, am Sonntag frühmorgens in zwei Siebensitzer-Taxen<br />
nach <strong>Berlin</strong> zu fahren,<br />
um dort am 1. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Soccer Cup teilzunehmen.<br />
Bereits am Vortag waren zwei<br />
Teams mit Spielern aus Essen, Ahlen,<br />
Steinheim, Duisburg, Düsseldorf, Wuppertal<br />
und Köln. Organisiert wurde<br />
das <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Hallenturnier von<br />
Verlagsmitarbeiterin Elke Gersdorf<br />
und Redakteur Hayrettin<br />
„Simi“ Şimşek.<br />
Er trat für das „Team <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong>“ an, das mit <strong>Taxi</strong>fahrern<br />
aus der Hauptstadt verstärkt<br />
wurde. Ebenfalls aus <strong>Berlin</strong><br />
kamen die Kollegen von „Cab<br />
Point“, die im letzten Gruppenspiel<br />
nur knapp das Finale<br />
verpassten. Dieses erreichten das dritte <strong>Berlin</strong>er „Team Antep 27“<br />
und das „Team Zeki Blacksea“, dessen Torwart Taner Işsever bis<br />
dahin am wenigsten Gegentore eingefangen hatte und dafür mit<br />
Gewonnen: Team Antep 27 aus <strong>Berlin</strong> (vorne v.l.n.r.: Haydar Polat,<br />
Özkan Özdemir, Savas Bozkurt, Mesut Badem;<br />
hinten v.l.n.r.: Ali Dönmez, Mesut Polat, Ali Özdemir)<br />
Autowäsche-Gutscheinen von IMO-Wash belohnt wurde. Im Endspiel<br />
kassierte seine Mannschaft allerdings vier Tore, die Gegner von<br />
„Antep 27“ nur zwei. So blieb der Pokal in der<br />
Hauptstadt, während sich die Hamburger als<br />
faire Verlierer erwiesen und sich gleich<br />
als Gastgeber des nächsten <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Soccer Cups anboten.<br />
Das Turnier war ausschließlich<br />
über Facebook angekündigt und<br />
organisiert worden. Neben Hale<br />
und dem Kölner Unternehmen<br />
Car Colour, dessen Inhaber Inan<br />
Kamalak im Team Steinheim City<br />
mitspielte, sponserte den <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> Soccer Cup noch Mercedes<br />
Benz <strong>Berlin</strong>.<br />
Der <strong>Berlin</strong>er Software-Spezialist<br />
Starksoftcenter stellte in<br />
Person von Serkan Eren einen<br />
kompetenten Schiedsrichter. Durch die finanzielle Unterstützung<br />
kamen alle Spieler im Anschluss an das Turnier zu einem reichhaltigen<br />
Buffet.<br />
hs<br />
FOTOS: Simi / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
4 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
WETTBEWERB<br />
Das Gelände des Flughafens Franz Josef Strauß bei München (MUC) ist 1,618 km2 groß und liegt in vier Gemeinden. Die Bedienung mit Taxen wurde<br />
im Voraus zwischen drei Landkreisen und der Stadt München geregelt und funktioniert problemlos.<br />
BER: WARTEN AUF DEN<br />
FAIREN KOMPROMISS<br />
Was entscheiden der LDS und <strong>Berlin</strong> hinsichtlich der <strong>Taxi</strong>-Laderechte am<br />
künftigen Flughafen? Bei der Suche nach einer Lösung lohnt sich ein Blick<br />
in vergleichbare Millionenstädte.<br />
FOTO: Stanislav Statsenko<br />
Der Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) will Laderechte nur<br />
für dort angemeldete <strong>Taxi</strong>s, <strong>Berlin</strong> strebt eine gemeinsame<br />
Lösung an. Die LDS-Verantwortlichen berufen sich dabei<br />
auf das Personenbeförderungsgesetz (PBefG): Taxen dürfen nur in<br />
der Gemeinde bereitgehalten werden, in der der Unternehmer seinen<br />
Betriebssitz hat (§ 47 PBefG, Satz 2). Bei einem Großflughafen am<br />
Rande einer Metropole ist dies allerdings irrwitzig. Ohne <strong>Berlin</strong> gäbe<br />
es keinen Bedarf für diesen Flughafen, der letzte innerstädtische<br />
Flughafen wird geschlossen. Es gibt aber ca. 8.000 Hauptstadt-<strong>Taxi</strong>s,<br />
von Hico_04-2016.qxp_Layout denen viele vom Flughafen 1 06.04.16 leben. 10:04 Seite 1<br />
In der <strong>Berlin</strong>er Koalitionsvereinbarung wird das Laderecht für<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>s am BER deshalb auch ausdrücklich gefordert.<br />
Verkehrs-Staatssekretär Jens Holger Kirchner strebt, nicht zuletzt<br />
angesichts zweier chaotischer Situationen in jüngster Zeit – als<br />
wegen eines Bombenalarms in Spandau alle Flugzeuge von Tegel<br />
(TXL) nach Schönefeld (SXF) umgeleitet wurden, dann während eines<br />
Orkans – eine schnelle Lösung an, die auch schon für die Flughäfen<br />
SXF und TXL gelten soll. Ein Lösungsansatz: Umlandtaxis bekommen<br />
eine Ladegenehmigung für ausgewählte Halteplätze in <strong>Berlin</strong>: am<br />
Flughafen Tegel (solange der TXL noch in Betrieb ist), an der Messe<br />
Jetzt<br />
– nur 1x in <strong>Berlin</strong> –<br />
HICO Kraftfahrzeug-Kontrollgeräte GmbH · Ullsteinstraße 53–55 · 12109 <strong>Berlin</strong><br />
Vertretung:<br />
FISKALTAXAMETER<br />
• Montage fiskalfähiger Taxameter<br />
• Umrüstung vorhandener Taxameteranlagen<br />
• Aktualisierung der Taxameteranlage nach neuesten Anforderungen<br />
Der Kundendienst:<br />
Beratung und Termine:<br />
HICO-Service anerkannt, zuverlässig, Tel.: 030/7520774<br />
fachmännisch und flexibel Fax: 030/7520944<br />
E-mail: info@hico-berlin.de<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
5
WETTBEWERB<br />
und an den großen Fernbahnhöfen – eine Regelung, die übrigens<br />
entsprechend auch in München seit der Eröffnung des im Landkreis<br />
Erding gelegenen Flughafens 1992 erfolgreich praktiziert wird.<br />
SCHÖNEFELDS BÜRGERMEISTER WILL NICHT TEILEN<br />
Kein „ordentliches Angebot“ ist das für den ersten Beigeordneten<br />
und Verkehrsdezernenten im LDS, Chris Halecker. Es sei für die<br />
Schönefelder <strong>Taxi</strong>fahrer nicht genug, auf <strong>Berlin</strong>er Stadtgebiet nur<br />
an fünf ausgewählten Orten Passagiere aufnehmen zu dürfen. Schönefelds<br />
Bürgermeister Udo Haase ist sogar grundsätzlich dagegen,<br />
das Geschäft am SXF-Terminal und am künftigen BER mit <strong>Berlin</strong>er<br />
Taxen zu teilen. Damit steht er in einer Linie mit Landrat Stephan<br />
Loge (SPD), der bereits 2013 angekündigt hatte, das Ladeverbot am<br />
SXF solle auch für den neuen Flughafen BER gelten: „Die <strong>Berlin</strong>er<br />
dürfen hier nicht mehr laden.“<br />
Dafür will auch der „SXF-<strong>Taxi</strong>verband BER“ alles tun. Trotz des<br />
Konzessionsstopps, der aktuell eine Obergrenze von 357 <strong>Taxi</strong>s festschreibt,<br />
gebe es bereits Wartelisten. Vor der Eröffnung des BER<br />
würden zusätzliche Konzessionen erteilt, ca. 200 Unternehmer hätten<br />
bereits Genehmigungen beantragt. So empfiehlt Heidrun Schaaf,<br />
Sprecherin des LDS, <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>unternehmen, einen Betriebssitz<br />
im LDS anzumelden. Und solche Empfehlungen sind ernst zu nehmen,<br />
denn der zuständige Dezernent des Kreises, Wolfgang Starke,<br />
wähnt sich auf der „sicheren Seite, weil wir so handeln, wie es sich<br />
der Gesetzgeber gedacht hat“.<br />
Der Ausgang der Gespräche ist entsprechend offen. Sie können<br />
einvernehmlich enden, oder sie bleiben kontrovers. Welche<br />
GEMEINSAM – MIT STRENGEN REGELN UND<br />
FUNKTIONIERENDEN KONTROLLEN<br />
Nach dem Münchener Vorbild könnte man auch in <strong>Berlin</strong> eine<br />
sogenannte Behördenvereinbarung anstreben. Darin müssten<br />
folgende Punkte eindeutig festgeschrieben sein:<br />
• Ein gemeinsames Pflichtfahrgebiet <strong>Berlin</strong>, erweitert um die<br />
im südlichen Umland gelegenen Städte und Gemeinden, in<br />
dem ein einheitlicher Fahrpreis gilt, mit allen Rechten und<br />
Pflichten, gleichberechtigt ohne Wenn und Aber. Damit ist<br />
der Flughafen Teil dieses gemeinsamen Pflichtfahrgebietes,<br />
und kein Unternehmer aus <strong>Berlin</strong> kann künftig dort ausgeschlossen<br />
werden.<br />
• Eine einzige Ordnungsbehörde, die für alle <strong>Taxi</strong>genehmigungen<br />
in diesem Pflichtfahrgebiet zuständig ist, sie verwaltet<br />
und alle Aufgaben zentral koordiniert. Diese Behörde muss<br />
auch Kontrollinstanz für die Abläufe des <strong>Taxi</strong>verkehrs am<br />
Flughafen BER sein<br />
• Eine eindeutige Kennzeichnung der Umlandtaxis mit Ladeberechtigung<br />
in <strong>Berlin</strong>. Auch Fahrer müssen sich eindeutig<br />
ausweisen können (Fahrerkarte vom Flughafen)<br />
• Ein Bestandsschutz für Taxen mit Laderechten am SXF,<br />
Stichtagregelung und Deckelung<br />
• Ortskundeprüfung für neues Pflichtfahrgebiet bei neuen<br />
Anwärtern, Bestandsschutz für P-Schein-Inhaber<br />
Im nächsten Schritt müsste der gesamte „Speckgürtel“ rund<br />
um <strong>Berlin</strong> mit einbezogen werden. Dort leben viele Ex-<strong>Berlin</strong>er<br />
und Menschen, die in <strong>Berlin</strong> arbeiten. Dort hat sich viel<br />
Gewerbe angesiedelt, wo Menschen von der Stadt und vom<br />
Flughafen hin und her befördert werden müssen. <strong>Berlin</strong>er<br />
Funkzentralen könnten dann die Fahraufträge in diesen Regionen<br />
mit vermitteln, was für die Kundschaft ein riesiger Vorteil<br />
wäre und den Kollegen vor Ort eine mit Sicherheit umsatzfördernde<br />
Unterstützung.<br />
MUC gut organisiert: Georg Silbernagl sorgt am <strong>Taxi</strong>halteplatz für<br />
Ordnung, Fluggäste erhalten am Informationsschalter Auskunft.<br />
Auswirkungen diese oder jene Entscheidung auf Kunden und das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe in <strong>Berlin</strong> und im Umland haben könnte, aber auch auf<br />
die Verkehrssituation insgesamt und damit auf Schadstoffbelastung<br />
und die Gesundheit aller, lässt sich am Beispiel des <strong>Taxi</strong>geschäfts<br />
an den beiden Großflughäfen München (MUC) und Wien-Schwechat<br />
(VIE) erahnen.<br />
In Bayern, wo der neue Münchener Flughafen (MUC) auf dem Gebiet<br />
der Landkreise Erding und Freising liegt, waren sich alle Beteiligten<br />
ihrer Verantwortung bewusst und schlossen bereits 1991, einknappes<br />
Jahr vor Flughafeneröffnung, einen bis heute geltenden Behördenvertrag.<br />
Die Landeshauptstadt München hatte darauf gedrängt. Die<br />
Landratsämter Erding, Freising und des Landkreises München waren<br />
dem Drängen gefolgt. Niemand bezweifelte, dass „im Interesse der<br />
ankommenden und abfliegenden Fluggäste (…) eine einvernehmliche<br />
Regelung des Taxenverkehrs vom und zum Flughafen München (neu)<br />
erforderlich“ sei. Dementsprechend regelt der Vertrag alles Relevante<br />
und gab den einzelnen Parteien vor, „die in ihrem Zuständigkeitsbereich<br />
bestehenden <strong>Taxi</strong>ordnungen und Tarifordnungen den Bestimmungen<br />
dieser Vereinbarung anzupassen.“<br />
EINHEITLICHER FAHRPREIS FÜR MÜNCHEN UND DREI<br />
LANDKREISE<br />
Die Vereinbarung definiert klar den gemeinsamen Pflichtfahrbereich,<br />
einen einheitlichen Fahrpreis und die Anforderungen hinsichtlich<br />
der Ortskenntnisse im neuen Pflichtfahrbereich. Letztere<br />
sollen lediglich eine Grundorientierung gewährleisten. Münchener<br />
müssen für Erding und Freising keine Straßennamen lernen, lediglich<br />
Adressen von Hotels und öffentlichen Einrichtungen. Kontrollinstanz<br />
für den MUC ist das Münchner Kreisverwaltungsreferat (KVR München),<br />
Pendant zum <strong>Berlin</strong>er Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten<br />
(LABO). Das grundsätzlich verbotene Bereithalten<br />
von Taxen außerhalb des jeweiligen Betriebssitzes gestatten sich<br />
„Wir sind auf der sicheren Seite,<br />
weil wir so handeln, wie es sich<br />
der Gesetzgeber gedacht hat.“<br />
Wolfgang Starke, Dezernent des LDS<br />
die Behörden gegenseitig und garantieren damit das Aufstellrecht<br />
am Flughafen und an den „Spezialstandplätzen“ in München. Die<br />
Vereinbarung kann „nur im Einvernehmen mit allen Beteiligten“<br />
geändert werden.<br />
Ganz anders sehen die Regelungen in Wien aus. Hauptaktionäre<br />
des Wiener Flughafens (Vienna International Airport – VIE) sind<br />
die Bundesländer Wien und Niederösterreich. VIE liegt jedoch im<br />
FOTOS: Stephan Berndt / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
6 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
WETTBEWERB<br />
FOTO: Stephan Berndt / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Gemeindegebiet von Schwechat und gehört zu Niederösterreich, einem<br />
anderen Tarifgebiet mit anderen Fahrpreisen. Wiener <strong>Taxi</strong>s haben<br />
keine Erlaubnis, sich dort bereitzustellen.<br />
Bereits 1992 gründeten <strong>Taxi</strong>unternehmen aus Schwechat eine<br />
Genossenschaft, die das Bedienen des VIE mit <strong>Taxi</strong>s organisieren<br />
sollte. Vom Flughafen wurden teure Flächen gemietet, auf denen<br />
sich nur ihre Mitglieder aufstellen durften. Die Aufstellkosten sind<br />
im Tarif eingepreist. Die <strong>Taxi</strong>s sind einheitlich weiß lackiert, auf den<br />
vorderen Türen ist die Aufschrift „AIRPORT TAXI“ angebracht und<br />
sie sind nicht identisch mit den normalen Schwechater <strong>Taxi</strong>s. In Wien<br />
dürfen sie nicht laden, sondern müssen leer zurück zum Flughafen<br />
fahren. Denn genauso, wie nur vorbestellte Wiener <strong>Taxi</strong>s am Airport<br />
abholen dürfen, gilt das umgekehrt für <strong>Taxi</strong>s der Genossenschaft für<br />
Vorbestellungen aus Wien. Da diese Fahrten keiner Tarifbindung<br />
unterliegen, sind die Fahrpreise frei vereinbar.<br />
Kurzzeitparkplätze am Flughafen sind knapp und teuer. Die Wiener<br />
Funkzentrale 40100 hat trotzdem seit Sommer 2012 im Ankunftsterminal<br />
des Flughafens einen Counter gemietet und dazu einen kleinen<br />
privaten Parkplatz auf dem Flughafengelände. Wer ein Wiener <strong>Taxi</strong><br />
haben will, geht zum Counter und bekommt über die Funkzentrale<br />
40100 eines der bereitstehenden <strong>Taxi</strong>s vermittelt, das dann zum<br />
Festpreis nach Wien fährt. Außerhalb des Wiener Tarifgebietes ist<br />
das möglich – und billiger als der Fahrpreis der Flughafen-<strong>Taxi</strong>-Flotte.<br />
WIENER MODELL MIT ÖKOLOGISCHEN SCHWÄCHEN<br />
Sowohl München als auch Wien wären ein Modell für <strong>Berlin</strong>. Für<br />
Wien spräche, dass die Laderechte im Stadtgebiet nicht preisgegeben<br />
würden. Am Flughafen hätte man Wettbewerbsvorteile. Ökologisch<br />
betrachtet dürfte dieses System mit unzähligen Leerfahrten aber<br />
Der lange weg vom Flieger zum <strong>Taxi</strong>: So lang wie in Schwechat bei Wien<br />
sollten die Wege am BER möglichst nicht sein.<br />
politisch kaum durchsetzbar sein. Und auch der für Fahrgäste unergründliche<br />
Tarif-Dschungel, der wegen verschiedener Fahrpreise in<br />
Wien und Schwechat und zusätzlicher Möglichkeiten der freien Vereinbarung<br />
von Fixpreisen im jeweils anderen Gebiet entstanden ist,<br />
dürfte eindeutig gegen eine Wiener Lösung am BER sprechen. Ortsunkundige<br />
und Touristen sollen nicht glauben, betrogen zu werden.<br />
Die Politik steht unter Zugzwang. Sie muss eine Lösung rechtlich so<br />
gestalten, dass Unternehmen aus <strong>Berlin</strong> und dem Umland gleichermaßen<br />
davon profitieren, und sie muss den ökologischen Aspekt im Auge<br />
behalten. Wenn auch eine Lösung wie die am Münchener Flughafen<br />
naheliegend scheint, so setzt sie doch von allen Seiten guten Willen<br />
voraus. Die nächsten Wochen werden sehr spannend.<br />
sb<br />
FOTO: Stanislav Statsenko / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>
NEWS<br />
NEWSTICKER<br />
Zum Infotag war sogar Cabman-Chef Leon van Lier (2.v.l.) nach <strong>Berlin</strong><br />
gekommen. Dirk Tangemann (3.v.r.) betreut die <strong>Taxi</strong>kunden. Erkan Köse<br />
(r.) vom best Kfz Service Center baut ein.<br />
CABMAN IN BERLIN<br />
ZUSCHLAG FÜR BARGELDLOSE<br />
ZAHLUNG BLEIBT<br />
Zur Anpassung an eine EU-Verordnung<br />
ist ein Paragraph des BGB geändert worden.<br />
Danach sind ab 13.1.2018 Vereinbarungen<br />
über Entgelte für die Nutzung bargeldloser<br />
Zahlungsmittel unwirksam.<br />
Was bedeutet das für den Zuschlag von<br />
1,50 Euro im <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>tarif? <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
<strong>Berlin</strong> hat bei der zuständigen Behörde nachgefragt.<br />
Ein Sprecher der Senatsverwaltung<br />
für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz antwortet<br />
(auszugsweise): Das Gesetz „regelt<br />
in einem neuen § 270 a BGB, dass eine Vereinbarung<br />
unwirksam ist, durch die der<br />
Schuldner verpflichtet wird, ein Entgelt für<br />
die Nutzung unter anderem einer Zahlungskarte<br />
zu entrichten.<br />
Die Verpflichtung zur Entrichtung des<br />
Zuschlags für bargeldlose Zahlung in <strong>Berlin</strong>er<br />
Taxen besteht aber gerade nicht aufgrund<br />
einer solchen Vereinbarung i. S. des<br />
neuen § 270 a BGB. Der zwischen Fahrgast<br />
und <strong>Taxi</strong>unternehmer geschlossene Beförderungsvertrag<br />
betrifft nur die Pflicht des<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmers zur Beförderung und die<br />
Pflicht des Fahrgastes zur Zahlung des Fahrpreises.<br />
Die Höhe der Vergütung selbst wird<br />
zwischen <strong>Taxi</strong>unternehmer und Fahrgast<br />
nicht vereinbart, sondern durch die öffentlich-rechtlichen<br />
Vorgaben (u. a. die Höhe<br />
des Zuschlags für bargeldloses Zahlen) des<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>tarifs bestimmt. Von diesen Vorgaben<br />
darf der <strong>Taxi</strong>unternehmer weder nach<br />
oben noch nach unten abweichen.“<br />
Mit anderen Worten: Für uns ändert sich<br />
nichts, solange der <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>tarif so<br />
ist, wie er ist. „Ob der Zuschlag als Teil des<br />
<strong>Taxi</strong>tarifs angepasst wird, ist […] noch nicht<br />
entschieden.“ In Düsseldorf, wo ebenfalls<br />
eine Kreditkartengebühr erhoben wird (zwei<br />
Euro), wird diese zum 18.1. aus dem <strong>Taxi</strong>tarif<br />
ersatzlos herausgenommen.<br />
wh<br />
Der Startschuss fiel am 1. Oktober <strong>2017</strong>. Seitdem können <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
auch in der Hauptstadt Taxameter des niederländischen<br />
Herstellers Cabman einbauen lassen. Der Einbau erfolgt durch das<br />
„best Kfz service center“ in der Darwinstraße 5. Dorthin lud Cabman<br />
Ende Oktober auch <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>unternehmer zum Infotag ein. Es<br />
kamen rund 50 Gäste, von denen nicht wenige auch gleich den Cabman<br />
BCT bestellten, berichtete der Kundenbetreuer Dirk Tangemann<br />
gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong>. Am Tag vorher hatte man bereits am<br />
Flughafen Tegel die Kollegen informiert.<br />
Der Cabman BCT kostet 899 Euro, in der Vollversion (inkl. Datenkommunikation)<br />
1.098 Euro Netto. Er ist ein Bordcomputer, auf dessen<br />
Touchscreen-Display nicht nur der Fahrpreis angezeigt wird, sondern<br />
in dem unter anderem auch Pausen eingegeben werden oder Leerfahrten<br />
definiert werden können. Er verfügt über eine Zulassung<br />
durch die <strong>Berlin</strong>er Eichbehörde und über eine INSIKA-Schnittstelle<br />
inklusive Slot für die dazugehörige TIM-Card. Die Verschlüsselung<br />
der Daten findet noch im Gerät statt. Laut Tangemann hat die <strong>Berlin</strong>er<br />
Finanzverwaltung im Rahmen einer Kassennachschau bereits die<br />
ersten Geräte ohne Beanstandung überprüft.<br />
jh<br />
DAS ZWEITE LEBEN<br />
DES TAXISPORTVEREINS TSV 63<br />
Der <strong>Taxi</strong>sportverein TSV 63 lebt<br />
– aber nur noch ohne Beteiligung<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes. Vor vier Jahren<br />
hat der TSV 63 noch sein 50-jähriges<br />
Bestehen gefeiert. Schon damals<br />
waren keine <strong>Taxi</strong>fahrer mehr unter<br />
den Aktiven. Wolfgang Uecker und<br />
Heinz Peter als Vorsitzender waren<br />
die letzten ehemaligen <strong>Taxi</strong>unternehmer,<br />
die noch in seinem Vorstand<br />
aktiv waren.<br />
Zur Erinnerung: Heinz Peter hat<br />
jahrzehntelang als sitzender und BZP-Präsident die<br />
Innungsvor-<br />
Geschicke des West-<strong>Berlin</strong>er und des bundesdeutschen <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
gelenkt. Auch in der IRU hatte er Sitz und Stimme. Am 14. September<br />
hat er sein letztes offizielles <strong>Taxi</strong>-Amt abgegeben und mit ihm die<br />
letzten <strong>Taxi</strong>-Veteranen im Vorstand des TSV 63. „<strong>Taxi</strong>“ führt der<br />
Verein jetzt nur noch im Namen. Übernommen haben ihn diejenigen,<br />
die seit langem schon dort Sport treiben, medizinisches Personal aus<br />
dem Behring-Krankenhaus.<br />
Die Ärzte und Schwestern aus Zehlendorf waren zum TSV 63 gekommen,<br />
weil der als Betriebssportverein Zugang zu Sporthallen und<br />
-plätzen bot. Für unorganisierte Freizeitsportler wäre das schwierig<br />
gewesen. In verschiedenen Ligen des <strong>Berlin</strong>er Betriebssports war der<br />
TSV 63 recht erfolgreich, auch ohne <strong>Taxi</strong>fahrer.<br />
wh<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> (2), Stanislav Statsenko<br />
8 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
GEWERBE<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
9
GREMIUM<br />
Zufrieden mit<br />
den konstruktiven<br />
Gesprächen:<br />
Stephan Berndt,<br />
Ahmad Vahdati,<br />
Detlev Freutel,<br />
Hermann Waldner,<br />
Elke Breitenbach,<br />
Alexander<br />
Fischer, Jens<br />
Schmiljun, Leszek<br />
Nadolski und<br />
Rolf Feja (v.l.n.r.)<br />
TAXI – MEHR ALS NUR<br />
VON A NACH B<br />
In einem Gespräch mit Sozialsenatorin Breitenbach und Staatssekretär<br />
Fischer setzte das <strong>Taxi</strong>gremium neue Maßstäbe einer konstruktiven<br />
Zusammenarbeit: Inklusionstaxi, Patientenfahrten und Arbeitszeitgesetz.<br />
Am 1.11. traf sich das <strong>Taxi</strong>gremium mit Sozialsenatorin Elke<br />
Breitenbach und ihrem Staatssekretär Alexander Fischer<br />
im <strong>Taxi</strong>museum in der Persiusstraße. Gastgeber Hermann<br />
Waldner war bei dem Treffen in doppelter Hinsicht gefordert, denn es<br />
standen Themen auf der Tagesordnung, die für ihn als Vizepräsident<br />
des Bundesverbandes auch überregional relevant sind, und für die er<br />
als Funkzentralenchef in <strong>Berlin</strong> auch Lösungen in der praktischen<br />
Umsetzung anzubieten hatte. Wie so oft war auch hier die <strong>Berlin</strong>er<br />
Industrie- und Handelskammer interessiert und unterstützend mit am<br />
Tisch, diesmal in Person von Dr. Constantin Terton, dem Bereichsleiter<br />
„Fachkräfte & Innovation“.<br />
Eine Vorbemerkung sollte Breitenbach noch einmal vor Augen<br />
führen, dass nur der durch das Personenbeförderungsgesetz gegebene<br />
Rahmen <strong>Taxi</strong>kunden eine in Preis, Qualität und Professionalität<br />
verlässliche Dienstleistung garantiert. Durch diesen gesetzlich garantierten<br />
Verbraucherschutz sei das <strong>Taxi</strong>gewerbe in der gewerblichen<br />
Personenbeförderung ein Garant für die letzten sozialen Züge eines<br />
immer menschenverachtenderen Kapitalismus. Auf einem Markt, der<br />
zunehmend von ausschließlich an Profit orientiertem internationalem<br />
Großkapital beherrscht wird, würden <strong>Taxi</strong>fahrten zum Luxusgut, und<br />
die dann explodierenden Kosten für Kranken- und Behindertenbeförderung<br />
müssten von der Gesellschaft getragen werden.<br />
VERZAHNTES MOBILITÄTSKONZEPT<br />
Anschließend ging es um das Projekt Inklusionstaxi, das spontanes<br />
Fahren auch mit Rollstuhl ermöglichen soll. Breitenbach erläuterte<br />
den neuesten Sachstand und hörte sich interessiert Anregungen an.<br />
Nach kurzem Hin und Her zwischen den Ressorts Verkehr, Soziales<br />
(LaGeSo) und – wegen der geplanten finanziellen Förderung – auch<br />
Wirtschaft wurde das Projekt im Ressort Soziales gebündelt. Breitenbach<br />
und Fischer verfolgen das Ziel, das Mobilitätskonzept <strong>Berlin</strong>s so<br />
weiter zu entwickeln, dass alle Komponenten miteinander verzahnt<br />
werden: S-Bahn, BVG, Sonderfahrdienst (SFD) und Inklusionstaxi,<br />
aber auch alle sonstigen Mobilitätshilfsdienste der Bezirke. Die beantragten<br />
Fördermittel für das Inklusionstaxi würden gerade in der 2.<br />
Lesung im Hauptausschuss behandelt, weil dafür frisches Geld im<br />
Haushalt losgeeist werden muss. Diese Mittel dürften aber bewilligt<br />
werden. Eine rückwirkende Förderung wird es nicht geben. Wer<br />
investieren und in den Genuss der Förderung kommen will, muss<br />
noch warten.<br />
Fischer gibt den zeitlichen Rahmen für diese Investitionsplanung<br />
vor: Im 1. Halbjahr 2018 soll das inklusive Mobilitätskonzept entwickelt<br />
werden, das die oben angesprochene Verzahnung gewährleisten<br />
soll. Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung wird das LAGeSo spielen,<br />
wo bereits SFD und <strong>Taxi</strong>konto verwaltet und abgerechnet werden.<br />
„Die Abstimmung von SFD und Inklusionstaxi kriegen wir hin“,<br />
versicherte Fischer. Das sei nötig, da innerhalb des SFD keine Spontanfahrten<br />
möglich seien. Wirtschaftsförderung, wie die Investitionsförderung<br />
der Einbauten für das Inklusionstaxi, sei im Ressort<br />
„Soziales“ eher ungewöhnlich, aber in diesem Fall durchaus sinnvoll.<br />
Die Förderung wird dazu führen, dass der ebenfalls das Ressort „Soziales“<br />
belastende „teure“ SFD „zunehmend weniger genutzt“ wird. „Da<br />
ist Luft nach oben.“ Ein <strong>Taxi</strong> sei wesentlich flexibler.<br />
Wichtige Mobilitätshilfeleistungen dürften nicht vergessen werden.<br />
So sei der Treppendienst weiterhin unverzichtbar. Vorschlag des<br />
Gremiums: Dem Fahrer eines Inklusionstaxis könnte über Funk ein<br />
freier Kollege zur Hilfe geschickt werden. Es gelte nur, die Abrechnung<br />
dieser Dienstleistung festzulegen. Sicher wäre das günstiger,<br />
als dazu Fahrzeuge andauernd mit zwei Mitarbeitern zu besetzen.<br />
Fahrer könnten entsprechend geschult werden.<br />
ABRECHNUNG DIGITALISIEREN, PATIENTENFAHRTEN<br />
BÜNDELN<br />
Auch die Fahrpreise waren Thema. Einig waren sich die Gewerbevertreter,<br />
dass die höheren Anschaffungs- und Betriebskosten nicht<br />
1:1 über die Fahrpreise weitergegeben werden dürfen. Vorschlag:<br />
normaler Fahrpreis plus Großraumzuschlag und Berechnung der<br />
Wartezeit für den Ein- und Ausladevorgang. Das dauert nun einmal<br />
länger, als wenn jemand rein- und rausspringt.<br />
Das <strong>Taxi</strong>gewerbe will das gesamte Abrechnungssystem digitalisieren.<br />
Wo heute im LAGeSo handschriftliche <strong>Taxi</strong>-Quittungen<br />
abgerechnet werden, wird künftig nur noch eine Prüfung der mit<br />
Kundenkarten bargeldlos bezahlten Fahrten mit Auflistung aller relevanten<br />
Angaben nötig sein. Die Zentrale steuert Auftragsvergabe und<br />
FOTOS: Stanislav Statsenko / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
10 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
Abrechnungswesen. Damit kann<br />
eine bargeldlose, betrugssichere,<br />
übersichtliche und effiziente<br />
Versorgung erreicht werden, die<br />
das Land weniger kostet und die<br />
Verwaltung effektiver macht.<br />
Zum Thema Patientenfahrten<br />
besprach die Runde insbesondere<br />
die Problematik, dass die<br />
Abrechnung mit den Krankassen<br />
von den <strong>Taxi</strong>betrieben selbst<br />
getätigt wird. Das ist aufwendig,<br />
und Krankenkassen könnten<br />
abgezockt werden. Die Lösung,<br />
so das Gremium, liegt auch hier<br />
in der Bündelung: Genehmigung der Krankenkasse und Transportschein<br />
gehen an die Funkzentrale, die die Aufträge als Rechnungsfahrten<br />
vermittelt. Auch das Abrechnen der Eigenbeteiligung und die<br />
Rechnungslegung werden von der Zentrale digital und übersichtlich<br />
organisiert. Das wäre für die Kunden zuverlässig und für die Krankenkassen<br />
effizient und kostensparend. Die Senatorin will diesen<br />
interessanten Ansatz der Gesundheitsverwaltung vorschlagen. Der<br />
Staatssekretär will das Thema mit seinem Amtskollegen im Ressort<br />
Gesundheit, Boris Velter, persönlich besprechen.<br />
VORWURF DER ARBEITSZEITMANIPULATION<br />
Der dritte Punkt könnte als „Problematik der Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes<br />
im <strong>Taxi</strong>gewerbe unter besonderer Berücksichtigung der<br />
Pausenregelung“ bezeichnet werden. Breitenbach stellte fest, dass<br />
in vielen Branchen der Mindestlohn durch Arbeitszeitmanipulation<br />
GREMIUM<br />
ausgehebelt würde. Die Gewerbevertreter<br />
machten deutlich,<br />
dass solche Manipulation im<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe zwar auch genutzt<br />
würde, um Löhne und Lohnnebenkosten<br />
offiziell zu drücken,<br />
aber nur um weiter zusätzlich<br />
Schwarzlöhne zu zahlen. Wo<br />
bisher Umsatzverkürzung das<br />
Mittel für Schwarzarbeit war,<br />
geht das immer mehr über die<br />
Arbeitszeiten, insbesondere über<br />
Gesprächsbereit: Sozialsenatorin Breitenbach und Staatssekretär Fischer das Erfassen der Pausen.<br />
Das Gremium warnte aber<br />
davor, jetzt wieder alle Betriebe<br />
über einen Kamm zu scheren. Totmanntaste oder Fahrer-App seien<br />
keine Täuschungsinstrumente, sondern unverzichtbar zur exakten<br />
Erfassung von Arbeits-, Pausen- und Ruhezeiten. Natürlich sei Missbrauch<br />
möglich. Genauso bei von Fahrern handschriftlich erfassten<br />
Pausen. Das lässt sich aber an den von den vorgeschriebenen Fiskaltaxametern<br />
erfassten „Einzelfahrtennachweisen“ bestens nachverfolgen.<br />
Sie halten genau fest, wann ein <strong>Taxi</strong> steht und wann es<br />
unterwegs ist, unterschieden in leer und besetzt.<br />
Es bestand Einigkeit, dass die sehr vielversprechenden Ansätze<br />
in Folgegesprächen vertieft werden sollen. Festzuhalten ist: Das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe konnte seine Sachkompetenz unter Beweis stellen und<br />
Lösungen anbieten, die für alle Seiten von Vorteil wären. Breitenbach<br />
und Fischer zeigten sich in der Sache äußerst gut informiert, stellten<br />
ihre Konzepte vor und waren gegenüber den Vorschlägen des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
offen. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> wird weiter darüber berichten. sb<br />
Das Fiskaltaxameter für <strong>Berlin</strong><br />
Cabman BCT: vielseitig einsetzbar<br />
Jetzt auch in <strong>Berlin</strong> eichrechtlich zugelassen!<br />
Wir haben eine kompakte Lösung für Sie entwickelt, die sich nahtlos in die<br />
tägliche Betriebsführung Ihres <strong>Taxi</strong>unternehmens integriert. Für Einzel- und<br />
Mehrwagenunternehmer.<br />
Demonstrations-Möglichkeit bei:<br />
Best kfz Service GmbH (Darwinstr. 3-5, 10589 <strong>Berlin</strong>)<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
Für weitere Informationen 11kontaktieren Sie uns bitte!<br />
040 87409636 | info@cabman.de | www.cabman.de
RECHT<br />
VERGESSENE<br />
VERKEHRSREGELN – FOLGE 3<br />
Zum Riskieren von Knöllchen, Gefährdung oder Unfällen haben <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
mehr Zeit als andere. Zur Vermeidung empfiehlt es sich allerdings in<br />
mancher Situation, sich für einen Moment besonders viel Zeit zu lassen.<br />
Ein Klassiker beim Missachten von Verkehrsregeln ist der verkehrsberuhigte<br />
Bereich, auch Spielstraße genannt. Für viele<br />
ist das Schild (Zeichen 325.1) gleichbedeutend mit einem Tempolimit<br />
auf 10, 20, 30 oder 60 km/h, da sind sich viele offensichtlich<br />
gar nicht ganz sicher. Einfache Empfehlung: Nehmen Sie die bildliche<br />
Darstellung ernst! Auf dem Schild ist ein Kind zu sehen, das einem<br />
Ball hinterherläuft. Der verkehrsberuhigte Bereich ist dafür da, dass<br />
Kinder (und Erwachsene) auf die Straße laufen können und dürfen,<br />
ohne auf den Verkehr zu achten. Sie denken hoffentlich nicht, dass<br />
Sie bei Tempo 30 auch nur eine minimale Chance haben, aus der<br />
WISSENSWERTES FÜR TAXIFAHRER IN KÜRZE<br />
Jedes <strong>Taxi</strong> muss auf der rechten Seite zwei Türen für Fahrgäste<br />
haben (Ausnahme: London-Taxen mit Rechtssteuer, in<br />
denen man durch die hintere Tür vier Sitzplätze erreicht).<br />
Alle Sitze und der Kofferraum müssen für Fahrgäste und deren<br />
Gepäck frei sein.<br />
Hilfebedürftigen Fahrgästen muss man helfen.<br />
Kann man einen Rollibenutzer nicht befördern, so ist man verpflichtet,<br />
ihm ein <strong>Taxi</strong> zu besorgen, das ihn befördern kann.<br />
Eigene Tiere darf man beim <strong>Taxi</strong>fahren nicht mitnehmen.<br />
Auf jede Quittung gehören Angaben, von wo nach wo die<br />
Fahrt ging, der Eindeutigkeit halber möglichst mit Ortsteilen.<br />
Radarwarngeräte und Laserstörgeräte sind verboten. Schon<br />
das Mitführen macht 75 Euro, einen Punkt und Einzug des<br />
Gerätes.<br />
Ist das Autokennzeichen verschmutzt und nicht mehr gut<br />
lesbar, so muss man es säubern (§ 23, Abs. 1).<br />
Nummer rauszukommen, wenn fünf Meter vor Ihnen plötzlich ein<br />
Kind auf die Straße läuft.<br />
VIELE REGELN IN EINEM EINZIGEN SCHILD<br />
Das Schritttempo, das in verkehrsberuhigten Bereichen als zulässige<br />
Höchstgeschwindigkeit gilt, ist nicht per Zahl definiert. Je nach<br />
Autor und Richter wird sie im deutschsprachigen<br />
Raum zwischen 1 m/s (3,6<br />
km/h) und 20 km/h angenommen. In<br />
der deutschen Rechtsprechung haben<br />
sich 7 km/h weitgehend durchgesetzt<br />
– ein eher sportliches Tempo für einen<br />
schreitenden Menschen. Damals war<br />
der normale Fußgänger wohl noch<br />
nicht so sehr von Fast-Food und Smartphone-Nutzung verlangsamt.<br />
Parken ist in Spielstraßen nur auf markierten Flächen erlaubt,<br />
doch angesichts der stellenweise hohen Parkplatzknappheit und des<br />
Personalmangels bei Polizei und Ordnungsamt kräht nicht immer ein<br />
Hahn danach. Interessanter ist das Thema Überholen: Da Überholen<br />
generell nur mit „wesentlich höherer Geschwindigkeit“ erlaubt ist<br />
(§ 5 Abs. 2), ist es im verkehrsberuhigten Bereich laut Rechtsprechung<br />
ausgeschlossen. Logisch: Mit 7 km/h „wesentlich“ schneller – da<br />
müsste der andere rein rechnerisch schon recht rasant im Rückwärtsgang<br />
unterwegs sein. Doch seien wir ehrlich: Auf Spielstraßen<br />
wird meist zwischen 20 und 40 km/h gefahren und häufig überholt,<br />
weniger von Autos als von Zweiradfahrern. „Nicht so schlimm“, denkt<br />
man sich, falls man überhaupt einen Gedanken verschwendet. Wie<br />
schlimm ist „ein bisschen schneller“ wirklich?<br />
Hier lohnt sich ein kleiner Exkurs in die Fahrschule: Vor Ihrem<br />
Fahrzeug tritt plötzlich eine Gefahr auf, die eine Notbremsung erfordert.<br />
Der „Reaktionsweg“ ist die zurückgelegte Strecke im Zeitraum<br />
FOTO: Axel Rühle / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
12 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
RECHT<br />
vom Sehen der Gefahr über die Reaktion des Gehirns bis zum „wuchtigen<br />
Reintrampeln“ in das Bremspedal. Das dauert im Allgemeinen<br />
eine knappe Sekunde. Bei 50 km/h legt man in einer Sekunde über<br />
13 Meter zurück, bei Schritttempo zwei Meter. Der „Bremsweg“ ist<br />
die Strecke, die man vom Einsetzen der Bremswirkung bis zum Stillstand<br />
des Fahrzeugs zurücklegt (er steigt nicht proportional zur<br />
Geschwindigkeit, sondern perfiderweise exponentiell). Beides zusammengerechnet<br />
ergibt den „Anhalteweg“. Die Tabelle zeigt: Wenn Sie<br />
10 km/h fahren, hat das Kind, das unaufmerksam auf die Straße<br />
läuft, noch eine recht hohe Überlebenschance, zumindest bei ebener,<br />
trockener, griffiger Fahrbahn. Bei 30 km/h und einem Anhalteweg<br />
von über zwölf Metern bringen Sie das Kind wahrscheinlich um.<br />
Auch der Unterschied zwischen 50 km/h und 70 km/h, die man in<br />
der Eile auf Hauptverkehrsstraßen mit dem <strong>Taxi</strong> schnell mal erreicht,<br />
ist immens. Schon mancher Unfallverursacher musste sich vom Richter<br />
sagen lassen: „Wären<br />
Geschwindigkeit<br />
Anhalteweg* Sie 50 km/h gefahren,<br />
würde der Fußgänger<br />
Schritttempo 7 km/h<br />
2,20 m<br />
noch leben. Da Sie aber<br />
10 km/h fast 70 gefahren sind,<br />
3,20 m<br />
haben Sie ihn fahrlässig<br />
getötet.“ Möchten Sie<br />
20 km/h 7,60 m<br />
mit einer solchen Schuld<br />
30 km/h 12,80 m leben?<br />
Verkehrsberuhigte<br />
50 km/h 26,40 m<br />
Bereiche sind mal 50,<br />
70 km/h mal 250 Meter lang.<br />
43,90 m<br />
Fährt man eine Strecke<br />
(*bei Notbremsung auf ebener, gerader,<br />
trockener, griffiger Fahrbahn)<br />
Conventstraße 1 – 3 | 22089 Hamburg | Germany<br />
Tel. +49 40 25109-0 | albertbauer.com<br />
Kunde: Gasag Format: 210 x 148 mm Auftrags-Nr.: 300870<br />
Kampagne/Etat: Gasag Beschnitt: 3 mm Operator MB<br />
Motiv/Name: Erdgas-Tankstellen MBZ/BGE/SF: 0/5 mm Kundenfreigabe<br />
von 250 Metern mit 30<br />
statt mit 7 km/h, so<br />
spart man knapp 99 Sekunden. Hand aufs Herz: Sind 99 Sekunden<br />
Ersparnis es wert, eventuell ein Leben auszulöschen? Nein.<br />
Verkehrsberuhigte Bereiche sind Stellen, an denen man wenig entbehren<br />
muss, um einen guten Beitrag zu einer geringeren Zahl von<br />
Verkehrstoten beizutragen. Besser ein paar Minuten später beim<br />
Essen als den Ärger mit der Leiche.<br />
BEISPIEL FÜR SCHLECHTE KOMMUNIKATION<br />
Unter psychologischen Gesichtspunkten ist das blaue Schilderpärchen<br />
gründlich misslungen. Blau und aufgelockert, da werden<br />
keine Alarmsensoren im Autofahrergehirn<br />
angesprochen, die zu instinktiv<br />
vorsichtigem Verhalten mahnen.<br />
So läuft schlechte Kommunikation ab<br />
in einer Gesellschaft, die unter Reizüberflutung<br />
leidet und bemüht ist,<br />
den „Schilderwald“ zu lichten.<br />
Noch schlechter wurde und wird die vorfahrtregelnde Wirkung des<br />
Schildes kommuniziert, wie die Antworten von frischen P-Schein-Absolventen<br />
zeigen. Die Mehrheit tippt auf „Rechts vor Links“ – ein<br />
gefährlicher und weit verbreiteter Irrtum. Das Verlassen einer Spielstraße<br />
(Zeichen 325.2) entspricht der Ausfahrt aus einem Privatgrundstück.<br />
Wer den verkehrsberuhigten Bereich verlässt, muss<br />
allen anderen die Vorfahrt lassen, egal, ob sie von rechts kommen<br />
oder von links – oder ob sie entgegenkommen und links abbiegen<br />
oder wenden.<br />
ar<br />
(Wir danken Rechtsanwalt Daniel Herbst für die freundliche Beratung.<br />
Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr und stellen keine verbindliche<br />
Rechtsauskunft dar. Fortsetzung in einer der nächsten Ausgaben.)<br />
Publikation/Art <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> Profil: isocoated v2 (39L) ABC-Geprüft<br />
Kontakt: Martin Block Trapping: nein Revision 0.1<br />
DAMIT FAHREN SIE<br />
GUT UND SAUBER!<br />
Tiergarten Heidestr. 19, Total<br />
Mitte<br />
Chausseestr. 61 – 62,<br />
Total<br />
Jetzt an immer mehr Tankstellen<br />
in <strong>Berlin</strong> Erdgas tanken.<br />
Mit Erdgas tanken Sie die saubere Energie<br />
der Zukunft schon heute – und das gleich<br />
in Ihrer Nachbarschaft. Steigen Sie auf<br />
unseren intelligenten Kraftstoff um und<br />
profitieren Sie von den vielen Vorteilen, die<br />
Ihnen ein Fahrzeug mit einem modernen<br />
Erdgas- Motor bietet – wie z. B. den guten<br />
Umwelteigenschaften. Denn bei Erdgas -<br />
Fahrzeugen entstehen im Vergleich zu<br />
Diesel weniger Stickoxide und nahezu<br />
kein Feinstaub. Darüber hinaus wird auch<br />
weniger CO 2<br />
verursacht. So können Erdgas-<br />
Fahrzeuge für saubere Luft auf <strong>Berlin</strong>s<br />
Straßen sorgen.<br />
Mehr Informationen<br />
erhalten Sie unter:<br />
www.gasag.de/eco-mobil<br />
Service-Hotline:<br />
030 7072 0000-0,<br />
Mo – Fr von 7.00 – 20.00 Uhr<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
Charlottenburg<br />
Messedamm 8 – 10, Aral<br />
Reinickendorf<br />
Flughafen Tegel, arwe<br />
Spandau<br />
Ruhlebener Str. 1a,<br />
Sprint<br />
Charlottenburg<br />
Heerstr. 37, Total<br />
Spandau<br />
Nonnendammallee 42,<br />
Sprint<br />
Reinickendorf<br />
Ollenhauerstr. 101, Shell<br />
Tiergarten<br />
Lessingstr. 4,<br />
Esso<br />
Spandau<br />
Heerstr. 324,<br />
Total<br />
Tempelhof<br />
Schöneberger Str. 19 – 20,<br />
Aral<br />
Zehlendorf<br />
<strong>Berlin</strong>er Str. 20 – 22, Esso<br />
Tempelhof<br />
Mariendorfer Damm 195, Aral<br />
13<br />
Kreuzberg<br />
Tempelhofer Ufer 33,<br />
Total<br />
Pankow<br />
Prenzlauer<br />
Promenade 70 – 73,<br />
Star<br />
Neukölln<br />
Karl-Marx-Str. 267, Shell<br />
Prenzlauer Berg<br />
Kniprodestr. 25,<br />
Sprint<br />
Mahlsdorf<br />
Alt-Mahlsdorf 60,<br />
Total<br />
Lichtenberg<br />
Blockdammweg 6,<br />
Total<br />
Treptow<br />
Bulgarische Str. 9, Total<br />
Treptow<br />
Schnellerstr. 20, Aral<br />
Hohenschönhausen<br />
Rhinstr. 175, Total<br />
Friedrichshain<br />
Holzmarktstr. 36 – 42,<br />
Total<br />
Lichtenberg<br />
Alt-Friedrichsfelde 61,<br />
Tamoil<br />
Stand: September 2016
RECHT<br />
DAS SCHWARZE<br />
SCHAF<br />
Bei uns ist es <strong>Taxi</strong>fahrern verboten, Personen<br />
anzusprechen, um ihnen eine Fahrt anzubieten. Das<br />
erste Schreiben vom LABO mag noch harmlos sein ...<br />
Heute geht es um Familienmitglieder,<br />
die es mit Recht und Gesetz nicht<br />
ganz so genau nehmen. Gemeinhin<br />
werden solche als schwarze Schafe bezeichnet.<br />
Auch in der großen Familie der <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer gibt es schwarze Schafe. Was nach<br />
einer Binsenweisheit klingt, ist tagtäglich<br />
und vor allem am Flughafen Tegel zu beobachten.<br />
Außerhalb der Ladezonen werden<br />
Fahrgäste angesprochen und aufgenommen.<br />
Dieses Verhalten ist nicht nur unkollegial,<br />
sondern vor allem auch verboten. Die<br />
„Anordnung über die Taxenaufstellung und<br />
Fahrgastaufnahme im Bereich des Flughafens<br />
Tegel“ – kurz: die „Flughafenordnung“<br />
– und auch die Verordnung über den Verkehr<br />
mit Taxen (Taxenordnung – TaxO <strong>Berlin</strong>)<br />
regeln eindeutig, was in Tegel oder anderswo<br />
erlaubt ist und was nicht. Den allermeisten<br />
<strong>Taxi</strong>fahrern ist bekannt und bewusst, dass<br />
Fahrgäste nur an entsprechen Halteplätzen<br />
aufgenommen werden dürfen.<br />
Trotzdem gibt es eine nicht unbeträchtliche<br />
Anzahl von Fahrern, die – insbesondere<br />
am Flughafen Tegel – Fahrgäste ansprechen<br />
und aufnehmen. Dabei sollten auch die<br />
schwarzen Schafe wissen, dass für <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
gilt: Kein aktives Werben um Aufträge!<br />
In § 5 Abs. 6 der TaxO heißt es: „Das Ansprechen<br />
oder Anlocken von Fahrgästen durch<br />
den Fahrzeugführer, um einen Fahrauftrag<br />
zu erhalten, ist nicht gestattet.“<br />
Die oft gehörte Ausrede, man habe eine<br />
Vorbestellung oder schaue nur nach, wo der<br />
„vorbestellte Auftrag“ bleibe, verfängt nicht.<br />
Hier lohnt ein Blick in die Flug hafen ordnung:<br />
„Taxen, mit denen nach einer Vorbestellung<br />
durch den Fahrgast Personenbeförderung<br />
„Die Fahrgast- und<br />
Gepäckaufnahme ist nur<br />
in den Einsteigebereichen<br />
zwischen den Flugsteigen<br />
6 und 9 des Terminals A,<br />
an dem Flugsteig 16-18 des<br />
Terminals E und vor dem<br />
Terminal C zulässig.“<br />
Auszug aus der Flughafenordnung<br />
durchgeführt werden soll, sind im dafür<br />
auf dem Kurzzeitparkplatz (‚PK’) im Flugsteiginnenring<br />
des Terminals A ausgewiesenen<br />
Wartebereich (‚Wartebereich für vorbestellte<br />
Taxen’) aufzustellen. Die Fahrgast- und<br />
Gepäckaufnahme hat hier zu erfolgen.“<br />
Auf diesem Kurzzeitparkplatz stehen die<br />
schwarzen Schafe nun aber gerade nicht,<br />
sondern grasen an den Gates, um sich das<br />
DIE TAXI TIMES APP<br />
DIE TAXIWELT IN IHRER HAND<br />
Mit der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> App haben Sie Zugriff auf alle Neuigkeiten aus der<br />
<strong>Taxi</strong>welt. Wir versorgen Sie mit allem Wissenswerten und das topaktuell.<br />
Die Nachrichten sind in Deutsch, Englisch und Türkisch abrufbar. Die<br />
App gibt es zum kostenlosen Download für iOS und Android.<br />
beste „Futter“ zu sichern. Dort werden sie<br />
von den Wächtern mit Schreibblock und Stift<br />
beobachtet, die versuchen, der Lage Herr zu<br />
werden – was ihnen immer besser gelingt.<br />
Die schwarzen Schafe werden – ganz überwiegend<br />
– angezeigt und erhalten Post vom<br />
LABO. Darin steht dann, dass ein Ordnungswidrigkeitenverfahren<br />
eingeleitet worden<br />
ist und man sich äußern könne. Die meisten<br />
äußern sich nicht, sondern warten auf den<br />
Bußgeldbescheid. Die darin ausgewiesene<br />
Geldbuße ist für Ersttäter zwar gering, steigert<br />
sich bei Wiederholung aber deutlich.<br />
Da die Wege im LABO bekanntlich sehr<br />
kurz sein können, ist es nicht unwahrscheinlich,<br />
dass die „P-Schein-Abteilung“ von den<br />
Verstößen gegen die Flughafenordnung<br />
bzw. die Taxenordnung Wind bekommt.<br />
Die begangenen Ordnungswidrigkeiten<br />
fließen dann in die Gesamtwürdigung des<br />
P-Schein-Inhabers, insbesondere bei Verlängerungsanträgen,<br />
ein. Und wenn das Fell des<br />
jeweiligen Schäfleins schon mit verkehrsrechtlichen<br />
Ordnungswidrigkeiten befleckt<br />
ist, kann der P-Schein unter Umständen ganz<br />
schnell in ganz konkreter Gefahr sein…<br />
Lassen Sie es also am besten gar nicht so<br />
weit kommen, sondern halten Sie ihr Fell<br />
so sauber wie ihre Taxe. Allzeit gute Kasse<br />
und keine schwarzen Schafe, die Ihnen das<br />
Geschäft vermiesen, wünscht Ihnen Rechtsanwalt<br />
Herbst<br />
dh<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong>-Gremium GRAFIK: Stanislav Statsenko / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
14 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
NEWS<br />
NEWSTICKER<br />
EIGENINITIATIVE GEGEN DIE TEGEL-KLAUER<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
26 Mitglieder der verbandsunabhängigen „<strong>Taxi</strong> Gruppe <strong>Berlin</strong>“<br />
(Facebook) haben Ende November am Flughafen Tegel eine Aktion<br />
gegen unberechtigte Fahrgastaufnahmen gestartet. Sie trafen sich<br />
am Nachmittag am Saatwinkler Damm und wurden nach einer<br />
kleinen Organisationsbesprechung mit Warnwesten ausgestattet.<br />
Anschließend ging es in Zweier- und Dreiergruppen zu den<br />
Terminals A und E, wo man die „Klauer“ daran hinderte, an unerlaubten<br />
Stellen Fahrgäste aufzunehmen. Dies geschah, ohne dass<br />
man laut oder handgreiflich werden musste. Die Aktion wurde<br />
sowohl von den Apcoa-Mitarbeitern, die für die <strong>Taxi</strong>kontrolle in<br />
Tegel zuständig sind, als auch von anderen Kollegen sehr begrüßt.<br />
Während der zweieinhalbstündigen Aufpass-Aktion konnten die<br />
„Klauer“ keine Fahrgäste ansprechen und in ihre <strong>Taxi</strong>s lotsen, um<br />
sie dann, womöglich noch zu überhöhten Fahrpreisen, zu befördern.<br />
Gesichtet wurde im verbotenen Ladebereich auch der altbekannte<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer (Kollege kann man ihn leider nicht nennen), dessen<br />
Autokennzeichen auf 185 endet, und der von den Kollegen nur<br />
„Obelix“ genannt wird. Die <strong>Taxi</strong>-Gruppe <strong>Berlin</strong> will mit dieser<br />
Aktion ein Zeichen setzen.<br />
hs<br />
IHK: NEUER ANMELDEPROZESS ZUR<br />
UNTERNEHMERPRÜFUNG<br />
Die Anmeldung zur Fachkundeprüfung<br />
für Taxen- und Mietwagenverkehr<br />
erfolgt seit dem 27.<br />
November <strong>2017</strong> über das Portal<br />
www.ihk-<strong>Berlin</strong>.de. Vor der Anmeldung<br />
muss eine einmalige Registrierung<br />
auf dem Portal erfolgen,<br />
welche jederzeit möglich ist. Um<br />
auf die richtige Unterseite auf der<br />
Homepage zu gelangen, rät die<br />
IHK, im Suchfeld die Dokumentennummer<br />
74955 einzugeben.<br />
Nach erfolgreicher Registrierung<br />
und Einloggen auf dem Portal können<br />
die Prüfungstermine ausgewählt werden. Die Bezahlung erfolgt<br />
online mit Kreditkarte (Visa/Mastercard), Paypal oder per giropay.<br />
Barzahlung und Überweisung sind nicht möglich. Eine Anmelde- und<br />
Zahlungsbestätigung folgt unmittelbar per E-Mail. Die Anmeldung<br />
ist dann sofort verbindlich und eine Änderung des Prüfungstermins<br />
nicht möglich.<br />
Im Zuge einer Neustrukturierung der Kammer steht künftig Carolin<br />
Preuss als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Frau Preuss wird<br />
als neue Branchenkoordinatorin Mobilität, Ver- und Entsorgung der<br />
IHK <strong>Berlin</strong> schwerpunktmäßig die Mitgliedsbetriebe betreuen, während<br />
Dr. Kaden weiterhin die Kontakte zur Politik pflegt. jh<br />
Ebenso Uber-geplagt wie <strong>Berlin</strong>: München<br />
AUCH MÜNCHENER TAXIFAHRER<br />
DEMONSTRIEREN GEGEN UBER<br />
Rund einen Monat nach der beeindruckenden<br />
Demo der <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>fahrer (<strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> berichtete in seiner letzten Ausgabe)<br />
sind auch in München die Kolleginnen<br />
und Kollegen auf die Straße gegangen.<br />
Insgesamt 1.400 <strong>Taxi</strong>s und damit mehr als<br />
ein Drittel aller Münchener <strong>Taxi</strong>s waren in<br />
einer Sternfahrt aus drei Himmelsrichtungen<br />
hupend ins Zentrum gefahren. Auf den<br />
Autos und auf Plakaten waren Slogans zu<br />
lesen wie „Schluss mit der Uberisierung“<br />
oder „Stirbt das <strong>Taxi</strong>gewerbe, zahlt der Fahrgast<br />
den Preis“. Bei der rund einstündigen<br />
Schlusskundgebung sprachen unter anderem<br />
Alt-Oberbürgermeister Christian Ude<br />
und Markus Ganserer, verkehrspolitischer<br />
Sprecher der bayerischen Grünen. In lokalen<br />
wie auch in überregionalen Medien wurde<br />
über die Demo berichtet.<br />
München ist neben <strong>Berlin</strong> die einzige deutsche<br />
Großstadt, in der UberX aktiv ist. Da<br />
während der Demo etliche Fahrgäste nicht<br />
wie gewohnt auf den schnellen <strong>Taxi</strong>service<br />
zurückgreifen konnten, stieg bei Uber die<br />
Nachfrage nach Personenbeförderungen. Das<br />
hatte wiederum zur Folge, dass die Preise<br />
nach oben schnellten. Eine Uber-Fahrt von<br />
der Münchener Innenstadt zum 37 Kilometer<br />
entfernten Flughafen kostete während der<br />
Demo knapp 170 Euro. Der <strong>Taxi</strong>preis liegt<br />
bei rund 65 Euro.<br />
jh<br />
Die Münchener hatten das bessere Wetter.<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
15
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
ERWEITERTE FLOTTENVIELFALT<br />
Künftig werden die <strong>Taxi</strong>bestellungen von <strong>Taxi</strong> 24 über das Callcenter von<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> vermittelt. Die Kooperation ist für alle Beteiligten ein Gewinn.<br />
Die Flottenvielfalt ist bei <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> um eine Marke reicher.<br />
Künftig landen <strong>Taxi</strong>bestellungen, die bei <strong>Taxi</strong> 24 eingehen,<br />
in der Persiusstraße und werden von dort an die <strong>Taxi</strong>-24-Teilnehmer<br />
vermittelt. Das haben Hermann Waldner, Geschäftsführer von<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> und Ismail Kara, Inhaber bzw. Geschäftsführer von <strong>Taxi</strong><br />
24, vertraglich vereinbart. <strong>Taxi</strong> 24 vermittelt seit gut einem Jahr seine<br />
Aufträge an die angeschlossenen Fahrzeuge von 150 <strong>Taxi</strong>betrieben<br />
und beschäftigt in der Auftragsvermittlung und Marketingabteilung<br />
14 Angestellte. Das Büro in der Chausseestraße wird anderweitig<br />
genutzt werden, die Mitarbeiter der Auftragsvermittlung werden<br />
auf Wunsch von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> übernommen. „Wir haben sowieso eine<br />
personelle Aufstockung unseres Call-Centers angestrebt“, berichtet<br />
Hermann Waldner. „Da passt das sehr gut.“<br />
Kooperationen dieser Art dienen in erster Linie dem Zweck, Synergieeffekte<br />
zu erzielen, klassische Win-Win-Situationen für alle Seiten,<br />
in diesem Fall für die <strong>Taxi</strong>unternehmer und deren Fahrer, für den<br />
Kunden sowie für die Branche ganz allgemein.<br />
Eingehende Bestellungen für <strong>Taxi</strong> 24 (über App oder die Rufnummer<br />
230023) werden über das FMS-Vermittlungssystem an die<br />
<strong>Taxi</strong>-24-Fahrer vermittelt. Der Auftrag wird auf dem PDA oder über<br />
die Fahrer-App auf dem Smartphone des Fahrers / Unternehmers<br />
angezeigt. Da nahezu alle bisherigen <strong>Taxi</strong>-24-Nutzer auch an <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Berlin</strong> angeschlossen waren, müssen die Unternehmer weder in eine<br />
Hard- noch in eine Software zusätzlich investieren. Wer bisher für<br />
die <strong>Taxi</strong>-24-Aufträge ein zweites Smartphone im Einsatz hatte, kann<br />
nun wieder mit einem einzigen Gerät arbeiten. Die bargeldlosen<br />
Fahrten werden ab sofort auch über das FMS-System abgewickelt<br />
und abgerechnet, das Einlösen ist bei <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> im Kundencenter<br />
in der Persiusstraße 7 möglich.<br />
Als maximaler Zeitrahmen werden bei der Auftragsvermittlung<br />
einer <strong>Taxi</strong>bestellung sechs Minuten definiert. Das bedeutet: Ist kein<br />
<strong>Taxi</strong> 24 näher als sechs Minuten von der Abholadresse entfernt, geht<br />
der Auftrag automatisch in die Vermittlung der gesamten Flotte. Dies<br />
hat zwei Vorteile: Zum einen müssen <strong>Taxi</strong>-24-Fahrer keine zu langen<br />
Anfahrten mehr in Kauf nehmen (was gleichzeitig die Gefahr einer<br />
Fehlfahrt reduziert), zum anderen müssen auch die Fahrgäste nicht<br />
allzu lange auf ihr bestelltes <strong>Taxi</strong> warten. Der <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>kunde<br />
ist eine schnelle Bedienzeit gewöhnt, und die bekommt er künftig<br />
auch als Kunde von <strong>Taxi</strong> 24.<br />
Womit wir übergangslos beim Synergieeffekt für den Fahrgast<br />
angekommen sind. Zu normalen Geschäftszeiten kann der Kunde<br />
weiterhin ein <strong>Taxi</strong> aus seiner Lieblingsflotte wählen. Er kann bei<br />
KLEINE NEUWAGEN-<br />
AUSSTELLUNG IM TAXIZENTRUM<br />
Am Kundencenter in der Persiusstraße<br />
können Besucher, <strong>Taxi</strong>unternehmer und<br />
Fahrer neuerdings neben dem gelben „<strong>Taxi</strong><br />
24“-Oldtimer (Foto oben) zwei nagelneue<br />
<strong>Taxi</strong>modelle aus dem Hause Mercedes-Benz<br />
bewundern. Die Idee, ungenutzte<br />
Flächen des <strong>Taxi</strong>zentrums zu verwenden,<br />
um die <strong>Taxi</strong>modelle zu den potentiellen<br />
Interessenten zu bringen, hatten Hermann<br />
Waldner und Jens Schmiljun von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />
sowie Alexander Wiedemann von Mercedes-Benz.<br />
In den Autohäusern interessiert<br />
sich nur ein kleiner Teil der Kundschaft für<br />
Taxen, in der Persiusstraße hingegen ein<br />
Großteil. Da war es naheliegend, die im<br />
<strong>Taxi</strong>zentrum angebotenen Dienstleistungen<br />
um eine weitere zu ergänzen. Ist das<br />
Interesse an einem solchen Modell „Das<br />
<strong>Taxi</strong>“ geweckt, so findet man im Kundencenter<br />
einen Ansprechpartner, nämlich<br />
Frau Heinzemann oder Herrn Ergün (siehe<br />
Mercedes-Pressemeldung rechts). Eine<br />
engere Kooperation ist geplant.<br />
Die Idee, in der Persiusstraße <strong>Taxi</strong>-Neuwagenmodelle<br />
zu präsentieren, muss nicht auf<br />
die Marke mit dem Stern beschränkt bleiben.<br />
Auch mit weiteren Anbietern laufen<br />
bereits Gespräche.<br />
ar<br />
FOTO: Axel Rühle / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
16 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
City Funk<br />
<strong>Berlin</strong><br />
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
KEINE UBER-AUFTRÄGE BEI TAXI 24<br />
Ismail Kara, seit sechs Monaten Geschäftsführer bei <strong>Taxi</strong> 24, begrüßt die<br />
Kooperation mit <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>. „Wenn wir die Köpfe zusammenstecken,<br />
haben wir eine Chance gegenüber Wettbewerbern, die mit viel Geld<br />
in den Markt reinkommen wollen. Wir müssen mit klaren und guten<br />
Angeboten dagegenhalten.“ Hinsichtlich Uber und den per „Buschfunk“<br />
verbreiteten Gerüchten um eine Zusammenarbeit mit Uber sagt Kara:<br />
„<strong>Taxi</strong> 24 hatte seit der Gründung noch nie eine Zusammenarbeit mit<br />
Uber. Es gab eine Kooperation mit einem von <strong>Taxi</strong> 24 unabhängigen<br />
Unternehmen, welche aber im September beendet wurde.“<br />
Hermann Waldner und Ismail Kara: Kooperation zum<br />
Wohle des <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbes und der Kundschaft<br />
Quality, beim Bärchenfunk, bei CityFunk, beim Würfelfunk, bei<br />
Speed Cab und jetzt auch bei <strong>Taxi</strong> 24 anrufen und und dort sein <strong>Taxi</strong><br />
bestellen. Eine in Jahren, teilweise sogar Jahrzehnten gewachsene<br />
Kundenbindung zur Marke und zu den spezifischen Fahrern der<br />
jeweiligen Flotte bleibt somit bestehen.<br />
In einer Großstadt wie <strong>Berlin</strong> ist es wichtig, dem Kunden eine<br />
möglichst differenzierte Dienstleistung<br />
anzubieten – mit großer Vielfalt bei der<br />
Ausstattung des <strong>Taxi</strong>s und den Merkmalen<br />
des <strong>Taxi</strong>fahrers. Jede Marke bietet etwas<br />
ganz Spezielles. Bei <strong>Taxi</strong> 24 ist es die hohe<br />
Qualität und der tadellose Zustand der<br />
Fahrzeuge. Für diese Spezialitäten wartet<br />
ein Kunde gerne auch mal ein paar Minuten<br />
länger – aber nicht zehn Minuten oder<br />
gar eine Viertelstunde.<br />
Genau hier kommt die Stärke von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> zum Tragen. Alle<br />
Flotten laufen unter einer Vermittlungstechnik zusammen, alle<br />
Bestellungen landen in einem Callcenter. Dadurch kann man in Zeiten<br />
mit einer hohen Auslastung auf den gesamten Fahrzeugpool<br />
zurückgreifen. Für den Kunden ist das die Garantie, in <strong>Berlin</strong> immer<br />
Klare Signale an den<br />
Wettbewerber: „Wir<br />
können Qualität und wir<br />
können gleichzeitig schnell<br />
bedienen.“<br />
ein <strong>Taxi</strong> zu bekommen, und für den Fahrer von <strong>Taxi</strong> 24, Quality, City<br />
Funk etc. die Chance, zusätzlich zu den Fahrten seiner Flotte auch<br />
den Überlauf bei den anderen Marken zu fahren.<br />
Diese Flottendichte und die damit verbundene 99-prozentige Bedienwahrscheinlichkeit<br />
ist das herausragende Alleinstellungsmerkmal<br />
bei <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> und eine wichtige Waffe gegenüber den externen Wettbewerbern,<br />
die das <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
von allen Seiten bedrohen.<br />
Nicht wenige dieser externen Konkurrenten<br />
greifen das <strong>Taxi</strong> auch von der Qualitätsseite<br />
an. Die Philosophie von <strong>Taxi</strong> 24<br />
ist, sich als Premium-<strong>Taxi</strong> zu etablieren.<br />
Fast alle <strong>Taxi</strong>-24-Fahrzeuge sind Mercedes-E-Klassen<br />
der neuesten Baureihe, zum<br />
Teil sogar mit AMG-Motoren. Es ist wichtig,<br />
dass man den besonders anspruchsvollen<br />
Kunden mit solch einem Angebot bedienen kann, und dass<br />
er diesen Service nun auch mit dem Versprechen einer fast hundertprozentigen<br />
Bedienbarkeit bekommt. Nach außen und gegenüber den<br />
Wettbewerbern sendet das <strong>Taxi</strong>gewerbe damit klare Signale: Wir<br />
können Qualität und wir können schnell bedienen.<br />
tt<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />
MERCEDES-BENZ IM TAXI KUNDENCENTER<br />
Ab sofort bietet Mercedes-Benz <strong>Berlin</strong> immer dienstags in der Zeit<br />
von 11.00 bis 15.00 Uhr eine neue Dienstleistung im <strong>Taxi</strong>-Kundencenter<br />
in der Persiusstraße 7 an. Abwechselnd werden Claudia<br />
Heinzemann und Hüseyin Ergün, beide gut bekannt als <strong>Taxi</strong>-Ansprechpartner<br />
im Mercedes-Benz-Center in der Prinzessinnenstraße,<br />
in der Persiusstraße für alle Beratungs- und Verkaufsthemen<br />
rund um Mercedes-Benz zur Verfügung stehen.<br />
Da das <strong>Taxi</strong>-Kundencenter Anlaufstelle für viele geschäftstätige<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer ist, sucht Mercedes-Benz <strong>Berlin</strong> nun auch dort aktiv die<br />
Nähe zum Kunden, um allen <strong>Taxi</strong>fahrerinnen und <strong>Taxi</strong>fahrern neben<br />
dem Center in der Prinzessinnenstraße eine weitere Kontaktmöglichkeit<br />
zu bieten. Natürlich werden in der Persiusstraße im Wechsel<br />
auch verschiedene Fahrzeuge zu sehen sein. Nutzen Sie diese neue<br />
Gelegenheit, die Marke mit dem Stern kennenzulernen.<br />
mb<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
17
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
WO MELDEN SICH FAHRER, DIE<br />
MITMACHEN MÖCHTEN?<br />
Das Verteilen der Care-Pakete läuft<br />
nicht ständig, sondern jeweils in<br />
angekündigten Aktionen. Fahrer, die<br />
sich beteiligen möchten, sind herzlich<br />
eingeladen, sich telefonisch bei<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> oder vor Ort bei <strong>Taxi</strong>24 zu<br />
melden:<br />
<strong>Taxi</strong>24<br />
Chausseestr. 94 (schräg gegenüber<br />
der Tankstelle Ecke Liesenstr.)<br />
10015 <strong>Berlin</strong> (Mitte)<br />
EFFEKTIVE HILFE:<br />
AKTION CARE-PAKET<br />
In der kalten Jahreszeit haben Obdachlose es schwer. Jetzt bekommen sie<br />
von <strong>Taxi</strong>fahrern „Hingucker”-Päckchen. Initiator der Aktion ist Ismail Kara.<br />
Freitagnachmittag, Mitte Oktober <strong>2017</strong>, <strong>Berlin</strong>er Stadtmission<br />
am Bahnhof Zoo: <strong>Taxi</strong>-<strong>Berlin</strong>-Geschäftsführer Hermann Waldner,<br />
Marketingchef Jens Schmiljun, ihr neuer Kooperationspartner<br />
Ismail Kara und eine Vielzahl weiterer ehrenamtlicher Helfer<br />
sind fleißig und gut gelaunt dabei, Päckchen für „Hingucker” zu<br />
packen.Das sind <strong>Taxi</strong>fahrer, die ein Auge für Obdachlose haben und<br />
ihnen mit den „Care-Paketen” ein kleines Stück weit helfen. Kara,<br />
Kopf des Netzwerks <strong>Taxi</strong> 24, hatte letzten Sommer die Idee, sich<br />
mit recht hohem Aufwand und großer Wirkung um die schwachen<br />
Mitglieder der Gesellschaft zu kümmern. Als Hermann Waldner von<br />
der Initiative erfuhr, beschloss er ohne zu zögern, bei der Initiative<br />
mitzumachen – hat er doch Kontakt zu 14.000 potentiellen „Hinguckern”.<br />
Seit Kurzem sind <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> und <strong>Taxi</strong> 24 Partner und<br />
organisieren ihre Zusammenarbeit. „An der steigenden Zahl der<br />
Obdachlosen, es sollen ja in <strong>Berlin</strong> schon über 10.000 sein, sieht man,<br />
dass es auch hierzulande Armut gibt. Da können und wollen wir nicht<br />
wegschauen, da will ich helfen. Ich denke, das <strong>Taxi</strong>gewerbe ist sehr<br />
gut geeignet, dafür etwas zu tun. Wenn nur ein kleiner Teil unserer<br />
angeschlossenen Fahrer mitmacht, können wir vielen Bedürftigen<br />
ein Stück helfen und auch das Straßenbild schnell verändern. Für<br />
die Care-Pakete haben wir dieses und nächstes Jahr bereits ein festes<br />
Budget eingeplant”, so Geschäftsführer Hermann Waldner.<br />
Der Leiter der Bahnhofsmission, Dieter Puhl, begrüßt die Initiative<br />
und sieht die Chance, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Er erhofft<br />
sich von der Aktion auch, dass mit Obdachlosen generell respektvoller<br />
umgegangen wird, dass man ihnen mehr auf Augehöhe begegnet.<br />
PROMINENTE MITSTREITER<br />
Um die Hilfe für Obdachlose umfassender und effektiver zu gestalten,<br />
trafen sich Waldner und Schmiljun kürzlich mit Radiomoderator<br />
Sven Oswald, Gründer und Geschäftsführer der Agentur Candy<br />
Storm, und Marcus Zander, Organisator der „größten Weihnachtsfeier<br />
<strong>Berlin</strong>s” (Tagesspiegel), die traditionell jedes Jahr von dessen Vater,<br />
Schlagersängerlegende Frank Zander, im Hotel Estrel veranstaltet<br />
wird. Familie Zander wird dafür seit Jahren geliebt. Beim diesjährigen<br />
Entenschmaus werden auch Waldner und Schmiljun anwesend<br />
sein – nicht nur, um persönlich Eindrücke zu sammeln, sondern als<br />
Auftakt einer längerfristigen Zusammenarbeit. Schon jetzt gibt es<br />
Ideen, wie das soziale Projekt für die <strong>Berlin</strong>er Obdachlosen über das<br />
Verteilen der Care-Pakete hinaus umzusetzen ist.<br />
Dazu wird <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> Anfang kommenden Jahres mit Familie<br />
Zander ein konkretes Konzept erarbeiten, wie das Potential des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
genutzt werden kann, um – gemeinsam mit weiteren langjährigen<br />
Sponsoren und Unterstützern der Obdachlosenhilfe – eine<br />
Anlaufstelle für Helfer aller Art einzurichten. Marketingchef Jens<br />
Schmiljun: „Da geht noch viel." Da die Ideen noch nicht ausgereift<br />
sind, wird <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> aber erst in den kommenden Ausgaben<br />
darüber berichten.<br />
ar<br />
FOTO: Stanislav Statsenko / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
18 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
City Funk<br />
<strong>Berlin</strong><br />
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
FUNKPIONIER<br />
UND RATGEBER<br />
Am 18.9.<strong>2017</strong> ist mit Bruno Draheim<br />
einer der Gründer des <strong>Taxi</strong>funks <strong>Berlin</strong><br />
verstorben. Wir wollen hier einige<br />
Stationen und sein Wirken im Leben<br />
Revue passieren lassen.<br />
Bruno Draheim 09.10.1929 – 18.09.<strong>2017</strong><br />
FOTO: privat<br />
Geboren wurde Bruno Draheim 1929<br />
im neumärkischen Lipke, Kreis<br />
Landsberg an der Warthe, was<br />
damals im deutschen Gebiet lag und heute<br />
zu Polen gehört. Bruno wuchs in politisch<br />
unsäglichen Zeiten auf und wurde noch in<br />
den letzten Kriegstagen zur Wehrmacht an<br />
die Front eingezogen.<br />
So, wie es vielen jungen Menschen ging,<br />
konnte auch Bruno seine begonnene Lehre<br />
als Fleischer nicht zu Ende führen.<br />
Eine dreijährige sowjetische Kriegsgefangenschaft<br />
zehrte sehr an seiner Gesundheit.<br />
Mit einer infizierten Beinwunde kam<br />
er zurück. Nur ein einjähriger Krankenhausaufenthalt<br />
in Potsdam mit strenger<br />
Bettruhe bewahrte ihn vor dem Verlust<br />
seines Beines.<br />
Nach seiner Genesung suchte Bruno, so<br />
wie viele junge Menschen seiner Generation<br />
in den Nachkriegsjahren, eine berufliche<br />
Tätigkeit, um den Lebensunterhalt zu<br />
bestreiten. Das Thema Auto begeisterte ihn<br />
schon immer, und er reparierte gemeinsam<br />
mit seinem Bruder Herbert in Potsdam in<br />
einer Hinterhofwerkstatt alles an Kraftfahrzeugen,<br />
was angetragen wurde. Und<br />
davon gab es nach dem Kriege genug.<br />
Nach dem 17. Juni 1953 erkannte Bruno<br />
die politischen Veränderungen, die ihn<br />
veranlassten, nach West-<strong>Berlin</strong> „rüberzumachen“.<br />
Dort wurde Bruno 1953 <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
und Ende 1955 selbstständiger<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer. Während sein Freund<br />
Heinz Peter als Gewerbepolitiker noch<br />
tatkräftig unterwegs war, gründete Bruno<br />
1959 zusammen mit ein paar Kollegen<br />
die erste Funkvermittlung in <strong>Berlin</strong>, die<br />
<strong>Taxi</strong>-Funk <strong>Berlin</strong> e.G. mit der legendären<br />
Telefonnummer 6902, auch bekannt als<br />
„Ackermann-Funk“. Bei der <strong>Taxi</strong>-Funk<br />
<strong>Berlin</strong> e.G. wirkte Bruno jahrzehntelang<br />
in einer Leitungsfunktion als Vorstand<br />
und Aufsichtsrat der Genossenschaft.<br />
Schnell wurde das Unternehmen zum<br />
Erfolg geführt, nicht allein dadurch, dass<br />
Bruno viele Menschen kannte. Er verfügte<br />
auch über ein enormes Wissen. Brauchte<br />
„Mann“ oder „Frau“ die Antwort auf eine<br />
Frage oder einen Rat, man ging zu Bruno,<br />
der immer weiterhelfen konnte. 1961 lernte<br />
Bruno bei der <strong>Taxi</strong>-Funk <strong>Berlin</strong> e.G. seine<br />
zukünftige Frau Gisela kennen und lieben.<br />
Die beiden feierten 2014 Goldene Hochzeit.<br />
Auch Gisela Draheim war bis zu ihrem Rentenbeginn<br />
im Betrieb tätig.<br />
1999 war es dann an der Zeit, endlich<br />
an den Ruhestand zu denken, denn mit<br />
den Genossen konnte Bruno auf eine<br />
erfolgreiche berufliche Tätigkeit zurückblicken.<br />
Gemeinsam entschied man sich,<br />
den Betrieb zu verkaufen. In dem Unternehmer<br />
Hermann Waldner fanden die<br />
Genossen einen würdigen Nachfolger<br />
für den <strong>Taxi</strong>funk <strong>Berlin</strong>. Hermann Waldner<br />
hatte bereits viel Erfahrung in der<br />
<strong>Taxi</strong>-Unternehmerbranche, indem er im<br />
Ostteil <strong>Berlin</strong>s erfolgreich den Spreefunk<br />
führte. Schon ein Jahr später, also 2000,<br />
wurden beide Unternehmen zum einheitlichen<br />
<strong>Taxi</strong>Funk <strong>Berlin</strong> zusammengelegt<br />
– Allseits bekannt als „Bärchenfunk“.<br />
Später kamen noch der Würfel- und der<br />
Cityfunk hinzu. Die nun als <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />
firmierende „Arbeitsgemeinschaft <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen“ ist inzwischen die größte<br />
Funkzentrale Europas mit Partnerschaften<br />
auf der ganzen Welt. Einen der ursprünglichen<br />
Grundsteine für diese neuzeitliche<br />
Entwicklung verdanken wir unter anderem<br />
Bruno Draheim. Als er schon seinen Ruhestand<br />
genießen durfte, wurde er noch oftmals<br />
um Rat gefragt, und er war stolz, dass<br />
sein damaliger Jungunternehmergeist von<br />
1959 so erfolgreich weiter Bestand hat.<br />
In diesem Jahr wäre Bruno 88 Jahre<br />
alt geworden. Der große Wunsch, diesen<br />
Geburtstag gemeinsam mit seiner Familie<br />
und Freunden zu feiern, erfüllte sich leider<br />
nicht mehr.<br />
Zur Beisetzung im Oktober kamen seine<br />
Weggefährten sowohl aus der Jagd-Gilde<br />
als auch aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe, um Bruno<br />
die letzte Ehre zu erweisen.<br />
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
Persiusstraße 7, 10245 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: +49 (0)30 / 690 27 20<br />
Telefax: +49 (0)30 / 690 27 19<br />
E-Mail: info@taxi-berlin.de<br />
www.taxi-berlin.de<br />
Öffnungszeiten Kundencenter<br />
und Technikcenter<br />
Mo, Di, Do, Fr 10.00 bis 17.30 Uhr<br />
Mi 10.00 bis 14.30 Uhr<br />
Geschäftsführer<br />
Hermann Waldner<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
diese Seite: Hermann Waldner<br />
Redaktion: Axel Rühle (ar)<br />
Pressekontakt: presse@taxi-berlin.de<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
19
INNUNG DES BERLINER TAXIGEWERBES E. V.<br />
Einige der Redner bei der Mitgliederversammlung der „Innung": Oliver Schwanke, Steuerberater; Rolf Feja , 2. Vorsitzender; Robert Bussenius,<br />
Rechtsanwalt; Jürgen Waldheim, Rechtsanwalt (v.l.n.r.)<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNG <strong>2017</strong><br />
ZU GAST AM SALZUFER<br />
Das „Oval-Office“ der Mercedes-Welt am Salzufer bot der alten Dame<br />
„Innung“ eine würdige Kulisse. Es gibt neue Gesichter – und Umzugspläne.<br />
Der schöne Rahmen, den die Mercedes-Verantwortlichen<br />
den Innungsmitgliedern<br />
für ihre Jahreshauptversammlung<br />
am 13. November boten,<br />
war inklusive leckerem Fingerfood eine<br />
hervorragende Voraussetzung für eine gute<br />
Veranstaltung.<br />
Der Vorsitzende Leszek Nadolski begrüßte<br />
zunächst Mitglieder und Gäste. Alle anderen<br />
Gewerbevertretungen waren der Einladung<br />
gefolgt, aus der Politik hatte einzig der<br />
INNUNG DES BERLINER<br />
TAXIGEWERBES E. V.<br />
Storkower Straße 101, 10407 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. Sekr.: +49 (0)30 / 23 62 72 01<br />
Tel. Kasse: +49 (0)30 / 23 62 72 04<br />
Telefax: +49 (0)30 / 344 60 69<br />
E-Mail: info@taxiinnung.org<br />
www.taxiinnung.org<br />
www.facebook.com/taxiinnung<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
diese Seite: Leszek Nadolski<br />
Redaktion: Stephan Berndt (sb)<br />
Verkehrspolitische Sprecher der SPD, Tino<br />
Schopf, den Weg zum Salzufer gefunden.<br />
Kurze Grußworte sprachen Martin Leitner,<br />
Geschäftsführer der Hale Electronic GmbH,<br />
und Hermann Waldner, Vizepräsident des<br />
Bundesverbandes und Zentralenchef in<br />
<strong>Berlin</strong>.<br />
Es folgte der Bericht des Vorstands mit<br />
dem Geschäftsbericht 2016 und einem<br />
Rückblick auf das vergangene Jahr. Der<br />
Vorsitzende Nadolski und sein Stellvertreter<br />
Rolf Feja sprachen viele für das Gewerbe<br />
wichtige Themen an, zu denen sich die<br />
Innung, gemeinsam mit den anderen Unternehmerverbänden<br />
im Anhörverfahren, im<br />
vergangenen Jahr mit Behörden, Politik und<br />
Geschäftspartnern ausgetauscht hatte. Dabei<br />
wurden auch brisante Themen behandelt,<br />
beispielsweise Fiskaltaxameter, Schwarzarbeit,<br />
Digitalisierung und die Problematik<br />
mit den Umland-Limousinen, nicht nur aus<br />
dem LDS. Zuletzt wurde allen Helfern des<br />
letzten Jahres noch einmal herzlich gedankt,<br />
ohne deren Hilfe es der „Innung“ nicht möglich<br />
gewesen wäre, ihre Projekte erfolgreich<br />
umzusetzen.<br />
Als nächstes mussten zwei im Laufe des<br />
Jahres frei gewordene Plätze im Vorstand<br />
Leszek Nadolski, 1. Vorsitzender der „Innung"<br />
nachgewählt werden. Die Mitglieder wählten<br />
Kollegin Jolanta Derda und Kollege Michael<br />
Klewer als neue Beisitzer.<br />
In seinen Schlussworten sprach Leszek<br />
Nadolski noch einmal die Herausforderungen<br />
für das kommende Jahr an. Dabei sei<br />
es wichtig, die Zusammenarbeit der <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>verbände wieder auf ein solides<br />
Fundament zu stellen. Mit den Plänen eines<br />
Umzugs der Geschäftsstelle in die Persiusstraße,<br />
wo auch schon <strong>Taxi</strong>Deutschland seine<br />
Räume hat, sei von der „Innung“ dafür ein<br />
deutliches Zeichen gesetzt worden. sb<br />
FOTOS: Stephan Berndt / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
20 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
TAXI DEUTSCHLAND BERLIN E. V.<br />
DAS UNRECHT DER<br />
UMLAND-LIMOUSINEN<br />
Immer mehr schwarze Limousinen aus dem Landkreis Dahme-Spreewald<br />
befördern in <strong>Berlin</strong> Fahrgäste. Wer kontrolliert die Einhaltung des<br />
Personenbeförderungsgesetzes für Mietwagen?<br />
FOTO: Axel Rühle / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Gegen die Rückkehrpflicht wird<br />
eindeutig durch die Uber-Limousinen<br />
aus dem Umland verstoßen.<br />
Sie halten sich nahe dem Flughafen Tegel<br />
bereit. Laut Kfz-Kennzeichen haben sie ihre<br />
Betriebssitze in Lübben, Königs Wusterhausen<br />
etc. Die eigentlichen Betreiber dieser<br />
Mietwagen-Chauffeur-Dienste sind hauptsächlich<br />
<strong>Berlin</strong>er Unternehmer, die ihre<br />
Geschäfte ins Umland verlegt haben – wegen<br />
AUS DER INTERNETPLATTFORM TAXIPEDIA<br />
Pflichten von Mietwagen:<br />
Insbesondere zu einer eindeutigen<br />
Abgrenzung des Mietwagen- vom<br />
<strong>Taxi</strong>verkehr beinhaltet die Mietwagenbestimmung<br />
in § 49 Abs. 4 PBefG zwei<br />
besondere Pflichten für Mietwagen, die<br />
Rückkehrpflicht und die Aufzeichnungsp<br />
fl i c h t .<br />
Rückkehrpflicht:<br />
Nach Ausführung des Beförderungsauftrages<br />
hat der Mietwagen unverzüglich<br />
zum Betriebssitz zurückzukehren, es sei<br />
denn, er hat vor der Fahrt von seinem<br />
Betriebssitz oder der Wohnung des<br />
Unternehmers oder während der Fahrt<br />
fernmündlich einen neuen Beförderungsauftrag<br />
erhalten (§ 49 Abs. 4 Satz 3<br />
PBefG).<br />
Aufzeichnungspflicht:<br />
Den Eingang des Beförderungsauftrages<br />
am Betriebssitz oder in der Wohnung hat<br />
der Mietwagenunternehmer buchmäßig<br />
der dort fehlenden Kontrollen. Die hohen<br />
Anforderungen im <strong>Taxi</strong>gewerbe wie Fiskaltaxameter<br />
und Mindestlöhne sowie die<br />
Kontrollen durch die Finanzbehörden, das<br />
LABO und das Hauptzollamt, haben zu einer<br />
Verschiebung in den nicht kontrollierten<br />
Mietwagenbereich geführt.<br />
WIE DER HERR, SO’S GESCHERR<br />
Die Beförderungsaufträge werden von<br />
zu erfassen und die Aufzeichnung ein<br />
Jahr (steuerrechtlich: zehn Jahre !) aufzubewahren<br />
(§ 49 Abs. 4 Satz 4 PBefG).<br />
Neben diesen beiden hauptsächlichen<br />
Mietwagenpflichten gibt es noch diverse<br />
weitere Ge- und Verbote für Mietwagenunternehmen,<br />
die dem Ziel der sauberen<br />
Abgrenzung des Mietwagen- vom <strong>Taxi</strong>verkehr<br />
dienen.<br />
Es dürfen nur Beförderungsaufträge<br />
ausgeführt werden, die am Betriebssitz<br />
oder in der Wohnung des Unternehmers<br />
eingegangen sind (§ 49 Abs. 4 Satz 2<br />
PbefG).<br />
Annahme, Vermittlung und Ausführung<br />
von Beförderungsaufträgen, das Bereithalten<br />
des Mietwagens sowie Werbung<br />
für den Mietwagenverkehr dürfen weder<br />
allein noch in ihrer Verbindung dazu<br />
geeignet sein, zur Verwechslung mit dem<br />
Taxenverkehr zu führen (§ 49 Abs. 4 Satz<br />
5 PbefG).<br />
Uber (Betriebssitz in der Steueroase Niederlande)<br />
übermittelt. Uber hat sich in vielen<br />
Ländern über die gesetzlichen Bestimmungen<br />
hinweggesetzt. Leidtragende sind wie im<br />
folgenden Beispiel die „Erfüllungsgehilfen“<br />
von Uber.<br />
„In Wien wurde im Juni <strong>2017</strong> vor dem<br />
Handelsgericht beschlossen, dass bei einer<br />
Bestellung, die direkt über das Smartphone<br />
des Fahrers eingeht und er nach der Beendigung<br />
des Auftrags nicht zur Betriebsstätte<br />
zurückgekehrt, ein Verstoß gegen die Rückkehrpflicht<br />
zugrunde liegt. Wenn ein Unternehmer<br />
eine Uber-Fahrt annimmt, kann es<br />
1000 bis 5000 Euro pro Verstoß kosten.“<br />
(Quelle: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Juli <strong>2017</strong>).<br />
Noch gelten in Deutschland die Gesetze des<br />
PBefG. Deshalb ist es die Pflicht der Behörden,<br />
gegen die offensichtlichen Verstöße mit allen<br />
Konsequenzen vorzugehen.<br />
jx<br />
TAXI DEUTSCHLAND BERLIN E. V.<br />
Persiusstraße 7<br />
10245 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. Sekr.: +49 (0)30 / 202 02 13 10<br />
Fax: +49 (0)30 / 202 02 13 11<br />
E-Mail: berlin@taxideutschland.eu<br />
www.taxideutschland.eu<br />
www.facebook.com/taxi.deutschland.eu<br />
Presserechtlich verantwortlich für diese<br />
Seite: Ertan Ucar<br />
Redaktion: Irene Jaxtheimer (jx)<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
21
TAXIVERBAND BERLIN, BRANDENBURG E. V.<br />
Der <strong>Berlin</strong>er Mobilitätsgipfel<br />
<strong>2017</strong> brachte konkrete<br />
Förderergebnisse.<br />
KOMMT EIN MANN IN DEN LADEN...<br />
So fangen bekanntlich viele Witze an. Manche haben leider keine Pointe.<br />
Für unsere <strong>Taxi</strong>branche wird es jetzt ernst.<br />
Der Witz geht so weiter: Sagt der<br />
Mann, „ich hätte gerne ein Auto“.<br />
– Verkäufer: „Fein. Was für einen<br />
Antrieb soll es denn haben? Benzin, Elektro,<br />
Hybrid, Wasserstoff, Diesel?“<br />
„Einen Diesel hab’ ich schon“, sagt der<br />
Mann. „Der wird wohl demnächst verboten,<br />
ich bräuchte was anderes, am liebsten einen<br />
Elektro oder Hybrid.” Der Verkäufer legt los:<br />
„Wir hätten da VW Passat GTE (Limousine/<br />
Variant als Plug-in-Hybrid), Hyundai IONIQ<br />
(Plug-in-Hybrid, Hybrid oder Elektroantrieb),Toyota<br />
Prius (neu auch als Plug-in-Hybrid),<br />
Volvo S90 (Plug-in-Hybrid), Nissan Leaf<br />
2.Zero (Elektroantrieb), Mercedes Vito (Elektroantrieb),<br />
Nissan e-NV200 Kombi (Elektroantrieb),<br />
BYD e6 (Elektroantrieb, aus China),<br />
Renault Zoe, Mercedes B-250 e Electric Drive<br />
(Elektroantrieb), Opel Ampera, BMW i3.“<br />
„Kann ich die auch als Taxe einsetzen“,<br />
fragt der Mann. – „Oh, das wird schwierig.<br />
Die einen werden noch nicht ausgeliefert,<br />
TAXIVERBAND BERLIN<br />
BRANDENBURG E. V.<br />
Franklinstraße 18<br />
10587 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. Sekr.: +49 (0)30 / 24 33 54 08<br />
E-Mail: taxiverband@t-online.de<br />
www.taxiverband-berlin.de<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
diese Seite: Detlev Freutel<br />
Redaktion: Detlev Freutel (df)<br />
andere haben nicht vier Türen und wieder<br />
andere haben eine Lieferzeit von bis zu<br />
unendlich. Von den Ladezeiten bei den Elektro-Typen<br />
sag’ ich jetzt mal lieber nichts. Als<br />
Bückware hätte ich noch einen Tesla, neuestes<br />
Modell. Hat aber keine Konformität“.<br />
– „Keine was?“ fragt der Mann leise.<br />
So weit, so gut. Es ist nun doch kein<br />
Witz geworden. Es ist bittere Realität. Dass<br />
Gerichte ein Dieselfahrverbot aussprechen,<br />
ist durchaus möglich. Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts<br />
liegt in der Luft.<br />
Vor diesem Hintergrund hat der <strong>Berlin</strong>er<br />
Senat Mobilitätsgespräche mit allen<br />
Interessengruppen (BVG, Elektroindustrie,<br />
Kammern, Wissenschaftsinstitute, Stadtwerke,<br />
Taxengewerbe, Umweltverbände etc.)<br />
gestartet.<br />
Die erste Runde war am 20. September<br />
<strong>2017</strong> (<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> berichtete darüber).<br />
Inzwischen haben weitere Runden stattgefunden.<br />
Am 22.11. fand eine Gesprächsrunde<br />
zu kurzfristigen Maßnahmen, am 23.11. zu<br />
mittel- und langfristigen Maßnahmen statt.<br />
DIE HAUPTZIELE<br />
• kurz- und mittelfristige, schnelle und<br />
effektive Lösungen für das <strong>Berlin</strong>er Stadtgebiet<br />
zur Vermeidung von Innenstadt-Fahrverboten<br />
für Dieselfahrzeuge<br />
• Förderung der Elektromobilität und anderer<br />
umweltfreundlicher Lösungen (Hybrid-,<br />
Gasantrieb etc.) zur Reduktion der Stickoxidbelastung<br />
durch Dieselfahrzeuge in der Stadt<br />
• Eine Konzentration auf schnell umsetzbare<br />
Lösungen wird wegen eingeschränkter<br />
finanzieller Ressourcen erforderlich<br />
sein. Dabei muss man wegkommen von<br />
punktuellen Modellversuchen hin zu flächenbreiteren<br />
Lösungen (RBm); Technologieoffenheit<br />
(z. B. Gasantriebe) wurde diskutiert. Der<br />
Schwerpunkt liegt auf E-Mobilität und Hybridtechnik<br />
als kurz-und mittelfristig umsetzbare<br />
konkrete Lösungen für das Land <strong>Berlin</strong>.<br />
• Langfristiges Ziel: Gemeinsames Konzept<br />
für alternative, intelligente und neue Mobilität<br />
in <strong>Berlin</strong>, Klimaneutralität 2050<br />
INFRASTRUKTUR FÜR DIE ELEKT-<br />
ROMOBILITÄT VERBESSERN<br />
• z. B. mehr Ladesäulen/-stationen<br />
schaffen, bessere Nutzung vorhandener<br />
Ladeinfrastrukturflächen<br />
• Bezirke: Vereinfachung, Beschleunigung<br />
und Innovation der Genehmigungsverfahren<br />
auf öffentlichen Grundstücken und<br />
Verwaltungsstandards z. B. durch standardisierte<br />
Mustergenehmigungen für die<br />
Ladeinfrastrukturflächen<br />
• Vattenfall hat angekündigt, zukünftig<br />
auch für betriebsferne E-Fahrzeuge seine<br />
Betriebshöfe als Ladestationen zu öffnen.<br />
• Es wurde angeregt, dass auch bei Neubau<br />
auf Parkplätzen, in Garagen, aber auch im<br />
Erdgeschossbereich Ladepunkte mit geplant<br />
und eingerichtet werden. Hier können die<br />
städtischen WBGen schnell in die Umsetzung<br />
gehen.<br />
• Schneller Einsatz elektromobiler (bzw.<br />
NOX-schadstoffarmer/-freier) Fahrzeuge<br />
der städtischen Unternehmen (BVG-Busse,<br />
BSR-Fahrzeuge) in den stickstoffgrenzwertüberschreitenden<br />
Zonen.<br />
Dass wir in naher Zukunft immer unter<br />
Strom stehen, wünscht<br />
Detlev Freutel<br />
FOTO: Presse- und Informationsamt des Landes <strong>Berlin</strong><br />
22 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
BERLIN<br />
ALLES,<br />
NUR NICHT<br />
NOCH MEHR<br />
AUTOVERKEHR<br />
Bei einem Frühstück im edlen <strong>Berlin</strong> Capital<br />
Club hat Umwelt- und Verkehrssenatorin<br />
Günther ihre verkehrspolitischen Vorhaben<br />
für die laufende Amtszeit vorgestellt.<br />
Verkehrssenatorin Regine Günther im <strong>Berlin</strong> Capital Club<br />
FOTO: Wilfried Hochfeld / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Das alles beherrschende Thema der Senatorin für Umwelt,<br />
Verkehr und Klimaschutz ist der Klimaschutz. Bevor sie in<br />
<strong>Berlin</strong> Senatorin wurde (parteilos, für die Grünen), war sie<br />
viele Jahre leitende Klimaexpertin des World Wildlife Fund Deutschland.<br />
Klimaschutz heißt Energiewende.<br />
Mit ihrem Wechsel von der (privaten) Umweltschutzorganisation<br />
WWF in die staatliche Exekutive verband sie die Hoffnung, ihre<br />
umweltpolitischen Ideen nun in die Tat umsetzen zu können – und<br />
war erst mal enttäuscht, wie eng der Handlungsspielraum selbst einer<br />
Ressortchefin in einer Stadt wie <strong>Berlin</strong> ist.<br />
Sie musste feststellen, dass der Umweltschutz in <strong>Berlin</strong> zersplittert<br />
ist auf drei Ressorts: Wärme (Lompscher, Linke), Strom (Popp,<br />
Grüne) und Verkehr (sie selbst), die sich auf eine Energiewende für<br />
<strong>Berlin</strong> einigen müssten. Für ihren Bereich heißt das: Alternativen<br />
zum privaten Autoverkehr schaffen und den ÖPNV verbessern. Wie<br />
das gehen kann, hat sie sich in anderen großen Städten angesehen.<br />
Paris hat seine Seine-Uferstraße, die dort die Funktion einer<br />
Stadtautobahn hatte, zu einem Fußgänger-Boulevard umgestaltet,<br />
ebenso acht weitere zentrale Plätze. Die nicht mototrisierten Pariser<br />
bekommen den öffentlichen Raum zurück.<br />
London beschafft Elektrobusse aus China und nimmt wie auch<br />
Wien am internationalen Trend zur Fahrradnutzung teil. Mit Begegnungszonen<br />
werden in Wien andere Formen der Urbanität erprobt.<br />
Es gibt dort eine eigene Agentur für Fahrrad- und Fußgängerverkehr.<br />
<strong>Berlin</strong> steht vor einem verkehrspolitischen Dilemma. Der CO 2<br />
-Ausstoß<br />
ist insgesamt gesunken, aber im Verkehr gestiegen. Autofahrer<br />
verbringen viel Zeit im Stau und mit der Parkplatzsuche. Es gibt zu<br />
viele Fahrradtote. Wohnen in verkehrsreichen Straßen ist ungesund.<br />
<strong>Berlin</strong> wächst jährlich um 40.000 Einwohner. Die Infrastruktur ist<br />
marode. Der Investitionsstau beträgt 1,3 Milliarden Euro. Das ist eine<br />
Herkulesaufgabe für die nächsten 30 Jahre. Dann sind die heutigen<br />
Politiker nicht mehr da.<br />
Regine Günther will ein urbanes, gesundes und klimafreundliches<br />
Mobilitätsgesetz. Ein Nahverkehrsplan geht gerade durchs Parlament.<br />
<strong>Berlin</strong> soll eine Fahrradstadt werden mit einem dichten Fahrradverkehrsnetz<br />
und sicheren Abstellanlagen. Für die Umsetzung sollen<br />
die gesetzliche Grundlage und eine angemessene Finanzierung<br />
geschaffen werden.<br />
Weil nicht alle Rad fahren, soll der ÖPNV verbessert werden:<br />
Man will S-Bahn-Strecken ins Umland verlängern und 14 neue<br />
Straßenbahnstrecken in Angriff nehmen. Das braucht jahrelangen<br />
Vorlauf, aber die Weichenstellung erfolgt in dieser Legislaturperiode.<br />
Für ihre groß angelegten Fahrradpläne musste Günther einige<br />
Kritik einstecken. Zweifellos ist das Aufpinseln von Radstreifen<br />
vergleichsweise kostengünstig und unmittelbar von ihrem Ressort<br />
machbar. Allerdings würde <strong>Berlin</strong> mit einem Radius von rund 60<br />
Kilometern die körperliche Leistungsfähigkeit vieler Radfahrer übersteigen,<br />
ganz abgesehen von den Unbilden der Witterung. Von der<br />
professoralen Kompetenz im Capital Club musste sie sich vorrechnen<br />
lassen, dass selbst eine gigantische Umschichtung des Verkehrs vom<br />
Auto zum Fahrrad nur eine geringe Klimaauswirkung hätte. Allerdings<br />
war man sich einig, dass jede Anstrengung zur Verbesserung<br />
der Klimasituation nützlich ist.<br />
Vom letzten rot-grünen Senat 1989 sind uns rund 100 Kilometer<br />
Busspur geblieben. Wird dieser rot-rot-grüne Senat durch neue Fahrradstreifen<br />
in Erinnerung bleiben?<br />
Dem <strong>Taxi</strong>gewerbe soll, wie Günther auf Nachfrage erklärte, immerhin<br />
nicht die rechtliche Grundlage entzogen werden. Und es soll<br />
elektrifiziert werden.<br />
wh<br />
<strong>Berlin</strong><br />
Abholmarkt<br />
Service-Werkstatt<br />
Reifendienst<br />
Motorölcenter<br />
Onlineshop<br />
Lieferservice<br />
Tel: (030) 2000549-0<br />
KFZ-Teile Discount<br />
für <strong>Taxi</strong>betriebe<br />
TE <strong>Taxi</strong>teile <strong>Berlin</strong> GmbH | Gaußstraße7 | 10589 <strong>Berlin</strong><br />
und Forckenbeckstr. 9-13 | 14199 <strong>Berlin</strong><br />
www.te-taxiteile.com<br />
<strong>Berlin</strong>07<strong>2017</strong><br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
23
BERLIN<br />
AUF DEM<br />
WEG IN DIE<br />
VERWAHRLOSUNG<br />
Schwierig zu unterbinden: „Wildpinkler“ am Zaun zum S-Bahn-Gelände<br />
Als fünftes <strong>Taxi</strong> an der Siegfried-Halte – bis man da an der Reihe ist, hat man<br />
genügend Zeit für einige Beobachtungen. Es waren keine angenehmen.<br />
Kürzlich kam ich ‘mal wieder aus Britz, die Hermannstraße rauf<br />
und mit dem Gedanken ans Anlegen an der Siegfried-Halte<br />
vorbei. Es war noch ‘was frei. Ab in die Emser, zwei Haken<br />
und schon war ich etwa als Fünfter in der nach dem Nibelungenhelden<br />
Siegfried benannten Straße am gleichnamigen Halteplatz.<br />
Die Sonne schien hell und warm und animierte mich zum<br />
DIE WICHTIGSTEN<br />
TAXITHEMEN<br />
www.taxi-times.taxi/newsletter<br />
UNTER<br />
STÜTZER<br />
DES TAXI<br />
GEWERBES<br />
Damit Sie nichts verpassen, schicken wir Ihnen<br />
jede Woche die aktuellen Neuigkeiten aus der<br />
<strong>Taxi</strong>branche als Newsletter.<br />
Jetzt anmelden!<br />
Aussteigen. Beine und Rücken befreit gestreckt, das Gesicht gen<br />
Sonne und mit tiefem Atemzug die Lungen gebläht. Beim zweiten<br />
Atemzug - diesmal durch die Nase - war der Spaß allerdings direkt<br />
vorbei. Ich selbst war gar nicht so schnell, doch die gesamte Gestanksmischung<br />
hier schoss mir sofort als Warnung direkt ins Gehirn und<br />
das limbische System dort reagierte reflexartig: die Nase gerümpft,<br />
die Lippen gespannt, das ganze Gesicht verzogen, sogar der Magen<br />
wurde vorsorglich in Kenntnis gesetzt.<br />
KONZENTRIERTE AMMONIAKWOLKE<br />
Auf dem Weg in meinen Wagen gab dann der nächste Atemzug<br />
etwas mehr Aufschluss über die stinkende Mischung. Tragend war<br />
jedenfalls eine konzentrierte Ammoniakwolke, die sich mit der Sonneneinstrahlung<br />
auf wohl gewaltige Urinmengen um die nebenstehenden<br />
Bäume herum ausbreitete.<br />
Wieder im Auto, Fenster geschlossen, begann ich mich genauer<br />
umzuschauen. Von vorne nach hinten, von Baum zu Baum mehr,<br />
lagen dort am Zaun matschiges Currygewurstel, gammliges Brot und<br />
völlig versifftes Papier, modrige Pappe, zerbrochene Flaschen und<br />
noch anderer Dreck teils unterm Gestrüpp. Zerfetzte Plastiktüten<br />
flatterten dazu im Zaun.<br />
Unterdessen schwankte ein Pärchen nach hinten vorbei. Er saugte<br />
an der Pulle, während sie sich nicht ernsthaft weit weg in der Hocke<br />
beidseitig entleerte, was auf ihrem Rückweg ersichtlich zumindest<br />
zuvor nicht immer so klappte. Die beiden Jungen, bereits breitbeinig<br />
kommend, die Hände am Latz, brachen ihr Vorhaben nach abwechselnden<br />
Schulter-blicken auf die <strong>Taxi</strong>s doch noch kurzfristig ab. Weiter<br />
vorne bemerkte wenig später ein anderer beim Ausschütten der<br />
Restinhalte seines gesammelten Leergutes, dass auch etwas Flüssiges<br />
in ihm selbst sehr gut hier hinpasse und er brachte zugleich mit der<br />
Umsetzung seines Gedankens Besuchsfrequenz und Ammoniakwolke<br />
in eine nun auch wissenschaftlich fundierte Verbindung.<br />
Nach etwa dreißig Minuten Innenraumluft war ich ganz vorne und<br />
dann rief mich die Säule. Dort habe ich nicht nur den nächsten Auftrag<br />
hoffnungsvoll entgegennehmen dürfen. Nein, ich konnte mir dabei,<br />
obwohl in Eile, nebenher sogar noch einen recht guten Eindruck vom<br />
Wohlbefinden der sich hier direkt hinterm Zaun zahlreich tummelnden<br />
Ratten verschaffen. Leute, selbst Siegfried – den Helden – hätte<br />
das hier beeindruckt.<br />
rg<br />
FOTO: Raimund Götz<br />
24 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
BERLIN<br />
Für Müll gilt wie für Geld: Wo schon viel ist, kommt schnell mehr dazu.<br />
Sechs Meter tiefer: Der Müll erreicht den DB-Verantwortungsbereich.<br />
DIE GERUCHSPROBLEME<br />
SIND BEKANNT<br />
Der nebenstehende Erlebnisbericht unseres <strong>Taxi</strong>kollegen veranlasste <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> zu einer Anfrage beim Bezirksamt Neukölln. Die Antwort kam<br />
schnell und unbürokratisch.<br />
FOTOS: Axel Rühle / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> (2), SPD <strong>Berlin</strong><br />
B„Bei dem in Rede stehenden Gelände<br />
(bzw. der Böschung) handelt es sich<br />
um ein Gelände der Deutschen Bahn,<br />
für dessen Zustand und Nutzung ausschließlich<br />
der Eigentümer verantwortlich ist. Bei<br />
Fehlverhalten, das geeignet ist, die Sicherheit<br />
des Bahnverkehrs zu beeinträchtigen, ist ggf.<br />
die Bundespolizei zuständig. Das Bezirksamt<br />
Neukölln darf hier nicht selbst tätig werden<br />
und hat bereits mehrfach das Gespräch mit<br />
der Deutschen Bahn gesucht. Unser Ziel ist,<br />
dass die zum Bahnhof zugehörigen Bereiche<br />
häufiger als bislang gereinigt werden. Wir<br />
werden an dem Thema dran bleiben – auch<br />
im Rahmen unserer Bemühungen für einen<br />
lebenswerten Bezirk Neukölln, zu dem auch<br />
unsere 3-Säulen-Strategie gegen Müll gehört.<br />
Dem Ordnungsamt Neukölln liegen keine das<br />
„wilde Urinieren“ betreffende Beschwerden<br />
für diesen Bereich vor. Gleichwohl ist hier<br />
bekannt, dass es dort – wie leider im Umfeld<br />
von viel frequentierten Bahnhöfen allerorts<br />
üblich – immer wieder dazu kommt, dass<br />
Personen ihre Notdurft im öffentlichen Raum<br />
verrichten.<br />
‚Wildes Urinieren’ stellt einen mit Bußgeld<br />
bewährten Verstoß gegen § 118 OWiG (Gesetz<br />
über Ordnungswidrigkeiten) dar (Belästigung<br />
der Allgemeinheit). Nicht zuletzt aufgrund<br />
der Pflicht zum Tragen von Dienstkleidung<br />
für den Allgemeinen Ordnungsdienst<br />
gelingt es aber äußerst selten, ‚Wildpinkler’<br />
auf frischer Tat zu ertappen und zur Rechenschaft<br />
zu ziehen. Denn zum Einen verrichtet<br />
kaum jemand seine Notdurft in Gegenwart<br />
deutlich erkennbarer Mitarbeiter*innen des<br />
Ordnungsamtes. Zum Anderen ist es eine<br />
Frage des Personals, mit welcher Dichte der<br />
Allgemeine Ordnungsdienst im öffentlichen<br />
Raum präsent sein kann. In Neukölln arbeiten<br />
48 Mitarbeiter im Außendienst.<br />
ZWÖLF MANN FÜR 350 KM<br />
Unter Berücksichtigung von Urlaub,<br />
Krankheit und sonstigen Dienstausfällen<br />
sind pro Schicht in der Regel maximal 10-12<br />
Mitarbeiter/innen in der Doppelstreife im<br />
Einsatz. Sie kontrollieren rund 350 Kilometer<br />
öffentliches Straßenland – das entspricht<br />
etwa der Strecke von <strong>Berlin</strong> bis an die Ostsee<br />
– und die bezirklichen Grünanlagen.<br />
Die Bezirksbürgermeisterin, Dr. Franziska<br />
Giffey, setzt sich daher auf der Landesebene<br />
für eine Stärkung der bezirklichen Ordnungsämter<br />
ein: ‚Die öffentliche Sicherheit in<br />
der Stadt kann nur erhöht werden, wenn die<br />
Präsenz der Polizei und der Ordnungsämter<br />
insbesondere an Kriminalitätsschwerpunkten<br />
und Brennpunkten in der Stadt verstärkt<br />
wird und regelmäßig Schwerpunkteinsätze<br />
mit hoher Personalstärke und Durchsetzungskraft<br />
gefahren werden. Dafür braucht<br />
es mehr und besser bezahltes Personal in<br />
den Außendiensten der Ordnungsämter und<br />
Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey<br />
der Polizei.<br />
Die Bemühungen um eine eigene Ausbildung<br />
der Außendienstkräfte der Ordnungsämter<br />
müssen wieder aufgenommen und<br />
beschleunigt werden. Der schwierigen Problematik<br />
der Personalakquise muss mit eigener<br />
Ausbildung entgegengewirkt werden. Es<br />
bedarf einer Ausweitung der Dienstzeiten der<br />
bezirklichen Ordnungsämter, die den Realitäten<br />
der Großstadt entsprechen. Die derzeit<br />
gültigen Dienstzeiten der Ordnungsämter<br />
von 6 bis 22 Uhr werden der tatsächlichen<br />
Lage in der Stadt nicht gerecht. Daher muss<br />
hier die Möglichkeit geschaffen werden, dass<br />
der Außendienst der Ordnungsämter nicht<br />
nur im Ausnahmefall, sondern im Regelfall<br />
auch in den Nachtstunden eingesetzt werden<br />
kann.<br />
Susanne Wein, Pressesprecherin der Bezirksbürgermeisterin<br />
von <strong>Berlin</strong>-Neukölln<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
25
ANTRIEB<br />
So sieht ein Mirai-<strong>Taxi</strong> von Innen aus. Die Technik sitzt unter dem Dachhimmel.<br />
EIN LEBEN MIT DER<br />
BRENNSTOFFZELLE<br />
<strong>Berlin</strong> plant, die Anschaffung von Elektrotaxis zu fördern. Dazu zählen<br />
auch Wasserstoff-Antriebe. Wir haben einen Toyota Mirai getestet.<br />
Mirai ist japanisch und bedeutet Zukunft – ein passender Name für<br />
das erste Toyota-Serienfahrzeug mit Brennstoffzelle. Wer die Zukunft<br />
symbolisieren will, drückt das auch durch ein futuristisches Design<br />
aus. Schon bei der Anlieferung des Toyota Mirai hat der Wagen die<br />
Aufmerksamkeit der Passanten auf sich gezogen. Das sollte auch im<br />
weiteren Verlauf des Tests so bleiben. Die Gründe, warum wir den<br />
Mirai testen: Es gibt ihn mit dem Intax-<strong>Taxi</strong>paket. Seine innovative<br />
BERLIN PLANT FÖRDERUNG VON E-TAXIS<br />
<strong>Berlin</strong>s Regierender Bürgermeister Michael Müller hatte im<br />
September zum Diesel-Gipfel geladen. Das Tempo und die<br />
Beschlüsse der Bundesregierung hielt Müller nicht für ausreichend.<br />
Er will speziell für die Hauptstadt eigene Maßnahmen,<br />
die in einem Acht-Punkte-Programm schriftlich fixiert wurden<br />
und wohl im <strong>Dezember</strong> im Zuge der Verabschiedung eines<br />
Doppel-Haushalts wirksam werden sollen.<br />
Punkt sieben betrifft dabei das <strong>Taxi</strong>gewerbe: „<strong>Berlin</strong> wird für<br />
ein Jahr ein Förderprogramm für die <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>s auflegen.<br />
[…] Für jedes Dieseltaxi, das durch ein neues Hybrid- beziehungsweise<br />
Elektro- oder Brennstoffzellen-<strong>Taxi</strong> ersetzt wird,<br />
erhält das <strong>Taxi</strong>unternehmen analog zum Bundesförderprogramm<br />
zusätzlich eine Landesförderung in Höhe von 3.000<br />
Euro für Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge und 4.000 Euro für Elektro-<br />
oder Brennstoffzellenfahrzeuge.“<br />
Technologie hat uns neugierig gemacht. Er hat keine Probleme mit<br />
einem Dieselfahrverbot. Er dürfte zu jenen Modellen zählen, die innerhalb<br />
des versprochenen <strong>Berlin</strong>er E-<strong>Taxi</strong>-Projekts voll förderfähig sind.<br />
Warum der Mirai trotz <strong>Taxi</strong>paket bisher noch nicht zum Verkaufsschlager<br />
in Hellelfenbein geworden ist, liegt auf der Hand: Er ist ein<br />
reiner Viersitzer und mit 255 Kilogramm exklusive Fahrer hinsichtlich<br />
seiner maximalen Zuladung auch sehr beschränkt. Von diesen<br />
Fakten möchte ich mich gerne lösen, denn der Mirai hat im Gegenzug,<br />
auch in der <strong>Taxi</strong>version, eine einzigartige Technologie zu bieten, die<br />
es wert ist, einen Blick über den Tellerrand zu werfen.<br />
DIE TECHNIK IM TOYOTA MIRAI: H2 + O = H2O<br />
Vor vielen Jahren hatte ich die Gelegenheit, ein Brennstoffzellenauto<br />
Probe fahren zu dürfen. Aus dieser Erfahrung heraus habe ich zwei<br />
Eindrücke gewonnen: Ein Brennstoffzellenauto fährt sich wie ein<br />
Elektroauto und die Wasserstofftankstellen sind martialische und<br />
laut zischende Ungetüme. Zumindest mit meiner ersten Erkenntnis<br />
sollte ich Recht behalten. In seiner DNA ist der Mirai ein Elektroauto<br />
und fährt sich zunächst auch genau so. Sein maximales Drehmoment<br />
von 335 Newtonmeter ab der ersten Umdrehung der E-Maschine sorgt<br />
für einen flotten Antritt. Zudem kann er, typisch für ein Elektroauto,<br />
Bremsenergie rekuperien, also zurückgewinnen. Dies tut der Mirai<br />
auch mit einer einzigartigen Klangkulisse kund. Einen Teil der Geräusche<br />
kennen viele <strong>Taxi</strong>fahrer vom Toyota Prius, aber der Mirai kann<br />
neben Surren, Summen und Gluckern auch Klackern, Klicken und<br />
Klacken. Diese Geräusche verdanken wir der Brennstoffzelle, denn<br />
der Mirai wird nicht, wie ein Plug-In-Hybrid oder Elektrofahrzeug,<br />
FOTO: Toyota<br />
26 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
ANTRIEB<br />
mit Strom betankt, sondern er produziert ihn selbst. Dazu benötigt<br />
er lediglich Luft, Wasserstoff und eine Brennstoffzelle. Sauerstoff (O2)<br />
und Wasserstoff (H2) reagieren in der Brennstoffzelle so miteinander,<br />
dass ein elektrisches Potential entsteht, also Strom erzeugt wird, welcher<br />
den Motor antreibt. Als Abfallstoff entsteht H2+O = H2O, besser<br />
bekannt als Wasser. Viel wichtiger ist aber das, was nicht entsteht:<br />
Kohlendioxid, CO2; der Mirai fährt lokal emissionsfrei.<br />
66.000 EURO UND DOCH EIN SCHNÄPPCHEN<br />
Die 114 kW (155 PS) starke E-Maschine sorgt in jeder Situation<br />
für einen starken Antritt und lässt leistungsmäßig keine Wünsche<br />
offen. Was Komfort und Konnektivität angeht, ist der Mirai komplett<br />
ausgestattet: Navigation, Sitzheizung, Tempomat mit Abstandsradar<br />
und eine Vielzahl elektronischer Fahrerassistenzsysteme gehören<br />
bereits zur Serienausstattung. Weitere Extras gibt es nicht. Mit so<br />
einer kompletten Ausstattung hat der Mirai natürlich seinen Preis:<br />
Der Langstreckenstromer steht ab rund 66.000 Euro netto beim Toyota-Händler,<br />
in <strong>Berlin</strong> die Motor-Company. Hinsichtlich der kompletten<br />
Ausstattung und der verbauten Technologie ist das geradezu ein<br />
Schnäppchen.<br />
Im Vergleich zu einem Elektroauto ist er allerdings deutlich aufwendiger<br />
konstruiert, denn neben den E-Auto-Komponenten wie<br />
Motor, Leistungselektronik und Batterie muss der Mirai auch noch<br />
die Brennstoffzelle und den Wasserstofftank aufnehmen. Neben der<br />
Technik, die bei einem Brennstoffzellenauto in jeder Lebenslage<br />
funktionieren muss, ist also auch das Packaging eine große Herausforderung.<br />
Im Alltagsbetrieb merkt man davon allerdings wenig. Der<br />
etwas eingeschränkte Platz im Innen- und Kofferraum wird aber mit<br />
einem nur drei bis fünf Minuten andauernden Tankvorgang belohnt.<br />
Im Vergleich zum zeitintensiven Nachladen eines Elektroautos ist dies<br />
ein klarer Vorteil. Einmal Volltanken entspricht nach Werksangabe<br />
rund fünf Kilogramm Wasserstoff, die mit über 700 bar in den Tank<br />
gepresst werden. Ein Kilogramm des flüssigen Wasserstoffs kostet<br />
in Deutschland derzeit 9,50 Euro. Auf 100 Kilometern Fahrstrecke<br />
verbraucht der Mirai ca. ein Kilogramm Wasserstoff.<br />
TECHNISCHE DATEN: TOYOTA MIRAI<br />
Motor:<br />
Leistung:<br />
Höchstgeschwindigkeit:<br />
Beschleunigung:<br />
Antrieb:<br />
Reichweite elektrisch:<br />
Kraftstoff:<br />
Elektromotor<br />
113 kW (154 PS)<br />
178 km/h<br />
von 0 auf 100 km/h in 9,6 Sekunden<br />
Frontantrieb<br />
500 km (nach Herstellerangaben)<br />
Brennstoffzellen-Fahrzeug mit Akku und Elektroantrieb;<br />
Die Brennstoffzelle liefert die Energie für den Fahr-Akku;<br />
Fahrzeug wird mit Wasserstoff betankt.<br />
Ladezeit: ca. 5 Minuten für H2-Tankvorgang<br />
Leergewicht: 1.925 kg.<br />
Emission CO2:<br />
Kaufpreis:<br />
<strong>Taxi</strong>paket:<br />
Auslieferungspaket:<br />
Versicherung:<br />
0 g/100 km (Voraussetzung: Wasserstoff, der mit Strom aus<br />
regenerativen Quellen hergestellt ist, sonst 121 g CO2/km)<br />
ca. 66.000,- Euro netto<br />
1.290,- Euro netto<br />
840,43 Euro netto<br />
Toyota bietet die Vermittlung von speziellen Tarifen an.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
MIT FÜNF KG WASSERSTOFF 500 KM FAHREN<br />
Das logistische Problem: Noch gibt es Wasserstoff nur an wenigen<br />
Tankstellen. Aus den zischenden Ungeheuern von damals sind<br />
harmlose Zapfsäulen geworden, die sich inzwischen auch optisch<br />
gut in die normale Tankstellenlandschaft einfügen. Längere Fahrten<br />
sollten, sofern sie als Vorbestellungen gebucht werden, mit Bedacht<br />
geplant werden. Unbedingt empfehlenswert ist die „H2.LIVE”-App<br />
von H2 Mobility. Sie gibt an, wo die nächstgelegene Tankstelle ist,<br />
ob sie betriebsbereit ist und wo in Zukunft weitere H2-Tankstellen<br />
geplant sind. Bis zum Jahresende sollen deutschlandweit 41 Wasserstofftankstellen<br />
ihren Betrieb aufgenommen haben; Ende 2018 sollen<br />
es schon 100 sein.<br />
Das weitmaschige Tankstellennetz lässt das Thema Reichweitenangst<br />
zumindest bei Mirai-Neulingen aufkommen. Die Möglichkeiten,<br />
dass beim Tanken etwas nicht so läuft, wie man es sich vorgestellt<br />
hat, sind vielfältig: eingeschränkte Öffnungszeiten, Tankanlagen, die<br />
nicht genügend Druck für das Volltanken liefern, oder im schlimmsten<br />
Fall der Totalausfall einer Zapfsäule. Leider musste ich während<br />
der Betankungen alle Fälle erleben.<br />
Wenn jetzt der eine oder andere <strong>Taxi</strong>unternehmer aus all dem den<br />
Schluss zieht „zu wenig Platz, keine Tankstellen und viel zu teuer“,<br />
dann kann ich nicht ganz widersprechen. Jedoch bin ich sicher, dass<br />
der Mirai auf einer anderen Ebene bei Unternehmern und Fahrgästen<br />
punkten kann: Die Emissionsfreiheit, seine komplette Ausstattung<br />
sowie seine Exklusivität machen den Mirai zu einem echten Hingucker<br />
auf der Straße. Deshalb meine Bitte: Der Mirai und vor allem<br />
die Brennstoffzellentechnologie haben eine Chance verdient – erst<br />
Recht, wenn die Stadt dieses Auto fördert.<br />
sg<br />
Entrückt: Der Mirai polarisiert.<br />
Auf den ersten Blick ganz normal: So wird Wasserstoff getankt.<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
27
ANTRIEB<br />
Da geht’s rein<br />
Das Inklusionstaxi noch in zivil<br />
INKLUSIONSTAXI FORD<br />
TOURNEO CUSTOM IM TEST<br />
Auch ohne Rollstuhlausstattung ist der Ford im Kleinbus-Format ein gutes,<br />
günstiges Großraumtaxi. Mit Heckausschnitt und Rampe ist er fast<br />
universell einsetzbar.<br />
Unternehmen, die über entsprechende Großraum-Fahraufträge<br />
verfügen, können ihr Angebot mit der Rollstuhlausstattung erweitern.<br />
Um mit dem Ford Tourneo Custom irgendwo auf Fahrgäste zu warten,<br />
ist der Aufwand zu groß. Nicht vom Preis her. Er kostet kaum mehr<br />
als die im <strong>Taxi</strong>gewerbe gebräuchlichen Luxuslimousinen.<br />
Größe, Gewicht und Bauform sorgen für einen Diesel-Verbrauch von<br />
knapp 10 l/100km. Das geht mit anderen Autos günstiger, ist aber für<br />
einen echten Neunsitzer mit großem Gepäckabteil ganz gut. Seine<br />
TAXIBETRIEB SUCHT<br />
MITARBEITER<br />
FÜR VOLL- UND TEILZEIT ODER ALS AUSHILFE<br />
BEZAHLUNG<br />
bis 50% brutto<br />
+200,- € Altersvorsorge<br />
&<br />
URLAUBS-<br />
KRANKENGELD<br />
Kreditkartenleser<br />
Rufsäulenchip<br />
Flughafentransponder<br />
Navi und Klimaanlage<br />
FUNK<br />
Würfel<br />
WBT<br />
My<strong>Taxi</strong><br />
Bärchen<br />
ABLÖSE<br />
Steglitz<br />
Schöneberg<br />
Tempelhof<br />
«Ein freundlicher Umgang miteinander gehört bei mir dazu!»<br />
TAXIBETRIEB MARKUS TAMPFEL<br />
Tel.: 0163 88 77 224 E-Mail: markus@tampfel.de<br />
130 PS haben erst bei voller Zuladung Sinn. Das leere Auto braucht<br />
die nicht. Es gibt ihn auch mit kleinerem Motor.<br />
Solche Kleinbusse sind meist mit Fenstern und Sitzen versehene<br />
Kleinlaster und haben als solche ein recht rustikales Fahrverhalten.<br />
Nicht so der Ford Tourneo Custom. Er fährt erstaunlich zivilisiert,<br />
was für die Behindertenbeförderung ein echtes Plus ist.<br />
Der Innenraum ist praktisch gestaltet, ohne Firlefanz. Die Vordersitze<br />
lassen sich vernünftig einstellen. Hinten sind immerhin die<br />
Lehnen verstellbar (alles mechanisch, ohne Stellmotoren). Um den<br />
Einstieg freizugeben, müssen Sitze im Fond um- und weggeklappt<br />
werden. Das geht sehr einfach mittels auffälliger, roter Schlaufen.<br />
Idiotensicher! Hinten sind die Dreipunktgurte in die Sitze integriert.<br />
Kein Rumgebammel und Geklapper. Vorbildlich!<br />
Heizung und Klimaanlage lassen sich von den Fondsitzen aus über<br />
Schalter im Dachhimmel separat einstellen. Auch das ist vorbildlich.<br />
Der Einstieg durch die Schiebetüren geht dank sinnvoll angebrachter<br />
Haltegriffe und Trittstufe. Vorn ist es für weniger bewegliche Fahrgäste<br />
eine Kletterpartie. Der Fahrer sollte auf alle Fälle aussteigen<br />
und behilflich sein, auch wegen der Schiebetüren, die für unbedarfte<br />
Fahrgäste immer ein Problem sind. Für einen Fahrer, der Menschen<br />
mit Behinderung fahren will, ist das sowieso selbstverständlich.<br />
Die Rollstuhlausstattung besteht aus einem Heckausschnitt mit<br />
Klapprampe, einer Kopf- und einer Rückenstütze für den Rollstuhlinsassen<br />
und diversen zusätzlichen Haltegurten. Die dritte<br />
Sitzbank ist voll erhalten. Zum Rollstuhltransport wird sie nach vorn<br />
FOTOS: Wilfried Hochfeld / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
28 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
ANTRIEB<br />
TOYOTA PROACE JETZT AUCH ALS ROLLI-TAXI<br />
Im Rahmen eines Hybrid-Symposiums wurde der Toyota Proace<br />
als Inklusionstaxi vorgestellt. Gezeigt wurde die kurze Version mit<br />
Heckausschnitt und Klapprampe, den obligatorischen Haltesystemen<br />
sowie Kopf- und Rückenstütze für den Rollstuhlfahrer.<br />
Anstelle der dritten Sitzbank war hier ein Dreh-Klappsitz eingebaut.<br />
Ein weiterer wäre möglich. Der Proace fährt wie alle bislang<br />
angebotenen Rolli-<strong>Taxi</strong>s mit Diesel. Allerdings soll die Behindertenbeförderung<br />
laut Umweltministerium von etwaigen Dieselfahrverboten<br />
ausgenommen werden. wh<br />
zusammengeklappt. Bei<br />
Bedarf und Platz kann<br />
ein Sitz stehen bleiben.<br />
Das Ganze macht einen<br />
soliden Eindruck und<br />
lässt sich mit ein wenig<br />
Übung leicht bedienen.<br />
Die Rampe ist mit<br />
einem einzigen Hebel<br />
auf-, hoch- und zusammenzuklappen.<br />
Die<br />
Haltegurte für den Rollstuhl<br />
arretieren vorne<br />
elektrisch, hinten per<br />
Drehknauf. Die Befestigungspunkte<br />
der Gurte<br />
sind durch die Platzverhältnisse<br />
des Autos vorgegeben.<br />
Und hier gehen<br />
Eine Kopfstütze sichert zusätzlich. die Nickeligkeiten in der<br />
praktischen Nutzung los.<br />
Unsere Inklusionstaxi-Testperson,<br />
Frau Münzel, eine erfahrene Sonderfahrdienstnutzerin,<br />
hat sich auch diesmal wieder zur Verfügung gestellt, das Test-<br />
Auto auszuprobieren. Sie ist eher klein und fährt daher einen recht<br />
kleinen E-Rollstuhl. Schon der ließ sich mit den vorgesehenen Gurten<br />
nicht mehr optimal festmachen. Selbst kleine E-Rollstühle sind länger<br />
als die ohne Antrieb. Die Befestigungspunkte im Auto sind dafür nicht<br />
weit genug auseinander. Wie man das mit den verfügbaren Gurtrollen,<br />
die selbst einigen Platz wegnehmen, lösen könnte, ist ein Rätsel.<br />
Das Angurten der Person im Rollstuhl geht einigermaßen, hier<br />
unter tätiger Mithilfe von Frau Münzel. Eine Höhenverstellung des<br />
Schultergurts wäre wünschenswert. Ebenso wenig lässt sich die<br />
Kopfstütze an die Ausmaße des Fahrgastes anpassen.<br />
Die Behinderten-Einbauten von Kirchhoff Mobility sind überdurchschnittlich<br />
gut und entsprechen dem Stand der Technik. Etwas Besseres<br />
ist für einen vertretbaren Preis kaum zu bekommen; trotzdem bleiben<br />
Wünsche offen. Kirchhoff baute hier eine Kopf- und Rückenstütze<br />
ein, obwohl die nicht vorgeschrieben sind. Prinzipiell tragen sie sehr<br />
zur Fahrgastsicherheit bei, denn Rollstuhlrückenlehnen bieten im<br />
Auto keinerlei Schutz. Um optimal wirken zu können, müssten diese<br />
Stützen individuell einstellbar sein. Dafür, wie auch für die zu viel<br />
Platz raubenden Gurtrollen, gibt es bislang keine technische Lösung.<br />
Die Insassensicherungssysteme in Autos der früheren Jahre bestanden<br />
aus einfach festgeschraubten Gurten, die keine Bewegung mehr<br />
zuließen, und starren Kopfstützen. Bis heute entwickelten sich daraus<br />
vielfach anpassbare, bequeme Teile. Die Rollstuhlfahrersicherungen<br />
haben eine solche Entwicklung noch vor sich.Wenn wir schon beim<br />
Meckern sind: Die Stellfläche des Rollstuhls ist aus Platzgründen<br />
Bestandteil der Rampe. Sie fällt also nach hinten ab, und der Rollstuhlfahrer<br />
sitzt infolge dessen leicht in Rückenlage. Das wird als<br />
unangenehm empfunden.<br />
Ein Rollstuhl ist das Gegenteil von einem Hochsitz. Durch die niedrige<br />
Sitzposition im Auto reicht der Sichthorizont des Insassen weder über<br />
die Lehnen der Sitze vor ihm noch über die Unterkante der Fenster. Er<br />
sieht also nichts. Sightseeing im Inklusionstaxi ist nicht.<br />
Trotz alledem wäre Frau Münzel – ebenso wie viele andere Rollstuhlfahrer<br />
– glücklich, wenn sie sich einfach mal schnell eine Fahrgelegenheit<br />
wie dieses Inklusionstaxi bestellen könnte. Der Federungskomfort des<br />
Ford Tourneo Custom wurde von Fr. Münzel selbst auf den Holperstraßen<br />
ihrer Wohngegend als angenehm empfunden. Trotzdem sollte man mit<br />
Rollstuhlfahrern immer behutsam fahren. Ihnen fehlt die Federwirkung<br />
des Autositzes, und sie können oft wegen ihrer Beeinträchtigung die<br />
Fahrbewegungen des Autos nicht aktiv ausgleichen.<br />
wh<br />
SHK-Rechtsanwälte<br />
Martina Schweickhardt<br />
Rechtsanwältin & Notarin<br />
Notariat<br />
Verkehrsrecht<br />
Strafrecht<br />
Zivilrecht<br />
Daniel Herbst<br />
Rechtsanwalt<br />
Nachodstraße 19<br />
10779 <strong>Berlin</strong><br />
(im Erdgeschoss)<br />
Telefon: 030 / 210 023 40<br />
www.shk-kanzlei.com<br />
André Klemm<br />
Rechtsanwalt<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
29
ANTRIEB<br />
Zwei von wenigen CNG-Modellen: Golf variant TGI und Skoda Octavia TGI<br />
ALLE ANTRIEBE<br />
MIT EINEM BAUKASTEN<br />
VW setzt auf Elektro und Erdgas – und will noch lange am<br />
Verbrennungsmotor mit Benzin und Diesel festhalten.<br />
Vor <strong>Berlin</strong>er Honoratioren hat der Leiter<br />
Zukunftstechnologie bei VW, Dr.<br />
Stefan Schwerbeck, die Vorhaben<br />
seines Konzerns für die kommenden Jahre<br />
vorgestellt. VW verfügt über eine Antriebsund<br />
Kraftstoffstrategie und über eine Roadmap<br />
für automatisiertes Fahren. Es geht um<br />
die Mobilität der Zukunft. Zwischen Elektro<br />
und Verbrenner soll es eine Koexistenz<br />
geben mit dem Ziel der Dekarbonisierung,<br />
will meinen, sowohl der Kraftstoff, als auch<br />
der Strom sollen nachhaltig produziert werden.<br />
Dafür sind viele Technologien nötig.<br />
Flüssige und gasförmige Kraftstoffe für<br />
Verbrenner müssen nicht fossiler Herkunft<br />
sein – Stichwort Bio-Methan, Bio-Diesel,<br />
Bio-Alkohol, Power-to-Gas usw. Auf der Fahrzeugseite<br />
sind Otto, Diesel, CNG, Hybrid und<br />
Wasserstoff noch weiter effektivierbar.<br />
Unteres Limit für den CO2-Ausstoß für<br />
Verbrenner in der Golfklasse sind 90 g/km.<br />
Alle Grenzwerte darunter verweisen auf<br />
Elektro. Da ist die Nachfrage zur Zeit zwar<br />
mäßig, aber die Technik ist verfügbar. Sie<br />
wird sich eher im urbanen Raum durchsetzen.<br />
Mit Lithium-Ionen-Akkus sind im<br />
Bauraum vom Golf bis 2025 500 bis 700 km<br />
Reichweite drin. Eine Zellfertigung in der EU<br />
wird angestrebt. Am effektivsten ist heute<br />
Plug-in-Hybrid. Das ist aber teuer.<br />
DER MEB IST EIN MEILENSTEIN<br />
Prinzipiell sind mit dem neuen modularen<br />
Querbaukasten (MQB) alle Antriebsarten an<br />
einem Band herstellbar (konventionell, alternative<br />
CNG/Ethanol, Batterie, Brennstoffzelle).<br />
Der MQB ist ein universelles Chassis,<br />
auf dem verschiedene Fahrzeugtypen<br />
aufgebaut werden können. Parallel wird<br />
ein modularer Elektrifizierungsbaukasten<br />
(MEB) speziell für alle Elektroautos entwickelt,<br />
denn Elektro braucht weniger Platz.<br />
Im MEB sieht man einen ähnlichen Entwicklungsschritt<br />
wie vom Käfer zum Golf 1974.<br />
Bis 2025 will VW 30 neue E-Autos bringen<br />
und damit 25 Prozent seines Absatzes erzielen.<br />
Schneller geht das nicht. Das heißt aber<br />
auch, 75 Prozent bleiben Verbrenner. In allen<br />
Aspekten zukünftiger Mobilität wie Vernetzung<br />
des Autos mit dem Internet, Mobilitätsdienstleistungen,<br />
Automatisierung, usw.<br />
will VW mitmischen. Hauptgeschäftsfeld soll<br />
aber der Automobilbau bleiben.<br />
Solange die Elektromobilität nicht ins<br />
Rollen kommt, sollen die Verbrenner weiter<br />
optimiert und der CNG-Antrieb strategisch<br />
weiterentwickelt werden.<br />
wh<br />
FOTO: Wilfried Hochfeld / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
30 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
ANTRIEB<br />
„OH, EIN TAXIFAHRER,<br />
DER DEUTSCH KANN...“<br />
Bei manchen Fahrgästen mit solchen Sprüchen helfen die besten Argumente<br />
nichts. Erst recht nicht, wenn Sie selber ja „nix gegen Ausländer haben“.<br />
Allen Kollegen, denen man nicht anmerkt, dass sie oder ihre<br />
Eltern zufällig außerhalb der zufällig genau so gezogenen<br />
Grenzen in den letzten 50 Jahren geboren worden sind,<br />
werden diesen Spruch seitens der Kundschaft kennen. Und die, die<br />
nicht AfD gewählt haben, werden ihn wie ich mit einem Augenrollen<br />
zur Kenntnis genommen haben.<br />
Hier unter Kollegen können wir ehrlich sein: Natürlich machen<br />
viele Migranten diesen Job und ja, da sind (ebenso wie unter den deutschen<br />
<strong>Taxi</strong>fahrern) auch etliche dabei, die nur so mittel qualifiziert<br />
sind. Wie das halt so ist in einem Niedriglohngewerbe, in dem man<br />
gerne sogar um den eigentlich gültigen Mindestlohn gebracht wird.<br />
Aber ich weiß halt auch, was der Kunde sagen wollte, der „natürlich<br />
nix gegen Ausländer“ hatte: dass er ein Idiot ist.<br />
Und nicht einmal ein so deutscher Idiot, wie er glaubt. Im 2013<br />
erschienenen Buch „Confessions of a New York <strong>Taxi</strong> Driver“ von<br />
Eugene Salomon, einem Kollegen aus NYC mit wachem Auge, befindet<br />
sich ein eigenes Kapitel über „the cab driver who does not speak<br />
English“, in dem er beschreibt, wie er immer wieder von Fahrgästen<br />
gelobt wurde, weil er sie versteht, selbst jedoch jahrelang suchen<br />
musste, bis er einen nicht des Englischen mächtigen Kollegen fand,<br />
auf den das tatsächlich zutraf. Und obwohl die Begegnung natürlich<br />
zum schlechtesten Zeitpunkt stattfand und er allen Grund gehabt<br />
hätte, deswegen Amok zu laufen, resümiert er nüchtern, dass es<br />
vermutlich nur dieser eine <strong>Taxi</strong>fahrer ist, der für all die Gerüchte<br />
und schlimmen Storys verantwortlich ist.<br />
Viele Kunden sind einfach voreilig und setzen einerseits einen<br />
Akzent mit fehlenden Sprachkenntnissen gleich und neigen andererseits<br />
dazu, im Falle einer schlechten Erfahrung z. B. mangelnde<br />
Ortskenntnis in Verbindung mit der (oft nur vermuteten) Herkunft<br />
des Fahrers zu verknüpfen. Was in <strong>Berlin</strong> absurd ist, denn trotz harter<br />
Ortskundeprüfung saß ich hier als Stuttgarter 14 Monate nach<br />
meinem Umzug bereits als <strong>Taxi</strong>fahrer hinter dem Steuer. Aber ich<br />
kann mein Schwäbisch halt besser verstecken als meine türkischen<br />
Kollegen ihre Heimatsprache.<br />
DEUTSCHE FAHRER AUF DEUTSCH ANSCHWEIGEN<br />
Der Kunde indes fragte sich laut (und damit auch mich), „wie das<br />
denn die Ausländer machen“. Ich hab wahrheitsgemäß geantwortet,<br />
dass <strong>Berlin</strong> leider ein bisschen zu groß sei, um seine kleine Nebenstraße<br />
in einem Außenbezirk zu kennen und es einfach ein Glücksfall<br />
sei, dass ich erst letzte Woche eine Fahrt dorthin hatte und somit<br />
wusste, wie ich da genau hinfahren muss. „Ja, aber Sie merken sich<br />
das ja wenigstens!“<br />
Ich bin (leider) nicht der Typ, der auf so einen Blödsinn aggressiv<br />
genug reagiert, ich hab's mit Argumenten versucht, was leider erfahrungsgemäß<br />
fehlschlägt bei Leuten, die eine Protestpartei wählen,<br />
nur um anderen zu schaden, auch wenn sie einem selbst den Stuhl<br />
unter den Füßen wegkickt und nebenbei den Strick um den Hals<br />
enger zieht.<br />
Ich hab ihm gesagt, dass ich viele nichtdeutsche Kollegen kenne,<br />
hab angemerkt, wie sehr sie sich bei der Ortskundeprüfung reingehängt<br />
haben, hab versucht, das alles witzig klingen zu lassen, aber<br />
ja, es war vergebens: „Ist mir eigentlich auch egal. Immerhin musste<br />
ich jetzt nicht mit so 'nem Türken heimfahren!“<br />
Ich hab ihn trotzdem (unter dem Vorwand der Beförderungspfl<br />
icht) heimgebracht und bedauere meine Inkonsequenz bis<br />
heute. Das Trinkgeld wenigstens hab ich 1:1 an Hakan, meinen<br />
treuen Döner-Dealer weitergereicht. Nur ein Anfang, ich weiß,<br />
aber immerhin.<br />
sash<br />
Der Autor Sascha Bors betreibt als „Sash“ einen eigenen <strong>Taxi</strong>blog.<br />
HALE Datendienste 2.0<br />
Unternehmensdaten fiskaltauglich aufbewahren?<br />
Pausen und Arbeitszeit dokumentieren?<br />
Professionelle Fahrerabrechnung?<br />
Dann wählen Sie Ihre passende Lösung aus<br />
den HALE Datendiensten.<br />
Verwalten Sie drei Generationen von HALE<br />
Taxametern und Wegstreckenzählern mit<br />
einer Software-Lösung.<br />
online<br />
Die Zukunft im <strong>Taxi</strong>.<br />
HALE INSIKA®<br />
HALE Operations<br />
HALE electronic GmbH<br />
A-5020 Salzburg | vertrieb-d@hale.at<br />
www.fiskaltaxameter.expert | www.hale.at<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
31
LESETIPP<br />
HANDGEMACHT<br />
IN BERLIN<br />
Keiner möchte sich mehr die Hände schmutzig machen bei<br />
der Arbeit. Traditionelle Berufe finden keinen Nachwuchs.<br />
„Geschäftsideen“ liegen voll im Trend, bei denen es meist<br />
darum geht, denen, die noch mit den Händen arbeiten, mit ein paar<br />
Computer-Klicks das Geld aus der Tasche zu ziehen.<br />
Die Gegenbewegung findet in kleinen Geschäften und Manufakturen<br />
statt, wo Menschen mit Begeisterung in traditioneller Handarbeit<br />
Dinge herstellen oder bearbeiten, die sich mit ihrer Individualität vom<br />
Mainstream abheben und auf ihre altmodische Art gerade wieder<br />
chic und modern werden.<br />
Die Markthalle 9 in der Eisenbahnstraße macht mit ihrem Slow-Food<br />
Furore, bei dessen Herstellung man zugucken kann. Kneipenbrauereien<br />
mit Craft-Beer sind in. Es gibt in <strong>Berlin</strong> kleine Produktionsstätten<br />
für alles Mögliche, von Mode über Kosmetik, Musikinstrumente,<br />
Lampen bis zu diversen kulinarischen Köstlichkeiten.<br />
In Mitte gibt es z. B. eine Bonbon-Manufaktur, bei der man zusehen<br />
kann, wie die sauren Drops aus der Kindheit gemacht werden,<br />
Maiblätter mit Waldmeistergeschmack, Himbeer, Zitrone…<br />
Wo die alle sind und weitere Informationen kann man nachlesen<br />
in „Manufakturen – Handgemachtes aus <strong>Berlin</strong>“ von Ulla C. Binder.<br />
Über die Erfolgsserie der rbb-Abendschau „gleich nebenan“ mit<br />
einem ähnlichen Thema sind bereits drei kleine Bände erschienen,<br />
die immer wieder aktualisiert neu aufgelegt werden. „gleich nebenan“<br />
1-3, von Peter Laubenthal.<br />
Was kann man noch lesen zur Information und Unterhaltung an<br />
den langen Winterabenden? Wie wäre es mit „Der Zoo der Anderen“<br />
von Jan Mohnhaupt. Darin wird der Prestigekampf zwischen dem<br />
Zoo in West-<strong>Berlin</strong> und dem Tierpark in Ost-<strong>Berlin</strong> geschildert, der<br />
im Kalten Krieg teils groteske Züge annahm.<br />
Oder im Vorgriff auf das 50jährige Jubiläum im kommenden Jahr<br />
„1968 in <strong>Berlin</strong> – Schauplätze der Revolte“ von Ingo Juchler. Da steht<br />
drin, wo die Kommune I gewohnt hat, wo der erste Kinderladen aufgemacht<br />
hat und wo der Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen<br />
getagt hat. Ein Stadtführer der besonderen Art.<br />
wh<br />
Ingo Juchler<br />
1968 in <strong>Berlin</strong> –<br />
Schauplätze der Revolte<br />
be.bra verlag<br />
14,00 €<br />
Peter Laubenthal (Hrsg)<br />
Gleich nebenan 1-3<br />
B&S Siebenhaar Verlag<br />
13,80 €<br />
Ulla C. Binder<br />
Manufakturen –<br />
Handgemachtes aus <strong>Berlin</strong><br />
nicolai Verlag<br />
19,95 €<br />
22,90€<br />
LERNBUCH UND APP<br />
Spezialatlas zum<br />
<strong>Taxi</strong>schein für <strong>Berlin</strong><br />
Das Standardwerk für P-Schein-Anwärter,<br />
Ausbilder und Prüfer zur Klärung von Fragen<br />
zur Ortskunde in <strong>Berlin</strong><br />
Mehr Infos: www.spezialatlas.de<br />
Die Trainings-App (Android; iOS) zur Vorbereitung auf<br />
die P-Schein-Prüfung für <strong>Taxi</strong>fahrer, Mietwagenfahrer<br />
und Krankenwagenfahrer in <strong>Berlin</strong>.<br />
Neu: mit Prüfungssimulation<br />
Jan Mohnhaupt<br />
Der Zoo der Anderen<br />
Hanser Verlag<br />
20,00 €<br />
FOTOS: Wilfried Hochfeld / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
32 DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
GASTRONOMIE-TIPP<br />
ZEIT FÜR EINE PAUSE<br />
Mittagessen auf der Terrasse mit Blick auf die Spree nahe der Oberbaumbrücke ...<br />
... und auch innen ist es angenehm und hell.<br />
ORIGINELL ESSEN AN DER SPREE:<br />
EATSIDE IM UNIVERSALHAUS<br />
Heute geht es nicht um Tipps für Fahrgäste,<br />
sondern um Mittagessen für<br />
die Fahrer. Dass Kantinen weder<br />
muffig sein noch schlechtes Essen anbieten<br />
müssen, beweist das Betriebsrestaurant der<br />
Firma Universal Music, die ehemalige Cantina<br />
Universale. Seit ihrem Betreiberwechsel<br />
vor einem Jahr heißt die Kantine Eat side, ein<br />
Wortspiel aus eat und Eastside. Das Reizvolle<br />
ist der Spreeblick, den man nicht nur im<br />
Sommer auf der Terrasse, sondern auch im<br />
Winter hat.<br />
Speisenangebot und Preisniveau liegen<br />
zwischen einer durchschnittlichen Kantine<br />
und einem preisgünstigen Restaurant.<br />
Hauptgerichte kosten meist zwischen 5 und<br />
8 Euro. Im Foyer sitzt man originellerweise<br />
auf schaukelartigen Brettern, die an je zwei<br />
Seilen aufgehängt sind.<br />
Vor dem Gebäude, dem historischen Eierspeicher<br />
des Osthafens, dürfen Taxen eine<br />
halbe Stunde gebührenfrei parken (Einfahrt:<br />
am nhow-Hotel durch die Schranke). ar<br />
EATSIDE<br />
Friedrichshain, Stralauer Allee 1<br />
(Ecke Am Oberbaum)<br />
im Gebäude der Firma Universal<br />
Music, dem historischen Eierspeicher<br />
Zugang: durch den Haupt eingang<br />
oder links um das Haus zur Terrasse<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo-Fr 11:30 bis 15 Uhr (Restaurant)<br />
Mo-Fr 8:00 bis 17 Uhr (Kaffeebar)<br />
Barrierefrei<br />
GUT UND PREISGÜNSTIG ESSEN IN<br />
CHARLOTTENBURG: TU BERLIN,<br />
KANTINE IM MATHE-GEBÄUDE<br />
FOTOS: Axel Rühle / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Wer in der City West unterwegs<br />
ist und zum Mittag auch mal<br />
etwas anderes essen möchte als<br />
Gänsebraten oder Stullen, der findet nahe<br />
dem Ernst-Reuter-Platz die eine oder andere<br />
Kantine, in der er für schmales Geld Mittagessen<br />
bekommt, das zum Teil kein Entzücken<br />
auslöst (zum Beispiel wird von der<br />
Hauptmensa eher selten geschwärmt), zum<br />
Teil aber auch locker mit durchschnittlichen<br />
Restaurants mithalten kann. Eine solche<br />
empfehlenswerte Kantine befindet sich im<br />
Mathematik-Gebäude der TU <strong>Berlin</strong>, direkt<br />
gegenüber dem Hauptgebäude.<br />
Unigebäude sind öffentlich und meist<br />
freundlich, und die Mensa- bzw. Cafeteria–<br />
preise sind auf den Geldbeutel von Studenten<br />
zugeschnitten. Betritt man das Mathe-Gebäude,<br />
so ist gleich am Anfang links im Souterrain<br />
eine Cafeteria für alle, die es eilig<br />
haben. Möchte man eine richtige Mahlzeit<br />
einnehmen, so geht man gerade durch das<br />
Erdgeschoss zu den Aufzügen, die einen in<br />
den 8. Stock bringen. Die letzte Treppe muss<br />
Mittagessen mit Aussicht über die City West<br />
man zu Fuß hoch. Dafür wird man mit einer<br />
eindrucksvollen Aussicht über die City West<br />
belohnt.<br />
Man befindet sich in einer der besten<br />
Kantinen der <strong>Berlin</strong>er Unis, die seit gut 25<br />
Jahren vom selben Küchenchef erfolgreich<br />
geführt wird, und kann in der Regel zwischen<br />
drei bis fünf sehr unterschiedlichen<br />
Gerichten und einigen Nachspeisen wählen.<br />
Eine Parklücke findet man hier besonders<br />
gut um 10 vor 12 und um 10 vor 14 Uhr,<br />
weil um dreiviertel die Lehrveranstaltungen<br />
enden, allerdings muss man zu eben diesen<br />
Zeiten natürlich auch kurz Schlange stehen.<br />
Doch es geht ruckzuck wie am Fließband,<br />
und die Qualität des Essens hat schon viele<br />
überzeugt. Trotzdem sind die Preise günstig:<br />
Kein Gericht kostet über fünf Euro. ar<br />
Das Mathe-Gebäude der TU mit seiner<br />
geräumigen, angenehmen, sauberen, hellen,<br />
preisgünstigen, preisgekrönten Kantine<br />
ÖFFENTLICHE PERSONALKAN-<br />
TINE IM MATHEMATIKGEBÄUDE<br />
DER TU BERLIN, 9. ETAGE<br />
Charlottenburg, Str. des 17. Juni 136<br />
(zwischen Einsteinufer und Ernst-<br />
Reuter-Platz)<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo-Fr 11 Uhr bis 16 Uhr<br />
TAXI DEZEMBER/ <strong>2017</strong><br />
33
QUERBLICK<br />
BUNDESVERBAND<br />
BALD IN BERLIN?<br />
Ein kurzer Überblick über die Themen der<br />
aktuellen Ausgabe <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH<br />
Ende Oktober fand in Jena die Herbsttagung<br />
des <strong>Taxi</strong>bundesverbands BZP<br />
statt – just an dem Tag, an dem Hermann<br />
Waldner, Vizepräsident und Chef von<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>, seinen 65. Geburtstag feierte.<br />
Natürlich gab es dafür Glückwünsche und<br />
Geschenke, doch am meisten freute sich<br />
Waldner über eine einstimmige Entscheidung<br />
der Delegierten, die einen Wechsel der<br />
BZP-Geschäftsstelle von Frankfurt am Main<br />
nach <strong>Berlin</strong> ermöglichen könnte. Was genau<br />
dort beschlossen wurde und warum das noch<br />
nicht gleichbedeutend mit einem schnellen<br />
Umzug in die Hauptstadt ist, kann man in<br />
der aktuellen überregionalen Ausgabe <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> DACH nachlesen.<br />
Die Zukunft des BZP mag nun also in <strong>Berlin</strong><br />
liegen, doch wohin entwickelt sich das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe generell in den nächsten Jahren<br />
und Jahrzehnten? Wer steuert die künftigen<br />
Fortbewegungsmittel und auf welchen<br />
Wegen? Antworten auf diese Fragen hat die<br />
<strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Redaktion während der IAA in<br />
Frankfurt am Main gefunden, sowohl auf<br />
den Messeständen der Fahrzeughersteller<br />
als auch während eines parallel laufenden<br />
Kongresses. Dort ging es um Flugtaxis,<br />
bemannte und unbemannte senkrechtstartende<br />
Drohnen, die irgendwann einmal<br />
unsere heutigen Fahrgäste staufrei durch<br />
die Lüfte befördern. <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Redakteur<br />
Simon Günnewig war überrascht, wie viele<br />
Firmen solche Flugobjekte entwickeln, wie<br />
viel Kapital dahinter steckt und wie konkret<br />
das alles schon ist. Sein Fazit: „Die nächste<br />
<strong>Taxi</strong>-Konkurrenz kommt aus der Luft und<br />
wird gesetzgeberische Anpassungen nötig<br />
machen, deren Ausmaß heute kaum vorstellbar<br />
sind.“<br />
Bleiben wir bei den Emotionen: Das<br />
Gespräch mit dem Hamburger Kollegen<br />
Mehmet Yilmaz ging <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Redakteur<br />
Philipp Rohde unter die Haut. Mehmet war<br />
eines Nachts in seinem <strong>Taxi</strong>bus mit zwei<br />
Fahrgästen unterwegs, als ein anderes <strong>Taxi</strong><br />
mit 145 km/h in seins hineinrauschte. Er<br />
selbst, ein Fahrgast und der Unfallfahrer,<br />
der das <strong>Taxi</strong> vorher gestohlen hatte, erlitten<br />
schwere Verletzungen. Der zweite Fahrgast<br />
starb. Philipp Rohde beschreibt, wie es dem<br />
Kollegen heute geht.<br />
Alle drei Themen und noch viele weitere<br />
Informationen können Sie in der aktuellen<br />
überregionalen <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH lesen.<br />
Wir wünschen<br />
allen Lesern<br />
frohe Weihnachten<br />
und ein gutes neues<br />
Jahr 2018!<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
taxi-times Verlags GmbH,<br />
Frankfurter Ring 193 a<br />
80807 München, Deutschland<br />
Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 91<br />
Telefax: +49 (0)89 / 14 83 87 89<br />
E-Mail: info@taxi-times.taxi<br />
Internet: www.taxi-times.taxi<br />
Geschäftsführer und V. i. S. d. P.<br />
Jürgen Hartmann (jh)<br />
Bankverbindung<br />
Stadtsparkasse München<br />
IBAN: DE89701500001003173828<br />
BIC: SSKMDEMM<br />
UST-ID: DE293535109<br />
Handelsregister: Amtsgericht München<br />
HRB 209524<br />
Redaktion (tt)<br />
Stephan Berndt (sb), Jürgen Hartmann (jh), Wilfried<br />
Hochfeld (wh), Axel Rühle (ar), Hayrettin Şimşek (hs)<br />
E-Mail: tt-berlin@taxi-times.taxi<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Sascha Bors (sash), Daniel Herbst (dh),<br />
Simon Günnewig (sg)<br />
G r a fi k<br />
Stanislav Statsenko, info@inversi-design.de<br />
Anzeigenleitung und Vertrieb<br />
Elke Gersdorf, e.gersdorf@taxi-times.taxi<br />
Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 92<br />
Telefax: +49 (0)89 / 14 83 87 89<br />
Druck<br />
Chroma Druckerei, Przemysłowa 5,<br />
68-200 Żary, Polen<br />
Erscheinungsweise: 6 x pro Jahr<br />
Heftpreis: 3,50 € (inkl. MwSt.)<br />
ISSN-Nr.: 2367-3842<br />
Weitere Verlagsmagazine:<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />
Die <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> TZB GmbH, Innung des <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes e. V., <strong>Taxi</strong> Deutschland <strong>Berlin</strong><br />
e. V. und <strong>Taxi</strong>verband <strong>Berlin</strong>, Brandenburg e. V.<br />
bekommen in <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> eigens gekennzeichnete<br />
Mitteilungsseiten, für deren Inhalte<br />
die Genannten im Sinne des Presserechtes selbst<br />
verantwortlich sind.<br />
FOTO: pixabay.com<br />
34<br />
DEZEMBER/ <strong>2017</strong> TAXI
TAXI TIMES –<br />
JETZT ABONNIEREN<br />
6 Ausgaben pro Jahr<br />
Hat Ihnen diese Ausgabe gefallen? Dann lesen Sie mehr von uns! <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> ist<br />
Ihr Fachmagazin mit <strong>Taxi</strong>themen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und<br />
immer auch mit einem Blick auf die internationale <strong>Taxi</strong>-Szene. Was machen die anders,<br />
welche Entwicklungen kommen auch auf uns zu?<br />
Für das regional agierende <strong>Taxi</strong>gewerbe bieten wir mit <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> die Möglichkeit, sich<br />
auch über die regionalen Grenzen hinaus zu informieren. Durch eine hohe Kompetenz –<br />
unsere Redakteure stammen größtenteils selbst aus der <strong>Taxi</strong>branche – informieren wir<br />
stets mit dem Blickwinkel aus dem Gewerbe für das Gewerbe. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> zeigt, wie auf<br />
die großen Veränderungen und auf politisch motivierte Gesetzesregelungen reagiert<br />
wird, und hält Sie über die Entwicklung neuester Techniken auf dem Laufenden.<br />
Es wird Zeit, sich bei der Suche nach Lösungen untereinander zu vernetzen, es wird<br />
Zeit, über den Tellerrand der eigenen Region hinauszublicken.<br />
Nehmen Sie sich die Zeit für <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> und sichern Sie sich jetzt das <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Jahres-Abo!<br />
www.taxi-times.taxi/Heftbestellung<br />
oder per E-Mail:<br />
oder per Fax:<br />
oder per Telefon:<br />
info@taxi-times.taxi<br />
+49 89 148 387 89<br />
+49 89 148 387 92<br />
35,- EURO<br />
6 Ausgaben inklusive der gesetzlichen Umsatzsteuer und inklusive Versandkosten.
Kommt gut an: Die neue E-Klasse – das <strong>Taxi</strong>.<br />
Sichern Sie sich Ihren E 200 d Neuwagen zu erstklassigen<br />
Finanzierungskonditionen!<br />
Ab jetzt mit<br />
5.000 €<br />
Eintauschprämie1<br />
E 200 d*<br />
Ein Finanzierungsbeispiel der Mercedes-Benz Bank AG2<br />
Kaufpreis netto3<br />
Kaufpreis inkl. gesetzl. Umsatzsteuer (19 %)<br />
abzüglich Anzahlung<br />
davon entfallen auf Umsatzsteuer<br />
Darlehensbetrag<br />
Zinsen nominal<br />
Zinsen<br />
Gesamtdarlehensbetrag<br />
Monatliche Gesamt-Finanzierungs-Rate<br />
über 60 Monate<br />
30.680,00 €<br />
36.509,20 €<br />
8.700,00 €<br />
5.829,20 €<br />
27.809,20 €<br />
2,95 %<br />
2.135,00 €<br />
29.944,20 €<br />
499,– €<br />
*Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 4,3/3,6/3,9 l/100 km; CO 2<br />
-Emissionen<br />
kombiniert: 102 g/km. CO 2<br />
-Effizienz: A+<br />
15.000,– € Eintauschprämie bei Inzahlungnahme Ihres gebrauchten Pkws. Eintauschprämie<br />
gemäß den Richtlinien der Mercedes-Benz Gebrauchtwagen-Inzahlungnahme.<br />
2Ein Finanzierungsbeispiel der Mercedes-Benz Bank AG, Siemensstraße 7, 70469 Stuttgart,<br />
für alle gewerbetreibenden <strong>Taxi</strong>fahrer. Stand 5.10.<strong>2017</strong>. Ist der Darlehens-/ Leasingnehmer<br />
Verbraucher, besteht nach Vertragsschluss ein gesetzliches Widerrufsrecht nach<br />
§ 495 BGB. | Das Angebot ist zeitlich begrenzt und gilt bei Bestellung und Übernahme<br />
des Fahrzeuges bis 31.12.<strong>2017</strong> und nur, solange der Vorrat reicht. | 3Unverbindliche<br />
Preisempfehlung des Herstellers, zuzüglich lokaler Überführungskosten. | Druckfehler und<br />
Irrtümer vorbehalten. | Abbildung entspricht nicht den Angeboten.<br />
Anbieter: Daimler AG, Mercedesstr. 137, 70327 Stuttgart<br />
Daimler AG, vertreten durch Mercedes-Benz Vertrieb PKW GmbH<br />
Mercedes-Benz <strong>Berlin</strong>, 13 x in und um <strong>Berlin</strong><br />
Telefon +49 30 39 01-20 00, www.mercedes-benz-berlin.de<br />
<strong>Taxi</strong>-Kompetenzcenter: Prinzessinnenstraße 21–24 – Kreuzberg, AirportCenter <strong>Berlin</strong>-Brandenburg: Hans-Grade-Allee 61 – Schönefeld