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KORSIKA | REISEN NAH<br />
Fotos: iStock.com: joningall /alxpin, Frederico Marche<strong>tt</strong>i/Claudio Manera, Wikimedia/Jean-Pol Grandmont<br />
Eine Insel, der ein eigener Band<br />
von Asterix und Obelix gewidmet<br />
ist, muss etwas Besonderes sein.<br />
In «Asterix auf Korsika» wurde mit der<br />
Erwähnung von Klischees rund um Korsika<br />
nicht gegeizt. So etwa mit demjenigen<br />
der Esskastanien. Gleichwohl zeichnen<br />
die Autoren ein vielschichtiges Bild von<br />
den Bewohnern der Insel, die zu recht<br />
auch den Namen «Insel der Schönheit»<br />
trägt. Für das Abenteuer unternahmen<br />
die Autoren übrigens zum ersten und<br />
einzigen Mal eine Studienreise. Heute<br />
lebt Korsika mit seinen rund 322000 Einwohnern<br />
hauptsächlich vom Anbau von<br />
Edelkastanien, Wein, Oliven und dem<br />
Fremdenverkehr. Ab 1284 stand sie unter<br />
der Herrschaft von Genua, 1768 ging<br />
sie in französischen Besitz über. Korsika<br />
ist mi<strong>tt</strong>lerweile mehr als gut an den Flugverkehr<br />
ab Bern oder Zürich angeschlossen.<br />
Zudem kommt man mit der Fähre<br />
auf die Insel (siehe Box).<br />
Ebenso vielschichtig wie das gezeichnete<br />
Bild der Einwohner ist die Insel<br />
selbst. Sie bietet für Touristen mehr<br />
oder weniger das Komple<strong>tt</strong>angebot. Wer<br />
entspannen möchte, findet wunderbare<br />
Strände, wer sich auf den Velosa<strong>tt</strong>el<br />
schwingen will, findet Routen, die ihresgleichen<br />
suchen, und wer sich bei einer<br />
Wanderung am wohlsten fühlt, der<br />
ist ohnehin am richtigen Ort. Denn die<br />
Bergwelt Korsikas ist ein wahres Paradies.<br />
Und genau um diese geht es hier.<br />
BERGSEEN UND EIN LEUCHTTURM<br />
Als Ausgangspunkt bietet sich zum Beispiel<br />
Corte an. Das Dörfchen in der Mi<strong>tt</strong>e<br />
der Insel gelegen, ist die einzige Universitätsstadt.<br />
Eine kurze Besichtigung<br />
lohnt sich also allemal. Von dort aus geht<br />
es rund 30 Kilometer nach Süden nach<br />
Vizzavona und dann durch Buchenwälder<br />
weiter zu den Cascades des Anglais.<br />
Im Scha<strong>tt</strong>en des Monte d´Oro liegen die<br />
bekannten Wasserfälle. Der perfekte Ort<br />
für eine Abkühlung. Eines der nächsten<br />
Ziele ist nicht weit entfernt: die Bergseen<br />
Melo und Capitello. Der Aufstieg ab der<br />
Bergerie de Gro<strong>tt</strong>elle zum Melosee, umgeben<br />
von grünen Wiesen, dauert rund<br />
eine Stunde. Nach weiteren 45 Minuten<br />
ist man beim Capitellosee, der mit seinen<br />
Felstürmen und Schneefeldern den<br />
alpinen Charakter der Wanderung unterstreicht.<br />
Weiter geht es südwärts nach Porto<br />
Vecchio. Ebenfalls ein guter Ausgangspunkt<br />
für diverse Besichtigungen<br />
von Sehenswürdigkeiten. So etwa der<br />
Den Durchblick haben: das Loch «Trou de la Bombe».<br />
Leuch<strong>tt</strong>urm Capu Pertusato, der einen<br />
atemberaubenden Ausblick auf Sardinien<br />
und die Zitadelle bietet. Ebenfalls<br />
lohnt sich hier eine Bootsrundfahrt durch<br />
den Fjord von Bonifacio, bei der man die<br />
berühmte «Treppe des Königs von Aragonien»<br />
sowie die «Drachengro<strong>tt</strong>e» sieht.<br />
NAPOLEONS GEBURTSHAUS<br />
Ein weiterer Höhepunkt: das «Trou de<br />
la Bombe» – ein Loch in der Felswand.<br />
Die Wanderung beginnt beim Pass Col<br />
de Bavella und führt durch Eichenwälder<br />
zu den Felszacken der südlichen Bavella.<br />
Weiter geht es zum Aussichtspunkt an<br />
der Punta Velaco. Vom Gipfel aus bietet<br />
sich ein grossartiger Blick auf die Ostküste<br />
zwischen Porto Vecchio und Aléria und<br />
die Felstürme der Nordgruppe.<br />
MIT DER FÄHRE AUF DIE INSEL<br />
Corsica Ferries betreibt regelmässige<br />
Verbindungen zwischen Korsika einerseits<br />
und dem italienischen und französischen<br />
Festland andererseits. Die Reederei wurde<br />
1968 unter dem Namen «Corsica Line»<br />
gegründet und 1977 in «Corsica Ferries»<br />
umbenannt. Hauptsitz des Unternehmens<br />
ist Bastia, die gesamte Flo<strong>tt</strong>e fährt jedoch<br />
unter italienischer Flagge. Aktuell<br />
betreibt die Reederei 13 Linien, die<br />
Frankreich und Italien neben Korsika<br />
auch mit Sardinien und Elba verbinden.<br />
Zum Abschluss lohnt sich mit Sicherheit<br />
noch die Besichtigung der Hauptstadt<br />
Ajaccio. Berühmtester Sohn der<br />
Stadt ist Napoleon Bonaparte, der 1769<br />
dort geboren wurde. Ein Besuch in seinem<br />
Geburtshaus ist daher eigentlich<br />
Pflicht und gehört zu jeder Korsika-Reise<br />
dazu. Weiter bietet Ajaccio das Musée<br />
des Beaux-Arts. Nach der Neugestaltung<br />
erhält man hier auf einer Fläche<br />
von 2000 Quadratmetern einen breiten<br />
Überblick über die italienische Malerei.<br />
Die Kollektion gilt auf diesem Gebiet,<br />
nach der des Louvre, als zweitwichtigste<br />
Sammlung Frankreichs. Berühmtestes<br />
Ausstellungsstück ist die «Jungfrau mit<br />
Kind» von Sandro Bo<strong>tt</strong>icelli.<br />
✚ visit-corsica.com<br />
Ab dem 21. April <strong>2<strong>01</strong>8</strong> geht es zudem<br />
erstmals auch nach Mallorca. Zweimal<br />
pro Woche wird dann die Verbindung<br />
Toulon–Alcudia im Nordwesten Mallorcas<br />
bedient werden.<br />
Französisches Festland – Korsika<br />
Nizza – Ajaccio<br />
Nizza – Ile Rousse<br />
Nizza – Bastia<br />
Nizza – Porto Vecchio<br />
Toulon – Ajaccio<br />
Toulon – Bastia<br />
Toulon – Ile Rousse<br />
Toulon – Porto Vecchio<br />
Italienisches Festland – Korsika<br />
Livorno – Bastia<br />
Livorno – Ile Rousse<br />
Savona – Bastia<br />
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