unternehmen Dezember 2013
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Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten Ausgabe 36 | Dezember 2013 | 2,00 €
4 197821 302003 3 6
Zement – eine
heiße Branche
Zement wird bei 2200 Grad gebrannt. Schwenk-
Geschäftsführer Gerhard Hirth über Preiskämpfe,
Beteiligungen und sein Werk in Afrika.
Internationale Schule Fit für Studium und Jobs in der ganzen Welt SEITE 6
Finanzen Kluge Strategien, um interne Liquidität freizusetzen SEITE 20
Weihnachtsfeiern Ein stimmungsvolles Fest unter der Plastiktanne SEITE 38
Festnetz, Mobil, Internet, Vernetzung
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unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[inhalt]
30
20 24 36
38
Liebe Leserin, lieber Leser,
Alexander Bögelein,
Redaktionsleiter
unternehmen [!]
die Konjunkturflaute im Euroraum hat das
Wachstum vieler schwäbischer Mittelständler
in diesem Jahr gebremst. Dennoch sind
die meisten Unternehmen recht gut durch
das schwierige Jahr gekommen. Das liegt an
einer klugen Mischung aus bodenständiger
Kompetenz, motivierten Mitarbeitern,
effizienten Abläufen, Innovationsfreude,
Kundenorientierung und einer langfristigen
Ausrichtung des Geschäfts. Unser Titel-
Interview mit Schwenk-Geschäftsführer
Gerhard Hirth (Seite 10) zeigt, wie sich Unternehmen
mit solchen Werten selbst in
einem umkämpften, schrumpfenden Markt
behaupten können. Freilich gibt es im
Mittelstand noch viel Potenzial, besser zu
werden – sei es beim Mega-Thema Energie
(Seite 24 und 27), beim Heben interner
Liquiditätsreserven (Seite 20) oder im Personalmanagement
(Seite 34). Ich wünsche
Ihnen einen anregende Lektüre.
Ihr Alexander Bögelein
[verantworten]
06 Fit für die weite Welt
Lehrer aus 10 Ländern, Schüler aus
23 Nationen: die Internationale Schule
Ulm/Neu-Ulm
[titelthema]
10 Mr. Zement und sein hartes Geschäft
Schwenk-Geschäftsführer Gerhard Hirth
im Gespräch
[finanzieren]
20 Flüssig bleiben ist kein Zauberwerk
Wie Firmen ihre interne Liquidität heben
32 Iban, die Schreckliche
Kein Entkommen, die neue
Kontonummer steht vor der Tür
[spezial]
24 Licht – auf den Punkt gebracht
Der Austausch von Leuchtmitteln bringt
Unternehmen viel Geld
27 Sparen kann so einfach sein
Die Energieverschwendung hat ein Ende
[leben]
30 Das Auge kauft mit
Trends und Tricks im Ladenbau
38 Weihnachtslieder im April
Umfrage unter Führungskräften zu
Weihnachtsfeiern in ihren Betrieben
[führen]
34 Wie man gute Leute findet und hält
Esta-Personalchef Philipp Raunitschke
[machen]
36 Der junge Wal in der Öko-Welt
Das Einrichtungshaus Kohler
in Erolzheim
[namen & nachrichten]
04 Dauerstreit in Ulm um neue
Sedelhof-Passage
05 Manfred Hommel plant
Oldtimerfabrik in Gmünd
41 Design-Treffpunkt für
Süddeutschland
42 Heizpellets aus Apfeltrester
42 Space Shuttle huckepack genommen
42 Schlechte Noten für die Chefs
42 Impressum
3
[namen & nachrichten] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Dauerstreit in Ulm um neue Sedelhof-Passa
Dicke Luft herrscht in Ulm zwischen
der Stadtspitze und Teilen
des innerstädtischen Handels.
Vor allem Betriebe aus der Bahnhofstraße
fühlen sich von der
Stadt beim Bau des Sedelhof-Projektes
benachteiligt. Bis zum Jahr
2016 sollen auf dem 9000 Quadratmeter
großen Gelände Läden,
Büros und Wohnungen entstehen.
Aus Sicht der Geschäfte in
der Bahnhofstraße, zu denen unter
anderem Sport Sohn und das
Modehaus Reischmann gehören,
gräbt die Stadt mit dem 130 Millionen
teuren Sedelhof-Projekt
dem alteingesessenen Handel
buchstäblich die Kundschaft ab.
Noch erstreckt sich mitten in der
Innenstadt, dem Hauptbahnhof
gegenüber, eine riesige unansehnliche
Brache, auf der wochenlang
nichts vorwärtsging.
Verzögert wurde das Projekt von
Einsprüchen der Stadtratsfraktionen
und den harten Verhandlungen
zwischen der Projektentwicklungsgesellschaft
MAB und
McDonald‘s über einen neuen
Mietvertrag. Die Filiale der
Schnellimbisskette zieht während
der Bauzeit in einen Container
inmitten der Bahnhofstraße.
Zwischennutzung der praktischen Art: Auf der Brachfläche entstehen vorübergehend 60 Parkplätze. McDonald‘s hat derweil den
Allerdings will die Stadt Ulm mit
dem Abriss des nun leerstehenden
Gebäudes warten, bis das
Weihnachtsgeschäft vorüber ist.
Auch in einem weiteren Punkt
kommt die Stadt dem Handel entgegen:
Auf der freien Fläche legt
sie vorübergehend 60 bewirtschaftete
Parkplätze an. Den
Wegfall von 500 Stellplätzen im
abgerissenen Parkhaus gleicht
das aber nur zum Teil aus.
Auch sind die Händler in der
Bahnhofstraße immer noch verärgert,
dass die Kunden aus Richtung
Bahnhof künftig durch die
neue Sedelhof-Passage gelotst
werden sollen. Eine Änderung
dieser Planung könnte die Stadt
Ulm teuer kommen. Dann könnte
der Projektentwickler MAB
Erwin Müller zieht sich
Schritt für Schritt zurück
Regelt sein Lebenswerk:
Erwin
Müller.
Erwin Müller
(81) hat die
Führung seines
Drogeriemarkt-Imperiums
neu
geordnet. Das
operative Geschäft
verantworten
Elke
Menold (51),
die bisher vor allem die Parfümeriesparte
leitete, und der neue Finanz-
und Logistikchef Wolfgang
Lux (55). Müller bleibt Vorsitzender
der dreiköpfigen Geschäftsführung
der Müller Holding – jedoch
ohne Ressort. Im Zuge der
Neusortierung wachsen vor allem
die Kompetenzen von Elke
Menold. Sie ist für Marketing,
Personal, Einkauf, Vertrieb und
E-Commerce zuständig. Müller
ist mit einem Jahresumsatz von
rund 4 Milliarden Euro und
30.000 Mitarbeitern die Nummer
drei im deutschen Markt nach
DM und Rossmann. [!] amb
Ikea fühlt sich im
Südwesten benachteiligt
Die schwedische Möbelhauskette
Ikea bleibt in Deutschland auf
Wachstumskurs. Ihr Umsatz legte
um 2,8 Prozent auf knapp
4 Milliarden Euro zu. Schwierig
bleibt nach den Worten von
Deutschland-Chef Peter Betzel
die Expansion in Baden-Württemberg,
weil dort Land und
Kommunen mit der Genehmigung
neuer Möbelhäuser, Superoder
auch Heimwerker-Märkte
außerhalb der Innenstädte sehr
restriktiv umgingen. Ikea hat daher
die EU-Kommission um Prüfung
gebeten, ob dadurch die
Niederlassungsfreiheit eingeschränkt
werde. Ikea betreibt in
Baden-Württemberg nur fünf
Häuser: drei im Rhein-Main-gebiet,
eines in Sindelfingen und
eines in Ulm. In Ravensburg gab
es kein passendes Grundstück. In
der Bodensee-Region verliefen
Gespräche ergebnislos. Doch habe
Ikea dort weiter Interesse, ein
Einrichtungshaus zu eröffnen,
sagte eine Sprecherin. [!] otr
4
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[namen & nachrichten]
ge
Übergangs-Container in der Fußgängerzone bezogen.
womöglich auf die geänderte Vertragsgrundlage
verweisen und
den Grundstückspreis von mehr
als 30 Millionen Euro drücken.
Zudem muss die Stadt Ulm unter
Umständen Millionen ausgeben,
um die vertraglich zugesicherte
Macziol und Fritz
gehen getrennte Wege
Zu den großen
Erfolgsgeschichten
in der Wirtschaftsregion
gehörte in
den vergangenen
Gründer und Namensgeber:
Jahren
Eberhard
Macziol.
die Entwicklung
des mittelständischen
Systemhauses Fritz &
Macziol, das seit 2006 zum niederländischen
Imtech-Konzern
Belieferung des Sporthauses
während der Bauzeit zu gewährleisten.
Die vor der Auflösung
stehende MAB will das Projekt
noch realisieren, wird aber von
ihrem Eigentümer Rabobank abgewickelt.
[!] hut/amb
gehört. 1987 hatten Heribert
Fritz und Eberhard Macziol das
Unternehmen gegründet, das
heute rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt.
2012 kletterte der Umsatz
um 30 Prozent auf 364 Millionen
Euro, den besten Wert der
Firmengeschichte. Nun gehen
die Gründer getrennte Wege. Macziol
scheidet auf Grund von Meinungsverschiedenheiten
über
die künftige Führung der Unternehmensgruppe
aus, lautet die
offizielle Begründung. [!] hut
Manfred Hommel plant
Oldtimerfabrik in Gmünd
Manfred Hommel (55) und weitere
Mitglieder des neu gegründeten
Oldtimer-Clubs Stuttgart
– Stauferland mit Sitz in Schwäbisch
Gmünd arbeiten auf Hochtouren
daran, im Remstal einen
neuen Treffpunkt für Oldtimer-
Freunde zu schaffen. Der Chef der
Mercedes-Benz-Niederlassung in
Stuttgart, Gründer und Vorsitzende
des Oldtimer-Clubs Donau
Masters, will auf dem 5200 Quadratmeter
großen Gelände einer
historischen Pumpenfabrik in
Schwäbisch Gmünd eine Oldtimerfabrik
nach dem Neu-Ulmer
Vorbild errichten.
Hommel ist Initiator und Motor
der dortigen Oldtimerfabrik
Classic, die sich zu dem Treffund
Anlaufpunkt im süddeutschen
Raum entwickelt hat. Die
ehemalige Kanonenfabrik bietet
Platz für 120
Fahrzeuge,
Pflege- und
Reparaturmöglichkeiten
sowie
eine Gastronomie.
Für Oldtimerfan und
das Gmünder Macher: Manfred
Projekt stehen
Hommel.
hinter
dem gebürtigen Aalener Hommel
rund 20 Geschäftsleute. Der
Gmünder Anwalt Peter Jursch
geht von einem Investitionsvolumen
von sechs bis sieben Millionen
Euro aus. „Bereits jetzt ist die
hohe Nachfrage nach Stellplätzen
deutlich spürbar. Das neue
Angebot soll Oldtimerfreunde
aus dem Raum Ostalbkreis, Remstal,
Göppingen und Stuttgart ansprechen“,
sagt Hommel. [!] hof
Österreicher übernimmt
Kunert-Standorte
Wem gehört der Strumpf? Einem Österreicher.
Der österreichische Investor Erhard
Grossnigg hat den Strumpfhersteller
Kunert gekauft. Das
Traditionsunternehmen hatte im
Frühjahr Insolvenz angemeldet
und seitdem 100 Stellen abgebaut.
Grossnigg übernimmt im
Zuge einer übertragenen Sanierung
die Produktionsstätten des
Traditionsunternehmens in Immenstadt
und in Marokko mit
900 Mitarbeitern als neugegründete
Kunert Fashion GmbH. Der
bisherige Kunert-Mehrheitseigner
ist die Firma Julius Textile
Investment, die zur britischen
Kingsbridge Capital Group gehört.
Sie beteiligt sich ebenfalls
an der neuen Kunert Fashion
GmbH. [!]
HAM
5
Wer die Internationale Schule schafft, kann mit dem Abschluss in den meisten Ländern der Welt studieren: Im Mai dieses Jahres hatte der erste Jahrgang das
„IB-Diploma“ in der Tasche – und natürlich haben alle acht Kandidaten die Prüfung bestanden.
© xy / fotolia.com
Fit für die weite Welt
Lehrer aus 10 Nationen unterrichten an der Internationalen Schule 195 Schüler aus 23 Ländern. In allen Fächern und
auch auf den Fluren wird Englisch gesprochen. Nicht zuletzt sollen die jungen Leute Weltoffenheit lernen.
Zahlreiche Gäste in Dirndl oder Lederhosen
warten an weißblau gedeckten Tischen
unter ebensolchen Girlanden auf
Weißbier und Weißwurst. Während anderswo
in Bayern bei solchen Gelegenheiten gern
darüber diskutiert wird, wie und wann man
die Wurst korrekt verspeist, spielt das beim
„Bavarian Breakfast“ in der Mensa der Internationalen
Schule keine Rolle. Jeder häutet sie
auf seine Weise – und an den Tischen wird
meist Englisch gesprochen. Der bayerische
Look kann nicht darüber hinweg täuschen:
Auf den Bierbänken sitzen Schüler, Eltern und
Lehrer aus allen Kontinenten – eine internationale
Gesellschaft, wie sie jeden Tag in der
Schule in der Neu-Ulmer Schwabenstraße zusammenkommt.
„Internationalität heißt nicht, die Welt zu erklären,
sondern sich gegenseitig zu verstehen“
– so beschreibt Dr.
Peter Kulitz die Atmosphäre,
die hier
herrscht. Er nennt
das Prinzip auch
„Eintauchen statt
Übersetzen“. Das
Über Kairo nach Neu-Ulm:
Schulleiter Rob DeWolf
gilt für die Sprache
ebenso wie für die
Kultur. In seiner
Funktion als IHK-
Präsident hat Kulitz
die Schule auf
den Weg gebracht und dafür stand ihm ein
Netzwerk zur Seite. Das gemeinsame Ziel:
Stärkung des Standorts in Zeiten des Fachkräftemangels.
Kulitz: „Experten aus dem Ausland
kommen nur hierher, wenn die Familie mitzieht.“
Das fällt leichter, wenn die Kinder eine
Schulbildung ohne Brüche genießen können
und Umzüge nicht zwangsläufig in den
Dschungel unterschiedlicher Schulsysteme
münden.
Die ersten haben ihr Diplom
Wer an der Internationalen Schule Ulm/Neu-
Ulm (ISU) lernt, kann problemlos an eine der
weltweit 3668 Einrichtungen wechseln, die
von der International Baccalaureate (IB) Organisation
in Genf zertifiziert und in 146 Ländern
nach den gleichen Grundsätzen und auf
die gleiche Abschlussprüfung hin unterrich-
6
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[verantworten]
personalberatung
ten – in Australien ebenso wie in China, den
USA oder in Zimbabwe. Die im Jahr 2005 gegründete
Internationale Schule Ulm/Neu-
Ulm bekam 2009 das IB-Qualitätssiegel. Im
Mai 2013 legten die ersten acht Absolventen
das IB-Diploma ab, das in den allermeisten
Ländern zum Studium berechtigt. „Alle haben
bestanden“, sagt Schulleiter Rob DeWolf. Und
sie liegen mit ihrer erreichten Punktzahl über
dem weltweiten Durchschnitt, wie er nicht
ohne Stolz hinzufügt.
Der US-Amerikaner bringt eine Menge Internationalität
mit. Er unterrichtete beispielsweise
an der deutsch-amerikanischen John F.
Kennedy-Schule Berlin, in Pakistan, Kuwait,
Antwerpen und Kairo. Aber auch im überschaubaren
Ulm fühlten er und seine aus
Russland stammende Ehefrau sich wohl, sagt
er. Nicht zuletzt wegen der Nähe zu den Alpen,
wegen der Sicherheit – und „weil alles
funktioniert“. 2011 übernahm er die Leitung
der ISU. Die Aufgabe reizte ihn, weil sich die
Schule noch im Aufbau befindet. In den vergangenen
zwei Jahren ist sie um 18 Prozent
auf 194 Schüler zwischen 3 und 19 Jahren angewachsen.
Offene Türen
DeWolf strahlt eine freundliche Ruhe aus. Die
herrscht auch in der Schule. Manche Klassenzimmertüren
stehen offen. In dem einen oder
anderen Raum arbeiten nur ein oder zwei
Schüler mit dem Lehrer oder der Lehrerin. Das
ist zwar nicht die Regel, klein sind die Klassen
aber schon. Das Maximum von 21 Kindern
oder Jugendlichen wird selten erreicht, im
Schnitt sitzen 10 bis 15 Schüler in einer Klasse.
Das ist ein Riesenvorteil, finden die Zwölftklässler
Tristan Deschler und Mareike Oelrichs.
Die 17-Jährige ist eine von zwei Schülerinnen
im Leistungskurs Chemie. „Ein
Thema, das wir
beide gut verstehen,
haken wir in
einer halben Stunde
ab. Und für
schwierigen Stoff
haben wir die Zeit,
die wir brauchen.
Keiner bleibt auf
der Strecke, weil er
Mareike Oelrichs: Keiner nichts kapiert,
langweilt sich.
und keiner langweilt
sich, weil er’s
vor den anderen gecheckt hat.“ In einer Klasse
mit mehr als 25 Schülern dagegen könne man
nicht jede Frage beantworten, sagt Tristan.
Der Deutsch-Amerikaner fährt jeden Tag von
Memmingen nach Neu-Ulm zur Schule. Er
weiß, wovon er spricht. In den USA hat er eine
High-School mit 4500 Schülern besucht. Da
kannte er nicht mal alle aus seinem Jahrgang.
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Die Internationale Schule in Kürze
Schülerzahl:
195 Kinder und Jugendliche zwischen
3 und 19 Jahren besuchen die ISU vom
„Early Years Program“ (EYP) bis zum
„IB Diploma Program“.
Kosten:
Von 9506 Euro (EYP) bis 13.820 Euro
(Klassen 11 und 12) im Jahr. Geschwisterkinder
erhalten eine Ermäßigung, Stipendien
sind möglich.
Prüfungen/Tests:
Standardisierte Tests dienen dazu, die
Leistung der Schüler mit den Ergebnissen
der Schüler anderer Schulen in der
Region bzw. weltweit zu vergleichen.
Vera-Test:
Bayerische Vergleichsarbeiten in Deutsch
für Drittklässler mit deutscher Muttersprache.
Bei den jüngsten Ergebnissen
lagen die ISU-Schüler wie in den Vorjahren
über dem bayerischen Durchschnitt.
ACER International School Assessment
für Schüler der Klassen 3 bis 8:
Geprüft werden (auf Englisch) mathematische
Fähigkeiten sowie das Hör- und
Leseverständnis. Die ISU lag 2013 in
23 von 24 Bereichen über dem internationalen
Schul-Durchschnitt
Cambridge IGCSE Exams:
Diese Prüfungen am Ende der 10. Klasse
sind in Deutschland anerkennungsfähig
als Realschulabschluss und ermöglichen
den Vergleich zwischen den Leistungen
der Neu-Ulmer Schüler und Gleichaltrigen
an anderen internationalen und
britischen Schulen. Hier schnitt die ISU
zuletzt ebenfalls hervorragend ab.
IB Diploma:
Die ersten acht Absolventen erhielten
2013 das Abschlusszeugnis, das als
Abitur anerkannt werden kann und
weltweit zum Studium berechtigt. hib
Foto: Martina Strilic, Ulm
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Entwurf: Nething Generalplaner Ulm/Neu-Ulm
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7
[verantworten] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
tomatisch“, sagt Mareike, die nach der Grundschule
auf die ISU wechselte. Eigenständiges,
kritisches Denken, Respekt für die anderen,
Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt
sowie interkulturelle Kompetenzen werden
im Schulalltag von klein auf vermittelt und
gelebt. Der Freundeskreis ist international,
die Kinder und Jugendlichen lernen in den
Familien der Freunde fremde Kulturen kennen.
Neben dem hohen schulischen Niveau
ist das ein Hauptmotiv für ausländische und
deutsche Eltern, ihre Kinder auf die internationale
Schule zu schicken.
Auch am Baggersee klappt‘s
Gleichaltrige trifft Mareike auch im Skiclub
und in der DLRG. Vorbehalten, weil sie die ISU
besucht, begegnet sie dort nicht, aber hin und
wieder interessierten Fragen. Die beantwortet
sie gerne. Und wenn eine japanische Schulfreundin,
die kein Deutsch spricht, mitkommt
an den Baggersee, klappt es auch mit der Verständigung
unter den Jugendlichen aus unterschiedlichen
(Schul-)Welten. Tristan hingegen
erlebt schon bisweilen, dass Leute mit
„international“ und „Privatschule“ sofort „ein
Snob-Bild“ assoziieren, erzählt er. Aber das
legt sich seiner Erfahrung nach meist schnell.
Der 18-Jährige spielt Rugby im Verein in
Memmingen. Viel
Zeit bleibt ihm
nicht, um darüber
hinaus Kontakte
außerhalb der
Schule zu pflegen.
Aber das gehe
Zwölftklässlern
vor dem Abitur an
öffentlichen Schulen
nicht anders.
Tristan Deschler: Vorurteile
legen sich schnell. Wichtige Erfahrungen
haben Mareike
und Tristan in der „CAS“-Klasse gemacht.
Das Kürzel steht für „Creativity,
Action, Service“. Möglichst 150 Stunden sollen
sie sich fürs Gemeinwohl einbringen. Eine
gute Sache, meint Mareike: „Das bildet die Persönlichkeit
und erweitert den Horizont.“ Sie
gab zum Beispiel Skikurse, Tristan engagierte
sich in der Oldtimer-Fabrik in Neu-Ulm. Andere
arbeiten im Tafelladen oder helfen bei
der Betreuung der Kleinen.
Schülersprecher Tristan ist sehr zuversichtlich,
dass er sein ehrgeiziges Ziel erreicht und
bald an der Universität in New York Ökonomie
und Informatik studieren wird. Das IB-
Diploma und die umfassende, ganzheitliche
Ausbildung an der internationalen Schule
könnten Türöffner sein.
Mareike dagegen hat noch keine konkreten
Pläne. Aber eines weiß sie sicher: „Ich möchte
nicht in Deutschland bleiben.“ Ihr schwebt
momentan ein Freiwilliges Soziales Jahr in
Lateinamerika vor.
IHK-Präsident ist zufrieden
Die Absolventen der ersten Abschlussklasse
haben sich beispielsweise für ein Politik- und
Jurastudium an der Universität Regensburg,
für Art and Design am Callin Institute of Design
in Berlin oder für Medizintechnik in Ulm
entschieden. Drei Ex-Schüler studieren in
England.
IHK-Präsident Kulitz schaut zufrieden auf die
Entwicklung der Schule, die 2005 mit 55
Schülern angefangen hat. Abgesehen von einer
Zäsur, die vor allem der Wirtschaftskrise
geschuldet war, haben sich die Schülerzahlen
kontinuierlich nach oben bewegt. Anfangs
kamen 75 Prozent aus deutschen Familien,
mittlerweile sind es nur noch 53 Prozent. „Wir
streben an, dass mindestens die Hälfte der
Schüler aus ,internationalen’ Familien
kommt“, sagt Kulitz.
Gleichwohl freut er sich, dass sein vier Jahre
alter Enkel Lukas schon das „Early Years Program“
der ISU besucht. Einen großen Vorteil
der Schule sieht Kulitz darin, dass die Kinder
„im häuslichen Umfeld bleiben und trotzdem
in die Welt eintauchen können und lernen,
sich in jedem Land und allen Verhältnissen
zurechtzufinden“. Auch dann, wenn an der
Internationalen Schule ausnahmsweise die
bayerische Kultur dominiert und Weißwürste
auf den Biertisch kommen.
BARBARA HINZPETER
Kontakt
„Bavarian Breakfast“ an der Internationalen Schule Ulm/Neu-Ulm: Die letzte Weißwurst ist verputzt –
und keiner zankt darüber, wie sie korrekt gehäutet werden muss.
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9
10
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[titelthema]
Mr. Zement und
sein hartes Geschäft
Für die Zement-Herstellung ist eine gewaltige Hitze nötig – und damit riesige
Mengen Energie. Bei den heutigen Umweltvorschriften und dem mörderischen
Preiskampf hält das nicht jedes der 22 Unternehmen in Deutschland durch. Wie
sich Schwenk rüstet, erklärt Topmanager Gerhard Hirth im Exklusiv-Interview.
Können Sie in zwei Sätzen den Unterschied von Beton
und Zement erklären?
Blasen Sie mal rein, dann wissen Sie es. Wenn es staubt,
ist es Zement; wenn nicht, ist es Beton.
Der Name Schwenk steht seit 166 Jahren für Zement.
Die Schwenk-Gruppe macht mittlerweile
aber weit mehr als Baustoffe ...
Streng genommen gibt es die „Schwenk-Gruppe“ als
rechtliche Einheit nicht, die drei industriellen Bereiche
haben untereinander keine Gemeinsamkeiten und keine
Verknüpfung. Sie sind strukturell, sachlich und personell
eigenständig – das ist so gewollt. Es wird nicht
auf synergistische Effekte abgehoben, wenngleich die
Führung und Verwaltung der Beteiligungen durch die
Schwenk Geschäftsführungs GmbH erfolgt.
Welche Bereiche sind das außer Schwenk Zement?
Die Wieland Werke (Ulm), Hersteller von Halbfabrikaten
und Sondererzeugnissen aus Kupfer, Messing
und Speziallegierungen, und die Beteiligung an der
Paul Hartmann AG (Heidenheim). Letztere ist einer der
großen Anbieter für Wundbehandlung, Inkontinenzhygiene
und Infektionsprophylaxe. An beiden Unternehmen
ist die Familie inzwischen mehrheitlich
beteiligt.
Wie sieht die Führungskonstruktion in den beiden
Beteiligungen aus?
Über die Schwenk Geschäftsführungs GmbH sind Eduard
Schleicher, persönlich haftender Gesellschafter,
und ich bei der Schwenk Zement KG operativ als Geschäftsführer
tätig, in den beiden anderen Gesellschaften
sind wir im Aufsichtsrat. Die operative Geschäftsführung
liegt bei den Vorständen der Gesellschaften.
Wieso hat die Schwenk-Gruppe sich an Paul Hartmann
mehrheitlich beteiligt?
Damals kamen zwei Dinge zusammen. Schwenk hatte
seine Beteiligung von 24 Prozent an der Heidelberger
Cement AG 2006 an Merckle verkauft, nachdem dieser
die Mehrheit an der Gesellschaft übernommen hatte.
Der Hintergrund: Mit 24 Prozent waren wir als Minderheitsgesellschafter
nicht in der Lage, unternehmerisch
Einfluss zu nehmen. Somit stellte sich die Frage, was
wir mit den freiwerdenden Mitteln machen sollen. Auf
jeden Fall wollten wir sie nicht in Zement investieren.
Warum?
Wir wären dann vielleicht in der Rangreihe der weltgrößten
Zementhersteller durch Zukäufe von 25 auf 19
vorgerückt. Nur, was hätte uns das gebracht? Zu der
Zeit hatten wir 39 Prozent Anteile an den Wieland-
Werken in Ulm und etwa 6 Prozent Anteile an der Paul
Hartmann AG in Heidenheim. Aus den früheren Erfahrungen
gelernt, haben wir uns zum Ziel gesetzt, dass
wir an wichtigen Beteiligungen mehr als 25 Prozent
der Anteile halten wollen.
Was half Ihnen dabei, die Beteiligungen auszubauen?
Genau in dieser Zeit hat sich die deutsche Bankenwelt
von ihren Industriebeteiligungen getrennt, so auch die
LBBW. Deren Paket konnten wir erwerben und hatten
damit die Mehrheit der Anteile. Bei der Paul Hartmann
AG haben wir unsere langjährige kleine Beteiligung
schrittweise aufgestockt, mit dem Ziel, etwas mehr als
die Sperrminorität von 25 Prozent zu erreichen. Da
hieß es plötzlich, an dem Unternehmen sei eine Investorengruppe
dran, die ein Gesamtübernahmeangebot
machen will. Daraufhin haben wir unserseits ein Ange-
Zur Person
Gerhard Hirth arbeitet
seit 37 Jahren in
der Zement-Branche.
Der 63-Jährige ist
Präsident des Vereins
Deutscher Zementwerke
und seit dem
Jahr 2000 Geschäftsführer
der Ulmer
Schwenk-Gruppe. Der
Diplom-Ingenieur
startete seine Karriere
1976 bei der Dyckerhoff
AG (Wiesbaden).
Er kam über die
westfälische Anneliese
Zement AG nach
Ulm. Der gebürtige
Talheimer (Kreis Heilbronn),
ist verheiratet,
hat zwei erwachsene
Söhne. Er spielt
Golf (Handicap 26,1),
ist Mitglied im Lions
Club und engagiert
sich in seiner Freizeit
im gemeinnützigen
Verein Support (Ulm).
Dieser hat es sich zur
Aufgabe gemacht, die
medizinische Versorgung
in der Dritten
Welt zu verbessern.
Gerhard Hirth: Er ist zuhause auf Baustellen – und in Aufsichtsräten – in der ganzen Welt.
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[titelthema] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Noch gibt es in Deutschland
22 Zement-Hersteller. Viel im
Vergleich zum europäischen
Ausland. Die Branche wird
auch hierzulande schrumpfen,
sagt Gerhard Hirth, und
sich konsolidieren.
bot abgegeben und sind heute in einer Mehrheitsposition.
Damit hatten wir unser Ziel erreicht: Alle drei
Bereiche sind gegen eine Fremdübernahme abgesichert.
Kommen wir zum Zement: Wie gut ist das Jahr für
die deutschen Hersteller gelaufen?
Der lange Winter hat die Branche erheblich getroffen.
Der Verein deutscher Zementwerke geht von einem
Zementverbrauch von 26,3 Millionen Tonnen aus. Gegenüber
dem Vorjahr ist das ein Minus von 1,4 Prozent,
vorausgesetzt es kommt kein früher Winter. Berücksichtigen
muss man, dass die Entwicklungen in den
vier Regionen Nord, Ost, West und Süd sehr unterschiedlich
sind. Der Süden ist natürlich begünstigt
durch die Großprojekte Autobahnausbau A8 und
durch Eisenbahnprojekte, soweit sie schon am Laufen
sind. Stuttgart 21 kommt ja noch. Somit ist die Prognose
für die Zukunft im Süden mittelfristig nicht negativ.
Die Lage ist schon seit einigen Jahren schwierig …
Das ist richtig. Wir haben in der Branche schon eine
Weile Rückgänge zu verzeichnen. Im Moment hat sich
die Situation etwas stabilisiert, weil es einfach nicht
viel weiter zurückgehen kann. Bei den Wohnungsbauzahlen
haben wir den Tiefpunkt in den Jahren 2009
und 2010 gehabt. Wir haben mal gesagt, wir brauchen
in Deutschland 440.000 Wohnungseinheiten, um den
Bestand zu erhalten, vergangenes Jahr lagen wir bei
160.000. Diese Zahl wird dieses Jahr auf mehr als
200.000 ansteigen, aber das wird es auf Dauer dann
auch sein. Ich sehe nicht, dass wir plötzlich wieder den
Bau-Boom der früheren Jahre bekommen. Der deutsche
Zementmarkt wird sich in etwa auf dem derzeitigen
Niveau halten. Viel mehr wird es nicht werden.
Den einzelnen Herstellern sind auch räumlich
Grenzen gesetzt. In welchem Radius haben Sie üblicherweise
ihre Kunden?
Zement ist ein genormtes, standardisiertes Massengut.
Die Fracht ist ein wesentlicher Kostenfaktor. Das betrifft
die Verteilungen im Inland mit Bahn oder Lkw in
einem Radius von etwa 200 Kilometern um die Zementwerke.
Dieser Radius kann bei Spezialzementen
auch mal größer sein. Mit dem Schiff kommt man natürlich
weiter. Schiffsfrachten mit Mengen von etwa
1500 Tonnen pro Schiff sind natürlich kostengünstiger
als Lkw mit nur 25 Tonnen Zuladung.
Glauben Sie, dass die Branche auch in Deutschland
weiter schrumpfen wird?
Im europäischen Ausland ist die Konzentration weiter
fortgeschritten als in Deutschland. In Großbritannien
gibt es nur noch vier Hersteller, in Frankreich sind es
noch fünf, in der Schweiz sind es drei. In Italien ist die
Situation ähnlich wie bei uns, da gibt es noch 19, wir
sind 22 Unternehmen. Daher wird die Branche bei uns
schrumpfen und sich konsolidieren, Schritt für Schritt.
Beschleunigt wird dieser Konzentrationsprozess durch
den Handel mit Emissionsrechten. Denn für Unternehmen,
die die Umweltvorgaben nicht erfüllen und Zertifikate
kaufen müssen, wird es unwirtschaftlich. Zudem
werden die drastisch verschärften Umweltauflagen zu
weiteren umfangreichen Investitionen zwingen.
Der überbesetzte Markt in Ihrer Branche erzeugt
Druck auf die Preise – zudem können Unternehmen
nichts tun, um sinnvoll Kapazitäten zusammenzulegen
…
Wir haben normierte, standardisierte und damit vergleichbare
und teilweise austauschbare Produkte. Sich
mit Produktinnovationen von den Konkurrenten ab-
12
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[titelthema]
zusetzen, wie das beispielsweise Autohersteller machen,
ist in unserer Branche nur bedingt möglich. Für
uns als Schwenk Zement ist im Wettbewerb wichtig,
dass wir eine gleichmäßige und hohe Qualität, guten
Service und eine gute Beratung liefern. Wir haben damit
einen wettbewerbsfähigen
Marketing-Mix zur Verfügung, den
wir einsetzen. Aber am Schluss geht
es eben doch über den Preis. Der ist
teilweise mörderisch. Vor allem
wenn die Preise auf der Basis von
Deckungsbeitragskalkulationen
gemacht werden. Ich sage immer,
bei der Deckungsbeitragsrechnung
bräuchte man eigentlich den Waffenschein.
Es ist zwar schön, in Zusatzmengen
zu denken, aber irgendwann muss ich
auch meine Vollkosten decken. Wenn man das vergisst
und nicht erreicht, wird der Wettbewerb ruinös.
Dauert diese Bereinigung so lange, bis sich ein Unternehmen
die Investition in eine Anlage nicht
mehr leisten kann?
Am Ende
geht es über
die Preise
– und die sind
mörderisch
Investitionsdruck kann ein Grund sein. Ein anderer ist
die Globalisierung bei Großunternehmen – oder die
Nachfolge bei Familienunternehmen. Da muss einer
dann mal sagen, ich mache das jetzt nicht mehr. Im Moment
haben wir den anderen Effekt.
Welchen?
Wir haben in der Branche sehr hohe
Investitionen im Umweltschutz
zu stemmen, zum Beispiel
für die jetzt anstehenden Investitionen
zur Stickoxid-Emissionsminimierung.
So eine Anlage kostet
pro Werk etwa 10 Millionen
Euro. In diesem Fall sind aber
große Unternehmen mit vielen
Werken stärker betroffen als ein Unternehmer mit nur
einem Werk. Vor allem, wenn die Werke unterausgelastet
sind. Wie das weitergeht, wird sich noch zeigen.
Es gibt schon ein paar Bewegungen, und es ist auch
zu erwarten, dass der ein oder andere der kleineren
Mittel ständler sagt, das lohnt sich nicht mehr. Die
Großen werden eher Kapazitäten zusammenlegen und
Wenn Unternehmen aus der
Branche aufhören, liegt es oft
an den hohen Investitionen in
den Umweltschutz, berichtet
der Schwenk-Geschäftsführer.
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[titelthema] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Wie war das Jahr für Schwenk bisher?
Im Verhältnis dazu, wie wir es geplant haben, ist es
ganz gut gelaufen. Der Plan war aber auch nicht gerade
sehr optimistisch. Wir haben mit einer eher schwierigeren
Situation gerechnet. Hier hat uns sicher auch
unser hoher „captive market“ geholfen ...
... also ein Markt, der für andere Wettbewerber
schwer zugänglich ist.
Ja, wir haben durch eigene Transportbetonwerke
und Beteiligungen einen recht hohen Absatzanteil
gesichert. Wir haben auch ein sehr hohes und gleichmäßiges
Qualitätslevel erreicht, bieten auf besondere
Anforderungen abgestimmte Lösungen, und wir können
zusätzliche Serviceleistungen anbieten, die auf
dem Markt gerade jetzt nachgefragt werden. Auch bei
Großprojekten sind wir dabei. Das ist der Grund, warum
wir bei Schwenk im Moment mit unserer Geschäftsentwicklung
zufrieden sein können. Für uns
läuft es besser, als wir eigentlich erwartet haben.
Schwenk sieht sich gut gerüstet
für den Preiskampf in der
Branche, erklärt Gerhard
Hirth. Die größten Investitionen
hat das Unternehmen bereits
gestemmt. Dennoch müsse
man den Gürtel enger
schnallen.
unrentable Werke schließen. Wir als Schwenk Zement
haben hingegen viel in unsere Anlagen investiert, wir
sind auf dem modernsten Stand, und ich würde behaupten,
dass wir in Deutschland Kostenführer sein
dürften.
Den Preiskampf können Sie besser aushalten als
andere?
Das hoffen wir. Wir hoffen, dass wir auch einen
schärferen Preiskampf aushalten
könnten, indem wir den Gürtel enger
schnallen, nicht mehr so viel
investieren oder auch die Reparaturkosten,
also für Erhaltung und
Verschleiß, etwas strecken. Die Reparaturkosten
stellen bei uns einen
großen Kostenblock dar. Und
es gilt, ich kann nicht mehr ausgeben,
als ich auf Dauer einnehme.
Wie hat sich die Umsatzrendite in der Zementbranche
in den vergangenen zehn Jahren entwickelt?
Nach unten. Die Umsatzrenditen der Unternehmen
sind sehr, sehr unterschiedlich.
Wie hoch ist der Durchschnitt?
Vielleicht um 3 bis 4 Prozent im Durchschnitt. Es ist
also sehr eng geworden.
Beton: Es
kommt
darauf an,
was man
daraus macht
Spielt es eine Rolle, dass Sie die „BetonTage“ in der
Region mitinitiiert haben? Ist das ein wichtiges
Marketing-Instrument?
Die jährliche Veranstaltung hilft, damit der Baustoff
„Beton“ mehr Anerkennung und Zuspruch bekommt.
Die „BetonTage“ sind bemüht, über diesen Weg die Positionierung
des Betons weiterzuentwickeln. Man
muss ja sehen: Der Zement an sich hat nur einen Nutzen,
wenn man daraus Beton oder Mörtel macht. Also
muss er immer wieder im Endprodukt in der Öffentlichkeit,
beworben werden. Streng nach dem Leitspruch:
„Beton, es kommt darauf an, was man daraus
macht.“
Was ist eigentlich der größte Kostenblock in Ihrer
Branche?
Die Energie. Als energieintensive
Branche gilt für uns der EU-Emissionshandel.
Die Unternehmen bekommen
entsprechende Zertifikate
zugeteilt. Jetzt, in der dritten
Handelsphase, müssen wir einen
Benchmark bezogen auf die CO2-
Emmission pro Tonne Klinker erreichen.
Klinker ist das Zwischenprodukt,
aus dem der Zement
gemahlen wird. Der Benchmark liegt bei 766 Kilogramm
CO2 pro Tonne und verringert sich bis 2020 um
fast 15 Prozent. Der Vergleichswert ergibt sich aus den
10 Prozent der besten Zementwerke in Europa. Mit unseren
vier deutschen Zementwerken liegt Schwenk
bereits unter diesem Wert. Mit unseren großen Investitionen
für Modernisierung und Rationalisierung haben
wir uns diese sehr günstige und zukunftsfähige
Situation erarbeitet.
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unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[titelthema]
Wie lassen sich die Energiekosten senken?
Energiekosten, das sind bei uns Kosten für Brennstoffe
und elektrische Energie. Die elektrische Energie ist inzwischen
der weitaus größte Einzelkostenfaktor, mit
fast 30 Prozent der Herstellkosten, zum einen wegen
der ständig steigenden Stromkosten, trotz der in der
Öffentlichkeit kritisierten Erleichterungen im EEG für
die energieintensiven Unternehmen, zu denen wir
auch zählen, und zum anderen wegen des ständig steigenden
Verbrauchs. Umweltauflagen, Filteranlagen
aber auch Automatisierung führen dazu. Die Brennstoffkosten
konnten wir über die Jahre durch den Einsatz
von alternativen Brennstoffen von der allgemeinen
Energiekostenentwicklung abkoppeln.
Wie hoch ist der Anteil alternativer Brennstoffe in
Deutschland?
In der deutschen Zementindustrie liegt er etwa bei 60
Prozent, inklusive Schwenk. Schwenk alleine kommt
auf 90 bis 95 Prozent.
Und europaweit?
Da dürfte der Anteil etwas mehr als 30 Prozent betragen.
Aus welchen Materialien besteht der Brennstoff-
Mix bei Schwenk?
Überwiegend aus Produktionsrückständen von kunststoffverarbeitenden
Betrieben und anderen Reststoffen
aus Gewerbe- und Siedlungsabfällen, die über einen
Ausleseprozess in stofflich verwertbare und thermisch
verwertbare Anteile gewonnen werden. Hinzu kommen
Altreifen, Tiermehl und sogar entwässerter Klärschlamm
aus Kläranlagen. Holz wird kaum noch verwendet,
das landet zunehmend in Holzpellets oder
anderen Verbrennungen. Der Einsatz von Tiermehl als
Brennstoff ist seit der BSE-Krise in Zementwerken üblich.
Der Einsatz von Altreifen ist seit den 70er Jahren
Standard. Steinkohle und Braunkohlenstaub verwenden
wir nur für sogenanntes Stützfeuer oder zum Anund
Abfahren der Öfen.
Ist Tiermehl oder mit Schwermetall und Medikamentenrückständen
belasteter Klärschlamm als
Brennstoff gesundheitlich bedenklich?
Nein, wir können diese Stoffe in unseren Hochtemperaturanlagen
rückstandsfrei beseitigen. Der Zement
wird bei diesem Vorgang nicht etwa infiziert, sondern
die Reststoffe im Produkt werden „verglast“. Bei Temperaturen
von rund 2200 Grad im Drehofen gibt es keine
organischen Verbindungen mehr, das Ganze zerfällt.
Und die dabei anfallenden geringen Mengen von Verbrennungsrückständen,
Aschen, die bei anderen Ver-
Mit Holz als Brennstoff arbeitet
die Branche kaum noch, erklärt
Gerhard Hirth: Stattdessen
werden bei um die
2200 Grad Produktionsrückstände,
Altreifen und auch
Tiermehl verwendet. Gefährlich
sei das nicht, bei der Hitze
zerfällt auch die zäheste organische
Verbindung.
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[titelthema] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Der Leitstand des Schwenk-Werks in Bernburg (Sachsen-Anhalt), in dem die Mitarbeiter alle Prozesse im Blick haben, – und das Werk in Allmendingen
(Alb-Donau-Kreis). Von außen erkennt man nicht, wie modern heutzutage Zement hergestellt wird.
Vom Pionier zum
Branchenführer
Die Wurzeln der Baustoffgruppe
Schwenk reichen ins Jahr 1844 zurück.
Damals gründet Eduard Schwenk mit
den Brüdern Bertram 1844 in Ulm eine
Messingfabrik: Angeregt durch die
wachsende Nachfrage nach dem damals
neuen Baustoff Zement, verkauft Eduard
Schwenk die Messingfabrik an die Bertrams
und beginnt 1847 mit der Produktion
hochwertigen Zements. Eberhard
Schleicher, Schwiegersohn von Dr. Carl
Schwenk, tritt 1953 ins Unternehmen ein,
1996 wird er persönlich haftender Gesellschafter.
Sein Sohn Eduard ist seit 1994
persönlich haftender Gesellschafter.
Aus dem Zementpionier von damals ist
ein Unternehmen entstanden, das heute
zu den führenden Anbietern der Branche
gehört. Zuletzt erzielte die Baustoffgruppe
Schwenk mit 3500 Beschäftigten
einen Jahresumsatz von etwa 1 Milliarde
Euro. Schwenk verfügt über vier Zementwerke
in Deutschland und hält Beteiligungen
an sechs Werken im Ausland. Zu
Schwenk gehören ferner 170 Transportbetonwerke,
250 Betonpumpen sowie
Kiesgruben und Steinbrüche.
Die Schwenk-Gruppe hat neben Zement
zwei weitere Säulen: die Mehrheitsbeteiligungen
an den Wieland Werken (Ulm) und
der Paul Hartmann AG (Heidenheim). Die
Wieland-Gruppe gehört zu den weltweit
führenden Herstellern von Halbfabrikaten
aus Kupferwerkstoffen. Im Geschäftsjahr
2011/12 erzielte sie mit rund 6400 Mitarbeitern
einen Umsatz von 2,9 Milliarden
Euro. Hartmann ist spezialisiert auf Produkte
zur Wundbehandlung, Einlagen für
Menschen, die an Inkontinenz leiden, und
Infektionsmanagement. 2012 erzielte das
Unternehmen mit 10.200 Mitarbeitern einen
Umsatz von 1,8 Milliarden Euro. amb
brennungen anfallen und deponiert werden müssen,
werden bei uns immobilisiert, das heißt, unwiederbringlich
im Produkt eingebunden.
Ein anderes großes Thema von Schwenk ist der
Bau eines Zementwerks in Namibia, das 252 Millionen
Euro gekostet hat. Wie ist es dazu gekommen?
Der Anfang der Geschichte war der Telefonanruf eines
Herrn, der gefragt hat, ob wir ein gebrauchtes Zementwerk
zu verkaufen haben. Normalerweise hätte ich
sofort mit „Nein“ geantwortet, aber irgendwie hat dieses
Thema mich neugierig gemacht. Nach etlichen Vorgesprächen
sind wir nach Namibia gefahren, haben vor
Ort alles angeschaut und sind in die konkrete Planung
eingestiegen. Das Projekt ist recht umfangreich geworden,
finanziell und vom Engagement unserer Mitarbeiter
her.
In Ohorongo-Cement steckt viel Arbeit. Das scheint
ein Herzensprojekt zu sein.
Ja, es ist seltsam, wenn man in ein Land kommt, in dem
man vorher noch nie war und die pauschale Vorstellung
von Afrika mitbringt – und dann feststellt, wie toll
dieses Land ist. Die Erlebnisse beim Aufbau des Werkes
sind eindrucksvoll und machen uns und unserer
Mannschaft viel Spaß und Freude.
Wer sind Ihre Partner?
Wir haben drei Darlehensgeber: die Deutsche Investitions-
und Entwicklungsgesellschaft (DEG), die Europäische
Investitionsbank (EIB) und die Entwicklungsbank
für das südliche Afrika (DBSA). 60 Prozent
der Investitionssumme sind von diesen Banken als
Darlehen gekommen. 40 Prozent als Eigenkapital, das
nur während der Bauphase in vollem Umfang von
Schwenk bereitgestellt wurde. Von Anfang an war es
unsere Absicht, regionale Geldgeber zu beteiligen,
aber keine natürlichen Personen, sondern nur institutionelle
Investoren. Dazu gehören jetzt die staatliche
Industrieentwicklungsgesellschaft aus Südafrika
(IDC) sowie die Entwicklungsbank von Namibia
(DBN). Die Partner halten 40 Prozent der Anteile, mit
den verbleibenden 60 Prozent hat Schwenk die Mehrheit
und die unternehmerische Führung.
16
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[titelthema]
Warum haben Sie diese vergleichsweise schwierige
Konstruktion gewählt?
Wir wollten von vornherein den Staat und Partner aus
der Region einbinden. Das war auch eine Strategie, um
mögliche Forderungen der „Black Economic Empowerment“
(die Bewegung will die wirtschaftliche Benachteiligung
der schwarzen Bevölkerung
abbauen, Anmerk. der Red.)
vorwegzunehmen und damit auch
die Regierung für das Projekt zu gewinnen.
Wenn ich
in Namibia
bin, weiß
das der
Präsident
Wie ist ihr Renommee in Namibia
mittlerweile?
Wir haben gemacht, was wir gesagt
haben. Das hat uns Anerkennung
eingebracht. Ich habe Zugang zu allen
Politikern. Wenn ich in Namibia bin, wissen Präsident,
Ministerpräsident und Wirtschaftsminister, dass
ich im Land bin. Inzwischen sind wir durch den Status
„Infant Industry Protection“ vor einem ruinösen Wettbewerb
durch Billigimporte geschützt. Damit sollen
junge, im Aufbau befindliche Industrien, die Arbeitsplätze
im Land schaffen, geschützt werden. In unserem
Fall heißt das konkret: Zemente, die importiert werden,
werden mit einem Zoll belegt. Der beträgt zu Anfang 60
Prozent des Warenwerts und schmilzt über acht Jahre
auf null.
Wie viele Arbeitsplätze hat
Schwenk in Namibia geschaffen?
300 direkte, also die im Werk arbeiten,
und 2100 indirekte Arbeitsplätze.
Das ist ein Riesenpotential
für eine Gegend, in der ansonsten
die Arbeitslosenquote bei über 50
Prozent liegt.
Wie sind die indirekten Arbeitsplätze entstanden?
Zwei kleine Beispiele: Normalerweise kommen in Namibia
die fertigen Transportpaletten aus Südafrika. Es
wird also Luft mit Holz drum herum über 2000 km per
Lkw transportiert. Wir haben in einer nahegelegenen
Das Museum des Unternehmens
dokumentiert 166 Jahre
Firmengeschichte. Gerhard
Hirth mit seinen Gesprächspartnern
Karen Emler, Leiterin
der Wirtschaftsredaktion
der Südwest Presse, und Alexander
Bögelein, Redaktionsleiter
Unternehmen [!].
17
[titelthema] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Das neue Zementwerk in
Namibia ist für Gerhard
Hirth eine Herzensangelegenheit.
Besonders freut ihn der
„überwältigende“ Zuspruch
der Farmer, Umweltschützer
und Politiker in dem afrikanischen
Land.
Stadt jemanden gefunden, der für uns Paletten herstellt
und lediglich das Holz zugeschnitten und vorbehandelt
als Bausatz aus Südafrika bezieht. Somit sind etwa
zehn Arbeitsplätze entstanden. Hinzu kommt, dass die
Transportkosten für die gleiche Anzahl Paletten um
mehr als zwei Drittel sinken. Die Arbeitskleidung für
unsere Arbeiter importieren wir nicht aus Asien, sondern
lassen sie in Namibia nähen. Durch solche Maßnahmen
und viele mehr werden langfristig Arbeitsplätze
im Land geschaffen.
Wie machen Sie es mit dem Brennstoff?
Regelbrennstoff für das Werk ist Kohle, die aus Südafrika
importiert wird. Bereits bei der Planung haben wir
den Einsatz von alternativen Brennstoffen vorgesehen
ohne konkrete Anhaltspunkte für diese zu haben.
Auch wieder mehr per Zufall sind wir auf das Potential
des so genannten „invader bush“ (eines akazienartigen
Gewächses) als Brennstoff gestoßen. Dieser Busch hat
sich über die Jahre im nördlichen Namibia in einer Fläche
der Größe von England ausgebreitet und aus der
früheren offenen Savannenlandschaft ein undurchdringliches
Dornenheckengestrüpp werden lassen.
Zum Entfernen dieses Buschwerks (Debushing) wurden
bislang erfolglos verschiedene Verfahren angewendet
– ohne nachhaltige Wirkung zu erzielen. Wir sahen
den Busch als mögliche Energiequelle für unseren
Ofen.
Wie funktioniert das?
Dazu haben wir eigens zum Debushing eine Maschine
entwickelt, die den Busch abmäht und zerhäckselt. Das
so zerkleinerte Holz wird ins Zementwerk gebracht,
dort weiter zerkleinert und in den Ofen als Brennstoff
eingeblasen. Unser Konzept sieht vor, dass wir bis zu 80
Prozent des Brennstoffbedarfs aus dem Busch decken
können. Das anstehende Buschvolumen aus dem Umkreis
von etwa 50 Kilometern um unser Werk reicht
aus, um das Werk für über zehn Jahre zu versorgen.
Dann ist der Busch auch wieder nachgewachsen, die
entbuschten Flächen werden wieder als Weideflächen
für Rinderherden oder Wildtiere verfügbar. Der ökologische
Nutzen für Grundwasser, Fauna und Flora ist in
umfangreichen Studien und Untersuchungen nachgewiesen.
Der Zuspruch der Farmer, Umweltschützer
und Politiker ist überwältigend.
Wie ist das für Sie als deutscher Manager in Namibia?
Da ticken die Uhren ja doch ein bisschen anders.
So sehr anders eigentlich nicht. Ich sage immer: Namibia
ist die Schweiz von Afrika, weil es dort neben der
18
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[titelthema]
relativen politischen Stabilität und dem funktionierenden
Rechtssystem bei allen Schwachstellen ein für
Investoren freundliches Umfeld gibt. Natürlich gibt es
auch Kriminalität, Aids und Armut. Der Arbeitswille
ist da, die Mitarbeiter, die wir gefunden und zum Teil
auch hier in unseren Werken ausgebildet haben, fühlen
sich schon als Mitglieder der „Schwenk-Familie“.
Der Wettbewerb um Fachkräfte ist mangels Angebot
sehr hart und hat hohe Personalkosten für diese höher
qualifizierten Mitarbeiter zur Folge.
Wie steht es um Führungskräfte und Spezialisten?
Sehr glücklich sind wir, dass wir mit unserem Geschäftsführer
Hans-Wilhelm Schütte, einen deutschstämmigen
Namibianer mit internationaler Erfahrung
und hervorragenden Fähigkeiten und Kenntnissen
gefunden haben. Nach der Anfangsphase sind nur
noch sporadisch Spezialisten aus Deutschland im
Einsatz, das Unternehmen wird voll von Namibianern
gefahren.
Wie oft sind Sie dort?
Vier- bis fünfmal im Jahr, jeweils drei bis vier Tage, Reisetage
inklusive zu den Aufsichtsratssitzungen.
Schwenk hat obendrein ein Zementwerk in Oman.
Wie war das für Sie, das erste Mal in einem arabischsprachigen
Aufsichtsrat zu sitzen?
An dem omanischen Zementunternehmen Raysut sind
wir mit knapp 10 Prozent beteiligt. Dass ich dort im
Aufsichtsrat sitze, ist meiner Zementerfahrung zuzurechnen.
Die Kollegen in dem Gremium sind überwiegend
Banker. Deshalb habe ich da keine Berührungsängste,
Zement und Zementtechnologie sind weltweit
gleich.
Wie geht es weiter mit Schwenk? Gibt es neue Expansions-Pläne?
Eduard Schleicher und ich haben beschlossen, dass wir
jetzt die Gruppe weiter konsolidieren, das heißt, dass
wir das, was jetzt da ist, weiter auf der Erfolgsspur halten
und ausbauen wollen. Mittelfristig geht es uns
auch darum, eine Nachfolgeorganisation aufzubauen.
Schwenk ist ein Familienunternehmen und soll es
auch bleiben. Also müssen wir eine Organisationsform
finden, die dieser Anforderung gerecht wird.
das gespräch führten
karen emler, leiterin
der WIRTSCHAFTSREDAKTION der südwest presse,
und alexander bögelein,
REDAKTIONSLEITER unternehmen [!]
FOTOS: oliver schulz
dokumentation: NINA ALBUS
ab
1. 1. 2014
19
Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Flüssig bleiben
ist kein Zauberwerk
Firmen sollten ihre Prozesse so optimieren, dass möglichst wenig
Kapital in Vorräten oder Forderungen gebunden ist. Interne
Liquidität macht unabhängiger von Banken.
Die Firma Lange + Ritter aus Gerlingen
bei Stuttgart handelt mit innovativen
Werkstoffen, die in der Automobilindustrie
aber auch im Maschinen- oder Flugzeugbau
eingesetzt werden. „Trotz stark
schwankender Nachfrage müssen wir immer
schnell liefern können“, beschreibt Geschäftsführer
Riki Rosson die Herausforderung. Da
manche Kunden des Spezialisten für faserverstärkte
Kunststoffe oft zeitverzögert bezahlten,
müsse das Unternehmen zudem seine
Forderungen intern vorfinanzieren. Dafür
brauche es freie Liquidität.
Wer weniger Vorräte in Lagern hortet,
hat mehr Geld zur Verfügung.
Foto: Getty images / Imagezoo
Tricks und Kniffe
„Wenn die Kunden ihre Rechnungen erst relativ
spät bezahlen und das Unternehmen dadurch
für längere Zeit in Vorleistungen treten
muss, bedeutet das ganz allgemein Risiken für
seine Liquiditätsausstattung“, sagt dazu Professor
Birgit Felden vom Lehrstuhl für Management
KMU und Unternehmensnachfolge
der Hochschule für Wirtschaft und Recht
in Berlin. Als Vorstand der TMS Unternehmensberatung
AG in Köln berät sie daher ihre
Kunden über Tricks und Kniffs, um liquide zu
bleiben.
20
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[finanzieren]
Management-Professorin
Birgit Felden.
Als erste Maßnahmen, um alternativ zum
klassischen Bankkredit interne Liquiditätsreserven
zu heben, bieten sich Leasing und Factoring
an. Beim Leasing gehört dem Unternehmer
eine Fahrzeugflotte, Maschine oder
Produktionshalle nicht selbst, sondern er
zahlt dem Eigentümer für die Nutzung eine
monatliche Gebühr. Auch Informationstechnologie
lässt sich leasen, beispielsweise bei
der Firma CHG Meridian aus Weingarten. Sie
überlässt Unternehmen nach Bedarf Server,
Computer, Bildschirme und Drucker, für die
diese – vereinfacht gesagt – dann eine Art Miete
zahlen. Eine Sonderform ist das so genannte
Sale- und Leaseback-Verfahren. Dabei
verkauft ein Unternehmen seine Maschinen,
Fahrzeuge oder Immobilien an einen Spezialfinanzierer,
der sie dem Unternehmen dann
wiederum gegen eine monatliche Gebühr
wieder überlässt. Allerdings geht das nur einmal
und kostet auch erheblich mehr als ein
Bankkredit.
Beim Factoring macht ein Unternehmen seine
Forderungen zu Geld, indem es sie an einen
Dienstleister verkauft. Dafür erhält es sofort
80 bis 90 Prozent des ausstehenden Betrags.
Damit kann es beispielsweise
eigene
Rechnungen
pünktlich begleichen,
um Skonto
zu ziehen. Den
Rest bekommt es,
wenn der Schuldner
bezahlt hat abzüglich
einer Gebühr
für den
Dienstleister.
Des Weiteren gibt
es das so genannte Finetrading. Dabei übernimmt
ein Dienstleister für ein Unternehmen
den Einkauf von Vorprodukten. Der Dienstleister
bezahlt fristgerecht, das Unternehmen
kann sich gegen eine Gebühr bis zu 120 Tage
Zeit lassen, ehe es seinerseits die Rechnung
über die eingekauften Vorprodukte beim Finetrader
begleicht.
Effiziente Steuerung
„Vordergründig geht es immer um Liquidität
und wie man diese gewinnt. Das eigentliche
Thema aber sind Organisationsprozesse in einem
Unternehmen, die analysiert und optimiert
werden können“, hat Felden beobachtet.
Wenn Bestände, Forderungen und Verbindlichkeiten
effizient gesteuert werden sollen,
um Liquiditätslücken zu schließen, sprechen
Fachleute vom so genannten Working Capital
Management. Die betriebswirtschaftliche
Kennzahl „Working Capital“ beschreibt dabei
die Differenz zwischen kurzfristigem Vermögen
– wie Lagerbeständen oder Forderungen
gegenüber Kunden – und kurzfristigen Verbindlichkeiten,
also etwa Forderungen, die
Lieferanten gegen das Unternehmen haben.
Diese Kennzahl gibt Aufschluss über die Kapitalbindung
eines Unternehmens, aber auch
über die Effizienz seiner Betriebsabläufe. Ist
sie zu groß, setzt das Unternehmen sein Kapital
ineffizient ein. Denn zu viel Kapital in Warenbeständen,
Forderungen und liquiden Mitteln
erzielt nur geringe Renditen, im
Anlagevermögen könnte es gegebenenfalls
weitaus rentabler angelegt sein.
Prüfender Blick ins Lager
„Working Capital Management ist eine der
wichtigsten Finanzierungsquellen für Unternehmen,
genauso wichtig wie eine Bankfinanzierung“,
betont Joachim Rupp, Referent
für Unternehmensfinanzierung bei der Industrie-
und Handelskammer Ulm. Denn die Optimierung
der Prozesse sei die beste Art, um
Liquidität zu schöpfen. „Nur marginale Änderungen
können schon große Auswirkungen
auf die Liquidität haben“, ergänzt Ralph Lück,
Vorstand des Beratungsunternehmens BF.direkt
AG aus Stuttgart, das Mittelständler wie
beispielsweise auch Lange + Ritter bankenunabhängig
in Finanzierungsfragen berät. „Als
wir unsere Organisationsprozesse optimiert
haben, haben wir im Lager angesetzt“, berichtet
Rosson. Um die Prozesse vom Warenein-
Wo Unternehmen
beraten werden
Hilfe bekommen Unternehmen, die ihre
Prozesse optimieren möchten, unter
anderem bei den Industrie- und Handelskammern.
IHK-Referent Joachim
Rupp verweist auf Förderprogramme
der KfW Mittelstandsbank und der
L-Bank, der Staatsbank für Baden-
Württemberg, die einen so genannten
Liquiditätskredit zur Wachstumsfinanzierung
anbietet. Außerdem können
sich Unternehmen im Rahmen der Beratungsprogramme
der KfW„Runder
Tisch“ und „Turn Around Beratung“ individuelle
Maßnahmen aufzeigen lassen,
um Liquidität zu schöpfen. ph
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[finanzieren] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Erster Schritt, um interne Liquidität
freizusetzen, ist die exakte
Analyse der Prozesse
im Unternehmen.
gang bis zur Auslieferung zu optimieren, werden
bei Lange + Ritter die Waren nun seit
einem Jahr barcodegestützt begleitet. „Einkauf,
Logistik und Auftragsverarbeitung ließen
sich so stärker miteinander verzahnen.
Dadurch wurden unsere Prozesse nicht nur
schneller, sondern auch sicherer“, berichtet
Rosson. Die Anzahl der Fehlversendungen
aufgrund interner Fehler konnte auf nahezu
Null reduziert werden, auch die Inventur
brauche weniger Zeit. „Unterm Strich sparen
wir dadurch Kosten von rund 150.000 bis
250.000 Euro im Jahr“, bilanziert Rosson, dessen
Unternehmen mit 27 Mitarbeitern jährlich
knapp 20 Millionen Euro umsetzt.
So spät wie möglich zahlen
„Eine gut strukturierte Produktion kann die
Kapitalbindung eines Unternehmens um
über 25 Prozent reduzieren und ist somit
wichtig, um finanzielle Freiheiten für unternehmerische
Entscheidungen zu haben“, bestätigt
Professor Dieter Buchberger vom Institut
für Betriebsorganisation und Logistik an
der Hochschule Ulm.
Um interne Liquiditätsreserven
zu
heben, setzt die
Prozessoptimierung
des Working
Capital Managements
grundsätzlich
an drei Stellen
an: Erstens wird
das Volumen der
IHK-Finanzierungsspezialist
Joachim Rupp. genüber Dritten
Forderungen ge-
reduziert, zweitens
werden die Lagerbestände und damit die
notwendigen Kosten für die Lagerhaltung heruntergefahren
und drittens die Lieferantenverbindlichkeiten
erhöht. Das heißt, dass das
Unternehmen seinerseits selbst Rechnungen
erst so spät wie möglich bezahlt.
Um von seinen Kunden möglichst schnell
Geld zu bekommen, rät Felden, zügig Rechnungen
zu schreiben und bereits nach kurzer
Zeit zu mahnen, sollte der Kunde mit seiner
Zahlung in Verzug geraten. Ihr Lager können
Unternehmen reduzieren, indem sie nur so
viel Material bevorraten, wie sie für ihren Produktionsprozess
unbedingt brauchen. Buchberger
rät in diesem Zusammenhang, nur so
genannte „Renner“-Produkte auf Vorrat zu
produzieren und diese möglichst zu standardisieren.
In der Automobilbranche beispielsweise ist
mittlerweile die so genannte Just-in-time-Lieferung
üblich. Dabei bestellt das Unternehmen
erforderliche Komponenten exakt zu
dem Zeitpunkt, zu dem sie in der Produktion
benötigt werden. Wer seine Lieferantenverbindlichkeiten
erhöhen möchte, sollte die
entsprechenden Möglichkeiten mit seinen
Lieferanten aushandeln. [!]
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(gemäß den jeweiligen Bedingungen); 5 kostenlose Sicherheits-Checks in den ersten 5 Jahren gemäß Hyundai Sicherheits-Check-Heft.
Taxen und Mietfahrzeuge: 3 Jahre Fahrzeug-Garantie und 2 Jahre Lack-Garantie, jeweils mit 100.000 km Fahrleistung (gemäß den jeweiligen
Bedingungen). Fahrzeugabbildungen enthalten zum Teil aufpreispflichtige Sonderausstattungen.
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[rubrik] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Licht – auf den
Punkt gebracht
Mit modernen Leuchtmitteln können Unternehmen
ihre Energiekosten deutlich verringern. Das Interesse
der Betriebe an der LED-Technik wächst. Doch auch
mit Bewegungsmeldern und Tageslichtsensoren
können sie viel Geld sparen.
Energiekosten waren vor dem Beginn der Energiewende für die
wenigsten Unternehmen ein großes Thema. Weil ihr Energiekostenanteil
gering ist, nehmen viele Verantwortliche in Betrieben
diesen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung als
gegeben hin. Damit verschleudern sie nicht nur Energie, sondern werfen
auch jedes Jahr erkleckliche Summen zum Fenster hinaus.
Schlecht, technisch veraltet und teuer sind in vielen Betrieben die Lösungen
für die Beleuchtung. Mancherorts leuchten die Lampen in Lagerhallen,
Produktionsstätten oder Büros rund um die Uhr. Energieberater
und Experten sind sich einig: Das Sparpotenzial beim Thema
Licht in Unternehmen ist riesengroß.
Schloss Neuschwanstein und die Residenz in München machen es vor
und erstrahlen bald mit LED-Leuchten, – zumindest in den Shop-
Bereichen sollen die Dioden-Röhren leuchten. Ein Umstieg von den
häufig eingesetzten Leuchtstoffröhren zur LED-Technik (LED steht
für: light emitting diode, auf Deutsch Leuchtdiode/Licht aussendende
Diode) kann den Stromverbrauch erheblich senken. „Eine Umrüstung
auf LED-Lampen ist in nahezu allen Bereichen sinnvoll“, sagt Energieberater
Christopher Goelz vom Wangener Unternehmen Visio facto
– Individuelle Energiekonzepte und Lösungen. „Mit einer Einschränkung:
In Räumen, in denen wenig Licht gebraucht wird, lohnt sich die
Umrüstung nicht, da die LED-Lampen in der Anschaffung zu teuer
sind.“ Seine Faustregel: „Leuchtet eine Lampe länger als acht Stunden
pro Tag an fünf Tagen die Woche, lohnt sich eine Umstellung auf LED-
Lampen.“ Im Vergleich zu Leuchtstoffröhren lassen sich mit LED-Lampen
rund zwei Drittel des benötigten Stroms einsparen.
Dabei müssen die Beschäftigten in den Arbeitsräumen oder Lagerhallen
bei der Lichtfarbe anders als noch vor einigen Jahren keine Abstriche
mehr machen. Entwickler und Hersteller von LED haben es geschafft,
die Leuchtmittel neben der von Autoscheinwerfern bekannten,
kalten, bläulichen Lichtfarbe auch in warmen oder neutralen Farben
herzustellen. Die kleinen leuchtenden Dioden müssen nicht zwangsläufig
in Röhrenform zum Einsatz kommen. Auch Strahler für den
Häufig unterschätzen Firmen, dass gut beleuchtete Arbeitsplätze die Leistungsfähigkeit
der Mitarbei´ter fördern. Foto: © marchcattle / fotolia.com
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Mit LED bis zu 80% Energie sparen
LED sind als sparsame und umweltfreundliche
Alternative zu konventionellen
Glüh- und Gasentladungslampen
mittlerweile technologisch ausgereift
und etabliert. Sie rechnen sich überall
dort besonders schnell, wo Beleuchtung
über viele Stunden täglich erforderlich
ist. Genau dies war auch die Überlegung
der RAFI GmbH & Co. KG bei der Erneuerung
der bestehenden Außenbeleuchtung
des eigenen Werksgeländes.
Die RAFI GmbH & Co. KG mit Sitz in Berg
(Ravensburg) ist als Hersteller von elektromechanischen
Bauelementen sowie kompletten
Bedien-, Kommunikations- und
Steuerungssystemen tätig. Als international
tätige Unternehmensgruppe wird mit
über 2.000 Mitarbeitern ein Umsatz von ca.
350 Mio. Euro erwirtschaftet.
Am Standort Berg wird das etwa 26.000
m² große Firmenareal mit insgesamt 40
Leuchten erhellt – vom Parkplatz über interne
Betriebs- und Zufahrtswege bis hin
zum Logistik-Bereich. Hier waren bisher
konventionelle Außenleuchten mit Quecksilberdampf-Lampen
(HQL) im Einsatz, die
ab 2015 unter das EU-Verbot zur Reduzierung
der CO 2 -Emissionen fallen. Bedingt
durch Schichtbetrieb und Werkschutz ist in
den meisten Bereichen die Außenbeleuchtung
die ganze Nacht über und auch an den
Wochenenden in Betrieb. Angesichts der
resultierenden Brenndauer von bis zu
4.000 Stunden pro Jahr ergibt sich dadurch
ein ansehnlicher Posten bei den
Energiekosten.
„Neben nachhaltigen Einsparungen bei den
Betriebsausgaben und der CO 2 -Bilanz waren
auch weitere Aspekte bei der Auswahl
der neuen Leuchten zu berücksichtigen.
Dazu gehörte ein guter Kontrast für die vorhandene
Kameraüberwachung genauso
wie der Naturschutz, insbesondere, was die
Irritation von Insekten betrifft, da sich unser
Werk mitten im Grünen befindet“, erläutert
Holger Traub, der im Bereich Infrastruktur
für die Umrüstung verantwortlich ist.
Darum war schnell klar, dass man als innovatives
Unternehmen den Einsatz von LED-
Leuchten favorisierte. Eine entsprechende
Bemusterung erfüllte die hohen Erwartungen
bestätigte die Energieeffizienz. Die
Wahl fiel auf Leuchten der SLT Lichtsysteme
GmbH aus Markdorf (Bodenseekreis).
Diese überzeugten neben technischen Anforderungen
wie der Lebensdauererwartung
auch durch ein hervorragendes Preis-
Leistungs-Verhältnis.
„Wir konnten die vorhandenen mit HQL-
Leuchten im Bereich zwischen 125W bis
400W durch LED-Leuchten mit durchschnittlich
etwa 60W ersetzen. Unsere reine
Energieeinsparung liegt bei etwa 80%,
so dass sich die Umrüstung bereits nach
dem zweiten Jahr amortisieren wird“, kann
Holger Traub berichten.
RAFI ist von den SLT-Leuchten überzeugt.
Dies zeigt sich nicht nur darin, dass auch
weitere Standorte der RAFI-Gruppe entsprechend
ausgerüstet werden. RAFI ist bei
der SLT Lichtsysteme GmbH als Gesellschafter
mit eingestiegen und hat auch die
Produktion „Made in Germany“ übernommen.
43
[rubrik] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Foto: © Pupkis / fotolia.com
Innen- und Außenbereich, die eine hohe Leuchtkraft benötigen, gibt
es mit der Strom sparenden Technologie.
Elektro-Kaufmann Peter Unseld aus Ulm sieht die LED-Technologie
differenziert: „LED-Röhren sind nicht für die Beleuchtung in Produktionsräumen
geeignet“, sagt Unseld. Die Leuchtkraft der Dioden-Strahler
reiche nicht aus, um die in einer Norm (DIN EN 12464-1) festgelegte
Helligkeit am Arbeitsplatz zu erreichen. Direkt am Arbeitsplatz
muss die Beleuchtungsstärke 500 Lux betragen, im Umgebungsbereich
sind 300 Lux gefordert. „Die Leuchtkraft von LED-Röhren erreicht
dagegen höchstens 200 Lux. Das reicht für Flure oder in Räumen
für Repräsentationszwecke, aber keinesfalls für Produktionsräume“,
sagt Unseld. Bei fokussierten LED-Strahlern sehe das anders aus. Da
mache eine Umrüstung Sinn, da sie eine stärkere Leuchtkraft aufbringen.
Der Geschäftsführer eines Elektrohandels rät Unternehmen, im
Bereich der Lichtsteuerung anzusetzen. Energiesparlampen, Zeitschaltuhren,
Bewegungsmelder oder Tageslichtsensoren senken nach
seinen Worten den Stromverbrauch um bis zu 40 Prozent. Um das passende
Konzept für den jeweiligen Betrieb zu drechseln, ist es sinnvoll,
einen Energiesparplan von ausgewiesenen Energieberatern erstellen
zu lassen.
Revolution in der LED-Technik
Das Unternehmen Jamara aus Aichstetten im Westallgäu beschäftigt
sich bereits seit drei Jahren mit der LED-Technik und ihrer Umsetzung
in unterschiedlichen Anwendungsbereichen. Vor zwei Jahren begann
die Testphase, und im vergangenen Jahr startete der Verkauf. „Die lange
Vorlaufzeit war nötig“, sagt Erich Natterer, Inhaber des Familienunternehmens.
„Zunächst mussten die Produktionskosten gesenkt werden,
um die Leuchten überhaupt wettbewerbsfähig zu machen.“ Ein
Durchbruch in der Herstellung ist für Natterer die SMD-Technik. In
diesem Verfahren übernehmen Roboter all die Schweißarbeiten bei
der Produktion, die zuvor noch von Hand ausgeführt werden mussten.
Natterer sieht in der Weiterentwicklung der LED-Leuchten „eine Revolution“.
Er erhofft sich, dass durch die neue Technologie die bislang im
Vergleich noch hohen Kosten weiter gesenkt werden können.
Auf die Idee, selbst LED-Lampen zu vertreiben, haben Natterer Lieferanten
gebracht. Der Großhändler verkauft seit 40 Jahren funkgesteuertes
Spielzeug und RC-Modellbausätze. „Unsere Hersteller aus Asien
meinten, wir sollen doch auch LED-Lampen in unser Angebot mit aufnehmen“,
berichtet Manuel Natterer, der Junior-Chef des Unternehmens.
Auf den ersten Blick findet sich keine Verbindung zwischen den
beiden Produkten, auf den zweiten Blick sehr wohl. „In den ferngesteuerten
Fahrzeugen sind ja bereits seit längerer Zeit LED eingebaut“,
berichtet der Junior-Chef. „Da war der Schritt zu großen Leuchten
eigentlich gar nicht so groß.“
Unempfindlich und ohne giftige Stoffe
LED-Röhren werden beim Großhandel in Aichstetten momentan am
häufigsten nachgefragt. Grund dafür könnte neben der Stromeinsparung
die einfache Handhabung sein. „LED-Röhren sind unempfindlich
gegenüber Erschütterungen und entwickeln im Vergleich zu Leuchtstoffröhren
nur wenig Wärme“, erläutert Erich Natterer. Im Gegensatz
zu den Leuchtstoffröhren enthalten die Strahler keine giftigen Stoffe
wie Quecksilber. Zudem entfällt das charakteristische Summen, das in
vielen Büros zum allgegenwärtigen Nebengeräusch geworden ist. Natterer
schränkt den Einsatz der Lampen mit Blick auf die hohen Anschaffungskosten
aber ein: „LED-Leuchten sind im Moment wegen der
hohen Kosten nur für den Einsatz im Gewerbe sinnvoll, nicht für Privathaushalte.“
[!]
Julia Kling
Interesse an Energiesparkonzepten
Bei einer Modernisierung können kleine und mittelständische
Betriebe Unterstützung von der staatlichen KfW-Bank
oder beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
(Bafa) beantragen. „Das Förderprogramm der Bafa läuft seit
Oktober vergangenen Jahres“, sagt Energieexperte Christopher
Goelz. „Seither verzeichnen wir Energieberater auch eine
höhere Nachfrage.“
Um einen Zuschuss zu bekommen, muss das Energiesparkonzept
des Betriebs einen Investitionsrahmen von mindestens
30.000 Euro umfassen und zwei Querschnittstechnologien
enthalten. Die maximale Fördersumme ist auf 100.000 Euro
festgelegt. Wichtig ist, den Antrag zu stellen, bevor die Handwerker
anrücken. Nachträgliche Anträge werden von der Bafa
nicht akzeptiert. Laut Goelz werden künftig noch mehr Betriebe
Energiesparkonzepte entwerfen: „Die Nachfrage ist
groß, aber bei weitem noch unter dem, was möglich ist.“ jkl
26
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[spezial]
Sparenkannsoeinfachsein
Kein Ende in Sicht. Die energiekosten werden weiter steigen. Umso wichtiger ist es für Betriebe, zu wissen, wo ihre
Schwachstellen sind. Die Beratung und Analyse werden sogar staatlich gefördert.
Lange Zeit haben sich kleine und mittlere
Unternehmen wenig um das Thema
Energie gekümmert. „Bei den Betrieben
stehen naturgemäß optimale Abläufe und eine
hohe Produktqualität im Vordergrund“,
sagt Matthias Gulde, Energieexperte und Seminarleiter
an der Akademie der Hochschule
Biberach. Mittlerweile erkennen aber nach
seinen Worten immer mehr Unternehmen,
welch großes Sparpotenzial sie bisher vernachlässigt
haben. Das sieht Harald Kretschmann,
Geschäftsführer der Julius Gaiser
GmbH & Co. KG Gebäudetechnik in Ulm,
ebenso. „Energie, die wir erst gar nicht verbrauchen,
ist der größte Beitrag zum nachhaltigen
Umgang mit den wertvollen Ressourcen“.
Seiner Erfahrung nach lässt sich noch
sehr viel Energie sparen: Allein in Bestandsgebäuden
mindestens 15 Prozent, oft sogar 30
Prozent und mehr. Und zwar allein dadurch,
dass alle vorhandenen Komponenten optimal
auf den tatsächlichen Bedarf abgestimmt werden.
Dafür muss man wissen, wie viel an
Strom, Wärme und Kälte wirklich für die Produktion
und den Gebäudebetrieb gebraucht
werden. Das hört sich einfach an. Doch die
Realität sieht anders aus. In den meisten Fällen
wird viel zu viel Energie bereitgestellt und
verschwendet. „Um das zu verhindern, analysieren
die Ingenieure von Gaiser – bevor sie
über den Einbau neuer Anlagen und die Umstellung
auf regenerative Energien nachdenken
– die bestehende Technik und die Leitungsnetze
vor Ort“, erläutert Kretschmann.
Große Sparpotenziale gebe es in Unternehmen
beim Wärmeschutz, bei Beleuchtung,
Schritt für Schritt zur
ENERGIE
WENDE
Thema Kohlekraftwerk
Warum man manchmal
einen Umweg
gehen muss, um ans
Ziel zu gelangen.
Auf dem Weg zur Energiewende
legen wir ein Stück mit dem Kohlekraftwerk
Lünen zurück. Denn so
viel ist klar: Erneuerbare Energien
können auf absehbare Zeit keine unterbrechungsfreie
Stromversorgung garantieren.
Deshalb müssen wir auf Ener gie -
quellen zurückgreifen können, die
Versorgungslücken schnell und sicher
schließen. Kohlekraftwerke erfüllen
genau diesen Zweck.
Natürlich sind uns auch die Nachteile
eines Kohlekraftwerks bewusst. Doch
Fakt ist: Indem das Kraftwerk Lünen
alte und ineffiziente Kohlekraftwerke
ablöst, trägt es zu einer Reduzierung
des CO 2 -Ausstoßes bei. Schließlich
möchten wir den Übergang zu erneuerbaren
Energien so klimafreundlich wie
möglich gestalten.
Darüber hinaus ist die Beteiligung an
einem Kohlekraftwerk auch unter anderen
Gesichtspunkten wichtig:
Wir machen uns unabhängiger von
der Stromerzeugung großer
Energie konzerne. Das stärkt unsere
Position als regionaler Anbieter im
Wettbewerb. Und Tatsache ist: Die Verwendung
von Kohle als Energieträger
hilft uns, schnellstmöglich aus der Kernenergie
auszusteigen.
Alte Anlagen
5,8 Mio. t CO 2
Kohlekraftwerk Lünen 4,3 Mio. t CO 2
Das Kohlekraftwerk Lünen spart im Vergleich zu
alten Anlagen circa 27 % CO 2 pro Jahr ein.*
Mit dem Kohlekraftwerk Lünen vereinen
wir einen möglichst umweltfreundlichen
Übergang zu erneuerbaren Energien
mit unserem Anspruch, Ihnen
stets höchste Versorgungssicherheit
zu garantieren. Denn das ist
auch klar: Erst sobald rein regenerative
Energien eine 100-prozentige Versorgungssicherheit
gewährleisten, werden
wir auch auf Kohlekraftwerke verzichten
können.
Mehr erfahren und mitdiskutieren unter
www.swu.de/energiewende
oder auch auf www.facebook.com/swu.de
* Quelle: http://www.trianel-luenen.de/de/umwelt/klimaschutz.html
27
[spezial] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Vor allem in älteren Heizzentralen läßt sich selbst ohne den Einbau neuer Anlagen durch Optimierungsmaßnahmen
ein Fünftel der eingesetzten Energie sparen.
Lange Leitung kommt teuer
Als großes Sparpotenzial hat Schönweiler das
Rohrleitungssystem in dem oberschwäbischen
Gesundheitszentrum mit angeschlossenem
Thermalbad ausgemacht. Das wundert
Gaiser-Chef Kretschmann nicht. „Bei manch
einem komplexen und verzweigten Rohrleitungssystem
lässt sich allein durch hydraulische
Optimierung und ohne jeglichen Einbau
von neuen Anlagen bis zu 20 Prozent an Energie
einsparen“, sagt er.
Welchen Effizienzgewinn bereits die Optimierung
vorhandener Anlagen bringen kann,
zeigt nach seinen Worten das Beispiel eines
Lebensmittelbetriebs: Durch die intelligente
Nutzung der Abwärme aus dem Kälteprozess
konnte der jährliche Heizölverbrauch um
rund 150.000 Liter gesenkt werden. „Der Kunde
spart durch diese vergleichsweise kleine
Maßnahme pro Jahr mindestens 75.000 Euro
und seine Investition in Höhe von etwa
200.000 Euro amortisiert sich in gerade mal
knapp drei Jahren.“
Firmen haben Gulde zufolge eine Reihe von
Ansatzmöglichkeiten, um ihren Energiekosten
zu senken. Das fange damit an, die für das
Thema zuständigen Mitarbeiter zu sensibiliseren.
Externe Unterstützung gebe es durch
Seminare, Energiesparberater und Firmen, die
sich auf energetische Inspektionen spezialisiert
haben. Beim Thema Strom unterschätzten
viele Betriebe die Rolle der Energieberater
der Versorger. Denn für einen mittelständischen
Betrieb sei nicht der Stromanbieter der
beste, der eine Zeitlang den günstigsten Tarif
anbiete. „Der beste Versorger ist der, dessen
Berater mir hilft, Strom zu sparen.“ amb
Heizung, Pumpen und hydraulischen Systemen,
erklärt Gulde. Der erste Schritt für Firmen
sollte nach seiner Meinung eine Initialberatung
durch einen Energieberater sein. An
den Kosten von 320 Euro beteilige sich die
staatliche Förderbank
KfW mit 80
Prozent, an Detailberatungen,
die
sich anschließen
können, mit 60
Prozent. In diesen
Untersuchungen
werde deutlich,
Energieberater
Matthias Gulde.
wo die Unternehmen
jeweils die
größten Spareffekte
erzielen können.
Dabei amortisieren sich etliche Modernisierungsmaßnahmen
bereits innerhalb von
zwei bis vier Jahren, sagt der Energieexperte.
Vielfach wüssten die Unternehmen aber
nicht, dass sie für entsprechende Maßnahmen
auch Fördergelder erhalten und damit doppelt
profitieren. Allerdings stellt Gulde ein
zunehmendes Interesse am Thema Energie
bei kleinen und mittleren Unternehmen fest.
An den Fach-Seminaren der Akademie der
Hochschule Biberach nehmen neuerdings
nicht nur freiberufliche Architekten, Planer
und Ingenieure teil, sondern auch Mitarbeiter,
die in ihren Betrieben für Gebäudemanagement
oder Anlagentechnik zuständig
sind. Einer davon ist Frank Schönweiler, Projektleiter
Gebäudetechnik der Federseekliniken
in Bad Buchau. „Dieser Kurs hilft den Federseekliniken,
in Zukunft viel Geld zu
sparen. Die Kurskosten sind Peanuts im Verhältnis
zu den Summen, die man im Betrieb
einsparen kann“, sagt der 35-Jährige. Ein Vorteil
sei auch, dass er jetzt mit externen Gebäude-
und Energietechnik-Unternehmen auf
Augenhöhe verhandeln könne.
Ansprechpartner und
nützliche Adressen
Bei der Suche nach einem Energiesparberater
sollten Firmen darauf achten,
dass dieser über eine Ingenieur-,
Handwerks- oder Architektenkammer
ausgebildet wurde. Der Branchenverband
GIH vergibt ein Siegel für Berater.
Einen Überblick über Adressen gibt es
bei der staatlichen Förderbank KfW unter
https://beraterboerse.kfw.de
Auch geben die sogenannten Regionalpartner
der IHK und Handwerkskammern
Tipps, damit Firmen den richtigen
Berater finden.
Über das Programm Klimaschutz-
Plus bietet das Land Baden-Württemberg
Förderung für Firmen an:
www.klimaschutz-plus.badenwuerttemberg.de
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Früher gab es eine Kasse. Und vielleicht einen Tresen. Heute gleicht natürlich auch die Bezahl-Lounge einer kleinen Wohlfühl-Oase.
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Das Auge kauft mit
Die Geschäftswelt wird bunter, der Bummel durch raffiniert gestaltete Geschäfte und Einkaufsmeilen zum Erlebnistrip.
Darauf stellt sich der Ladenbau ein: Die Kunden sollen verweilen. Motto – je länger der Einkauf, desto länger der Bon.
Ob die Winterjacke wärmt, kann man
direkt im Laden in der Kältekammer
testen, der Gang über einen speziellen
Parcours verrät, ob die Bergschuhe auch ja auf
jedem Boden den richtigen Halt haben. Der
Bummel durch die Geschäfte der Innenstädte
und durch die Einkaufspaläste an den Stadträndern
gerät immer mehr zu einem Erlebnistripp.
Wer heute einkaufen geht, möchte Neues
entdecken, will überrascht werden.
„War bis vor einigen Jahren in manchen Handelsbranchen
die reine Bedarfsdeckung des
Einkäufers entscheidend, so ist heute eine
Entwicklung zu spüren, die den Kunden mit
seinen individuellen Wünschen stärker in
den Vordergrund rückt“, beschreibt Angela
Krause, Pressesprecherin des Deutschen Ladenbau
Verbandes (dlv – Netzwerk Ladenbau
e.V.), die Zeichen der Zeit: „Damit einher geht
der Trend zu einer stärkeren Inszenierung der
Ware im Laden. Die Art und Weise der Warenpräsentation
spielt heute eine wichtigere Rolle
als vor einigen Jahrzehnten. Es geht nicht
länger darum, die Ware schlicht in den Regalen
zu präsentieren, vielmehr setzen die Einzelhändler
nun auf eine ansprechende Gestaltung,
sei es bei Lebensmitteln oder bei
Elektronikartikeln – das Auge spielt bei der
Kaufentscheidung eine wichtige Rolle.“
Langweiler haben verloren
So sieht das auch Innenarchitekt Klaus
Grundmann vom Freiburger Architekturbüro
Grundmann + Wiedemann: „Neben der Modebranche
setzt zunehmend auch der Food-Bereich
auf einen emotional geprägten Verkauf.
Immer mehr Supermärkte lassen Äpfel, Birnen
und Bananen in einem warmen Licht erstrahlen.
Und zwar exakt in den Farbtönen,
die das Obst und Gemüse besonders schmack-
Handel steckt mehr
Geld in den Ladenbau
Es geht schnell und einfach. Schuhe,
Hosen oder auch Fernseher kann man
heute bequem im Online-Shop bestellen.
Die Einkäufe im Internet florieren –
und die Händler in den Städten reagieren.
Das EHI Retail Institute berichtet,
dass der deutsche Einzelhandel kräftig
in das Erscheinungsbild und die technische
Ausstattung seiner Geschäfte investiert,
um sich gegenüber dem Online-Handel
als attraktiver Einkaufsort
zu behaupten. Nach den Zahlen des
des Forschungs-, Bildungs- und Beratungsinstituts
in Köln gaben die Unternehmen
im vergangenen Jahr allein für
die Ladeneinrichtung 1,72 Milliarden
Euro aus und lagen damit um 320 Millionen
höher als im Vergleichsjahr 2009.
30
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[leben]
haft aussehen lassen.“ Für Grundmann spielt
das Licht im modernen Ladenbau eine bedeutende
Rolle: „Die Ware muss leuchten und
wird deshalb immer bewusster effektiv in Szene
gesetzt, damit die Käufer die Bühne betreten
können. Das Schlimmste ist, wenn sich
der Kunde langweilt. Deshalb ist es die Aufgabe
von Ladenplanern und Ladenbauern, die
Kunden möglichst lange im Geschäft zu halten.
Je länger der Einkauf dauert, desto länger
ist auch der Einkaufsbon an der Kasse.“
Auch für Krause sind Emotionen entscheidende
Kauffaktoren: „Wer sich wohlfühlt im
Laden, ist eher bereit, Geld auszugeben. Daher
wird heute mehr Wert auf eine zielgruppenorientierte
Darstellung der Marke, des Geschäfts
und der Ware gelegt.“
Raum zum Wohlfühlen
Die Ladenbau-Spezialisten sollen einen Raum
zum Wohlfühlen schaffen, in dem der Konsument
gerne einkauft – weil die Ware ansprechend
inszeniert ist. „Die Frequenz der Laden-
Neugestaltung ist in den letzten Jahren höher
geworden“, berichtet Krause. „Die Händler
fordern heute früher neue Konzepte und nehmen
Teilrenovierungen vor, denn dem Kunden
soll eine immer neue und faszinierende
Welt geboten werden. Die Anforderungen der
Händler an den Ladenbau sind daher heute:
schnell und unkompliziert veränderbare Läden
zu gestalten.“
Ohne diese Flexibilität steht man als Ladenbesitzer
heute schnell auf verlorenem Posten –
oder zumindest in einem leeren Verkaufsraum.
Denn auch die Konkurrenz durch
Online-Shops wächst und wächst. Durch
Smartphones und Tablets ist das mobile Internet
aus dem Einkaufsverhalten der Menschen
nicht mehr wegzudenken. Mit nur einem
Klick lassen sich Preise vergleichen – und
zwar direkt am Ladenregal. Krause empfiehlt
dennoch Gelassenheit: „Den reinen Vorgang
des Einkaufens kann der Konsument auch
über das Internet abwickeln. Doch die sofortige
Verfügbarkeit, das haptische Erlebnis und
das Einkaufsgefühl, das gibt es nur im Laden.“
Es ist kurios, doch die Firma Roland Berger
Strategy Consultants hat in der Handelsstudie
„Dem Kunden auf der Spur“ festgestellt, dass
Online-Shops den stationären Handel sogar
stärken. Zwei Drittel der Käufer in den Innenstadtgeschäften
sind demnach Stammkunden.
In Online-Shops sind dies gerade einmal
13 Prozent.
Vorab im Netz informieren und dann ab auf
die Einkaufsmeile. So machen das viele Kunden.
Denn noch immer gibt es die beste Beratung
im Geschäft und nicht am Computer zu
Hause. Und auch das gemeinsame Shoppen
mit Freunden und Bekannten ist und bleibt
eine gesellige Freizeitbeschäftigung, auf die
man trotz Internet nicht verzichten möchte.
Selbst Äpfel und Birnen, Kiwis und Zwetschgen
wollen aufs Appetitlichste „inszeniert“ werden.
Foto: © Anton Gvozdikov / fotolia.com
Eben mal den Fuss scannen
Dennoch kommt an den modernen Medien
heute niemand mehr vorbei. Grundmann zufolge
muss sich der Einzelhandel in Zukunft
durch zusätzlichen Service profilieren. Neben
der Stärkung der eigenen Marke und dem architektonischen
Aufbau der Verkaufsräume
sollen attraktive Inneneinrichtungen immer
mehr Platz für digitale Medien schaffen: „Dazu
gehören unter anderem Touchscreen-Bildschirme,
auf denen man sich über die angebotenen
Waren im Geschäft sowie über deren
Herstellung informieren oder sich sein eigenes
Outfit erstellen lassen kann. Mit modernen
Scan-Geräten beispielsweise kann man
die exakten Maße der Kundenfüße festlegen
und festhalten. Diese Daten sind dann auch
für zukünftige Einkäufe gespeichert.“
Doch bislang wird die Geschäftswelt noch
nicht komplett von Bits und Bytes regiert.
Deshalb setzen auch beim Ladenbau wieder
mehr Einzelhändler bewusst auf natürliche
Materialien wie Vollholz, Kork oder Steine.
Für Grundmann hat dieser Öko-Trend auch
einen positiven Nebeneffekt: „Ladeneinrichtungen
aus Naturstoffen kommen beim Kunden
gut an und erhöhen den Reiz, die angebotenen
Produkte zu kaufen.“ Speziell
Outdoor-Läden wecken mit ihrem Ladenambiente
die Lust am Wandern in der frischen
Luft. Und dazu gehören eben auch Kältekammern
für Winterjacken. [!]STEFAN LOEFFLER
ANNETTE RUESS
w w w.architektur-ruess.de
ANNETTE RUESS
w w w.architektur-ruess.de
F r e i e r A r c h i t e k t
Dipl. Ing. ( FH )
A r c h i t e k t u r
I n n e n a r c h i t e k t u r
An der Mühle 3
8 9 312 G ü n z b u r g
Te l . 0 8 2 21 - 21217
annetteruess@t-online.de
F r e i e r A r c h i t
Dipl. Ing. (
A r c h i t e k t
I n n e n a r c h i t e k
An der Mühl
8 9 312 G ü n z b
Te l . 0 8 2 21 - 21
annetteruess@t-onli
31
[finanzieren] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
A Die IBAN hat je nach Land eine feste Länge, z.B. in Deutschland
einheitlich 22 Stellen
A B C D E
B Länderkennzeichen mit 2 Stellen
C Prüfziffer mit 2 Stellen
D Bankleitzahl mit 8 Stellen
E Kontonummer mit 10 Stellen
IBAN
D E 3 9 1 0 0 1 00 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0
BIC
S P A R D E F F X X X
1 2 3 4 5
1 Der BIC hat 8 oder 11 Stellen
2 Bankkennung mit 4 Stellen
3 Länderkennzeichen mit 2 Stellen
4 Ortskennung mit 2 Stellen
5 Erweiterte Bankkennung oder Filialkennung
mit 3 Stellen
Iban, die Schreckliche
Viele Unternehmen haben den Aufwand unterschätzt, den der einheitliche europäische Zahlungsverkehr mit
sich bringt. Die Herausforderung bei Sepa ist nicht etwa die 22-stellige internationale Kontonummer, sondern
das Umstellen der EDV und Anpassen der innerbetrieblichen Abläufe.
Nur noch zwei Monate sind es, bis Unternehmen und Vereine
ihren Zahlungsverkehr auf die europäischen Sepa-Vorgaben
umgestellt haben müssen. Vom 1. Februar an bilden alle EU-
Länder sowie Norwegen, Liechtenstein, Island, die Schweiz
und Monaco die „Single Euro Payments Area“, also einen Raum mit
einheitlichem Zahlungsverkehr. Die nationalen Zahlungssysteme haben
mit diesem Tag ausgedient. Unternehmen und Vereine, die die
Umstellung nicht rechtzeitig schaffen, bekommen Probleme – vor allem
beim Einzug von Lastschriften. Geld könnte in der Kasse fehlen,
Zahlungsengpässe drohen, warnt Carl-Ludwig Thiele, der im Vorstand
der Bundesbank für Zahlungsverkehr zuständig ist.
Viele Hinken hinterher
Von 3,6 Millionen Unternehmen in Deutschland haben bisher nur
1,1 Millionen überhaupt eine Gläubiger-ID bei der Deutschen Bundesbank
beantragt. Das wäre einer der ersten Schritte, um sich für Sepa fit
zu machen. „Die eigentlichen Herausforderungen sind aber ganz anderer
Art“, sagt Jörn Struck, Mitglied der Geschäftsleitung der Ulmer
Wilken GmbH, einem Spezialisten für betriebswirtschaftliche Standardsoftware.
„Unternehmen und Banken müssen in Abläufe und
EDV-Programme aus den 70er und 80er Jahren eingreifen.“ Häufig seien
die Experten, die die Programme geschrieben hätten, gar nicht
mehr im Unternehmen, berichtet Struck. Viele Firmen seien beim
Thema Sepa zu spät aufgewacht, manche schlafen immer noch.
Zu diesem Schluss kommt auch eine Untersuchung des IBI Research-
Instituts der Universität Regensburg. Die Gründe dafür sind vielfältig:
Die Tragweite des Projektes wird unterschätzt, es gibt technische Probleme,
der Hersteller liefert das Software-Update zu spät, dazu kommen
krankheitsbedingte Ausfälle von Mitarbeitern und vieles mehr.
„Trotz vieler Warnungen werden die meisten Schritte zur Sepa-Umstellung
erst im vierten Quartal erfolgen“, schreibt IBI Research.
Die Folge: Erste Testtransaktionen sowie die Umstellung passieren zu
spät, meinen die Experten der Uni Regensburg. Dabei gaben in einer
Befragung 27 Prozent an, dass es beim Ausfall von Lastschrifteingängen
im Unternehmen schon innerhalb von fünf Tagen zu Liquiditätsproblemen
kommen kann. Eng wird es auch, wenn technische
32
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[finanzieren]
Schwierigkeiten auftauchen, beispielsweise bei der sogenannten
Mandatsverwaltung. Ohne eine gültige Erlaubnis darf der Zahlungsempfänger
keine Lastschrift einziehen.
Dringend empfohlen: Testlauf mit der Bank
Die Bundesbank hat Anfang Herbst eine Informationskampagne gestartet.
„Aus dieser Nummer kommen sie nicht heraus“, lautet das
Motto der Anzeigen, die auf die Vorteile von Sepa hinweisen und die,
so Thiele, „die Scheu vor der internationalen Kontonummer Iban nehmen“
solle. Die 22-stellige Nummer, die sich unter anderem aus bisheriger
Bankleitzahl und Kontonummer zusammensetzt, wird von einigen
schon als „Iban, die Schreckliche“ tituliert.
Laut Struck sind die Unternehmen aber höchst unterschiedlich von
Sepa betroffen – je nach Größe, Kundenzahl, Internationalität des Geschäfts
und Ausmaß des Lastschrifteinzugs. Wilken selbst habe mit
allen seinen Kunden in diesem Jahr ein Umstellungsprojekt umgesetzt.
Daraus haben sich in den Firmen Folgeprojekte ergeben. Ein Teil
der Umstellung passiere zwar in der Software. Die Unternehmen
müssten aber ihre Abläufe darüber hinaus an die Sepa-Einreichungsfristen
der Hausbank anpassen. Da stecke sehr viel Arbeit im Detail.
Wichtig ist nach Strucks Worten, dass sich Unternehmen schnell mit
ihrem Software-Hersteller und ihrer Hausbank zusammensetzen: „Es
reicht nicht zu schauen, ob aus dem EDV-System formattechnisch die
richtigen Daten herauskommen. Die Unternehmen sollten unbedingt
Sepa in Kürze
Sepa umfasst einen einheitlichen Zahlungsverkehrsraum für
insgesamt 32 europäische Länder mit 500 Millionen Einwohnern.
Ziel: mehr Wettbewerb im Zahlungsverkehr und sinkende
Preise und Kosten. Schätzungen der Europäischen Zentralbank
(EZB) zufolge wird die Sepa-Umstellung 10 Milliarden Euro
kosten.
Die EU-Kommission hat im Gegenzug die Einsparungen über
einen Zeitraum von sechs Jahren auf 125 Milliarden Euro beziffert.
Dies ergibt sich unter anderem daraus, dass ein Unternehmen
für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs im Sepa-Raum
nur noch ein Kreditinstitut benötigt und nicht jeweils eine Bank
in den Sepa-Ländern, in denen es Geschäfte betreibt.
Die Dimension des Projektes wird an den Zahlen für Deutschland
deutlich: Jeden Tag laufen hierzulande zehn Millionen
Überweisungen und Lastschriften über die Bundesbank.
Im Internet gibt es unter www.ibi.de/files/sepa/SEPA-Checkliste.pdf
einen Aufgabenkatalog für Unternehmen.
Infos auch unter www.sepadeutschland.de
mit ihrer Bank einen Testlauf machen“, empfiehlt Struck. Dann sehen
sie auch, wo ihr Kreditinstitut bei der Sepa-Umstellung steht. [!]
ROLF OBERTREIS/ALEXANDER BÖGELEIN
Wichtig! Die Umstellung auf
das neue Verfahren hat bereits
begonnen...
Die Neuerungen im Zahlungsverkehr!
„SEPA“ – Erkundigen Sie sich rechtzeitig.
Ihr Berater informiert Sie gerne.
SEPA betrifft uns alle! Zum 01. Februar 2014 werden in Deutschland die bisherigen inländischen Überweisungs- und Lastschriftenverfahren abgeschaltet. Der Zahlungsverkehr wird auch innerhalb
Deutschlands nur noch über SEPA-Zahlungen erfolgen. Infomieren Sie sich jetzt. Gerne stehen wir Ihnen als zuverlässiger Partner zur Seite.
[führen] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Wie man gute Leute findet und hält
Fachkompetenz ist das eine, Sozialkompetenz das andere – das gilt auch für Führungskräfte, erklärt Esta-Personalchef
Philipp Raunitschke in unserer Umfrage. Die Firma will den Mitarbeitern Partner in allen Lebenslagen sein.
das Profil genau definieren. Anschließend
wird ein relevantes und in der Vergangenheit
bewährtes Kommunikationsmedium ausgewählt,
das für die jeweilige Zielgruppe passt.
Erfahrungsaustauschgruppen (so genannte
Erfa-Runden) und Verbandstreffen geben immer
wieder neue Impulse und Inspirationen.
Sehr bewährt hat sich auch die Mitarbeiterempfehlung.
Über unser Programm „Mitarbeiter
werben Mitarbeiter“ konnten wir bereits
einige neue Kolleginnen und Kollegen
begrüßen.
Personalchef Philipp Raunitschke: Weiterbildungsangebote gehören bei Esta ebenso zum Programm wie
Beratung über Gesundheitsthemen bis hin zur Suchtprävention.
Welche Themen beschäftigen Sie derzeit
am meisten?
Zum einen ist natürlich auch in unserer Branche
der Fachkräftemangel ein zentrales Thema.
Zum anderen beschäftigt mich derzeit das
Thema Soft Skills (Führen, Lenken, Leiten).
Ich sehe das Führungsverhalten als einen sehr
kritischen Erfolgsfaktor. Die beste Fach- und
Methodenkompetenz reicht nicht aus, wenn
Führungs- und Sozialkompetenzen fehlen.
Dies ist, vor allem vor dem Hintergrund der
steigenden interdisziplinären Projektaufgaben,
eine echte Herausforderung.
Wo finden Sie die geeigneten Mitarbeiter?
Auch wir nutzen alle klassischen Human-
Ressources-Akquisewege. Allerdings versuchen
wir auch mindestens die Hälfte des Ersatz-
und zusätzlichen HR-Bedarfes über
eigene Nachwuchskräfte zu generieren. Dabei
nutzen wir klassische Methoden wie Schulund
Hochschulmarketing, Ausschreibungen
über Zeitungen, Homepage und Onlineportale.
Je nach gewünschtem Profilbild betreiben
wir auch Absolventenmarketing. In Einzelfällen
nehmen wir auch die Dienste von externen
Personalberatungen und Headhuntern in
Anspruch. Mitentscheidend über eine erfolgreiche
Besetzung ist dieDefinition des Aufgabenprofils.
Wir versuchen dieses durch eine
„360-Grad-Abfrage“ zu minimieren, indem
wir alle Schnittstellen mit einbeziehen und
Wie sieht Ihr Ausbildungsmarketing aus?
Zum einen legen wir unseren Fokus auf regionale
Schulen, Universitäten und Hochschulen.
Seit 2011 ist Esta Bildungspartner der
Wirtschaftsschule Senden. Ebenso haben wir
seit langem eine Partnerschaft zur Fachoberschule
Neu-Ulm. Auch das Thema Social Media
wurde neu konzipiert, um potentielle Bewerber
auch überregional auf uns
aufmerksam zu machen. Dafür haben wir unter
anderem eigens einen Social-Media-Kompass
entworfen, um Mitarbeitern wichtige
Regeln im World Wide Web näherzubringen.
Auch diverse Events, wie den Ulmer Einsteinmarathon
oder auch den Girls‘ Day, nutzen
wir für unser Ausbildungsmarketing.
Zur Person
Philipp Raunitschke (37) ist verheiratet,
hat zwei Kinder und wohnt in Memmingen.
Der gebürtige Füssener arbeitet
seit 1999 für Esta. Er fing im
Bereich Vertrieb/Controlling an, übernahm
später Aufgaben in der Personalleitung,
in Controlling und Qualitätsmanagement.
Vom Jahr 2006 an
Personalleitung und Leitung Finanzen
& Verwaltung; seit 2009 Prokurist; seit
2012 Übernahme der Geschäftsleitung
für die Ressorts Personal, Controlling,
Finanzen und Verwaltung.
34
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[führen]
Esta macht Schluss mit Spänen, Staub und Rauch
749.-*w
Nivona CafeRomatica
757 schwarz
* mit Cappuccino und Latte-
Macchiato-Funktion und Spülpflege-
Automatik für Milchaufschäumer
Esta ist eines der führenden Unternehmen
im Bereich der Absaugtechnik mit
Sitz im bayerischen Senden und eigenen
Niederlassungen weltweit. Seit mehr
als 40 Jahren bietet das Familienunternehmen
überall dort, wo bei Fertigungsprozessen
Staub, Rauch oder Späne
entstehen, ein breites Spektrum
an innovativen Produkten und maßgeschneiderten
Lösungen – für unterschiedlichste
Branchen und Anwendungsbereiche.
Der Erfolg von Esta ist eng verknüpft mit
den Menschen, die für das Familienunternehmen
arbeiten. Das Unternehmen fördert
junge Talente und ermöglicht ihnen
attraktive Einstiegsmöglichkeiten. Auch
für Absolventen und Berufserfahrene bietet
Esta ein Arbeitsumfeld für die Besten
der Branche.
Was tun Sie, um Mitarbeiter langfristig ans
Unternehmen zu binden?
Es ist wichtig, einen bewussten, durchaus
aber auch kreativen Umgang mit dem Thema
HR-Bindung und Entwicklung zu pflegen. Der
Anspruch an uns selbst ist, Partner für unsere
Mitarbeiter und ihre Familien in allen Lebenslagen
zu sein und ein Arbeitsumfeld für die
Besten der Branche zu schaffen. Ein Schwerpunkt
um die jeweiligen Lebensbedarfe zu
ermitteln ist das Kommunikationsverhalten
der Firma. Wir bieten unter anderem Perspektivgespräche
mit Schulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten,
diverse Leistungen wie
Sucht-, Schuldner-, oder Gesundheitsberatung
und informieren in regelmäßigen Abständen
in Betriebsversammlungen, öffentlichen
Aushängen und Mitarbeitergesprächen
über aktuelle Entwicklungen im Unternehmen.
Im Prinzip muss das Vertrauen der Mitarbeiter
erarbeitet werden. Dies gelingt nur
über nachhaltige Maßnahmen und einen
ständig fortlaufenden persönlichen Kontakt.
Selbstredend spielt auch das Entlohnungssystem,
das den Marktpreis abbildet, in Verbindung
mit dem Zielvereinbarungssystem eine
wichtige Rolle. Auch muss der Mitarbeiter in
unsere Unternehmenskultur passen.
Welche Instrumente nutzen Sie, um das
Wissen der Mitarbeiter im Unternehmen
besser zu nutzen?
In unserer eigenen Esta-Academy werden gezielt
Schulungsbedarfe aufgenommen und
bedarfsgerecht umgesetzt. Wichtig ist dabei
auch, die jeweiligen Vorgesetzten hinsichtlich
der Umsetzungswirksamkeit und Kontrolle
mit einzubeziehen. Ebenso unterstützen
wir ein lebendiges Vorschlagswesen und
kontinuierliche Verbesserungsprozesse im
Unternehmen.
Wie viel investieren Sie in Weiterbildung?
Wir investieren so viel, um unseren Anspruch,
die Besten der Branche zu beschäftigen,
zu erfüllen. [!]
amb
35
[machen] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Der junge Wal in der Öko-Welt
Wer eine Nische besetzt, muss auffallen. Beim Einrichtungshaus Kohler kommen zu dem konsequent geführten
Sortiment ein markantes, walförmiges Firmengebäude und ein außergewöhnliches Finanzierungskonzept dazu.
Phantasiebegabte Zeitgenossen erkennen
in dem Firmensitz im Gewerbegebiet
der Illertal-Gemeinde Erolzheim
einen Wal. Geschuldet ist dies vornehmlich
der auffällig geschwungenen Dachform,
nicht so sehr seiner Größe. Zwar sieht sich
Kohler als eines der größten Naturmöbelhäuser
Süddeutschlands, doch das relativiert sich
angesichts der Giganten, die die Möbelhauslandschaft
beherrschen. Wenn schon eine
Analogie, dann wäre Kohler also wohl ein
Jungwal.
In seinem Bauch wandelt der Besucher durch
ein Sortiment, das die Sehnsucht nach alten
Werten, nach ansprechender Gestaltung und
nach Schadstofffreiheit gleichermaßen befriedigt.
Das Haus lebt von Privatkunden, das
Objektgeschäft, berichtet Inhaber Peter Kohler,
mache nur einen kleinen Teil aus. Und
diese Kunden sind offenbar nicht nur bereit,
zum Teil weite Anreisen „in die Provinz“ in
Kauf zu nehmen, sondern sich das Einrichten
auch was kosten zu lassen. Seinen Kundenstamm
definiert Kohler denn auch so: „Kann
sich was leisten, will es sich aber auch.“ Hängt
also vom Anspruch ab, nicht ausschließlich
vom Geldbeutel. Als weiteren Pluspunkt sieht
Kohler die profunde Beratung. Denn viele der
Möbel folgen der System-Idee und lassen sich
mannigfach variieren und passgenau an individuelle
Wünsche anpassen oder auch anfertigen.
Da ist Verkaufspersonal vom Schreiner-
Fach gewiss von Vorteil.
Für das Firmengebäude hat Kohler schon mehrere Preise und Auszeichnungen eingeheimst: unter anderem
2008 den Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg.
Die Banken sagten: Njet
Das Sortiment stammt nach Kohlers Angaben
von wenigen Dutzend, größtenteils deutscher
Lieferanten, von vielen eher kleineren und als
größtem vom „Team 7“, dem Zugpferd aus Österreich.
Kohler legt auch hier großen Wert
auf Konsequenz: „Mal Ökomöbel, mal Spanplatte“,
das gehe nicht.
Über die Jahre hinweg ist so eine große Vertrauensbasis
zwischen dem Händler und den
Kunden entstanden. Ohne diese wäre der
Jungwal wohl erst gar nicht gezeugt worden.
36
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
Denn als sich Kohler vor knapp zehn Jahren
anschickte, sein kleines Geschäft vom benachbarten
Berkheim nach Erolzheim zu verlegen
in einen maßgeschneiderten Neubau,
sagten die regionalen Banken zu seinem Kreditbegehren:
Njet. „Die haben mir das schlicht
nicht zugetraut.“
Doch der gelernte Kaufmann gab nicht auf
und wandte sich erst einmal an die Kundschaft
mit der Bitte um Kapital. Sein Begehren
stieß dann tatsächlich auf eine ermutigende
Resonanz, es kamen auf diesem Weg stille Einlagen
in Höhe von 165.000 Euro zusammen,
worauf wiederum die ökologisch ausgerichtete
GLS-Bank einen
größeren Kreditbetrag
zu sicherte.
Die noch vorhandene
Finanzierungslücke
zu dem
eine Million Euro
teuren Neubau
schloss schließlich
doch noch ein regionales
Institut.
Ohne die Hilfe seiner Kunden
hätte Peter Kohler den Da die Einlagen
Umzug nicht finanzieren weiter anwuchsen
können.
und mittlerweile
die halbe Million
Euro übersteigen, konnte Kohler bei den
Banken Sondertilgungen vornehmen und
sich ein Nachbargrundstück sichern. Ungewöhnlich
ist bei der „Kohler – natürlich einrichten
GmbH & Co KG“ also auch die offene
Kommunikation über ihren speziellen und
hindernisreichen Weg in Finanzierungsfragen:
Kohler baut die Schilderungen sogar in
Vorträge mit ein.
Auch Ebay ist nicht tabu
Seine Anleger hat der Händler nicht enttäuscht.
Bisher sei es noch immer gelungen,
die Jahresprognosen zu erfüllen und zum Teil
sogar zu übertreffen. Rabattschlachten, wie die
[machen]
Giganten sie sich zu liefern pflegen, spielten
dabei keine Rolle, denen verweigert sich der
Öko-Einrichter. Aber natürlich beobachtet der
Inhaber sehr genau die Preise der Mitbewerber,
die Kunden täten’s schließlich ebenso. Für den
Abverkauf nutzt er Ebay. Facebook-Präsenz gehört
ebenfalls dazu. Ganz neu am Start ist der
Online-Shop. Würden derzeit allenfalls fünf
Prozent des Umsatzes übers Internet generiert,
geht Peter Kohler von künftig steigenden Anteilen
für den Online-Handel aus.
Bauhaus auf dem Ökotrip
Ein wichtiger Werbeträger ist das Gebäude
selbst, auffällig in Form und Ausstattung,
nach Passivhausstandard konzipiert und damit
unter den „Walen“ bislang einmalig. Als es
2008 eröffnet wurde, folgte eine Serie an Presseberichten
in diversen Fach- und Publikumsmedien.
Anhaltende Aufmerksamkeit sichert
sich Kohler ebenso mit der Teilnahme an jährlich
bis zu zehn Publikumsmessen in der Region.
Auch die vielen Preise für den strikt ökologischen
Ansatz im eigenen Domizil und im
Firmenkonzept spielen beim Marketing eine
gewichtige Rolle. Erst vor wenigen Wochen
kam eine Auszeichnung im Rahmen des Innovationspreises
der Lechwerke AG dazu: für
den Energie-Mix aus Photovoltaik-Anlagen,
hocheffizienten Wärmepumpen und innovativer
Technik. Kohler zufolge erzeugt das Gebäude
mehr Energie, als es benötigt.
Und das Design? Dass „Öko“ und eine zeitgemäß-pfiffige,
vielleicht sehr strenge und geradlinige
Gestaltung miteinander im Clinch
liegen, sei nun aber wirklich längst überwunden,
zeigt sich Kohler ob der Frage etwas verwundert.
„Knolli bolli“ titulieren sie den eher
klobig-runden Stil aus den Anfängen der dänisch
dominierten Naturmöbel-Zeiten. Das
Gros der heutigen Kunden aber verlange gestalterische
Linien im zeitgenössischen Look.
Eher Bauhaus auf Öko denn Öko auf Neobarock.
[!]
Thomas Vogel
ARCHITEKTUR IN
HOLZ UND GLAS
PLATZ HAUS 21 GmbH
Tel. +49 7581 201-0
www.platz.de
Ein langer Weg in die „Oase“ und schließlich in den Wal
„Leben braucht Veränderung“, das
schreibt Peter Kohler im Vorwort des
jüngsten Hauskatalogs. Die beste Inkarnation
dieses Mottos ist der Mann selbst.
Der heute 52-Jährige hat sein Berufsleben
als Kaufmann im Möbelhandel begonnen.
1991 wechselte er zu einem auf
Öko-Baustoffe spezialisierten Händler im
Ulmer Raum und baute dort eine weitere
Sparte mit Öko-Möbeln auf, die er als geschäftsführender
Gesellschafter leitete.
Dann trennten sich die Wege. 1996 eröffnete
Kohler in Berkheim seine „Möbel-
Oase“, aus der 2004 „Kohler – natürlich
einrichten“ wurde. 2008 schließlich
konnte das Unternehmen nach Erolzheim
ziehen und den markanten Neubau eröffnen,
„unser sichtbares Alleinstellungsmerkmal“,
wie Kohler sagt.
Mittlerweile beschäftigt das Haus elf Mitarbeiter,
darunter seine Frau Hildegard
und Julian Kohler, eines der drei Kinder.
[leben] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Weihnachtslieder im April
Ja, ist denn schon wieder Weihnachten? Viele Firmen beenden das Jahr mit einer gemütlichen Betriebsfeier.
Unserem Mitarbeiter Stefan Loeffler verrieten sechs Führungskräfte in unserer Umfrage unter anderem,
was man dagegen tun kann, wenn man dann am nächsten Tag unerwünscht geduzt wird.
1) Was gehört für Sie zu einer schönen Weihnachtsfeier?
2) Wo und wie feiern Sie mit Ihren Mitarbeitern?
3) Gibt es einen Dresscode?
4) Was war für Sie das denkwürdigste Erlebnis auf einer
Weihnachtsfeier?
5) Was raten Sie Leuten, die am Tag danach unerwünscht
geduzt werden?
Astrid Piela ist seit
fünf Jahren Mitglied des
Vorstandes der Volksbank Ulm-
Biberach eG.
1) Für mich gehört zu einer schönen Weihnachtsfeier diese ganz bestimmte
„Magie“ – mit einem klassischen weihnachtlichen Flair.
Ich finde es selbstverständlich, dass man hier die Gelegenheit nutzt
und den Kollegen und Mitarbeitern einmal mehr Danke sagt.
2) Geplant ist für dieses Jahr ein klassisches Weihnachtsessen in einer
schönen Ulmer Lokalität.
3) Der Dresscode sollte einfach dem Anlass entsprechend sein – nicht
zu steif. Beim klassischen Weihnachtsessen ist ein Bankmitarbeiter
quasi im „Vorteil“: Er kann mit Anzug oder die Damen im Kostüm
geradewegs nach der Arbeit zum gemeinsamen Essen gehen.
4) Das war ein sogenanntes „Dinner in the Dark“, bei dem die Speisen
im Dunkeln „erschmeckt“ werden mussten. Ich möchte jedoch lieber
sehen, was mir kredenzt wird.
5) Die Welt wird mit dem Du über Nacht nicht eine andere. Vielleicht
sollte derjenige einfach mit viel Fingerspitzengefühl erklären, dass
er das Du im Job nicht mehr wünscht. Unter Umständen ist es dem
Gegenüber dann ja selbst peinlich, auf einem Du zu bestehen.
38
Foto: © Smileus / fotolia.com
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[leben]
© iren_lo / fotolia.com
1) Das Wichtigste sind die Kollegen.
2) Alle unter einen Hut zu bringen, ist bei den EBU nicht ganz einfach.
Da besonders im Winter viele Kollegen Bereitschaft haben, holen
wir die Weihnachtsfeier mit ihnen im April nach. Die Kollegen von
den Recyclinghöfen feiern „termingerecht“.
3) Einen Dresscode gibt es nicht, doch alle sind feierlich gekleidet. Das
ist schon ein ganz anderes Bild – sonst sehe ich die meisten Kollegen
in der Farbe Orange. Eine Weihnachtsmütze gehört nicht dazu.
4) Ich musste mich erst daran
gewöhnen im April bei Sonnenschein
unter einem Plastiktannenbaum
Weihnachtslieder
zu singen. Aber das
gehört einfach zu den EBU.
5) Erst einmal versuchen rauszubekommen,
warum man
auf einmal geduzt wird.
Der 41-jährige Michael
Potthast ist verheiratet und
seit vier Jahren Betriebsleiter
der Entsorgungsbetriebe EBU
der Stadt Ulm.
Andreas von Studnitz wurde
1954 in Bonn geboren. Er studierte
erst Jura, dann Schauspiel.
Seit der Spielzeit
2006/2007 ist der zweifache
Familienvater Intendant am
Theater Ulm.
1) Dass „quer durch die Abteilungen“ die Mitarbeiter zusammensitzen.
Dazu gutes Essen, gute Stimmung,
2) Im Theater, unserem Arbeitsplatz.
3) Kein Dresscode. Jeder kommt, wie er will. Ich trage, wie immer, einen
dunklen Anzug. Im Winter aus Cord.
4) Ich habe noch keine Höhe- oder Tiefpunkte erlebt.
5) Entspannt beim Sie zu bleiben.
Wenn Treue Spaß macht,
ist es vermutlich Liebe.
Das Jubiläumsmodell 50 Jahre 911.
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Wir freuen uns auf Sie.
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39
[leben] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
1) Was gehört für Sie zu einer schönen Weihnachtsfeier?
2) Wo und wie feiern Sie mit Ihren Mitarbeitern?
3) Gibt es einen Dresscode?
4) Was war für Sie das denkwürdigste Erlebnis auf einer
Weihnachtsfeier?
5) Was raten Sie Leuten, die am Tag danach unerwünscht
geduzt werden?
Kurt Stiffel ist 55 Jahre alt, hat
eine Tochter und einen Sohn.
Er arbeitet seit 25 Jahren bei
der Firma Lebkuchen Weiss in
Neu-Ulm. Seit zehn Jahren ist
er als Werksleiter für Produktion
und Technik verantwortlich.
1) Bei uns nennt sich das Jahresabschlussfeier. Dazu gehören ein schönes
Ambiente, gutes Essen, Live-Musik und eine volle Tanzfläche.
2) Wir feiern schon seit vielen Jahren im Wiley-Club. Nach einer kurzen
Begrüßung genießen wir zusammen das gute Essen und ehren
die Jubilare. Dann bieten wir eine Showeinlage oder eine Tombola,
die von unseren Azubis organisiert wird.
3) Also selber trage ich „ausnahmsweise einen Anzug mit Krawatte“,
und alle legen Wert darauf sich schön und elegant zu kleiden. Da
wir im Betrieb alle Schutzkleidung tragen müssen, irgendwie alle
gleich ausschauen, ist es immer wieder ganz toll, zu sehen, wie sich
die Mitarbeiter dann fast verwandeln.
4) Ich hatte bei einer Tombola einmal eine Videokamera gewonnen
und war überrascht, weil ich nicht wollte, dass mein Name in der
Lostrommel ist.
5) Einfach ganz klar und offen sagen: „Tut mir leid, aber ich will das
nicht.“
Der 56-jährige Erwin Settele
ist verheiratet und hat vier
Kinder. Seit 1988 ist er Geschäftsführer
der von seinem
Vater 1968 gegründeten Settele
Schwäbische Spezialitäten und
Feinkost GmbH. Er ist verantwortlich
für 250 Mitarbeiter.
Johann Fischer wurde am
24. Dezember 1959 geboren.
Der zweifache Familienvater
ist seit 20 Jahren der alleinige
Geschäftsführer der Jehle-
Markt GmbH in Ulm.
1) Ich wünsche mir, dass alle Mitarbeiter an diesem Abend bei einem
guten Essen gemütlich beisammensitzen und sich auch einmal
über Dinge unterhalten können, für die in der Hektik des Geschäftsbetriebs
keine Zeit ist.
2) Seit einigen Jahren feiern wir immer wieder gerne im Söflinger KCC
Theater – bei einer Vorstellung aus dem aktuellen Programm und
dem dazugehörigen Buffet.
3) Einen Zwang zu bestimmter Kleidung halte ich bei einer Jahresfeier
nicht für sinnvoll, jeder soll so kommen, wie er sich am wohlsten
fühlt. Ich selbst trage normalerweise einen schlichten, aber festlichen
Anzug.
4) Hier fällt mir der Auftritt der Oberelchinger Kinder-Karnevalsgarde
vor vielen Jahren ein, bei der auch meine kleine Enkelin eifrig mitgetanzt
hat. Unser inzwischen verstorbener Firmengründer Eugen
Jehle war darüber sichtlich begeistert und gerührt.
5) Wenn jemandem das Duzen unangenehm ist, würde ich den betroffenen
Mitarbeitern in so einem Fall raten, sich einfach untereinander
auszusprechen.
1) Als Marktführer bei frischen Spätzle und Suppeneinlagen ist es für
uns selbstverständlich, mit einem tollen Weihnachtsmenü in einem
entsprechenden Ambiente mit unseren Mitarbeitern zu feiern.
2) Dieses Jahr feiern wir mit unseren Mitarbeitern in der Oldtimerfabrik
Classic. Nach dem offiziellen Teil sorgt ein DJ für Stimmung.
Getanzt wird dann meist bis zum Ende um 3 Uhr. Da bin ich allerdings
schon zu Hause.
3) Wir schreiben natürlich keinen Dresscode vor. Aber die Mitarbeiter
kleiden sich alle sehr schick. Für mich selbst gehört natürlich ein
Anzug mit Krawatte zu einer Weihnachtsfeier.
4) Der schönste Moment war für mich, als sich meine Mitarbeiter vor
Jahren dazu entschlossen hatten, für einen wohltätigen Zweck zu
spenden.
5) Künftig etwas weniger zu trinken.
40
unternehmen [!] Ausgabe 36 | Dezember 2013
[namen & nachrichten]
Stiefel macht
Heizpellets aus
Apfeltrester
Einen neuen Brennstoff hat Michael
Stiefel, Inhaber der gleichnamigen
Fruchtsaftkelterei in
Ravensburg, entwickelt: Er
stellt Pellets aus Apfeltrester
her, also dem Rest des ausgepressten
Obstes. An Trester
herrscht in dem Unternehmen
mit einer Abfüllkapazität von
jährlich 1,5 Millionen Litern
Fruchtsaft kein Mangel. Weil
die Saft-Herstellung eine energieintensive
Angelegenheit ist,
war der Anreiz, den Trester
selbst zu nutzen, groß. Technologisch
gab es für das Verfahren
kein Vorbild. Finanzielle Unterstützung
erhielt Stiefel aus dem
Landeswirtschaftsministerium
und dem Europäischen Fonds
für Regionale Entwicklung der
EU. Sonst hätte Stiefel das
750.000-Euro-Projekt nicht
stemmen können. HAM
Hymer senkt
Mitarbeiterzahl
und Produktion
Begrüßten die Gäste: Melanie Inhofer-Schorr, ihr Vater August Inhofer und ihr Cousin Edgar Inhofer.
Design-Treffpunkt für Süddeutschland
Zum fünften Mal hat das Einrichtungshaus Interni, das zur Inhofer-Gruppe ghört, zu einer
„Nacht des Designs“. Rund 1000 Gäste aus Süddeutschland kamen nach Senden, um sich in
edlem Ambiente über Trends und neue Kollektionen zu informieren. „Wir sind für Sie regelmäßig
als Trendscout in Mailand, Frankfurt, Köln und Paris unterwegs, weil wir permanent auf der
Suche nach außergewöhnlichen Produkten und Modellen sind“, sagte Melanie Inhofer-Schorr.
„Interni“ gilt nach ihren Worten als einer der großen Designtreffpunkte bundesweit. Kein Einrichtungshaus
vereine so viele hochwertige Designprodukte bekannter Manufakturen und
Möbelhersteller unter einem Dach.
pau
Der Reisemobil- und Caravanhersteller
Hymer (Bad Waldsee)
verringert im Zuge der Reorganisation
die Zahl der Mitarbeiter
am Stammsitz um 200 auf
1000. Seit in den südeuropäischen
Ländern wegen der Finanz-
und Wirtschaftskrise die
Märkte eingebrochen sind, sank
der Absatz um 15 Prozent. Um
das aufzufangen, hat die neue
Geschäftsführung unter Jochen
Hein und Jörg Reithmeier die
bisherige Bandmontage, in der
nur gruppenweise produziert
werden konnte, auf eine modulare
Arbeitsorganisation umgestellt.
Die Lagerhaltung wird
weitgehend abgeschafft. Produziert
werden nur Exemplare, die
bestellt sind. Das Verfahren verbessere
die Produktivität um
rund 20 Prozent. Als neues Geschäftsfeld
setzt Hymer künftig
auch auf die Vermietung von
Fahrzeugen.
HAM
Fendt fährt mit
starken Traktoren
an die Spitze
Im ständigen Wettkampf der
Traktorenhersteller Fendt in
Marktoberdorf und dem US-
Hersteller John Deere um die
Spitzenposition auf dem deutschen
Markt hat 2013 das Ostallgäuer
Unternehmen den
Kühler vorn. Es verkaufte
18.000 Zugmaschinen mit einer
Leistung von mehr als 51 PS.
Der Absatzrekord ist darauf zurückzuführen,
dass Fendts US-
Mutterkonzern Agco den Firmensitz
in Marktoberdorf und
ein weiteres Werk in Bayern für
230 Millionen Euro ausgebaut
hat. Vor allem in Frankreich,
Großbritannien und Österreich
stieg der Absatz kräftig. Fendt
gehört seit 1997 zu Agco und
beschäftigt in Deutschland
4100 Mitarbeiter. HAM
Bei Omira
greift die
Sanierung
Bei der Großmolkerei Omira in
Ravensburg zeigt die in diesem
Jahr eingeleitete Restrukturierung
Wirkung. Unter der Leitung
einer neuen Geschäftsführung
und der Kontrolle eines
neuen Aufsichtsrats verbessert
sich das Ergebnis auf mehr als
4 Millionen Euro. Zum Erfolg
tragen die Spezialitäten der
Oberländer Milchverwerter bei.
Dazu gehören laktosefreie
Produkte und Butteröl. HAM
Überraschendes
Aus für Bergland
in Lindenberg
Die Käserei Bergland Naturkäse
GmbH in Lindenberg wird
geschlossen. 150 Mitarbeiter
verlieren ihren Arbeitsplatz.
Bergland gehört je zur Hälfte
Bayernland, einem Ableger der
Molkerei Zentrale Süd, und dem
Molkereikonzern Arla Foods.
Letzterer hatte Bergland vor
eineinhalb Jahren als Teil der in
Schwierigkeiten geratenen Allgäuland
Käserei in Wangen
übernommen. Das Lindenberger
Schmelz käsewerk von
Bayernland wurde im Jahr 2012
an Schreiber & Rupp veräußert,
ein Tochterunternehmen des
Käseherstellers Rupp in Vorarlberg
sowie des US-Konzerns
Schreiber. HAM [!]
41
[namen & nachrichten] Ausgabe 36 | Dezember 2013 unternehmen [!]
Space Shuttle huckepack genommen
Verlag/Herausgeber
Neue Pressegesellschaft
mbH & Co. KG
Frauenstraße 77, 89073 Ulm
Geschäftsführer:
Thomas Brackvogel
Redaktion
Alexander Bögelein
(verantwortlich),
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Fotos
Oliver Schulz (Titel + Interview),
Lars Schwerdtfeger,
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Barbara Hinzpeter, Privat
Marc Hörger, Pressefotos,
Anzeigen
Dr. Thomas Baumann
(verantwortlich)
Anschrift wie Verlag
Objektleitung
Tobias Lehmann
Druck
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Bietigheim mbH
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74321 Bietigheim-Bissingen
Auflage: 15 000 Exemplare
Kontakt & Mediadaten
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unternehmen@swp.de
Telefon 0731 156-515
Fax 0731 156-481
Nächste Ausgabe
28. Februar 2014
Anzeigenschluss
5. Februar 2014
Vetter investiert
80 Millionen Euro
in Oberschwaben
Die Ravensburger Vetter-Gruppe
(3000 Mitarbeiter) investiert
80 Millionen Euro in ihre
Standorte am Firmensitz. Der
Dienstleister für Pharma- und
Biotechnologiefirmen in der
ganzen Welt reagiert auf die
steigende Nachfrage. Vetter erweitert
unter anderem seine
Produktionsstätte im Ortsteil
Mariatal um zwei Fertigungsanlagen
und errichtet in Erlen eine
automatische Optische Kontrolle,
die mit Hilfe von
Hightech-Kamerasystemen Injektionssysteme
kontrolliert.
Schlechte
Noten für
die Chefs
Knapp die Hälfte (47 Prozent)
der Mitarbeiter in deutschen
Unternehmen haben einer Umfrage
unter Beschäftigten, Führungskräften
und Personalexperten
zufolge schon einmal
wegen eines Vorgesetzten gekündigt.
90 Prozent der Befragten
sind der Ansicht, dass ihre
Leistung durch einen guten
Chef steigen würde. Während
zwei Drittel der Führungskräfte
meinen, dass sie ihre Untergebenen
motivieren, bestätigen
das auf der Gegenseite nur ein
Drittel der Mitarbeiter. Sieben
von zehn Beschäftigten fühlen
sich von ihrem Chef unter
Druck gesetzt oder kontrolliert.
Fast jeder Zweite
kann sich Teilzeit
vorstellen
Die Goldhofer AG (650 Mitarbeiter) ist immer
für spektakuläre Bilder gut, kommen doch die
Spezialtransportfahrzeuge made in Memmingen
häufig zu besonderen Anlässen zum Einsatz.
Erst kürzlich transportierte ein US-Kunde
der Memminger die letzte US-Raumfähre
vom Flughafen JFK in New York zu ihrem offiziellen
Ruhesitz, dem Intrepid-Museum, das
auf einem ausgemusterten Flugzeugträger
untergebracht ist.
43 Prozent der Arbeitnehmer in
Deutschland können es sich
vorstellen, in Teilzeit zu arbeiten
und auf Geld zu verzichten.
Unter den Führungskräften wäre
fast jeder Dritte dazu bereit.
Bei vielen Unternehmen stoßen
diese Wünsche aber noch auf
wenig Gehör. Das sind Ergebnisse
einer Umfrage der Personalberatung
Rochus Mummert
unter mehr als 1000 Arbeitnehmern.
Im „War for Talents“
nutzten die Firmen den Hebel
Individualisierung und Flexibilisierung
von Arbeitszeit und
Arbeitsort zu wenig, um Leistungsträger
zu rekrutieren und
an das Unternehmen zu binden.
Deutliche
Fortschritte
im ÖPNV
Die Region Ulm/Neu-Ulm wird
für Bahnkunden und Pendler
attraktiver. Zum Start des Winterfahrplans
am 15. Dezember
nehmen die Stadtwerke Ulm/
Neu-Ulm den Zugverkehr nach
Weißenhorn (Kreis Neu-Ulm,
22 Kilometer entfernt) auf. Die
Strecke Weißenhorn – Senden
war 1966 für den Personenverkehr
eingestellt worden. Vergrößert
wird der Donau-Iller-
Nahverkehrsverbund auch
Richtung Aulendorf. Dort kann
man an den Fahrscheinautomaten
der Bodensee Oberschwaben
Bahn (BOB) dann auch Tickets
in den DING-Verbund
Richtung Ulm kaufen. [!]
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Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten Ausgabe 36 | Dezember 2013 | 2,00 €
4 197821 302003 3 6
Zement – eine
heiße Branche
Zement wird bei 2200 Grad gebrannt. Schwenk-
Geschäftsführer Gerhard Hirth über Preiskämpfe,
Beteiligungen und sein Werk in Afrika.
Internationale Schule Fit für Studium und Jobs in der ganzen Welt SEITE 6
Finanzen Kluge Strategien, um interne Liquidität freizusetzen SEITE 20
Weihnachtsfeiern Ein stimmungsvolles Fest unter der Plastiktanne SEITE 38
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Tel.: 0731-700-0 , http://www.ulm.mercedes-benz.de