unternehmen Mai 2017
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Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten Ausgabe 56 | Mai 2017 | 3,00 €
4 197821 303000 5 6
Ganz groß
im Bauen
Ob Bahnstrecken, Stromtrassen oder Glaserfasernetze:
Leonhard Weiss ist dabei. Firmenchef Volker Krauß
erklärt, wie gute Infrastruktur gelingt.
Firmengärten Den Mitarbeitern und der Umwelt zuliebe investieren SEITE 6
Gründen Mit Idealismus in die Selbstständigkeit: Imker Ralph Buck SEITE 38
Umfrage Wo und wie Führungskräfte am liebsten entspannen SEITE 46
Purismus in Perfektion.
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unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[inhalt]
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
Alexander Bögelein,
Redaktionsleiter
unternehmen [!]
langsam wird‘s unheimlich. Politische Unsicherheiten,
Trump und Terror hin oder her:
Die Wirtschaft im Südwesten wächst. Und
das – mit einer kurzen Delle durch die Finanzkrise
– seit rund 17 Jahren. Doch Vorsicht!
Dieser Erfolg ist kein Selbstläufer, er
muss jeden Tag aufs Neue erarbeitet werden.
Das zeigt unser Titelinterview mit Volker
Krauß, dem Chef des Bauunternehmens
Leonhard Weiss (Seite 10) ebenso wie unsere
Porträts über die Firmen Kleemann (S. 26)
und Meißner Sicherheitstechnik (S.42). Es
ist die Mischung aus Qualität, Innovation
und Kundenorientierung, die die Unternehmen
stark macht. Mittelfristig bergen zwei
Themen Risiken. Wie die Firmen den Schritt
ins digitale Zeitalter meistern (S. 20) und
unser Wirtschaftsmodell. Das schafft Wohlstand
für viele, aber längst nicht für alle –
und nährt damit einen gefährlichen Spaltpilz.
Ich wünsche Ihnen anregende Lektüre.
Ihr Alexander Bögelein
[spezial]
6 Wohlfühlen in grünen Oasen Warum
alle von Firmengärten profitieren
32 Konjunktur aus der Kiste Der starke
Standort Ulmer Norden
49 Mehr nachdenken, bitte! Ökonomie
auf dem Prüfstand: Makronom.de
[titelthema]
10 Ein leidenschaftlicher Baumeister
Volker Krauß im Gespräch
[finanzieren]
20 Der Roboter als Leiharbeiter Lohnt
sich Leasing für digitale Investitionen?
[machen]
24 Raummodule reloaded Stapelprofi
Jakob Eberhardt aus Blaubeuren
26 Die kriegen alles klein Der Recycling-
Spezialist Kleemann aus Göppingen
30 Handwerker mit sicherem Durchblick
Kupil aus Ehingen setzt auf IT
42 Geschäfte in luftiger Höhe Furchtlos –
Meißner Sicherheitstechnik aus Ulm
44 Mit einem Wisch zur Spitze Bettina
Reichhart verknüpft ihr Dessous-
Fachgeschäft mit der Onlinewelt
[gründen]
38 „Bienen sind der Hammer!“ Raphael
Buck aus Vogt – Idealist und Herr über
250 Völker
[führen]
40 Wie Führungskräfte ein Team bilden
Motivations- und Leistungsplus am
Beispiel Settele aus Neu-Ulm
[leben]
46 Wo die Seele vor Anker geht …
Umfrage unter Führungskräften zu ihrer
Art, Kraft zu tanken
[namen & nachrichten]
4 Mit Gutschein und Jobticket
4 „Der Wohlstand kommt bei den
meisten nicht an“
5 Erfolg klebt an Uzin Utz
29 Kaufprämien nicht bekannt
36 ZF beliefert Foton
50 Liebherrs Riesen-Rolle
50 Impressum
32 20
38 44
46
3
[namen & nachrichten] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Mit Gutschein und Jobticket
Ulms City-Manager Henning
Krone freut sich: „Die Aktion
läuft super.“ Seit einem halben
Jahr gibt das Ulmer City Marketing
zu jedem verkauften Einkaufsgutschein
ein Gruppentagesticket
für den Nahverkehr für
bis zu fünf Personen aus – im
Wert von 16,50 Euro. Ziel war
und ist es, dass die Innenstadt
trotz der vielen Baustellen gut erreichbar
bleibt und der Autoverkehr
ein bisschen abnimmt.
Mehr als 50.000 Gutscheine sind
bisher verkauft worden. Die Resonanz
auf das ÖPNV-Ticket
nimmt zu. Im März seien 1200
Tagestickets der Donau-Iller-
Nahverkehrsgesellschaft (DING)
eingelöst worden, sagt Krone. Die
Aktion lässt sich das City Marketing
mit seinen rund 360 Mitgliedern
einen sechsstelligen Betrag
kosten. Allerdings sponsert
DING das Angebot kräftig.
Noch bei einem anderen Thema
kooperieren DING und Ulmer City
Marketing: dem Jobticket. Der
Verkehrsverbund hat die Bedingungen
für die Arbeitgeber vereinfacht.
Bestellung und Bezahlung
laufen nun über die
Mitarbeiter. Arbeitgeber müssen
lediglich einen Rahmenvertrag
abschließen. Pro Arbeitgeber
müssen es allerdings 20 Tickets
sein. Aus diesem Grund tritt das
Ulmer City Marketing als ein Arbeitgeber
auf, damit auch kleine
Händler ihren Mitarbeitern etwas
Gutes tun können. „Die deutlich
rabattierte Jahreskarte
macht die Arbeitsplätze in einem
Unternehmen attraktiver und
hilft, offene Stellen zu besetzen“ ,
sagt Markus Zimmermann von
DING, der auf eine rege Beteiligung
von Firmen hofft. Bisher
bieten 12 Arbeitgeber 1000 Beschäftigten
ein Jobticket.
Firmen könnten einen Schritt
weiter gehen und die Ticket-Kosten
ganz oder teilweise übernehmen.
Bis zu der Freigrenze von 44
Euro ist dieser Sachbezug für Mitarbeiter
steuerfrei. [!] AMB
In Ulm soll die zweite Straßenbahnlinie bis zum Sommer 2018 fertiggestellt
sein. Firmen können ihre Mitarbeiter bei der ÖPNV-Nutzung unterstützen.
„Der Wohlstand kommt bei den meisten nicht an“
Matthias Weik und Marc Friedrich
sind Bestseller-Autoren. Sie
haben mehr als 350.000 Bücher
verkauft und zweimal das Wirtschaftsbuch
des Jahres geschrieben.
Vor allem aber können sie
darauf verweisen, dass sie mit ihren
Prognosen nicht falsch lagen.
In ihrem zweiten Buch, „Der
Crash ist die Lösung – Warum der
finale Kollaps kommt und wie
Sie Ihr Vermögen retten“, sagten
sie unter anderem die EZB Leitzinssenkung
und die Minuszinsen
für die Banken voraus. Auch
mit der Absenkung des Garantiezinses
der Lebensversicherungen
lagen sie richtig. Jetzt haben die
beiden 41-jährigen Ökonomen in
Göppingen mit DM-Gründer
Götz Werner ihr viertes Buch vor
500 Interessierten vorgestellt. Ihre
Botschaft: „Es läuft etwas gewaltig
schief.“ Der Wohlstand
komme bei den meisten Menschen
nicht an, eine Krise jage die
nächste, der Euro und die EU
wankten bedenklich – trotz oder
gerade wegen der absurden Summen,
die die Europäische Zentralbank
in die Märkte pumpe. Den
Südländern Europas gehe es nach
Die NWZ-Journalisten Joa Schmid (li.) und Helge Thiele (re.) rahmen die
Buchautoren ein: (von li.) Marc Friedrich, Götz Werner und Matthias Weik.
wie vor schlecht, Schulden wür
den durch Schulden beglichen,
die Nullzinspolitik und der Niedriglohnsektor
würden viele Deutsche
über kurz oder lang in die
Armut treiben. „Es hat sich nichts
zum Guten verändert. Europa ist
auf dem Holzweg, der Euro zerstört
Europa“, meinen Friedrich
und Weik. Daher müsse etwas
passieren: „Sonst knallt‘s“. So lautet
auch der Titel des Buches.
Dass die Autoren auch ihr neues
Buch in Göppingen exklusiv vorstellten,
liegt an ihrer Verbundenheit
zur Region: Ihr Vermögensberatungsbüro
hatten Weik
und Friedrich ursprünglich in
Göppingen, dann in Stuttgart
und jetzt in Lorch. [!] SU
4
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[namen & nachrichten]
Erfolg klebt an Uzin Utz
Die Ulmer Uzin Utz AG hat ehrgeizige
Wachstumspläne. Der
Hersteller von Produkten zum
Bodenverlegen baut im Donautal
für 18 Millionen Euro eine Fabrik
für Fliesenkleber samt Forschungslabor.
Gefertigt werden
soll dort vom Jahresanfang 2018
an Trockenmörtel der Marke Codex.
an. Während sich die Marke
Uzin an Boden-, Parkett-, und Estrichleger
richtet, sind die Codex-
Produkte für professionelle Fliesen-
und Natursteinleger. Das
Ausmaß der Pläne zeigen zwei
Zahlen: Weltweit produzierte die
Uzin Utz AG im vergangenen
Jahr mehr als 171.000 Tonnen
Trockenmörtelprodukte weltweit,
die Jahreskapazität der neuen
Fabrik beträgt 60.000 Tonnen.
Ein weiteres neues Werk soll an
der Westküste der USA entstehen,
da das Werk im Bundesstaat
Delaware im Osten seine Kapazitätsgrenze
erreicht hat.
2016 erzielte das börsennotierte
Familienunternehmen das beste
Ergebnis seiner 105-jährigen Geschichte
und schüttet eine Rekorddividende
von 1,30 Euro je
Aktie aus. Das Ergebnis vor Steuern
erhöhte sich fast um ein Drittel
auf 25 Millionen Euro. Der
Umsatz stieg um 8 Prozent auf
273 Millionen Euro. Bis 2019 soll
dieser auf 400 Millionen Euro
steigen. Das Unternehmen beschäftigt
1100 Mitarbeiter, davon
arbeiten 424 in Ulm. Für die
Tochtergesellschaft Codex arbeiten
70 Beschäftigte. [!] JAF
66 Prozent mehr
Körperschaftssteuer
Leitet das Finanzamt
Ulm,
Wolfram Rieder.
Die gute wirtschaftliche Situation
im Südwesten spiegelt sich
auch im Steueraufkommen in
den Regionen Ulm und Göppingen
wider. Im Zuständigkeitsgebiet
des Finanzamtes Ulm (knapp
400 Mitarbeiter), das zu den zehn
größten der
65 Ämter in
Baden-Württemberg
gehört,
stieg das
Steueraufkommen
laut
Amtschef
Wolfram Rieder
um 6,4
Prozent auf
2,15 Milliarden
Euro. Größter Posten ist die
Mehrwertsteuer mit 802 Millionen
Euro, gefolgt von der Lohnsteuer
(801 Millionen Euro), die
die abhängig Beschäftigten bezahlen.
Die Einkommenssteuer
(Gewerbetreibende, Landwirte
und all jene Arbeitnehmer mit
weiteren Einkunftsquellen) stieg
um 19 Prozent auf 258 Millionen
Euro. Die Körperschaftssteuer
kletterte sogar um 66 Prozent auf
88 Millionen Euro. Die Grunderwerbssteuer
nahm um 50 Prozent
auf 46 Millionen Euro zu.
Im Bezirk des Finanzamtes Göppingen
wuchs das Steueraufkommen
auf 1,3 Milliarden Euro. Davon
entfielen auf die Lohnsteuer
(541 Millionen Euro), Umsatzsteuer
(451), Einkommensteuer
(152), Köperschaftssteuer (53)
und Grunderwerbsteuer (32).
In Ulm, Biberach und Ehingen
sind 61 Betriebsprüfer für 1160
große und 5000 mittelgroße Betriebe
zuständig. Die 36 Steuerfahnder,
die für acht Ämter zwischen
Ulm und Überlingen tätig
sind, erzielten Nachforderungen
von 61 Millionen Euro. Außerdem
wurden rechtskräftig 13 Jahre
Haft verhängt. [!] KÖ/AMB
Der Bodenspezialist Uzin Utz investiert in Ulm 18 Millionen Euro.
120.000 Beschäftige
in 18.652 Betrieben
Die Zahl der Handwerksbetriebe
zwischen Ostalb und Bodensee
ist 2016 um 242 auf 18.652 gestiegen.
Die Handwerkskammer
Ulm listet 3761 (plus 168) zulassungsfreie,
3441 (plus 80) handwerksnahe
und 11.450 (minus 6)
zulassungspflichtige Betriebe
auf. Letztere verringerten sich in
Hilfe für Firmen
beim Energiesparen
Die baden-württembergische
Landesregierung will kleinen Firmen
beim Energiesparen helfen.
Mit dem Projekt „Regionale Kompetenzstellen
Netzwerk Energieeffizienz
(KEFF)“ , das auf sieben
Jahre angelegt ist, sollen diese
sensibilisiert werden und erhalten
bei einer kostenlosen Initialberatung
Anhaltspunkte, welche
den Kreisen Heidenheim (um
16), Ostalb (15), Bodensee (11)
und Biberach (1). In den Kreisen
Alb-Donau (plus 19), Ravensburg
(13), Ulm (5) stieg die Zahl der zulassungspflichtigen
Firmen. Insgesamt
erwirtschafteten 120.000
Mitarbeiter einen Umsatz von
rund 12 Milliarden Euro. [!] JAF
Maßnahmen am lohnendesten
sind. Zielgruppe sind Firmen mit
bis zu 250 Mitarbeitern. Die Keff-
Stelle Donau-Iller ist bei der IHK
Ulm angesiedelt: 0731/173-170;
Die Energieagentur Ulm berät
Handwerksbetriebe: 0731/173-
270. Keff-Stelle bei der IHK Region
Stuttgart: 0711/2005-1506.
keff-bw.de/de. [!]
JAF
5
[rubrik] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
AMA Instruments / Foto: Conné van d‘Grachten
Wohlfühlen in
grünen Oasen
Ob Dach, Fassade oder Innenhof – von schön
gestalteten Firmengärten profitieren alle Beteiligten:
Mitarbeiter, Besucher, die Natur und nicht zuletzt
umweltbewusste Unternehmen, die sich damit
eine ökologische Visitenkarte geben.
Foto: BGL
Foto: BGL
Foto: Optigruen
Harald Gallinger und sein Team passen auf, dass die Luft rein ist.
Denn der Geschäftsführer der AMA Instruments GmbH entwickelt
und fertigt mit seinen Mitarbeitern analytische Geräte
zur kontinuierlichen Messung von organischen Luftschadstoffen. Dazu
gehört zum Beispiel das krebserregende Benzol aus unseren Kraftstofftanks.
Weltweit überwachen Umweltbehörden mit den Produkten
vom Eselsberg, ob die Grenzwerte eingehalten werden. Denn diese
giftigen Substanzen gefährden Menschen, Tieren und Pflanzen.
Die Fauna hat es Harald Gallinger besonders angetan, wie die Firmenbesucher
bereits vor dem Betreten des Betriebes in der Lise-Meitner-
Straße unter anderem an der blühenden Wildblumenwiese erkennen
können.
„Da wir als Unternehmen mit unseren Produkten indirekt einen wichtigen
Beitrag zum Schutz von Mensch und Natur leisten, waren uns
bei der Gestaltung der Außenanlagen natürlich auch ökologische Gesichtspunkte
wichtig“, erläutert der Geschäftsführer. Daher ließ er vor
dem modernen Firmensitz eine Vielzahl einheimischer Stauden und
Gehölze anpflanzen.
NÜTZLICHE KLEINE SEEN
Auch für Reiner Bierig sind so genannte Firmengärten die natürlichsten
Visitenkarten, die es für ein Unternehmen geben kann. „Wer seine
Außenanlagen mit Pflanzen und Blumen gestaltet, verzückt Augen
und Sinne der Menschen und fördert auf diese Weise sein Image“, sagt
der Geschäftsführer des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau
Baden-Württemberg e.V.. Er ist sicher: „Unternehmer, die ihren
Firmensitz grün anlegen, sind besondere, erdverbundene Menschen.“
Davon profitieren nicht nur die Pflanzen- und Tierwelt,
sondern mitunter auch die unmittelbaren Nachbarn des Firmengrundstücks.
Dank der oftmals angelegten Muldensysteme laufen bei
Starkregen die Keller auch in der Umgebung nicht mehr voll.
Der Grund: Die Kombination eines zum Beispiel begrünten Firmendachs
mit einer Zisterne entlastet die Kanalisation und vermindert die
Schön, erholsam, nützlich: (von oben) AMA Instruments (Ulm), zwei Beispiele
des Galabau-Verbands und der Parkplatz des Servicezentrums der
Deutschen Rentenversicherung in Karlsruhe.
6
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[spezial]
Großteil der Aufträge kommt von Privatleuten
GÖPPINGER
WISSENSIMPULSE
VORSPRUNG DURCH WISSEN
8 VORTRAGSABENDE
MIT HOCHKARÄTIGEN EXPERTEN
Veranstaltungsort:
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Bitte nutzen Sie an den Vortragsabenden unseren Eingang Ecke
Bahnhofstraße/Freihofstraße
Foto: © reichdernatur / Fotolia.com
´Die Landschaftsbauer im Südwesten stehen auf einem soliden wirtschaftlichen Fundament.
Eine wachsende Zahl an Unternehmen
legen Wert auf begrünte Außenanlagen,
in denen Mitarbeiter entspannen und
heimi sche Gräser wachsen können. Von
diesem Trend profitieren auch die Fachbetriebe
für Landschaftsbau und Gartengestaltung.
„Die Mehrzahl der Betriebe
kann auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurückblicken.
Mehr als 80 Prozent unserer
Mitgliedsfirmen beurteilten ihre Lage mit
sehr gut und gut“, sagt Thomas Heumann,
Vorstandsvorsitzender des Verban
des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau
Baden-Württemberg e.V.. Insbesondere
private Auftraggeber investieren.
Auf sie entfallen 60 Prozent des Umsatzes,
der Anteil der öffentlichen Hand liegt
bei 18 Prozent, Kunden aus gewerblichem
Wohnungsbau und der Industrie sorgten
für jeweils 9 Prozent des Umsatzes. SL
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22.05.17 | Prof. Dr. Jack Nasher
Du gibst mir, was ich will!
Entnahme von Grundwasser. Denn das Trinkwasser wird durch so
genanntes Brauchwasser ersetzt.
„Sinnvoll angelegte Firmengärten ermöglichen ein gut funktionierendes
Regenwasser-Management, mit dem bis zu 90 Prozent der Niederschlagsmenge
zurückgehalten werden kann. Auch wenn sich dabei
kleine Seen auf dem Dach bilden, macht das nichts aus. Im Gegenteil,
bei uns in der Geschäftsstelle kommen hin und wieder sogar zwei Enten
angeflattert“, erzählt Verbandsgeschäftsführer Bierig.
GERINGERE GEBÜHREN DANK GRÜNEM DACH
Doch nicht nur Vögel fliegen auf begrünte Dächer. Denn hoch droben,
lässt es sich für Mitarbeiter gut entspannen. Oftmals haben Angestellte
und Arbeiter in den Pausen freien Zugang zu den bepflanzten Dachanlagen,
die aufgrund ihres ökologischen Mehrwerts immer häufiger
von der Stadt oder der Gemeinde gefördert werden. „Firmen mit entsiegelten
Dachanlagen zahlen weniger Niederschlagswassergebühren,
die für die Entsorgung von Regenwasser anfallen“, erklärt Bierig.
Denn: Je mehr Regenwasser auf einem Grundstück versickern kann,
desto geringer sind die Gebühren. Oder umgekehrt: Je stärker die Versiegelung
und Ableitung in den Kanal ist – zum Beispiel in Gewerbegebieten
oder kommunalen Flächen – desto höher sind die Abgaben.
Egal, ob über den Dächern der Stadt oder in einem bepflanzten Innenhof
oder auf einer sonnenbeschienenen Terrasse – der Firmengarten
muss zum Unternehmen passen. „Es ist existentiell wichtig, dass die
jeweilige Nutzung auf die Funktion abgestimmt ist, die bei jedem Be-
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20.11.17 | René Borbonus
Klarheit
Wissen, was zählt – und darüber reden
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19.06.17 | Thomas Baschab
Geht nicht, gibt’s nicht!
Herausforderungen annehmen
5
18.09.17 | Prof. Dr. Jens Weidner
Hart, aber unfair?
Machtspiele schnell durchschauen!
23.10.17 | Monika Matschnig
Wirkung
Authentizität, Souveränität, Präsenz
11.12.17 | Peter Brandl
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[spezial] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Durchatmen und Kraft tanken in den Arbeitspausen: Schön gestaltete Außenbereiche und Dachgärten motivieren die Mitarbeiter.
Foto: DDV
Verbandsgeschäftsführer
Reiner Bierig.
trieb im Vordergrund stehen muss“, so Reiner Bierig. Und da steht für
den Geschäftsführer das harmonische Miteinander sowie der Austausch
innerhalb der Belegschaft im Vordergrund: „Durch einen naturnah
angelegten Außenbereich kann man auch die interne Kommunikation,
die Zufriedenheit in einem Team sowie die Motivation jedes
einzelnen Mitarbeiters fördern. Denn wer acht Stunden oder mehr auf
einen Bildschirm blickt, muss ab und zu in
einer schönen Umgebung durchatmen
können. Diese Entspannung, die sich die
Beschäftigten üblicherweise in ihrer Freizeit
holen, kann die Firma so auch während
der Arbeitszeit bieten.“
Für den in Leinfelden-Echterdingen sitzenden
Verband ist dies ein wichtiges Anliegen.
Aus diesem Grund beteiligt er sich
auch an dem Projekt „Grüne Nachbarschaft“,
einem Zusammenschluss von Bietigheim-Bissingen,
Freiberg am Neckar, Ingersheim,
Ludwigsburg, Remseck am
Neckar und Tamm. Diese sechs Kommunen
setzen sich für eine gemarkungsübergreifende, zukunftsorientierte
und nachhaltige Entwicklung von Natur und Landschaft ein.
In diesem Jahr loben sie zum ersten Mal den Wettbewerb „Firmengärten
– grün und gut“ aus. Teilnehmen können alle Unternehmen, die in
den Mitgliedskommunen der „Grünen Nachbarschaft“ ansässig sind
– unabhängig von der Betriebsgröße und vom Umfang der gestalteten
Anlage. Eine Jury aus Fachleuten und Kooperationspartnern wird die
eingereichten Projekte nach den Kriterien „Gestalterische Qualität“,
„Soziale Aspekte“ und „Ökologische Funktionen“ bewerten. Im Herbst
findet dann eine öffentliche Preisverleihung statt. Durch die Teilnahme
am Wettbewerb kann eine Firma nach den Worten Bierigs nicht
nur ihr Engagement für Natur, Umwelt und Gesellschaft einer breiten
Öffentlichkeit präsentieren. Im besten Fall motiviere das gute Beispiel
auch andere Firmen, Gleiches zu tun.
POSITIVES IMAGE – AUCH BEI BESUCHERN
Klar ist, dass durch eine grüne Außenanlage nicht nur die Blumen
sprießen und die Kreativität der Mitarbeiter beflügelt wird. Sie zieht
auch Kunden und Geschäftspartner in ihren Bann. Und zwar von Anfang
an. Reiner Bierig: „Mit einem liebevoll gestalteten Firmengarten
kann man die Chance nutzen, bei Besuchern einen bleibenden positiven
ersten Eindruck zu hinterlassen.“
So sieht das auch Harald Gallinger: „Unsere zentrale und grün bepflanzte
Außenterrasse ist direkt von unseren Schulungs- und Besprechungsräumen
aus zugänglich. Gerade bei Produktschulungen, Präsentationen
und Seminaren nutzen unsere Kunden in den Pausen sehr
gerne diesen Bereich. In einer angenehmen und lockeren Atmosphäre
entstehen interessante Gespräche, die über das rein geschäftliche oft
weit hinausgehen. So festigen wir die gute Beziehung zwischen uns
und unseren Kunden auf natürliche Weise.“
So trägt ein gemütlicher Plausch an der Wildblumenwiese wohl oftmals
auch dazu bei, dass sich Harald Gallinger und sein Team auch in
Zukunft dafür einsetzen können, dass die Luft rein ist. Am Eselsberg
und auf der ganzen Welt. [!]
STEFAN LOEFFLER
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10
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[titelthema]
Ein leidenschaftlicher
Baumeister
Das Mega-Bahnprojekt Nürnberg – Erfurt ist nur eine von 3500 Baustellen, an
denen das Familienunternehmen Leonhard Weiss (Göppingen/Satteldorf) mitwirkt.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Volker Krauß, über die
Branche, Erfolgsrezepte, Fehler bei der Auftragsvergabe und die Lust am Bauen.
Sie leiten eines der zehn größten deutschen Bauunternehmen.
Wann haben Sie das letzte Mal privat
etwas gebaut?
Bauen ist meine Leidenschaft, ich bin handwerklich
begabt – und kann das auch privat nicht lassen.
Was heißt das?
Erst vor kurzem habe ich für und mit meinen Kindern
zusammen zwei Häuser gebaut, nicht nur als Manager,
sondern mit der Hand am Arm, also alles von Grund auf
selbst gemacht.
Was bauen sie sonst noch?
Auch unser eigenes Haus haben meine Frau und ich
bereits fünf Mal umgestaltet. Daneben haben wir ein
schönes Wochenendgrundstück, an dem ich immer
wieder arbeite. Ganz aktuell baue ich zwei Hochsitze
für meine Jagd. Ein, zwei Baustellen habe ich immer am
Laufen.
Schlägt da Ihre Frau nicht die Hände über dem Kopf
zusammen?
Gar nicht. Wir machen das seit 34 Jahren sehr erfolgreich
zusammen. Sie hat die Ideen, ich setze sie um.
Wie viel Freude machen Ihnen die 3500 Baustellen,
an denen Leonhard Weiss beteiligt ist?
Ich freue mich über jede Baustelle, auf der ein gelbes
Schild steht. Es ist mir sehr wichtig, neben meiner Bürotätigkeit
auch immer wieder draußen zu sein. Vor
allem bekomme ich dort Feedback von der Mannschaft
und behalte den Bezug, zu dem was wir tun.
Wie oft kommen Sie zu solchen Besuchen?
Zu selten. Aber ich nehme mir eine Mindestzahl vor.
Rund 15 Termine im Jahr sind realistisch. Es gibt auch
Themen – wie Arbeitssicherheit – die regelmäßige Begehungen
erfordern.
Wie groß ist die Bandbreite der Projekte?
Das Auftragsspektrum von Leonhard Weiss startet bei
1000 Euro und übersteigt deutlich mehr als 100 Millionen
Euro. Unsere Tätigkeiten reichen von der Hofeinfahrt
bis zur Flughafenrollbahn. Beispielsweise haben
wir die Landebahn am Stuttgarter Flughafen befestigt.
Wer dort landet, kann beruhigt sein. Die hält.
Auf welche Projekte sind sie besonders stolz?
Auf viele. In Baden-Württemberg gehört in jedem Fall
die Messe Stuttgart dazu. Im Straßenbau waren die Arbeiten
an den Schweizer Autobahnen N1/N7 ein Highlight.
Sicher auch für die Schweizer selbst. Aktuell sind
wir stolz darauf, auf der Bahn-Neubaustrecke zwischen
Ulm und Stuttgart tätig zu sein. Wir kümmern uns um
die Bereiche Kirchheim und Merklingen auf der Albhochfläche.
Bei Stuttgart 21 waren Sie eher zurückhaltend…
Stuttgart 21 muss man als zweigeteiltes Projekt sehen.
S21 im Stadtkessel besteht zu einem hohen Anteil aus
Tunnelbau. Diese Sparte bedienen wir nicht. Daher
war unser Interesse an diesen Aufträgen gering, anders
bei der Strecke Wendlingen – Ulm. Dort haben wir uns
beworben und sind mit zwei Losen aktiv und voll im
Plan.
Wie ist das vergangene Jahr gelaufen?
Alle drei Geschäftsbereiche, also Straßen- und Netzbau,
Ingenieur- und Schlüsselfertigbau sowie Gleisinfrastrukturbau,
waren gleichermaßen erfolgreich. Wir
Zur Person
Volker Krauß, 57, arbeitet
seit 28 Jahren
für Leonhard Weiss,
seit sechs Jahren als
Vorsitzender der Geschäftsführung.
1989
war er als Abteilungsleiter
im Lei tungs bau
eingestiegen. Krauß
ist in Schwäbisch Hall
gebor en und aufgewachsen.
Der studierte
Bau in ge nieur
(Hoch schule für
Technik, Stuttgart)
baut das Adrenalin eines
Arbeitstages auf
der halb stün digen
Fahrt nach Hause ab,
und bei seinen Hobbys,
beispielsweise
beim Holz machen im
Wald. Zuhause empfangen
Krauß (verheiratet,
zwei Kinder,
zwei Enkel) seine
Ehefrau und sein Labrador,
der ihn auch
auf der Jagd begleitet.
Seine Kinder mit
deren Familien wohnen
nahe bei den
Großeltern. Zudem
ist Krauß kirchlich
engagiert.
Im Baugewerbe ist Standfestigkeit gefragt: Volker Krauß leitet seit sechs Jahren das Familienunternehmen Leonhard Weiss.
11
[titelthema] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Volker Krauß muss sich auch
mit dem Thema Minuszinsen
auseinandersetzen: „Es gibt
erste Banken, die uns angesprochen
haben.“
sind um etwa acht Prozent gewachsen. Das entspricht
dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Im Jahr 2011
haben wir noch 930 Millionen Euro erwirtschaftet,
2016 lag der Umsatz bei 1,2 Milliarden Euro. Natürlich
spielt uns die aktuell gute Marktsituation in die Karten.
In welchen Bereichen ist die Nachfrage am größten?
Das lässt sich schwer sagen. Der Jahresumsatz des Bauhauptgewerbes
umfasst etwa 100 Milliarden Euro. Damit
liegt unser Marktanteil bei nur etwas mehr als ein
Prozent. Nachfrageschwankungen sind daher schwer
zu beurteilen. Der Markt ist sehr kleinteilig.
Wie verändert sich die Nachfrage?
Zuletzt gab es deutlich höhere Investitionen in die Infrastruktur
– sowohl im Straßen- als auch im Schienenbau.
Hier wird die Nachfrage weiter zunehmen. Darüber
freuen wir uns. Auch im Automotive-Bereich wird
viel investiert.
Welche Trends sehen Sie für die nahe Zukunft?
Künftig wird es Impulse aus dem Bau der Stromtrassen
geben. Dieses Geschäft ist aber noch nicht richtig angelaufen.
Die neuen Trassen kommen ja erst noch. In der
Telekommunikation hingegen boomt schon jetzt der
Ausbau der Glasfasernetze. Daran sind wir stark beteiligt.
Zudem investiert auch die öffentliche Hand vermehrt
in Schulen, Universitäten und Krankenhäuser.
Woher kommt diese Investitionsfreude der öffentlichen
Hand?
Das dürfte mit dem hohen Steueraufkommen zusammenhängen.
Die finanzielle Lage gibt es her.
Und in der Wirtschaft?
Geldanlagen an Kapitalmärkten sind aufgrund der
dauerhaft niedrigen Zinsen keine Alternative. Die Konjunktur
läuft gut. Bevor der Schwabe für sein eigenes
Geld bezahlt, investiert er lieber. Wir haben gute Zeiten,
um vorhandene Mittel in echte Werte umzusetzen.
Muss Leonhard Weiss Minuszinsen bezahlen?
Es gibt erste Banken, die uns angesprochen haben und
mit denen wir aktuell verhandeln. Ich gehe davon aus,
dass sich diese Entwicklung im gesamten Bankensektor
fortsetzen wird.
Wie bewerten Sie das?
Letztendlich werden sparsam haushaltende Firmen
wie wir doppelt bestraft. Wir finanzieren alles aus eigenen
Mitteln und müssen für unser Erspartes noch bezahlen,
während andere günstige Kredite bekommen.
Das verzerrt den Wettbewerb.
Erklären Sie mal an einem konkreten Fall, was
Leonhard Weiss auszeichnet.
Das beste Beispiel dafür ist die Baustelle der Bahn-Neubaustrecke
von Nürnberg nach Erfurt im Zuge des Verkehrsprojektes
Deutsche Einheit Nummer 8 (VD 8.1).
Dort konnten wir der Deutschen Bahn eine Komplettleistung
anbieten: Tief-, Ingenieur- und Gleisbau sowie
alle Nebengewerke kamen aus einer – aus unserer –
Hand. Bis zu 500 Mitarbeiter haben dort gleichzeitig
auf einer Baustelle gearbeitet. Innerhalb eines halben
Jahres entstand so eine Bauleistung von mehr als 100
Millionen Euro. Das war sensationell. Solche Komplettleistungen
inklusive Planung gehören zu unseren
Stärken.
Können so etwas andere große Bauunternehmen
nicht auch?
Es gibt momentan wenige Firmen, die eine solche Leis-
12
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[titelthema]
tung erbringen können. Meist sind Arbeitsgemeinschaften
und entsprechende Schnittstellen nötig. Oder
aber der Kunde vergibt die Aufträge in Losen. Dieses
Vorgehen funktioniert allerdings selten reibungslos
und führt oft zu Komplikationen oder sogar zu Baustopps.
Das zeigen Negativ-Baustellen wie der Berliner
Flughafen oder die Elbphilharmonie.
Wie kommt es zu solchen Pannen-Baustellen?
Das liegt an vielen Ursachen, sonst wäre es ja einfach,
den Fehler zu finden und zu korrigieren. Angefangen
bei mangelnder Planungsleistung über Schnittstellenproblematiken
bis hin zum Ausfall einzelner Firmen
spielt vieles eine Rolle. Zudem steigt das Risiko, wenn
ein Bauvorhaben in verschiedenen Losen vergeben
wird.
Warum steigt das Risiko bei der Vergabe in Losen?
Das Interesse eines Komplettanbieters ist es, das Gesamtprojekt
erfolgreich abzuschließen. Bei Teillosen
steht für die beteiligten Unternehmen ihre Teilleistung
im Vordergrund, andere Bereiche interessieren meistens
nicht.
Was macht Schnittstellen so problemanfällig?
Nehmen Sie eine große Straßenbaustelle von A nach B.
Dort gibt es eine Brücke, die maßgeblich für den weiteren
Baufortschritt ist. Leider wird diese nicht fertig,
weil ein Unternehmer sich überschätzt hat oder wegen
Insolvenz ausfällt. Die Brückenarbeiten müssen neu
vergeben werden, man kommt in Zeitverzug. So einfach
kann eine kleine Brücke ein großes Bauprojekt ins
Straucheln bringen.
Themenwechsel: Vom Konkurrenzdruck in der
Fehler in der Planung und die
Vergabe in zu vielen Teillosen
machen Baustellen anfällig
für Pannen, sagt Leonhard-
Weiss-Chef Volker Krauß.
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13
[titelthema] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Die Zukunft auf dem Bau gehört
dem Building Information
Modeling (BIM). Hier verknüpft
Software 3D-Planung,
Kalkulation und Termine.
Branche hört man in Zeiten des Baubooms nicht
mehr viel. Wie umkämpft sind die Aufträge?
Trotz des hohen Bauvolumens ist der Wettbewerb
hoch. Viele Firmen sind – wie wir – stark gewachsen.
Daher sind Projekte hart umkämpft. Das gilt für regionale
Bauvorhaben, bei denen 15 bis 20 Bieter wetteifern,
genauso wie für große Projekte, bei denen wir auf
europäischer Basis in Konkurrenz stehen.
Wie sehr machen Wettbewerber aus Osteuropa den
deutschen Unternehmen zu schaffen? Das war ja
vor Jahren einmal eine riesige Sorge der Branche.
Angesichts des wachsenden Bauvolumens hat sich keine
ernstzunehmende Konkurrenzsituation ergeben.
Welche Rolle spielt das Thema Innovation?
Die Baubranche hat in Sachen Technologie stark zugelegt.
Wie in allen Branchen beschäftigt das Thema Digitalisierung
auch den Bau sehr. Im Bereich der Datenvernetzung,
Maschinensteuerung
und Prozessoptimierung ist viel
passiert, trotzdem bleibt viel zu tun.
Digitales
Bauen:
GPS-Daten
steuern die
Fahrzeuge
Wie geht Leonhard Weiss mit der
Digitalisierung um?
Wir geben vor allem darauf Acht,
dass wir uns nicht verlaufen. Jeder
spricht von der Digitalisierung,
aber es gibt keine Standardlösung.
Letztendlich muss jedes Unternehmen
für sich entscheiden, welche Vernetzungen die
eigenen Prozesse unterstützen. Hauptprozess im Baubereich
ist Building Information Modeling (BIM). Dabei
handelt es sich um modernes Planen in 3D – verknüpft
mit Kalkulationsdaten und Terminen.
Setzen Sie diese Technologie bereits bei Projekten
wie der Bahnstrecke Nürnberg – Erfurt ein?
Noch nicht. Die Auftraggeber sind momentan noch in
der Entwicklungsphase. Vorreiter ist an dieser Stelle
der Ingenieurbau. In diesem Bereich laufen aktuell
fünf Projekte mit BIM.
Welcher Gedanke steckt hinter BIM?
Dabei werden alle relevanten Daten eines Projektes digital
modelliert, kombiniert und erfasst. So kann eine
optimierte Planung, Ausführung und Bewirtschaftung
von Gebäuden erfolgen und Kollisionen von Aufgaben
vermieden werden.
Wie verändert sich der Maschinenpark im digitalen
Zeitalter?
Maschinen werden mittlerweile über Vermessungstechnologien
wie GPS gesteuert, um so genannte Planungsniveaus
herzustellen. Was wir früher auf den
Baustellen von Hand vermessen
haben, passiert heute automatisch.
Die Geräte bekommen die
Modelle eingespielt und planieren
dann vollautomatisch die jeweiligen
Profile. Für den Geräteführer
erleichtert das vieles – Koordinierung
und Kontrolle werden zu seinen
Hauptaufgaben.
Ein anderes wichtiges Thema
für Baufirmen ist die Logistik…
Das ist auch für uns ein wesentlicher Bereich. Seit einiger
Zeit haben wir für die Transportlogistik eine neue
Software im Einsatz. So wissen wir immer, wo sich unsere
Lkw befinden, ob sie beladen oder leer sind. Das ist
14
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[titelthema]
eine wichtige Voraussetzung dafür, die Disposition
und andere Baustellenprozesse zu optimieren.
Wie rentabel arbeitet Leonhard Weiss?
Wir veröffentlichen die Rendite nicht. Wir setzen uns
Ziele, die wir in den vergangenen Jahren stets übertroffen
haben. Dabei gilt die Formel Ergebnis vor Umsatz.
Sprich: Umsatzwachstum darf nicht zu Lasten des Ergebnisses
gehen. Das schaffen wir – daher sind wir mit
der Rendite aktuell sehr zufrieden.
Was ist die Basis dieses Erfolgs?
Man muss sein Geschäft beherrschen. Das beginnt damit,
die richtigen Projekte auszusuchen. Diese müssen
kapazitäts- und leistungsmäßig zur Mannschaft passen.
Erste grobe Fehler entstehen oft schon an dieser
Stelle. Entscheidend sind zudem Kalkulation und Arbeitsvorbereitung.
Man muss perfekt auf eine Baustelle
vorbereitet sein.
Was ist dafür nötig?
Dafür braucht es in erster Linie fähige Mitarbeiter, die
wir glücklicherweise haben und zweitens unsere Unternehmer
im Unternehmen, die Verantwortung übernehmen.
So bleiben Risiken, die zweifellos vorhanden
sind, beherrschbar. Auf diese Weise haben wir fast ausschließlich
erfolgreiche Projekte und kaum Verlustbaustellen.
Wo heben sie sich noch von der Konkurrenz ab?
Wir arbeiten mit eigener Wertschöpfung, also mit eigenen
Leuten. Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern,
die sehr stark über Kontingente oder mit Nachunternehmern
agieren. Damit hängt unser Wachstum auch
von den Möglichkeiten zur Gewinnung neuer Mitarbeiter
ab.
Arbeiten Sie gar nicht mit Nachunternehmern zusammen?
Ganz ohne Nachunternehmer geht es natürlich nicht.
Im Bereich Hoch- und Ingenieurbau arbeiten wir – wie
auch unsere Wettbewerber mit leistungsfähigen Nachunternehmern
zusammen.
Die Qualität der Infrastruktur ist seit einigen Jahren
ein großes Thema. Reicht Ihrer Meinung der
Verkehrsetat von Bund und Ländern, um marode
Brücken und anderes zu sanieren?
Da gibt es verschiedene Gutachten. Demnach sind
wohl 7,5 bis 8 Milliarden Euro Bundesmittel jährlich
Leonhard Weiss hat klare
Grundsätze: Ertrag geht vor
Wachstum. „Zudem arbeiten
wir zum Großteil mit eigenen
Leuten“ , betont Krauß.
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15
[titelthema] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Mitten durch Zapfendorf baut Leonhard Weiss die ICE-Neubaustrecke. Das rechte Bild zeigt Arbeiten am Enztal-Viadukt bei Vaihingen.
Finanzstark und engagiert in der Ausbildung
Die Leonhard Weiss GmbH & Co. KG gehört
zu den Großen der deutschen Bauzent.
Der Bauspezialist hat zwei Haupts
Ingenieurbau, entfallen jeweils 40 Probranche.
Die Wurzel des Familienunternehmens
sind der Schienenbau und Niederlassungen bundesweit und ist in
tandorte, Göppingen und Satteldorf, 18
reichen in das Jahr 1900 zurück. Auf diesen
Bereich entfallen heute 20 Prozent Unternehmen ist bankenunabhängig und
elf europäischen Ländern vertreten. Das
des Jahresumsatzes von 1,2 Milliarden finanziert die Projekte mit Eigenkapital.
Euro. Die Deutsche Bahn ist der größte Leonhard Weiss beschäftigt rund 4700
und wichtigste Kunde. Auf die anderen Mitarbeiter und verfügt über eine firmeneigene
Akademie. 2016 erhielt beiden Bereiche, Straße und Netze sowie
Leonhard
Weiss eine Reihe von Auszeichnungen:
Bester Arbeitgeber Branche Bau, Bester
Ausbildungsbetrieb in Bergbau und Bauindustrie,
Deutscher Brückenbaupreis
und den Bauma-Innovationspreis. Der
Geschäftsführung gehören an: Volker
Krauß, Dieter Straub, Marcus Herwarth
sowie drei Gesellschafter der vierten Generation:
Ralf Schmidt, Stefan Schmidt-
Weiss und Alexander Weiss. AMB
allein für den Straßenausbau und -erhalt nötig. Davon
sind wir weit entfernt. Laut Politik sollen die Summen
hochgefahren werden. Ob es so weit kommt, hängt
auch davon ab, ob die Maut-Regelung auf europäischer
Ebene durchgeht. Dann kämen wir in einen Finanzierungskreislauf:
Straße finanziert Straße.
Wie groß ist Ihre Hoffnung, dass die Maut das Auftragsvolumen
erhöht?
Groß, vorausgesetzt diese Maut-
Mittel bleiben zweckgebunden.
Wir hoffen auf eine nachhaltige Lösung.
Während der Wirtschaftskrise
2009 und 2010 wurden die Mittel
kurzfristig hochgefahren. Dafür hat
die Branche ihre Kapazitäten aufgebaut
und musste diese später wieder
abbauen. So etwas ist schade.
Eigene
Bagger und
Baustellen
für die
Lehrlinge
Was sind die Folgen, wenn Bund und Länder die Sanierung
von Straßen auf die lange Bank schieben?
Der Zustand einer maroden Straße verschlechtert sich
exponentiell: Schnell ist nicht nur der Straßenbelag,
sondern auch der Untergrund beschädigt. Je länger
Bund und Länder Sanierungen hinausschieben, umso
höher fallen die Kosten aus. Dazu kommen Sach-, Geldund
Personenschäden, die durch Staus, Unfälle und
sonstige Behinderungen im Straßenverkehr entstehen.
Bekommen Sie eigentlich noch genügend Nachwuchs
für die Ausbildung?
Leider hat die Baubranche nicht das beste Image. Daher
besteht das Problem vor allem darin,
junge Talente überhaupt für
diesen Bereich zu begeistern. Bisher
gelingt uns das sehr erfolgreich.
Wir haben die vergangenen
Jahre immer bis zu 100 Auszubildende
in 17 Ausbildungsberufen
gewinnen können. Momentan
kommen etwa acht Bewerbungen
auf eine freie Stelle. Eine nach wie
vor gute Quote. Allerdings strengen
wir uns auch an. Beispielsweise haben wir ein eigenes
Ausbildungszentrum, in dem wir zusätzlich und
intensiver als die Berufsschule ausbilden. Wir wurden
zuletzt als Top-Arbeitgeber und Top-Ausbildungsbetrieb
ausgezeichnet.
16
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[titelthema]
Mit welchem Ziel betreiben Sie diesen Aufwand?
Wir wollen 80 Prozent unserer künftigen Führungskräfte
aus der eigenen Belegschaft heraus entwickeln.
Daher ist die Ausbildung ein wichtiger Faktor für uns.
Sie haben den Azubis zwei kleine Bagger gekauft ...
Ja, als kleines Highlight. Die zwei Bagger müssen sie
selbst disponieren, warten und arbeiten damit auf den
Lehrlingsbaustellen.
Was sind Lehrlingsbaustellen?
Oft sind das soziale Projekte für die Radio7-Aktion Drachenkinder,
wie zum Beispiel der Bau von Außenanlagen
oder Spielplätzen. Den jungen Leuten macht es
großen Spaß, auf diesen Übungsbaustellen Verantwortung
zu übernehmen und mitzuarbeiten, natürlich unter
Aufsicht ihrer Ausbildungsleiter.
Was ist der Hintergrund?
Wir führen die jungen Leute auf diese Weise langsam
an ihre künftigen Einsätze heran. Für sie ist es schöner,
ihre eigene Übungsbaustelle zu haben, als gleich im
operativen Prozess eingebunden zu werden. Hier sind
die Anforderungen immens hoch. Daran scheitern
auch viele.
Sie sind 1989 bei Leonhard Weiss eingestiegen: Wie
hat sich das Baugeschäft in dieser Zeit verändert?
Das Bauen an sich hat sich kaum verändert, wohl aber
die Rahmenbedingungen. Gesetze, Auflagen und Vorschriften
haben extrem zugenommen, der Genehmigungsprozess
ist aufwendiger. Bei einem Projekt in
Kirchheim haben wir derzeit einen einjährigen
Baustillstand, weil eine besondere Eidechsenart gefunden
wurde. Um trotz Umweltbestimmungen – Lärm,
Das Bauunternehmen steckt
viel Engagement in die Ausbildung.
80 Prozent der künftigen
Führungskräfte sollen
aus der eigenen Belegschaft
kommen.
17
[titelthema] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Er würde liebend gerne die
A6 zwischen Heilbronn und
Crailsheim ausbauen: Volker
Krauß im Gespräch mit Alexander
Bögelein, Redaktionsleiter
unternehmen[!]
DAS INTERVIEW FÜHRTE
ALEXANDER BÖGELEIN,
REDAKTIONSLEITER
UNTERNEHMEN [!]
DOKUMENTATION:
RONJA GYSIN
FOTOS:
GIACINTO CARLUCCI
Staub, Abgase – ausführen zu können, müssen wir großen
Aufwand betreiben. Aber so ist es. Wir setzen uns
mit den Bestimmungen auseinander. Wir begreifen das
als Chance und suchen für unsere Auftraggeber nach
optimalen Lösungen.
Wie hat sich das Verhältnis zwischen Auftraggebern
und Auftragnehmern entwickelt?
Schriftverkehr und Streitpotenzial
haben enorm zugenommen, ebenso
der Stress zwischen beiden Seiten.
Woran liegt das?
Das hat mehrere Ursachen: Mangelnde
Planung und Kompetenz auf
beiden Seiten. Man versteht sich
nicht mehr so gut wie früher. Was früher per Handschlag
beschlossen wurde, muss heute mit 25 Unterschriften
abgesegnet sein. Es ist schade, dass das eigentliche
Bauen in den Hintergrund gerät und wir uns mit
diesen Nebensächlichkeiten so intensiv auseinandersetzen
müssen.
Sind diese Konflikte auch ein Mittel, um den Preis
zu drücken?
Nachforderungen gab es schon immer. Das ist auch
Deutlich
mehr Stress
und Streit
zwischen
beiden Seiten
nichts Schlimmes. Aber man muss sich einigen können.
Heutzutage klaffen zwischen den Preisvorstellungen
oft so große Lücken, dass ein Gutachter oder Richter
entscheiden muss. Häufig sind die Budgets so eng,
dass der Kunde ein Problem mit der Überschreitung
seiner Projektkosten hat.
Welches Bauprojekt würden Sie
gerne noch verwirklichen?
Mein größter Wunsch wäre es, den
Ausbau der A6 von Heilbronn
nach Crailsheim ausführen zu
dür fen. Völlig unrealistisch ist dieser
Wunsch nicht. Denn die
Strecke ist mittlerweile im Bundesverkehrswegeplan
in den vordringlichen
Bedarf aufgenommen
worden und soll als privatfinanziertes
Projekt kommen. Allerdings müssen wir auch
noch die Ausschreibung gewinnen.
Und wenn Sie das nicht tun?
(lacht) Wenn ich jeden Tag von meinem Schreibtisch
in Satteldorf aus (der im fünften Stock mit direktem
Blick auf die A6 steht, Anmerkung der Redaktion) meinem
Wettbewerber zuschauen müsste, wäre das nur
schwer zu ertragen. Dann müsste ich vielleicht meinen
Schreibtisch drehen.
18
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19
[finanzieren] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Der Roboter als Leiharbeiter
Die Digitalisierung erfordert große Investitionen und hohen Kapitaleinsatz. Leasing gewinnt vor diesem Hintergrund
an Bedeutung. Die Finanzierungsform lässt Firmen an der technischen Entwicklung teilhaben und schont die Liquidität.
Robotergrafiken S. 20/23: © Alexander Limbach / Fotolia.com
Wenn die Produktionsmitarbeiter der
Spieß GmbH in Reutlingen Hilfe benötigen,
rufen sie Sawyer. Meist
dauert es nur wenige Minuten, bis der elektronische
Kollege auftaucht. Sawyer ist ein kollaborierender
Roboter, der über künstliche Intelligenz
verfügt. Kaum größer als ein
normaler Kühlschrank, bewegt er sich mit
Hilfe von Sensoren und zweier Kameras eigenständig
durch die Produktionshalle. Mit
seinem schlanken, beweglichen Roboterarm
erledigt er Standardaufgaben oder arbeitet seinen
menschlichen Kollegen zu. „Weil wir uns
unsicher waren, ob sich der Einsatz einer
solch neuartigen Maschine auf Dauer rechnet,
haben wir Sawyer geleast“, erzählt Geschäftsführer
Rainer Eberle, der aus Sorge um
die Neugier von Wettbewerbern seinen richtigen
Namen ebenso wenig nennen will wie
den Namen seiner Firma.
Das Besondere an dem Vertrag: Eberle zahlt
nur für die effektive Nutzung des Roboters.
Ein Telemetrie-Modul in Sawyer sammelt dazu
in Echtzeit die Daten über Einsatzzeiten
und Tätigkeiten und übermittelt sie an die
Leasinggesellschaft. Die errechnet daraus eine
Rate, die sich am Verschleiß der Maschine
orientiert. Den Vertrag kann Eberle nach
sechs Monaten jederzeit vorzeitig kündigen,
sollte sich herausstellen, dass Sawyer zu wenig
genutzt wird. Oder er wird durch ein technisch
leistungsfähigeres Modell ersetzt.
Noch bieten nur wenige Leasinggesellschaften
so viel Flexibilität. Aber nutzungsabhängige
Zahlungsmodelle liegen im Trend, beobachtet
Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen
(BDL).
FLEXIBLE RATEN
Denn die Anbieter stehen unter Druck. Sie
müssen mit neuen Ideen ihre Kunden halten.
Der Markt ist umkämpft. Die niedrigen Zinsen
und immer neue Vorschriften drücken auf
die Margen und Erträge der Leasingfirmen.
Dazu konkurrieren die Banken mit günstigen
Krediten. Dank der Digitalisierung
bekommt Leasing neuen
Charme. In vielen Maschinen
stecken heutzutage
Mess-Sensoren, die registrieren,
wie intensiv der Gegenstand
genutzt: Wird es Zeit für eine
Wartung oder den Austausch eines Ersatzteils,
verschickt die Maschine per Datenleitung
eine Nachricht an den Service-Techniker.
Diese neue Datenwelt nutzen Leasingfirmen,
um gegen die klassische Kreditfinanzierung
von Banken zu punkten. Davon profitieren
die Unternehmen, die in digitale Projekte investieren.
Statt starrer Raten und fester Laufzeiten,
die einen fiktiven Restwert des Investitionsgutes
am Ende des Vertrages
unterstellen, können sie flexible Laufzeiten
nutzen und bezahlen Finanzierungsraten,
die sich an der tatsächlichen Nutzung des
Leasinggegenstandes orientieren. „Die bis-
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®
[finanzieren] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
herige Erfolgsformel ‚Pay as you earn‘ entwickelt
sich so zum ‚Pay-per-Use‘“, sagt Johannes
Anschott, Vorstandsmitglied der Commerz
Real und bei der Fondsgesellschaft unter anderem
verantwortlich
für das Leasinggeschäft.
Leasing kommt
Firmen bei digitalen
Sprunginvestitionen
auch von
der Grundkonzeption
entgegen. „Bei
digitalen Investitionsgütern
wollen
Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer
BDL. men gar nicht un-
viele Unternehbedingt
Eigentümer
werden, sondern sich die Möglichkeit
offenhalten, an der technischen Entwicklung
zu partizipieren und ihre Anlagen auf dem
neuesten Stand halten“, sagt Markus Klintworth,
Generalbevollmächtigter bei der VR
Leasing Gruppe. Dazu steht Leasingkunden
die Möglichkeit offen, zusätzlich umfassende
Full-Service-Verträge abzuschließen. „Viele
Firmen wollen eine komplette Dienstleistung
aus Finanzierung, Wartung, Service technischem
Kundendienst und bei Bedarf weiteren
Service-Bestandteilen – und dafür eine Rate
zahlen, die alles abdeckt“, sagt BDL-Geschäftsführer
Fittler. Dabei können die Kunden nicht
zuletzt das Know-how nutzen, das viele Leasinganbieter
bei der Konzeption und dem Betrieb
von Maschinen und digitalisierten Produktionsanlagen
mittlerweile besitzen. Für
viele Unternehmen ist das ein entscheidendes
Kriterium.
Dazu kommen die generellen Vorteile von
Leasing. So schonen Unternehmen mit dieser
Finanzierungsform ihre Liquidität. Statt mit
einem Kauf Kapital zu binden, zahlen sie eine
monatliche Rate, die sie als Betriebsausgabe
von der Steuer absetzen.
Zudem hat
der Unternehmer
Planungssicherheit
über die Laufzeit
des Vertrages.
Außerdem muss
der Leasinggegenstand
nicht aktiviert
werden,
Markus Klintworth,
VR Leasing Gruppe.
wenn einige Regeln
beachtet werden
(siehe Kasten).
„Auf diese Weise schont der Unternehmer seine
Bilanz, was sich mit Blick auf bestehende
Kredite und sein Rating als vorteilhaft erweisen
kann“, erläutert Klintworth. Zudem erweitern
Firmen so auch den Finanzierungsrahmen
ihrer digitalen Investition.
Achtung Finanzamt!
MEHR SPIELRAUM
„Die Leasinggesellschaften tun sich häufig in
der Bewertung eines Assets im Zuge einer Finanzierung
leichter als Banken, die bei der
Bewertung von Sicherheiten starre Regeln haben
und höhere Sicherheitsabschläge vornehmen
müssen“, sagt Mathias Schöferle, Direktor
Unternehmenskunden für die Region
Ulm/Alb-Donau bei der Volksbank Ulm-Biberach.
So können bei einer IT-Investition nicht
nur die Hardware, sondern auch die Software
und sogar die Schulungs- und Implementierungskosten
per Leasing finanziert werden.
„Daher haben auch Firmen mit etwas schlechterer
Bonität mit Leasing mehr Möglichkeiten
zu finanzieren“, weiß Schöferle. Auch, weil die
Besicherung bei diesem Finanzierungsinstrument
einfacher ist. Wichtig ist, dass das Leasingobjekt
eine Drittverwendungsfähigkeit
hat. Die schauen sich die Leasinggesellschaften
sehr genau an, bevor sie das Geschäft abschließen.
Doch die Grenzen für eine spätere
Vermarktung sind vergleichsweise weit gesteckt.
Auch sind die Bearbeitungszeiten bei
einem Leasingantrag im Optimalfall kurz.
„Genauso wie bei anderen Finanzierungsformen
auch, können wir beim Leasing dank
online-basierter, automatisierter Prozesse bei
Finanzierungswünschen bis 200.000 Euro nahezu
in Echtzeit eine Entscheidung treffen“,
verspricht Klintworth. „Dafür gibt der Bankberater
der Genossenschaftsbank vor Ort die
Informationen zum Leasingobjekt in ein Online-Tool
ein. In der Regel erhält er in nur wenigen
Minuten eine Entscheidung, die er sei-
Das Finanzamt schaut genau hin und fordert mitunter, den geleasten Gegenstand zu aktivieren.
Damit der Fiskus mitspielt und die Leasingraten
als Betriebsausgaben anerkennt,
sollten das Umdeutungsrisiko beachtet
werden. Das bedeutet, dass der
geleaste Gegenstand auf Drängen des Finanzamtes
vom Leasingnehmer aktiviert
werden muss, obwohl er dies gegebenenfalls
wegen der steuerlichen Konsequenzen
gar nicht tun möchte. Hierbei gibt es
im Wesentlichen zwei Fälle:
Spezialleasing: Bei sehr speziellen
Leasing-Objekten – beispielsweise eine
auf das Unternehmen zugeschnittene IT-
Landschaft – entscheidet das Finanzamt,
dass das Objekt nur vom Leasingnehmer
wirtschaftlich genutzt werden kann. In
dem Fall wird von Spezialleasing gesprochen
und das Leasingobjekt steuerlich
dem Leasingnehmer zugerechnet, weil es
keinen Drittmarkt gibt. Infolgedessen besteht
für das Leasing-Unternehmen keine
Chance auf einen Wiederverkauf.
40-90-Regel: Die Grundmietzeit eines
Leasing-Objektes muss in einem plausiblen
Verhältnis zur Nutzungsdauer liegen:
Beträgt die Grundmietzeit eines Objekts
weniger als 40 Prozent oder mehr als 90
Prozent der üblichen Nutzungsdauer,
wird das Objekt dem Leasing-Nehmer als
Eigentum zugeschrieben.
LU
22
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[finanzieren]
Mathias Schöferle, Volksbank
Ulm-Biberach.
nem Kunden noch
im Gespräch mitteilen
kann.“
Allerdings hat Leasing
auch Nachteile,
auf die es beim
Abschluss zu achten
gilt. Unter Berücksichtigung
aller
Kosten ist diese
Finanzierungsform
häufig teurer
als ein reiner Bankkredit.
Dafür gewinnen Firmen Flexibilität.
Ein genauer Blick in den Leasingvertrag ist
wichtig: Mitunter müssen Leasingnehmer
zahlen, bevor die Ware geliefert ist oder immer
noch, nachdem sie wieder abgegeben
wurde. Durch solche Klauseln halten manche
Anbieter die Raten optisch niedrig. Fair sind
Verträge, die eine Produktnutzung während
der gesamten Vertragslaufzeit erlauben. Eine
vorzeitige Rückgabemöglichkeit ist nicht vor-
gesehen. Selbst die Schließung einer Betriebsstätte
oder die Aufgabe eines Geschäftsbereichs
entbinden den Leasingnehmer nicht
von seinen vertraglichen Pflichten, es sei
denn es sind Sonderkündigungen vereinbart.
VERSTECKTE KOSTEN
Ein Augenmerk gilt auch den Nebenkosten.
Manche Gesellschaften verlangen einen Kostenersatz
für die Bonitätsprüfung. Bis zu 150
Euro sind üblich. Für Unternehmen lohnt es
sich, diese Nebenkosten zu vergleichen. Zum
Konditionenvergleich gehört
auch, darauf zu achten,
wann die Raten fällig
sind.
Firmen, die einen kündbaren
Vertrag unterschreiben,
sollte ndies gleich zum Abschluss
pro forma zum Stichtag
tun, an dem keine Abschlusszahlung
oder Vorfälligkeitsentschädigung fällig
ist. Sonst verlängern sich die Verträge automatisch.
Zu guter Letzt gibt es immer wieder Streit um
den Zustand des Leasinggutes bei der Rückgabe.
Was „übliche Gebrauchsspuren“ und eine
„nutzungstypischer Abnutzungszustand“ ist,
müssen oft genug die Gerichte entscheiden.
Auch hier gilt, dass sich eine optisch niedrige
Rate schnell als Makulatur erweisen kann,
wenn der Leasingnehmer am Ende noch einmal
für die Wartung und Generalüberholung
des Investitionsgutes zahlen muss. [!]
THOMAS LUTHER
„Unkompliziert
und loyal“
Gemeinsam wachsen
Oliver Schmid, Geschäftsführer der BOSIG-Gruppe
aus Gingen mit Roman Heilig, Firmenkundenbetreuer:
„Bankgeschäfte sind Vertrauenssache. Hier machen wir
keine Kompromisse. Daher sind wir bereits seit mehr
als 10 Jahren Kunde der Volksbank Göppingen.“
Partner des Mittelstandes
Jetzt informieren unter:
www.volksbank-goeppingen.de
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[machen] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Raummodule reloaded
Von wegen einfache Kiste. Lässt man sie machen, dann verwandelt die Firma Jakob Eberhardt aus Blaubeuren ihre
Module in ansprechende Architektur oder schafft Kunden mit temporären Platzproblemen eine Lösung.
Aus dem Kindergarten, der in der Halle
von Eberhardt steht, wird in Bälde eine
Mensa. Der Besucher staunt über die
Metamorphose, doch für die Mitarbeiter in
der Produktion der im Blaubeurer Ortsteil
Asch ansässigen Familienfirma ist dies nichts
Besonderes, sondern Alltag. Denn in ihrem
Betrieb dreht sich fast alles um Raummodule
– und damit um flexibles Bauen.
Raummodule lassen sich in Gebäude fast aller
Art verwandeln, in Kindergärten, Schulen,
Wohnheime oder Verwaltungstrakte, in Nasszellen,
Sanitär- oder Aufenthaltsbereiche oder
Lounges. Bei Events kann man sie einsetzen,
aber auch auf Baustellen oder als temporäre
Büros verwenden. Ihren Einsatzzweck können
sie ein paar Tage, aber auch Monate und
Jahre erfüllen oder dauerhaft – so wie das
Economy-Hotel, das Eberhardt jüngst in Ulm
als Referenzprojekt entwickelt hat. Wegen der
hochwertigen Fassadenverkleidung ist bei
diesem von außen nicht mehr ablesbar, dass
es in Baukasten-Form errichtet worden ist.
VORTEIL ZEITERSPARNIS
Aus Containern? Diese Frage löst beim Firmenchef
Christian Eberhardt womöglich eine
allergische Reaktion aus. Raummodule
sind hochwertig, erfüllen alle möglichen Bestimmungen
und können sich sogar in ästhetisch
ernstzunehmende Architektur verwandeln,
sofern dies der Bauherr wünscht. In
gewöhnlicher Form lassen sie sich als normierte
Stapelware einsetzen, im Erscheinungsbild
Plattenbauten dann nicht unähnlich.
Aber sie werden meist wieder abgebaut,
mal früher, mal später.
Großer Pluspunkt, so Eberhardt, ist der Zeitgewinn:
„Bei einer bis zu hundertprozentigen
Vorfertigung reduziert sich die Arbeit auf der
Baustelle auf ein Minimum.“ Die Module werden
per Tieflader nacheinander angeliefert,
verschraubt, und das war’s dann auch schon
fast. Denn Produktion oder Umrüstung erfordern
einen gewissen Vorlauf, der von der Auftragslage
abhängig ist.
Der tragende Stahlrahmen wird in der eigenen
Schweißerei produziert. Die Wände bestehen
aus Sandwitch-Paneelen. Es gibt sie im
Standard-Maß 6 mal 3 mal 2,75 Meter oder in
individueller Größe. Optik und Ausstattung
werden flexibel nach den Kundenwünschen
ausgerichtet, je nachdem was sich Unternehmen
und Kommunen vorstellen.
Diese können kaufen, leasen oder mieten. Der
Kauf-Anteil betrage etwa 60 Prozent. Miet-
In Asch werden die Raummodule fertig montiert.
Fotos: Marc Hörger/Matthias Kessler
24
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[machen]
Firmenchef Christian
Eberhardt.
Module sind meistens
zwischen 18
und 36 Monaten
im Einsatz, so der
Firmenchef. Dann
werden sie abgebaut,
umgerüstet
und bei einem
neuen Kunden
aufgestellt. 2500
solcher Module
sind derzeit bei
den Kunden montiert.
Die Nachfrage sei bisher immer so groß
gewesen, dass sich stets zeitnah eine passende
Nachnutzung ergab. „Wir mussten noch nie
ein Raummodul verschrotten“, sagt Eberhardt.
Das schone Ressourcen. Die Auslieferungen
erfolgen in einem Radius von 400 Kilometern.
Bei weiteren Strecken würden die
Transportkosten zu stark zu Buche schlagen.
Vereinzelt fänden Raummodule aber dennoch
einen Weg sogar bis nach Übersee.
Das Familienunternehmen wächst beständig
und kam zuletzt auf jährliche Zuwachsraten
von 10 bis 15 Prozent. Im vergangenen Jahr
erwirtschafteten 70 Mitarbeiter einen Umsatz
von 13 Millionen Euro.
ERWEITERUNG GEPLANT
Es sind die Früchte eine klaren Fokussierung,
die der geschäftsführende Inhaber nun ernten
kann. Seit 1990 in dieser Funktion, entwickelt
Christian Eberhardt, Enkel des Gründers, den
Ansatz des „Container-Gebäudes“ in Modulbauweise
konsequent weiter. Vater Karl hatte
1980 die Grundlage dafür gelegt mit der Einführung
des „Euro-Container“.
Nach dem Umbau der Firmenhallen im Jahr
2015 plant Eberhardt, den Verwaltungstrakt
zu erweitern, selbstredend gemäß dem Modulkonzept.
Übrigens hatte auch der jetzige
Trakt ein Vorleben. Er diente lange Jahre in
Frankfurt als Bankgebäude, bevor er umgerüstet
in Asch zum Einsatz kam: Raummodul reloaded.
[!]
THOMAS VOGEL
Als Zimmerei auf
der Alb gestartet
Die Jakob Eberhardt GmbH & Co KG
wurde von ihrem Namensgeber 1932 in
Weidenstetten auf der Schwäbischen
Alb als Zimmerei gegründet. 1937 erfolgt
der Umzug an die Blaubeurer
Straße in Ulm. Der Gründer kehrt aus
dem Krieg nicht zurück. Die Familie
baute bis 1948 den zerstörten Betrieb
wieder auf. Ihr Chef wird Eberhardts
Sohn, der erst 20-jährige Karl, der ein
findiger Entwickler ist. 1960 bringt er
im Zuge der anrollenden „Reisewelle“
Campinganhänger“ auf den Markt.
1963 steigt er in den Bau von Baustellenwagen
ein, die bis heute ein Nebenprodukt
darstellen. Daraus werden bis
1980 die Euro-Container mit vorgefertigten
Wand-, Boden- und Dachelementen
entwickelt, welche die Grundlage
des Raummoduls und damit des
heutigen Geschäftserfolgs sind. THV
„Zuverlässig
und engagiert“
Anzeige
Voba GP II
Gemeinsam wachsen
Gerd Wiedmann mit Sven und Marc Gassenmayer,
Geschäftsführer der Firma KURIS Spezialmaschinen
GmbH in Reichenbach i.T. mit Gerhard Spaun,
Firmenkundenbetreuer:
„Verlässlichkeit und Regionalität sind uns wichtig. Daher
sind wir auch als internationaler Anbieter von Lege- und
Zuschneidetechnologie Kunde der Volksbank Göppingen.
Und das schon seit 2005.“
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25
[machen] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Die kriegen alles klein
Ob in Europa oder Australien: Geht es um die Arbeit in Steinbrüchen, den Abriss von Gebäuden und das Recyceln von
Materialien sind die Kolosse der Kleemann GmbH aus Göppingen gefragt. Das Unternehmen wächst rasant.
Dass der Name Kleemann einmal für Maschinen
stehen würde, die mühelos
Gestein zerkleinern, sortieren und formen,
hätte Gründer Ferdinand Kleemann sicher
nicht zu träumen gewagt. 1857 eröffnete
der Schwabe eine Feilenhauerei in Stuttgart-
Obertürkheim. Schnell mauserte sich das Unternehmen
zum ersten Industriebetrieb der
Gegend und eroberte mit Futterschneidmaschinen,
Landwirtschaftsgeräten oder Kreissägen
neue Geschäftsfelder.
Mithilfe dieses Innovations- und Erfindergeistes
trotzt das Unternehmen jeder Krise. Heute,
160 Jahren später, stellt Kleemann mobile
Sieb- und Brechanlagen im Premiumsegment
her. Die tonnenschweren Maschinenkolosse
finden ihre Einsatzgebiete quer über den Erdball
verstreut. Trotzdem – und gerade deswegen
– bleibt das Traditionsunternehmen seiner
schwäbischen Heimat treu.
MITTEN IM MECHATRONIK-PARK
„Unsere Mitarbeiter sind unser größtes Kapital“,
betont Rüdiger Kaub, der seit Januar 2016
die Geschäfte leitet.
Aktuell beschäftigt
das mittelständische
Unternehmen 500
Mitarbeiter. Viele
der langjährig Angestellten
haben
bereits ihre Ausbildung
bei dem Zerkleinerungsspezialisten
absolviert.
Als die bisherige
Werksfläche in
Geschäftsführer
Rüdiger Kaub.
Göppingen-Faurndau 2007 nicht mehr ausreicht,
fällt die Entscheidung den Standort
Göppingen zu halten, leicht. Kleemann zieht
2010 in den Stauferpark. Das im Osten der
Kleemann wird in naher Zukunft sein Werksgelände
im Göppinger Stauferpark erweitern.
26
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[machen]
Im Göppinger Stauferpark entstehen die Brecher, die großes Gestein in kleine Kiesel verwandeln.
Stadt gelegene Gewerbegebiet beherbergt 100
Unternehmen und hat sich das Profil eines
„Mechatronikparks“ verpasst. Hier sitzt auch
das Landesnetzwerk Mechatronik Baden-
Württemberg.
In enger Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung,
die sich ebenfalls für Göppingens
neusten Stadtteil entschieden hat, fördert die
von der Stadt ausgegründete Businesspark
Göppingen GmbH gezielt die Ansiedlung von
Elektronik, Mechanik und IT. Vor allem aber
bietet der Stauferpark den Technologiespezialisten
Platz. Auf mehr als 20 Hektar hat Kleemann
50 Millionen Euro in die Erweiterung
der modernen Fertigungshallen, Produktionsanlagen
und Bürogebäude investiert. Weitere
Büroflächen und Schulungsbereiche sollen
bis 2020 folgen. Ebenso wie ein eigenes Entwicklungszentrum
für den Prototypenbau.
Der Hintergrund: Kleemann verzeichnet jährliche
Wachstumsraten von bis zu zehn Prozent.
Ein Ende der Erfolgswelle ist nicht in
Sicht. Im Gegenteil. Der Bedarf für Steinbrecher
und Siebe wird laut Kaub weiter zunehmen.
Nicht nur in Steinbrüchen und Kieswerken
kommen die Schwergewichte zum
Einsatz. „Ein großer Teil unserer Maschinen
recycelt“, so Kaub. Wird in der Stuttgarter Innenstadt
ein Gebäude abgerissen, zerkleinern
sogenannte Prallbrecher den Bauschutt, sortieren
die Materialien und bereiten diese für
ein zweites Leben auf. Straßenasphalt kann
beispielsweise zu drei Vierteln aus Recycling-
„Regional und
partnerschaftlich“
Gemeinsam wachsen
Marianne und Gerhard Priel, Geschäftsführer
der Firma Schlagwerk GmbH in Gingen
mit Rupert Ströbele, Firmenkundenbetreuer:
„Auch wenn wir europaweiter Marktführer für
innovative Percussioninstrumente sind, setzen wir
zu 100 % auf unseren Standort Gingen an der Fils.
Selbstverständlich ist auch unsere Hausbank regional.
Und das bereits seit 1993.“
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[machen] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Vorteil gegenüber der Konkurrenz: Läuft die Lizenz zum Abbau in Steinbrüchen ab, werden die Kleemann-Kolosse zum nächsten Standort transportiert.
material bestehen. Kleemann setzt auf mobile
Brechtechnik. Kaub: „Läuft etwa die Abbaulizenz
für den Steinbruch ab, können mobile
Anlagen zum nächsten Auftrag transportiert
werden.“ Vorteile, die sich mehr und mehr
durchsetzen. Selbst in traditionell stationären
Märkten wie China und Spanien.
400 TONNEN SCHWER
32 verschiedene Maschinentypen gehören
zum Sortiment. 2016 sind nach Kaubs Worten
580 Brecher vom Band gegangen. Deren Preise
fangen bei 150.000 Euro an und steigen je
nach Größe und Funktion auf bis zu 4,5 Millionen
Euro. Spitzenreiter ist die 30 Meter lange
und zehn Meter hohe Brechanlage Mobicat
MC 160 PRR, die mit 400 Tonnen Eigengewicht
ein echter Koloss ist.
Das sind Ausmaße, die hin und wieder zu
Komplikationen führen. „Einmal sollten wir
eine ähnlich große Anlage auf eine kleine Insel
in den Philippinen liefern“, erinnert sich
Altgeschäftsführer Gerhard Schumacher. Das
Problem: Schiffe, die groß genug waren, um
den Technikgiganten zu transportieren,
konnten am Zielort nicht anlegen. „Also haben
wir die Anlage stückchenweise zum Kunden
gebracht – Transportfahrzeuge und Aufbaumannschaft
inklusive“, erzählt der
Ingenieur, der sich heute um die Unternehmensentwicklung
kümmert.
Wo Kleemann in Zukunft stehen soll, weiß
die Geschäftsführung genau: Ganz oben. „Wir
wollen Weltmarktführer werden“, sagt Kaub.
Um den aktuellen Marktanteil von zehn Prozent
auszubauen und an Konkurrenten wie
Terex (USA) oder Metso (Finnland) vorbeizuziehen,
seien Kosteneffizienz und Service die
größten Stellschrauben. „Am Standort
Deutschland sind Löhne und Gehälter teuer“,
sagt Schumacher, „deshalb müssen wir an anderen
Stellen – insbesondere in der Logistik –
effizienter arbeiten als die Konkurrenz.“ Serienfertigung
heißt das Zauberwort. Durch
mehr Volumen und sinkende Einkaufspreise
bleibe Kleemann wettbewerbsfähig.
Zusätzlich arbeitet die Firma am internen
Wissenstransfer. „Ziel muss sein, dass jeder
Mitarbeiter unserer 55 internationalen Vertriebsniederlassungen
und Händler die Maschinen
in- und auswendig kennt“, sagt Kaub.
Aufgrund der massiv einwirkenden Kräfte
müssen die Maschinen regelmäßig gewartet
und Verschleißteile getauscht werden. „Funktioniert
das schnell und unkompliziert – egal
ob in Indien oder in Australien – ist das ein
eindeutiger Vorteil gegenüber anderen Herstellern.“
[!]
RONJA GYSIN
300 neue Stellen
bis zum Jahr 2020
Die Kleemann GmbH wurde im Jahr
1857 in Stuttgart-Obertürkheim gegründet.
Die ersten mobilen Brechanlagen
– die Basis für das heutige Geschäftsmodell
- produzierten die
Schwaben in den 1920er Jahren. Am
Standort Göppingen beschäftigt Kleemann
aktuell 500 Mitarbeiter. Bis
2020 sollen es 800 Angestellte sein.
2016 erwirtschaftete der Maschinenbauer
einen Umsatz von 222 Millionen
Euro Jahresumsatz. Dabei können
Kunden die Sieb- und Brechanlagen
kaufen oder auch für einen befristeten
Zeitraum mieten.
Seit zehn Jahren gehört Kleemann zur
Wirtgen-Group, einem international tätigen
Unternehmensverbund der Baumaschinenindustrie
(Windhagen/
Rheinland Pfalz) . Das Netzwerk besteht
aus den Marken Wirtgen, Vögele,
Hamm, Kleemann und Benninghoven
mit ihren Stammwerken in Deutschland
sowie lokalen Produktionsstätten
in Brasilien, Indien und China. 55 gemeinsame
Vertriebs- und Serviceniederlassungen
ermöglichen weltweite
Kundenbetreuung und Support. GYS
28
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[aus den hochschulen]
Experten seltener
Erkrankungen
auf der Spur
Experten zu seltenen Erkrankungen
sind rar und schwer
auffindbar. Anlaufstellen oder
Verzeichnisse fehlen. Andreas
Pflugrad, wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Institut für Informatik
der Hochschule Ulm,
hat eine Software entwickelt,
die diesen Missstand behebt.
Das System analysiert automatisch
internationale Fachartikel
und filtert Schwerpunkte und
Institutszugehörigkeit der Autoren
heraus. Bisher finden Ärzte
Experten zu mehr als 4200
seltenen Leiden. Künftig sollen
auch Patienten das Verzeichnis
nutzen können.
Angebot der
DHBW an
Unternehmen
Wirtschaft, Technik, Sozialwesen,
Informatik oder Gesundheit
– die DHBW Heidenheim
bietet einen großen Pool an Experten.
Um diese mit ihren
Kompetenzen, Projekten und
Schwerpunkten vorzustellen,
erscheint nun das Magazin
„DHBW Heidenheim: Regionale
Kompetenz in Theorie und Praxis“.
„Damit wollen wir Unternehmen
darin bestärken, bei
Fragestellungen oder Forschungsinteressen
mit uns in
Kontakt zu treten“, sagt Prof. Dr.
Andreas Mahr, Prorektor Forschung.
Online-Ausgabe: dhbwheidenheim.de/kompetenz.
Fachwerkstruktur
aus dem
3D-Drucker
18 Monate Arbeit haben sich
gelohnt: Einem Studententeam
der Hochschule Ravensburg-
Weingarten ist es gelungen, ultraleichte
Fachwerk strukturen
Foto: © zinkevych / Fotolia.com
Kaufprämien nicht bekannt
Seit Sommer 2016 subventioniert der Bund Elektrofahrzeuge
mit einer Kaufprämie. Doch kaum einer weiß das. Das ist das
Ergebnis einer Studie von Valerie Bernhard, Energiewirtschaft-
Studentin an der HS Biberach. Der Großteil der 216 Befragten
(17 bis 72 Jahre) hörte zum ersten Mal von dem Angebot. Das
sei zwar ein Anreiz. wesentlich für die Kaufentscheidung seien
aber größere Reichweiten und komfortables Aufladen.
per 3D-Drucker herzustellen.
Das Verfahren könnte die Industrie
revolutionieren. „Wir
können Kunststoffstrukturen
ausdrucken, die bei gleichem
Gewicht eine um den Faktor 20
höhere Steifigkeit aufweisen als
konventionelle Kunststoffe“, erklärt
Martin Eichenhofer, der
die dreiköpfige Projektgruppe
leitet. Im Inneren des Druckkopfes
verschmelzen dabei innerhalb
weniger Sekunden
Thermoplast- mit Carbonfasern.
So entsteht nach dem Erstarren
ein hochsteifer Fachwerkstab.
Davon könnten die
Luft- und Raumfahrtindustrie
und die Autoindustrie profitieren.
Setzt sich das Verfahren
durch, können Anwender Materialkosten
senken und Prozesse
beschleunigen.
Umweltwissen
per Augmented
Reality
Naturerlebnisse kombiniert mit
3D-Animationen sollen die Umweltbildung
an der Iller fördern.
In Kooperation mit den
Bayerischen Elektrizitätswerken
arbeitet ein Team der HS
Kempten an interaktiven Plakaten
für die Aussichtsplattform
Legau. „Riesige Touchdisplays
könnten Ausflügler künftig
über Renaturierung oder Wasserkraft
informieren“, sagt Forschungsleiter
Prof. Dr. Klaus Ulhaas.
Per Fingerdruck sollen
virtuelle Elemente – etwa 3Danimierte
Fische – das reale Bild
ergänzen. In drei Jahren will das
Team einsatzfähige Lösungen
präsentieren.
Eltern können
Kinder
mitbringen
Familie gehört dazu. Deshalb
gibt es an der HS Ravensburg-
Weingarten seit dem Sommersemester
einen Eltern-Kind-Arbeitsplatz.
„Fällt die Betreuung
aus, können Beschäftigte und
Studierende trotzdem an die
Hochschule kommen: Sie bringen
ihre Kinder einfach mit“, so
Hochschul-Kanzler Henning
Rudewig. Neben einem PC-Arbeitsplatz
sorgen Wickeltisch,
Spielsachen und Krabbelteppich
dafür, dass sich Kids und
Erwachsene wohlfühlen.
Olaf Jacob
Vizepräsident
der HNU
Mehr als 15 Jahre lang war er
Dekan der Fakultät Informationsmanagement.
Jetzt wählte
der Hochschulrat Professor Dr.
Olaf Jacob zum Vizepräsidenten
der Hochschule
Neu-
Ulm (HNU).
Damit bildet
der promovierte
Betriebswirt
für die kommenden
zwei Jahre
mit HNU-
Präsidentin
Mit großer Mehrheit
gewählt:
Olaf Jacob.
Prof. Dr. Uta M. Feser, Vizepräsidentin
Prof. Dr. Julia Kormann
und Kanzler Marcus Dingel das
Leitungsgremium. Jacob lehrt
seit der Gründung im Jahr 1994
an der Hochschule.[!] GYS
29
Fensterelemente sind heute häufig größer als früher. Das ist in der Fertigung, vor allem aber in der Montage eine Herausforderung.
Fotos: Marc Hörger
Handwerker mit sicherem Durchblick
Der deutsche Fenstermarkt ist hart umkämpft, die Anforderungen wachsen. Das Familienunternehmen Kupil hat in den
vergangenen Jahren sein Profil geschärft und ist – auch dank moderner IT-Struktur – erfolgreich.
Das Thema Sicherheit beschäftigt viele
Hausbesitzer und besorgt sie. Zwischen
2007 und 2015 hatte sich die Zahl der
Einbrüche in Baden-Württemberg auf 13.500
pro Jahr mehr als verdoppelt. Häufig reichen
Einbrechern einfache Mittel wie ein stabiler
Schraubenzieher, um in Sekundenschnelle
Fenster aufzuhebeln. 2016 sank zwar die Zahl
der Wohnungseinbrüche um zehn Prozent
auf rund 11.100, die der Einbruchsversuche in
der gleichen Größenordnung auf rund 4890.
Die Sensibilisierung der Bevölkerung sei dennoch
deutlich gestiegen, sagt Patrick Philip
Hilker, der mit seinen Brüdern Christoph und
Johannes den Ehinger Fenster- und Haustürenhersteller
Kupil führt. „Die meisten Besucher
unserer Ausstellung haben sich vorab
über Einbruchschutz informiert und werden
durch unsere geschulten Verkaufsberater auf
die Möglichkeit einzusetzender Widerstandsklassen
beraten“, erzählt Hilker.
KONKURRENZ AUS DEM OSTEN
Angesichts des höheren Sicherheitsbedürfnisses,
des Baubooms und des riesigen Sanierungspotenzials
könnte man fast meinen, die
Bedingungen für Fensterbauer seien ideal. Es
gibt bundesweit ein Sanierungspotenzial von
mehr als 300 Millionen Fenstereinheiten. Das
ist etwas mehr als die Hälfte des Fensterbestandes
in Deutschland. Doch zum einen beträgt
die Sanierungsquote nach Angaben des
Fensterverbandes pro Jahr weniger als ein Prozent.
Zum anderen haben die deutschen Fensterbauer
beinharte Konkurrenz. In Osteuropa
gibt es etliche Unternehmen, die mit EU-Fördermitteln
riesige Produktionskapazitäten
aufgebaut haben und an deutsche Händler
und Montagebetriebe liefern. „Das schüttelt
den Markt ganz schön durcheinander. Der
Preisdruck ist eine Riesen-Herausforderung“,
sagt Hilker.
Das Ehinger Unternehmen, das am Stammsitz
produziert, setzt daher auf Regionalität, Rundum-Sorglos-Pakete
für die Kunden, Service
und Vertrauen. Letzteres ist laut Hilker besonders
bei Privatkunden wichtig, weil die Monteure
bei der Fenstersanierung beispielsweise
30
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[machen]
in die Schafzimmer kommen. „Viele Kunden
Kunden wollen die Sicherheit, dass auch jemand
kommt, wenn Fenster eingestellt oder
die Elemente gewartet werden müssen. Da
haben wir den Vorteil, dass wir einen eigenen
Kundendienst haben“, sagt Hilker.
Seit 40 Jahren in der Hand der Familie Hilker
Jochen Hilker hat im Jahr 1977 das damals
insolvente Unternehmen Kupil
übernommen. Heute beschäftigt der
Ehinger Fenster- und Haustürbauer rund
100 Mitarbeiter, jeweils etwa ein Drittel in
Verwaltung, Produktion und Montage und
verfügt über Niederlassungen in Ravensburg
und Stuttgart.
Heute leiten seine Söhne Christoph, Patrick
Philip (Vertrieb, Marketing) und Johannes
(Metallbau, Fassade, Haustüren)
das Unternehmen. AMB
HAUSTÜR MIT FINGERSCAN
Die Bandbreite der Aufträge reicht vom Toilettenfenster
über die Haustür mit Finger-Scan
bis hin zu Großprojekten. Rund 30 Prozent des
Umsatzes erzielt der Mittelständler mit Projekten,
deren Auftragssumme zwischen
50.000 und 200.000 Euro liegen. Dabei ist der
Preis nur einer von mehreren Faktoren. „Bauträger
legen Wert auf eine gute Logistik und
Termintreue auf den Baustellen. Schiebtüren,
die bis zu 200 Kilo wiegen, werden mit Raupenfahrzeugen
oder Kränen eingesetzt.“
Das wirft auch ein Schlaglicht auf eine andere
Veränderung im Fenstermarkt: „Architekten
planen sowohl im Neu- als auch im Altbau
heutzutage mit größeren Fenstern, weil die
Isolierwerte deutlich höher sind als früher“,
erläutert Hilker.
Ohnehin habe die Komplexität des Produktes
„Fenster“ enorm zugenommen: die Anforderungen
an Wärme-, Schall und Brandschutz,
Sicherheit, Beschattung, Absturzsicherung
und intelligente Steuerungen seien hoch.
„Wir haben uns zu einem Komplett-Lösungsanbieter
entwickelt“, sagt Hilker. Mittlerweile
laute die Anforderung: „Die Öffnungen in der
Wand müssen nach den Bedürfnissen des Bauherren
geschlossen werden.“
Damit wachsen aber auch die Anforderungen
an die Mitarbeiter – vom Verkäufer über den
Techniker bis hin zum Monteur. Um Nachwuchs
zu gewinnen, setzt Kupil unter anderem
auf Schulpartnerschaften und Führungen
von Schulklassen durchs Unternehmen.
„Wir gehen auch auf Hochschulen zu, bieten
duale Studienplätze (Informatik) in Zusammenarbeit
mit der DHBW Heidenheim sowie
Ausbildungsplätze für Glaser/Fensterbauer
an“, sagt Hilker.
EIGENE SOFTWARE ENTWICKELT
Und wozu bildet ein Fenster- und Haustürbauer
Informatik-Bachelors aus? Das Ehinger Unternehmen
hat in den vergangenen Jahren eine
eigene IT-Abteilung aufgebaut. „Wir haben
bestimmte Anwendungen, die müssen in den
Niederlassungen und auf den Baustellen verfügbar
sein“, erklärt Hilker. Falls es auf der
Baustelle Fragen gibt, schickt der Monteur per
Smartphone Daten an den Techniker in der
Zentrale, um das Problem schnell zu lösen.
„Wir haben viel in IT und unsere Serverlandschaft
investiert und eine Software für uns
Vertriebschef Patrick Philip Hilker.
entwickelt“, sagt Hilker. Etliche selbst gestrickte
Lösungen seien durch standardisierte
Prozesse ersetzt worden.
Auch in Sachen Unternehmenssteuerung
hilft die IT: „Vor zehn Jahren wusste man am
Monatsende, was man für Rechnungen geschrieben
hat. Unser Ziel heute ist es, täglich
zu wissen, wo das Unternehmen steht“, berichtet
Hilker: Welche Angebote sind offen?
Wie war in der Vergangenheit zum gleichen
Zeitpunkt die Zahl der Aufträge, wie hoch die
Abschlusswahrscheinlichkeit, wie gut der Deckungsbeitrag?
All diese Daten haben Hilker
und seine Brüder auf einem so genannten
Dashboard verfügbar, um den Durchblick zu
behalten.
„Die Zeiten“, so Hilker, „sind schnelllebiger
geworden, die Reaktionszeiten deutlich kürzer.
Da braucht man auch als Handwerksbetrieb
geeignete digitale Werkzeuge, um eine
fundierte Grundlage für Entscheidungen zu
haben“. [!]
ALEXANDER BÖGELEIN
31
Starker Standort, schöne Industrie-Architektur: der Ulmer Norden. Die Bilder zeigen (von li.) die Kathrein-Niederlassung (Antennen und Satellitentechnik),
Konjunktur aus der Kiste
Vor 20 Jahren ließen sich die ersten Betriebe zaghaft im Gewerbegebiet Ulm-Nord nieder. Mittlerweile sind es bereits
mehr als 70 Unternehmen mit 3000 Arbeitsplätzen. Die Grundstücke sind begehrt – auch wegen der guten Infrastruktur.
Zu Beginn dominierte hier die Farbe
Gelb. Denn in diesem Ton sind die Lkw
und Arbeitsbühnen der Firma Schirmer
gehalten, die sich als erstes Unternehmen
im Gewerbegebiet Ulm-Nord niedergelassen
hat. Das war vor genau 20 Jahren. „In den Anfangszeiten
führte noch ein landwirtschaftlicher
Weg durch unser Grundstück“, erinnert
sich Geschäftsführer Heinz Schirmer, der
1997 im süd-westlichen Teil des Gebietes ganz
bescheiden mit einer Halle und einem kleinen
Containerbüro anfing. Heute ist die damals
aus drei Mitarbeitern bestehende Firma
auf 20 Beschäftigte gewachsen. Der Miet-
Fuhrpark für Hub-Arbeitsbühnen, Teleskopstapler
und Minikräne umfasst aktuell mehr
als 200 Maschinen.
Das ist gut und
auch schlecht,
denn längst fehlt
es der Firma auf ihrem
Grundstück
an dringend benötigtem
zusätzlichen
Raum.
Das vor zwei Jahrzehnten
neu geschaffenen
Gewer-
Liegenschaftsamt Ulm.
Ulrich Soldner leitet das
begebiet wächst
und wächst noch heute. Das Gelände zwischen
der B10 und der A8 hatte die Stadt Ulm schon
lange Zeit vor der Erschließung ins Auge gefasst.
„Mitte der 90er-Jahre benötigten wir dringend
neue Gewerbeflächen, jedoch konnten
wir den dazugehörigen Bebauungsplan erst
erstellen, als wir alle Grundstücke erworben
hatten. Dieser Prozess zog sich jedoch in die
Länge“, sagt Ulrich Soldner, Abteilungsleiter
des Ulmer Liegenschaftsamtes und Geschäftsführer
des Stadtentwicklungsverbands Ulm/
Neu-Ulm.
CHANCE FÜR KLEINE FIRMEN
1995 war es endlich soweit und das 31 Hektar
große Gebiet konnte erschlossen werden.
Heute findet man hier einen bunten Branchenmix
aus produzierendem Gewerbe,
Großhandel, Handwerk und Dienstleistungs-
32
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[spezial]
Schirm Göbel (oben), Mayser (Sicherheitstechnik), den Containerbahnhof, Mayser, Spedition Schlumberger und Bäckerei Staib.
Fotos: Volkmar Könneke
firmen. „Wir haben uns von Anfang an bei der
Auswahl der Unternehmensrichtungen bewusst
kein Korsett angelegt. In Ulm-Nord
durften alle ansiedeln, außer Industriebetriebe“,
erläutert Soldner. Um Firmen, die weniger
Flächenbedarf hatten oder nur anmieten
wollten, gerecht zu werden, wurde zudem der
kleingliedrig erschlossene Gewerbepark Lerchenhof
bei Jungingen ausgewiesen.
Anfangs war die Nachfrage verhalten, doch
das änderte sich. Im Jahr 2005 wurde der Containerbahnhof
von Neu-Ulm in den Ulmer
Norden verlagert. Das war die Basis für eine
rasante Wachstumsgeschichte. Im vergangenen
Geschäftsjahr setzte das Terminal der
Bahntochter Deutsche Umschlaggesellschaft
Schiene-Straße (DUSS) bereits über 100.000
Einheiten um.
125 EURO PRO QUADRATMETER
Mit dem Containerbahnhof wurden benachbarten
Gewerbegrundstücke mit einem
Schlag noch begehrter. Ulrich Soldner: „Im
Zuge der Verlagerung des DUSS-Betriebes in
den Ulmer Norden haben sich neben den klassischen
Gewerbebetrieben auch Logistiker
und deren Dienstleister mit einem größeren
Flächenbedarf angesiedelt.“ Um der nun gesteigerten
Nachfrage nach Grundstücken, vor
allem aber auch Logistikflächen, gerecht zu
werden, wurde das Gewerbegebiet um weitere
Flächen ergänzt.
Heute spricht man schon lange nicht mehr
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33
[spezial] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
wie das Gewerbegebiet Himmelweiler auf
Dornstadter Gemarkung. Die Grundstückspreise
liegen zwischen 100 und 125 Euro pro
Quadratmeter, inklusive Erschließungs- und
Entwässerungsbeträge. In Ulm-Nord haben
sich zwischen 1997 und 2014 mehr als 70 Unternehmen
angesiedelt, die dort rund 3000
Arbeitsplätze bieten. Zwischenzeitlich sind
sämtliche sofort verfügbaren Flächen auf Ulmer
Gemarkung verkauft beziehungsweise
vergeben.
Firmen, die sich langfristig für eine Fläche interessieren,
wenden sich an den Stadtentwicklungsverband
Ulm/Neu-Ulm, der gemeinsam
mit Dornstadt dafür sorgt, dass man es als Unternehmen
bei Grundstücksfragen von Anfang
an mit nur einem Ansprechpartner zu
tun hat. „Es gibt kein Konkurrenzdenken zwischen
den Städten, die bei der Abwicklung als
gemeinschaftlicher Partner auftreten. Für die
Betriebe, die Flächen suchen, ist dies ein großer
Vorteil“, erläutert Ulrich Soldner, der auf
dieses einzigartige Verfahren stolz ist: „Ich
kenne in Deutschland kein ähnliches Beispiel,
wo nach diesem Muster verfahren wird.“
Das Luftbild führt vor Augen, warum die Gewerbegebiete im Ulmer Norden so begehrt sind. Sie liegen
direkt an der A8: Das hat auch die Ewm Schweißtechnik GmbH angezogen (unten).
nur vom Gebiet Ulm-Nord, sondern von den
Gewerbegebieten im Ulmer Norden. Zu den
Ulmer und Neu-Ulmer Gewerbeflächen zählt
seit einigen Jahren auch das Gebiet Mergelgrube,
das nördlich der Autobahn in unmittelbarer
Nähe zum Containerbahnhof liegt, so-
EINZIGARTIG IN DEUTSCHLAND
Auch Dornstadts Bürgermeister Rainer Braig
schätzt die enge Zusammenarbeit mit dem
Stadtentwicklungsverband, der einst von
Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner und
Neu-Ulms Rathauschefin Dr. Beate Merk vorangetrieben
wurde. „Durch die zentrale Leitung
ergeben sich für interessierte Betriebe
kurze Wege“, erklärt Braig.
Die Frage ist, wie lange noch? Denn die mehr
als 8000 Einwohner zählende Stadt im Norden
Ulms stößt mit ihrem Gewerbegebiet
Himmelweiler, auf dem der Quadratmeter für
95 Euro zu haben ist, schon jetzt an Grenzen.
Nach den Worten Braigs sind nicht mehr viele
Flächen frei und eine Erweiterung des Gebietes
ist momentan nicht geplant. Auch Dornstadts
Bürgermeister sieht im Containerbahn-
34
we care about your IT assets & processes
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[spezial]
Dornstadts Bürgermeister
Rainer Braig.
hof ein deutliches
Plus für das Gewerbegebiet.
Minuspunkte bekommt
jedoch der
Öffentliche Nahverkehr:
„Wir sind
hier im Ulmer
Norden an einem
Punkt angekommen,
an dem das
Angebot an attraktiven
Buslinien
deutlich ausgebaut werden muss“, bemängelt
der Dornstadter Bürgermeister.
Davon würden natürlich auch die Arbeiter
und Angestellten profitieren, die in einem Betrieb
arbeiten, der auf den Ulmer Gemarkungen
liegt. Im Gegensatz zu Himmelweiler ist
hier eine Vergrößerung noch möglich und
wird auch angestrebt. „Die Erweiterung unserer
Gewerbegebiete um noch einmal 60 Hektar
nördlich der A8 sowie im Gewann Stockert
wird mit Nachdruck vorangetrieben“, sagt
Liegenschaftsamtleiter Soldner. Die Stadt
Ulm ist nach seinen Worten deshalb ständig
im Gespräch beziehungsweise in Verhandlungen
mit den Eigentümern der hierfür erforderlichen
Grundstücke.
ANSCHLUSS AN A8 BIS 2018
Auch der längst fällige Autobahnanschluss an
das Gewerbegebiet ist nun in trockenen Tüchern,
die Ulmer Stadträte stimmten vor wenigen
Wochen zu. Die neuen Auf- und Abfahrten
sollen Ende 2020 fertig sein. Heinz
Schirmer hört dies gerne: „Wir konnten uns
vor 20 Jahren nicht vorstellen, dass sich das
Unternehmen in diesen Dimensionen entwickelt.“
Sicherlich hat auch der günstig gelegene
Standort zu dieser positive Entwicklung
beigetragen. Beide, das Unternehmen der ersten
Stunde sowie das Gewerbegebiet Ulm-
Nord, suchen nun für sich Lösungen, damit
dem Wachstum auch in Zukunft keine Grenzen
gesetzt sind. [!] STEFAN LOEFFLER
Wirtschaftsförderung
aus einer Hand
Zwei Städte, ein Ziel. Unter diesem
Motto steht der Stadtentwicklungsverband
Ulm/Neu-Ulm, der im Jahr 2000
als grenzüberschreitende Einrichtung
zur Wirtschaftsförderung gegründet
wurde. Mit ihm wollten Ulms OB Ivo
Gönner und seine Neu-Ulmer Kollegin
Dr. Beate Merk die damalige Konkurrenz
der Städte überwinden. Der
Zweck verband stärkt noch heute die
Wettbewerbsfähigkeit, nutzt die Flächenentwicklungspotentiale
gemeinsam,
sichert so Arbeitsplätze und stärkt das
regionale Bewusstsein. Kernaufgaben
des Verbandes, der seinen Sitz in der
Augsburgerstraße in Neu-Ulm hat, sind
beispielsweise die Grundstücksvermittlung
und -vergabe, die Standortentwicklung
und Wirtschaftsförderung
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35
[namen & nachrichten] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Baubeginn auf
Biberacher
Postareal
Von Herbst 2017an wird auf
dem Postareal in Biberach nach
zwei Jahren Unklarheit mit einem
neuen Konzept gebaut. Ein
Supermarkt mit 950 Quadratmetern
Verkaufsfläche und eine
Bäckerei im Erdgeschoss, darüber
bis zu 58 Wohnungen mit
jeweils 40 Quadratmetern für
Senioren und pflegebedürftige
Menschen. Diese entstehen in
Zusammenarbeit mit der Firma
Binova Immobilien aus Kressbronn.
10 bis 15 Millionen Euro
sind für das Großbauprojekt
veranschlagt. Investor ist die
Wilhelm Geiger GmbH & Co.
KG aus Oberstdorf, der das Projekt
bis 2018 abschließen will.
Winterhalter
investiert
15 Milionen Euro
Im Herbst 2018 soll das neue
Logistikzentrum der Firma
Winterhalter Deutschland
GmbH am Stammsitz in Meckenbeuren
bezugsfertig sein.
Rund 15 Millionen Euro investiert
das inhabergeführte Unternehmen
in das neue Großprojekt.
Auf einer Grundfläche von
10.000 Quadratmetern entsteht
ein Neubau für Versand und Logistik
sowie Büro- und Sozialräume.
Die Winterhalter
Deutschland GmbH ist Spezialist
für gewerbliche Spülsysteme.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete
sie mit weltweit
1.300 Mitarbeitern einen Umsatz
von 280 Millionen Euro.
Baywa spart dank
neuer LED und
Photovoltaik
ZF beliefert Foton
Foton, einer der größten Nutzfahrzeughersteller in China, ist
künftig mit ZF-Technologie unterwegs ist. Für das automatische
Getriebesystem Traxon ist Foton der erste Kunde im
Reich der Mitte. ZF erwirtschaftete 2016 mit 137.000 Mitarbeitern
an 230 Standorten einen Umsatz von 35,2 Milliarden Euro.
Als erster Baywa-Standort
Deutschlands ist der Obstgroßmarkt
in Kressbronn am Bodensee
klimaneutral. Die Baywa
stellte unter anderem die
Leuchtmittel auf LED um, installierte
Schnelllauftore gegen
Kälteverluste und installierte
eine Photovoltaik-Anlage. Ziel
ist laut Vorstandsvorsitzendem
Klaus Josef Lutz die Klimaneutralstellung
aller Obst-Standorte
in Deutschland, den Niederlanden
und Neuseeland. In Kressbronn
werden jährlich rund
60.000 Tonnen Kernobst sortiert
und verpackt. Mit 71 Prozent
erwirtschaftet das Segment
Agrar den größten Teil des Umsatzes
des internationalen Handels-
und Dienstleistungskonzerns.
Dieser betrug 2016 rund
10,9 Millionen Euro.
Ausbau des
Flughafens steht
nichts im Weg
Spätestens im Frühjahr 2018
soll der 17 Millionen teure Umbau
des Allgäu Airport Memmingen
beginnen. Geplant ist
unter anderem eine Verbreiterung
der Start- und Landebahn
von 30 auf 45 Meter sowie die
Einführung eines zuverlässigeren
Instrumentenlandesystems.
Trotz der Beschwerden zahlreicher
Bürger stehen dem Ausbau
keine rechtlichen Hindernisse
mehr im Weg. Es steht allerdings
noch eine Entscheidung
der EU aus, ob die Maßnahmen
zu zwei Dritteln vom Freistaat
Bayern gefördert werden dürfen.
Der Regionalflughafen
zählte im vergangenen Jahr
997.714 Passagiere.
In Sachen
Informatik auf
Platz neun
Der Studiengang Wirtschaftsinformatik
der Hochschule Ravensburg-Weingarten
belegt in
einem aktuellen Ranking der
Zeitschrift „Wirtschaftswoche“
den neunten Platz. 540 Personalverantwortliche
aus ganz
Deutschland wurden von der Beratungsgesellschaft
Universum
dazu befragt, welche Absolventinnen
und Absolventen ihre Erwartungen
am besten erfüllen.
Zum Wintersemester 2016/2017
hatte die Hochschule 80 Wirtschaftsinformatik-Plätze
zu vergeben,
auf die 387 Bewerbungen
kamen. Mit insgesamt 3700 Studierenden
hat sich die Anzahl in
den vergangenen zehn Jahren
mehr als verdreifacht.
Vetter macht
Platz für 300
Wohnungen
Rund 300 Wohnungen und ein
neuer Kindergarten sollen in
den nächsten Jahren auf einem
30.000 Quadratmeter großen
Gelände entlang der Wangener
Straße in Ravensburg entstehen.
Die Planungen dazu laufen.
Möglich wurde dies durch
den Umzug der Firma Vetter
aus dem Rinker-Areal. Es ist das
größte Konversionsprojekt in
der Geschichte der Stadt. Investor
ist die H2R GmbH. Dahinter
stecken die rund 300 Mitarbeiter
große Bad Saulgauer Reisch
GmbH und die Rhomberg Bau
GmbH aus Bregenz, die im
Wirtschaftsjahr 2015/16 im Bereich
Bau & Ressourcen einen
Umsatz von 234 Millionen Euro
erwirtschaftete.[!] RIZ
36
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[namen & nachrichten]
Besseres
Raumklima in
Messehallen
Pünktlich zur Outdoor-Messe
im Juni soll es in den zwölf Hallen
der Messe Friedrichshafen
deutlich
kühler werden.
Dann
wird die
technisch
optimierte
Kühlanlage
Macht es kühler:
Messechef Klaus
Wellmann.
in Betrieb
genommen.
Die Messe
investierte
dafür 5,5
Millionen Euro. Damit will
Messechef Klaus Wellmann die
Aufenthalts- und Arbeitsqualität
verbessern. Bisher lagen die
Temperaturen im Inneren der
Halle nur wenige Grade unter
der Außentemperatur. Die Messe
Friedrichshafen gilt als Europas
Marktführer in Sachen Freizeit-Themen.
Nostalgiebahn
Öchsle wird
rollstuhlgerecht
Mehr als 40.000 Fahrgäste haben
die Öchsle-Bahn 2016 genutzt.
Für die neue Saison wurde
der ein Wagen umgebaut.
Dieser verfügt jetzt über sechs
Rollstuhl-Plätze, eine breitere
Abteiltüre und eine ausfahrbare
Rampe. Zuvor war das 93 Jahre
alte Fahrgestell auf Vordermann
gebracht und die Bremsanlage
erneuert worden. Der Betrieb
ruht mittlerweile auf drei
Säulen: Die Öchsle Bahn AG
mit knapp 2000 Aktionären
(unter anderem der Landkreis
Biberach), die Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft
gGmbH und
der Verein – Öchsle Schmalspurbahn
e.V.
Sanomed
liebäugelt
mit Umzug
Dem Familienunternehmen Sanomed
, das 100 Mitarbeiter beschäftigt,
wird es zu klein an
seinem Firmensitz in Neu-Ulm.
Daher will der Hersteller von
Nahrungsergänzungsmitteln,
die in der Sport-, Gesundheitsund
Kosmetikbranche gefragt
sind, ins 20 Kilometer entfernte
Vöhringen umziehen. Dort ist
ein 50.000 Quadratmeter großes
Gelände frei, das Sanomed von
der Stadt Vöhringen kaufen und
einen zweistelligen Millionenbetrag
investieren will – unter
anderem in eine größere Produktion,
Forschungslabore und
ein Verwaltungsgebäude. Die
Verhandlungen laufen noch.
Artfliesen
expandiert
nach Ulm
Das Nürtinger Unternehmen-
Artfliesen hat in Ulm seinen
fünften Standort eröffnet und
verspricht sich davon weiteres
Wachstum. Auch soll es Synergieeffekte
mit der Filiale in Heidenheim
geben. Zuletzt erwirtschafteten
70 Mitarbeiter einen
Jahresumsatz von 30 Millionen
Euro. Der Fliesenspezialist ist
auch in Lindau und Fellbach
vertreten. Eine weitere Verkaufssausstellung
ist im Stuttgarter
Norden geplant.[!] RIZ
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37
[gründen] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Imker Raphael Buck mit einer Bienentraube. Der Mai ist entscheidend für die Größe seines Betriebs. Die Arbeitstage sind bis zu 18 Stunden lang.
„Bienen sind der Hammer!“
Raphael Buck ist ein Idealist. Zu seinen Bienenvölkern hat der 28-jährige Existenzgründer ein liebevolles Verhältnis.
Sie produzieren für den Bioland-zertifizierten Berufsimker aus Vogt Honig, Propolis und Wachs.
Raphael Buck arbeitet emsig. Fast so emsig
wie seine knapp zehn Millionen Bienen.
Das muss er auch. Denn 2017 wird
das erste Jahr sein, in dem der Agrarbiologe
sich hauptberuflich der Imkerei widmet. Und
das Leben als Berufsimker ist kein Honigschlecken.
Allein die Suche nach geeigneten
Standplätzen nimmt viel Zeit in Anspruch.
Hat der 28-Jährige ein Waldstück entdeckt, in
dem es „honigt“, fährt er mit einem Glas Honig
zum nächsten Hof, stellt sich vor und
fragt, ob er seine Bienen abstellen darf. Ein bis
drei Wochen bleiben sie dort. Dann ist der
Honigtau meistens versiegt und ein neuer
Standort muss her.
Das Umstellen der Bienenstöcke erledigt er
zwischen Dämmerung und Morgengrauen,
wenn alle Bienen „zuhause“ sind. Rauf auf den
Hänger, schnell zum nächsten Standort, runter
vom Hänger. Eine Plackerei ist das. Gerade
in der heißen Phase der Schwarmkontrolle im
Mai sind 16- bis 18-Stunden-Tage keine Seltenheit.
„Was man in diesen vier Wochen im Mai
leisten kann, das bestimmt deine gesamte Betriebsgröße“,
sagt Raphael Buck.
UNENDLICH LEBENSFÄHIG
Ist es das wert? Ja, findet er. „Honig ist das einzige
landwirtschaftliche Erzeugnis tierischen
Ursprungs, für das man das Tier nicht ausbeuten
muss. Je besser es den Bienen geht, desto
mehr Honig sammeln sie. Das tun sie völlig
freiwillig. Und wenn ich als Imker gut bin, ist
ein Volk unendlich lebensfähig.“
Raphael Buck kommt aus Vogt, einem kleinen
Ort zwischen Allgäu und Oberschwaben. Vor
der Haustür der Bodensee, auch das Tannenhonig-Paradies
Schwarzwald ist nicht allzu
weit entfernt – eine perfekte Ausgangslage.
Noch während seiner Schulzeit hat er den ersten
Imker-Kurs belegt und mit einem Bienenvolk
angefangen. Später finanzierte er sich
sein Studium mit der Imkerei. Vor zwei Jahren
kam ihm zum ersten Mal der Gedanke, dass
aus dem Hobby mehr werden könnte.
38
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
Mittlerweile kommt nämlich eine ganze
Menge theoretisches Wissen von seiner Arbeit
an der Landesanstalt für Bienenkunde der
Universität Hohenheim hinzu. So stand er
nach dem Ende seines Studiums 2016 vor der
Entscheidung: Entweder Doktorarbeit und
Bienenforschung oder Berufsimker. Die Wahl
fiel auf die Praxis – mit dem Ziel von momentan
250 auf 400 Bienenvölker aufzustocken.
Im Schnitt erntet er jährlich 40 bis 50 Kilo Honig
pro Volk.
NEUE VERTRIEBSWEGE
Ganz klar ist: Als Berufsimker braucht Raphael
Buck andere Vertriebswege als damals, als
er seine Honiggläser im Heimatort an den
Haustüren der Nachbarn verkauft hat.
Sein Vorteil: Raphael Buck ist Biolandzertifiziert.
Das schraubt den Honigpreis
in die Höhe. Statt Privatpersonen sollen
nun der Großhandel und vor allem Bio-
Supermärkte oder Hof-Läden die Hauptabnehmer
werden. Um die sieben Euro pro
Kilo gibt‘s vom Großhändler, ungefähr zehn
Euro vom Lebensmittel-Einzelhandel. Da Honig
ohne große Energiekosten ewig lagerfähig
ist, muss er nicht zu schlechten Preisen verkauft
werden. Auch andere Imker oder Firmen,
die personalisierte Geschenke suchen,
sind gute Kunden. Nächstes Ziel: Bio-Alpenrosen-Honig.
Der wäre dann so selten, dass ihn
kaum jemand außer ihm im Sortiment hätte.
„Verdienen muss man am Honig“, sagt Buck.
Aber auch Nebenprodukte bringen Geld: „Firmen
wie Weleda suchen händeringend nach
Bioland-Wachs für ihre Naturkosmetik“, erklärt
er. Auch der Verkauf von Propolis und
Pollen ist möglich. Eine gute Zuchtkönigin
kann 200 Euro einbringen, ein Bioland-Bienenvolk
bis zu 250 Euro. „Weil ich meine Bienen
gern habe, verkaufe ich sie aber nur sehr
ungern“, sagt der Agrar-Biologe. „Nur an Leute,
von denen ich weiß, dass sie meine Bienen
gut behandeln und sie nicht sterben lassen.“
Raphael Buck mag ein Idealist sein, aber er ist
alles andere
als naiv. Mindestens
70.000 Euro Umsatz
plant er für 2017. Einiges davon
wird er wieder investieren. Allein die Winterfütterung
mit regionalem Bioland-Rübenzucker
kostet 10.000 Euro. Wichtig war es
ihm, keine Kredite aufzunehmen. Das hat
funktioniert, weil seine Imkerei langsam gewachsen
ist. Viele seiner Maschinen hat er
von gespartem Geld gebraucht gekauft. Momentan
stehen sie im Keller seiner Eltern. Die
helfen mit, wenn er Honig schleudert und
abfüllt. „Ein modernes Betriebsgebäude zu
bauen, das wird irgendwann die größte Hürde
sein,“ sagt er. Dann wird es wohl nicht mehr
ohne Kredit gehen.
Die Imkerei ist für Raphael Buck freilich nicht
irgendein Beruf, es ist seine Leidenschaft. „Ich
würde den Job auch machen, wenn Bienen
keinen Honig geben würden. Es macht einfach
Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Bienen sind
der Hammer.“ [!]
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Bundesweit rund
500 Berufsimker
Nach Rindern und Schweinen ist die
Honigbiene das wichtigste Nutztier in
Deutschland. 120.000 Imker gibt es
schätzungsweise, nur ein Bruchteil davon
übt diese Tätigkeit hauptberuflich
aus. Der Deutsche Berufs- und Erwerbs
imkerbund geht von rund 500
Berufsimkern aus. Im Schnitt verbraucht
jeder Deutsche etwa ein Kilo
Honig pro Jahr. Weit über die Hälfte davon
wird importiert. 425 Imker dürfen
das Bioland-Siegel tragen, 96 aus Baden-Württemberg.
Der Landesverband
Württembergischer Imker hat 12.461
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[führen] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Wie Führungskräfte ein Team bilden
Motivation und Leistung in Unternehmen lassen sich durch professionelle Führung erhöhen. Das betrifft auch die
Entscheidungsträger untereinander. Ein Beispiel aus der Praxis von Settele Spezialitäten und Feinkost aus Neu-Ulm.
ben von zehn machten Dienst nach Vorschrift.
Wie lange Mitarbeiter im Unternehmen bleiben
und wie produktiv sie in dieser Zeit sind,
hängt laut Gallup in erster Linie vom Führungsverhalten
des direkten Vorgesetzten ab.
Beim sechsten Personalforum der SÜDWEST
PRESSE Ulm erläuterte Hoffmann mit Eliane
Müller, Personalleiterin des Neu-Ulmer Unternehmens
Settele, wie sich Motivation und
Leistung im Unternehmen durch professionelle
Führung steigern lassen. Während Hoffmann
eine grundsätzliche Einordnung zum
Thema gab, berichtete Müller, wie der Hersteller
von Schwäbischen Spezialitäten seine
Führungskräfte unterstützt. Die ersten Schritte
reichen zehn Jahre zurück: Dazu gehörten
Weiterbildung, externe Seminare zu den Themen
Motivation und Führung sowie die gemeinsame
Definition von Zielen.
Mit dem Erfolg war die Personalleiterin nicht
zufrieden. Gruppenbildung und Ellbogenmentalität
seien ein Thema geblieben. „Wir
haben in der Gruppe beschlossen, die Beziehungen
zwischen den Führungskräften zu
verbessern“, erzählte sie. Müller nutzte dazu
ein Programm namens „KVP Spezial“. Unter
diesem Titel hatten Führungskräfte bereits
früher das Führen von Feedbackgespräche
mit Mitarbeitern geübt – intern und unterstützt
von Petra Hoffmann. „Das gab ihnen die
Möglichkeit, Gelerntes zu vertiefen und über
Bedenken und Ängste mit einer externen Person
zu sprechen“, erklärte Müller.
Eliane Müller ist seit mehr als 18 Jahren Settele-Personalleiterin.
Fotos: Marc Hörger
Viele Führungskräfte fühlen sich wie
ein Sandwich: Sie stehen zwischen den
Ansprüchen ihrer Chefs und Mitarbeiter
und sind damit häufig Getriebene. Oft genug
kommen Machtspiele zwischen den Abteilungen
hinzu. „Führungskräfte sind oft in
permanenter Zeitnot und in Gefahr, im Hamsterrad
des Tagesgeschäfts zu rotieren“, sagt
Führungskräfte-Coach Petra Hoffmann. Die
Qualität der Mitarbeiterführung bleibe mitunter
auf der Strecke. Erst jüngst hat das Beratungsunternehmen
Gallup seine jährliche
Untersuchung zum Engagement von Mitarbeitern
vorgestellt. Fazit: „Schlechte Chefs
kosten die deutsche Volkswirtschaft jährlich
bis zu 105 Milliarden Euro.“ 15 Prozent der
Mitarbeiter hätten innerlich gekündigt, sie-
NICHT ALLE WAREN BEGEISTERT
„Von dem Angebot auf der Beziehungsebene
zu arbeiten, waren nicht alle Führungskräfte
begeistert. Da gab es auch Vorbehalte und
Ängste“, erinnerte sie sich. „Doch letztlich waren
alle bereit.“ Der Auftakt ging ans Eingemachte:
Jeder der zwölf Führungskräfte sollte
seine Stärken und Schwächen benennen. Jeder
konnte dem anderen ein Feedback geben.
Die Teilnahme war freiwillig. Als Vorbereitung
erklärte Hoffmann in einem Workshop,
wie Kritik wertschätzend geäußert wird und
übte das. Alle Teilnehmer waren aufgefordert,
bei den Feedbacks darauf zu achten, dass die
Regeln eingehalten werden. „Denn das Ziel
war es, dass die Führungskräfte gestärkt aus
der Runde gehen“, sagte Müller. Die Feedbackrunde
verlief erfolgreich, in der Folge gab es
einige Vier-Augen-Gespräche. „Das Angebot
diese Gespräche zu moderieren, nahm keiner
an,“ sagte Müller.
Nach ihren Worten profitiert das Unternehmen
noch heute von den Ergebnissen der
Feedbackrunde (nur eine Führungskraft
nahm nicht teil), die vor zwei Jahren stattfand.
„Natürlich gibt es immer noch Meinungsverschiedenheiten.
Aber das Vertrauensverhältnis
ist gewachsen, Probleme werden früher
40
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[führen]
In Neu-Ulm stellen die Settele-Mitarbeiter Spätzle und andere schwäbische Spezialitäten her.
angesprochen, Lösungen schneller und im
Konsens gefunden“, sagt Müller. Wenn jemand
seine Schwächen angesprochen habe –
zum Beispiel aufbrausend zu sein – und diese
reflektiere, könne die Gruppe besser damit
umgehen. Neben einem Jahresworkshop habe
jede Führungskraft, einmal im Jahr auch
die Möglichkeit zu einem Einzelcoaching.
„Das wird sehr gut angenommen“, sagt Müller.
Ihr grundsätzliches Anliegen in der Personalführung
ist es, eine Kultur der Wertschätzung
zu leben und Mitarbeitern auch mit
kleinen Anerkennungen im Alltag zu zeigen:
„Ich sehe dich als Menschen.“ [!] AMB
Schwäbische Kost
für Deutschland
Die Bandbreite der Settele Schwäbische
Spezialitäten & Feinkost GmbH &
Co. KG reicht von Spätzle über Maultaschen
bis hin Dampfnudeln, die die
260 Mitarbeiter am Firmensitz in Neu-
Ulm herstellen. Das 49 Jahre alte Unternehmen
beliefert täglich mehrere
tausend Lebensmittelmärkte, Großhändler
und Großkantinen in ganz
Deutschland.
Das Personalforum der SÜDWEST
PRESSE richtet sich seit drei Jahren an
Personalfachleute aus regionalen Unternehmen.
Der nächste Termin: Dienstag,
19. September, Thema: Konfliktmanagement
in Unternehmen. „Dabei
wollen wir ein neues, interaktives Format
ausprobieren“, sagt Projektleiterin
Rebecca Stadelmaier. Sie gibt nähere
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41
[machen] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Geschäfte in luftiger Höhe
Ob Windräder oder Achterbahnen: Bei ihren Einsätzen kennen die Mitarbeiter der Meißner Sicherheitstechnik aus Ulm
keine Furcht. Das Unternehmen hält zwölf Patente und ist mit maßgeschneiderten Lösungen für Kunden erfolgreich.
Außendienst-Mitarbeiter der Firma
Meißner Sicherheitstechnik müssen
vor allem eines sein: schwindelfrei. In
vielen Situationen sind ein klarer Kopf und
eine professionelle Furchtlosigkeit unabdingbar.
Auch eine gewisse Lust am Klettern schadet
nicht. Denn die Einsatzorte sind beispielsweise
monumentale Windräder oder die
Gerüste von Achterbahnen. Wem hier
schummrig und schlottrig würde, brächte
sich womöglich in Lebensgefahr.
Die Mitarbeiter des Ulmer Familienunternehmens
sind dann zur Stelle, wenn turnusmäßige
Wartungsarbeiten an solchen Anlagen fällig
werden. Bevor die eigentlichen Monteure
anrücken, überprüfen sie, ob die Sicherheitseinrichtungen,
ob Verschraubungen und
Schweißnähte, noch in Ordnung sind. Durch
ein ausgetüfteltes Kontrollsystem samt Dokumentation
der Daten sollten Betriebsunfälle
so gut wie ausgeschlossen sein.
IN AKUTER GEFAHR
Dabei machen die betreffenden Meißner-Mitarbeiter
durch ihre Überprüfungen nicht nur
den Weg für die nachfolgenden Fachkräfte
frei, sondern schulen diese auch. Aus diesem
Grund ist auf dem Betriebsgelände ein mächtiges
Gerüst aufgebaut, das Übungen unter
Echtbedingungen ermöglicht. Etwa das Szenario,
dass in luftiger Höhe eines Überlandleitungsmasten
ein Arbeiter ohnmächtig
wird. Bewegungslos hängt er in seinem Sicherungsgurt.
Er ist zwar nicht abgestürzt, aber
dennoch in akuter Lebensgefahr: „wegen des
Blutstaus und der Gefahr eines nachfolgenden
Schlaganfalls“, erläutert Stefan Liebler,
Betriebsleiter und verheiratet mit Caroline
Liebler, der geschäftsführenden Gesellschafterin.
Einem Kollegen des Verunglückten bleiben
nach seinen Worten nun vielleicht 15 bis
20 Minuten, um diesen zu retten, sprich: ihn
Den Einsatz in schwindelerregenden Höhen üben
die Mitarbeiter in Ulm. Fotos: Marc Hörger
42
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[machen]
abzuseilen und unten am Boden in eine sichere
Position zu bringen. Das dazu notwendige
Rettungsabseil-Gerät stammt selbstredend
ebenso aus dem Katalog des Hauses Meißner
wie die maßgeschneiderten Auffanggurte, die
Halteseile, die Bandfalldämpfer und die Auffanggeräte
für den normalen Einsatz beziehungsweise
den Notfall. Meißner bietet ein
ganzes Set an Sicherheitstechnik an.
SERVICE-APP ENTWICKELT
Die Eigenprodukte, also die Hardware für die
Sicherheit, bilden nach wie vor das größte
Standbein der Firma und stehen für knapp die
Hälfte ihres Umsatzes. Über dessen Höhe freilich
schweigt Liebler sich aus, die Konkurrenz
sei schließlich aufmerksam. Dass Meißner
noch 2010 beim „Hundertjährigen“ erst knapp
20 Mitarbeiter beschäftigte, heute aber schon
rund 30, ist ein Indikator für die Geschäftsentwicklung.
Meißner Sicherheitssysteme gibt es in horizontaler
und in vertikaler Auslegung. Zu der
ersten Variante gehören die Absicherung von
Arbeiten auf Flachdächern, aber auch – schienengeführt
– auf den Auslegern von Hochspannungsleitungsmasten
oder auf Achterbahnen.
Die zweite Variante ist der Steigschutz
etwa für Einsätze auf Holzmasten oder auf
hohen Leitern.
Ein gutes Dutzend Patente steckt in den Gerätschaften
und Komponenten. Der umfängliche
Produktkatalog rührt zum einen aus der
107-jährigen Firmengeschichte her, zum andern
von der Tüftlerleidenschaft des heutigen
Betriebsleiters in Zusammenarbeit mit dem
Produktionsleiter Serkan Apaydin. Für Stefan
Liebler ist die ständige Innovation auch ein
Schutz gegen die nach seinen Angaben laufend
auftretenden Plagiatsfälle.
Unter das Kapitel Innovation fällt auch die
Entwicklung einer eigenen Service-App. Diese
ermöglicht Mitarbeitern per Smartphone
direkt mit dem Kunden und dem Innendienst
zu kommunizieren und damit papierlos und
ohne Zeitverlust den Zustand der Sicherheitseinrichtungen
von untersuchten Anlagen
mitzuteilen.
Die auf Anwender und Anwendungen maßgeschneiderten
Systeme schaffen zudem
Wachstum. Vor einem Jahr trat Meißner in das
Geschäft mit Windkraftanlagen ein – mit dem
Aufbau eines Service-Stützpunktes in Cottbus.
Dieser trägt heute nach den Angaben von
Firmenchefin Caroline Liebler bereits ein
Drittel des Umsatzes bei.
Leiten das Familienunternehmen: Caroline und Stefan Liebler.
Der Rundgang durch die Firma führt zu einer
Vitrine mit historischen Lederbearbeitungsgeräten
und damit zu ihren Wurzeln, die in
einer Sattlerei liegen. Und in die Näherei. Dort
treffen Moderne in Gestalt von Kunststoffgewebe
und Tradition in Gestalt von Leder aufeinander.
Tatsächlich seien nach wie vor auch
Werkzeugtaschen aus dem Naturmaterial gefragt.
Etwa von der Bundesmarine, die ihr Segelschulschiff,
die Gorch Fock, damit ausrüste.
Die Kundenliste liest sich wie ein
Who-is-who der Wirtschaft. Darunter sind
Energiekonzerne, Mobilfunkbetreiber, Photovoltaikanlagenbauer,
Windkraftunternehmen,
auch Freizeitparks wie Legoland oder
der Europapark in Rust.
Durch die breite Aufstellung ist das Familienunternehmen
wenig krisenanfällig. Die immer
strikteren Anforderungen der Berufsgenossenschaften
spielen Meißner ebenfalls in
die Hände. Liebler hat deshalb Handwerkskunden
ebenfalls auf dem Radar und würde
aber auch einen Hobbygärtner nicht wegschicken,
„der eine Sicherung fürs Bäumeschneiden
braucht“. [!]
THOMAS VOGEL
Familienfirma in
vierter Generation
Die Meißner Sicherheitstechnik
GmbH wurde 1910 in Potsdam-Babelsberg
von Artur Meißner als Sattlerei
gegründet. 1927 brachte er „Meißner’s
Sicherheits-Riemen“ auf den Markt,
gedacht zum Einsatz auf Telegrafenmasten.Das
war der erste Meilenstein
auf dem Weg zum Hersteller von persönlicher
Sicherheitsausrüstung gegen
Absturz. Sohn Diethard Meißner siedelte
die Firma noch vor dem Mauerbau
nach Ulm um. Regina Meißner, Enkelin
des Gründers, und ihr Ehemann,
der Metallfachmann und Oldtimer-
Liebhaber Hermann Glöckler bauten
das Produkt-Programm aus. Mehrere
Umzüge wurden notwendig, zuletzt im
Jahr 2000 an den heutigen Standort in
der August-Nagel-Straße in Ulm-Einsingen.
Tochter Caroline, mittlerweile
geschäftsführende Gesellschafterin,
mit ihrem Mann Stefan Liebler bilden
die vierte Generation.
THV
43
Die Idee von Bettina Reichhart: Zuhause die Vorauswahl im Internet treffen, dann die ausgewählten Stücke im Laden anprobieren.
Fotos: Marc Hörger
Mit einem Wisch zur Spitze
Bettina Reichhart hat sich von der Dating-App Tinder inspirieren lassen: 10.000 Euro hat die junge Geschäftsfrau
investiert, um die Vorteile des Online-Shopping mit ihrem Dessous-Fachgeschäft in Ulm zu verknüpften.
Nadja Schiele, 29, wischt. Nein, sie putzt
nicht. Sie sitzt mit ihrem Handy da.
Seit der Dating-App „Tinder“ hat Wischen
eine weitere Bedeutung: Mit einer
Handbewegung entscheiden die Nutzer, ob
ihnen angezeigte Profile sympathisch sind –
also nach rechts „gewischt“ oder aussortiert
und damit nach links gewischt werden. „It’s a
match!“, ploppt auf, wenn das für gut befundene
Gegenüber das eigene Foto auch mag. Nadja
tindert eifrig, ihr Freund berät sie.
Sie schaut sich Bikinis und BH an und wischt
hin und her. Denn das Tinder-Prinzip hat sich
Bettina Reichhart zunutze gemacht und ihre
eigene App basteln lassen. So verknüpft die
29-Jährige die Online-Welt mit ihrem Laden
„Secrets, feine Wäsche für jede Größe“ in Ulm.
Dorthin ist sie im Sommer 2016 vom 22 Kilometer
entfernten Langenau gezogen. „In Ulm
erreiche ich mehr Kunden“, begründet die gelernte
Bankkauffrau diesen Schritt. Vor sechs
Jahren hat sie sich selbstständig gemacht,
weil sie selbst öfters Probleme hatte, modische
BH mit größeren Cups zu finden. In Ulm
teilt sie sich nun einen Laden mit der erfahrenen
Antje Boshkow (52), die sich unter dem
Namen „Schwerelos“ auf Strümpfe, Funktionsunterwäsche
und Körper formende Unterbekleidung
spezialisiert hat.
Kennengelernt hatten sich die beiden Frauen
über eine IHK-Netzwerkveranstaltung. Die
beiden vertreten sich und können so Öffnungszeiten
bis um 19 Uhr anbieten. „Ein
Pluspunkt ist auch, dass wir alles für drunter
anbieten. Antje
Boshkow verkauft
etwa Sport-Shirts
und Sport-Kompressionsstrümpfe
– ich den passenden
Sport-BH“,
sagt Reichhart.
Fast 10.000 Euro
hat die 29-Jährige
in die Hand genommen,
um ih-
Bettina Reichhart.
Bra-Fitterin
ren Dessous-Finder
von zwei frisch gebackenen Informatikern
der Hochschule Aalen programmieren zu lassen.
Ein dreiviertel Jahr lang bastelten die Informatiker
an Reichharts Tinder-Version. Nun
44
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[machen]
kann man die Anwendung über ihre Internetseite
nutzen. Etwa 40 Frauen haben so bereits
einen Anprobetermin gebucht. Die Chefin ist
zufrieden. Ihre Idee macht sie über Facebook,
ihren Blog und Anzeigen bekannt.
Als Nadja Schiele ihren BH tindert, muss sie
wählen, ob er im Laden bereits verfügbar sein
soll oder ob ihr „In Kürze“ reicht. Sie will das
Date am nächsten Tag. Dann soll sie sich für
eine Kategorie entscheiden: BH, Sport-BH,
Still-BH, Bikini, Badeanzug … 955-BH-Modelle,
warnt die Zahl in Klammern. Körbchengröße,
Brustumfang, klick, das Angebot verkleinert
sich, das erste Foto erscheint: Eine Frau posiert
mit einem blauen BH vor einem hölzernen
Tor. „Schön, auf dem Bügel kann ich mir das
immer so schlecht vorstellen“, sagt Schiele.
AKTIVE KUNDENANSPRACHE
So wie die junge Frau shoppen viele Menschen
vom Sofa aus. „Dann bestellt man sich
viele BH zur Auswahl und muss den großen
Rest zurückschicken“, sagt Bra-Fitterin Bettina
Reichhart, wie die Fachverkäuferin offiziell
heißt. „Die Leute wissen oft nicht, wie das
Rückenband richtig sitzen muss, wann sich
der BH unschön unterm Oberteil abzeichnet,
bei welcher Brust die Träger besser weiter innen
sitzen. Im Laden sind die Kunden oft sicher,
nur dieses oder jenes Modell passe. Dann
schmuggle ich ein anderes mit in die Kabine
und sie sind überrascht, wie gut es ihnen
steht.“
Einfach nur im Laden zu sitzen und auf Kundschaft
zu warten, das reiche heute nicht mehr.
„Man muss online auch abdecken“, betont
Reichhart. Zusätzlich stellt sie Hebammen ihre
Still-BH vor, referiert in Sport-Studios über
Zu wenige Webseiten sind mobil optimiert
Das Geschäft von Bettina Reichhardt ist eines von rund 600 in Ulm.
In Ulm gibt es rund 1200 Gewerbetreibende
und Firmen in handelsnahen Branchen.
Das reicht von der Tupperverkäuferin
bis zum Kaufhaus. Josef Roell,
Handelsexperte der IHK Ulm, schätzt die
Zahl der stationären Geschäfte auf 600.
Bei einer Untersuchung, wie gut der Ulmer
Handel online aufgestellt ist, zeigte
sich: 795 wurden über Google gefunden,
409 über Google maps, der nach Roells
Sport-BH, bietet Mädels-Abende an, Late-
Night-Shopping und Modenschauen.
Nadja Schiele hat mittlerweile ihre Favoriten
gelistet. Ihr Wunsch nach einem Anprobetermin
erscheint auf Reichharts Handy. Bestätigt.
Am nächsten Tag warten die Auswahl und eine
Tasse Kaffee in der Kabine. Zuerst ist ein
Worten einfachsten Art der Werbung.
649 waren über Online-Branchenbücher
sichtbar. 518 hatten eine eigene Homepage,
112 eine Webseite über ihre Zentrale.
„Das sind erfreuliche Zahlen“, sagt Roell.
181 hatten einen Webshop. Allerdings
hatten nur 162 der 518 ihre Webseiten für
Smartphones optimiert. „Das ist viel zu
wenig“, sagt Roell. Denn das Smartphone
sei der wichtigste Einkaufshelfer. AMB
Eisblauer dran. Dann der nächste… Ihr Match
ist am Ende statt eines BH ein raffinierter
knall-orangener Bikini. Der hatte Zuhause
nicht zu ihren Topfavoriten gehört. „Aber ich
dachte, ich nehme den halt auch mit in die
Auswahl.“ Live war es Liebe auf den ersten
Blick. [!]
ISABELLA HAFNER
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45
[leben] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Wo die Seele vor Anker geht ...
Termine, Hektik, Stress! Wer kennt das nicht? Stefan Loeffler hat bei sechs Führungskräften nachgefragt, wie sie
nach einem turbulenten Arbeitstag ein paar Gänge zurückschalten, Kraft tanken und wo es sie in ihrer Freizeit
hinzieht. Hoch im Kurs: Familie, Segeln, Tauchen,Wellness und ein Mädels-Wochenende.
1) Nach einem turbulenten Arbeitstag: Wie entspannen
Sie am besten?
2) Wie sieht für Sie das optimal verlängerte Wochenende
aus und wo verbringen Sie es?
3) Welcher Ort/welches Land reizt Sie am meisten für
einen Jahresurlaub – und warum?
4) Eine Fee schenkt Ihnen einen Aufenthalt von bis zu
einem Jahr an einem Ort Ihrer Wahl – wie entscheiden
Sie sich?
5) Mit welchem Urlaubsort verbinden Sie besonders
schöne Momente?
Die schönsten Momente im Urlaub
verbindet Jens Gassner
immer mit seinen Kindern. Der
Fachberater für das Gesundheitswesen
ist bei der Steuerberatungsgesellschaft
Helmer und
Partner in Senden tätig.
Fotos:
Segelboot: © Andrew Bayda / Fotolia.com
Skifahrer: © Alexander Rochau / Fotolia.com
Montage: mediaservice ulm
1) Mit zwei kleinen Kindern kommt man am Ende eines langen Arbeitstages
schnell auf andere Gedanken und kann den Stress hinter
sich lassen. Am späteren Abend lese ich dann gerne noch die Tageszeitung.
2) Im Winter verbringe ich die verlängerten Wochenenden gerne in
den Bergen beim Skifahren. Im Sommer bin ich immer auf dem
Wasser beim Segeln.
3) Porto Pollo in Sardinien. Hier finde ich die optimale Kombination
aus Sport, Strand und gutem Essen.
4) Ich würde mich für Port Grimaud in Südfrankreich entscheiden.
5) Die schönsten Momente im Urlaub sind immer fest mit meinen Kindern
verbunden. Das sind Dinge wie Windsurfen mit meiner Tochter
oder die ersten Schritte meines Sohnes im Sandstrand.
46
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[leben]
Eva-Maria Rühle, die geschäftsführende
Gesellschafterin des
Gesundheitszentrums Schwäbische
Alb in Bad Urach und stellvertretende
Landesvorsitzende
des Hotel- und Gaststättenverbands,
würde gerne mal wieder
den Westen Kanadas besuchen.
Martin Roschmann würde
gerne einmal um die Welt
reisen. Der Bankkaufmann
und Betriebswirt ist Filialleiter
der Baden-Württembergischen
Bank in Ulm.
1) Bei einem Spaziergang entlang des Brühlbachs zum Bad Uracher
Wasserfall oder bei einem guten Gespräch und einem schönen Glas
Wein im Kreise von Freunden.
2) Da dies sehr selten der Fall ist, da es in meinem Beruf kein typisches
Wochenende gibt, ist das oft ein Städtetrip, eine kurze Auszeit am
Bodensee oder auch auf einer Insel der Balearen.
3) Ich mache dort Urlaub, wo ich etwas für meine Gesundheit tun
kann. Das kann Österreich, die Schweiz oder auch Sri Lanka sein.
Aber mich interessieren grundsätzlich alle schönen Reisedestinationen,
fremde Länder, fremde Kulturen und Genüsse.
4) Ich würde mich für Kanadas Westen entscheiden. Dort habe ich
schon fünf Jahre gelebt, ich würde gerne einmal wieder für eine längere
Zeit dort sein.
5) Besondere Momente verbinde ich mit Davos, dem Schnee, dem Skifahren
und dem „Einkehrschwung“.
1) Ich habe meine Laufklamotten immer im Geschäft dabei. Nach einem
stressigen Tag entspanne ich am besten mit einem 7- bis 10-Kilometer-Lauf
an der Donau. So komme ich schnell zurück ins innere
Gleichgewicht.
2) Mit Familie oder Freunden in den Bergen wandern oder Skifahren
oder auf einem Städtetrip.
3) Südfrankreich. Ich liebe das Land, die Menschen und die Art zu leben,
wie sie für diese Region typisch ist. Den Sommer findet man
dort schon im Mai und Juni – einfach traumhaft.
4) Ich würde eine Weltreise unternehmen. Es gibt noch so viele Orte,
die ich noch nicht gesehen habe.
5) Entlang der Amalfi-Küste mit Ausflug nach Capri und mehrtägigem
Aufenthalt in Positano. Beeindruckende Landschaften mit herzlichen
und leidenschaftlichen Menschen, gepaart mit gutem Essen
und Trinken.
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[leben] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
Christian Gaus entspannt am
besten in der Natur – zusammen
mit seiner Familie. Beruflich
ist er geschäftsführender
Gesellschafter des Büros Gaus
& Knödler Architekten in
Göppingen.
Faruk Begovic taucht leidenschaftlich
gerne unter. Auf den
Malediven. Der Hobbysportler
ist seit acht Jahren geschäftsführender
Gesellschafter von
Saturn in Senden.
1) Im Sommer idealer Weise bei einer Runde Golf. Ansonsten genieße
ich es mit den Kindern und der Familie Abend zu essen und die Kinder
dann ins Bett zu bringen.
2) Dazu gehören für mich: Zeit für die Familie, viel Natur, Wandern,
gutes Essen, Zeit füreinander, gemeinsame Spiele, zusammen Lachen
und auch immer etwas Sport. Am liebsten sind wir in den Bergen
oder am Meer.
3) Da meine Frau Niederländerin ist, zieht es uns immer wieder ans
Meer. Dieses Jahr fahren wir nach Dänemark. Uns interessieren immer
die Umgebung, die Kultur und die Mentalität der Menschen.
4) Australien und Neuseeland. Ein Jahr mit der Familie gemeinsam auf
Reise, in einem Wohnmobil durch ein fremdes Land.
5) Wir sind sehr gerne in Südtirol auf der Seiser Alm. Im Sommer zum
Wandern, zum Segelfliegen und um einfach die Seele baumeln zu
lassen. Im Winter haben die Kinder dort das Skifahren gelernt.
1) Nach der Arbeit mache ich vier Mal in der Woche Sport im Fitness
Studio und gehe mehrmals in der Woche joggen. Sonst entspanne
ich mich in meinem Garten.
2) Auch an den Wochenenden mache ich viel Sport, bin gerne zu Hause,
verbringe viel Zeit beim Grillen mit meiner Familie und meinen
Freunden.
3) Mich reizt Kroatien sehr, hier verbringen wir Jahr für Jahr unseren
Sommerurlaub mit der Familie und unseren Freunden. Wir sind oft
auf unserem Boot und in vielen Buchten, die zum Schwimmen einladen.
4) Da ich Unternehmer bin, entscheide ich mich gegen das Geschenk.
5) Mit den Malediven und der Insel Ellaidhoo. Da ich ein leidenschaftlicher
Taucher bin und hier bereits viele tolle Erlebnisse hatte, kehre
ich jährlich auf die Insel zurück.
Für Dr. Katja Faul ist der Wellness-Kurzurlaub
mit ihren
„Mädels“ ein besonderer Höhepunkt
im Jahr. Die Steuerberaterin
leitet seit 2016 den Standort
des Wirtschaftsprüfungsund
Beratungsunternehmens
KPMG in Ulm/Neu-Ulm.
Fotos:
Taucher: © Wojciech / Fotolia.com
Wanderausrüstung: © Alexander Raths / Fotolia.com
1) Mit Buch und Zeitung in der Therme.
2) Am, im oder auf dem Wasser. Im Sommer auf dem Segelboot, das
fast so alt ist wie ich. Es gibt also über den Winter auch regelmäßig
etwas zu restaurieren und zu basteln.
3) Immer wieder gerne nach Ägypten ans Rote Meer zum Tauchen.
4) Für ein lässiges Jahr in Queensland, Australien.
5) Bad Kötzting. Seit vielen Jahren treffen wir uns im Sommer im Bayerischen
Wald zum „Mädels“-Wellnesstrip. Inzwischen hat es uns
privat und beruflich in verschiedene Ecken des Landes verschlagen.
Deshalb ist die gemeinsame Zeit immer ein Highlight.
48
unternehmen [!] Ausgabe 56 | Mai 2017
[spezial]
Die Themen auf makronom.de sind anspruchsvoll, die witzige Bildsprache soll auflockern. Die Selbstbeschreibung des Magazins hat Gründer Philipp Stachelsky
mit dem Graffiti „Who is chasing the money“ bebildert, das den Bauzaun der EZB in Frankfurt schmückte.
Foto: Lieven Van Melckebeke
Mehr nachdenken, bitte!
In einer Zeit, in der viele Menschen sich ihre Meinung zu Themen in Sekundenschnelle bilden, setzt Philipp Stachelsky
auf Analyse: In seinem Magazin für Wirtschaftspolitik Makronom.de zählt das große Ganze, nicht das kleine Isolierte.
Er betreibt ein Online-Magazin, doch auf
den schnellen Klick ist er nicht aus. Philipp
Stachelsky geht es ums Grundsätzliche.
„In Deutschland gibt es kein Medium, das
konsequent die Ereignisse aus makroökonomischer
Sicht beurteilt“, sagt Stachelsky. In der
Hochphase der Griechenland-Krise und bei der
Berichterstattung über die Geldpolitik der Europäischen
Zentralbank seien viele Ar ti kel
sehr emotional und mit einem starken po li tischen
Fokus gewesen. Die makroökono mi sche
Sicht komme zu kurz. Das will er mit seinem
Magazin für Wirtschaftspolitik ändern.
Der 31-Jährige hat Politik und Geschichte studiert,
später volontierte er bei einem Berliner
Finanzverlag, wälzte Lehrbücher, belegte im
Internet Kurse bei Top-Ökonomen wie dem
Nobelpreisträger Robert Shiller. Schließlich
hing er seinen Job als Redakteur an den Nagel
und gründete makronom.de. Sein Konzept beruht
auf qualitativ guten Inhalten, Glaubwürdigkeit
und einer Vielzahl von Gastautoren.
„Die Leute schätzen die Breite des Angebots
und dass bei uns weniger vereinfacht wird.“
Sein Ansatz: „Wir laden Ökonomen, Politiker,
Journalisten und interessierte Laien dazu ein,
sich mit Gastbeiträgen an uns zu wenden. Wir
folgen bei der Auswahl keiner Glaubensrichtung,
wie sie leider oft in der Volkswirtschaftslehre
anzutreffen ist.“
Seit dem Start vor 16 Monaten hat Makronom
rund 120.000 Menschen erreicht. Zuletzt waren
es 32.000 Nutzer pro Monat, Tendenz stark
steigend. Der mit Abstand meist geklickten
Artikel kam bisher von Peter Bofinger.
ANGESEHENE AUTOREN
Der Professor für Volkswirtschaft an der Universität
Würzburg und einer der fünf Wirtschaftsweisen
hat auf einer Länge von acht
Din-A4-Seiten die Theoriegeschichte des
Ordo-Liberalismus erörtert. Mehr als 10.000
Menschen lasen den Aufsatz im Netz. Stachelsky
war über diese Zahl überrascht, 5000
bis 10.000 Klicks für einen Artikel seien schon
gut. Im Interesse an dem Bofinger-Aufsatz
sieht er sich bestätigt. „Es gibt Menschen, die
sich für Hintergrundwissen und umfassende
Analyse interessieren.“
Musste er anfangs
noch Autoren
in Telefonaten
gewinnen, so kommen
diese nun auf
ihn zu, auch aus
New York, Oxford
und Pretoria. Investiert
haben er
und sein Geschäftspartner
Feras Darwich vor
Makronom-Gründer
Philipp Stachelsky
allem eigene Zeit sowie 500 Euro. Ihre Internetseite
haben sie selbst programmiert und
vom Ersparten gelebt. Inzwischen, so Stachelsky,
gibt es erste Einnahmen durch Werbekunden,
Beratungstätigkeiten für Webseiten
und die Vermarktung von Texten. An der
konzeptionellen Ausrichtung will er nichts
ändern: „Wir verstehen uns als offene Diskussionsplattform.
„Was für uns zählt ist, dass
Argumente fundiert vorgetragen werden –
egal von wem.“ www.makronom.de [!] AMB
49
[namen & nachrichten] Ausgabe 56 | Mai 2017 unternehmen [!]
René Mick bleibt
Vorsitzender des
LCS Schwaben
Der Firmenchef der Luible Logistik
GmbH aus Leipheim, René
Mick, ist
als Vorsitzender
des
Logistik-
Clusters
Schwaben
bestätigt
Unternehmer und
LCS-Vorsitzender:
René Mick.
worden. Zudem
im Vorstand
sind:
Otto Sälzle
(IHK Ulm),
Peter Lintner, (IHK Schwaben),
Ralph Ehmann (IWL AG, Ulm)
sowie die Unternehmer Ulrich
Gruber (Sulzberg) und Erwin
Stöhr (Rottenacker). Harald Seifert
und Michael Finsterwalder
haben ihre Ämter abgegeben.
Dem Cluster gehören rund 90
Firmen aus den IHK-Bezirken
Ulm und Schwaben an.
Genussrechte
der TWS
sind gefragt
Die Technischen Werke Schussental
haben ihren Umsatz im
vergangenen Jahr um 12 Prozent
gesteigert. Das Jahresergebnis
legte um neun Prozent auf
3,5 Millionen Euro zu. Auf großes
Interesse stieß die Ausgabe
von Genussrechten, die mit 3,2
Liebherrs Riesen-Rolle
Prozent verzinst werden. Bisher
hat die TWS in zwei Trachen
8,5 Millionen Euro eingesammelt.
Die Stadtwerke aus Ulm/
Neu-Ulm dagegen haben bei einem
Umsatz von 443 Millionen
einen Verlust von 9,6 Millionen
Euro verbucht. Dabei belastete
allein die Beteiligung am Kohlekraftwerk
in Lünen die SWU
mit 8,7 Millionen Euro. Um die
Zukunft abzusichern, mussten
die Städte Ulm und Neu-Ulm
im Zuge der Krise insgesamt 67
Millionen Euro Kapital zuschießen.
Die Verluste der SWU summieren
sich seit dem Jahr 2012
auf 85 Millionen Euro.
Honold Logistik
optimistisch
für dieses Jahr
Die Honold Logistik Gruppe
Pate aus Neu-Ulm hat im Jahr
2016 ihren Umsatz um zwei
Prozent auf 234 Millionen Euro
gesteigert. Honold investierte
stark und schuf allein in
Deutschland 70.000 Quadratmeter
an Logistikflächen. Das
Unternehmen beschäftigt 1210
Mitarbeiter in den europäischen
Gesellschaften und erwartet
für 2017 ein kräftiges
Wachstum.
Zehn Meter im Außen-Durchmesser misst die
bisher größte Rollendrehverbindung des Komponentenwerks
Biberach der Liebherr International
GmbH. Das 40 Tonnen schwere Großlager
kommt in Schiffs- und Offshorekränen
zum Einsatz. Zwölf Monate hatte die Entwicklung
und Fertigung gedauert. Der Umsatz des
in elf Sparten tätigen Familienunternehmens
sank im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent auf
rund 9 Milliarden Euro. Weltweit arbeiten
42.300 Beschäftigte in den mehr als 130 Gesellschaften
der Firmengruppe.
Noerpel-Gruppe
investiert in Ulm
Millionen
Die Noerpel-Gruppe investiert
einen zweistelligen Millionenbetrag
in eine Logistikanlage
und Montage für Husquarna
(Gardena) in Ulm, in der rund
100 Mitarbeiter arbeiten
werden. Bisher lagert Noerpel
nur Gardena-Fertigware, in
Zukunft auch Halb- und Rohware
und wird diese just-intime
der Produktion von
Schlauchwagen zur Verfügung
stellen. [!]
[impressum]
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Redaktion
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