GSa Heft 90 Mai 2005_komplett
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aktuell … aus den Landesgruppen<br />
Baden-Württemberg<br />
Anschrift: Dipl.-Päd. Adolf Messer, Stockacker 15, 79252 Stegen;<br />
www.gsv-bw.de<br />
Berlin<br />
Kontakt: Ing rid Kornmesser, Kohlfurter Str. 4, 10999 Berlin;<br />
ikornmesser@yahoo.de<br />
Lehrerbildung<br />
Das Kultusministerium hat (zunächst<br />
probeweise für die Dauer von 3 Jahren)<br />
eine neue Verwaltungsvorschrift »Arbeitszeit<br />
für das Leitungs- und Lehrpersonal<br />
an den Staatlichen Seminaren<br />
für Didaktik und Lehrerbildung« in<br />
Kraft gesetzt. Dabei wird die Möglichkeit<br />
erheblich eingeschränkt, Inhalte<br />
des Anfangsunterrichts zu vermitteln.<br />
Nachdem im Zuge der Studienreform<br />
1998/2000 der Anfangsunterricht als<br />
eigenes Studienfach an den Pädagogischen<br />
Hochschulen abgeschafft<br />
wurde, konnte er bislang immerhin<br />
im Umfang einer halben Fachdidaktik<br />
an den Seminaren für die schulpraktische<br />
Ausbildung von GrundschullehrerInnen<br />
angeboten werden. Künftig<br />
kommt der Anfangsunterricht und<br />
mit ihm ein bewährtes Studienfeld,<br />
das zentrale stufendidaktische und<br />
grundschulpädagogische Fragen betrifft,<br />
faktisch in der Ausbildung von<br />
ReferendarInnen nicht mehr vor. Unverkennbar<br />
steht dahinter der Wille,<br />
die Bedeutung der wissenschaftlichen<br />
Fachausbildung zu Lasten einer allgemeinen<br />
grundschulpädagogischen<br />
und stufendidaktischen Orientierung<br />
zu stärken. Im Rahmen eines ausführlichen<br />
Gesprächs mit hochrangigen Vertretern<br />
des Kultusministeriums hat die<br />
Landesgruppe Ihre Kritik an der Verwaltungsvorschrift<br />
artikuliert.<br />
Bildungsmesse in Stuttgart<br />
In der Woche vom 28. 2. bis 4. 3. 2004<br />
fand in Stuttgart die diesjährige Bildungsmesse<br />
statt, auf der auch der<br />
Grundschulverband durch einen Stand<br />
vertreten war. Gemeinsam mit Silvia<br />
Reinisch und Rolf Kielblock führten<br />
die Mitglieder der Landesgruppe<br />
Gespräche mit den Besuchern zu den<br />
Themen »Fächerverbund Mensch, Natur<br />
und Kultur«, Diagnosearbeiten,<br />
neurologische Befunde und ihre Bedeutung<br />
für die Didaktik der Grundschule,<br />
LehrerInnenbildung im Schuleingangsbereich,<br />
Vorschulerziehung<br />
und frühe Bildung, Schulanfang auf<br />
neuen Wegen – flexible Einschulung,<br />
PISA, IGLU und die Folgen, offene Unterrichtsformen,<br />
Übergang Kindergarten<br />
– Grundschule und aktuelle Fragen<br />
aus dem Schulalltag.<br />
»Schulstruktur – sind traditionelle<br />
Schularten überholt?«<br />
Anlässlich des Elterntages der Landtagsfraktion<br />
der SPD am 9. April <strong>2005</strong><br />
wird eine Podiumsdiskussion zum Thema<br />
durchgeführt, an der auch die Landesgruppe<br />
des Grundschulverbands<br />
beteiligt ist.<br />
(für die Landesgruppe:<br />
Hans-Joachim Fischer)<br />
»Offene Ganztagsgrundschulen«<br />
sind keine Ganztagsschulen<br />
Ca. 10 % der Berliner Grundschulen<br />
werden künftig kostenfreie (bis auf das<br />
Mittagessen) »gebundene Ganztagsgrundschulen«<br />
sein; die übrigen <strong>90</strong> %<br />
sogenannte »offene Ganztagsgrundschulen«,<br />
d. h. Halbtagsschulen mit<br />
kostenpflichtigen außerunterrichtlichen<br />
Nachmittagsangeboten nur für<br />
die Kinder, denen das jeweilige Bezirksamt<br />
einen entsprechenden »Betreuungsbedarf«<br />
bescheinigt. Die Berliner<br />
Landesgruppe des Grundschulverbandes<br />
kritisiert diese Entwicklung:<br />
■ Der Begriff »Offene Ganztagsgrundschule«<br />
ist irreführend. Schulen,<br />
deren außerunterrichtliche Angebote<br />
nur von einem Teil der Kinder wahrgenommen<br />
werden dürfen, sollten<br />
nicht als Ganztagsschulen bezeichnet<br />
werden. Wie kann in diesen Schulen<br />
der geforderte konzeptionelle Zusammenhang<br />
zwischen Unterricht und<br />
außerunterrichtlichen Angeboten hergestellt<br />
und die gewollte Rhythmisierung<br />
von Unterricht und Schulleben<br />
verwirklicht werden? Diese Schulen<br />
sollten auch weiterhin schlicht als das<br />
bezeichnet werden, was sie sind: Halb-<br />
tagsgrundschulen mit ergänzenden<br />
Angeboten für Kinder, die einen vom<br />
Bezirksamt attestierten Betreuungsbedarf<br />
haben.<br />
■ Das Nebeneinander von einigen<br />
wenigen kostenfreien Ganztagsgrundschulen<br />
und vielen Halbtagsgrundschulen<br />
mit kostenpflichtigen außerunterrichtlichen<br />
Angeboten ist für die<br />
Berliner Schulentwicklung bildungspolitisch<br />
hoch problematisch. Es bedeutet<br />
praktisch die »gegliederte Grundschule«<br />
von Anfang an.<br />
■ Darüber hinaus kritisiert die Berliner<br />
Landesgruppe, dass in neueren<br />
Verlautbarungen der Senatsbildungsverwaltung,<br />
z. B. in einem Referentenentwurf<br />
zur Veränderung des neuen<br />
Berliner Schulgesetzes, von den außerunterrichtlichen<br />
Angeboten einer<br />
Schule nur noch als von »ergänzenden<br />
Betreuungsangeboten« gesprochen<br />
wird. Damit wird die pädagogische<br />
Funktion der Ganztagsgrundschule,<br />
die doch der Bildungsförderung von<br />
Kindern dienen soll, der Unterstützung<br />
ihrer Gesamtentwicklung, auf die Betreuungsfunktion<br />
reduziert.<br />
(für die Landesgruppe: Peter Heyer)<br />
Bayern<br />
Vorsitzende: Dr. Gudrun Schönknecht, Berliner Allee 22d, 86153 Augsburg<br />
Gemeinsames Lernen<br />
altersheterogener Gruppen und<br />
die Bewertung von Leistung<br />
Heterogene Lerngruppen stellen an die<br />
Praxis des Unterrichtens und Bewertens<br />
besondere Herausforderungen.<br />
Gerade angesichts der Neuregelung<br />
der Leistungsbeurteilung in Bayern<br />
lohnt es sich, den Zusammenhang<br />
zwischen Beobachten, Bewerten und<br />
Beurteilen noch einmal gründlich in<br />
den Blick zu nehmen.<br />
Heterogenität und Leistungsfeststellung<br />
hat sich daher die Landesgruppe<br />
Bayern zum Jahresthema gewählt. Die<br />
öffentliche Landesgruppensitzung am<br />
1. Juli, zu der alle Interessierten herzlich<br />
eingeladen sind, soll dieser Frage<br />
gewidmet sein. Unter dem Thema<br />
»Der Heterogenität in der Eingangsstufe<br />
durch die jahrgangsgemischte Eingangsklasse<br />
begegnen – Berichte aus<br />
Forschung und Praxis« werden Erfahrungen<br />
aus dem Raum Augsburg und<br />
aus dem Raum Nürnberg während der<br />
letzten Jahre diskutiert.<br />
(für die Landesgruppe:<br />
Christina Mahrhofer)<br />
Öffentliche Landesgruppensitzung<br />
zum Thema »Heterogenität<br />
und Leistungsfeststellung«<br />
1. Juli <strong>2005</strong>, 15 – 17 Uhr,<br />
Lernwerkstatt des Lehrstuhls für<br />
Grundschulpädagogik und -didaktik<br />
(Friedrich Alexander Universität<br />
Erlangen-Nürnberg,<br />
Erziehungswissenschaftliche Fakultät,<br />
Regensburger Str. 160,<br />
<strong>90</strong>478 Nürnberg)<br />
GSV aktuell <strong>90</strong> • <strong>Mai</strong> <strong>2005</strong><br />
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