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des Gospel Forums Stuttgart, in der Zeitschrift<br />
«Charisma», die dieses Thema in der<br />
aktuellen Ausgabe aufgegriffen hat. «Wenn<br />
wir unsere Städte und Dörfer erreichen<br />
wollen, kann dies nur über wachsende<br />
Gemeinden geschehen», ist Wenz<br />
überzeugt, in dessen Gemeinde sich jedes<br />
Wochenende 5'000 Menschen versammeln.<br />
«Wo geistlicher Tiefgang fehlt,<br />
wandern Besucher ab»<br />
Wichtig sei ein starkes Gebetsleben in der<br />
Gemeinde. Er bezieht sich hierbei nicht auf<br />
formale, ritualisierte Gebete, denn wenn<br />
diese nicht vom Heiligen Geist inspiriert<br />
seien, hätten sich die Gemeinden «ihrer<br />
ureigentlichen Kraft beraubt». Ohne Gebet<br />
seien auch Predigten langweilig, wenig<br />
erfrischend, nicht lebensverändernd und<br />
damit ohne Relevanz. Und dort, wo<br />
geistlicher Tiefgang fehle, wanderten<br />
Besucher wieder ab.<br />
Eine historische Chance<br />
Für das Wachstum einer Gemeinde ist laut<br />
Peter Wenz auch entscheidend, dass jeder<br />
Christ anderen davon weitersage, was er<br />
selbst von Gott empfangen habe. Dies<br />
müsse in einer Kirche immer wieder neu<br />
betont werden. Und gerade darin sieht er<br />
auch grosses Potential angesichts der<br />
Flüchtlingsströme, die Deutschland<br />
erreichen. Wenz rechnet damit, «dass wir in<br />
den kommenden Monaten vom Heiligen<br />
Geist kreative Konzepte geschenkt<br />
bekommen, wie wir die unterschiedlichen<br />
Gruppen erreichen können.» Und er geht<br />
davon aus, dass Deutschland vor der<br />
grössten Veränderung in seiner Geschichte<br />
stehe, eine historische Chance für alle<br />
Gemeinden.<br />
Bischof von London: «Hauptsache<br />
lebendig»<br />
Richard Chartres, Bischof<br />
von London<br />
Ähnlich sieht auch der<br />
Bischof von London,<br />
Richard Chartres, das<br />
Thema<br />
des<br />
Gemeindewachstums. In einer Ansprache<br />
über das Wachstum der Kirche in London<br />
sagte er in der vergangenen Woche, die<br />
Kirche müsse «visionsgeführt, nicht<br />
problemgeführt» sein. Schlüssel für<br />
Wachstum sei, ob eine Gemeinde tot oder<br />
lebendig sei.<br />
Gerade in der «post-denominationalen<br />
Phase», in der wir uns befänden, sei es<br />
äusserst wichtig, sich nicht auf die Trennung<br />
zwischen den einzelnen Denominationen<br />
und Konfessionen zu konzentrieren. Christen<br />
müssten sich weigern, «zu viele Trennungen<br />
im Gemeindeleben zu sehen, zwischen der<br />
'High Church' und der 'Low Church' [Anm. d.<br />
R.: verschiedene Zweige der Anglikanischen<br />
Kirche], zwischen der katholischen und der<br />
protestantischen Tradition. Es gibt nur eine<br />
Trennung, die wirklich wichtig ist, und das ist<br />
die Trennung zwischen einer toten und einer<br />
lebendigen Gemeinde.» Deshalb sollten die<br />
unterschiedlichen Denominationen auch<br />
stärker miteinander kooperieren.<br />
Wichtig für das Wachstum einer Gemeinde<br />
sei auch, dass sie von Tradition angeleitet<br />
werde, aber nicht von Traditionalismus<br />
verschlungen würde, denn «Tradition ist der<br />
vom Geist erfüllte rote Faden des<br />
Gemeindelebens, durch den die Wahrheit<br />
von einer Generation zur nächsten<br />
weitergegeben wird, immer auf eine frische<br />
Art und Weise, doch ohne sich zu<br />
verändern.»<br />
«Es besteht grosse Hoffnung für<br />
London»<br />
Auf die Frage hin, wie die Kirche in London<br />
im Jahr 2050 wohl aussehen wird, antwortete<br />
der Bischof von London, dass dies auf die<br />
Entscheidungen dieser Generation<br />
ankommen würde. «Wenn wir uns<br />
entschieden vom Dienst und dem<br />
'Ausseneinsatz' leiten lassen, anstatt immer<br />
nach innen gerichtet zu sein, dann besteht<br />
grosse Hoffnung, dass London 2050 ein Ort<br />
sein wird, an den Leute aus der ganzen Welt<br />
kommen, um mehr über Jesus Christus zu<br />
erfahren. Doch die liegt an uns.»<br />
Autor: Rebekka Schmidt<br />
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