04.02.2018 Aufrufe

Heimat-Rundblick Winter 2017/18, Nr.123

Magazin für Geschichte, Kultur und Natur

Magazin für Geschichte, Kultur und Natur

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die gemeine <strong>Winter</strong>libelle<br />

sympecma fusca<br />

Bekanntermaßen endet ein Libellenleben<br />

gegen Ende des Sommers, spätestens<br />

wenn es im herbstlichen Oktober die<br />

ersten Nachtfröste gibt. Eine Ausnahme<br />

bilden die <strong>Winter</strong>libellen. Es gibt zwei<br />

Arten <strong>Winter</strong>libellen. Die bei uns relativ<br />

häufige gemeine <strong>Winter</strong>libelle (hier auf<br />

dem Bild) und die in unseren Breiten sehr<br />

seltene sibirische <strong>Winter</strong>libelle. Beide Libellen<br />

sind für den Laien nur schwer voneinander<br />

zu unterscheiden und zumindest<br />

die sibirische <strong>Winter</strong>libelle gilt als gefährdet.<br />

Die <strong>Winter</strong>libellen gehören zur<br />

Gruppe der Kleinlibellen, genauer gesagt,<br />

zur Gruppe der Teichjungfern und bilden<br />

dort eine eigene Gattung. Diese Kleinlibellen<br />

sind mit ihrem unauffällig braun-beigen<br />

Look längst nicht so farbenprächtig,<br />

wie ihre schillernde fliegende Verwandtschaft.<br />

Das hat seinen Grund, denn diese<br />

Libellenart überwintert als vollentwickelte<br />

Libelle an Land. Sie ist die einzige Libellenart,<br />

die als flugfähiges Insekt den <strong>Winter</strong><br />

an Land verbringt und nicht als Ei oder<br />

Larve im Wasser.<br />

Im Spätherbst, wenn die ersten Fröste<br />

kommen, machen sich die <strong>Winter</strong>libellen<br />

auf die Suche nach geschützte Stellen im<br />

Wald oder Gebüsch. Dort überstehen sie<br />

an Zweigen oder Grashalmen hängend<br />

den <strong>Winter</strong>. Sie suchen sich ihr Plätzchen<br />

zum Überwintern oft weit entfernt von<br />

ihren Schlupfgewässern. Zu entdecken<br />

sind sie nur sehr schwer, farblich unterscheiden<br />

sich die Tiere kaum von den braunen<br />

<strong>Winter</strong>gräsern. Von Schnee und Raureif<br />

bedeckt warten sie auf die ersten warmen<br />

Sonnenstrahlen. Bereits im Februar<br />

an sonnigen Tagen unterbrechen sie ihre<br />

Ruhephase und jagen nach Mücken. Das<br />

brachte ihnen den Namen <strong>Winter</strong>libelle<br />

ein. Die Hauptflugzeit dieser einzigartigen<br />

Kleinlibellen liegt im April und Mai und ist<br />

auch die Fortpflanzungsphase. Es sind die<br />

ersten Libellen, die man im Frühjahr an<br />

den Gewässern antreffen kann. Im Juli und<br />

August schlüpft dann die nächste Generation<br />

und der Kreislauf des Lebens setzt sich<br />

fort. Die Fotos wurden aufgenommen im<br />

Niedersandhauser Moor. Aber auch im<br />

Huvenhoopsmoor und im Hamberger<br />

Moor ist die <strong>Winter</strong>libelle anzutreffen.<br />

Text und Fotos: Maren Arndt<br />

RUNDBLICK <strong>Winter</strong> <strong>2017</strong><br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!