DEMO NEWSLETTER Ausgabe 07
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<strong>DEMO</strong> <strong>NEWSLETTER</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>07</strong> | 20<strong>07</strong> | Politik | 2<br />
Weise fordert Konzepte für ALG-II-Empfänger<br />
Frank-Jürgen Weise, der Vorsitzende der Bundesagentur<br />
für Arbeit (BA), fordert angesichts schlechter<br />
Vermittlungszahlen von ALG-II-Empfängern<br />
neue Rezepte gegen die Langzeitarbeitslosigkeit. Er<br />
hätte sich von Arbeitsminister Franz Müntefering<br />
(SPD) Aussagen erhofft, was zur Besserung ihrer Situtation<br />
geschehen müsse, so Weise in Nürnberg.<br />
Im April war die Arbeitslosenzahl offiziell auf 3,967<br />
Millionen Menschen gesunken, das sind 141 000<br />
weniger als im März. Davon wurden nach Aussage<br />
des stellv. BA-Vorsitzenen Heinrich Alt 120 000<br />
ALG-I-Empfänger und nur 20 000 ALG-II-Empfän-<br />
Bund macht Kommunen bei Argen Druck<br />
Die Bundesregierung macht im Konflikt über die<br />
Aufteilung der Verwaltungskosten bei der Grundsicherung<br />
für Arbeitssuchende (Hartz IV) einigen<br />
Kommunen Druck. In einer Aktuellen Stunde am<br />
25. April 20<strong>07</strong> erläuterte das zuständige Ministerium<br />
für Arbeit und Soziales, die Bundesagentur für<br />
Arbeit (BA) habe 16 Kommunen „vorsorglich“ die<br />
gemeinsamen Arbeitsgemeinschaften (Argen) zur<br />
Betreuung von Langzeitarbeitslosengekündigt.<br />
Dem Ministerium zufolge lag der Verwaltungskostenanteil<br />
der Kommunen in 140 Fällen unter 10,6<br />
Prozent. In 40 Fällen sei eine Erhöhung auf 12,6<br />
Prozent erfolgt, fünfzig Fälle würden zur Zeit geprüft.<br />
In elf Fällen sollen die Kommunen ihre Verwaltungskosten<br />
per Einzelnachweis belegen, in<br />
den übrigen werde verhandelt. Der Bund könne einen<br />
Anteil von weniger als 12,6 Prozent der Kosten<br />
nicht akzeptieren, hieß es aus dem Ministerium.<br />
Man habe den Kommunen angeboten, sie könnten<br />
den Anteil von 12,6 Prozent pauschal – ohne Nach-<br />
Streit um Mindestlöhne und BA-Überschüsse<br />
Angesichts hoher Zahlen nicht vermittelter ALG-<br />
II-Empfänger (s.u.) und hoher Überschüsse der<br />
Bundesagentur für Arbeit streiten die Koalitionspartner<br />
Union und SPD über die Konsequenzen.<br />
Unionsfraktionsgeschäftsführer Norbert Röttgen,<br />
erklärte, das Thema Mindestlohn zu „einer politischen<br />
Veranstaltung der SPD“: Wer so den Niedriglohnsektor<br />
beseitige, verbaue den Schwachen die<br />
Chance, Arbeit zu finden. Franz Müntefering be-<br />
Durchbruch für Berliner Stadtschloss<br />
Vorige Woche einigten sich Klaus Wowereit für Berlin<br />
und Wolfgang Tiefensee (beide SPD) für den<br />
Bund, bis 2013 in der Kubatur des Berliner Stadtschlosses<br />
das sog. Humboldt-Forum zu errichten.<br />
Dabei wurde die Finanzierung so geregelt, dass der<br />
Nutzer zahlt: Das Land Berlin nutzt 5 000 statt zuerst<br />
geplanter 12 000 Quadratmeter und gibt „nur“ 32<br />
ger vermittelt, also nur etwa 15 Prozent. „Die Warteschlange<br />
baut sich von hinten ab“, so Alt. Im letzten<br />
Jahr wurde ein Viertel der ALG-I- und nur 12<br />
Prozent der ALG-II-Empfänger vermittelt. Die Entwicklung<br />
sei „noch nicht befriedigend“. Als Gründe<br />
nannte Alt neben der mangelnden Qualifikation<br />
vieler der 2,6 Millionen Langzeitarbeitsloser die<br />
Probleme in den rund 350 Argen des Landes, in denen<br />
z.T. immer noch die verschiedenen Kulturen<br />
von Kommunal- und BA-Mitarbeiterinnen aufeinanderprallen.<br />
Ein einheitliches Kontrollsystem<br />
soll demnächst die Effizienz der Argen erheben. sg<br />
weise – übernehmen. Laut SGB II entfallen gut ein<br />
Viertel der <strong>Ausgabe</strong>n auf die Kommunen, die Länder<br />
hätten die Verwaltungskosten im Juli 2006 mit<br />
560 Millionen Euro veranschlagt. Dies entspreche<br />
einem Anteil von 14 Prozent.<br />
Die Kündigung, so das Ministerium, sei Ultima ratio<br />
gewesen, da sonst der Bund säumige Zahler entlastet<br />
und damit korrekt zahlende Kommunen benachteiligt<br />
hätte. Zudem bestünde die Gefahr, dass<br />
dann Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik in die<br />
Verwaltungskosten umgeschichtet würden.<br />
In der von den Grünen angestrengten Aktuellen<br />
Stune gab es Nachfragen nach regionalen Schwerpunkten.<br />
Laut Bunderegierung verteilen sich die<br />
betroffenen Argen über das ganze Bundesgebiet. Es<br />
gebe aber Schwerpunkte in Bayern und den südlichen<br />
neuen Bundesländern. Die Verträge wurden<br />
zum 31. Dezember 20<strong>07</strong> gekündigt. Einige Kommunen<br />
haben dem Bund Lösungsvorschläge auf<br />
der Basis von KGSt-Überlegungen gemacht, die<br />
derzeit vom Arbeitsministerium geprüft werden.sg<br />
kräftigte, er werde dem Kabinett am 14. Mai einen<br />
Vorschlag zur Reform des Niedriglohnsektors mit<br />
tariflichem und Auffang-Mindestlohn vorlegen.<br />
Die BA rechnet für 20<strong>07</strong> mit einem Plus von 1,3<br />
Milliarden Euro (geplant waren 4,3 Milliarden Defizit).<br />
Während CDU-Wirtschaftssprecher Laurenz<br />
Meyer forderte, mit dem BA-Plus die Arbeitslosenversicherungsbeiträge<br />
zu senken, will Arbeitsminister<br />
Müntefering die Jahresendbilanz abwarten.<br />
Millionen Euro zur Bausumme dazu, der Bund investiert<br />
über 300 Millionen Euro, der Förderverein<br />
Berliner Schloss will 80 Millionen Euro privater<br />
Spenden einsammeln, sodass bis 2013 rd. 440 Millionen<br />
Euro für die abgespeckte Schlossrekonstruktion<br />
zusammen kommen. Es war 1944/45 kriegsbeschädigt<br />
und 1950 von der SED gesprengt worden.sg<br />
Tagesspiegel, Welt, Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung vom 3. Mai<br />
20<strong>07</strong>;<br />
mehr zum Thema im <strong>DEMO</strong>-Titel<br />
6/20<strong>07</strong> („Zwischenbilanz<br />
nach zwei Jahren. Hartz IV: Flop<br />
oder topp?“) , der am Freitag, den<br />
5. Mai 20<strong>07</strong> erscheint (dort auch<br />
ein Interview mit Heinrich Alt).<br />
Quelle: Monika Pilath in: Das<br />
Parlament vom 30. April 20<strong>07</strong>.<br />
Quellen: Tagesspiegel, Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung, Frankfurter<br />
Rundschau, 3. Mai<br />
Quellen: Frankfurter Allgemeine<br />
Zeitung vom 27. April, Das Parlament<br />
vom 30. April 20<strong>07</strong>