DEMO NEWSLETTER Ausgabe 07
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<strong>DEMO</strong> <strong>NEWSLETTER</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>07</strong> | 20<strong>07</strong> | Rezension | 7<br />
2. <strong>DEMO</strong>-Bundeskongress am 29./30.11.20<strong>07</strong><br />
Nach dem Erfolg des 1. <strong>DEMO</strong>-Bundeskongresses<br />
Mitte November 2006 in Berlin lädt die <strong>DEMO</strong> auf<br />
vielfachen Wunsch wieder nach Berlin ein:<br />
Am Donnerstag, den 29. und Freitag, den 30. November,<br />
findet im Forum des Deutschen Beamtenbunds<br />
(dbb-Forum) der 2. <strong>DEMO</strong>-Bundeskongress<br />
„Kommunalpolitik besser machen“ statt.<br />
Dabei geht es am ersten Tag um das Verhältnis der<br />
verschiedenen politischen Ebenen untereinander<br />
sowie um das Verhältnis zwischen den kommunalen<br />
Akteuren vor Ort.<br />
Dazu sprechen u.a. Peter Struck, Vorsitzender der<br />
SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Gerhard Langemeyer,<br />
OB von Dortmund, Vorsitzender Bundes-SGK und<br />
<strong>DEMO</strong>-Herausgeber, Roland Schäfer, Bürgermeister<br />
der Stadt Bergkamen und Präsident des<br />
Deutschen Städte- und Gemeindebunds. Es folgen<br />
fünf Fachforen zu kommunalen Akteuren u.a. mit<br />
KGSt-Vorstand Rainer Christian Beutel u.v.a.<br />
Nachmittags spricht Finanzminister Peer Stein-<br />
Forum für öffentliche Wirtschaft<br />
Das 1. Forum von Tim Consult und VKS/VKU setzt<br />
sich am 12. Juni in Frankfurt am Main mit Model-<br />
Mao mit Rosa kritisieren<br />
Seit Jahrzehnten führt China Marktstrukturen ein.<br />
Inzwischen kann von einer kommunistischen Gesellschaft<br />
keine Rede mehr sein, noch existiert aber<br />
die kommunistische Staatspartei, die demokratische<br />
Reformen bisher abwehren konnte. Kein<br />
Wunder, dass die deutsche Sozialistin Rosa Luxemburg<br />
in den letzten Jahren für chinesische Debatten<br />
über Demokratie interessanter geworden ist:<br />
An ihrem Wort: „Keine Demokratie ohne Sozialismus<br />
– kein Sozialismus ohne Demokratie“ interessiert<br />
chinesische Experten vor allem der zweite<br />
Halbsatz, während hierzulande die erste Satzhälfte<br />
kaum noch Interesse findet. Bis vor kurzem galt<br />
Rosa Luxemburg in China als „Revisionistin“ aus<br />
dem unzuverlässigen, westlichen Marxismus. Nun<br />
kann man mit ihr als immerhin marxistischer<br />
Kronzeugin den diktatorischen, keineswegs sozialistischen<br />
Gang in der „Volksrepublik“ kritisieren.<br />
Deshalb gab es mehrere große Konferenzen zu Rosa<br />
Luxemburg in China. Der vorliegende Band, den<br />
die Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert hat, enthält<br />
die wichtigsten Beiträge einer Konferenz der<br />
Internationalen Rosa-Luxemburg-Gesellschaft in<br />
Guangzhou am 21./22. November 2004 (2006 gab<br />
es eine weitere Tagung). Rund 70 Teilnehmer/innen<br />
kamen vor allem aus China und Deutschland,<br />
brück zum Verhältnis Bund und Kommunen in der<br />
Finanzpolitik. Danach gibt es eine hochkarätiges<br />
Podium u.a. mit Sachsen-Anhalts Finanzminister<br />
Jens Bullerjahn und Hannovers OB Stephan Weil.<br />
Nachmittags stellt die Ebert-Stiftung in fünf<br />
Worskshops ihre Kommunalangebote vor. Abends<br />
werden im Roten Rathaus mit Bürgermeister Klaus<br />
Wowereit die <strong>DEMO</strong>-Kommunalfüchse vergeben.<br />
Am zweiten Tag eröffnet Verkehrs- und Bauminister<br />
Wolfgang Tiefensee mit einer Rede zur Stadt -<br />
entwicklung. Es schließen sich fünf Foren zu kommunalen<br />
Zukunftsthemen u.a. mit Schleswig-Holsteins<br />
stellv. Ministerpräsidentin Ute Erdsiek-Rave,<br />
OB Bärbel Dieckmann, OB Burkhard Jung und<br />
Verkehrsverbandspräsident Günter Elste an.<br />
SPD-Generalsekretär Hubertus Heil eröffnet die<br />
Schlusssequenz mit einer Rede zum vorsorgenden<br />
Sozialstaat. Danach kommen fünf Foren zu vorsorgender<br />
Politik von Hartz bis zur kommunalen<br />
Wirtschaft, u.a. der OB Dagmar Szabados (Halle)<br />
und BM/OB Peter Kurz (Mannheim) u.v.a.<br />
len für die Übernahme von Leistungen durch kommunale<br />
Aufgabenträger auseinander.<br />
aber auch aus anderen Ländern rund um den Globus.<br />
Die Beiträge kreisen fast alle um die Demokratievorstellungen<br />
Luxemburgs und es ist bemerkenswert,<br />
wie offen die chinesischen Teilnehmer –<br />
überwiegend von offiziellen Stellen oder Instituten<br />
- die Gelegenheit nutzen, um ihre Analyse und<br />
Kritik realer chinesischer Verhältnisse vor der<br />
Kontrastfolie der Luxemburgischen Demokratie-<br />
Theorie zu entfalten. Wer sich für aktuelle politische<br />
Debatten in China interessiert, der sollte dieses<br />
Buch lesen.<br />
Der Berliner Historiker Ottokar Luban charakterisiert<br />
letztere in seiner Skizze treffend als „stark basisdemokratisch<br />
orientiert“ (S. 22). Angesichts der<br />
wahrhaft „widersprüchlichen Modernisierung“ (so<br />
Theodor Bergmann) in China, dessen KP gerade<br />
den machtlosen Volkskongress fast ohne Debatte<br />
erstmals seit Gründung der Volksrepublik so elementare<br />
Grundsätze wie das Privateigentum hat<br />
durchwinken lassen, bleibt Luxemburgs Diktum<br />
von der „Freiheit als Freiheit des Anders denkenden“<br />
aktuell und garantiert weitere Rosa-Konferenzen.<br />
Hierzulande erinnert an sie derzeit eine verquere<br />
Solidaritätsadresse des Ex-Terroristen Christian<br />
Klar. Dabei gäbe es bessere Anlässe.<br />
Stefan Grönebaum<br />
Siehe die Anzeige in der aktuellen<br />
<strong>DEMO</strong> 5/<strong>07</strong>, S. 2, Anmeldung<br />
unter kommunalkongress@demo-online.de<br />
Infos zum 1. Bundeskongress unter<br />
www.demo-online.de<br />
Programm und Anmeldemöglichkeit<br />
finden Sie im Anhang an<br />
die Newsletter-Mail.<br />
Narihiko Ito, Theodor Bergmann,<br />
Stefan Hochstadt, Otokar<br />
Luban (Hg.), China entdeckt Luxemburg,<br />
Karl Dietz Verlag, Berlin<br />
20<strong>07</strong>, 158 S.